von Andromeda Riddle
Danke an Ani und SevFanXXX. Schön, dass ich schon ein Paar Leser finden konnte *sich freu*
@SevFanXXX: Was mit Draco los ist wirst du bald erfahren, darf jetzt ja noch nichts verraten.
@Ani: Freud mich, dass dir meine FF gefällt. Danke für den Tipp, hab mir die ersten zwei Kapitel noch einmal durchgelesen und hoffentlich alle Fehler gefunden.
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem nächsten Kapitel und lasst mir bitte wieder ein paar Kommis da.
PS: Natürlich einen Dank an meine Beta-Readerin die sich wie immer um meine Fehler gekümmert hat :-)
~*~
Ginny war im 1. Stock und ging geistesabwesend durch die Gänge. Der Unterricht bei Carrow war einfach nur grausam. Ginny ekelte der Gedanke an, schwarzmagische Flüche zu lernen und sie vermutlich an Schülern, seine sogenannten "Versuchsobjekte", auszuprobieren. Kein Wunder das Snape ihn eingestellt hatte, er liebte ja schließlich die dunklen Künste. Wenn sie nur wüsste woher sie den Namen Carrow kannte, sie hatte ihn ganz sicher schon einmal gehört oder gelesen, vielleicht im Tagespropheten oder im Klitterer. Wie es aussah hatte er sogar eine Schwester, Alekto Carrow, die neue Lehrerin für Muggelkunde. Luna hatte ihr erzählt, dass sie nun den Unterricht übernommen hätte seit Professor Charity Burbage vermisst wurde. Ginny glaubte nicht daran, sie war sich sicher, dass Snape etwas damit zu tun hatte. Vielleicht sogar die Carrows selbst. Vermutlich würde die Professorin nie wieder zurück kehren ...
„Ginny!“ Überrascht drehte sie sich um. Neville kam auf sie zu gerannt und bremste gerade noch rechtseitig ab, um nicht in sie hinein zu rennen. „Was gibt ’s? Warst du schon bei Carrow?“ Er schüttelte den Kopf. Sein Herz ging rasend schnell. Er musste den ganzen Weg hierher gelaufen sein. „Luna ... sie kam gerade aus Muggelkunde und ... Alekto Carrow ...“, sagte er gehetzt zwischen mehreren Atemzügen. Ginny konnte kaum ein Wort verstehen, dass einzige, dass sie hören konnte waren seine tiefen, langen Atemzüge.
„Neville, hohl erst Mal etwas Luft. Ich hab kein Wort verstanden.“ Er legte eine Hand auf seine Brust. Nachdem sich sein Herzschlag etwas beruhigt hatte, räusperte er sich. „Also, Luna kam gerade aus Muggelkunde und erzählte mir wie der Unterricht bei Alekto Carrow war ... du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schockiert sie war. Muggelkunde war immer eines ihrer Lieblingsfächer und jetzt ... Carrow soll ihnen gesagt haben, wie schrecklich die Muggel seien, dass sie eine Bedrohung für Hexen und Zauberer darstellen, genauso wie Muggelstämmige. Nach ihrer Meinung sollten nur noch Reinblütige existieren ...“ Genauso wie bei Voldemort, fügte Ginny den Satz in ihren Gedanken zu ende. Wie bei Voldemort ... Voldemort ... Todesser! Nun fiel es ihr wieder ein. Aber natürlich, wie konnte sie nur so dumm sein, die Antwort war doch die ganze Zeit über auf der Hand gelegen. Die Carrows waren wirklich Geschwister und gleichzeitig treue Untergebene von Lord Voldemort.
„Neville, du darfst nicht in Carrows Büro gehen! Er ist ein Todesser, genauso wie seine ...“
„Schwester Alekto. Ich weiß. Luna hat es mir nach dem Unterricht erzählt. Sie weiß es von ihren Vater, deswegen wollte ich dich auch sprechen. Ich will dir nur sagen, dass du besser vorsichtig sein solltest.“ Ginny runzelte ihre Stirn. „Ich? Du gehst gleich zu Carrow. Also sei du besser vorsichtig.“ Er nickte. In diesen Moment schlug es 15:00 Uhr. „Man! Ich muss jetzt los! Wir sehn uns später, okay?“ Er wartete keine Antwort mehr ab, sondern rannte an ihr vorbei und im nächsten Augenblick war er auch schon um die Ecke verschwunden.
Ginny plagte das schlechte Gewissen. Sollte sie ihn aufhalten? Wenn sie es versuchte, würde er dann überhaupt auf sie hören? Er war stur geworden, genauso stur wie Harry es immer gewesen war. Nein, es würde nichts bringen, er würde sich nicht davon abhalten lassen. Trotzdem machte Ginny sich weiterhin Sorgen. Sie hatte Angst und gegen die Angst konnte man sich nicht wehren. Wenn sie erst einmal Besitz von einem Körper übernommen hatte, wurde man sie nicht wieder so schnell los.
Sie sah ihm noch eine Weile nach, doch dann ging sie weiter in Richtung Kerker. Das Schuljahr fing ja schon Mal gut an. Todesser im Zug, Snape als Schulleiter und die Carrows als Lehrer. Was könnte schlimmer sein? Zumindest hatte sie in Zaubertränke keinen Todesser als Lehrer.
Sie ging die Wendeltreppe hinunter. Unten angekommen ging sie sofort auf die erste Tür des Ganges zu und öffnete sie. Professor Slughorn stand bereits am Lehrerpult. Alle Schüler waren ebenfalls anwesend. Ginny fragte sich wieder, vermutlich schon das hundertste Mal in Folge wieso ausgerechnet sie immer zu spät kommen musste.
„Ah, Miss Wonby ...“, sagte der Professor und setzte ein Lächeln auf. Sein Gesicht war keine kalte Maske wie die der Carrows. Es war freundlich und strahlte Wärme aus. „Weasley, Sir“, verbesserte sie ihn. Slughorn nickte eifrig. „Aber natürlich, natürlich. Setzten Sie sich bitte.“ Mit der Hand zeigte er auf den einzigen freien Platz, neben Draco Malfoy. Wirklich sehr witzig, aber was soll ’s? Sie saß in Verteidigung gegen die dunklen Künste ebenfalls neben ihn, also würde sie das auch noch überleben. Mit fließenden Schritten ging sie auf ihn zu und stellte sich neben ihn. Wie beim letzten Mal zeigte er keine Reaktion. Was war nur los mit ihm?
„Heute werden sie lernen ein Gegengift für Amortentia zu brauen“, sagte der Professor. Seine Worte holten Ginny wieder in die Realität zurück.
„Alle von uns wissen sicherlich, dass der Zaubertrank Amortentia als der mächtigste aller Liebestränke gilt. Schon seine äußerlich erkennbaren Qualitäten deuten an, dass der Trank genau den individuellen Vorlieben jedes einzelnen entspricht: Amortentia glänzt charakteristischerweise perlmuttartig in allen Regenbogenfarben, die individuelle Lieblingsfarbe ist für jeden dabei und der in spiralförmigen Schwaden entweichende Dampf des perlenden Gebräus hat einen immer anderen Wohlgeruch, in dem alle, die ihn einatmen, den Duft von ihren Lieblingsdingen wiedererkennen.
Schon den Duft dieses Liebestranks einzuatmen ist verführerisch. Spontan wird das Einatmen langsam und tief und ein selbstvergessenes Wohlgefühl breitet sich im ganzen Körper aus. Eingenommen bewirkt der Trank selbstverständlich nicht wirkliche Liebe, sondern eine unabweisbare Attraktion zu einer bestimmten Person, die alle anderen Absichten und Interessen verdrängt. Wer Amortentia intus hat, ist nur noch besessen von seiner magisch erzeugten Begierde und will nichts mehr als nur jene Person. Diese Sinnesverwirrung kann sehr gefährliche Folgen haben.
Nach dem Absetzen des Liebestranks lässt die Wirkung nach und verflüchtigt sich allmählich vollständig. Ein ebenso mächtiges Gegengift ist notwendig, um die Wirkung schon vorher abzubrechen.
Die Zutaten finden sie auf Seite 136. Nun dann, fangen sie mit den brauen an.“
Ginny fing sofort an ihre Zutaten zusammen zu suchen und war danach eifrig mit der Anfertigung des Zaubertrankes beschäftigt. Malfoy fing gelangweilt an in seinen Trank rumzurühren. „Nicht so schnell!“, ermahnte ihn Ginny. Er sah sie an. Zum ersten Mal an diesen Tag konnte sie wieder die gewöhnliche Arroganz in seinen Augen aufflackern sehen. „Wenn du so schnell rührst, explodiert er am Ende noch.“ Er grinste nur spöttisch. „Und woher willst du das wissen, Weasley? Hast du dich etwa von Grangers Allwissenheit anstecken lassen?“ Ginny versuchte seinen hochmütigen Blick zu erwidern. „Wer lesen kann ist klar im Vorteil, Malfoy.“ Er schnaubte nur verächtlich. „Glaubst du etwa du kannst besser brauen als ich, Weasley?“ Auf Ginnys Gesicht erschien ein teuflisches Lächeln. Es gab nichts Besseres als einen Malfoy zur Weißglut zu bringen. „Ich glaube es nicht nur, ich weiß es.“ Malfoy sagte nichts, sondern sah ihr in die Augen. Es war merkwürdig. Sie entdeckte weder Arroganz noch Spott. Das Einzige, das sie wahrnehmen konnte, war endlose Leere. Wie in Zeitluppe beugte er sich in ihre Richtung und fing an ihr ins Ohr zu raunte. „Gut, ich nehme die Herausforderung an.“ Danach war er wieder damit beschäftigt alle möglichen Zutaten in seinen Trank zu mischen. ‚Gut, wie du willst, Malfoy. ‘
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