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Xperts Press - März 2007

Harry Potter und die Symmetrie

von amenophis (Karin)

Nachdem das Erscheinen von Band 7 in greifbare Nähe gerückt ist, wird es Zeit, einmal einen Blick auf die Harry-Potter-Serie als Ganzes zu werfen. Schließlich war sie – im Gegensatz zu manch anderen Serien, zu denen immer wieder noch ein Band dazukommt – von vornherein auf sieben Bände ausgelegt, und Joanne K. Rowling selbst hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie Vieles, bis hin zum allerletzten Wort, von Anfang an detalliert geplant hat. Dies leuchtet auch ein, denn man kann nicht einfach sieben Bücher hintereinanderreihen und hoffen, dass sich der Zusammenhalt schon von selbst ergibt. Vielmehr hat sich Rowling als Meisterin im Verschlingen von Handlungssträngen und Verzahnen von Motiven erwiesen, die zu entwirren gerade einen der besonderen Reize der Bücher ausmacht. Doch über die inhaltliche Planung hinaus bin ich der Meinung, dass die Harry-Potter-Serie nach einem ganz bestimmten Konzept aufgebaut ist, für das die sieben Schuljahre nur den äußeren Rahmen darstellen.

Seit dem fünften Buch zeichnet sich ab, dass die sieben Bände einem symmetrischen Aufbau folgen, bei dem Band 4 in der Mitte einen gewissen Höhe- und Umkehrpunkt darstellt. Wen das jetzt an das klassische Drama erinnert, der hat ganz recht: genau da habe ich die Idee her, aber ich hoffe, der Idee hier ein paar Aspekte abzugewinnen, die über dröge Erinerungen an den Deutschunterricht hinausgehen. Nur zur Erinnerung: Beim Drama sind es meist fünf Akte, die in Form einer Pyramide so angeordnet sind, dass die ersten beiden die Handlung entwickeln und auf einen Höhepunkt, die "Spitze" der Pyramide im dritten Akt, zuführen. Von hier aus nimmt die Handlung eine neue Wendung und strebt auf den Schluss zu. (Vgl. Gero von Wilpert, Sachwörterbuch der Literatur, "Akt") Man könnte auch sagen, eine spiegelbildliche Anordnung, bei der der dritte Akt quasi der Spiegel ist. Ihr könnt sicher sein, dass Rowling als studierte Romanistin dieses Schema kennt. Nur hat sie es erweitert auf sieben "Akte", von denen der Vierte den Mittelpunkt darstellt. Und natürlich folgt auch nicht jedes Detail diesem Schema, schon allein deshalb, weil die Harry-Potter-Bücher wesentlich komplexer sind als ein an einem Abend aufzuführendes Theaterstück.

Wenn also meine These zutrifft, dann steht Band 4 etwas isoliert in der Mitte, um die herum sich jeweils die Bände 3 und 5, 2 und 6 und schließlich 1 und 7 gruppieren. Ich war selbst überrascht, wie viele Entsprechungen dies bestätigen, und sicher lassen sich noch weitaus mehr finden. Im Einzelnen habe ich mir die folgenden Aspekte daraufhin angeschaut: Voldemort, Harry, sonstige Personen, Orte, Weiteres.


Band 4

"Harry Potter und der Feuerkelch" nimmt in mehrfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Schon die Quidditch-WM zu Anfang ist ja selbst für Zaubererverhältnisse etwas Besonderes, und von da an jagt ein merkwürdiges Vorkommnis das andere. Mehr noch als Harry, der zunächst aufgrund seiner schmerzenden Narbe nur ahnen kann, dass sich mit Vodemort eine Veränderung anbahnt, wird der Leser vom ersten Kapitel an auf das zentrale Ereignis und den Wendepunkt der Serie hingeführt: die Rückkehr Voldemorts, die sich im weiteren Verlauf des Buchs unter anderem im Erscheinen des Dunklen Mals, dem Verschwinden von Bertha Jorkins, dem Tod Barty Crouchs und nicht zuletzt in Harrys rätselhafter Auswahl für das Trimagische Turnier ankündigt. Von nun an wird alles anders: während die ersten drei Schuljahre eine relativ friedliche Zeit darstellen, wird das Umfeld ab dem nächsten Buch düsterer, geprägt von zunehmender Unsicherheit und Gewalt.

Harry selbst, der Voldemorts Rückkehr bisher mit der ihm eigenen Mischung aus Instinkt und Zufall verhindern konnte, wird von nun an auf seine eigentliche und, wie wir später erfahren, von Anfang an vorherbestimmte Aufgabe zugeführt, Voldemort für immer zu vernichten. Bereits jetzt ist er stärker von seinen Mitschülern isoliert denn je, zunächst durch seine Ausgrenzung als "unerwünschter" Turnierteilnehmer, dann durch seine damit verbundene Sonderstellung: keine Abschlussprüfungen, dafür aber die drei Aufgaben des Turniers, die im Nachhinein fast wie eine Generalprobe für den Kampf gegen Voldemort anmuten und die anstatt der Routine des Schuljahres den Ablauf des gesamten Buchs bestimmen.

So stellt sich Band 4 als ein einziger Höhepunkt dar, und tatsächlich schauen wir auch erstmals, sozusagen bildlich von der Spitze der Pyramide aus, wie von einem Aussichtspunkt auf die Zaubererwelt außerhalb Großbritanniens, die bisher allenfalls in den Tätigkeiten Bills und Charlies vage angedeutet wurde, nun aber u.a. im bunt gemischten Publikum der Quidditch-WM, der Abteilung für Internationale Magiezusammenarbeit und natürlich den Schülern und Lehrern aus Beauxbatons und Durmstrang konkret sichtbar wird. Hierzu kommt noch in der dritten Aufgabe das Labyrinth, unter anderem ein Symbol für die Welt.


Band 3/5

Die Bände 3 und 5, die sich zuinnerst um das zentrale vierte Buch gruppieren, stellen gewissermaßen Einschübe in die Haupthandlung – die Bekämpfung Voldemorts – dar, die in beiden Büchern weitgehend ruht. Band 3 ist derjenige, in dem Voldemort am wenigsten auftaucht, er ist sozusagen passiv und kommt erst in der Prophezeihung gegen Ende wieder vor. Auch in Band 5 ist Voldemort die meiste Zeit nicht direkt an der Handlung beteiligt. Zwar versucht er, mithilfe seiner Todesser an die Prophezeihung zu gelangen, jedoch vermeidet er es tunlichst, dabei das mindeste Aufsehen zu erregen. Die Mehrheit der Zaubererwelt glaubt nach wie vor nicht an seine Rückkehr.

Statt Voldemort ist Sirius die zentrale Figur in beiden Büchern, bei Band 3 sogar ausdrücklich im Titel als der Gefangene von Askaban. Die gesamte Handlung rankt sich um Sirius, auch wenn der Leser in gekonnter Rowling’scher Manier zunächst über dessen eigentliche Zugehörigkeit in die Irre geführt wird. In Band 5 ist seine Bedeutung offensichtlich. Doch während Sirius in Band 3 aus Askaban flieht, ist er in Band 5 ein Gefangener in seinem eigenen Haus, das er nicht verlassen kann, weil er immer noch vom Zaubereiministerium gesucht wird.

Auch das Ministerium spielt in beiden Büchern eine wichtige, wenn auch entgegengesetzte Rolle: Während es im 3. Buch ungeahnte Nachsicht walten lässt und immer wieder eingreift, um Harry auf jede erdenkliche Weise zu schützen, versucht es im 5., ihn als unbequemen Störenfried aus der magischen Welt auszugrenzen. Die Ereignisse am Anfang sind dafür jeweils bezeichnend: In Band 3 gebraucht Harry tatsächlich ohne triftigen Grund (im Sinne des Zauberergesetzes) unerlaubt Zauberei, um seine Tante aufzublasen, aber keiner nimmt ihm das weiter übel; im Band 5 handelt er völlig legal aus Notwehr, aber fast niemand glaubt ihm und wie wir später erfahren, wurde diese Situation sogar von Umbridge geplant und herbeigeführt.

Eine weitere Entsprechung im Personal der Bände 3 und 5 ist Professor Trelawney, die in Band drei zunächst als eine Art groteske Nebenfigur auftaucht. Erst am Ende von Band 5 erfahren wir, dass sie durch die zentrale Prophezeihung eine weitaus wichtigere Rolle spielt. Auch die Dementoren werden im 3. Band eingeführt. Sie sowie Harrys dort mühsam antrainierte Fähigkeit, sie durch einen Patronus-Zauber zu bekämpfen, werden in der zentralen Szene zu Anfang von Band 5 wieder wichtig.

Ein Detail, das nicht sofort ins Auge fällt, sind die geheimen Gesellschaften. In Band 5 gibt es gleich zwei davon, den Phönixorden und Dumbledores Armee, die beide auf nicht ganz erlaubte Weise Voldemort bzw. die Dunklen Künste bekämpfen. Eine Parallele zu Band 3 lässt sich hier nur andeutungsweise ziehen, aber ich meine, dass die "Herumtreiber" dort zumindest eine entfernte Verwandtschaft zu ihnen aufweisen: Auch sie waren ein geheimes Grüppchen, das sich zu nicht ganz legalen Zwecken (wenn auch in dem Fall privater Natur) zusammengeschlossen hatte. Auch sie haben dabei etwas – zumindest für Harry – äußerst Nützliches produziert, nämlich die Karte des Rumtreibers.


Band 2/6

Noch mehr Parallelen gibt es zwischen Band 2 und Band 6. Vielleicht die auffälligste: In beiden taucht Voldemort vor allem in der Gestalt von Tom Riddle auf. In Band 2 erfahren wir erstmals etwas über den ursprünglichen Namen und die Jugend Voldemorts, in Buch 6 stellt diese ein zentrales Thema dar. In diesem Zusammenhang ist auch beide Male Harrys Fähigkeit wichtig, Parsel zu sprechen, ohne die er weder die Kammer des Schreckens öffnen, noch Tom Riddles Familie, die Gaunts, verstehen könnte.

Eine weitere Figur, die in Band 2 erstmals wichtig wird, ist Ginny, die dort wesentlich an der Öffnung der Kammer des Schreckens beteiligt ist und dann in Band 6 wieder eine Hauptrolle spielt. Außerdem habe ich den Eindruck, dass auch Lockhart und Slughorn als Pendants angelegt sein könnten. Beide sind irgendwie groteske Gestalten und jeweils auf ihre Art von Ruhm und Eitelkeit besessen, und beide profitieren dabei von Anderen: Lockhart, der mit den Taten anderer Zauberer hochstapelt und sich deren Ruhm zueigen macht, und Slughorn, der sich durch seine Kungeleien sozusagen eine Scheibe von anderer Leute Berühmtheit abschneidet.

Dumbledore schließlich ist zwar in bisher allen Büchern wichtig, aber es fällt doch auf, dass er in Band 2 sagt, er werde Hogwarts erst dann wirklich verlassen, wenn niemand mehr an ihn glaube, und dass Harry am Ende von Band 6 genau diesen Satz Rufus Scrimgeour gegenüber wiederholt, nachdem Dumbledore durch seinen Tod Hogwarts tatsächlich verlassen hat ("'Er [Dumbledore] wird nur dann nicht mehr in der schule sein, wenn ihm hier keiner mehr treu ist', sagte Harry und lächelte unwillkürlich." - Harry Potter und der Halbblutprinz, S. 652). Beide Male sind es übrigens die Malfoys, die Intrigen spinnen, um Dumbledore aus Hogwarts zu entfernen: Während Lucius’ Versuch in Band 2 scheiterte, ist sein Sohn Draco mit Snapes Hilfe in Band 6 schließlich erfolgreich.

Die Entsprechungen setzen sich fort auf der Ebene der Handlung, in deren Mittelpunkt sowohl in Band 2 als auch in Band 6 – ein Buch steht! Dabei sind sowohl Tom Riddles Tagebuch als auch das Buch des Halblutprinzen von schwarzer Magie durchdrungen, die aber erst im Lauf der Zeit erkennbar wird. Doch die Handlung ist an dieser Stelle noch raffinierter verschlungen: ein zentrales Thema in Buch 6 sind die Horkruxe, und bei dieser Gelegenheit erfahren wir, dass Riddles Tagebuch ebenfalls ein Horkrux war. Doch während Harry das Tagebuch am Ende von Band 2 unbrauchbar macht, erweist sich der mühsam erlangte Horkrux am Ende von Buch 6 als falsch.

Kommen wir zu den Örtlichkeiten. Dabei fällt zunächst einmal der Laden von Borgin & Burkes auf, in den Harry zu Anfang von Band 2 durch sein Missgeschick mit dem Flohpulver gerät. Dass das Opalcollier und die Hand des Ruhms, deren fatale Eigenschaften bei dieser Gelegenheit wie zufällig erwähnt werden, in Band 6 plötzlich eine wichtige Funktion bekommen, gehört zu den Überraschungen, die Rowlings Verknüpfungen so besonders raffiniert machen. Aber damit nicht genug: Ich finde, dass auch die Orte, an denen beide Handlungen gipfeln, sehr viel gemein haben: Sowohl bei der Kammer des Schreckens als auch bei der Höhle im Halbblutprinzen handelt es sich um geheime, unterirdische, durch dunkle Zauber geschützte Orte, die nur unter Zuhilfenahme von höchst fortgeschrittener Magie betreten werden können. Beide bergen große Gefahren und werden von dunklen Wesen bewacht – dem Basilisken bzw. den Inferi.

Bei so vielen Gemeinsamkeiten übersieht man fast, dass die Handlung in beiden Büchern von mehreren Mordversuchen durchzogen wird. In Band 2 entgehen die Opfer ihrem Schicksal durch Versteinerung, in Band 6 durch andere glückliche Zufälle, wobei jedes Mal eine Person aus Harrys engstem Umfeld betroffen ist: Hermine wird versteinert, Ron beinahe vergiftet. Doch während der tatsächliche Mord, auf den diese Versuche hinauslaufen, am Ende von Band 2 verhindert und Ginny gerettet wird, ist die Intrige gegen Dumbledore schließlich erfolgreich. Oder ist sein Gegenstück in Buch 2 der dem Tagebuch entstiegene Riddle, der von Harry im letzten Moment vernichtet wird?

Sozusagen eine Nebenfigur, die sich aber auch exakt in dieses Schema einfügt ist Aragog, der, im 2. Band eingeführt, im 6. sein natürliches Ende findet, nicht ohne jeweils mehr oder weniger direkt dafür gesorgt zu haben, dass Harry eine entscheidende Information bekommt: im einen Fall über Hagrid und das Monster Slytherins, im anderen Slughorns Erinnerung. Vielleicht ist es ja kein Zufall, das die Spinne in vielen Kulturen ein Symbol des Schicksals ist.


Band 1/7

Bezüglich der Entsprechungen zwischen Band 1 und 7 eine Aussage zu treffen, ist wesentlich schwieriger: In Band 1 wird ja schließlich fast alles neu eingeführt, und über Band 7 können wir vorläufig nur spekulieren. Aber vielleicht lassen ja einige der bisherigen Ereignisse und Erkenntnisse gewisse Schlussfolgerungen zu. Zum Beispiel können wir nach dem bisher Gesagten davon ausgehen, dass viele der in der ersten Hälfte des Zyklus aufgeworfenen Fragen in der zweiten wieder aufgegriffen und beendet werden, und Rowling selbst hat ja – ich glaube, anlässlich des Erscheinens von Buch 6 – schon angedeutet, dass Vieles noch zuende geführt werden muss. Die Fragestellung lautet also: Was ist in Band 1 wichtig genug, um in Band 7 wieder aufgegriffen zu werden, und welche Handlungsstränge wurden angelegt, die noch abgeschlossen werden müssen?

Am wichtigsten ist natürlich Voldemort. Die Handlung beginnt insgesamt damit, dass Harry ihn – zumindest für die nächsten 14 Jahre – vernichtet, und ich glaube, dass sie zum Schluss auch damit enden wird. Schon deshalb, weil es zu deprimierend wäre, das personifizierte Böse über sieben Bücher hinweg zu bekämpfen, um es am Ende dann doch siegen zu lassen. Dies würde ja bedeuten, dass sich der Widerstand letzten Endes nicht lohnt, und das wäre meines Erachtens weder Rowlings Stil, noch würde es mit den anderen Büchern übereinstimmen (ich denke da z.B. an Sirius’ Aussage in Band 5, dass es Dinge gibt, für die zu sterben es sich lohne).

Ob dies nun auch für Harry gelten wird oder nicht, müssen wir wohl einfach abwarten. Ein in diesem Zusammenhang auf jeden Fall wichtiges Motiv, das von Anfang an thematisiert wird und sich ja auch durch alle Bände zieht, ist seine Narbe. Ich denke, dass sie für die Vernichtung Voldemorts noch einmal eine wichtige Rolle spielen wird. Immerhin wissen wir, dass das letzte Wort der englischen Fassung 1999 noch "scar" (Narbe) war wie Joanne K. Rowling in einem Interview herausstellte (Ob das noch immer so ist: Wer weiß?) und nachdem sich in den anderen Büchern so viele unauffällige Hinweise im Nachhinein als wichtig herausgestellt haben, könnte ich mir vorstellen, dass das auch für Dumbledores anfängliche Bemerkung McGonagall gegenüber zutrifft, es gäbe Narben, die sehr nützlich sein könnten.

Auch das Rätsel um Snape ist noch nicht gelöst. Dass er wirklich wichtig ist, wissen wir spätestens seit Band 6, in dem er eine Hauptrolle spielt (er ist immerhin die Titelfigur, der Halbblutprinz). Ich suche auch nach wie vor eine Erklärung für die Stelle in Band 1, als Harry an seinem ersten Abend in Hogwarts in der großen Halle Snapes Blick begegnet, woraufhin seine Narbe brennt. Das geschieht später nur noch in der Nähe bzw. unter dem Einfluss Voldemorts. Wie nah steht Sape diesem wirklich? Dumbledore hält es einmal für wichtig, dass Harry eine gewisse Ähnlichkeit mit Voldemort hat: Seine schwarzen Haare, die Tatsache, dass er ein Halbblut ist. Das trifft aber alles auch auf Snape zu! Im ersten Band beschützt Snape Harry, als Quirrel dessen Besen verhext – wird er etwas Vergleichbares im letzten Buch wieder tun? Wie haltbar ist das Band, das zwischen zwei Zauberern dadurch entsteht, das einer dem anderen das Leben rettet? Auf welcher Seite auch immer Snape letzten Endes steht, ich erwarte mir hier noch einigen Aufschluss.

Außer den Hauptpersonen steht meiner Meinung nach für mindestens zwei Nebenfiguren noch eine Lösung aus: Von Ollivander, den wir in Band 1 kennenlernten, haben wir in Buch 6 erfahren, dass er verschwunden ist. Ob er nun von den Todessern entführt wurde oder nicht, als der Hersteller von Harrys und Voldemorts Zauberstab ist er zu bedeutend, um einfach so sang- und klanglos abzutreten. Überhaupt wird die bereits in Band 1 angesprochene Verwandtschaft der Zauberstäbe, die bezeichnenderweise im mittleren vierten Band schon einmal zum Tragen kam (und zwar zu Harrys Vorteil!) sicher auch für das finale Duell eine entscheidende Rolle spielen.

Und gegen Ende des ersten Bandes, in der Szene im Verbotenen Wald, rettet Firenze Harry das Leben. Nicht nur dadurch ist er wichtig, sondern auch, weil er seither immer wieder aufgetaucht ist. Ich halte ihn für einen der Todeskandidaten, denn im Grunde ist er jetzt schon eine tragische Gestalt, von seiner Herde und aus seinem Umfeld verstoßen, wohin er nicht zurückkehren kann. Und einmal ehrlich: Ist es eine Perspektive für einen Zentauren, den Rest seines Lebens in einem (wenn auch verzauberten) Klassenzimmer zu verbringen?

Was die Orte betrifft, so denke ich, dass wir auf jeden Fall mit zweien fest rechnen können: Von Godrics Hollow, das gleich im ersten Kapitel von Band 1 erwähnt wird, wissen wir bereits, dass Harry den Ort besuchen will, und es ist sehr wahrscheinlich, dass der Ort dann auch irgendeine Bedeutung für den weiteren Fortgang der Handlung haben wird. Und natürlich Hogwarts, ob das nun etwas mit dem Titel "The Deathly Hallows" zu tun hat oder nicht und ob Harry nun zum letzten Schuljahr zurückkehren wird oder nicht. In einem Interview anlässlich des dritten Films sagte Rowling auch einmal etwas von einem Friedhof in Hogwarts, der noch wichtig werden sollte und deshalb nicht im 3. Film vorkommen durfte – das 7. Buch wäre hierfür die letzte Gelegenheit. Ein solcher Ort wäre dann möglicherweise ein Pendant zu der unterirdischen Verbindung zum See, durch die die Erstsemester in den Booten erstmals in das Schloss kommen.

Mit zwei magischen Gegenständen rechne ich auch noch ganz sicher. Schon im 1. Buch bekommt Harry von Dumbledore den Unsichtbarkeitsumhang zurück, den sein Vater bei diesem zurückgelassen hatte. Und auf ihrer Homepage sagt Rowling ja ausdrücklich, dass der Grund hierfür eine der zentralen Fragen für Buch 7 darstellt. Und ich meine auch mich zu erinnern, dass sie bei irgendeiner Gelegenheit etwas zu dem magischen Spiegel gesagt hat, den Sirius Harry in Band 5 zusteckt. Wo ist der zweite geblieben? Fest steht, dass es in Band 1 schon einmal einen wichtigen magischen Spiegel gab, ohne den wesentliche Ereignisse nicht hätten stattfinden können: den Spiegel Nerhegeb.

Womit wir wieder bei unserem Ausgangspunkt wären, der Spiegelsymmetrie in den sieben Harry-Potter-Büchern.
Inwieweit ich mit meinen Annahmen zu Band 7 Recht habe, könnt ihr ja bald nachprüfen – ich bin selbst schon gespannt. Bis dahin viel Spaß beim Spekulieren und bei der Suche nach weiteren Entsprechungen!


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