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Fanfiction

One of the Boys - Gryffindor VS Ravenclaw

von Dissendium

„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich gestern einfach eingeschlafen bin, bevor du aus dem Klub von McGonagall zurückkamst“, sagte Lily und sie schien es so zu meinen „Ich wollte doch alles von dir hören!“
Sie saßen im Zauberkunstunterricht und Professor Flitwick ließ sie gerade Verlangsamungszauber an Murmelbahnen üben. Lily und Lara arbeiteten zusammen an einer Bahn und so konnten sie sich problemlos unterhalten.
„Schon gut, spannend war daran nichts“, sagte Lara. „Ich finde es nur verwunderlich wie du schlafen konntest bei dem Lärm, den „Moe und Co“ gemacht haben, als ich rein kam.“
„Ich war wohl müde… Aber erzähl jetzt doch davon!“
Lara interpretierte ihre Aussage absichtlich falsch.
„Es waren echt interessante Informationen über die Beschaffenheit von Sirius Zunge dabei… Ugh… Sei also einfach froh, dass du das verpasst hast.“
„Lara – “
„Was?“
„Ich will von McGonagalls Klub hören.“ Lily flehte beinahe. Was hatte sie nur mit diesem elenden Verein?
„Wir haben in Zweiergruppen über einen Text diskutiert, den McGonagall uns ausgeteilt hat. Ich habe mit Alice gearbeitet, wir hatten einen Text über den Schutz der Nifflerlebensräume. Sterbenslangweilig, wenn du mich fragst. Mir sind kaum Argumente eingefallen, weil es mir einfach egal war. Zufrieden?“
„Hm“, machte Lily. Sie schien noch mehr hören zu wollen, aber von Laras heutiger Laune abgeschreckt zu sein genauer nachzufragen.
Lara wusste selbst auch nicht, was los war. Sie fand Lily heute irgendwie total nervig, obwohl sie sich bisher so gut verstanden hatten. Sie riss sich besser zusammen, denn wenn sie sich weiterhin so verhielt, würde sie Lily wieder als Freundin verlieren und sie war ihre einzige.
„Tut mir leid“, sagte sie also. „Ich erzähle dir nachher mehr, aber ich kriege das mit diesen Murmeln einfach nicht hin.“ Sie streckte ihren Zauberstab nach vorne, sagte den Spruch und die Murmeln fielen geräuschvoll aus der Bahn. Lily versuchte die Situation mit einem Schlenker ihres Zauberstabs zu retten, aber es war schon zu spät: Professor Flitwick warf ihnen bereits einen traurigen Blick zu. Natürlich. Auch er war wie alle anderen Lehrer bessere Leistungen von Lara gewohnt.
Um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen, überließ sie Lily für den Rest der Stunde jegliche Zauberstabarbeit an ihrer Bahn, sodass es so aussah als ob bei ihnen keinerlei Probleme beständen.
Auch in Verwandlung hielt sich Lara zurück. Sie schaffte es jetzt zwar Wasser aus ihrem Zauberstab hervorzubringen, aber das hatte immer noch nicht die gewünschte Form. McGonagall redete ununterbrochen davon, dass alle Gedanken und Gefühle auf jeden einzelnen Wassertropfen konzentriert sein mussten, damit sie sich nach den Wünschen des Beschwörers verhielten, aber wie sollte Lara das schaffen, wenn ihr doch so viel anderes im Kopf herumging.
Sie freute sich Lily als Freundin zu haben, denn die interessierte sich im Gegensatz zu den Jungs für sie und ihre Probleme. Aber eigentlich wünschte sie sich tief in ihrem Inneren, dass die Jungs an ihrer Stelle neben ihr am Pult saßen und ihr bei den Zaubern halfen. Auch Lily musste doch bemerken, dass es zwischen den beiden Mädchen so gar keine Gemeinsamkeiten gab. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis auch sie Lara fallen lassen würde. Außerdem war da Remus: Lara war immer noch sauer auf ihn, dass er Ma alles weitererzählt hatte und sie deshalb vor der gesamten Schule einen Heuler über sich ergehen lassen musste. Aber er war irgendwie immer noch ihr Bruder, obwohl er ihr so wehgetan hatte. Seine Verwandlungen schienen immer schlimmer zu werden und auch jetzt, wo Vollmond längst vorbei war, sah er immer noch so blass und geschwächt aus. Dann – wenn sie schon an diesen Heuler dachte – würde sie Weihnachten wohl ganz allein und ohne Freunde hier in Hogwarts verbringen müssen. Es war schließlich Mas Bedingung gewesen, dass sie sich bei Remus entschuldigte und das hatte sie nicht getan. Sie könnte es einfach noch machen und dieses Problem wäre vom Tisch, aber diese Genugtuung würde sie weder Ma noch den anderen Jungs geben.
Und Filch war auch noch weg. Wieso das überhaupt? Seine Abwesenheit hätte sie noch vor einem Monat unheimlich gefreut, doch jetzt war sie einfach nur sauer, dass den Schülern von Hogwarts die gesamte Welt der Streiche offenstand, während sie sich in dieser Situation befand. „Ihr könnt euch auf einiges mehr gefasst machen“, waren Sirius Worte im Diskutierklub gewesen. Toll für ihn, aber für Lara würde jeder Streich wie ein Schlag ins Gesicht sein.
McGonagall war sicher nicht begeistert, dass sie den Rest der Stunde beinahe apathisch dasaß und über all ihre Probleme nachsann, statt vernünftig den Aguamenti zu üben, aber vielleicht würde sie ihr so nicht nur schlechte Noten in Verwandlung geben, sondern sie auch noch aus ihrem Klub verweisen. Dann hätte sie den Donnerstagabend endlich wieder für sich und müsste Sirius nicht auch noch öfter als unbedingt nötig sehen.
Doch nichts dergleichen geschah. McGonagall ignorierte sie wie gewöhnlich und als die Stunde endlich vorbei war und sie mit Lily zum Mittagessen eilte, schien alles nur noch halb so schlimm.
„Endlich Wochenende“, sagte Lara und bemerkte, dass ihr Magen knurrte.
„Ja“, pflichtete ihr Lily zu „Wir haben schon wieder so viele Hausaufgaben, die freie Zeit ist echt nötig.“
„Puh“, machte Lara, die gar nicht an die Hausaufgaben denken wollte. Sie würde den Stoff niemals aufholen und, Merlin behüte, wahrscheinlich durch das Schuljahr rasseln. Und dabei war sie ihrer Meinung nach eigentlich immer recht intelligent gewesen.
„Wir können morgen früh zusammen den Aguamenti üben“, kam Lily auf ihre Abmachung zu sprechen.
„Morgen früh?“, sagte Lara entsetzt. War Lily denn von allen guten Geistern verlassen?
„Warum nicht? Dann haben wir nachmittags Zeit für die Aufsätze und anderen Hausaufgaben.“
„Aber morgen früh ist das Spiel!“, sagte Lara. Sie waren nun am Gryffindortisch angekommen und taten sich beide von ihren jeweiligen Lieblingsspeisen auf.
„Achso“, sagte Lily mit leicht ironischem Unterton und stellte die Karottenschüssel etwas unsanft wieder an ihren Platz. „Ich hatte eigentlich nicht vor da hinzugehen.“
„Was?!“
„Und du solltest es dir auch gut überlegen, schließlich könntest du die Zeit effektiv für deine Schularbeit nutzen.“ Lily fuchtelte mit ihrer Gabel vor Laras Gesicht herum, während sie redete.
Lara konnte es nicht fassen. Sie hätte noch nicht einmal im Traum daran gedacht, dass überhaupt die Möglichkeit bestand, nicht zu dem Spiel zu gehen. Und Lily schien das tatsächlich ernsthaft in Betracht zu ziehen.
Sie wollte nicht streiten, aber eins stand fest, das Quidditchspiel würde sie nicht verpassen.
„Ich weiß ja, dass du nicht unbedingt ein Fan bist“, probierte sie es also. „Aber ich habe noch nie ein einziges Spiel verpasst.“
Lily zuckte mit den Schultern. „Ich war bis jetzt nur einmal da. Dabei habe ich festgestellt, dass es mich nicht interessiert und beim Nächsten dann wie leer der Gemeinschaftsraum und die Bibliothek immer während der Spiele sind.“
„Aber“, begann Lara. Ihr fehlten bei so viel Blasphemie schon beinahe die Worte. „Aber es gehört doch dazu sein Haus zu unterstützen. Du willst doch auch, dass wir den Hauspokal gewinnen.“
„Ja, schon, aber…“
„Denk daran wie viele Punkte ein Spiel einbringt! Viel mehr als man für einen guten Aguamenti jemals bekommen kann. Und stell dir vor, wir verlieren, nur weil du das Team nicht angefeuert hast!“
Lily sah ungläubig drein.
„Ach bitte! Lass uns zusammen zum Spiel gehen, dann verspreche ich auch ohne Murren alle Hausaufgaben mit dir zu erledigen und wir können den Aguamenti am Sonntag üben!“
So ein Versprechen war eindeutig unter Laras Niveau, doch es funktionierte: Lily willigte ein.

Als sie sich von der Großen Halle zurück auf den Weg in den Gemeinschaftstraum machen wollten, hielt sie eine Menschentraube am Portal zur Eingangshalle auf.
„Was ist da schon wieder los?“, wollte Lily wissen. Lara, die ein Stück größer war als ihre Freundin, stellte sich auf die Zehenspitzen um besser sehen zu können.
„Sieht aus als ob die Eingangshalle unbegehbar wäre. Dumbledore, McGonagall, Flitwick und Slughorn stehen da und reden.“
„Flubberwurmschleim“, informierte sie Davey Gudgeon aus dem Quidditchteam der Gryffindors neben ihnen „Wer das wohl war?“
Davey kicherte beim letzten Teil seines Satzes, doch Lily verdrehte nur die Augen. Lara hingegen biss sich auf die Zunge. Es war ihre Idee gewesen, etwas mit den langweiligen Viechern aus Professor Kesselbrands Unterricht anzustellen.
„Sind die Flubberwürmer jetzt tot?“, wollte ein verängstigter Erstklässler wissen. Lara wusste es nicht, aber es war ihr auch egal. Vielleicht hatte diese erneute Erniedrigung wenigstens die Nebenwirkung, dass sie nun interessantere Wesen in Pflege Magischer Geschöpfe behandelten.
Der Abend kam schneller als Lara es erwartet hätte und so auch der nächste Morgen. Beim Aufwachen war Lara so glücklich wie schon lange nicht mehr. Es war der Tag des Quidditchspiels. Bis zu diesem Augenblick hatte sie gar nicht gemerkt wie sehr sie Quidditch vermisst hatte, dafür fühlte sie es jetzt umso mehr. Während sie ihre komplette Gryffindor-Fan-Montur anzog, kam ihr noch einen letzter schuldbewusster Gedanke an die Hausaufgaben, doch dann verdrängte sie auch diesen erfolgreich für den Rest des Tages aus ihrem Kopf.
Dann weckte sie Lily. Die hatte natürlich keine Quidditchfanartikel und zog wie gewöhnlich auch am Samstag ihre Schuluniform an. Zumindest konnte Lara sie überreden den Gryffindorschal darüber zu tragen.
Beim Frühstück in der großen Halle war die Stimmung wie vor jedem Spiel spürbar angeheizt. Zwar würden sie heute nur gegen die Ravenclaws spielen, mit denen ihr Haus nicht so im Klinsch stand wie mit den Slytherins, aber die anderen Häuser betrachteten vor allem die Neuzugänge der Mannschaften mit offenem Auge. Noch war im Kampf um den Quidditchpokal alles offen: Die Slytherins hatten die Hufflepuffs im ersten Spiel der Saison besiegt. Lara hatte zu der Zeit bewusstlos im Krankenflügel gelegen, doch James hatte ihr alles haarklein berichtet. Auch wenn Gryffindor heute verlieren würde, wäre noch nicht alles verloren, doch ein Vorsprung zahlte sich immer aus.
Lara schenkte sich gerade Kürbissaft ein, als ein großer Tumult den Gryffindortisch erschütterte. Sie brauchte nur aufzusehen um den Grund dafür auszumachen.
Abigail Livsey hatte soeben die Halle betreten.
Abigail Livsey war Kapitänin und Sucherin des Gryffindorteams. Jeder, der sie sah, verfiel sofort ihrem Charme. Sie war eine große, schlanke Siebtklässlerin mit langen, blonden Haaren und gebräunter Haut. Alles, was sie trug entsprach der neusten Zauberermode, sogar ihre Schuluniform, und die Männerwelt lag ihr ausnahmslos zu Füßen. Auch die Lehrer schienen sie alle zu mögen. Und sogar Lara, die auf alle diese Dinge nichts gab, konnte nicht umhin, sie zu bewundern. Schließlich hatte sie Gryffindor die letzten beiden Jahre in Folge den Sieg der Quidditchmeisterschaft eingebracht.
Abigail kam nun langsam, mit einem Lächeln, ihren brandneuen Sauberwisch 5 geschultert auf den Tisch der Gryffindors zu und beinahe alle, die dort saßen, brachen in begeisterte Rufe aus.
„Abbie, Abbie“, riefen sie.
Auch Lara stimmte mit ein und klopfte im Gleichtakt mit den anderen auf den Tisch. Sie sah hinüber zu Lily, die Honig auf ihr Toast strich als wäre nichts geschehen und einen vielsagenden Blick mit Remus am anderen Tischende tauschte. Remus saß neben James, der eifrig Beifall für Abigail Livsey klopfte, dem jedoch anzusehen war, dass er sich selbst in seiner neuen Quidditchuniform mindestens für einen genau so großen Star hielt. Neben ihm saßen Sirius und Imogen. Sirius hatte seine ganz eigene Art seiner Freundin Glück zu wünschen, dachte Lara. Sie wollte nicht hinsehen, jedoch ärgerte sie sich, dass sie ihre selbsternannte Rivalin ‚Moe‘ in Quidditchmontur und mit dem winzigkleinen Pferdeschwanz, den sie aus ihren kinnlagen Haaren gemacht hatte, nicht mehr ganz so tussig finden konnte, wie sie es eigentlich wollte.
„Remus soll gar nicht so tun“, sagte Lara wütend zu Lily. „Er mag Quidditch genauso gerne wie ich oder James.“
„Er mag Quidditch“, erwiderte Lily „aber nicht dieses Trara, das um die Spieler gemacht wird. Vor allem nicht in den Hausteams.“
„Woher weißt du das?“, fragte Lara irritiert. Das klang schon sehr nach etwas, was Remus sagen würde.
„Er hat es mir gesagt.“
„Wann? Wo? Wie? Und wieso?“
Das wurde ja immer besser. Verbrüderte Lily sich etwa mit dem Feind? Lara hatte gedacht, sie wäre ihre Freundin. Wie oft genau hatte sie ihr gesagt, dass sie die Jungs bescheuert fand und dass sie keine Träne und keinen Wutanfall wert waren, die Lara ihnen widmete.
„In Alte Runen“, erklärte Lily „Du weißt genau, dass wir da nebeneinander sitzen.“
„Ja, aber nebeneinandersitzen heißt ja noch lange nicht miteinander reden“, verteidigte sich Lara.
Lily warf ihr einen vielsagenden Blick zu und sie wusste, dass es dumm gewesen war.
Auf dem Weg zum Quidditchfeld zerzauste ein starker Wind Laras Haare und wehte beinahe den Gryffindorhut, den sie trug mit davon. Lily lachte sie aus.
„Vielleicht solltest du doch zugeben, dass es manchmal praktischer ist einen Pferdeschwanz zu tragen“, sagte sie, die diese Frisur täglich trug und deshalb schon einigen Spott von Lara hatte ertragen müssen.
Lara ignorierte den Seitenhieb und rannte stattdessen los um schneller im Windschatten des Stadions anzukommen und Lily folgte ihr. Sie hielten erst wieder an, als sie schon vor den Treppen der Gryffindortribünen standen. Lara erklomm schon die erste Stufe, als plötzlich eine leise Stimme neben ihnen den Namen ihrer Freundin rief.
„Lily“, sagte er und Lara wandte sich um, damit sie sehen konnte, wer es war.
Es war Schniefelus, dieser schleimige Freund mit dem sich Lily genauso verstritten hatte wie Lara mit ihren Jungs. Es war klar, dass Lily ihn einfach ignorieren würde und stattdessen mit Lara weiter hinauf auf die Tribüne gehen würde, schließlich fing das Spiel gleich an.
Doch sie tat es nicht.
„Ja, was ist?“, sagte sie trocken an Snape gewandt.
„Ich wollte nochmal mit dir reden…“, begann er.
Lara stand wie angewurzelt da. Was, wenn Lily sich wieder mit diesem Schniefelus vertragen würde? Wäre sie dann überflüssig? Sicher hatten die beiden mehr gemeinsam, sowohl Gesprächsthemen als auch Erinnerungen. Dann wäre sie, Lara, wieder allein und ohne Freunde. Das konnte einfach nicht passieren.
„Was willst du mir sagen?“, fragte Lily. Lara merkte, dass sie bestimmt klingen wollte, doch ihre Stimme zitterte als ob sie gleich anfangen würde zu weinen.
Jemand drängte Lara zur Seite um sich den Weg hinauf zur Tribüne zu bahnen und sie stieg die paar Stufen von der Treppe wieder hinab um weitere Kollisionen zu verhindern.
„Nicht, wenn die dabei ist.“ Snape zeigte auf Lara.
Lily sah mit hilflosem Gesichtsausdruck von ihm zu ihrer Freundin und wieder zurück.
Lara verschränkte die Arme vor der Brust.
„Was auch immer du zu sagen hast, kannst du auch vor mir sagen, oder du lässt es bleiben“, schnauzte sie den schwarzhaarigen Jungen an.
Der warf ihr einen vernichteten Blick zu, wandte sich aber kommentarlos wieder an Lily.
„Ich weiß überhaupt nicht, warum du dich plötzlich mit der da abgibst“, sagte er gereizt. „Sie ist doch die Kumpanin von diesen hirnlosen Idioten, die uns immer fertig ma… gemacht haben.“
Lara wollte schon wütend aufschreien und diesem Schniefelus verklickern, dass ihre Freunde keine hirnlosen Idioten waren, bis ihr einfiel, dass sie ja gar nicht mehr ihre Freunde waren.
„Du gibst dich ja auch nicht mehr mit mir ab“, sagte Lily.
„Ja, aber darüber wollte ich doch mit dir reden. Wenn wir einen Streit haben, heißt das ja noch lange nicht, dass wir uns für immer streiten oder dass wir uns neue Freunde suchen. Vor allem nicht welche, die so wenig im Kopf haben.“
„Hallo?“, sagte Lara „Ich stehe hier und höre alles?“
Snape ignorierte es.
„Lara hat überhaupt nicht wenig im Kopf. Du kennst sie gar nicht“, verteidigte Lily ihre Freundin zu deren Freude.
„Du kennst sie auch nicht, wenn du behauptest, sie sei so wie du denkst. Allein, dass sie mit diesen Hornochsen auf beste Freunde gemacht hat und über ihre Witze gelacht hat, sagt doch schon alles. Und sie tut das auch nur nicht mehr, weil sie sie wie sie eben nun einmal sind, fallen gelassen haben. Sie würde dich jederzeit im Stich lassen und wieder wie ein getretener Hund zurückrennen, wenn sie pfeifen würden.“
Snape wischte sich nervös die fettigen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Dass du gleich so abstempelst, bevor du dich jemals mit ihr unterhalten hast, sagt doch schon alles. Und zwar über dich. Komm Lara“, sagte Lily wütend, griff Lara am Arm und zog sie mit sich die Treppe zu der Tribüne der Gryffindors hinauf. Keine der beiden drehte sich noch einmal um, doch Lara konnte Snapes bohrenden Blick in ihrem Rücken spüren.
Da sie nun so spät waren, hatten sie großes Glück überhaupt noch zwei Plätze nebeneinander zu ergattern. Neben ihnen war alles voller aufgeregter Erstklässler, doch das störte Lara zur Abwechslung nicht. Alles war ihr lieber als die Triumphschreie und überlegenen Blicke von Sirius und Remus oder ‚Moes‘ Freundinnen ertragen zu müssen.
Kaum hatten sie sich gesetzt, begann der Kommentator auch schon in sein magisches Megaphon zu sprechen.
„Willkommen Hogwarts, zum zweiten Quidditchmatch der Saison“, rief er ausgelassen. „Eine sehr spannende Partie in der das favorisierte Team, Ravenclaw, gegen das Team mit der schönsten Kapitänin antritt: Abigail Livsey aus Gryffindor.“
Alle lachten. Simon Nott, der Kommentator, war ein Ravenclaw und zudem der Freund von Abigail Livsey. Sogar Lara hatte das mitbekommen. Das Drama ihrer Beziehung oder auch Nichtbeziehung hatte schließlich im letzten Schuljahr ganz Hogwarts erschüttert.
Professor Flitwick, der die Berichterstattung überwachte, lächelte selig, doch McGonagall rutschte hinter ihm unruhig in ihrem Sitz hin und her als ob sie eine solche Berichterstattung für nicht ganz neutral hielt.
„Die Teams betreten das Spielfeld und da wartet auch schon Madame Hooch in der Spielfeldmitte mit den Bällen auf sie. Da sind sie. Ravenclaw. Belby, Bones, Davies, Hughes, Montgomery, Hamilton und Clark. Ein starkes Team, trotz der hohen Frauenquote. Schon in den letzten Jahren bewies Kapitän Connington großes Talent in Taktik und Spielerauswahl. Wir werden sehen, ob sein Nachfolger Belby es ihm gleichtun oder Ravenclaw sogar endlich einmal zum Sieg führen kann. Neuzugänge zum Team sind die Jägerin Bethany Davies aus der fünften Klasse und der junge Drittklässler Ian Hughes. Treiber, trotz seiner geringen Körpergröße. Wir dürfen gespannt sein. Und hier kommen die Gryffindors: O’Malley, Gudgeon, Potter, Prewett und Prewett, Weasley und Livsey. Wie graziös sie ihren Besen trägt… Und ihre Haare wehen im Wind. Hach. Ähm, ja. Man kann es Gryffindor mit einem solchem Teamkapitän gar nicht verübeln, dass der Quidditchpokal schon seit zwei Jahren unbestritten ihnen gehört, selbst wenn man zu einem der Verliererhäuser gehört. Nachdem zwei der Stars des Teams letztes Jahr die Schule verlassen haben, hat Livsey anscheinend entschlossen diese Lücken mit jungem Blut zu füllen. Gleich zwei neue Drittklässler im Team, James Potter und Imogen Weasley, naja man sieht es ihr an. Oh, da geben sich Livsey und Belby schon die Hände und Madame Hooch lässt den Schnatz frei, da flattert er noch und weg ist er. Die Spieler besteigen die Besen und gehen in Position. Uuuund der Quaffel ist im Spiel. Belby hat ihn sofort, passt zu Davies. Ja, Davies! Oh nein, O’Malley hat ihn ihm abgerungen.“
Lara, die gerade noch nervös auf ihrem Gryffindorschal herumgekaut hatte, machte eine siegerhafte Geste. Sie hoffte nur, dass O’Malley den Quaffel nicht gleich wieder verlieren würde, da die Treiber der Ravenclaws, Ian Hughes und Diana Montgomery, schon hinter ihm lauerten.
„Guter Pass zu Gudgeon. Gudgeon fliegt auf die Tore zu, Ruthger pass auf! Er passt zu Potter, dem neuen im Team und Potter … er macht ihn rein! Unglaublich! Tor für Gryffindor! Zehn zu null schon nach wenigen Minuten!“
Die gesamte Tribüne der Gryffindors schrie und applaudierte. James war einfach so gut! Lara hätte fast vergessen, dass sie ihn eigentlich hasste.
„Hamilton wirft den Quaffel wieder Belby zu. Los, Ravenclaw, das könnt ihr nicht auf uns sitzen lassen!“
Und das taten sie nicht. Einige Minuten später stand es bereits 40 zu 30 – für Ravenclaw. Die Tribüne der Gryffindors stöhnte bei jedem gegnerischen Tor auf und die anderen Häuser jubelten. Weder die Hufflepuffs noch die Slytherins wollten das Team von Abigail Livsey an der Tabellenspitze sehen, bevor sie gegen sie spielen mussten.
Lara sah zu Abigail Livsey hinauf, sie drehte ihre Runden über das Spielfeld auf der Suche nach dem Schnatz. Mary Clark, die Sucherin der Ravenclaws, tat es ihr gleich.
„Da ist der Quaffel wieder. Bones hat ihn sicher, passt zu Davies, sie passt zurück und Bones zielt aufs Tor. Oh, die neue Hüterin der Gryffindors scheint verunsichert, schließlich hat ihr Vorgänger Miller nie einen reingelassen. Und sie hat es wieder nicht geschafft. 50 für Ravenclaw jetzt nun schon!“
Imogen wischte sich nervös den Schweiß von der Stirn. Lara empfand Schadenfreude für sie, jedoch wollte sie natürlich, dass Gryffindor gewann. Wieso war diese blöde Kuh überhaupt ins Team aufgenommen worden? Das hätte Abigail Livsey doch vorher sehen müssen, dass das nichts werden konnte.
Noah O’Malley hatte jetzt wieder den Quaffel und Lara betete dafür, dass er den Weg zum Ausgleich der Gryffindors ebnen würde. Und er schoss tatsächlich ein Tor. Noch eines fehlte, dann würde Gryffindor wieder Gleichstand haben. Doch der Gleichstand ließ auf sich warten, denn zuerst schossen Bones und Belby noch zwei Tore für Ravenclaw.
Lara konnte gar nicht mehr hinsehen, diese elende ‚Moe‘, da hätte Lara ja noch besser im Team sein können.
„Ravens für den Cup, würde ich sagen!“, triumphierte Simon Nott schon. „Sorry, Abbie!“
„Gug, da!“, sagte Lily plötzlich neben ihr. Lara öffnete ganz vorsichtig zwei Finger der Hand, die sie vor ihre Augen geschlagen hatte. Und dann sah sie es auch. Abigail Livsey hatte den Schnatz entdeckt. Er flatterte an der Tribüne der Hufflepuffs herum. Mary Clark folgte ihr auf dem Fuße. Doch Livsey war größer schneller und einfach besser. Das ging auch eindeutig aus Simons Kommentaren hervor.
„Abbie, Abbie! Sie hat den Schnatz beinahe, noch wenige Meter. Mary holt auf, ist fast auf gleicher Länge. Ich meine natürlich Livsey und Clark. Oh, Clark fällt wieder zurück, aber Livsey streckt den Arm aus und … sie hat den Schnatz! Hundertfünfzig Punkte für Gryffindor!“
„Gryffindor gewinnt!“, rief Madame Hooch, nachdem sie schrill in ihre Trillerpfeife geblasen hatte.
Und Simon Nott fuhr fort.
„Unglaubliche neunzig Punkte hat das Team der Ravenclaws in diesem kurzen Spiel erzielt, eindeutig bessere spielerische Leistung, aber Abigail Livsey fing - wie nicht anders zu erwarten - den Schnatz und Gryffindor siegt mit einhundertneunzig Punkten! Gut gemacht, Abbie!“
Lara jubelte mit den restlichen Gryffindors und sogar Lily sah erfreut aus.
„Siegesparty im Gemeinschaftsraum!“, rief ein Siebtklässler und auch Lara und Lily machten sich mit den Massen auf um rechtzeitig zu der Party zu gelangen.
„Na, war doch gar nicht so schlecht wie du dachtest?“, sagte Lara wissend zu Lily.
„Ich muss zugeben, es hat eine gewisse Spannung an sich“, antwortete die mit rotem Gesicht.
Am Fuß der Treppe angekommen, sahen sie das Team der Gryffindors Arm in Arm aus dem Stadion marschieren. Eine Traube von Schülern, die ihnen zum Sieg gratulieren wollte, hatte sich um sie versammelt. Im Normalfall wäre Lara auch hingegangen, doch wollte sie weder James noch Imogen in die Augen blicken. Also ließ sie es bleiben.
Sirius hatte seinen Arm um James Schultern geschlungen und klopfte ihm mit der anderen Hand beifällig auf die Quidditchschützer. Remus und Peter waren auch da und hatten wohl beifällige Worte für James. Lara konnte ihren Blick nicht von ihnen wenden und blieb stehen, während sich der Rest des Teams und die meisten anderen Schüler schon weiter in Richtung Schloss bewegten.
„Lara?“, sagte Lily. Sie hörte es kaum.
Wäre alles anders gekommen, wäre sie jetzt auch dabei und würde James gratulieren. Seine Leistungen im Spiel waren wirklich außerordentlich gut für sein Alter und seinen Trainingsstand gewesen. Sie konnte das einfach viel besser bewerten als Sirius oder Remus oder sogar Peter.
Lily wollte sie mit sanfter Gewalt von diesem Anblick wegziehen, doch dann hielt auch sie inne.
Eine Gruppe von Slytherins hatte sich den Jungs genähert. Mulciber und Avery aus ihrem Jahrgang, aber auch ältere wie Rosier, Goyle und McNair waren dabei und Snape, dieser Schleimbold, der Lily vor dem Spiel belästigt hatte.
„Na, Potter, konntest du mal wieder den Helden spielen?“, sagte Avery mit bedrohlicher Stimme.
„Dazu muss er nicht spielen“, sagte Sirius lachend.
„Halt die Klappe, Blutsverräter“, kommentierte Rosier. „Was sagt denn deine Mama dazu, dass du Muggelkunde belegst?“
Sirius verstummte, doch James sagte „Lasst ihn in Ruhe, er hat es nicht so gemeint!“
„Niemand will hier irgendwem was tun. Also lasst uns doch alle zum Schloss gehen“, versuchte Remus die Situation zu deeskalieren, aber es war zu spät.
„Das sehe ich aber anders“, sagte Rosier „Du auch, McNair, oder?“
Der große Siebtklässler grinste dümmlich.
„Das ist für deine Familie“, sagte er und rammte mit diesen Worten seine fette Faust in Sirius Gesicht.
Er hielt sich die Hand auf die Stelle an der er getroffen worden war und versuchte sich gegen McNair zu wehren, doch der stieß ihn mit Leichtigkeit zu Seite und ging zu James weiter.
„Und du Potter, hältst dich für was Besonderes, nur weil Daddy dich ins Quidditchteam einkaufen kann. Ich sag dir was, er ist auch ein Blutsverräter und deine Mum ist eine dreckige Hure. Geh wieder in das Loch aus dem du gekrochen kamst.“
Und er schlug auch James ins Gesicht. Der stieß in einem Anflug von Geistesgegenwart seinen Besen gegen die Brust des Angreifers. Doch das war ein Fehler. Alle versammelten Slytherins gingen nun auf die vier Freunde zu und prügelten sie grün und blau.
Die vier schrien vor Schmerzen.
„Aber wir haben doch gar nichts getan, ich und Remus!“, hörte Lara den in die Enge getriebenen Peter quieken.
„Ihr seid klein und schwächlich. Und ihr gebt euch mit Blutsverrätern ab“, sagte Mulciber und versetzte ihn mit diesen Worten noch einen Schlag direkt ins Auge.

Lara konnte nicht mehr hinsehen. Sie sah zu Lily, deren Gesichtsausdruck nicht angewiderter hätte sein können. Beide Freundinnen schienen sich nicht sicher zu sein, wen sie mehr verabscheuten, die vier Freunde oder die brutalen Slytherins.
„Wir müssen Hilfe holen“, sagte Lily atemlos.
Lara nickte.
Doch als die beiden in Richtung Schloss eilen wollten, um der Lehrerin Bescheid zu sagen, sah Lara etwas, was sie noch mehr schockierte als alles andere an diesem Tag.
Sirius kleiner Bruder Regulus saß im Schneidersitz und mit verschränkten Armen im Gras neben dem Quidditchstadium und beobachtete das Geschehen um seinen Bruder und dessen Freunde mit aufmerksamen Augen. Dabei verzog er keine Mine.


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