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Fanfiction

Aus Fehlern lernt man - Das ist Halloween

von Viola Lily

Als wir nach dem Essen hinauf in den Schlafsaal gingen, um uns für die geplante Halloweenparty fertig zu machen, bekam ich dieses Bild von Luke und Selina nicht mehr aus dem Kopf.
Warum machte ich mir jetzt schon so viele Gedanken darüber, wenn sich Luke auch mit anderen Mädchen außer uns gut verstand? Nur weil ich mich ein bisschen in ihn verguckt habe, kann ich ihm nicht verbieten, mit anderen Mädchen zu reden - oder um es besser auszudrücken, an geflirtet zu werden.
Mabel fragte plötzlich: „Ist was? Du guckst wie der fast kopflose Nick, wenn er über seinen Tod nachdenkt.“
„Tu ich das?“, fragte ich hastig in einem gut gelaunten Ton, um Mabel von dieser Fährte abzubringen.
Was ich jetzt nämlich überhaupt nicht gebrauchen konnte, war eine ihrer Therapiestunden.
„Dann freu dich gefälligst auf gleich“, bat sie mich, „Das wird endgeil.“
Die Halloweenparty war nur für die 4. bis 7. -Klässler vorgesehen. Früher war sie noch geheim und hat im Raum der Wünsche stattgefunden, damit die Lehrer nichts davon mitbekamen. Mittlerweile war diese Party jedoch ein offenes Geheimnis und der Schuleiter stellte daher den Schülern seit 8 Jahren den größten Kerker, den Hogwarts zu bieten hatte, zur Verfügung. Solange kein Blödsinn gemacht wurde, drückten die Lehrer sogar ein Auge zu, wenn ihnen nachts auf den Fluren noch Schüler begegneten, die sich heimlich in ihre Betten zurück schlichen.
Das gar nicht erst Blödsinn gemacht wurde lag also in den Händen der Älteren und vor allem der Vertrauensschüler und der beiden Schulsprecher. Denn es gab nicht nur allerlei Leckereien aus dem Honigtopf, Kürbissaft und alle Sorten an Limonaden, sondern auch Butterbier, Feuerwisky, Hogsmead und Loch Ness Pils, Transsilvanischen Hochlandwein und andere alkoholische Getränke, die bei manchem Schüler die Hemmschwelle schon mal zu tief sinken ließ.
Oben in unserem Schlafsaal waren wir eifrig damit beschäftigt, unsere Kostüme anzuziehen. Man konnte natürlich auch ohne Halloween-Outfit zur Party gehen, aber dann wäre man erst recht aufgefallen. Viele hatten auch unheimlich Spaß daran, sich zu verkleiden und dachten sich die tollsten und unheimlichsten Sachen aus.
Die meisten Schüler verkleideten sich als Feen, Elfen, Vampire, Mumien oder andere Halloween-Gespinste, die mit der Zeit immer zahlreicher und aufwendiger geworden sind.
Das einzig aufwendige bei mir war dieses Jahr nur eine Sache.
„Laura? Bist du gleich fertig?“, fragte Ammy und klopfte an unsere Badezimmertür.
„Jaja, einen Moment!“, rief ich hastig, betrachtete mich kurz und breit grinsend, im Spiegel und öffnete dann für Ammy die Tür.
„Super, ich muss nämlich noch...“, sagte sie im Vorbeigehen ohne aufzusehen.
Als sie dann das Bad sah, stoppte sie überwältigt.
„Oh mein Gott, das ganze Bad ist...“, fing sie an zu meckern und blickte mir prompt ins Gesicht,
Ihr Mund weitete sich zu einem spitzen Schrei, der die anderen neugierig machte. „GRÃœN!“
Plötzlich fing Ammy an zu lachen.
„Das ist gut. Das ist voll gut, das ist ja mal so 'ne geile Idee... .“
Nun kam auch Mabel angelaufen.
„Yeah, geil. Das steht dir“, lobte sie und umkreiste mich begeistert.
Ich selbst guckte noch mal in den Spiegel. Ich grinste, wodurch meine weißen Zähne durch den schwarzen Lippenstift hervor blitzten.
„Laura!“, hörte ich Jenny aus dem Schlafsaal rufen, „Bleib, wie du bist. Ich will dich auch mal sehen!“
Damit die grüne Farbe auf meinen Händen und im Gesicht auch da blieb und nicht auf irgendwelchen Möbeln landete, setzte ich mich auf mein Bett und wartete, bis sie trocknete. Dabei sah ich den anderen bei ihren Vorbereitungen zu:
Martha hatte jetzt schwarze Haare und war zu einer Todesfee geworden. Gerade zauberte sie mit einem Spiegel in der Hand ihre Ohren an den oberen Enden spitz. Das musste ziemlich kitzeln, da sie aus dem Lachen nicht mehr raus kam.
Jenny war jetzt eine schöne Elbin in einem langem hellblauen Kleid und einem silbernen Kopfschmuck im Haar. Sie hatte ebenfalls angespitzte Ohren und verlängerte, glatte blonde Haare. Für heute Abend hatte sie extra ihre Brille abgenommen und von mir empfohlene Kontaktlinsen eingesetzt.
Nun kam Ammy aus dem Badezimmer, verkleidet als Tinkerbell mit durchsichtigen, großen Feenflügeln. Bei jeder kräftigeren Bewegung fiel von ihnen eine Welle Goldstaub ab, die eine Zeit lang in der Luft schwebte und dann verschwand.
Schließlich lief mein Gegenstück aus dem Bad: Mabel als Glinda in einem langen, puscheligen blauen Kleid mit Paillettenmuster. Ihre Haare waren jetzt lockig und kürzer, weil sie sie hoch gesteckt hatte. Eine kleine Krone saß auf ihren Haupt und schimmerte im Licht. Als sie sich mir präsentierte, kicherte sie sogar eine Oktave höher.
Elfi, du bist ja eine Schönheit“, zitierte sie.
„Du bist die perfekte, Glinda, Mabel“, grinste ich und erhob mich, „Komm, hol deinen Zauberstab!“
Und damit zaubere ich dir aus deinem ungewöhnlichen Kittel ein bezauberndes Ballkleid.
Meine grüne Farbe war mittlerweile getrocknet. Ich bückte mich und zog unter meinem Bett einen alten Reisigbesen hervor, der mal meiner Oma gehört hatte - also ein richtig schöner, alter Besen. Glinda - äh, ich meine Mabel - hatte ihren Mannshohen, silbernen Stab hervor geholt, an dessen Spitze so etwas wie eine große, glitzernde Schneeflocke angebracht war.
Danach warteten wir noch auf die anderen drei. Nachdem dann auch Martha endlich mit dem Kichern aufgehört hatte und ihre Ohren nun halbwegs spitz aussahen gingen wir hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort warteten die Austauschmädels auf uns, zu unserer Freude, ebenfalls in Verkleidung.
Inge war eine schwedische Waldelfe und komplett in braunen und grünen Farben gekleidet. Ãœberall an ihr hingen Blätter in unterschiedlichen Formen und Größen herunter und auf dem Kopf saß ein großer Kranz aus Ästen und Buschwerk.
Desirée war eine waschechte Walpurisnacht-Hexe mit ausgefranstem Kleid in bunten Farben und einem schwarzen, großen Hut mit breiter Krempe, der dem Sprechenden Hut erschreckend ähnlich sah.
Nerea sah aus wie Sarah aus dem Musical Tanz der Vampire: Sie trug ein langes, bauschiges rotes Kleid und präsentierte ihre Eckzähne.
Zu guter Letzt hatte sich Corinne in das Outfit einer verwegenen Piratin geschmissen: sie hatte ein weites, heruntergekommenes Hemd an, trug kurze Hosen und einen großen, zerschlissenen Hut mit mächtigen Federn, die an der Krempe fest steckten. Sie hatte sogar einen Gürtel mit Pistole und Degen um.
„Kannst du auf dem auch fliegen?“, war die erste Frage von Desirée, als sie meinen Besen sah.
Ich zuckte mit den Schultern: „Ich habe es noch nicht ausprobiert. Und Glinda würde sicher was dagegen haben, wenn ich zwei Meter über dem Boden in die Kerker brausen würde.“
„Ich habe ja sowieso immer was dagegen, wenn Elphaba Alleingänge startet“, stimmte Mabel zu und guckte mich warnend an.
„Aber ihr beide seht echt toll aus. Ich glaube, ihr stehlt den anderen da unten heute alle die Show“, prophezeite Desirée und konnte ihre Begeisterung kaum im Saum halten.
„OK, dann geh' ich mich schnell umziehen“, murmelte ich verlegen.
„Nichts da, wir gehen da jetzt runter!“, rief Mabel gut gelaunt und hakte sich bei mir ein.
„Genau, Mädschen, lasst uns heute Abend so rischtisch - wie sagst ihr - kraschn, Baby“, meinte Corinne und rückte ihren Hut zurecht.
Die restlichen Schüler im Gemeinschaftsraum warfen uns neidische Blicke zu, als wir Lachend und voller Vorfreude zur Tür gingen.

Über den Flur hallte uns schon die Musik aus dem Partykerker entgegen. Immer mehr verkleidete Schüler kamen aus anderen Richtungen dazu und schlossen sich uns an.
„Hoffentlich finden wir die Jungs“, meinte Mabel plötzlich, als wir auf den Gang einbogen, auf dem die Musik am lautesten wurde, „Ich habe nämlich keine Ahnung, wie die heute Abend aussehen.“
„Also, das da vorne...“, begann ich und deutete zur offenen Kerkertür, „ ...ist mit Sicherheit Dustin.“
Ein Druide stand, paradoxerweise, mit einer Kamera in der Hand am Eingang und fotografierte jede kleine Schülergruppe, die den Raum betreten wollte. Zweifellos Dustin, der einen alten, grauen Hut auf dem Kopf hatte, sich ein braunes Gewand mit Gürtel angezogen und sich weiße Haare und einen langen Rauschebart gezaubert hatte. Er sah ein bisschen aus wie Albus Dumbledore, als er uns zuwinkte.
Er machte von jedem von uns ein Foto und danach noch mal von uns allen als Gruppe. Zum Schluss wollte er noch ein einzelnes Gruppenfoto von Mabel und mir machen.
„Das hat seine Gründe“, erklärte er, „Die Schulsprecher planen nämlich einen spontanen Kostüm-Contest. Abstimmen darf jeder, der heute Abend auf die Party kommt und die Preisverleihung findet um Mitternacht statt. Und wenn ich das so sagen darf, ihr beide seit meine Top-Favoritinnen.“
Zum Glück hatte ich schon grüne Farbe im Gesicht - sonst wäre ich wohl rot geworden.
Mabel wollte mich gerade mit in den Party-Raum ziehen, als ich noch eine Frage an Dustin hatte.
„Heute Abend kommt Luke aber nicht mehr, oder?“
Dustin schüttelte den Kopf: „Direkt nach dem Essen wurde er von Madam Pomfrey in den Krankenflügel zitiert. Wie er schon sagte, muss er da jetzt so lange bleiben, bis er wieder fit für den Unterricht ist. Warum fragst du?“
Ich schüttelte kurz mit dem Kopf und meinte: „Ich wollte nur deine Bestätigung hören. Er nicht noch nicht gesund, er sollte wirklich lieber im Bett bleiben.“
„Sonst wirst du böse?“, neckte er mich und handelte sich dadurch einen Schlag mit meinem Besen ein.
„Pass auf, sonst verwandle ich dich in einen fliegenden Affen!“
Lachend schob mich Dustin zu Mabel, die langsam ungeduldig wurde. Gemeinsam betraten wir den Partyraum. Das Licht war rot und gedämmt, die Wände wurden von Fackeln beleuchtet und weißer Nebel lag über dem Boden. Als wir eintraten lief gerade ein Song, den ich nur zu gut kannte. Diesen Film hatte ich schon als Kind zu Hause an Halloween mit meinen Eltern und Geschwistern geguckt. In Kindheitserinnerungen schwelgend trat ich ein und sang voller Freude laut mit:
Boys and girls of every age, wouldn't you like to see something strange? Come with us and you will see... This, our town of Halloween… .“
Jemand packte mich von hinten und brüllte mir ins Ohr, sodass ich schrecklich zusammen zuckte.
This is Halloween, this is Halloween. Pumpkins scream in the dead of night… .“, sang Stephen mit tiefer Stimme und lachte, als ich ihm einen Schlag mit meinem Besen verpasste.
„Ihr zwei seid ja krass!“, bemerkte er und fasste sich grinsend an den Kopf.
Ich staunte nicht schlecht, als ich erkannte, wen er heute darstellte. Er war der Gott der Unterwelt, Hades, trug passen dazu einen langen, schwarzroten Mantel und hatte es irgendwie geschafft, seine Haare zu entflammen, ohne dass sie ansengten. Sanft wiegten sie in einem kalten Feuer hin- und her. Auch die Saumenden seines Umhangs standen in Flammen.
„Boah, du hast dir dieses Jahr mal richtig Mühe gegeben“, lobte Mabel und betrachtete Stephen fasziniert, „Hast du Souta schon erblickt?“
„Ja. Der kleine japanische Waldgeist dahinten. Hattet ihr schon was zu trinken?“
„Wir waren gerade dabei.“
Etwa 2 Stunden später herrschte eine gute und ausgelassene Stimmung im Partykerker: die Tanzfläche in der Mitte des Raumes war mit den verschiedensten Ungeheuern und Halloween-Kostümen gefüllt, die für sich oder miteinander tanzten. Und wer das nicht tat, stand entweder herum und redete mit Freunden oder machte draußen auf dem Flur, wo die Musik nicht so laut war, eine kleine Pause.
Ich selbst stand an einem der Tische, wo man sich aus dem breiten Angebot von Butterbier, Feuerwhiskey und diversen Getränken bedienen konnte. Ich war gerade in einem Gespräch mit Gwendolyn (sie trug ein cooles Pharaonenkostüm) und Patrick (er war heute Abend der Joker aus Batman), als aus dem Tumult plötzlich Mabel auftauchte.
Ihr Blick verriet mir sofort, dass irgendwas nicht stimmte. Gefährlich starrte sie mich an und tippte ungeduldig mit ihrer Fußspitze auf und ab. Ich hätte fast gelacht, weil ihr Gesicht überhaupt nicht zu ihrem Glinda-Rest passte.
Patrick kommentierte originalgetreu: „Warum denn so ernst?“
„Ist was passiert?“, fragte Gwendolyn überrascht.
„Du siehst aus, als wolltest du jemanden auffressen“, meinte ich.
Sie guckte mich vernichtend an.
„Gute Idee, aber vorher sollte dieser Jemand noch etwas leiden.“
Dann zog sie mich davon. Zurück blieben Patrick und Gwendolyn, die mir einen ängstlichen Blick zu warfen. Viele wussten, dass man sich am besten im Bunker verschanzte und dort eine Weile blieb, wenn Mabel wütend war - und diesmal war sie richtig wütend. Ich bekam bei ihrem Blick ein beunruhigendes Gefühl in der Magengegend.
„Ich hoffe doch, dass ich nicht diejenige bin, die leiden muss“, fragte ich und lächelte erleichtert, als Mabel schnell den Kopf schüttelte.
„Du sollst mir nur bei der Entscheidung helfen, wer zuerst leiden soll.“
„Kannst du mich Mal aufklären?“, forderte ich ungeduldig, „Wer denn überhaupt?“
Sie zog mich ohne Rücksicht auf Verluste quer über die Tanzfläche. Bei den Ausmaßen ihres Kleides sprangen die feiernden Schüler beiseite - oder war es doch wegen ihrer Mine, die einer Wahnsinnigen glich? Dann schob sie mich auf der anderen Seite des Raumes hinter eine Säule.
„Weißt du, was da vor sich geht?“, fragte sie und zeigte ohne mit der Wimper zu zucken in eine Ecke.
Dort saßen auf einer gepolsterten Bank, im Halbdunkel und viel zu nah beieinander, Davis und ein Mädchen. Ich erkannte sie als das Mädchen mit den schwarzen Haaren, die Mabel mir vor ein paar Tagen in der großen Halle am Gryffindortisch gezeigt hatte. Sie sprachen leise miteinander und lächelten sich etwas benebelt an. Sie konnte ihre Hände dabei nicht von Davis' Armen und seinem Oberkörper lassen. Er schien, zu meinem Entsetzen, nichts dagegen zu haben und wehrte sich auch nicht, als sie anfing, sein Gesicht zu streicheln. Die heißen Blicke zischen ihnen hätten Polkappen zum Schmelzen bringen können. Langsam wandte ich mich von den beiden ab. Mehr wollte ich gar nicht sehen, ich ahnte schon, dass sie es diesen Abend nicht beim kuscheln belassen würden.
Mitfühlend sah ich Mabel an, die mit verschränkten Armen da stand und entweder mit einem Wutausbruch oder den Tränen kämpfte.
„Was wirst du jetzt tun?“, fragte ich behutsam.
Ich wagte einen letzten Blick auf Davis, nur um zu sehen, dass er und das Mädchen sich jetzt stürmisch küssten.
„Töten“, war ihre frustrierte Antwort und sie schnappte verbittert nach Luft: „Aber erst morgen frühL So einfach wird ich ihn heute Abend nicht davon kommen lassen. Lass uns bis dahin noch etwas Spaß haben.“
Na, ob der Spaß auch Spaßig sein würde, war 'ne andere Frage. Wenig später trafen wir wieder auf Ammy, Marta und Jenny, die ausgelassen mit uns anstoßen wollten. Dabei bemerkte ich, dass direkt neben uns Selina mit ein paar Freunden stand.
Spontan machte ich auf mich aufmerksam, indem ich auf ihre Schulter klopfte.
„Hey Selina!“
„Hey. Wow, Lauren. Abgefahrenes Kostüm“, grüßte sie.
„Danke, das war Mabels Idee. Du, `tschuldige wenn das etwas forsch kommt, aber ich habe da mal eine Frage.“
„Klar, schieß los.“
Also, nett und freundlich war sie ja, das musste ich ihr lassen.
„Also, in deiner Stufe gibt ein Gryffindormädchen mit schwarzen Haaren, richtig?“
Sie nickte: „Da meinst du bestimmt Elphina Windrose, eine andere mit schwarzen Haaren gibt es nicht. Nur Nazreen, aber ihre Eltern stammen aus Afrika.“
„Nein, nein, ich meine Elphina.“
„Wieso, was ist mit ihr?“
Ich zuckte mit den Schultern und dachte mir eine Geschichte aus: „Meine Schwester hat nur von ihr erzählt. Sie soll ihr neulich mal geholfen haben, keine große Sache. Trotzdem Danke.“
„Kein Thema. Schön, dass es Luke wieder gut geht.“
Meine Alarmglocken klingelten. Ich riss meine etwas verschwommenen Sinne zusammen und konzentrierte mich auf das Gespräch.
„Ja, das stimmt“, sagte ich langsam.
Selina senkte den Kopf: „Das sah wirklich schlimm aus, als der Greif ihn erwischt hat. Ich habe mich ganz schlecht gefühlt, weil genauso gut ich diejenige gewesen sein könnte. Hinterher hat er sogar den Greifen von mir weg gelockt. Ich war einfach so schockiert, dass ich völlig vergessen hatte, weg zu fliegen - außer Gefahr, du verstehst? Und ziemlich mutig von ihm.“
Ich guckte Selina eine Weile an. Von dieser Seite hatte ich das Ganze noch nie betrachtet. Anstatt den Greif vom Spiel weg zu locken hätte es genauso gut sein, dass er nur Selina beschützen wollte. Aber mein gesunder Menschenverstand sprach dagegen, so eine seltsame Begründung einfach zu glauben. Wobei: andererseits wäre ihre herzliche Begegnung heute vorm Festessen berechtigt gewesen.
„Tja“, meinte ich, und weil mir das Gespräch langsam unangenehm wurde, sagte ich abschließend: „An Luke ist in wahrer Gryffindor verloren gegangen. Lass dich nicht weiter stören und feier weiter, ok?“
„Klar, viel Spaß noch. Und viel Glück gleich beim großen Preis. Ich habe übrigens für euch gestimmt.“
Ich bedankte mich und ging.
Mist, dieses Mädchen wurde mir einerseits immer sympathischer, andererseits fing ich langsam an, mich ein bisschen wie Mabel zu fühlen. Vom Freund in Stich gelassen - natürlich mit dem Unterschied, dass ich nicht mit Luke zusammen war.
Um Mitternacht, also zur Geisterstunde, lieferten uns die Hogwartsgeister eine tolle Show, bei der die Jagt der Kopflosen quer durch den Raum geführt wurde und ein paar durchsichtige Burgdamen tanzten. Danach wurde der Preis für die beste Kostümidee verliehen. Wie Dustin schon prophezeite, gewannen Mabel und ich. In dem Moment, als wir die Urkunde und das golden umrahmte Siegerfoto entgegen nahmen schien Mabel kurz die Sache mit Elphina und Davis zu vergessen zu haben und freute sich riesig über den Preis. Unsere Mühe hatte sich tatsächlich gelohnt und wider Erwarten mehr gebracht als ein paar Worte des Lobes.
Ihre Laune drohte jedoch wenig später zu kippen. Es wurde brenzlig, als Davis Mabel beglückwünschen wollte. Sie hatte gerade ein Glas Kürbissaft in der Hand, als er, etwas benebelt, auf sie zu kam und umarmen wollte.
„Hey, Glückwunsch, Süße.“
Mabel schürzte die Lippen und musterte ihn von oben bis unten, als hätte sie Mühe, sich an ihn zu erinnern.
„Danke, Süßer!“
Bei diesem Wort kippte sie ihm das komplette Glas Kürbissaft über den Kopf.
Mit scharfer Stimme fügte sie hinzu: „Und sÃ¼ß ist das einzige, was du grad' bist. Ehrlich war ja mal.“
Dann drehte sie sich um und lief zum Ausgang. Davis sah mich erst verdattert an, dann wechselte sein erstaunter Gesichtsausdruck zu einer verstörten Grimasse.
Dadammm“, sang ich und schaute ihn entschuldigend an, „Da musst du alleine wieder raus finden.“
Dann folgte ich Mabel, die in einer Nische auf dem Flur stand und jetzt ihren Tränen freien Lauf ließ.
„Und ich dachte ich könnte ihm vertrauen“, jammerte sie und schniefte, „Ich geh da nicht mehr rein.“
„Dann komme ich mit.“
„Ich will dir den Abend nicht verderben.“
„Tust du nicht. Ich sehe es doch, wenn du mich brauchst.“
Jetzt fiel mir Mabel heulend in die Arme.
„Männer sind so scheiße.“
Tröstend nahm ich sie in die Arme. Anstatt allerdings über sie und Davis nach zu denken, erschien mir das Bild von Luke und Selina vor Augen.
Aus dem Bauch heraus: „Was meinst du, warum ich allein bin? Glaubst du, ich habe Bock auf so etwas?“


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