Kuckuckskind - The heart asks pleasure first
von *Amira*
_____Emily Dickinson
The heart asks pleasure first,
and then, excuse from pain;
and then, those little anodynes
that deaden suffering;
And then, to go to sleep;
and then, if it should be
the will of its Inquisitor,
The liberty to die.
________The heart asks pleasure first
Lily
Als ich noch klein war, besuchte ich mit meinem Vater oft einen dieser typisch irischen Pubs, von denen es bei uns leider nicht viele gab.
Ich besuchte sie rein aus Interesse an Eilish. Sie war achtzehn und war eine begnadete Klavierspielerin.
Während mein Vater also an der Theke saß und sein irisches Bier trank, saß ich neben ihr auf dem Klavierhocker und sah stundenlang ihren ‚fliegenden Fingern‘ zu.
„Lilè“, nannte sie mich immer und strich mir über meine roten Haare.
Für sie war ich das kleine Maskottchen und als sie zurück nach Irland reiste, schenkte sie mir eine Mappe mit ihren Noten.
Ich habe sie weggeschlossen und nie wieder hervorgeholt.
Es regnete.
Schwer, unaufhörlich und erdrückend auf das alte Blechdach von Dad’s Wagen.
„Schon wieder Stau.“
Er drückte auf die Hupe und schoss an einem kleinen VW vorbei, der über die Autobahn schlich.
„Fahr nicht zu schnell.“ Meine Ma legte ihre Hand auf seinen Arm und warf einen ängstlichen Blick auf den Tacho.
„Wir wollen doch nicht, dass unsere Prinzessin ihren Zug verpasst, oder?“
Er warf mir im Rückspiegel ein zufrieden grimmiges Lächeln zu.
Mum schürzte die Lippen, lehnte sich zurück und strich die Falten an ihrem Rock glatt.
Ich warf einen Blick auf die Leuchtanzeige.
10: 48.
„Schaffen wir locker“, meinte mein Dad zuversichtlich, als er meinem Blick folgte.
Meine Ma stellte das Radio an und summte leise zu einem Song aus den Sechzigern mit.
Das tat sie immer, wenn sie nervös war. Ich sah, wie ihre Knöchel weiß hervortraten, als sie sich an den Haltegriff klammerte.
Dad bremste scharf, schimpfte, hupte und bog ab.
„Noch sieben Minuten.“ Mums Stimme klang gepresst und sie stöhnte leise, als Dad scharf abbog und mit lauten quietschenden Reifen auf dem Parkplatz vor Kings Cross hielt.
Mum drückte die Tür auf und stolperte hinaus.
Dad riss den Kofferraum auf und zerrte meinen Koffer hervor.
Dann griff er nach meinem Ärmel und zog mich hinter sich her, durch den Bahnhof, bis zu Gleis Neun.
„Pass auf dich auf.“
„Sicher, Ma.“
Ich umarmte sie hastig und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann umarmte ich Dad, der leise schniefend in seiner Jacke nach einem Taschentuch suchte.
„Bis Weihnachten.“
Ich tastete nach der Schlaufe meines Koffers, winkte und verschwand.
James
Das Bankett zum Schuljahresbeginn hatte bereits angefangen, als ich in die Halle kam.
Professor McGonagall warf mir einen missbilligenden Blick zu und ich war froh, neben Professor Flitwick zu sitzen, der mir begeistert zu winkte.
Die Erstklässler wurden auf die Häuser verteilt und mit einem Lächeln auf den Lippen erinnerte ich mich an meinen ersten Tag.
„… und ich freue mich ihnen mitteilen zu können, dass wir einen neuen Lehrer in unserem Kollegium begrüßen dürfen.“
Die Schüler wandten die Köpfe und ich blickte in ein Meer jeder erdenklichen Augenfarbe.
„Professor Höfisch hat frühzeitig den Ruhestand angetreten und ich bin besonders stolz darauf, ihnen im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste einen ehemaligen Schüler und bestens ausgebildeten Auror zu bieten- James Potter.“
Die Halle brach in Jubel aus, ich nickte nervös und winkte.
„Kommen wir zu unserem neuen Schulsprecherpaar.
Unsere Schulsprecherin kommt dieses Mal aus dem Hause Gryffindor- Miss Liliana Evans.“
Alles klatschte und die Köpfe drehten sich zum Gryffindortisch.
„Miss Evans?“
Die Tür der Halle flog auf und ein rothaariges Mädchen kam herein gestolpert.
„Hier!“ Sie winkte, stolperte erneut und ließ sich keuchend auf die Bank sinken.
„Ich musste Hagrid mit den Erstklässlern helfen“, erklärte sie knapp.
Professor Dumbledore nickte, zögerte und wandte sich dann dem Ravenclawtisch zu, während mein Blick weiterhin auf Miss Evans lag.
Sie hatte dunkelrote sanfte Locken, ein schmales blasses Gesicht und mandelförmige grüne Augen.
Sie trug noch ihre Muggelkleidung und als sie sich den Umhang über den Kopf zerrte, erhaschte ich einen Blick auf ihren braungebrannten Bauch.
Hitze kroch mir ins Gesicht und ich wandte schnell den Blick zu Mr. Diggory, dem Schulsprecher aus Hufflepuff zu.
„Beides exzellente Schüler“, sagte Professor Flitwick stolz und warf den beiden einen Blick grimmiger Zufriedenheit zu.
„Ihr letztes Jahr?“
„Ja. Mr. Diggory verfolgt hegt den Wunsch, im Ministerium zu arbeiten und Miss Evans verfolgt plant eine Laufbahn als Auror oder Heilerin, soweit ich weiß. Sowas spricht sich im Kollegium schnell herum“, fügte er hinzu und griff nach der Schüssel mit den Kartoffeln.
„Miss Evans will Aurorin werden?“
„Sicher. Sie ist meine beste Schülerin. Auch Verteidigung gegen die Dunklen Künste war nie ein Problem für sie; genau so wenig wie Zaubertränke. Horace quillt über vor Begeisterung, wenn sie Tränke zubereitet.“
Er gluckste und kippte Bratensoße über sein Fleisch.
„Wollen sie nichts essen?“, fragte er dann und blickte auf meinen leeren Teller.
„Sicher“, murmelte ich zerstreut und griff nach den Kartoffeln.
____________________
comment? x3
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Viele professionelle Lektoren in Deutschland haben die phantastische, witzige und originelle Schreibweise von J. K. Rowling entweder nicht wahrgenommen oder haben dafür keine Sensibilität.
Rufus Beck
