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Fanfiction

Aus Fehlern lernt man - Quidditchangelegenheiten

von Viola Lily

Er stand einfach nur da, mit verschränkten Armen, und guckte uns beide wütend an.
„Gibt es ein Problem, Miss und Miss Broderick?“
Meine Schwester ließ nur blitzschnell ihren Zauberstab in der Rocktasche verschwinden. Dann entfernte sie sich ohne weitere Worte an den Slytherin-Tisch.
„Feigling!“, zischte ich und sah Esther wütend nach.
Professor Freshad verschränkte die Arme und fixierte mich mit seinen sonst freundlichen Augen: „Lauren, ich ertrage einiges, aber ein auf diese Weise gelöster Geschwisterstreit am ersten Schultag gehört nicht dazu. Lassen sie es sich zum wiederholten Male gesagt sein: Keine unnötige Zauberei, wenn ein Streit gelöst werden muss.“
Er schaute über alle anderen Schüler in der großen Halle hinweg und rief: „Ich danke allen Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit, doch jetzt widmet sich jeder wieder seinem eigenen Kram, Verstanden?“
Mit einem letzten, warnenden Blick ging er weiter zum Lehrertisch.
Mit finsterem Blick trottete ich zu meinen Freunden zurück. Meine Noten waren von Mabel wieder ordentlich aufeinander getürmt, doch das tröstete mich nicht im geringsten: Esther hatte meine Sachen wie den letzten Dreck behandelt, sie mit ihren Fingern besudelt - mir lief ein Ekelerregender Schauer über den Rücken, als ich mir die Hefte unter den Arm klemmte.
„Fliegenschiss?“, wiederholte Stephen und runzelte nachdenklich die Stirn, „Das ist neu.“
„Ich hab über die Ferien ja auch genug Zeit gehabt, mir wüste Bezeichnung für meine geliebte Schwester aus zu denken“, erwiderte ich finster und starrte auf mein Essen.
„Darf ich auch noch was dazu sagen?“, bat Mabel und klang dabei wie meine Mutter, wenn sie meine Brüder bei einem Streich erwischt hatte, „Fliegenschiss ist vielleicht originell, aber keine Lösung.“
Souta guckte Mabel an wie ein kaputtes Auto: „Was soll das bitte heißen?“
Er hatte rein gar nichts mit dieser Aussage anfangen können.
„Für dich nichts. Aber du, Lulu - Hör mir zu! - ich weiß, dass du es nicht leicht mit Esther hast, aber musst du bei jedem Kinkerlitzchen in die Luft gehen?“
„Sie hat doch angefangen.“
„Lenk nicht vom Thema ab! Du hast gehört, was Professor Freshad gesagt hat. Du bringst dein Haus nur in Schwierigkeiten. Und jetzt sag nicht, dass dir das egal ist. Wenn wir...“
„...wegen dir dauernd Punkte verlieren, wird du irgendwann dem Haus egal sein“, beendete ich ihren Satz.
„Das will ich nicht, dafür bist du viel zu nett.“
„Ich weiß“, seufzte ich und guckte sie entschuldigend an, „Ich werd' zukünftig besser aufpassen, OK?“
Ob ich mich an diese Worte auch halten würde, war 'ne andere Frage, dessen Antwort noch in den Sternen lag. Ich nahm mir etwas von den Bratkartoffeln und sah ein letztes mal zu Esther rüber. Diese lächelte verstohlen zurück. In Wirklichkeit hatte ich gar keinen Hunger mehr.

Esther war nicht meine einzige Schwester. Ich hatte noch mehr als genug von denen.
Man konnte unsere Familie fast schon mit den Weasleys, einer wirklich großen Verwandtschaft mit an die 1000 Cousinen und Cousins, vergleichen: fast in jedem Jahrgang gab es einen von uns.
Esther war mit Dominique Weasley in der 7. Klasse, ich z.B. mit Molly Weasley und James Potter. Nach mir kam meine Schwester Abigail, ein verträumter Bücherwurm und Tierfan. Sie war in Hufflepuff und unter anderem mit Fred Weasley in der 5. Klasse. 2 Jahre nach ihr, folglich in der 3. Klasse, waren unsere Drillinge Oliver, Ellis und Charlie Broderick. Und die hatten es noch faustdicker hinter den Ohren als ich. Sie alle waren in Gryffindor und große Lehrersorgen:
Erstens einmal, weil man sie so gut wie gar nicht auseinander halten konnte. Die Lehrer kamen jedes mal ins Teufels Küche, wenn sich schon einer von ihnen meldete. Taten es alle Drei auf einmal, warfen sie meistens das Handtuch. Und Zweitens: Sie konnten sich schwer zurück halten, wenn's ums Einhalten von Regeln ging. Ihre Hausmeisterakte füllte (wie die von James und Arnold) bereits eine ganze Schublade. Besonders die weiten Tiefen des verbotenen Waldes hatten es ihnen angetan, weshalb Professor Hagrid sie einmal pro Woche da raus schmeißen musste.
Und dann war da noch meine jüngste Schwester, Rebbecca, die jetzt mit Lily Potter in die 2. Klasse ging. Sie war ebenfalls in Gryffndor und litt daher besonders unter den Kindereien ihrer Brüder. Da sie dasselbe Temperament wie ich besaß, ging regelmäßig der Gryffindorturm in die Luft.
Zum Schluss hatte ich noch einen Bruder, Corey, der allerdings noch in die Grundschule ging. Er würde erst nächstes Jahr nach Hogwarts kommen, solange besuchte er die Elementary School of Merlin's Milestones.
Das war das Dorf, in dem wir wohnten. Merlin's Milestones lag unweit des berühmten Stonhenge und war noch ziemlich jung. Es lebten dort ausschließlich Zaubererfamilien, aber auch Muggel, die mit Zauberern verwandt und die Magie gewohnt waren. Es war eigentlich der perfekte Ort für Familien, die Halb- und Halb waren. Meine Eltern flohten jeden Tag gemeinsam zu ihren Arbeitsplätzen nach London. Dad war Journalist beim Tagesprophten und meine Mam ging einer Muggel-Arbeit nach. Darum musste sie auch mit ihm zusammen in den tropfenden Kessel flohen. Sie war Professorin. Aber keine Professorin, die an einer normalen Universität unterrichtet. Nein, sie hatte eine Professur für Violoncello an der Royal Academy of Music in London. Vier Tage die Woche und oft am Wochenende war sie in dieser Hochschule. Sie hatte sich sogar extra die Arbeitszeiten so eingeteilt, dass Dad nach Dienstschluss nie lange auf sie warten musste, um zurück nach Merlins Milestones zu flohen. Und wenn sie irgendwelche Extratermine hatte (und die hatte sie oft wegen irgendwelcher Auftritte oder Konzerte), besaß sie ja immer noch das umgebaute Auto von Dad. Das schaffte jede Strecke in der Hälfte der Zeit, die ein Muggelauto benötigte. Dadurch brauchte sie höchstens eine Stunde, um nach London zu kommen, und so lange sie diese Strecke nicht jeden Tag pendeln musste, nahm sie diese ganze Fahrerei auch auf sich.
Hammer was?
Komischerweise war ich die einzige, die das Hammer fand. Ich war auch die einzige, die die Musikalität von Mam geerbt hat und ebenfalls ein Instrument spielte: Horn.
Ja, dieses golden schimmernde, runde Gewinde mit dem Trichter am anderen Ende. Daher die Noten, die Esther auf den Tisch geballert hat. Die meisten habe ich von meinem Horn-Lehrer vererbt bekommen und waren daher schon uralt. Ich überprüfte sie noch mal auf zerrissene Seiten und wollte dann endlich anfangen zu Essen, als sich Dustin und Luke gegenüber von uns nieder ließen und mich gleich in ein Gespräch verwickelten.
„Was ist los?“, fragte Dustin mich, „Du siehst ziemlich zerknartscht aus.“
„Wie in 5 Teile zerknüllt“, fügte Souta noch hinzu.
Ich gab Souta unterm Tisch einen Tritt gegens Schienbein.
„Ich zerknüll dich gleich!“, drohte ich und sah dann Dustin an, „Ich hatte vorhin nur wieder eine Begegnung der Grünen Art.“
„Marsmännchen oder Slytherins?“, fragte Luke.
„Wo ist da der Unterschied?“, scherzte Stephen.
„Ach“, seufzte ich niedergeschlagen, „Nichts gegen Slytherins. Es sind ja immer nur dieselben, die mir gehörig auf den Zeiger gehen.“
Zur Veranschaulichung nickte in zu Esther und ihrer Gruppe hinüber. Luke, der meinem Blick gefolgt war, schnipste plötzlich mit den Fingern, als sei ihm ein Licht aufgegangen.
„Wo ich grad' die Slytherins sehe: die Auswahlspiele finden nächste Woche am Mittwoch, und nicht wie immer am Montag, statt.“
„Und was hat das mit denen zu tun? Willst du die in deiner Mannschaft haben?“, fragte Mabel unbekümmert, als hätte sie gar nichts mitbekommen, was bei Davis' Anwesenheit aber auch nicht allzu schwierig war.
Halb Trinkend, halb Lachend prustete Stephen seinen Kürbissaft über den Tisch und meinte amüsiert: „Mabel, du bist fantastisch.“
Während Souta noch in seine Lasagne gluckste meldete sich Luke wie aus einer Starre mit harter Stimme zurück.
„Bist du des Wahnsinns?“, fauchte er, und die Karaffe mit Kürbissaft in seiner Hand zitterte heftig.
Ich nahm sie ihm aus der Hand, um einen Tsunami zu verhindern, doch das schien er gar nicht zu bemerken. Er war offensichtlich viel zu sehr mit den Gedanken beim letzten Spiel gegen die Slytherins, die uns blöderweise damals besiegt haben.
„Er hat damit die nächsten Quidditchwettkämpfe gemeint. Bestimmt gibt es ein paar Positionen in euer Mannschaft zu besetzten“, erklärte Davis seiner Freundin, deren Mine mit einem gedehnten Aaaahhhh wieder aufklarte.
„Auch wenn unser Sucher nicht Potter heißt: dieses Jahr holen wir den Quidditchpokal in unser Haus“, versprach Luke überzeugt und wollte sich gerade Kürbissaft einschenken, als er verdutzt seine freie Hand bemerkte.
Ich grinste bei diesem Anblick: „Stimmt, er heißt nicht Potter, aber Wood ist genauso gut. Wenn nicht sogar besser.“
Damit reichte ich ihm die Karaffe zurück und widmete mich endlich meinem Mittagessen. In Gedanken war ich aber schon wieder woanders. Mittwochs hatte ich immer Horn-Unterricht im IEMK-Gebäude, dem Institut zur Erhaltung Magischer Kultur, das gleich neben dem Ministerium lag. Wegen Quidditch würde ich den Unterricht vorverlegen müssen, was automatisch weniger Zeit für Hausaufgaben bedeuten würde.
„Schon geht's los“, seufzte ich und dachte an diese erste Nachtschicht. Die erste von endlos vielen, die mir dieses Jahr bevor stehen würden.
„Zieh nicht so ein Gesicht, Laura“, meinte Luke, „Ich brauche dich dieses Jahr wieder als Treiberin, ganz besonders jetzt am Mittwoch. Du weißt, das wir einen Neuen brauchen und du hast da ein besseres Händchen für als ich.“
„Ich werd' pünktlich sein, versprochen.“

Auf diese Weise ging mein Schulalltag wieder von vorn los. Zum Glück zum vorletzten mal. Ganz ehrlich, ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich endlich mein Abschlusszeugniss in der Hand haben würde. Keine Aufsätze mehr, keine Protokolle, morgens länger schlafen und endlich die ganze Unterrichts-Absitzerei hinter mir… das musste doch das Paradies auf Erden sein. Aber bis dahin musste ich noch durch einiges durch:
Erstens: Hausaufgaben.
Meine schulischen Leistungen waren OK, es gab durchaus Fächer, mit denen ich sehr gut klar kam: Verwandlung zum Beispiel und abgesehen von ein paar Zaubern war Verteidigung gegen die dunklen Künste auch relativ cool. Pflege magischer Geschöpfe war ein rein mündliches Fach (sehr leicht), Astronomie und Zaubereigeschichte waren Hausaufgabentechnisch sehr Zeitaufwendig (nicht gerade mein Ding) und in Alte Runen und Zaubertränke war ich ein hoffnungsloser Fall.
Es ist absolut niederschmetternd, im Ravenclawturm zwischen lauter O- und A-Kandidaten zu sitzen, von denen noch nie jemand ein Mies in Zaubertränke hatte. Ich gebe zu, wenn ich etwas nicht verstehe, werde ich faul und bockig. Und was Rezepte-Auswendig-Lernen angeht: damit kann man mich jagen. Doch gerade dann wurde Mabel gnadenlos: jedes mal nach Zaubertränke schob sie mich an die Bücher. Alleine, denn helfen wollte sie mir ja nicht. Wenn ich Anleitungen und Protokolle schrieb, beobachtete sie mich wie meine Mutter beim Zimmeraufräumen.
Mehr Glück habe ich bei Alte Runen. In diesem Fach hatte ich wenigstens einen Leidensgenossen: für Luke war dies das einzige Fach, für das er sich keine Mühe machte - weil er es einfach nicht konnte. Er saß, statt Vokabeln zu lernen, viel lieber auf dem Besen als in der Bibliothek.
Zweitens: Horn üben.
Jeden Mittwochnachmittag war um 17 Uhr Musik-AG. Jeder, der ein Instrument spielen konnte, durfte teilnehmen. Zusätzlich hatte ich davor um 15 Uhr Horn-Unterricht. Dafür musste ich üben und weil ich das gerne tat, saß ich täglich etwa eine Stunde (an Wochenenden auch mal mehr) vor meinen Noten und spielte. Musik half mir einfach, mich zu entspannen.
Drittens: Geschwisterkrach.
Regelmäßig lieferten Esther und ich uns Zweikämpfe. Meistens waren sie eher unauffällig, damit die Professoren uns keine Punkte abziehen konnten, dafür waren sie umso verheerender:
Esther stellte mir ein Bein, ich löste ihre Schnürsenkel. Sie versah meine Bücher mit einem Klebezauber, ich ließ ihr die Haare zu Berge stehen. Sie zauberte meinen Kaffee kalt, ich beschwor ihr Schildkröten in den Salat. Das einzige, was bei diesen ganzen Gemeinheiten auffiel, war, dass sie immer anfing. Ich wehrte mich nur, oder glaubten meine Freunde etwa, ich lasse das auf mir sitzen?
Mabel jedenfalls war strikt dagegen, dass ich es Esther mit gleicher Münze heimzahlte, aber diese war sowieso immer für diplomatische Lösungen.
Viertens: Quidditchtraining.
Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag, immer um 16 Uhr, stand Training auf dem Plan. Ich bin Treiberin, was an sich schon eine Seltenheit ist. In den anderen Teams waren es alles Jungs und die letzte Treiberin von Hogwarts hat ein Jahr vor meiner Einschulung ihren Abschluss gemacht.
Daher war ich umso gespannter, als ich am folgenden Mittwoch zum Quidditchstadion runter flog. Ja, flog, denn zu Fuß wäre ich noch später gekommen. Luke stand schon auf dem Rasen vor einem großen Haufen Bewerber und erklärte ihnen wahrscheinlich schon den kommenden Ablauf des Probetrainings. Unsanft landete ich neben ihm.
„Sorry“, flüsterte ich ihm zu, „Jeremy hat aus Versehen überzogen.“
Jeremy Horresby war mein Horn-Lehrer. Ich war selbst ein bisschen Schuld, weil ich nicht auf die Uhr geguckt hatte, aber das wollte ich nicht zugeben. Nicht vor Luke, für den Quidditch wichtiger war als alles andere.
„Wir haben auch noch gar nicht richtig angefangen“, beruhigte er mich und widmete sich dann wieder den Bewerbern.
Da ich Lukes Rede schon kannte, nahm ich die Bewerber und das Stadion genauer unter die Lupe. Auf den Rängen saßen ein paar Schaulustige, unter denen auch Mabel, Ammy, Souta und Stephen waren. Dustin stand mit seiner Kamera weiter unten und versuchte in dem Moment, als ich hinguckte, ein Mädchen abzuwimmeln, das sich neben ihn gestellt und voll gequatscht hatte. Kurz musste ich lachen, weil er im Moment gar nicht danach aussah, als wolle er sich mit ihr unterhalten. So war er halt, erst die Kamera, dann Mädchen.
Im Bewerberhaufen erkannte ich unseren Hüter Thomas Laundry und die beiden übrig gebliebenen Jäger Emily Corner und Marcus Davies. Sie lächelten mir mit einem verräterischen Lächeln zu. Für uns vier stand es außer Frage, dass wir dieses Jahr wieder im Team spielen würden. Luke hasste es, wenn mehr neue Mitspieler im Team waren als nötig und wir hatten im letzten Jahr schon gezeigt, dass es keine besseren als uns gab. Im übrigen Haufen den Bewerber befanden sich viele Mädchen, die teilweise miteinander flüsterten - was Teenager-Mädchen eben so tun, wenn ihr Schwarm in der Nähe steht. Immer wieder sahen sie zu Luke, der schon ziemlich irritiert drein blickte.
Ich schloss genervt die Augen. Warum waren heute so viele, doofe Mädchen unterwegs? Und dann ausgerechnet noch welche von der Sorte, die bisher einmal auf dem Besen gesessen haben? Woher ich das wusste? Instinkt! Nur um bei Luke Eindruck zu schinden? Zwei von ihnen brachen jetzt in leises Gekicher aus und bekamen hoch rote Köpfe. Wütend guckte Luke zu dem beiden rüber und bat um Ruhe, was jedoch der Auslöser für noch mehr verlegenes Gekicher war.
„Hey!“, rief er jetzt so laut, dass seine Stimme im Stadion wider hallte, „Ich nehme die Auswahlspiele sehr ernst. Wenn ihr das ganze hier zum Lachen findet, geht bitte!“
Baff! Das hatte gesessen. Luke hatte mal wieder seine Autorität unter Beweis gestellt und somit zwei Verehrerinnen weniger. Die beiden Mädchen waren jedenfalls augenblicklich still - und sahen dabei ziemlich eingeschnappt aus.
„Wehe du lässt so eine ins Team!“, raunte ich und nickte zu den zierlichen Kichertanten, als Luke die Bewerber zum Warm-Fliegen in die Luft entließ.
Dieser grinste plötzlich scheel.
„Wirst du dann eifersüchtig oder was?“, fragte er zurück.
Ich war von der Wahl seiner Worte zu überrascht, um etwas zu sagen. Stattdessen kassierte er von mir einen strafenden Blick und einen Hieb mit dem Schläger. Ohne weiteres erhob ich mich in die Luft. Zum einen, um von ihm weg zu kommen und zum anderen, weil ich von dort ein besseres Auge auf die Leute hatte, die Treiber werden wollten.
Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass es unter ihnen nur einen gab, der in Frage kam: Justin Andrews aus der 5. Klasse war der Einzige, der regelmäßig zielsicher die Klatscher traf und auch keine Angst vor ihnen hatte. Zudem schien er auch persönlich ein offener und gut gelaunter Typ zu sein, was mir sofort sympathisch war. Schließlich brauchte ich jemanden, mit dem ich zusammen arbeiten konnte.
Das einzige, was ihm fehlte, waren ein paar Flugtricks, aber die könnte er noch lernen, wenn er erst mal Training hätte.
Ich flog los Richtung Luke, der jetzt auf der anderen Seite des Stadions schwebte - und stieß beinahe mit einem Siebtklässler zusammen, der einem Klatschter hinter her jagte.
„Aufpassen, Miller!“, rief ich scharf.
„Sorry, Broderick. Hey, du bleibst doch Treiberin, oder?“
„Ich bin Treiberin“, verbesserte ich scharf.
Darauf grinste er mich so bescheuert an, dass es schon fast verboten war.
„Irgendwie ist heute der Wurm drin. Haben die alle zu tief in den Liebestrank geschaut, oder was?“, sagte ich kopfschüttelnd zu mir selbst.
Miller flog jetzt genau neben mir und fragte mich mit einem stumpfen Lächeln: „Wenn ich ins Team komme“, begann er und zeigte auf Ammy, die mit Mabel auf den Zuschauerrängen saß und die Spieler verfolgte, „Könntest du mich dann deiner reizenden Freundin Logan vorstellen? Weißt du, ich würd sie gern näher kennen lernen.“
Angewidert verzog ich das Gesicht: „Hallo? Ich bin Quidditchspieler, und keine Beziehungsberaterin. Wenn du was von Ammy willst, geh selber zu ihr hin.“
Mit diesen Worten flog ich mit entrüsteter Mine zu Luke.
„Was ist los? Bist du sauer?“, fragte er, ohne den Blick von zwei Jägerinnen zu nehmen.
Ich winkte ab und kam gleich auf mein Anliegen zu sprechen.
„Ist nicht wichtig. Aber ich hab einen potenziellen Treiber entdeckt. Was hält du von Justin Andrews?“, fragte ich Luke nach meiner Entscheidung.
„Andrews?“, hakte er nach und beobachtete kurz den Blondschopf über uns.
Er runzelte die Stirn guckte mich verholen an.
„Mein Gott!“, erwiderte ich, „Nimm mich gefälligst ernst. Ich schlage ihn vor, weil er der Beste von den Amateuren da oben ist, nicht, weil er passabel aussieht.“
„Passabel also?“
So langsam machte mich sein Benehmen rasend.
„Sag mal, was wurde dir vorhin in den Nachmittagskaffee getan?“, zischte ich ihn fassungslos an.
Luke schien jetzt zu merken, dass er mich mit seinen lässigen Sprüchen nur auf die Palme brachte.
„Tut mir Leid“, entschuldigte er sich und klang jetzt wieder normal, „Ich werde ein Auge auf ihn haben.“
Ich wollte den Rest der Auswahlspiele so weit wie möglich von den anderen weg sein. Über einem Publikumsturm stoppte ich und beobachtete das Treiben vor mir. Was für ein merkwürdiger Haufen Leute doch um mich herum flog: kichernde Viertklässlerinnen, machohafte Millers und dann auch noch einen Quidditchkapitän, der, warum auch immer, am laufenden Band dumme Kommentare um sich wirft.
Pff, Eifersüchtig? Auf kichernde, kleine Mädchen, die sich den ganzen Tag doof und tollpatschig benehmen, wenn ein Kerl in ihre Richtung guckt? Justin vorschlagen, weil er passabel aussieht? Ich glaub, mir wird schlecht.


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