Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Aus Fehlern lernt man - Manson redet Klartext

von Viola Lily

Wotcha!,
da ist es wieder: ein neues Kapitel. Und vorneweg möchte ich meine beiden "neuen" (keine Ahnung, seit wann ihr schon im Boot seit ;D) Leser Romina und Emmita begrüßen. Echt klasse, dass ihr bis hierher aufgeholt habt - die Story ist ja nicht gerade kurz ^^".
Viel Spaß euch allen beim neuen Kapitel. Das nächste kommt dann hoffentlich etwas eher @.@
LG,
Vio

_____________________________________


Aus allen Zauberstäben schossen die Flüche. Augenblicklich begann die Luft zu flirren und der Platz verwandelte sich in einen brodelnden Kessel, aus dem es nur so dampfte und zischte. Rote, grüne, blaue und grell leuchtende Zauber sirrten um mich herum, während ich versuchte, mich auf Grayg Mulciber zu konzentrieren. Doch die Duelle arteten schnell in einem Jeder-gegen-Jeden-Kampf aus. Mal stand ich Tina Runcorn gegenüber, die unerwartet schnell war, wenig später kämpfte ich dann Seite an Seite mit Gwendolyn gegen einen Sechstklässler (Meine Güte, selten hatte ich Gwendolyn so fluchen hören), der dank der dunklen Künste schon mehr drauf hatte als erwartet und uns ohne Probleme im Schach hielt. Doch egal gegen wen ich mich duellierte, eines hatten alle Slytherins gemeinsam: Kampferfahrung und einen weitaus größeren Fundus an schwarzer Magie.
„Wir müssen sie noch eine Weile beschäftigen“, brüllte Stephen, als ich in seiner Nähe war. „Sobald die Lehrer da sind, ist es für sie gelaufen.“
„Es sei denn, sie machen uns vorher fertig“, entgegnete ich.
Wie lautete das Sprichwort: Wenn man vom Teufel spricht? Kaum hatte ich das gesagt, hörte ich neben mir jemanden schreien. Ich wirbelte herum und sah, dass Davis am Ufer saß und die Hand auf an die Seite presste. Sein T-Shirt war an der Stelle blutgetränkt und sein Gesicht wurde erschreckend schnell blass. Grayg Mulciber hob die Hand zu einem neuen Fluch, doch von der linken Seite griff Arnold ein und schmetterte, außer sich vor Zorn, dem Slytherin einen Stupor entgegen. Ängstlich sah ich mich nach Luke um und entdeckte ihn an der Feuerstelle, wo er mit Dustin Rücken an Rücken stand und jemanden in Schach hielt.
Was dann geschah, bekam ich nicht mehr mit, da in diesem Moment Bill Manson und Tina Runcorn mich fixierten und auf mich zu liefen.
„Die sind echt nicht ohne“, keuchte Albus, der zu mir aufschloss.
Sein rechtes Brillenglas war zersprungen und er blutete über diesem Auge. Doch Manson hatte bis jetzt ebenfalls einiges einstecken müssen: er blutete aus der Nase und hatte einen tiefen Kratzer auf dem linken Arm. Er richtete drohend den Zauberstab auf uns, doch bevor er loslegen konnte, hielt Tina Runcorn ihn zurück. Mit geweiteten Augen zeigte sie zum Schloss.
„Scheiße“, fluchte Manson. „VERSCHWINDEN WIR!“
Bill Manson, Tina Runcorn und jeder Slytherin, der nicht von uns aufgehalten wurde, rannte in den Wald davon. Es konnte nur einen Grund für diesen plötzlichen Rückzug geben: die Lehrer mussten im Anmarsch sein. Doch ich konnte Manson nicht einfach entkommen lassen. Nicht bei dem, was er James und vielen anderen Schülern angetan hatte.
„Nix da!“, brüllten Albus und ich gleichzeitig und fest entschlossen setzten wir den Slytherins nach.
Wir ignorierten die Rufe, die uns zurück halten wollten, und rannten in den Wald hinein. Manson war uns weit voraus, doch immer noch gut sichtbar. Ich fragte mich, was sie hier im Wald vorhatten. Das Gelände war riesig. Wenn sie außerhalb der Grenze apparieren wollten, mussten sie aber noch lange laufen. Nach einer Weile teilten sich die Slytherins auf und verstreuten sich in alle Himmelrichtungen. Ich fackelte nicht lange und folgte der Gruppe, die nach rechts ausgebrochen war. Albus hechtete den anderen nach und nach ein paar Metern war er hinter den Bäumen verschwunden.
Es war idiotisch, die Verfolgung allein auf sich zu nehmen, doch der Gedanke an James spornte mich an. Außer mir vor Zorn rannte ich durch den Wald und hoffte, dass ich die Spur Slytherins nicht verlor, denn je tiefer ich in den Wald hinein lief, umso undurchdringlicher wurde das Geäst über mir. Mittlerweile war es Abend geworden, die Sonne ging bereits unter und meine Klamotten und Haare verfingen sich in Dornenbüschen und niedrigen Zweigen.
Ich musste schon hunderte Meter gerannt sein, als ich stehen blieb. Ich war völlig außer Atem, meine Lunge schmerzte und ich hatte die Orientierung verloren. Von meinen eigenen Schritten abgesehen hatte ich seit geraumer Zeit nichts mehr gehört. Ich horchte in den Wald hinein, doch außer meinem klopfenden Herzen und meinen schnellen Atemzügen hörte ich nichts. Hatte ich die Slytherins etwa aus den Augen verloren?
Kaum hatte ich mich das gefragt, schoss ein Zauber auf mich zu. Ich wirbelte herum und konnte noch rechtzeitig einen Schutzschild heraufbeschwören. Doch ich wusste nicht, aus welcher Richtung er gekommen war. Um mich herum war es dunkel und mein Gegner war so klug wie ich und hatte auf den Lumos verzichtet.
„Komm raus, du feige Schlange!“, rief ich.
Nicht weit von mir knackte ein Ast und wenig später erschien niemand anderes als Bill Manson auf der Bildfläche. Er trug ebenfalls Spuren vom Kampf am See mit sich. Im spärlichen Licht sah er dementsprechend gruselig sah er aus, als er mich mit blutverschmiertem Gesicht ansah und den Zauberstab auf mich richtete. Er sah aus wie ein Zombie.
„Erst dachte ich, du wärst der kleine Potter“, sagte er und kam mit kleinen Schritten näher. „Doch das ist noch besser.“
„Die Freude ist ganz meinerseits, Billy-Boy“, entgegnete ich. „Mit dir habe ich auch noch eine Rechnung offen.“
Bill Manson besaß zwar ein ziemlich stumpfes Gehirn, aber eins musste ich ihm lassen: er war sehr gut im ungesagten Zaubern. Sein Fluch kam schnell und überraschend, und wieder blieb mir nichts anderes übrig, als auszuweichen. Ich sprang hinter einen dicken Baum, gefolgt von Mansons Gelächter.
„Warum verstecken sich immer alle vor mir?“, fragte er mit höhnischer Stimme. „Es ist ja nicht so, dass ich was dagegen habe, doch es macht die Sache nicht unbedingt leichter. Überhaupt wäre alles viel einfacher gewesen, wenn du mir nicht ständig dazwischen gefunkt hättest.“
„Wenn du damit meine Schwester- .“
„Esther ist nur eine mäßig begabte Hexe“, funkte mir Manson dazwischen. „Aus ihr hätte etwas werden können, wenn sie sich uns angeschlossen hätte. Doch ich habe vergeblich versucht, ihr unsere Sache schmackhaft zu machen. Sie kann bleiben, wo die Trolle wohnen.“
Hinter dem Baum konnte ich nicht sehen, von welcher Seite Manson sich näherte, also versuchte ich, über mein Gehör heraus zu finden, was er vorhatte. Ich musste ihn nur weiter zum Reden bringen, doch was ich da hörte, verschlug mir fast die Sprache.
„Es stand also nie in deiner Absicht, Esther für die WfWs zu gewinnen?“, fragte ich laut und horchte.
Mansons Stimme kam eindeutig von rechts.
„Teilweise schon. Man kann zwar nie genug Anhänger haben, doch wir haben weitaus talentiertere und ambitioniertere Hexen und Zauberer in unseren Reihen. Ob deine Schwester jetzt mitgemacht hätte oder nicht, wäre kaum ins Gewicht gefallen.“
„Und was wolltest du dann von ihr?“
Ich versuchte, mir meine Verwirrung nicht anmerken zu lassen, doch was Manson mir erzählte, hätte ich echt nicht erwartet. Er wollte Esther nie von den WfWs überzeugen? Das machte doch überhaupt keinen Sinn.
„Warum fragst du mich das nicht direkt?“
Ehe ich mich versah, sprang Manson aus den Baumkronen und landete vor mir, sodass ich jetzt zwischen ihm und dem Baum stand. Shit! Wie hatte er es geschafft, mich auszutricksen? Die Frage stand mir offenbar ins Gesicht geschrieben, denn Manson schüttelte gutmütig den Kopf und schnalzte mit der Zunge.
„Tja Lauren. Und wieder einmal beweist du, wie ungeeignet du doch für Ravenclaw bist.“
Er hielt mir seinen Zauberstab vors Gesicht. Ich schwitzte aus allen Poren und sah angespannt zwischen Mansons Gesicht und seinen Zauberstab hin- und her. Ich steckte in der Klemme.
„Mein Haus hat damit nichts zu tun!“, zischte ich wütend.
Manson schnalzte nur mit der Zunge und fuhr unbeirrt mit seiner kleinen Rede fort.
„Ohne mit der Wimper zu zucken stürzt du dich in jeden Kampf. Du gehst aufh die kleinste Provokation ein. Du kämpfst bis zur völligen Erschöpfung und denkst nicht einmal darüber nach, was das für Konsequenzen haben könnte. Du bist brutal, feindselig und voller Hass. In Slytherin hätte was aus dir werden können.“
Irrte ich mich oder war er etwa wirklich beeindruckt? Danach hörte er sich jedenfalls an. Ich war viel zu verblüfft um zu merken, dass Manson nur noch zwei Schritte von mir entfernt war
„Moment mal, Stopp!“, bat ich und versuchte, vor Überforderung nicht zu lachen. „Du hast wohl 'nen Fluch zu viel abgekriegt.“
„Keineswegs“, entgegnete er trocken und hob seine dunklen Augenbrauen. „Mein Herr braucht keine Hexen wie Esther, sondern Hexen wie dich. Solche, die ohne Rücksicht auf Verluste für ihre Überzeugung kämpfen. Soll ich dir sagen, was mein eigentlicher Plan war?“
Na, jetzt bin ich aber gespannt, wollte ich sagen, brachte aber nur ein unsicheres Eeeeh? heraus.
„Ich hatte geplant, mit Esthers Hilfe eure ganze Familie auf unsere Seite zu kriegen. Schließlich seid ihr Brodericks eine sehr außergewöhnliche Familie mit vielen Talenten - eine Schande, dass deine Mutter eine Muggel ist. Mein größtes Interesse galt allerdings dir. Noch dazu hast du prächtige Freunde, die sich in unserer Gruppe gut machen würden. Du hättest dich gut gemacht bei uns.“
„Aha“, sagte ich nur trocken. „Sonst noch was?“
Zum ersten mal in meinem Leben sah ich, das Manson unentschlossen war. Normalerweise musste er nie lange nachdenken - sofern er denken konnte - um beispielsweise einen Schüler zu verhexen. In diesem Moment zögerte er jedoch.
„Nicht nur bei uns“, fuhr er mit leiserer Stimme fort und ein gieriges Lächeln umspielte plötzlich seine Lippen. „Sondern auch bei mir.“
Ich schluckte. Irgendwie war mir plötzlich zum Kotzen zu Mute. Bei mir? Ich und Bill Manson? Bwah. Eindeutig, dieser Typ gehörte drei Häuser weiter wo die Tür zu ist. Ich befahl mir, trotz dieser Aussage, nicht die Fassung zu verlieren.
„Nur leider hast du da eine Sache übersehen“, sagte ich so leise, sodass sich Manson noch tiefer zu mir runter beugte.
Unsere Gesichter waren nur noch eine Hand breit voneinander entfernt. Soweit ich mich erinnern konnte bin ich diesem Slytherin noch nie so nahe gewesen.
„Ich habe mich bereits für die gute Seite entschieden!“
Mit diesen Worten schlug ich Manson mit der Faust ins Gesicht und hetzte einen Fluch nach dem anderem auf ihn. Alles, was er tun konnte, war, meine Flüche zu parieren oder ihnen auszuweichen. Doch er sammelte sich schnell und griff wieder an.
„Wenn das so ist, Broderick…“
Mansons Flüche kamen jetzt energischer als zuvor. Was es für Flüche waren, vermochte ich leider nicht zu sagen. Attonaro. Einfrierzauber. Schnitter. Aus dem Unterricht kannte ich diese Flüche nicht, also musste er sie irgendwo anders gelernt haben. Oder bei jemand anderem.
„Du hast ja 'nen netten Fundus an Sprüchen drauf, Manson“, rief ich und duckte mich hinter einen Busch. „Lernst man so etwas in der 7. Klasse?“
Als Antwort zischte ein roter Strahl über meinem Kopf hinweg und spaltete den Baum hinter mir in zwei Hälften.
„Oder gibt es dafür vielleicht Zusatzkurse?“, rief ich weiter. „Vielleicht bei Bullstrode höchstpersönlich?“
Ich wusste nicht, was mich geritten hatte, Manson noch wütender zu machen. Jeder Mensch, der noch ganz bei sich gewesen wäre, hätte sich sofort verzogen. Dch ich wollte so viele Infos wie möglich aus diesem Stümper heraus kriegen.
„Oder lässt sich Bullstrode etwa nicht dazu herab, sein Fußvolk zu unterrichten? Vielleicht hat er ja wichtiges zu tun? Was plant er denn so, dein großer Meister?“
„Das geht dich einen feuchten Dreck an.“
„Weißt du es etwa selbst nicht?“, stichelte ich. „Wo du doch zu seinen größten Fans gehörst? Fühlst du dich nicht ein bisschen verarscht, wenn du von etwas überzeugt bist, was du noch nicht mal im Detail kennst?“
„Mein Herr Bullstrode kämpft für das größere Wohl. Du würdest es eh nicht verstehen.“
„Stimmt. Ich verstehe es wirklich nicht, wie jemand so bekloppt sein kann, die Zaubererwelt komplett von den Muggeln zu trennen. Das ist unmöglich. Sogar Voldemort, der zu den mächtigsten Zauberern der Welt gehörte, hat es schon versucht und ist daran gescheitert. Wer also so etwas versucht, ist größenwahnsinnig. Und wer so etwas unterstützt, kann einem nur leidtun.“
„Crucio!“
Oh Gott, dachte ich. Jetzt macht er wirklich ernst. Der Folter-Fluch flog keine zwei Meter entfernt von mir durch die Luft.
„Voldemort ist die Sache falsch angegangen.“
„Und dein Angebeteter macht alles richtig, oder was?“, konterte ich.
„Lord Voldemort war vielleicht mächtig und stark, Herr Bullstrode ist dafür klug und raffiniert. Er plant für eine weitreichende Zukunft, nicht nur für eine kurzfristige Gegenwart, Schätzchen.“
„Nenn' mich nicht Schätzchen!“
Mit diesen Worten sprang ich hinter dem Busch hervor und schoss einen Expelliarmus in die Richtung, aus der zuvor Mansons Crucio gekommen war. Ich verfehlte ihn um ein Haar und er hetzte hinter einen Baum. Das Spiel hatte sich gewendet. Der Zorn weckte neue Kraft in mir und ich sendete einen Schauer von Flüchen auf Manson, dem nichts anderes übrig blieb, als von Versteck zu Versteck zu hasten. Ich war so wütend, dass ich gar nicht merkte, dass er plötzlich den Rückzug antrat.
„Sei gewarnt, Broderick. Leute wie ihr werdet die ersten sein, um die er kümmern wird. Und dann wirst du dir wünschen, dich uns doch angeschlossen zu haben.“
Dann rannte er davon. Ich wäre ihm gern nachgelaufen, doch jemand packte mich am Arm und hielt mich zurück. Im Lichtkegel des Zauberstabes erkannte ich meinen Hauslehrer, Professor Boot.
„Du Feigling!“, schrie ich Manson nach und versuchte, gegen meinen Hauslehrer anzukommen, doch sein Griff um meinen Arm war, wie seine Mimik, fest und unnachgiebig.
„Sei kein Schaf, Lauren“, sagte er laut. „Beruhig' dich wieder!“
„Aber der haut ab!“, schrie ich ihn an und es machte in dem Moment keinen Unterschied für mich, dass Professor Boot mein Vorgesetzter war. „Sie können ihn doch nicht einfach entkommen lassen.“
„Jetzt sei doch vernünftig.“
Professor Boot drehte mich zu sich, sodass ich in seine braunen Augen blickte. Jetzt erst fiel mir auf, dass er völlig außer Puste war und abgekämpft und besorgt. Als Albus und ich den Slytherins nachgelaufen waren, mussten wir ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt haben. Nicht auszudenken, was er alles durchmachen müsste, wenn ihm oder mir etwas passiert wäre. Ich fühlte ich so schuldig wie noch nie.
„Es... es tut mir Leid, Professor.“
Väterlich legte er eine Hand auf meine Schultern und schluckte.
„Tu das bitte nie wieder, ok?“
Ich nickte. Dann hörte ich, dass sich uns eine dritte Person näherte. Ein zweites, grelles Licht leuchtete zwischen den Bäumen auf und wenige Augenblicke später war Luke bei uns. Sein besorgtes Gesicht konnte dem von Professor Boot durchaus Konkurrenz machen, wobei er gleichzeitig noch wütend und verletzt zugleich war.
„Reena, verdammte Scheiße noch mal...“, fluchte er.
Er rannte auf mich zu und nahm mich fest in die Arme. Luke tat mir noch mehr Leid als Professor Boot. Erst musste er mitansehen, wie Esther und ich uns hemmungslos die Flüche um die Ohren schleuderten und dann stürzte ich einem Siebtklässler, der die schwarzen Künste beherrschte, hinterher. Mein armer Freund musste durch mich heute schon einiges durchmachen und ich hatte keine Ahnung, wie ich das wieder ausbügeln konnte.
Als wir uns lösten und in das vorwurfsvolle Gesicht unseres Hauslehrers guckten wusste ich sofort, dass uns das wahre Grauen vor bevorstand.
„Professor March wird nicht begeistert sein“, begann er und seufzte. „Aber zuerst sehen wir zu, dass sie verarztet werden. Sie machen nämlich einen ziemlich kümmerlichen Eindruck, Miss Broderick.“

Die Sonne war schon untergegangen, als Professor Boot, Luke und ich den Krankenflügel betraten. Dort war weniger los, als ich erwartet hatte. Davis lag auf einem Bett und wurde gerade von Augusta behandelt. Sein Gesicht war Mabel zugewandt, die neben ihm saß und seine Hand hielt. Ihr Gesicht war blass und sie hatte geweint. Dann erblickte ich Albus, der schon ärztlich versorgt worden war und mit verschränkten Armen auf einem Bett saß. Bei ihm war seine kleine Schwester Lily, die besorgt auf ihrer Unterlippe herum kaute und mit einer Strähne ihres blassroten Haares spielte.
„Wurde sonst noch jemand verletzt?“, fragte ich Professor Boot.
Er schüttelte den Kopf: „Jedenfalls nicht ernst.“
„Und was ist mit James?“, fragte ich und sah dabei Albus an.
Der zuckte die Schultern und richtete den Blick auf einen Vorhang, der vor ein anderes Bett gezogen war und hinter dem ich Madam Pomfrey schimpfen hörte. Als sie hervor trat und mich sah, schüttelte sie missbilligend den Kopf.
„Ich wusste, dass sie etwas damit zu tun haben, Miss Broderick“, zeterte sie und sah Professor Boot anklagend an. „Was bringen sie eigentlich ihren Schülern bei? Nach Verwandlung sieht es mir nicht aus, viel eher nach Chaos und Schwierigkeiten.“
Professor Boot hob ahnungslos die Hände und tat so als, würde er mir zur Bestrafung einen Tritt in den Hintern versetzten. Madam Pomfrey guckte sich das Schauspiel an und stemmte die Hände in die Hüften.
„Durch sie bekomme ich noch mehr Falten als ich verkraften kann. Hinsetzten!“
Ich zog eine Schnute und setzte mich auf das Bett neben dem von Albus. Jetzt wo Madam Pomfrey mit der Behandlung begann, bekam ich die Überbleibsel meines Duells mit Esther deutlich zu spüren. Dort, wo das Brandloch auf meinem Bein war, zischte es, als die Haut mit Diptam-Essenz in Berührung kam. Ich keuchte auf.
„Ooooohweiah“, kam es aus mir heraus.
Madam Pomfrey sagte nichts, doch ein gutmütiges Grinsen huschte über ihr Gesicht. Ich staune nicht schlecht, als vor meinen Augen die Wunde schrumpfte und sich verschloss. Binnen weniger Augenblicke war von der angebrannten Stelle nicht mehr übrig als ein verschorfter Fleck von der Größe einer Galleone. Sie trug das Mittel auch auf meine Schnittwunden und die Wange auf.
„Das wird eine hübsche Narbe geben“, kommentierte sie und schlug mir leicht auf die Wange.
„Vielleicht auch nicht“, erwiderte ich trotzig. „Wie geht es James?“
„Besser als vorhin“, sagte sie nur und entfernte sich wieder.
Augusta ergänzte: „Er hat ganz schön was abgekriegt. Mit so einem Zauber haben wir es hier in Hogwarts noch nie zu tun gehabt.“
„Aber er wird wieder gesund, oder?“, fragte Lily mit großen Augen.
Madam Pomfrey antwortete: „Natürlich wird er wieder gesund. Jeder, der hier rein kommt, ist wieder gesund geworden.“
Hinter uns räusperte sich jemand und als ich die Stimmen erkannte, rutsche mir das Herz in die Hose. Ich drehte mich um und sah die Professoren March und Freshad in der Tür stehen. Die beiden schienen Bescheid zu wissen und ließen schweigend ihre Blicke durch den Krankenflügel wandern. Wie bei einer einstudierten Nummer blieben sie bei mir stehen und runzelten gleichzeitig die Stirn. Es sah so bescheuert aus, dass ich am liebsten vor Lachen gebrüllt hätte. Erneut ist ein Schüler schwer verletzt worden und erneut war ich mit von der Partie. Nein, das war eindeutig kein Grund zum Lachen.
„Miss Broderick“, sagte Professor March und klang verblüfft. „Wie schön sie wieder zu sehen.“
Ich grinste unsicher: „Die Freude ist ganz meinerseits, Sir.“
Professor March lachte leise über meine Aussage und lies seine hellblauen Augen auf mir ruhen. Seine Mine war unergründlich, dementsprechend wusste ich nicht, ob ich mich auf ein Donnerwetter gefasst machen sollte oder nicht. Er hob den Arm und zeigte auf erst auf mich, dann auf Albus und schließlich auch auf Luke.
„Sie, sie, und sie. Mitkommen“, befahl er mit ruhiger Stimme. „Wenn das in Ordnung geht, Poppy?“
„Nehmen sie sie bloß mit“, rief sie. „Die sind wieder gesund und munter. Ich möchte, dass das auch so bleibt, Ewan!“
„Vertrauen sie mir, Poppy“, antwortete Professor March und seine Stimme triefte vor lauter Sarkasmus. „Mister Towler, sie bleiben hier. Und solange sie Poppy aus dem Weg gehen, dürfen sie auch hier bleiben, Miss Potter.“
Dann drehte er sich um und ging hinaus auf den Korridor. Ich warf Mabel einen ängstlichen Blick zu, die ihre Faust hob und mir zeigte, dass sie uns die Daumen drückte. Die Professoren Freshad und Boot begleiteten uns und während des langen Marsches hinauf ins Büro des Schulleiters wechselten wir kein Wort miteinander.
Ich war noch nie in Professor Marchs Büro gewesen und als ich den Wasserspeier sah, der sich nach dem Passwort drehte und zu einer Treppe wurde, vergaß ich für einen kurzen Moment, warum wir hier waren. Wenn ich so eine Zimmertür doch auch zu Hause hätte.Doch es wurde noch besser, als wir die privaten Räumlichkeiten des Schulleiters betraten: die runden Wände waren vollgestellt mit Regalen, die voller Bücher und kleiner Geräte standen. Überall hingen Portraits der ehemaligen Schulleiter oder sehr alte Gegenstände, die mit der Schule zu tun hatten. Ich erkannte zum Beispiel das Schwert von Godric Gryffindor, das einzige hinterbliebene Artefakt, das von den Gründern persönlich stamme. Ich hatte es schon oft in den Geschichtsbüchern gesehen, doch es jetzt in echt zu sehen war tausendmal besser. Oben auf einem Regal thronte der sprechende Hut und in den Ecken standen merkwürdige und kompliziert aussehende Instrumente und Apparate herum, die mein Interesse weckten.
Vor Professor Marchs Tisch hatten sich ein paar Schüler versammelt, die schnell auseinander stoben, als wir den Raum betraten: Richard Gotary, Dustin, Stephen, Arnold und Gwendolyn. Vor allem für Gwendolyn war es ziemlich unangenehm, im Büro des Schulleiters zu sein.
Professor March wollte gerade hinter uns die Tür schließen, als Professor Longbottom, die Treppe rauf hastete und noch schnell ins Büro huschte.
„Tut mir Leid, Ewan, aber die Potters waren nicht zu Hause. Ich habe ihnen unsere schnellste Eule geschickt. Die anderen müssten bald eintreffen.“
Ich schluckte. Ich war mir ziemlich sicher, wen der Professor mit die anderen meinte.
„Danke Neville.“
Professor Longbottom schloss die Tür hinter sich. Das Büro war jetzt ziemlich voll, doch trotz der vielen Leute entstand eine unangenehme Stille. Professor March setzte sich auf den Tisch wie ein König, der gebieterisch den Blick über seine Untertanen schweifen ließ.
„So, meine Lieben“, begann er und lächelte verschlagen. „Jetzt erzählen sie mir doch mal, was ZUR HÖLLE da unten los gewesen ist. GOTARY!“
Richards Kopf wurde so rot wie ein Radieschen und er schrumpfte er auch auf diese Größe zusammen. Leider war es Professor Marchs gutes Recht, ausgerechnet ihn als erster in die Mangel zu nehmen - nicht nur, weil er Mitglied des Duellierclubs, sondern obendrauf noch Schulsprecher war. Auweiha, der Ärmste.
Richard schlug sich wacker. Die Schilderungen der Ereignisse sprudelten nur so aus ihm heraus. Angefangen mit meinem und Esthers Duell beschrieb er Mansons Angriff auf mich - bzw. auf James - und ließ beim Kampf keine Einzelheiten aus. Er war ein guter Erzähler. Geduldig hörte der Schulleiter mit einer Mine zu, die Steine zerschlagen konnte.
Trotzdem war meine anfängliche Nervosität wie weg geblasen. Während Gwendolyn zu meiner linken immer noch so aussah, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen und Luke zu meiner rechten sein Gewicht ständig von einem Fuß auf den anderen verlagerte, stellte ich fest, wie gelassen ich war. Lag wahrscheinlich daran, dass mir dieses Schuljahr bereits die Ehre mit Professor March zuteil geworden ist. Damals wäre ich auch fast vor Angst gestorben. Doch ich lebte noch und ich war mir sicher, dass ich auch hier wieder lebend raus gehen würde.
Richard stoppte seine Geschichte an dem Punkt, als die Professoren Boot und Longbottom aufgetaucht waren, um die Kämpfe zu beenden.
„Ich hatte keine Chance, Lauren und Albus zurück zu pfeifen. Was die beiden im verbotenen Wald erlebt haben, müssen sie die beiden fragen“, schloss er ab.
„Das hatte ich vor, Mr. Gotary“, entgegnete er und fixierte Albus und mich. „Doch das werde ich mit den beiden allein aushandeln.“
Ok, jetzt bekam ich doch noch das Flattern. Bei dem Blick von Professor March wäre sogar der Minister im Boden versunken.
Seine nächsten Worte richtete er an uns alle.
„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so kurz vor den Ferien noch zu einem Zwischenfall kommen würde. Und dann auch noch in diesen Ausmaßen. Unerlaubtes Duellieren auf dem Schulgelände, zwei Schüler im Krankenflügel und die Lehrer wussten von nichts. Was haben sie also zu ihrer Verteidigung zu sagen?“
Er ließ diese Frage im Raum stehen und versuchte, mit jedem von uns Blickkontakt aufzunehmen. Da jedoch die meisten betreten zu Boden oder aus dem Fenster guckten, gestaltete sich sein Vorhaben als schwierig.
„Was hätten wir denn tun sollen, Sir?“, fragte Arnold und hob den Kopf. „Manson und die anderen haben schwarze Magie benutzt, und das ist viel schlimmer als gegen eine dieser dämlichen Schulregeln zu verstoßen. Hätten wir vielleicht lieber dastehen und Däumchen-Drehen sollen? Diese Schweinehunde haben James angegriffen und dann können sie nicht erwarten, dass ich brav warte, bis der erste Lehrer kommt.“
„Arnold“, zischte Professor Freshad.
„Arnold hat recht“, pflichtete Dustin bei. „So wie die Slytherins nach dem Duell drauf waren, hätte ich denen alles zugetraut. Die wären auch so auf uns losgegangen. Wir haben uns nur verteidigt.“
„Professor, wenn ich ehrlich sein darf“, bat Stephen und seine Stimme klang ruhiger und ernster als die seiner Mitschüler. „Diese Schüler haben Zauber und Flüche benutzt, die man zum letzten mal vor 20 Jahren gehört hat. Tut mir Leid, wenn ich das so sagen muss, aber aus meiner Sicht ist die Sache ganz klar: Manson und die anderen Slytherins, die mit ihm abgehauen sind, machen garantiert schon seit Monaten mit Bullstrode gemeinsame Sache. Und wenn ich sie, Sir, richtig einschätze, müssten sie wissen, was das bedeutet. Die werden nicht wieder kommen.“
Stephen hatte Recht. Professor Marchs Kontakte reichten bis ins oberste Büro des Ministeriums, also auch zum Minister persönlich. Ihm waren die Neuigkeiten um die WfWs nicht entgangen.
„Weißt du ganz genau, dass sich die Slytherins Bullstrode schon angeschlossen haben?“, hakte Professor March nach. „Wenn wir nicht den kleinsten Beweis haben, kann ich nicht handeln.“
Stephen zögerte mit der Antwort. Für uns war der Fall klar, doch Professor March durfte als Schulleiter keine Möglichkeit übersehen. Denn auch wenn das Schuljahr nur noch ein paar Wochen andauerte - diese jungen Zauberer und Hexen waren immer noch Schüler dieser Schule und standen somit unter seiner Obhut.
Ich war es, die Professor Marchs Frage beantwortete.
„Ich kann es beweisen“, sagte ich leise. „Ich habe es direkt aus Mansons Mund gehört. Er hat schon von uns geredet und Bullstrode als seinen Herr bezeichnet. Er sogar gesagt, dass man nie genug Anhänger haben kann.“
Ich hielt dem bohrenden Blick von Professor March stand. Wusste er, dass ich ihm die Hälfte von dem, was ich wusste, verschwieg? Der Schulleiter sah plötzlich sehr erschöpft aus und fuhr sich mit der Hand über die Augen, um die Müdigkeit zu vertreiben.
„Das ist nicht gut. Das ist überhaupt nicht gut.“
Bestürzt sah er in die Gesichter seiner Kollegen.
„Es sind 6 Schüler verschwunden, Ewan“, sagte Professor Freshad gefasst. „Das Zaubereiministerium muss davon erfahren.“
„Oh, bitte nicht“, quiekte Gwendolyn.
Sie stand stocksteif da und sah Professor Freshad flehend an.
„Sie werden das doch nicht dem Gamot sagen, oder?“, hakte sie panisch nach.
„Keine Sorge, Miss Willes“, sagte Professor March und lächelte belustigt. „Sie haben gar nichts zu befürchten, denn das geht alles direkt zum Minister.“
„Auch nicht besser“, sagte Stephen trocken und ließ die Schultern hängen.
„Sie alle haben nichts mehr zu befürchten“, ergänzte Professor March.
„Nicht?“
„Nein. Denn wenn Miss Broderick es wirklich beweisen kann, dass Manson und die anderen Slytherins sich Bullstrode angeschlossen haben, geht dieser Fall über den Verstoß von Schulregeln hinaus. Ich würde sagen, dass sie sich lediglich verteidigt und zum Wohl unserer Schule gehandelt haben. Ich würde jedem einzelnen für seine Einsatzbereitschaft zum wohl der Schule - und für seine guten Duellierfähigkeiten - 30 Punkte gutheißen - es sei denn, Miss Broderick will mich nur an der Nase herum führen.“
Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Das würde ich nie tun, Sir.“
„Sehr schön. Dann würde ich sie jetzt gern entlassen. Es ist schon spät und sie haben bestimmt noch Hunger. Neville, gibst du bitte der Küche Bescheid und schickst diese Bande dorthin? Ophius und Terry, ihr kümmert euch um die Eltern-Angelegenheiten und einer von euch schickt mir auch bitte Xavier herauf. Miss Broderick und Mr. Potter bleiben noch hier, der Rest kann gehen.“
Automatisch guckte ich zu Luke. Ich spürte, dass er gern bei mir geblieben wäre, doch was Professor March sagte, war Gesetz. Er nahm meine Hand und drückte sie kurz.
„Bis später, Tiger“, sagte er und lächelte flüchtig.
„Ich drück dir die Daumen“, meinte Stephen und hielt gleichzeitig mit Dustin beide Fäuste hoch.
„Da seid ihr nicht die einzigen.“
Keine Minute verging, als das Büro bis auf dem Schulleiter, Albus und mich leer war. Ich holte tief Luft. Dann mal los.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz