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Fanfiction

One of the Boys - Allein gegen die Welt

von Dissendium

Als Lara am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich todtraurig, konnte sich aber nicht erinnern wieso. Das war komisch, denn normalerweise war sie ein sehr fröhlicher Mensch.
Beim Anziehen der Bluse fiel ihr dann wieder ein, was am vorherigen Abend geschehen war. Sie konnte es nicht fassen. Über zwei Jahre lang waren sie und die Jungs die besten Freunde gewesen. Sie hatten alles zusammen gemacht. Sie gehörten einfach zusammen.
Was sollte das auch, was sie da gesagt hatten? Sicher waren sie einfach alle nur gereizt gewesen – und müde. Ganz bestimmt sah die Welt heute schon wieder anders aus und alles würde sein wie zuvor. Mit diesem Gedanken im Kopf, zog sich Lara den Umhang über ihre Uniform, schlüpfte in die Schuhe und schulterte die Schultasche, um sich auf den Weg hinunter zum Frühstück in der großen Halle zu machen.
Auf dem Weg zum Portraitloch sah sie Faye O’Donell und Nasha Bashir aus der zweiten Klasse, die sofort die Köpfe zusammensteckten und zu tuscheln begannen, als Lara an ihnen vorbei kam. Na wunderbar. Das gestrige Drama musste sich schon in ganz Gryffindor herumgesprochen haben, schließlich waren sie nicht gerade leise bei ihrem Streit gewesen. Und der Gemeinschaftsraum war auch ein denkbar schlechter Ort dafür einen solchen auszutragen. Lara versuchte das Gerede so gut wie möglich auszublenden. Wenn sie ihre Freunde erst in der Großen Halle fand und alles wieder gut war, musste sie sich darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen. Nur die Leute, die alles mitbekommen hatten, würden das dann wohl komisch finden, aber wen interessierte das schon.
Sie konnte die Zeit bis dahin kaum schnell genug hinter sich bringen.
In der Großen Halle angekommen, sah sie sofort James und Sirius an einem Ende des Gryffindortischs sitzen. Sirius saß mit dem Rücken zu ihr und James schmierte sich gerade Marmelade auf ein Brötchen, als sie zu ihnen trat. Sie grinste ihn an, doch er schüttelte nur verbissen den Kopf und schaute dann schnell weg. Sie wusste nicht, was er damit sagen wollte. War Sirius etwa immer noch sauer auf sie? Ihr Verdacht bestätigte sich, als sich dieser, durch James komisches Verhalten aufgerüttelt, umdrehte und sie mit hochgezogener Augenbraue ansah.
„Entschuldigung, dass ich frühstücken möchte“, sagte sie tonlos und schnappte sich schnell ein Crossaint um damit zu verschwinden. Denn in diesem Zusatand konnte sie keinesfalls in der großen Halle frühstücken.
Sirius war bestimmt noch sauer wegen dem Streit. Sie hatte sich auch etwas doof verhalten, das musste sie zugeben. Wenn sie sich entschuldigte, würde er ihr sicher vergeben. Er wollte ganz bestimmt eine Entschuldigung hören.
Hinter einer Säule in der Nähe des Verwandlungsklassenzimmers ließ sich Lara nieder und dachte darüber nach wie sie sich am besten entschuldigen konnte, während sie ihr mitgebrachtes Crossaint verspeiste. Irgendwie wusste sie ja, dass ihr Verhalten nicht so angebracht gewesen war, aber wieso das so war und vor allem wie sie es ändern konnte, dazu fiel ihr nichts ein. Vielleicht sollte sie einfach das sagen, was sie an Sirius aufregte, damit er einsah, dass sie nicht die einzige war, die sich falsch verhielt. Aber das sagte sie ja schon oft genug. Vielleicht war das ja sein Problem! Das war echt kindisch, aber eine andere Erklärung konnte es nicht geben.
Noch bevor es Zeit dafür war, machte sich Lara in das neben ihrem Versteck liegende Verwandlungsklassenzimmer auf und setzte sich auf ihren üblichen Platz neben Sirius. Wenn er kam, würde er sich also gezwungenermaßen mit ihr auseinandersetzen müssen. Angespannt saß sie auf ihrem Platz in Erwartung ihrer Freunde. Jedes Mal wenn sich die Tür öffnete und entweder einer der anderen Gryffindors oder der Slytherins mit denen sie Verwandlung zusammen hatten, hineinkamen, blickte sie auf. Aber was erwartete sie? Sie wusste doch am besten, dass die Freunde prinzipiell immer die Letzten waren, die bei einem Unterricht aufliefen.
Nach gefühlten fünf Stunden kamen endlich Sirius, Peter und James in den Raum marschiert. Remus folgte den Dreien mit einem gewissen Abstand, da er beim Gehen in einer Pergamentrolle las, die wohl sein Animagusaufsatz war.
Sie stand auf und ging einen Schritt auf Sirius zu, der sie verdutzt ansah. Er hatte wohl geplant sich einfach wo anders hinzusetzen.
„Ich will mich bei dir und auch den anderen entschuldigen. Ich habe mich wohl blöd verhalten. Aber das ist doch kein Grund die Freundschaft wegzuschmeißen. Ich ändere mich, versprochen!“, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. Doch weder nahm er diese, noch schien er über ihre Worte sehr begeistert zu sein. Und das obwohl Lara ihren aggressiven Plan, ihm alle seine Fehler unter die Nase zu reiben, kurzfristig wieder über den Haufen geworfen hatte. Das war sehr untypisch für sie, bemerkte er das etwas nicht einmal?
„Lara“, sagte er und sah ihr somit zum ersten Mal an diesem Tag in die Augen. Wenigstens tat er das. Remus starrte unentwegt auf seinen Aufsatz und James und Peter sahen aus als ob sie liebend gern das selbe getan hätten. „Ich habe gestern alles gesagt, was zu sagen ist. Wir können keine Freunde mehr sein. Wir sind zu alt dafür. Es gibt nun andere Dinge in unseren Leben und du passt nicht mehr in unserer Gruppe, weil du eben ein Mädchen bist, egal ob du das einsiehst oder nicht. Wir können nicht mehr mit dir rumhängen und wenn du immer wieder so anfängst, tut es mir leid, dann können wir auch nicht mehr miteinander reden!“
Lara starrte ihn einen Augenblick ungläubig an. Also war es doch so schlimm. Sie hatte sich den ganzen Morgen nur eingeredet, dass alles wieder gut werden würde. Sie wollten nicht mehr mit ihr befreundet sein. Sirius. Und auch die anderen nicht, sie trauten sich nur nicht es zu sagen. Sie konnte es nicht fassen.
Sie spürte wie Tränen in ihr aufstiegen. Die durften sie auf keinen Fall sehen. Nicht Sirius, nicht James und Peter und Remus. Und schon gar nicht die anderen Gryffindormädchen, wie Imogen, die Sirius die ganze Zeit während er Lara zusammenstauchte, bewundernde Blicke zuwarf.

Bevor das passierte und all diese Leute Lara weinen sahen, packte sie lieber ihre Tasche und rannte wütend aus dem Klassenzimmer in Richtung Gemeinschaftsraum. Das dachte sie zumindest. Denn kaum zwei Schritte aus der Tür, rannte sie gegen etwas, was ihr den Weg blockierte. Es war - Professor McGonagall.
„Miss Brown!“, keifte sie sie wie üblich an. „Passen Sie doch einmal in ihrem Leben auf, wo sie mit ihren trampeligen Füßen hintreten! Wo wollen Sie denn überhaupt hin? Mein Unterricht beginnt nun in diesem Moment!“
Lara versuchte sowohl Gleichgültigkeit der Lehrerin gegenüber zu zeigen als auch ihre Tränen zu verbergen, die nun unwiderruflich aus ihren Augen traten. Ihr fiel also nichts besseres ein als sich umzudrehen und in die andere Richtung davonzulaufen.
„Miss Brown! Kommen Sie sofort zurück!“, rief McGonagall ihr noch nach „Das bedeutet erneutes Nachsitzen, wenn sie nicht auf der Stelle wieder in meinen Unterricht zurückkehren!“
Aber das war Lara jetzt alles egal.

Sie wusste nicht, wo sie hinlief, sie registrierte nicht einmal, was um sie herum war, doch plötzlich stand sie vor dem Eingang der Eulerei. Sie war erst einmal dort gewesen, ganz am Anfang des ersten Schuljahrs, als sie mit Remus, James und Sirius alles ausgekundschaftet hatte um die Geheimgänge des Schlosses zu finden. Was sollte sie dort auch? Sie hatte ja keine Eule.
Aber jetzt kam dieser Ort ihr als Platz zum Alleinsein gerade recht. Sie trat hinein. Wie erwartet, war keine Menschenseele dort anzutreffen. Alle Schüler waren ja auch im Unterricht. Eulen gab es jedoch in großer Zahl. Sie kreischten und keiften, doch das störte Lara nicht. Sie suchte sich eine Ecke in der möglichst wenig Eulenmist an Boden und Wänden klebte und setzte sich dort hin.
Sie beobachtete die Eulen, wie sie sich putzen, sich anschrien, im Kreis flogen oder schliefen. Nie zuvor war ihr wirklich aufgefallen wie viele verschiedene Arten von Eulen es gab. Sie waren wunderschön. Die Schleiereulen gefielen ihr am besten.
Zuhause hatten sie nur eine Familieneule, einen langweiligen Steinkauz namens „Leopold“. Der machte nichts außer Postbringen und Schlafen und manchmal biss er Lara, wenn sie ihm zu nahe kam. Remus jedoch liebte er und ließ sich sogar von ihm streicheln, dass machte Lara immer eifersüchtig, bis sie sich entschlossen hatte Leopold nicht mehr zu mögen.
Als sie nach Hogwarts kam, wollte Lara unbedingt eine eigene Eule haben. Doch Ma hatte kurzerhand beschlossen, dass das auf keinen Fall in Frage käme, da „eine Eule im Haus schon genug Lärm und Dreck mache, wo kämen sie denn da hin, wenn sie plötzlich ein ganzes Rudel beherbergten!“ Lara hatte angemerkt, dass Eulen Einzelgänger sind und deshalb die Bezeichnung Rudel in diesem Zusammenhang unangebracht wäre. Ma reagierte darauf mit einem ihrer beliebten Vorträge über die Vorteile des Postsystems der Muggel.
Doch so eine Schleiereule wäre doch etwas Schönes, dachte Lara.
Nach einiger Zeit konnte sie sich nicht mehr von den Eulen ablenken lassen.
Also war es so. Die jahrelange Freundschaft mit ihren Jungs war zu Ende. Aus. Für immer. Was sollte sie jetzt tun? Sie war alleine. Sie kannte niemanden sonst in Hogwarts mit dem sie befreundet sein wollte. Das hatte sie ja auch vorher nicht gebraucht: Sie hatte die Jungs gehabt und gedacht, die Freundschaft wäre unendlich.
Außerdem würde auch niemand mit ihr befreundet sein wollen, da sie das Gespött der gesamten Schule war. Alle Gryffindors hatten entweder die Situation gestern Abend im Gemeinschaftsraum oder gerade vor dem Verwandlungsunterricht mitbekommen oder zumindest davon gehört. Und heute waren auch noch die Syltherins dabei gewesen. Es würde also nicht lange dauern, bis alle davon Wind bekommen hatten und sich darüber den Mund zerrissen. Das hätte Lara ja kein bisschen gestört, solange die Jungs an ihrer Seite gestanden hätten. Aber das taten sie nicht mehr. Sie war allein.
Dann erinnerte sie sich an etwas, was sie bis jetzt erfolgreich aus ihrem Kopf verdrängt hatte. In der allerersten Woche dieses Schuljahrs, als sie versucht hatten Filchs Liste zu zerstören, da war dieses Gespräch zwischen James und Sirius gewesen, das sie unfreiwillig mit angehört hatte. Schon damals hatten sie wohl geplant sie so ungalant aus ihrer Clique zu exkommunizieren. Es war wohl Selbstschutz gewesen, seit dem Tag an dem es passiert war, keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden. Ein Kloß bildete sich in Laras Hals. Also hatten sie die ganze Zeit darüber geredet! Die ganze Zeit! Das gesamte Schuljahr! Und womöglich auch schon vorher. Sie hatten sicher jede Nacht zu viert in ihrem Schlafsaal, wo sie nicht dabei sein konnte, „Wie werden wir Lara los“-Pläne geschmiedet und am nächsten Tag dann so getan als wäre nichts. Sie hatte ja auch nichts bemerkt, außer natürlich Sirius komisches Verhalten. Aber das hatte sie ja auch nicht einordnen können.
Sie fühlte sich noch schlechter, da ihr so nicht nur die momentane Situation, sondern auch die gemeinsame Zeit mit den Freunden wie eine Lüge vorkam. Sie konnte nun nicht mehr anders und begann zu weinen. Das war natürlich gar nicht ihr Stil, aber niemand würde so einen Schicksalsschlag aushalten können ohne ein bisschen zu weinen, verteidigte sie sich vor sich selbst.
Als ihr die Tränen über die Wangen liefen, kam eine kleine Eule über den Boden zu ihr gehüpft. Sie sah sie etwas misstrauisch an. Was wollte diese Eule von ihr? Sie drehte sich weg um weiter ungestört ihren trüben Gedanken nachgehen zu können. Doch die Eule hüpfte unbeirrt weiter in ihre Richtung und pickte auf Laras Po, den sie ihr entgegenstreckte.
„Aua!“, rief Lara und drehte sich empört zu der kleinen Eule, die nun ihren Kopf schief legte.
Dann bemerkte Lara, was sie Eule da gemacht hatte: Sie hatte immer noch Croissantkrümel von ihrem improvisierten Frühstück auf dem Umhang hängen und die Eule hatte versucht diese abzupicken. Lara lächelte unter ihren Tränen. Die Eule war echt süß. Sie strich sich ein paar Krümel von ihrem Pullover und warf sie der Eule hin. Diese flatterte dankbar zu der Stelle und sammelte sie auf.
Während sie der Eule weiterhin Krümel hinwarf und sie bei ihrer Jagd nach ihnen beobachtete, versuche Lara sich zu entscheiden, wen sie mehr hasste Sirius, der sie vor allen Leuten fertig gemacht und ihr Sachen an den Kopf geworfen hatte, die sie wirklich niemals hatte hören wollen oder James, der anscheinend das gleiche dachte, aber dies nur hinter ihrem Rücken zu sagen wagte. Sie fühlte sich leer und wertlos. Ihre Freunde waren immer das Beste an ihr gewesen, sie wusste nicht wer sie ohne sie sein sollte. Sie hatte doch keine anderen Freunde, sie wollte auch keine anderen haben. Welche Freunde konnten jemals so toll sein wie James und Sirius? Und Remus! Wie sollte sie jetzt mit ihm umgehen? Schließlich waren sie zusammen aufgewachsen, sie kannten es gar nicht ohneeinander! Und jetzt sollten sie nicht mehr miteinander reden. Es war unvorstellbar!

Die Eule fand Lara nun, da keine Krümel mehr auf ihrem Umhang waren, anscheinend auch langweilig. Da hatte sie ja etwas mit allen anderen Bewohnern dieses Schlosses gemeinsam. Sie war auf jeden Fall weggeflattert und Lara war es nun, da der Wind durch die offenen Fenster der Eulerei hineinbrauste, recht kalt. Die Sonne ging auch schon unter, das war aber Anfang November nichts Ungewöhnliches. Es musste erst drei oder vier Uhr sein. Sie hatte keine Armbanduhr, dafür gab es ja Remus, aber das nutzte ihr in der momentanen Situation auch wenig.
Darüber am Grübeln wie jetzt alles weitergehen sollte, machte Lara sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Sie wollte niemanden von den anderen Gryffindors sehen, vor allem nicht ihre ehemals besten Freunde, jedoch wusste sie nicht, wo sie sonst hätte hingehen sollen. Sie hoffte, dass der Zauberkunstunterricht noch nicht vorbei war und sie so niemandem von ihnen auf dem Weg und auch im Gemeinschaftsraum begegnen würde.
Sie hatte Glück. Doch waren einige der älteren Schüler im Gemeinschaftsraum versammelt und es war ihr unangenehm alleine herumzusitzen, da sowieso alle über sie zu reden schienen. Wieso hatte dieser schreckliche Streit, wenn er überhaupt stattfinden musste, es auch noch vor den Augen aller tun müssen? Zum ersten Mal in ihrer gesamten Zeit in Hogwarts fühlte sie sich überhaupt nicht wohl in der Zaubererschule. Es war grauenvoll.
Im zum Glück leeren Schlafsaal angekommen, verkroch sie sich sofort in ihr Himmelbett und zog die Vorhänge um sich herum mit einem kräftigen Ruck zusammen. Niemand sollte sie jetzt stören. Sie dachte wieder an ihre Freunde und vor allem Remus. So schlecht wie es möglich war, Sirius, James und Peter aus dem Weg zu gehen, so würde es bei Remus noch schwieriger werden. Schließlich hatten sie die gleichen Eltern und wohnten zusammen. Weihnachten würde sicher sehr toll werden. Ein Schweigen am gesamten Festtagstisch.
Vor allem, fiel ihr jetzt ein, war sie die einzige unter den Freunden, die sein Geheimnis kannte. Wie konnte er es einfach so aufs Spiel setzen, ihre Sympathien zu verspielen, schließlich konnte sie es genauso gut einfach ausplaudern wie es für sie zu behalten. Und mit den anderen Jungs konnte er gar nicht darüber reden, da er ja partout nicht wollte, dass sie es erfuhren. Das musste Lara nicht verstehen. Sie liebte Remus, sie konnte ihn nicht hassen. Jedoch war sie richtig wütend auf ihn, dass er alles, was sie zusammen erlebt hatten und alles, was sie jemals für ihn getan hatte einfach so wegwarf, nur um seine Jungsfreunde zu behalten.
Sie waren nicht mehr ihre Freunde. Die Wahrheit sickerte in Laras Gehirn wie ein böses Gift und sie konnte nicht mehr anders - sie begann bitterlich zu weinen.

Zum Glück gab es die Vorhänge und niemand konnte sie dabei sehen. Sie saß bestimmt mehrere Stunden weinend da, hörte währenddessen die Tür des Schlafsaals mehrmals aufgehen und die Stimmen ihrer Mitbewohnerinnen fröhlich vom Unterricht und dem Quidditchtraining reden, zu dem sie jetzt anscheinend alle gemeinsam gehen wollten. Na dann, viel Spaß. Sie waren glücklicherweise so laut, dass sie Laras Schluchzen hinter den Vorhängen nicht hören konnten. Trotzdem fragte sie sich, ob sie wohl über sie reden würden, wenn sie nicht befürchten mussten, dass sie mithörte. Jetzt, wo sie niemanden mehr hatte, der ihr den Rücken freihielt, war es ihr gar nicht mehr so egal, was sie über sie dachten.
Als wieder Stille im Schlafsaal eingekehrt war, konnte sie immer noch nicht mit dem Weinen aufhören. Was war nur los mit ihr? So weinerlich war sie doch nie! Aber auch noch nie war ihr etwas so Schlimmes passiert. Sie schluchzte und schnäuzte sich und Tränen kamen immer weiter aus ihren Augen. Sie heulte sogar so sehr, dass sie sich selbst weinen hören konnte. … Moment. … Das konnte doch nicht sein. Sie war für einen Augenblick still um zu lauschen, ob sie nun auch noch verrückt geworden war, hörte dann aber ein deutliches Weinen von außerhalb ihrer vier Vorhänge kommen. Kurz nachdem sie aufgemerkt hatte, verstummte das andere Weinen ebenfalls und sie wollte nun wissen, woher es kam. Die anderen waren doch alle beim Quidditchtraining! Oder etwa nicht? Sie steckte ihr tränenüberströmtes Gesicht also zwischen den Vorhängen hervor und blickte in ein anderes Gesicht, das genau dasselbe tat und zudem auch noch genauso tränenüberströmt war, wie das ihre. Es war Lily.
Lara hatte komplett vergessen gehabt, dass sie ja auch noch in ihrem Schlafsaal war.
Die beiden starrten sich eine Weile gegenseitig verwirrt an. Dabei vergaßen sie beide sogar zu heulen. Lara wollte nicht wegsehen, das wäre merkwürdig und gemein gewesen und sie wollte zu niemandem mehr gemein sein, nachdem sie jetzt wusste, wie es sich anfühlt. Nicht mal zu Lily.
Irgendwann, nachdem die beiden eine ganze Weile so reglos dagesessen hatten, öffnete Lily ihre Vorhänge und kam in ihrem weiß-blau gestreiften Pyjama zu Laras Bett hinübergetappt um sich neben sie zu setzen. Sie sagte gar nichts, sondern nahm Lara einfach nur in den Arm. Lara hätte es niemals zugegeben, aber das war genau das, was sie jetzt gebrauchen konnte. Es war so schön umarmt zu werden, auch wenn es von einer Person war, die sie eigentlich gar nicht leiden konnte. Sie umarmte nun auch Lily und die beiden begannen wieder zu weinen.


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Die Arbeit mit Steve Kloves war ein Genuss. Er ist fantastisch.
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