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Fanfiction

Aus Fehlern lernt man - Das krasse Buttermesser

von Viola Lily

Der letzte Ferientag verging und der erste Schultag des letzten Quartals holte uns mit strahlendem Sonnenschein aus den Betten. Luke und ich hatten unseren ersten Pärchen-Streit verdaut und konnten, wie die anderen, beide wieder mit voller Konzentration in den Unterricht zurückkehren.
Nur Ammy war den ganzen Vormittag über etwas neben der Spur. Beim Mittagessen erklärte sie den anderen, dass sie wegen einer Erbschaftsgeschichte ins Ministerium müsste und deshalb Nachmittags nicht bei Zaubertränke und Kräuterkunde sein würde. Diese Ausrede war sogar nur zur Hälfte gelogen, denn vor kurzem war wirklich ihre entfernte Großtante Väterlicherseits gestorben, aber weil sie seit der Scheidung bei ihrer Mutter lebte hatte sie den schwachen Kontakt zur Familie ihres Vaters komplett verloren. Vor allem zu einer Großtante, sie sich eh nie den Namen ihrer Nichte merken konnte.
Wie die anderen wünschte ich ihr viel Glück, als sie sich später auf den Weg zu Professor Boots Büro machte. Doch ich war die einzige, der das aufgeregte Flackern in ihren Augen auffiel und ihr hinter dem Rücken die Daumen drückte. Ich brannte unheimlich darauf zu erfahren, was Ammy alles im Ministerium erleben würde und es fiel mir schwer, den restlichen Unterricht über still zu sitzen.
Am Nachmittag lenkte ich mich mit Hilfe von Elma ab. Das Wetter war gut, also wollte ich heute Hagrids Rat befolgen und mit Hilfe von Seidenschnabel versuchen, sie in die Luft zu bekommen. Luke und Stephen begleiteten mich. Auch auf Mabel war wieder Verlass, die diesmal mit Merkur Beistand gab. Der sanfte Pegasus war nicht so aufbrausend wie Ventus und war ein gutes Beispiel, an dem Elma sich orientieren konnte. Sie sollte nicht wie Seidenschnabel gleich wild drauf los fliegen, sondern wie Merkur erst mal ein paar Runden über der Koppel drehen, ehe sie wieder landete.
Als wir zu viert die Wiese betraten stand Hagrid bei Seidenschnabel und redete auf den Hippogreifen ein. Er war schon alt und hatte lange niemanden mehr reiten lassen, doch er spürte die Wichtigkeit in Hagrids Worten und schien uns sogar gern dabei zu helfen, Elma das Fliegen bei zu bringen.
„Und nich abwerfn, ja Schnäbelchen?“, fragte Hagrid abschließend und nickte mir dann freundlich zu.
„OK“, sagte ich, und ließ mich von dem Halbriesen auf Seidenschnabels Rücken setzten.
Es war komisch, so hoch oben zu sitzen und ich brauchte eine Weile, bis ich mich an diese Sitzposition gewöhnt hatte.
Dann richtete ich mich auf und schaute die anderen an: „Sind alle bereit?“
Mabel, die auf Merkur saß, nickte. Luke hatte seinen Besen geschultert und hob die Hand. Wenn irgendwas passieren sollte, wollte er schnell in der Luft sein und schlimmeres verhindern. Stephen hob ebenfalls die Hand. Er stand neben Elma und hielt das endlos lange Tau in der Hand.
„Gut“, meinte ich und gab Mabel ein Zeichen.
Wenige Sekunden später flog sie hoch über uns mit Merkur Kreise. Elma beobachtete die beiden und krächzte ungeduldig.
„Siehst du Elma? Genau das musst du auch machen. Ein paar Runden drehen und landest du wieder, kapiert?“
Wahrscheinlich nicht, aber ich sagte das auch hauptsächlich zu meiner eigenen Beruhigung. Denn so ruhig ich mich auch geben wollte, es war etwas völlig anderes, auf einem Hippogreif durch die Luft zu fliegen, als auf einem Besen.
„Jetzt sieh dir genau an, was Seidenschnabel macht. Denn so musst du es auch gleich machen. Steve? Auf mein Zeichen, ok?“
Stephen nickte klamm und umklammerte das Seil mit beiden Händen. Er war nicht sehr glücklich mit seiner Aufgabe und blicke sehnsüchtig zu Mabel hoch, die in sicherer Entfernung über unseren Köpfen flog. Ich reckte Stephen den Daumen hoch und kümmerte mich dann um den Hippogreifen, der schon fast gelangweilt in der Erde herum stocherte. Ein letztes mal holte ich tief Luft.
„Ok. Auf geht's, Seidenschnabel.“
Seidenschnabel krächzte erfreut und rannte los. Es war ein kurzer, holpriger Ritt, der sich über die halbe Koppel hinzog. Dann spürte ich einen Ruck unter meinem Hintern und dann das vertraute Drücken der Luft beim Aufstieg. Seidenschnabel und ich erhoben uns über die Baumkronen und höher hinauf. Der Wind pfiff mir um die Ohren und in meinem Magen kribbelte es. Es war wirklich ganz anders, als auf einem Besen zu sitzen. Ich spürte eine komische Art von Verbundenheit mit Seidenschnabel. Es war das erste mal, dass ich keinen Einfluss auf meine Flugbahn hatte, ich musste mein ganzes Vertrauen (und Leben) in die Klauen von Seidenschnabel legen.
Dieser schrie erfreut auf, als er den Wind in den Federn spürte und zog sein Tempo an. Links und Rechts von mir schlugen seine Flügel auf und ab und erst nach ein paar Versuchen ließ er sich dazu überreden, wieder zurück zur Koppel zu fliegen, damit ich Stephen ein Zeichen geben konnte. Er machte eine 180°-Drehung und flog zurück. Mabel und Merkur, die immer noch ihre Runden drehten, kamen wieder in mein Blickfeld.
„Los!“, brüllte ich und hob einen Arm, als Seidenschnabel und ich über die Koppel flogen.
Laut Plan sollte Stephen mit Elme jetzt so umgehen, als würde er einen Drachen steigen lassen. Erst als ich mit Seidenschnabel schon vorbei war, sah ich, dass etwas nicht stimmte. Elma stand nicht mehr dort, wo ich sie und Stephen zurück gelassen hatte. Stattdessen hatte sich eine kleine Gruppe am Zaum gebildet.
„Los Seidenschnabel, sofort landen.“
Der alte Hippogreif setzte augenblicklich zum Sturzflug an und mit einem dumpfen Aufprall landeten seine Krallen auf der Wiese. Die Schmerzen in meinem Hintern ignorierte ich erst mal und sprang sofort von Seidenschnabels Rücken runter. Meine Beine waren steif und mehr schlecht als recht lief ich zum Zaun, wo ich die anderen in einem alles andere als guten Zustand fand. Elma flatterte aufgeregt mit den Flügeln und ihre Pupillen hatten sich ängstlich geweitet. Sie schrie und zerrte an dem Seil, an dessen Ende Hagrid große Schwierigkeiten hatte, sie zu halten.
„Heyhey, Elma, beruhig' dich“, brüllte ich und mein Herz pochte vor Aufregung.
Mit einem kräftigem Ruck zog Hagrid Elma wieder auf alle Viere. Sie krächzte ein weiteres mal, doch diesmal eher verwirrt als ängstlich. Ohne mit der Wimper zu zucken lief ich auf sie zu und streckte die Hand nach ihrem Kopf aus.
„Es ist alles in Ordnung“, rief ich und streichelte ihren Hals.
Zwar musste ich darauf achten, dass sie mir nicht auf die Füße trat, doch meine Berührung zeigte Wirkung: Elma entspannte sich langsam wieder und hörte auf, sich wie ein wilder Stier auf zu führen.
„Hagrid, was ist passiert“, fragte ich den Wildhüter, „Wo ist Stephen. Oder Luke?“
Ich drehte mich und suchte die Wiese nach den beiden ab. Ich befürchtete schon, dass ihnen was passiert sein konnte. Erleichtert seufzte ich, als die beiden Jungs auf und zu kamen.
„Kaum dass de inner Luft warst, is Elma schon los gerannt“, erklärte Hagrid und warf Elma ein Frettchen zu, damit sie etwas zu tun hatte, „Wir hattn nich' damit gerechnet, aber ihr hitziges Gemüt is mit ihr durchgegang'.“
Die beiden Jungs waren zu uns aufgeschlossen.
„Gehts euch gut?“, erkundigte ich mich und ging den beiden entgegen.
Luke war nichts passiert, aber zu meinem Schrecken sah der arme Stephen ziemlich ramponiert aus. Auf dem linken Fuß humpelte er leicht und seine Hose war an den Knien aufgerissen. Seine Hände waren zerkratzt und an den Ärmeln klebte Dreck und Erde.
„Tut mir Leid“, sagte er sogar noch und rieb sich die Hände, „Das war, als hätte man 'nen Lastwagen mit bloßen Händen auf der Autobahn gestoppt.“
„Alter, Steve! Elma hat dich umgerissen und du redest locker flockig von Lastwagen?“, hakte ich nach und musterte Stephen mit kritischen Blick, „Du solltest lieber mal Madam Pomfrey aufsuchen.“
„Ach quatsch, so schlimm ist es auch nicht“, wehrte er ab und grinste scheinheilig, „Siehst du?“
Plötzlich hörten wir das Rauschen von Flügeln und sahen nach oben. Mabel landete nun auf Merkur und ritt auf uns zu.
Schnell erzählte sie, was sie aus der Luft beobachtet hatte: „Da sah sehr schmerzhaft aus, Steve! Bist du dir sicher, dass...?“
„Ja, bin ich“, fuhr er Mabel ins Wort, „Soll ich noch einen Hampelmann machen, damit- .“
Stephen winkte mit beiden Armen und stellte sich (unglücklicherweise) auf den linken Fuß, knickte unter seinem eigenen Gewicht um und landete mit einem leisen Aufschrei auf dem Hosenboden. Ich schnappte nach Luft und klatschte erschrocken die Hände über dem Kopf zusammen, als ich das sah.
„Es ist alles in Ordnung!“, sagte er und guckte mich beruhigend aus großen, dunkelgrauen Augen an.
„In deinem Fuß hat es Knack gemacht“, bemerkte Luke trocken.
„Okay“, entgegnete Stephen langsam, „ Das erklärt, warum ich nichts mehr spüre.“
Ich senkte den Blick und schüttelte verzweifelt den Kopf: „Du hast sie doch nicht mehr alle. Was sollte das denn jetzt?“
Stephen lächelte nur matt und zuckte mit den Schultern.
„Komm, wir helfen dir hoch“, schlug Luke vor, „Um Madam Pomfrey kommst du jetzt jedenfalls nicht mehr herum.“
„Und was machen wir mit Elma?“, fragte Stephen, noch bevor er sich erhob.
Ich schüttelte abermals den Kopf und blickte dann zu Elma rüber, die neugierig auf uns herab sah.
„Keine Ahnung“, seufzte ich, „Wir müssen uns wohl was neues einfallen lassen. Schon wieder.“
Es fiel mir schwer, meine Enttäuschung zu verstecken. Ich war mir so sicher, dass wir auf diese Art und Weise weiter kommen würden, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass Elma so schwer zu zügeln ist.
Hagrid meinte: „Eins steht jednfalls fest: wir müssen uns irgendnen Trick einfall'n lass'n, mit dem wir Elma leichter an die Sache ran führ'n könn'n.“
In meinem Kopf machte es Bing.
„Ich hätte da eine Idee“, verkündete ich und weil es danach klang, als sei mir ein Licht aufgegangen, hatte ich die geballte Aufmerksamkeit der anderen auf mir, „Nächstes mal fliege ich nicht mit Seidenschnabel los, sondern direkt mit ihr. Ich werde nächstes mal auf Elma reiten.“
Auf diesen Vorschlag war Luke der einzige, der eine Reaktion zeigte, indem er die Arme in die Höhe riss und sarkastisch jubelte: „Yeayhea, noch eine, die sie nicht mehr alle hat.“

Irgendwie war ich unheimlich erleichtert darüber, dass Augusta Dienst hatte. Vielleicht lag es daran, dass ich in diesem Schuljahr schon einmal zu oft hier war und Madam Pomfrey bestimmt alles andere als vorsichtig mit Stephens Verstauchung umgegangen wäre. Luke und ich setzten diesen auf einem Bett ab und traten beiseite, damit Augusta das Werk betrachten konnte.
„Ich bin vom Baum gefallen, als ich das Brutverhalten von Schottischen Lindwürmern beobachten wollte. Für ein PMG-Projekt, verstehen sie?“
Dabei guckte Stephen so unschuldig drein, dass die Ausrede vielleicht sogar glaubhaft rüber gekommen wäre. Doch Augustas Blick nach zu urteilen kaufte sie ihm diese Geschichte genauso ab wie Professor Boot vor kurzem die Keine-Milch-mehr-für-den-Kaffee-Ausrede von Luke und Dustin, als diese mal wieder zu spät in seinem Unterricht aufgekreuzt waren. Augustas Augenbrauen schnellten hoch zu ihrem dunklen Haaransatz, als sie das hörte.
„Gucken sie nicht so“, erwiderte Stephen und hob abwehrend seine zerkratzen Hände, „Es ist nicht bewiesen, dass es in England keine Lindwürmer gibt. Vor kurzem hat sogar- Ahahauuu.“
Es knackte leise, kurz darauf jaulte Stephen laut auf und Augusta nahm mit einem zufriedenen Lächeln den Zauberstab von seinem Knöchel. Während er immer noch auf dem Bett saß und versuchte, den Schmerz zu verarbeiten, drückte sie uns eine Salbe in die Hand, die Stephen auf seine Kratzer auftragen sollte. Dann gab sie ihm noch den knappen Rat, den Fuß heute nicht mehr zu belasten und schickte uns wieder davon.
„Da sind wir ja noch mal glimpflich davon gekommen“, bemerkte Luke, als wir hinter uns die Tür schlossen.
Stephen warf ihm einen raschen Blick zu: „Das nennst du glimpflich? Das tut kacke weh.“
Dabei hob er den linken Fuß so hoch, dass er Lukes Hintern streifte.
„Du hast Augusta gehört“, gab dieser belehrend zurück, „Du sollst den Fuß nicht mehr belasten.“
„Ich bin mir sicher, dass ich den einen Arschtritt noch verkrafte.“
„Jungs, bitte!“, gab ich barsch dazwischen und wollte mich gerade zu den beiden umdrehen, als uns vom Ende des Flures jemand entgegen kam.
Es waren James und Arnold, die in einem Affenzahn auf den Krankenflügel zusteuerten. Beim näher kommen sah ich auch, warum sie es so eilig hatten: an James' linkem Arm floss Blut herab und tropfte auf den Boden. Sein Gesicht war dementsprechend bleich und er presste verbissen die Lippen aufeinander.
„Meine Güte“, entfuhr es mir, „Was hast du denn angestellt?“
Arnold und James wurden langsamer und letzterer lächelte sogar leicht: „Kleiner Unfall oben in Myrtes Klo.“
Ich schüttelte verdattert den Kopf: „Okay. Was machst du in Myrtes Klo?“
Daraufhin beugte er sich vor und flüsterte mir verheißungsvoll ins Ohr: „Es ist fertig.“
Meine Augen weiteten sich überrascht.
Weil ich nicht wusste, wie viel die anderen erfahren durften, fuhr ich mit gesenkter Stimme fort: „Du meinst das Messer?“
Natürlich. Das war die Erklärung für die blutende Wunde an seinem Arm, die bereits das Hemd durchtränkt hatte und dringend behandelt werden musste.
James hatte meine Gedanken erraten und bemerkte mit forschen Ton: „Da kann ich aber nichts für. Wenn-...“
„James!“, drängte Arnold und öffnete die Tür zum Krankenflügel, „Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du endlich deinen Arsch da rein bewegen würdest!“
Ich verpasste James einen Schubs: „Was oder wie kannst du mir später noch erklären.“
Der Potter-Sprössling guckte mich ein letztes mal an, was wohl so viel bedeuten sollte wie: Kein Wort zu niemandem ohne meine Erlaubnis - sonst Tod! Dann war er, Gott sei Dank, verschwunden.
„Das sah heftig aus!“, kommentierte Stephen, „Was der wohl wieder getrieben hat?“
„Ich habe keine Ahnung“, antwortete Luke, doch seine Stimme klang sehr danach, als wolle er die Wahrheit in nächster Zeit von mir erfahren. Sein Blick traf den meinen. Ich musste also dringend ein Wörtchen mit James reden. Am besten heute noch.
Um nicht wie angewurzelt hier herum zu stehen schlug ich vor: „Lasst uns rauf gehen. Dann können wir schon mal mit den Hausaufgaben weiter machen.“
„So etwas aus deinem Mund?“, fragte Stephen, „Es geschehen doch noch Wunder.“
Dafür hätte ich ihm am liebsten einen Tritt in seinem humpelnden Hintern gegeben.
Im Gemeinschaftsraum ergatterten wir eine freie Tischhälfte, an der wir uns gleich ans Werk machten. Es saßen zwar noch zwei Siebtklässlerinnen (Jane Cambride und Holly Stuart) bei uns, aber diese waren mit ihren Aufgaben fast fertig und halfen mir sogar bei meinem Protokoll über den Anti-Schnarch-Trank. Klar, der war eigentlich total einfach (und das behaupte ich nicht oft - schon gar nicht in Zaubertränke), doch allein an diesem Tag waren schon wieder so viele Dinge passiert, die mich nicht mehr los ließen und meiner Konzentration nicht gerade dienlich waren. Erst der misslungene Flugversuch von Elma und Stephens verstauchter Knöchel, an dem ich einen erheblichen Teil der Schuld trug... . Dann der verletzte Arm von James, weil er sein irres Experiment mit dem ultimativen Türöffner-Messer durchgezogen hatte und ich nicht wusste, ob das komplett bescheuert oder ein Geniestreich war... . Und dann kam nach einer Weile auch noch Ammy wieder, die mich quasi vom Stuhl riss und hinauf in den Schlafsaal zog, um mir dort ungestört von ihrem Ausflug ins Ministerium zu berichten.
Aufgeregt plapperte sie vor sich hin, saß mal neben mir auf ihrem Bett, erhob sich dann, lief im Schlafsaal auf und ab, verlor dabei aber nie diesen freudigen Glanz aus ihren Augen.
„Du kannst dir ja gar nicht vorstellen, was ich alles gelernt habe. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich kam da hin und meine Eltern waren schon da und dann wurden wir rauf ins so-und-so-vielte Stockwerk eskortiert, wo uns so ein Dicker Anzugfatzke Formulare gab, auf denen ich angeben sollte, wie alt ich bin, was meine ausgeprägtesten Charaktereigenschaften sind, welches Sternzeichen ich bin und wann das erste mal so etwas wie Elementizauber aufgetreten war. Als nächstes hätte der wohl noch gern gewusst, was mein Lieblingsessen ist und welche Farbe meine Unterwäsche hat. Lauren, hörst du zu?“
„Total“, gab ich etwas kleinlaut zurück und als Ammy mich etwas besorgt ansah fügte ich noch schnell hinzu, „Sorry, ist viel passiert, seit du weg warst, aber das kann warten. Komm schon, erzähl weiter.“
Ammy strahlte, setzte sich in den Schneidersitz und erzählte weiter: „Danach ist auch schon Thea Toke gekommen, und - eigentlich darf ich dir ja gar nichts sagen, offiziell soll es ja keiner in Hogwarts wissen, dass Elementimagier unter ihren Mitschülern sind - aber es war so abgefahren. Mrs. Toke ist echt der Wahnsinn, sie hat mir so viel erzählt und auch schon beigebracht... . Naja, also, für dich wäre das bestimmt alles langweilig, wenn ich's bis ins kleinste Detail noch mal durchkauen würde... . Auf jedem Fall soll ich jetzt regelmäßig Unterricht bei ihr bekommen, alle zwei Wochen. Mit - und jetzt kommt's - mit den anderen Elementimagiern aus Hogwarts.“
Okay, das war wirklich spannender als jedes Detail aus ihrem neuen Unterricht. Wenn Ammy schon so etwas sagte, würde sie die Katze auch bald aus dem Sack lassen. Folglich war meine Spannung kaum noch auszuhalten.
„Und die wären?“, hakte ich nach und umklammerte in einem Anflug von Neugierde meinen Zauberstab.
Ammy grinste breit, senkte die Stimme und sagte: „Du musst mir aber wirklich versprechen, es für dich zu behalten. Aus mehreren Gründen, die nicht mal ich weiß, muss es ein Geheimnis bleiben. Unsere Mitschüler dürfen niemals Wind davon bekommen, verstanden?“
„Hör mal, das mit dir habe ich doch auch nicht ausgeplaudert. Wenn bei irgendwem ein Geheimnis sicher ist, dann ja wohl bei mir, oder?“
Ammy grinste noch breiter: „Gut, also: außer mir gibt es momentan noch 4 weitere Elementimagier hier in Hogwarts. Sogar aus jeder Elementsklasse einen. Die ersten beiden Schüler kennst du wahrscheinlich nicht, die sind auch noch relativ jung: Jonathan Elbmouth ist ein Slytherin aus der Dritten und ist ein Erd-Magier, ebenso Agnes Murrly, eine Zweitklässlerin aus Hufflepuff.“
Ich fragte verlüfft: „Das sind ja noch Zwerge. Ist das normal? Ich meine, du hast es erst jetzt erfahren.“
Ammy schüttelte den Kopf: „Für Erde nicht. Dieses Element tritt für gewöhnlich schon in jungen Jahren hervor, meistens schon mit 5 oder 6.“
„Wow. Und die anderen?“
„Josh Goldstein kennst doch bestimmt, oder? Den Fünftklässler aus Gryffindor?“
Ich hatte kurz das Bild eines hageren, großen Jungen mit dunklem Haar vor Augen und nickte: „Ja, der ist Jäger im Quidditch-Team und hängt doch immer mit Fred Weasley ab. Sag nicht, dass er auch ein Elementimagier ist.“
„Doch, doch, sein Element ist die Luft.“
„Sachen gibt's, die gibt es gar nicht.“
„Sag das nicht, bevor du nicht weißt, wer das Feuer beherrschen kann. Das wirst du niemals erraten können... .“
„Gwendolyn Willes!“, platzte es aus mir heraus.
Ammy fiel die Kinnlade runter bis auf den Grund des schwarzen Sees.
„Exakt“, brabbelte sie erstaunt, „Woher... ?“
Ich erklärte hastig: „Nun, ich habe viel mehr geraten, aber seit ich das mit der Elementimagie weiß, hat mich diese Vermutung nicht mehr los gelassen.“
„Und wie kam es dazu?“
„Tja, Ammy, lehn' dich zurück und schnapp dir 'ne Tasse Tee, denn jetzt darfst du dir ein paar Geschichten von mir anhören.“
So erzählte ich ihr davon, wie ich James und Gwendolyn direkt nach Ammys Wasser-Erkenntnis auf der Treppe beobachtet hatte und wie sein Haar fast in Flammen aufgegangen wäre. Direkt im Anschluss erzählte ich ihr auch gleich, was heute Nachmittag mit Elma und Stephens linkem Fuß passiert war und dass ich mir - zu Recht - die Schuld an der ganzen Sache gab.
„Weißt du, dass ganze wäre nicht passiert, wenn ich besser darüber nachgedacht hätte. Ich versuche ja, mit Elma voran zu kommen, aber immer wieder passiert etwas und ein Versuch nach dem anderen geht den Bach runter. Wenn ich es beim nächsten mal wieder nicht schaffe, stehe ich der Versuchung wirklich nahe, den ganzen Kram einfach hin zu schmeißen.“
Nicht Ammy, sondern Mabels Stimme sagte darauf: „Das will ich mal nicht hoffen.“
„Seit wann bist du denn hier?“, fragte Ammy eine Spur zu erschrocken.
Mabel stand mitten im Zimmer und entledigte sich ihrer dreckigen Sachen aus dem Stall.
Während sie sehr spärlich bekleidet vor in ihrem Kleiderschrank nach Jogginghose und warmen Pulli kramte, sagte sie: „Das wollte ich dich auch gerade fragen. Ich habe Merkur noch in den Stall gebracht, habe unterwegs ein kleines Pläuschchen mit Davis gehalten und stehe seit dem Punkt mit Lulus Schuld an Stephens Unfall hier. Ich kann nichts dafür, wenn ihr euch nicht umdreht, geschweige denn die Türklinke hört. Übrigens, Lulu: ich soll dir von deinem Mann ausrichten, dass er unten auf dich wartet.“
Ich nickte und runzelte die Stirn. Ich wusste ganz genau, was mein Mann von mir wollte.

„Reena, was soll denn diese Geheimniskrämerei? Du kannst mir doch einfach sagen, was los ist.“
„So einfach geht das aber nicht.“
„Mund auf und los quatschen kannst du doch sonst so gut.“
„Ja, aber- . Mann, Luke... . Klappe jetzt. Und dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.“
Ich lief mit Luke durch das Treppenhaus. Ich war auf dem Weg zu James und damit Luke endlich seine Antworten bekommen würde, hatte ich ihn gleich mit geschleppt. Ich wusste nicht, wie James reagieren würde, aber bevor ich Luke anlügen müsste, würde ich lieber die Geschichte mit dem Messer auspacken. Und warum es nicht gleich so einrichten, dass James diese Aufgabe selbst übernehmen könnte?
Wir hatten das Portrait der fetten Dame erreicht. Die Frau in ihrer rosafarbenen Tunika schenkte uns einen aufmerksamen Blick und forderte: „Passwort.“
„Ähm, Entschuldigung, aber wir wollen nur zu James Potter.“
„Dann brauche ich aber trotzdem das Passwort von euch, meine Lieben.“
Mir lag schon ein Fluch auf den Lippen, als jemand hinter mir meinen Namen rief: „Hey, was willst du denn da drin, Laura?“
Ich drehte mich zu meiner kleinen Schwester Rebbecca um, die zwei Teller mit Kuchen balancierte und ihren hämischen Blick zwischen mir und Luke hin- und her warf. Jeder andere Gryffindor wäre mir lieber als meine Laberschwester Becci gewesen, da sie automatisch aus jedem Flubberwurm einen Ungarischen Hornschwanz machte und die halbe Schule daran teil haben ließ... . Aber bevor ich länger auf einen annehmbareren Mitschüler warten musste, nahm ich eben mit der Verwandtschaft vorlieb - auch auf die Gefahr hin, dass ich auf der anderen Seite des Portraits gleich wieder in aller Munde sein würde.
„Kannst du James sagen, dass wir hier auf ihn warten?“
„Warum kommt ihr nicht gleich selbst mit rein?“
Verdutzt sah ich Luke an. Es wäre zwar nicht das erste mal, dass ich mich im Gryffindorturm aufhielt, aber das dieser Vorschlag gerade von Becci kam, überraschte mich ein wenig.
„Klar, warum nicht“, antwortete Luke für mich.
Becci grinste wieder unheilvoll und nannte der Dame das Passwort: „Phönixfeder.“
Die fette Dame verdrehte die Augen und murmelte: „Na super, jetzt muss ich mir bis morgen wieder ein neues Passwort ausdenken.“
Dann schwang sie zur Seite und machte uns den Weg frei.
Ein paar Schüler hoben überrascht den Kopf, als Luke und ich den Gemeinschaftsraum betraten. Sofort suchte ich die Tische, Sessel und Sofas nach dem ältesten Potter-Sprössling ab, doch ich entdeckte nur Albus, der mit seiner kleinen Schwester Lily und Rose Weasley an einem Tisch saß und Hausaufgaben machte. Rebbecca verabschiedete sich und lief zu Lily, während ich den Blick weiter schweifen ließ. Unwillkürlich blieb er kurz auf Josh Goldstein haften. Jetzt wo ich wusste, dass er ein Elemetimagus der Luft war, betrachtete ich ihn nicht mehr nur als Jäger der Gryffindors, sondern auch mit einer seltsamen Neugier.
„Ach Lauren, Luke. Was macht ihr denn hier?“
Gwendolyn Willes saß nicht weit von uns auf einer Bank und lächelte verschmitzt. Kürzlich hatte sie noch in einem Buch gelesen, jetzt stand sie auf und kam zu uns herüber. Weil ich Gwendolyn mit derselben Faszination anstarrte wie Josh Goldstein, ergriff Luke das Wort.
„Wir suchen James“, sagte er knapp und ehe Gwendolyn etwas erwidern konnte, fügte er noch hinzu, „Es geht nur um Quidditch.“
Ein geschickter Zug von meinem Freund, denn auch wenn Gwendolyn von Natur aus neugierig war, hatte sie mit Quidditch nicht viel am Hut. Darum verdrehte sie nur die Augen und zeigte eine Treppe rauf, die wohl zu den Schlafquartieren der Jungen führte.
„Sagt ihm, dass er und sein siamesischer Zwilling ihren Mist hier vergessen haben!“, bat sie schroff und zeigte auf einen kleinen Haufen aus Rucksäcken, Schulumhängen und einer verkohlten Topfpflanze.
„Klar. Danke.“
Danach machten wir uns auf den Weg nach oben.
„Ich will ja nicht wissen, was sie mit der Pflanze angestellt haben“, meinte Luke.
„Ich tippe mal auf ein misslungenes Experiment in Kräuterkunde.“
Beim nächsten Gedanken schüttelte ich den Kopf: sie schaffen es, ein Messer zu basteln, das alle verschlossenen Türen öffnen kann, aber eine einfache Topfpflanze am Leben zu halten scheint über ihre Fähigkeiten hinaus zu gehen.
Sehr bald standen wir vor der verschlossenen Schlafsaaltür der Sechtsklässler.
„Mach auf, du Skandalnudel“, rief ich und klopfte stark.
„Passwort“, tönte es auf der anderen Seite.
Ich verdrehte die Augen: „Noch so 'n Spruch und ich tret' die Tür ein.“
„Laura?“
„Nein, die Queen.“
Die Tür wurde einen Spalt geöffnet und die Gesichter von James und Arnold erschienen.
„Was will er denn hier?“, fragte Arnold in einem Anflug von Misstrauen.
Auch James war nicht weniger begeistert, Luke hier zu sehen, doch nach kurzer Überlegung öffnete er die Tür weiter und ließ uns eintreten.
Wie auch bei uns im Turm war der Schlafsaal rund und die Betten standen im Kreis an der Wand, nur hatten die Gryffindors keine Kleiderschränke sondern Kommoden, die an jedem Fußende standen. Sie sahen zwar klein aus, aber wir befanden uns hier in einer Zauberschule, also war an denen garantiert mehr dran, als das Auge sah. Wie bei uns führte eine kleine Tür ins Bad, doch die stand in diesem Moment zu. Von Arndols und James` Mitbewohnern Colin Dooling, Samuel Finnigan und Davis Towler war keine Spur zu sehen.
Eine Zeit lang hing ein seltsames Schweigen in der Luft. Und ich ahnte auch, warum: James und Arnold machten kein Geheimnis daraus, wie begeistert sie von meiner Begleitung waren und warfen ihm immer wieder nervöse Blicke zu.
Plötzlich fragte James und seine Stimme klang merkwürdig kühl: „Nun, was wollt ihr hier?“
„Das ist bestimmt ein Buttermesser, oder?“, stellte ich die Gegenfrage und guckte James genauso doof an wie er mich, „Sorry, dumme Frage, dumme Antwort.“
Luke und ich setzten uns mit James und Arnold auf den Boden, wo ich mein Anliegen weiter erläuterte: „Du hast das Messer also fertig gestellt?“
James druckse herum: „Ja, aber was hat Luke damit zu tun?“
Luke beantwortete die Frage selbst: „Sorry James, aber wer hätte nach der merkwürdigen Nummer vorhin am Krankenflügel bitte keine Fragen? Ich habe doch Augen im Kopf und tut mir Leid, wenn ich das jetzt so sage, aber wenn Reena in deinen abnormen Hokuspokus verwickelt ist, klingeln bei mir die Alarmglocken.“
„Abnormer Hokuspokus?“, wiederholte Arnold entrüstet, „Das, was James entwickelt hat, ist ein Geniestreich. Alle Ravenclaws zusammen bräuchten mindestens 3 Jahre, bis sie so etwas zustande bringen würden.“
Ehe es in einen Streit ausarten konnte, mischte James sich mit gebieterischer Stimme ein: „Komm Arnold, lass gut sein.“
„Aber James, hier geht es um deine Erfindung. Was, wenn er zu Freshad rennt?“
Luke hob argwöhnisch eine Augenbraue: „Vielen Dank für dein Vertrauen, Arnold.“
„Arnold“, bat ich, „Wir können ihm vertrauen. Luke ist keine Petze, denn wenn er es wäre, wäre er wohl kaum mit mir zusammen, oder?“
Meine Worte schienen Arnold überzeugt zu haben, er ließ es trotzdem nicht sein, Luke hin und wieder misstrauische Blicke zu zuwerfen. Bevor James mir also von der Fertigstellung berichtete, erzählte er Luke im Schnelldurchlauf von dem Messer und dem Rezept, das er in der verbotenen Abteilung gefunden hatte. Luke war bei James Aktionen und Einbrüchen entsprechend schockiert, doch seine Faszination für das Messer war hinterher größer als seine Vernunft. Kurz darauf griff James nach einer Tasche, die unter seinem Bett lag. Er hatte das Messer in ein Tuch gewickelt und seine Augen huschten immer wieder zur Tür, als er es auswickelte.
Ich staunte nicht schlecht, als er mir das Messer reichte. Es hatte die Länge eines Besteckmessers und einen Griff aus dunklem Ahornholz, das im schwachen Licht rötlich schimmerte. Seine Klinge war scharf - und sie war wohl auch der Auslöser für James' Verletzung am linken Arm.
„Das Messer hat mal meinem Onkel gehört“, sagte James, als er es von Luke wieder entgegen nahm, „Weil wir dort ungestört arbeiten konnten, haben Arnold und ich den Trank in Myrtes Klo fertig gebraut. Gestern Abend haben wir das Messer in die Substanz eingelegt. Über Nacht hat es die komplette Flüssigkeit aufgesogen und als wir da unten testen wollten, ob es auch wirklich geklappt hat, ist- .“
Hier unterbrach James seine Erzählung. Sein Gesicht verfinsterte sich augenblicklich und ich ahnte schon, was daraufhin passiert war.
Arnold sprach weiter: „Naja, Myrtes Geist verriet uns, das Albus auf dem Weg zum Klo sei, also mussten wir es hastig irgendwo verstecken.“
„Dabei habe ich versehentlich geschnitten“, sagte James beiläufig und hob den bandagierten Arm, „Der Trank hatte es ganz schön in sich. Vorher war das Messer stumpf.“
„Dass dieses Buttermesser scharf ist, wäre damit schon mal bewiesen“, murmelte Luke.
„Aber habt ihr es jetzt schon ausprobiert?“, hakte ich neugierig nach und sehnte mich nach einer Vorführung.
James' Augen begannen zu leuchten und er fing an, zu grinsen. Er hob den Finger, als Zeichen, dass wir uns kurz gedulden sollten, sprang auf und holte eine kleine Schatulle aus seiner Kommode. Sie war aus Holz und schien ziemlich alt zu sein, da das Schloss schon rostig war.
„Hier“, sagte er und legte sie vor uns auf den Boden, „Probier mal den Alohomora aus.“
Luke bedachte mich mit einem zweifelnden Blick. Das er immer noch nicht überzeugt war, konnte ich ihm nicht verübeln. Ich habe James vor einem halben Jahr auch für einen größenwahnsinnigen Irren gehalten, doch ich wusste mittlerweile, dass unsere ehemalige Skandalnudel nicht dumm war. Größenwahnsinnig schon, am nicht dumm.
Ich hob meinen Zauberstab und tat, wie geheißen: „Alohomora.“
Als nicht geschah, runzelte Arnold begeistert die Stirn und guckte mich und Luke abwechselnd an, als wolle er sagen: Seht ihr?
„Ok, und jetzt das Messer.“
Wir hielten alle den Atem an, als James die Klinge durch den Spalt zwischen Deckel und Boden der Schatulle zog. Nicht einmal ein leises Klicken ertönte, als sich der Deckel leicht anhob und locker auf dem Rand liegen blieb. Zu Demonstrationszwecken klappte James den Deckel ein paar mal auf und zu. Dabei grinste er wie ein Honigkuchenpferd.
„Krass!“ entfuhr es mir.
„Jajaja, wir haben's gesehen“, sagte Luke hastig und damit James endlich damit aufhörte, legte er die Hand auf den Deckel, „Ich muss schon sagen: reife Leistung, Potter.“
„Danke für die Blumen, Wood. Aber ich nehme sie nur an, wenn du das wirklich für dich behältst.“
Luke hob, wie zum Schwur, die Hand.
„Er hat auch nicht seine Finger gekreuzt“, fügte ich hinzu, als Arnold argwöhnisch auf seine andere Hand guckte, die halb hinter Lukes Rücken lag.
„Und was habt ihr jetzt damit vor?“
„Das wissen wir noch nicht. Und selbst wenn, dann würden wir es euch auch nicht sagen.“
Dabei grinsten sich Arnold und James spitzbübisch an. Ich bekam das Gefühl, dass wir für heute mit den beiden Gryffindors fertig waren und schlug Luke vor, wieder zurück zum Ravenclaw-Turm zu gehen.
„Eine Frage hätte ich aber noch“, sagte ich, als wir beide schon an der Tür waren, „Was war in dem leeren Kästchen drin?“
James guckte verdutzt: „In dem Kästchen?“
„Du hast doch dieses Messer nicht gemacht, um einen Kasten auf zu kriegen, der eh schon leer ist. Also, was war drin?“
„Wer sagt denn, dass ich das Messer für dieses Käst-.“
„James!“
„Ist ja gut. Schon gut“, sagte er hastig und lachte. Bei seinen nächsten Worten errötete er leicht und verkündete dann voller Stolz: „Liebesbriefe von meiner Mum.“
Bevor ich James einen Vortrag über Privatsphäre, Grenzen und moralische Grundwerte halten konnte, Zog Luke mich kichernd aus dem Schlafsaal.
„Tja, es war uns eine Ehre. Ein schöneses Buttermesser, das da.“, rief er, um meine Protesworte zu übertönen und drehte sich ein letztes mal um, „Übrigens: Da unten liegt noch Zeug von euch. Und ihr tätet gut daran, es in der nächsten Zeit weg zu räumen, sonst geht Gwendolyn wohl noch in Flammen auf!“
Und das im wahrsten Sinne des Wortes, fügte ich gedanklich hinzu.


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