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Fanfiction

Aus Fehlern lernt man - Ammys Gabe

von Viola Lily

Als ich wenig später und unter größten Anstrengungen den Weg hinauf in den Gemeinschaftsraum gemeistert hatte, fand ich meine Freunde an einem der Tische und ging zu ihnen.
„Oh Gott, wie siehst du denn aus?“, fragte Stephen und sah mich schockiert an, „Tut dir was weh?“
„Ich hab nur Rücken“, gab ich knapp zurück und setzte mich auf einen freien Stuhl.
Die anderen gaben sich mit dieser Antwort nicht zufrieden, doch das war angesichts meines ramponierten Zustandes auch kein Wunder. Blöderweise hatten sich zu meinen Rückenschmerzen jetzt auch noch Kopfschmerzen gesellt und rundeten damit alles ab, was ich im momentan verkraften konnte.
„Laura, im Ernst. Wenn es schlimm ist, solltest du zu Madam Pomfrey gehen. Du hast Schrammen im Gesicht und du blutest an deiner linken Hand.“
Typisch für Mabel, dass sie immer zuerst an Madam Pomfrey denkt.
„Wer war das? Esther?“
„Nein, Manson.“
Dustin schüttelte den Kopf: „Na super. Luke ist keine Stunde aus dem Haus und du stürzt dich in ein Duell mit einem Siebtklässler.“
Ich gab ihm einen warnenden Blick und sagte: „Lass Luke bitte da raus. Wenn er davon erfährt, ist er heute Nachmittag wieder da. Ich will, dass er bei seiner Familie bleibt, verstanden?“
„Ist ja gut, ist ja gut. Mir gefällt es trotzdem nicht.“
„Glaubst du mir?“, fauchte ich zurück.
„Sind die diplomatischen Verhandlung also gescheitert?“, hakte Souta angesichts meines Tonfalls nach.
„Nein, nein“, sagte ich schnell, um ihn zu beruhigen.
Dann erzählte ich ihnen kurz und grob zusammen gefasst die ganze Geschichte und beendete sie mit meiner Vermutung, dass Esther vielleicht noch mal drüber nachdenken würde.
„Naja, so in etwa war`s“, schloss ich den Bericht ab und hielt mir eine Hand auf den Rücken, „Aber diesen Fluch hätte sich Manson echt schenken können.“
Plötzlich explodierte etwas mit demselben Geräusch wie die Wasserbombe, die Rebbecca vorhin auf die Slytherins abgefeuert hatte. Wir wirbelten mit dem Kopf herum und mir fiel als erstes die Wasserflasche auf dem Tisch auf, die jetzt nur noch ein Haufen großer Scherben war. Unser Tisch schwamm und das Wasser hatte sich über die Bücher, Pergamente und Hefte ergossen, die darauf verteilt waren. Augenblicklich herrschte Chaos, in dem jeder versuchte, seine Sachen aus den Wassermassen zu retten.
Ich blieb ruhig sitzen und ließ das Wasser über die Tischkante auf meine Hose tropfen - die musste eh in die Wäsche. Ich kümmerte mich viel mehr die Person, die das ganze Chaos genauso kalt ließ wie mich.
Ammy starrte dorthin, wo vorhin noch die Flasche gestanden hatte. Ihre hellbraunen Augen hatten einen düsteren und zornigen Ausdruck und aus ihren Lippen war jegliche Farbe gewichen. Dann hob sie den Kopf und starrte mich mit wütender Mine an.
„Dieser Manson…“, zischte sie.
Sie schlug mit der Faust auf den Tisch, wodurch der ganze Wasserfilm einen kleinen Satz machte und, und ihre Augen weiteten sich, „So ein eingebildetes, arrogantes Schwein. Hält er sich für den King, oder was? Offenbar hat Professor Maddoxx was auf den Ohren. Es kann doch nicht sein, dass dieser Trollverschnitt so viel Scheiße verzapft und dafür nicht einmal nachsitzen muss. Eines Tages werde ich ihm links und rechts eine scheuern und zum Schluss so in den Arsch treten, dass ihm die Zähne vorne raus fliegen.“
Ich nickte verdattert. Das Manson irgendwann zur Rechenschaft gezogen wird, war ich mir 100%ig sicher. Doch es war nicht Manson, um den ich mir jetzt Gedanken machte, sondern Ammy. Ich hatte sie selten so wütend und gleichzeitig so in sich gekehrt gesehen. Bei aller Gutmütigkeit die sie hatte, das war echt krass gerade. Irgendwas muss mit ihr in letzter Zeit durchgebrannt sein. Und wie hat sie das Wasser gerade hüpfen lassen? Sie hatte ja nicht mal den Zauberstab in der Hand.
„Laura?“
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und wandte meinen Blick zu Mabel. Diese hielt jammernd ihr triefendes Buch hoch. Es war Verteidigung gegen die dunklen Künste - Band 6. Und es war nicht ihres, sondern meins.
„Déjà vu?“, fragte sie nur und grinste unsicher.
Ich fing aus vollem Halse an zu lachen.

Zwei Tage später. Vormittags, etwa 11 Uhr. Ich war allein in unserem Schlafsaal. Martha und Jenny hatten sich vor wenigen Minuten in die Bücherei verabschiedet und Mabel war an diesem schönen Tag mit Davis spazieren.
Ich wäre bei diesen Sonnenstrahlen auch gern mit Luke spazieren gegangen, aber er war immer noch zu Hause bei seiner Familie. Immerhin, als kleiner Trost war vorhin beim Frühstück ein Brief von ihm angekommen, der gute Nachrichten enthielt: seine Mutter erfreute sich an bester Gesundheit und - was viel wichtiger war - seine beiden Brüder waren über den Berg. Stolz hatte er verkündet, dass er jetzt zweifacher, großer Bruder von Leroy und Maxim Wood war.
Der Brief lag jetzt auf meinem Kopfkissen. Ich saß mit dem Zauberkunstbuch aus der 5. Klasse und einem weiteren Buch aus der Bibliothek auf meinem Bett. Während ich las, lauschte ich dem Rauschen aus dem Bad. Ammy war vorhin erst aufgestanden und duschte gerade. Ungestört konnte ich also Nachforschungen betreiben, denn die Sache mit der Wasserflasche von vor zwei Tagen ließ mich nicht los. Ammy hatte bei einem Wutausbruch noch nie etwas explodieren lassen und so versuchte ich nun herauszufinden, ob es nur ein Ausrutscher war oder mehr dahinter stecken konnte.
Gerade war ich dabei, ein vielversprechendes Kapitel zu lesen, als plötzlich wildes Gekreische von Ammy aus dem Badezimmer an meine Ohren drang, gefolgt von dumpfen Klongs, Boings, und Rumms, das klang, als würde der Duschkopf durchdrehen.
„Ammy?“, rief ich, „Was geht denn bei dir?“
Mit einer gewissen Vorahnung warf ich das Buch beiseite, sprang von meinem Bett auf und lief zur Bad-Tür. Das Wasserrauschen hatte nachgelassen, doch unter dem Türschlitz schoss das Wasser in unser Zimmer.
„Ammy?“, rief ich noch mal und umfasste die Klinke, „Kann ich rein kommen?“
Im Nachhinein wäre es klüger gewesen, sie nicht zu öffnen, aber hinterher ist man ja eh immer schlauer als vorher: mir kam also eine kleine Flutwelle entgegen, die bis an meine Knöchel reichte und sich im Nullkomma-Nichts im Zimmer verteilte. Zu allem Übel flog mir noch ein Wasserstrahl aus dem Duschkopf um die Ohren und spritzte mir quer übers Gesicht.
Ich hörte Ammy jammern: „Ich wollte gerade Nein sagen.“
„Zu spät“, meinte ich nur trocken, was im genauen Gegensatz zu dem stand, wie ich mich tatsächlich fühlte.
Dermaßen durchnässt starrte ich Ammy an. Diese hockte, im nassen Pyjama und nassen Haaren, auf dem Klodeckel und hielt den Duschkopf im Schwitzkasten. Ãœber diesen albernen Anblick hätte ich gern gelacht, aber irgendwas an ihrem Gesicht sagte mir, dass das eine ganz blöde Idee wäre. Sie wusste offenbar selbst nicht, warum unsere Badezimmer-Technik sich auf einmal selbstständig machte, aber der Ausdruck in ihren Augen war irgendwie... naja, wie er halt so ist, wenn man sich über etwas bewusst wird, worüber man schon seit Jahren grübelt.
„Was war denn hier los?“, fragte ich und betrat das überflutete Badezimmer.
„Ich- ähm... .“
Ammy rang mit den richtigen Worten.
„...habe keine Ahnung.“
Sehr originelle Antwort. Doch ich konnte bekanntermaßen ja sehr dickköpfig sein und wiederholte daher meine Frage noch mal.
„Ammy, was war hier los?“
Sie holte sich Luft. Augenblicklich beruhigte sich auch der Duschkopf und sie konnte ihn nun aus der Hand legen. Dann stand sie auf und drehte sich einmal im Kreis, um das Chaos zu begutachten.
Langsam sagte sie: „Ich weiß es selber nicht so genau... .“
Aufgewühlt fragte ich: „Was hast du getan, damit die Dusche sich selbstständig macht? Und wo kam das ganze Wasser her? Du hattest nicht mal einen Zauberstab dabei!“
„Ich weiß, ich weiß, ich weiß!“, rief sie hastig und fasste sich an den Kopf, „Es kam so wenig Wasser raus, also dachte ich, dass er verstopft ist. Aber er hat von ganz alleine angefangen, so ein Theater zu machen, ich habe nicht einmal den Wasserhahn berührt! Es kam auf einmal viel zu viel raus, und damit meine ich wirklich viel zu viel - du hast ja alles in abgelassen.“
Dabei zeigte sie mit ausgestrecktem Arm zur Tür hinaus - und das übrige Wasser, das noch um unsere Füße herum schwamm, schoss mit dieser Bewegung wie eine zweite Flutwelle in unseren Schlafsaal.
Eine Zeit lang guckten Ammy und ich der Welle dumm hinterher. Einen Vorteil hatte das Ganze: der Badezimmerboden war jetzt staubtrocken. Wirklich, staubtrocken - aber genauso fühlten sich auch unsere Münder an.
„Mach das noch mal“, bat ich nach einer Weile und zeigte in die Duschwanne, in der sich noch Wasser befand.
Ammy starrte mich an: „Was denn?“
„Na, das mit dem Arm!“
Ihr war das alles nicht geheuer. Zögernd und mit gerunzelter Stirn stellte sie sich neben die Dusche und streckte den Arm aus.
„Was, wenn... ?“, hakte sie unsicher nach.
Ich ließ nicht locker: „Tu's einfach!“
Ammy kniff die Augen zusammen, dann bewegte sie in einer flüssigen Linie den Armen von der Wanne Richtung Tür. Ich sah es gar nicht kommen, so schnell hatte sich das Wasser vermehrt und sich zu einer hohen Welle aufgebaut, die sich über mir ergoss.
Also, duschen musste ich heute nicht mehr.
„Das ist echt abgefahren“, meinte ich schließlich und guckte Ammy eingeschüchtert und fasziniert zugleich an.
Diese war alles andere als fasziniert. Sie betrachtete jammernd ihre Hände und sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
Sie guckte mich aus ihren Kulleraugen an und fiepte: „Was geschieht mit mir?“
Ich verhalf der zerstörten Ammy in trockene Kleidung (dass es eine rote Jogginghose kombiniert mit einem pinken Poloshirt aus Mabels Sammlung war, störte sie nicht im geringsten) und auch ich warf mir nur schnell einen übergroßen Kapuzenpulli und eine trockene, karierte Pyjama-Hose an. Danach liefen wir sofort los zu Professor Boot.
Eigentlich bestand Ammy darauf, zu Madam Pomfrey oder Augusta zu gehen, doch ich hatte nicht umsonst Nachforschungen betrieben. Mit dem, was vorhin geschehen war, hatten diese sich nun zum größten Teil bestätigt - sowie meine Vermutung, was mit ihr los war.
„Jetzt stell dich nicht so an“, sagte ich, als wir über die Treppe in die unteren Stockwerke liefen, „Tu doch nicht so, als hättest du in Zauberkunst oder Geschichte der Zauberei nicht aufgepasst.“
Natürlich hatte Ammy das und sie musste ebenfalls diesen Verdacht haben, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie nur aus Angst vor unserem Hauslehrer nicht in Professor Boots Büro wollte. Wer dort saß, bekam entweder schlechte Nachrichten zu hören (wie Jenny mal, als ihre Tante gestorben war) oder hatte entweder Mist verbockt (so wie ich).
Wir hatten das Büro erreicht, doch so lange wir auch klopften, niemand öffnete.
„Er scheint nicht da zu sein“, kommentierte Ammy und guckte erleichtert.
„Dann ist er bestimmt im Lehrerzimmer. Komm schon, das ist nur einen Stock unter uns, ich kenne 'ne Abkürzung.“
„Und was soll ich ihm sagen?“
„Na, alles.“
„Was, wenn es nicht stimmt? Wenn es nur ein Ausrutscher war?“
Wir verschwanden hinter einer Rüstung und liefen etwa 3 Meter einen schmalen Gang entlang. Dann verschwand plötzlich der Boden und wir rutschten im Kreis in den 1. Stock hinunter. Ammy kreischte wie wild und unterbrach damit Gott-sei-Dank ihre Einwände.
„Tu das nie wieder“, zeterte sie, als wir einen Stock tiefer wieder auf dem Gang auftauchten und funkelte mich an.
Ich entschuldigte mich kurz: „Sorry, aber ich dachte, du kennst diesen Geheimgang?“
„Ääääh!“
„Offenbar nicht.“
Keine 10 Meter weiter befand sich die Tür zum Lehrerzimmer. Sie stand halb offen und dahinter fand scheinbar eine hitzige Diskussion statt, doch ich war der Meinung, dass wir nicht länger warten sollten. Also klopfte ich so hart gegen die Tür, dass sie sich noch weiter nach innen öffnete.
Die Professoren Longbottom, McKinnens und Boot, die gerade noch eifrig miteinander gestritten hatten, drehten sich zu uns um. Schön, unsere Zauberkunst-Professorin war also auch da. Bestens.
„Miss Broderick? Miss Logan?“
Unser Hauslehrer sah zwar noch etwas konfus über diese plötzliche Unterbrechung aus, aber er lächelte milde, als er uns sah.
„Wie kann ich euch helfen? Hat Lauren sich wieder einen Kampf geliefert?“
Ich kniff die Augen zusammen. Warum überrannte mich das ungute Gefühl, dass ich Thema der Diskussion war? Ging es etwa um mein Familien-Meeting von vorgestern?
Ich stotterte: „Nein, was... Hallo? Was denken sie von mir? Hab ich nicht. Es ist nur... .“
Ich prüfte, ob Ammy es unserem Professor vielleicht selbst sagen wollte, doch sie presste ihre Lippen aufeinander und ihr Blick sprach eindeutig dagegen. Na gut, also musste ich ran. Na super, in so was bin ich Erstklassig.
„Also naja, was heißt ihr nur“, begann ich und fasste mir an den Kopf, „Es ist nichts nur, es ist vielmehr ein großes NUR, ein außergewöhnliches sogar. Ich hab sogar gelesen. Darüber, mein ich. Also... Ammy hat irgendwie- tja, ich weiß auch nicht, wie ich es erklären soll... irgendwie so was gemacht- ganz faszinierende Sache - mit der sie... .“
„Lauren!“, zischte Professor Boot und hob warnend eine Augenbraue.
„...Wasser bewegt.“
Ich guckte abwechselnd von Ammy zu Professor Boot und wartete die Reaktion unserer Zauberkunstlehrerin McKinnens ab.
Als keiner was sagte, fügte ich noch hinzu: „Ohne Zauberstab.“
Professor Boot fing sich als erster und bat uns beide, einzutreten. Er warf noch einen letzten Blick auf den Gang, dann schloss er hinter sich die Tür.
Ammy sagte leise zu mir: „Für diese Erklärung sollten wir dich für den Comedy-Preis nominieren.“
„Und für diese Outfits übrigens auch“, meinte Professor Boot und zauberte zwei Stühle herbei, auf die wir uns setzten konnten.
Professor McKinnens wandte sich diskret an Ammy: „Inwiefern hat Lauren das mit dem Wasser-bewegen gemeint, Miss Logan?“
Ammy guckte immer noch wie ein Reh und antwortete zögernd: „Naja. Es war heute nicht das erste mal. Laura, erinnerst du dich noch an den plötzlichen Wasserrohrbruch im Kerker? In Zaubertränke.“
„Das warst du auch?“, fragte ich überrascht.
Den Vorfall vor zwei Monaten hatte ich ganz vergessen. Ich konnte mich nur dunkel an das überschwemmte Waschbecken im Zaubertrankunterricht und eine einfache Ausrede, dass der Abfluss verstopft ist, erinnern.
Ammy nickte: „Ich glaube schon.“
„Und das mit der Flasche vorgestern?“, hakte ich nach.
Ammy zuckte unruhig mit den Schultern.
Die Professoren waren aufmerksam unserem Gespräch gefolgt. Professor McKinnens Gesicht hellte sich vor Begeisterung auf und Professor Boot und Professor Longbottom tauschten einen Blick.
„War das alles?“, wollte Professor McKinnens hastig wissen und fing an, Ammy musternd zu umkreisen.
Diese hatte sich mittlerweile damit abgefunden, dass sie so schnell aus dieser Sache nicht mehr heraus kam und erzählte nun von dem, was vorhin in unserem Badezimmer geschehen war.
Professor McKinnens, die diesen Fall jetzt komplett übernommen hatte, fragte: „Miss Broderick sagte gerade etwas von einer Flasche. Wie geschah das?“
„Ich...ähm. War ziemlich wütend und plötzlich explodierte sie. Mir war nicht wirklich bewusst, was ich da getan hatte... .“
„...aber seit dem hatte ich so eine Ahnung. Und hab mich dann darüber schlau gemacht“, ergänzte ich.
Professor Boot konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen: „Das könnten hinsichtlich des Unterrichtes sie ruhig öfter tun.“
Ich kniff die Augen zusammen und guckte ihn böse an. Professor McKinnens lenkte das Gespräch wieder auf Ammy.
„...aus einem emotionalen Impuls heraus also“, murmelte sie und fuhr mit der Hand an ihr Kinn, „Noch etwas, Miss Logan?“
Ammy dachte kurz nach und erklärte dann: „Ja, schon. Ich habe bisher niemanden davon erzählt. Ich wollte auf den richtigen Zeitpunkt warten, denn, um ehrlich zu sein, weiß ich schon seit Jahren davon. Der sprechende Hut hat mir von einer besonderen Gabe erzählt, von der ich aber noch nichts weiß. Ich hatte ihm nicht geglaubt, denn warum sollte ausgerechnet ich etwas außergewöhnliches können. Meine Eltern sind beide normale Zauberer.“
Sie machte eine kurze Pause. Niemand sagte etwas. Jeder wartete gespannt ab, bis Ammy ihre Geschichte beendete.
Plötzlich klarte sich ihr Blick auf und sie hob den Kopf: „Es macht mir zwar Angst, aber jetzt glaube ich mehr und mehr, dass ich eine bestimmte Beziehung zu Wasser habe. Ich habe das Gefühl, dass ich damit machen kann, was ich will.“
Professor McKinnens verschränkte zufrieden die Arme und sprach aus, was uns allen durch den Kopf ging: „Die Fähigkeiten eines Elementimagus.“
Bewundernd guckte ich meine Freundin an. Diese guckte mich ebenfalls an und lächelte unsicher. Doch ihr Gesicht verriet, wie erleichtert sie innerlich war, dass sie diese Sache nicht mehr allein ertragen musste. Und dass jetzt scheinbar eine Antwort auf all ihre Fragen gefunden worden war.
„Aber können wir uns da denn sicher sein?“, mischte sich nun Professor Longbottom ein, „Wir haben noch nichts davon gesehen.“
Spontan stand ich auf und füllte ein Glas mit Wasser, das auf dem Tisch stand. Das reichte ich Ammy.
„Mach irgendwas.“
„Was denn?“
„Keine Ahnung. Aber lass es nicht explodieren.“
Professor McKinnens half ihr: „Erinnern sie sich daran, was sie vorhin im Badezimmer getan haben. Konzentrieren sie sich. Wenn sie ein Elementimagus sind, wird das Wasser in irgendeiner Weise auf sie reagieren.“
Ammy nahm das Glas Wasser entgegen. Konzentriert starrte sie es eine Weile an. Dann, ganz langsam, erhob sich das Wasser und schwebte wenige Sekunden später in der Form einer großen Wasserblase auf Augenhöhe vor den Professoren herum.
Mein Mund klappte auf. Professor McKinnens klatschte jubelnd Beifall.
„Wie machen sie das?“, fragte sie und folgte der Wasserblase auf Schritt und Tritt durchs Lehrerzimmer.
„Ich habe mir vorgestellt, dass das Wasser wie diese Blase in der Luft schwebt“, erklärte Ammy, ohne die Augen davon zu lassen.
Professor McKinnens sprang auf den Tisch, um der Blase an die Decke zu folgen: „Das ist phänomenal. Können sie noch mehr?“
Die Blase schwebte nun höher und flog wieder auf uns zu. Ammy schloss instinktiv die Augen. Eine Sekunde später zerteilte sich die Blase. Nun kreisten zwei Wasserblasen vor unseren Augen umeinander.
Professor Boot räusperte sich : „Nun ja, Miss Logan, damit steht wohl außer Frage, dass sie Fähigkeiten eines Elemtimagus besitzen.“
„Ich werde mich sofort darum kümmern, dass du unterrichtet wirst“, sprach Professor McKinnens hastig und gucke immer noch fasziniert zwischen den Wasserblasen und Ammy hin- und her, „Das ist ein guter Anfang, aber du musst lernen, diese Gabe auch richtig zu beherrschen. Ich setzte mich sofort mit der Abteilung im Ministerium in Kontakt, soweit ich weiß, ist die gute Thea Toke auch ein Elementimagus des Wassers.“
Professor McKinnens wurde in ihren aufgebrachten Redeschwall unterbrochen als plötzlich die Tür zum Lehrerzimmer geöffnet wurde. Ammy erschrak so sehr, dass sie die Beherrschung über die Wasserblase verlor und diese mit einem lauten Platsch das Haupt des Neuankömmlings herab stürzte. Auf das von Professor Freshad. Professor McKinnens giggelte beim Anblick unseres Verteidigungslehrers, der jetzt wie ein begossener Pudel da stand und jeden einzelnen von uns verdattert anstarrte.
Meine Natur erlaubte es mir, aus mir heraus zu platzen: „Jetzt wissen sie endlich, wie das ist, mitten am Tag zu duschen.“
„Nachsitzen, Miss Broderick. Und was um Merlins Willen ist hier eigentlich los?“
„Gleich, gleich, Ophius“, plapperte Professor McKinnens und wuselte zu Ammy, „Miss Logan. Ich kümmere mich um alles. Erwarten sie in den nächsten Tagen meine Eule. Wo habe ich bloß die Adresse von Thea Toke gelassen? Zur Not muss ich ihre Schwester Tilly fragen... .“
Die Zauberkunstlehrerin entfernte sich wieder, lief um den großen, schweren Tisch herum und ließ sich an ihrem unordentlichen Platz nieder, wo sie anfing, einen Brief zu verfassen. Ich guckte zu Ammy, die immer noch angewurzelt da stand und versuchte, alles in sich auf zu nehmen. Irgendwie war ich froh, nicht in ihrer Haut zu stecken. Wie es sich wohl anfühlen musste, mit 16 zu erfahren, so ein großes Talent zu besitzen?
„Darf ich dann jetzt gehen?“, fragte sie leise und guckte Professor Boot bittend an.
Er nickte: „Natürlich. Wenn ich sie noch bis zur Tür begleiten dürfte?“
Ammy und ich tauschten einen kurzen Blick, ehe wir von unserem Hauslehrer aus dem Zimmer geschoben wurden. Hinter uns schloss er sorgfältig die Tür. Dann baute er sich mit verschränkten Armen vor uns auf und runzelte die Stirn.
„Was soll ich bloß mit euch anstellen?“
Perplex guckte ich ihn an: „Professor, ich hab doch schon gesagt, ich hab nichts gemacht.“
„Und doch stehst du schon wieder hier, weil irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht.“
Und dann tat Professor Boot etwas extrem seltenes in meiner Gegenwart. Er lächelte warm und legte mir eine Hand auf die Schulter.
Verlegen stotterte ich: „Ist ja nicht so, als würde ich es drauf ankommen lassen, Probleme magisch anzuziehen. Versteh mich nicht falsch, Ammy, du bist alles andere als ein Problem.“
„Schon gut“, sagte sie und lächelte unsicher, „Das ist eine gute Bezeichnung dafür. Ich muss echt erst mal mit meinem Problem klar kommen.“
„Selbstverständlich“, meinte Professor Boot, „Lassen sie es mich wissen, wenn sie Fortschritte machen. Das ist eine besondere und seltene Gabe. Ich glaube, Lauren hat ein Buch darüber in der Bibliothek ausgeliehen, ließ mal ein paar Kapitel darüber.“
„Woher wissen sie, dass ich das Buch habe?“
Professor Boot grinste selbstgefällig: „Wenn sie schon so etwas geahnt haben, müssen sie sich irgendwie vorher schlau gemacht haben, oder? Ich war auch mal in Ravenclaw und kann 1 und 1 zusammen zählen, Lauren.“
Murmelnd fuhr er fort: „Ich kann es immer noch nicht fassen. Eine Elementimagierin in meinem Haus. Wenn ich das Mandy erzähle wird sie grün... .“
Ich stutzte. Seit wann führte Professor Boot Selbstgespräche? Beziehungsweise, seit wann dachte er laut? Unwillkürlich musste ich grinsen. Richtig, Mandy Brocklehurst. Die Heilerin aus dem St. Mungo.
„Was gibt's da zu grinsen, Lauren?“, fragte Professor Boot scharf, „Geben sie Ammy schnellst möglichst das Buch, sonst muss ich ihnen auch noch Nachsitzen verdonnern.“
„Wir sind schon weg“, sagte ich und zog Ammy mit mir. Ãœber die Schultern rief ich noch: „Es ist nur so ein beruhigender Gedanke, dass Professoren auch nur Menschen sind.“
Danach sahen wir beiden zu, dass wir fort kamen.
„Was wirst du jetzt tun?“, fragte ich Ammy, als wir im großen Treppenhaus ankamen und die erste Treppe erklommen, die Richtung Ravenclawturm schwenkte.
Ammy wurde langsamer, drehte sich um und antwortete dann: „Nimm's mir nicht übel, aber kann ich kurz alleine sein? Ich muss das erst mal alles verdauen, verstehst du?“
„Klar“, entgegnete ich schnell und blieb stehen, „Das würde ich auch wollen, wenn mir so was passieren würde. Das Buch liegt auf meinem Bett.“
„Danke Lauren“, sagte sie und umarmte mich.
Meine Güte, Ammy musste echt ganz schön fertig sein, also erwiderte ich tröstend ihre Umarmung.
„Wir sind für dich da, ok?“
Sie nickte, überlegte kurz und bat mich dann folgendes: „Könntest du das erst mal für dich behalten? Ich will nicht, dass es jeder weiß.“
„Klar“, versprach ich zögernd.
Ammy beruhigte mich sofort: „Ich werde es den anderen schon noch sagen. Aber ich will erst noch darüber nachdenken.“
„Sehn' wir uns beim Mittagessen?“
Sie nickte langsam und lief dann die Treppe rauf. Nachdenklich blickte ich ihr nach, bis sie verschwunden war. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es sich wohl anfühlen musste, eines der Elemente zu beherrschen. Was hatte ich nicht alles gelesen? Diese Gabe war äußerst selten, weshalb Elementimagier überall mit Kusshand begrüßt und behandelt wurden, als seien sie aus Porzellan. Aber es war auch sehr gefährlich, wenn man diese Magie nicht beherrschen konnte, besonders bei den gefährlichen Elementen Luft und Feuer.
Aber irgendwie war ich stolz darauf, so eine Freundin zu haben. Ammy und das Wasser - das hätte nicht besser zusammen passen können.
Während ich so auf der Treppe stand und nachdachte, guckte über die Brüstung hinunter zum Portrait der fetten Dame, dem Eingang zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Aus trat plötzlich Gwendolyn heraus, gefolgt von einem James, der ihr eher hinterher stolperte als lief. Sie drehte sich mit wirbelnden Haaren um und fauchte ihn an wie eine Furie. Ihre braunen Haare standen dabei etwas ab und sie hielt ihm drohend den Zauberstab ins Gesicht. Ihre Augen schienen Funken zu versprühen und der arme James konnte nichts anderes tun, als dieses Gwendolyn-Gewitter über sich ergehen zu lassen. Zum Schluss setzte sie seine Haare mit einer blauen Stichflamme aus ihrer Zauberstabspitze in Brand und rannte davon.
James hatte das kleine Feuer schnell mit seiner Hand erstickt und rief noch einmal ihren Namen, doch sie war bereits verschwunden. Erstaunt setzte er sich und schüttelte den Kopf. Er sah dabei nicht traurig aus - ganz im Gegenteil. Seine Gesichtszüge waren weich und beeindruckt, gerade zu fasziniert.
Als er den Kopf hob, entdeckte er mich. Was ich nur tun konnte, war ahnungslos mit den Schultern zu zucken und zu sagen: „Ja James, Gwendolyn war schon immer sehr temperamentvoll. Und nein, es wäre keine gute Idee, wenn du ihr jetzt hinterher rennst. Du würdest den Rest deiner Haare aufs Spiel setzten und jetzt stell dir mal vor, wie Albus gucken würde, wenn du mit Glatze wieder kommst.“
James grinste nur dämlich, geradezu als wollte er sagen: „Das ist mir die Sache wert!“. Doch zum Glück blieb er sitzen.


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Ich tanze sehr gern und gerade die Walzerproben haben viel Spaß gemacht, aber interessanterweise wollte Mike gar nicht, dass wir die Tänze perfekt beherrschen. Er wollte vielmehr unsere Unsicherheit bei den Tanzschritten ins Bild bringen.
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