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Fanfiction

Nach dem groĂźen Krieg (H/G) - Jede Menge Neuigkeiten

von Jessica21

Mal wieder ist eine kleine Ewigkeit vergangen, aber, wer hätte das für möglich gehalten, jetzt bin ich schlussendlich doch noch fertig geworden. Ich schätze, ich kann die lange Wartezeit nicht wirklich überzeugend entschuldigen oder irgendwie wieder gutmachen :( Ich hoffe einfach wirklich, dass ich in Zukunft schneller vorwärts komme. Ich bemühe mich.

Aber genug davon - ich wünsche euch erst mal ganz viel Spaß mit dem nächsten Kapitel. Danke auch für die lieben Kommentare - ich hoffe, ich kann eure Erwartungen so einigermaßen erfüllen.

Also, nach einer kleinen Ewigkeit:


"Jede Menge Neuigkeiten"

Die Sonne hatte noch nicht ihre volle Kraft und Wärme entfaltet und stand vor einem fahlblauen Himmel über Godric's Hollow, als der große Kauz mit langsamen, majestätischen Flügelschlägen über das kleine Dorf schwebte und sich allmählich den im ersten Licht des Tages schwach zu leuchtenden Häusern näherte. Von so weit oben hätten sie auf einer Perlenkette aufgefädelt sein können.

Einen leisen Schrei ausstoßend, flatterte der gefiederte Postbote zielstrebig auf sein Ziel, ein warmgelbes Haus mit großem Garten, zu, landete mit einem leisen Pflumpf auf der Fensterbank und hämmerte ungeduldig mit dem Schnabel gegen die Scheibe.

Die beiden Bewohner von Nummer 7, die gerade beim Frühstück saßen, sahen überrascht auf, und eine junge rothaarige Frau erhob sich vom Tisch.

„Ganz schön dick heute“, bemerkte Ginny, als sie den Tagespropheten vom Bein des Kauzes gelöst hatte, und schien offenbar bemüht, einen heiteren Ton anzuschlagen. „Scheint ja mächtig viel Neues zu geben. Hast du mal fünf Knuts?“, fügte sie hinzu und drehte sich zu Harry um, der mit der Hand in die Hosentasche fuhr und ein paar Bronzemünzen herauszog.

Während er den Kauz bezahlte, schlug Ginny die Zeitung auf und blätterte die ersten Seiten durch. „Hey, Harry, du bist in der Zeitung!“

Harry stöhnte innerlich auf und fragte in einem angestrengt lässigen Tonfall: „Was gibt’s?“

Ginny winkte ihn zu sich heran, ohne vom Tagespropheten aufzusehen, und deutete auf einen kleineren Artikel auf Seite neun.

Wenigstens haben sie kein Foto beigefügt, war Harrys erster Gedanke, dann überflog er die Titelzeile und stutze überrascht. „Was soll das nun wieder heißen, 'Harry-Potter-Tag vom Ministerium abgelehnt'?“

„Kingsley Shacklebolt“, las Ginny vor, „der vor gut zwei Monaten zum Zaubereiminister ernannt worden war (wir berichteten), erklärte den von vielen Bürgern der magischen Gemeinde seit Langem erwarteten Harry-Potter-Tag (wir berichteten) für abgelehnt.

'Das Ministerium hält es für weder notwendig noch sinnvoll, den zweiten Mai zum offiziellen Harry-Potter-Tag zu ernennen, und ich bin mir mehr als sicher, dass Mr. Potter das genauso sieht.'

Shacklebolt betonte zudem, es gäbe viel bessere Wege, seine Dankbarkeit gegenüber Harry Potter und seinem Sieg über den Dunklen Lord (wir berichteten) zu zeigen. 'Lassen Sie ihn in Frieden', sagte er zur allgemeinen Verwunderung der Presse, 'Das hat er sich wirklich verdient.'

Harry Potter war für eine Stellungnahme nicht zu sprechen.“


Ginny hob den Kopf und sah Harry ins Gesicht, der sich ein bisschen seltsam berührt vorkam. „Da habe ich ja echt was gut bei Kingsley“, war das Erste, was ihm zu sagen einfiel.

"Ich hab mich ja ohnehin schon gefragt, wann der Tagesprophet Wind davon bekommt, dass wir hier eingezogen sind", bemerkte Ginny, als sie sich wieder an den Tisch gesetzt hatten, und blätterte die restlichen Artikel durch. "Denkst du, Kingsley hat die zum Schweigen verdonnert?"

"Das würde mich nicht mal wundern. Schön wär's jedenfalls."

Ginny nickte nachdenklich, legte den aufgeschlagenen Tagespropheten neben ihren Teller und wandte sich wieder ihrem halb aufgegessenen Brötchen zu, ohne die Augen von der Zeitung zu heben, während Harry grübelnd Kreise auf den Tisch zeichnete.

Ginnys Kommentar hatte die Erinnerung an eine ganz andere Zeitungsmeldung hervorgerufen, eine Schlagzeile, die er so schnell wohl nicht wieder vergessen würde. Zwar war der Artikel schon Ende Mai erschienen, er hatte sich jedoch hartnäckig wie ein hungriges Tier in seinen Gedanken festgekrallt, nicht zuletzt, weil er ihm zutiefst unangenehm war.


Harry erkannte, nachdem er seine Brille aufgesetzt hatte, einen nicht allzu fröhlich wirkenden Ron auf sich zukommen, als er die Treppe zur Küche hinunterstieg, und blieb verdutzt stehen.

"Zeitung", bemerkte Ron auf seinen fragenden Blick hin und ging an ihm vorbei; er war schon fast am oberen Treppenabsatz verschwunden, als Harry ihn zurückrief.

"Hast du schon was Neues von Hermine gehört?"

Ron drehte sich um, zuckte die Schultern und gab einen resignierten Seufzer von sich, ehe er antwortete: "Noch nicht."

"Sie antwortet dir bestimmt bald."

"Mh-mh."

Harry runzelte kurz die Stirn, wurde dann aber abgelenkt, als er in die Küche trat und eine recht verblüfft grinsende Ginny auf der Anrichte sitzend vorfand, die aufsah, als sie ihn bemerkte.

"Schau dir das an", sagte sie und schwenkte den
Tagespropheten, der, nach dem griesgrämig und restlos erschöpft wirkenden Errol neben ihr zu schließen, gerade erst angekommen war.

Harry trat neben sie, warf einen Blick über ihrer Schulter und auf die Seite der aufgeschlagenen Zeitung, wo er (zu seinem Entsetzen) ein bewegtes Schwarzweißbild von sich selbst und Ginny entdeckte, wie sie Arm in Arm durch die Winkelgasse schlenderten. Die Schlagzeile darüber lautete: "Ginny Weasley: Die Auserwählte des Auserwählten?"

"Das Bild ist von gestern", bemerkte Ginny überflüssigerweise und sah ihrem schwarzweißen Foto-Selbst zu, wie es den Kopf zu Harry hinüber neigte, als er sprach, dann liefen sie aus dem Bild.

"Wer hat uns fotografiert? Steht das da?" Harry kam nicht umhin, ein Gefühl heftiger Abneigung für die verantwortliche Person zu empfinden.

"Natürlich nicht", erwiderte sie seufzend. "Aber ehrlich gesagt ... "

"Was?"

"Ich hab mich schon gefragt, wann so was passiert. Du warst immerhin nie berühmter - und nie beliebter. Und nach allem, was passiert ist ... da wird den Leuten etwas Klatsch wahrscheinlich genau Recht sein."

"Das tut mir Leid", sagte Harry und runzelte die Stirn über ihren unbeschwerten Tonfall. "Wirklich, ich wollte nicht, dass die dich jetzt da mit rein ziehen."

"Irgendwie war's doch zu erwarten", meinte sie schulterzuckend. "Und im Übrigen, ich glaube, das ist es mir wert", fügte sie grinsend hinzu, beugte sich vor und küsste ihn demonstrativ auf den Mund, bevor sie die Treppe hinauf hüpfte und den Tagespropheten liegen ließ. Harry schnappte sich die Zeitung, als er Schritte die Treppe hinunter tapsen hörte, und verstaute sie schleunigst in seinem Rucksack oben in Rons Zimmer.



Ginny sah plötzlich auf und auf ihrem Gesicht stand ein Ausdruck von Verblüffung. „Harry!“

„Was denn?“

„Du hast bald Geburtstag!“

Harry benötigte einen Moment, diese Information zu verknüpfen.

„Stimmt, aber …“

„Ich hab noch gar kein Geschenk für dich!“

„Du musst mir nichts schenken“, erwiderte er prompt.

„Weißt du, ich dachte mir, dass du das sagen würdest“, sagte sie verschmitzt grinsend, „aber ich denke, du kannst dir denken, dass ich dir trotzdem was schenken werde.“

Harry stieß einen Seufzer aus: Wenn Ginny sich etwas in den Kopf setzte, konnte er davon ausgehen, dass nichts auf der Welt sie davon würde abbringen können, und wenn es nur so etwas Banales wie ein Geburtstagsgeschenk war.

„Aber nichts Großes, in Ordnung?“

„Lass das meine Sorge sein, ja?“ Ein Glitzern der Begeisterung trat in ihre Augen. "Ich glaube, ich hab schon eine Idee ... "

„Du wirst es mir aber mit Sicherheit nicht verraten, oder?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“

Harry schmunzelte vor sich hin und widmete sich wieder seinem Frühstück, während Ginny erneut den Tagespropheten zur Hand nahm und raschelnd die nächste Seite aufschlug.

„Die Malfoys sind verurteilt worden“, sagte sie plötzlich.

„Tatsächlich?“

„Wurde aber auch ganz schön Zeit, oder?“

Sie hatte vollkommen Recht. Während den gut zwei Monaten, die sie im Fuchsbau verbracht hatten, hatten sie den Tagespropheten jeden Tag auf Artikel über die Anhörung der Malfoys durchsucht, doch selbst wenn sie einmal etwas gefunden hatten, waren es nur Banalitäten wie die Ankündigung, die Verurteilung sei noch nicht abgeschlossen worden, gewesen, eine Tatsache, die sie sich auch selbst hätten zusammenreimen können.

„Allerdings“, sagte Harry, sah über den Tisch zu ihr herüber und fügte hinzu: „Und wie sieht das Urteil nun aus?“

„Urteil ist gut“, sagte Ginny düster. „Der gute Lucius hat es doch tatsächlich geschafft, sich um eine Gefängnisstrafe zu drücken."

Harry legte sein Brötchen zurück auf den Teller und starrte sie an. "Ernsthaft?"

"Nein, das erzähl ich dir nur, weil ich es so lustig finde", murmelte Ginny.

"Wie hat er das angestellt?"

"Rate mal", erwiderte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Er hat gegenüber dem Ministerium offenbar einen ganzen Haufen Namen von Todessern angegeben, die jetzt alle hübsch nach Askaban wandern, während er es sich wieder in Malfoy Manor gemütlich macht." Sie legte mit einem Seufzer die Zeitung neben ihren Teller, um sich dann, ein Gähnen unterdrückend, wieder ihrer noch dampfenden Tasse zuzuwenden.

„Du schläfst ja noch fast“, grinste Harry.

Ginny warf ihm einen kurzen Blick zu und das Grinsen auf ihrem Gesicht geriet nur eine Spur zu weit. „Quatsch.“ Ein kurzer Moment des Schweigens trat ein, der jedoch augenblicklich verflog, als sie einen Blick auf die nächste Seite warf und einen kleinen Freudenschrei ausstieß.

„Was ist los? Macht Madam Malkins einen Ausverkauf?“

Fast hätte sie ihr Brötchen nach ihm geworfen, doch dann entschied sie sich lieber dafür, die Schlagzeile noch ein zweites Mal zu überfliegen und ihn zu sich herüber zu winken.

„Schau dir das an, die Quidditchweltmeisterschaft wird wiederholt!“

Harry sprang prompt auf und lief um den Tisch herum, neigte sich über Ginnys Schulter und las mit ihr gemeinsam den großen Artikel, der bis auf ein paar kleine Anzeigen diverser Zaubererläden eine ganze Seite einnahm und ein riesiges Foto beinhaltete, das, wie Harry erkannte, wohl noch von der letzten Quidditchweltmeisterschaft stammen musste, deren Finale er mit den Weasleys und Hermine besucht hatte.


Quidditchweltmeisterschaft 1998 wird wiederholt

Die Abteilung für Magische Spiele und Sportarten verkündete gestern in den frühen Abendstunden, dass die Quidditchweltmeisterschaft, die aller Ordnung nach in diesem Jahr hätte stattfinden müssen, im nächsten Jahr wiederholt werden wird.

„Wir sind erfreut darüber, dass, nun, da die Situation im Ministerium sich allmählich wieder einpendelt, die Sportveranstaltungen der magischen Gemeinde weitgehend unverändert fortgeführt werden können“, sagte ein offizieller Sprecher der Abteilung nach der Versammlung im Ministerium und fügte hinzu, dass alle betroffenen Mannschaften mit dieser Lösung „absolut einverstanden“ seien.

Eintrittskarten für die Weltmeisterschaft sind ab nächste Woche käuflich zu erwerben. Gastgeberland ist diesmal Irland, dessen Quidditch-Nationalmannschaft die letzte WM im Jahre 1994 gewonnen hat.


“Das ist klasse”, sagte Harry und sah zu Ginny herunter, in etwa so breit lächelte wie er. “Da weiß ich, was wir nächstes Jahr machen.”

Sie grinste matt und legte den Tagespropheten wieder auf den Tisch. “Wir müssten ja schon dämlich sein, uns das entgehen zu lassen. Übrigens, Harry …“, fügte sie hinzu, als er sich wieder gesetzt hatte, „ich glaube, wir müssen diese Hogwarts-Sache nochmal diskutieren.“

Harry hatte sich in der Zwischenzeit wieder auf seinen Stuhl fallen lassen und stieß einen neuerlichen kleinen Seufzer aus. Er hatte schon genügend Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen – nicht, dass es viel geändert hätte.

„Du willst nicht zurück, hab ich Recht?“, fragte Ginny leise.

Er schüttelte den Kopf; das war das Einzige, was er im Moment über Hogwarts wusste. „Nein, ich will nicht zurück. Weißt du, wenn ich muss, um Auror zu werden, ist das was anderes, aber solange ich nicht weiß, ob ich muss – “

„Zum Schluss geht es doch sowieso nur um diesen bescheuerten Wisch“, murmelte Ginny, „denen ist doch egal, ob oder wie wir den Abschluss machen, solange wir dieses verdammte Zeugnis in der Tasche haben.“

„Schätze, wir können es Andromeda nicht mal übel nehmen, dass sie sich Gedanken macht, oder?“

„Nein, natürlich nicht“, seufzte Ginny. „Ehrlich gesagt …“

„Was?“

Sie faltete den Tagespropheten zusammen und legte ihn auf den Stuhl neben sich, bevor sie wieder auf sah, und in ihrem Blick lag etwas ungewöhnlich Zögerndes. „Haben wir wirklich nicht über Hogwarts nachgedacht, als wir hier eingezogen sind - oder wollten wir einfach nicht darüber nachdenken?“

„Ich weiß es nicht“, erwiderte er nach einem langen Augenblick des Schweigens. „Vielleicht wollten wir nicht darüber nachdenken.“

„Sag mal, meinte Kingsley nicht – nach der … also, meinte er nicht, er würde dich wegen irgendetwas kontaktieren wollen?“

„Doch … denkst du, das hat was damit zu tun?“

„Du hast doch gesagt, wenn du den Abschluss nicht brauchst, um Auror zu werden, gehst du nicht zurück – was spricht dagegen, sich mal darüber schlau zu machen? Wollen wir's nicht einfach versuchen, bevor wir uns um Hogwarts Gedanken machen?“

„Was willst du eigentlich machen?“

„Vielleicht versuch ich's mal als Quidditchspielerin, bei den Harpies oder so.“ Sie lächelte verschmitzt. „Obwohl ich weiß, dass das nicht sehr realistisch ist.“

„Wieso nicht, du bist doch eine gute Spielerin.“

„Ich war nie so gut wie du“, sagte sie, ohne bescheiden zu sein.

„Wir haben nie auf derselben Position gespielt.“

„Oh doch, ich war Sucherin, während du Spielverbot wegen Umbridge hattest, schon vergessen?“

„Und hast du vor, dich als Sucherin zu bewerben?“

„Eher nicht, ich mach lieber die Tore. Und soweit ich weiß, suchen die ohnehin nur eine Jägerin. Weißt du was, ich glaube, du hast Recht, ich versuch's bei den Harpies.“

„Hast du was von Probespielen gehört?“ Harry meinte förmlich zu spüren, wie sich die nachdenkliche Sorgenfalte auf seiner Stirn allein durch das Gespräch über Quidditch wieder glättete.

„Jaah … ein paar Tage, bevor wir eingezogen sind, stand eine Anzeige in der Zeitung, die Auswahlspiele sind aber erst Anfang August.“ Sie grinste. „Dann kann ich mir zum Geburtstag einen Beruf schenken.“


Am Nachmittag hatten sie es sich draußen im Garten gemütlich gemacht, nachdem sie Notiz von dem fantastischen Wetter genommen hatten, das ihnen gegönnt worden war, und Harry öffnete nur höchst ungern die Augen, als er Flügelschläge vernahm.

„Oh, nicht schon wieder Post“, nuschelte Ginny. „Wenn das so weiter geht, können wir uns ein neues Fenster zulegen.“

„Oder gleich die Scheibe ausbauen“, erwiderte Harry, erhob sich und lief um das Haus herum in Richtung Küchenfenster, wo er einen schläfrigen Errol in der Sonne dösend vorfand.

„Hier muss irgendwo ein Nest sein“, mutmaßte Ginny grinsend, die ihm gefolgt war, und knotete den Brief von Errols Bein los (kein sonderlich schwieriges Unterfangen – Errol saß da wie versteinert, offenbar restlos erschöpft von seinem Flug). „Hey, der ist von Mum!“

„Was schreibt sie?“

„Sie lädt uns für Samstag zum Abendessen ein“, sagte Ginny, die die Nachricht rasch überflogen hatte, und lehnte sich mit dem Rücken gegen ihn. „Oh, und Bill und Fleur kommen wohl auch, hast du Lust?“

„War das 'ne erst gemeinte Frage? Natürlich hab ich Lust!“

Sie drehte sich lächelnd um und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Dann wäre das abgemacht. Was meinst du, lassen wir Errol ein bisschen Kraft tanken, bevor wir ihn zurückschicken?“

Harry schmunzelte unwillkürlich. „Besser wär's wohl. Der würde uns am Ende mitten im Flug einschlafen.“

„Das trau ich ihm sogar zu“, murmelte Ginny und strich über Errols zerzaustes, sonnengewärmtes Federkleid, bevor sie den Kopf wieder an seinen Brustkorb lehnte und das Gesicht in sein T-Shirt drückte, während er die Arme um sie schlang.

Sie würde ihm nichts erzählen. Sie würde sich nicht anmerken lassen, was passiert war – dass überhaupt etwas passiert war.

Sie würde ihn nicht wissen lassen, was in der letzten Nacht geschehen war.

„Ich liebe dich“, nuschelte sie gegen seine Halsbeuge.

Das ist der einzige Grund.


Harry erwachte von einer schlagartigen Bewegung neben ihm. Als er blinzelnd die Augen aufschlug und sich ein Stück drehte, fiel ihm Ginnys schmale Silhouette auf – sie war aus der Umarmung, in der sie eingeschlafen waren, hochgeschossen und saß nun leicht vornüber gebeugt und vollkommen regungslos aus der Matratze, abwesend auf einen Punkt starrend, den Harry nicht sehen konnte.

Er wollte den Arm ausstrecken, auf sich aufmerksam machen, doch dann hielt er erschrocken in der Bewegung inne, bevor er sie begonnen hatte, als ein furchtbarer Laut an seine Ohren drang –

Sie weinte.

Es war ein schwaches, kaum vernehmbares Weinen, und ihr gebrochenes Schluchzen jagte kalte Schauder seinen Rücken hinunter, während er reglos zusah, wie sie sich immer und immer wieder die stummen Tränen vom Gesicht wischte und das hilflose Schluchzen, das so gar nicht nach ihr klang, hinter ihrer vorgehaltenen Hand zu ersticken versuchte.

Irgendwo in einer Ecke seines Herzens regte sich ein schwacher Funken, irgendetwas, dass er nicht greifen konnte, ein unterschwelliges Gefühl von Unverständnis - sie hätte doch mit ihm reden können, sie hätte es ihm doch sagen können, wenn es ihr schlecht ging, und doch saß sie jetzt nur da und starrte zitternd in die Dunkelheit.

Er konnte sich denken, warum sie weinte. Und er fühlte sich elend bei dem Gedanken, wie oft sie in den letzten Wochen geweint hatte und wie oft er versucht hatte, sie aufzumuntern, abzulenken, und doch immer wieder gescheitert war.

Und sie war ja darauf eingegangen, sie hatte es wirklich versucht, doch bei der bloßen Erwähnung von Fred's Namen, bei der leisesten Andeutung, waren all seine Versuche kümmerlich in sich zusammengefallen und ihre Stimmung war mit einem Mal wieder am Tiefpunkt angelangt.

Harry verharrte einen Moment lang mit zögernd erhobenen Arm vor Ginnys Zimmertür, bevor er sich dazu durchringen konnte, anzuklopfen – von drinnen kam ein nicht weniger zögerndes „Herein“.

„Du bist's“, sagte sie leise, als er eintrat und leise die Tür hinter sich schloss. Sie saß auf ihrem Bett, den Rücken gegen die Wand hinter ihr gelehnt; Arnold hatte es sich auf ihrem Knie gemütlich gemacht.

„Geht's dir gut?“

Einfallsreiche Frage, wirklich, Harry, schoss es ihm durch den Kopf.

Sie schien ihm das nicht weiter übel zu nehmen, jedenfalls streckte sie den Rücken ein Stück und heftete die glasigen Augen auf seine. „Jaah … gut.“

„Tschuldigung“, murmelte er.

„Wieso?“, fragte sie leise. „Das würde ich dich auch fragen, wenn - “ Sie verstummte und drehte den Kopf zur Seite - Harry durchmaß das Zimmer mit zwei großen Schritten und rutschte neben sie.

Sie ließ sich nur widerstrebend in seine Arme ziehen, drückte dann aber den Kopf an seine Schulter.

„Es wird alles gut, hab ich Recht?“, fragte sie irgendwann in die Stille.

Harry strich durch ihren roten Haarschopf und platzierte einen Kuss auf ihrer Stirn, bevor er antwortete. „Ja. Es wird alles gut.“


--

Tja, das war's schon wieder von mir. Jetzt freut sich die Kommibox noch über eine kleine Nachricht eurerseits - ich hoffe, es hat euch gefallen.

Insofern - hoffentlich - bis bald, ihr Lieben. :)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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