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Fanfiction

Nach dem großen Krieg (R/H) - Brüder

von Jessica21

(Ladies and Gentlemen, zwei Kapitel in einer Woche, das ist Rekord!)

(Und schaut euch nur das neue Titelbild an! Isses nich' schnieke?)

Zur Abwechslung einmal melde ich mich zu einer vertretbaren Uhrzeit zu Wort :) Tja, mittlerweile konnte auch ich in die Sommerferien starten und somit den lieben langen Tag im Gryffindor-T-Shirt (es ist SO. COOL!) vor meinem (viel zu warmem) allerliebsten Laptop sitzen, die Muffins meiner Schwester essen (die sind ziemlich gut geworden^^) und einigermaßen ungestört vor mich hintippen. So und nicht anders gehen Sommerferien! ^^

Schnell noch Re-Kommis ...

@AngelEmily: Emily ist wieder da! ^.^ Hach, was habe ich mich gefreut, von dir zu lesen, und ich glaube, ich setze mich gleich noch hin und beantworte deine letzte Mail. ^^ Also Dankeschön für deine unermüdliche Unterstützung und deine wundervollen Reviews, du hast mir wieder einmal gänzlich den Tag versüßt :)

@Hermine+Ron forever: Ich lasse mir normalerweise auch viel, viel Zeit mit dem Schreiben (oh ja ... ), also mach dir keine Gedanken - ich freu mich immer, von dir zu hören, und auch an dich geht ein liebes Dankeschön fürs fleißiges Kommentieren :)) Was Ginny angeht, wird auf der anderen - ich nenne es mal "Seite" - der Story auf jeden Fall noch mehr verraten und erklärt werden, ich weiß allerdings noch nicht, wie viel Ron & Hermine davon mitbekommen werden. Wenn du neugierig bist, schau ruhig da mal vorbei! ;)

Und ich glaube, da ist noch jede Menge Siruptorte von Harrys Geburtstag übrig (hat noch jemand gebacken, außer mir?) ... hat jemand Hunger? ^^


***

Brüder


"This one's for the torn down,
The experts at the fall
Come on friends get up now
You're not alone at all"
Comes and Goes

- Greg Laswell


***



Noch fünfundvierzig Tage.

Es war zu einem großen Teil Hermine, die die Verantwortung dafür übernommen hatte, die wenigen Tage, die bis zu ihrer Abreise noch blieben, herunterzuzählen, und Ron hatte sich zu seinem deutlichen Missfallen angewöhnt, sie alle paar Tage nach dem aktuellsten Stand zu fragen; und jedes Mal, wenn sie ihm dann mit deutlich resignierter Stimme die immer rascher schrumpfende Zahl mitteilte, wünschte er, er hätte gar nicht gefragt.

Doch mit ihrer Abreise kam auch ihr Geburtstag in großen Schritten näher, und seit Ron sich darüber klar geworden war, dass er ein Geschenk für sie brauchte, und dass er es wohl kaum bei einer Schachtel Süßigkeiten belassen konnte – was früher für so ziemlich jedes Geschenk seine beliebteste Notlösung gewesen war – hatte er hin und her überlegt, was bei Merlins Unterhose er ihr denn schenken könnte; und es hatte ihn nur wenige Stunden angestrengten Überlegens gekostet, an dieser Aufgabe völlig zu verzweifeln, bis ihm dann, mitten in der Nacht (und halb im Schlaf) der rettende Einfall gekommen war, so plötzlich, dass er, wie von einem kleinen euphorischen Stromschlag getroffen, im Bett hochgeschnellt und bereits drauf und dran gewesen war, sie wachzurütteln, als ihm einfiel, dass das Geschenk ja für sie sein sollte und er gut daran tat, es ihr vorher nicht zu verraten.

Jemand anderen würde er allerdings einweihen müssen, und das war George: Die Sache würde für Ron kaum alleine zu bewerkstelligen sein, und er war zu dem Schluss gekommen, dass George ihm auf jeden Fall helfen könnte. Vielleicht würde sich ja auch eine Möglichkeit bieten, George die Sache mit dem Laden schonend beizubringen – er mochte Hermine davon erzählt haben, dass er den Job nicht wollte, doch davon hatte er George gegenüber bisher kein Wort verloren – und ganz nebenbei könnte er ihn vielleicht sogar ein bisschen ablenken.

George war am Sonntagmorgen nicht zum Frühstück erschienen, und so machte Ron sich danach alleine auf den Weg zu seinem Zimmer, das in den letzten Wochen dauerverschlossen gewesen und von kaum jemandem betreten worden war; wer auch immer es versucht hatte, war meist schroff abgewiesen worden. Lee und Angelina waren das eine oder andere Mal hier gewesen, hatten versucht, mit George zu reden – doch auch sie hatten den Fuchsbau jedes Mal mit betretenen Gesichtern verlassen.

Und so stand auch Ron eine geschlagene Minute vor jener Tür, mit zur Faust geschlossener Hand, und konnte sich nicht dazu durchringen, anzuklopfen. Früher waren aus diesem Zimmer in regelmäßigen Abständen die Geräusche von größeren oder kleineren Explosionen gedrungen, lautes Gelächter bis spät in die Nacht, und es hatte den Rest der Familie mehr als einmal zur Weißglut getrieben – doch die Stille, die hier jetzt regierte, drückte lauter auf seinen Ohren als jeder Lärm, den die Zwillinge jemals veranstaltet hatten.

„George?“, fragte er laut, nachdem er sich kurz geräuspert hatte, und pochte zaghaft gegen die Tür. Niemand antwortete.

„Bist du da drinnen?“, versuchte er es noch einmal und klopfte etwas kräftiger gegen die Tür – die Frage war im Grunde überflüssig, George hatte dieses Zimmer in den letzten Wochen fast gar nicht verlassen.

Als nach dem dritten Klopfen immer noch nichts geschah, beschloss Ron, es zu riskieren, und streckte langsam den Kopf durch die Tür: Und George saß, wie vermutet, reglos an seinem Schreibtisch und starrte stumm ein größtenteils leeres Blatt Pergament an, das aussah wie der Anfang eines Briefes.

„Du – kann ich mal mit dir reden?“, fragte Ron, der immer noch zur Hälfte draußen im Flur stand.

„Eigentlich machst du das schon“, sagte George ausdruckslos. „Aber ja.“

Ron, dem das Herz bereits in die Hose gesunken war, atmete erleichtert auf und schloss die Tür hinter sich – George hatte sich noch immer nicht gerührt oder auch nur die kleinste Gefühlsregung gezeigt, doch dass er ihn überhaupt hereingelassen hatte, und dass er mit ihm redete, das wagte Ron als Erfolg zu verbuchen.

„Ich brauche deine Hilfe“, sagte er rasch, bevor George es sich anders überlegen und ihn wegschicken konnte.

„Worum geht’s?“

„Um ein Geschenk … für Hermine. Sie geht doch wieder nach Hogwarts und ich – ich wollte ihr was zum Geburtstag schenken, also, was Besonderes.“

George wandte kaum merklich den Kopf und nickte. „Woran hast du gedacht?“

Ron begann, mit in den Hosentaschen gekreuzten Fingern und glühenden Ohren, seine Idee zu erklären; George nickte ab und zu vor sich hin, und als Ron schließlich verstummte, sagte eine Weile keiner von ihnen ein Wort.

„Das … “ George räusperte sich und mied den Blick seines Bruders jetzt unmissverständlich. „Das machen wir wohl am besten im Laden.“

„Du hilfst m– was?“ Rons Erleichterung hielt sich kaum für eine Sekunde – irgendetwas an Georges Worten schien sämtlichen Sauerstoff aus der Luft zu saugen. „Hör zu, wir müssen nicht in den, also, du – “

„Ist am einfachsten“, unterbrach George ihn tonlos. „Habt ihr zwei schon was vor?“ Und als Ron den Kopf schüttelte, fuhr er fort: „Dann denk dir eine Ausrede für Hermine aus, sie wird neugierig sein – “

Allerdings, schoss es Ron durch den Kopf.

„Du – wir … wir müssen wirklich nicht in den Laden“, sagte er stattdessen.

„Was, ich dachte, du brauchst Hilfe?“

„Ja, aber – “

Aber du warst seit über zwei Monaten nicht mehr da und ich will nicht der Grund dafür sein, dass du da hin gehst, wenn du es eigentlich nicht willst, schloss er stumm.

„Danke“, murmelte er irgendwann, weil er nicht wusste, wie er diesen Gedanken in Worte fassen sollte. „Wirklich, ich – danke, ja?“

Und als nichts mehr zu sagen war, verließ er das Zimmer und Georges allzu vertrautes Schweigen mit einem letzten kurzen Nicken, in der Hoffnung, dass das ausreichen würde, seine Dankbarkeit und Erleichterung auszudrücken; und nachdem er einen Moment auf dem Flur verharrt war, machte er sich auf den Weg nach unten, um Hermine zu suchen, die er schließlich draußen auf der hölzernen Bank vor der Haustür fand. Ihre Hände ruhten auf einem geöffneten Buch in ihrem Schoß, sie las aber nicht.

„Hey, du“, sagte er leise, nachdem er sich von diesem Anblick losgerissen hatte, und rutschte neben sie.

„Es ist wirklich schön hier, weißt du“, sagte Hermine und lächelte zu ihm hoch.

„Meistens schon, ja. Hör mal, ich müsste für ein paar Stunden verschwinden, und, äh … was erledigen. Ist das okay?“

„Was denn erledigen?“, fragte sie verdutzt.

„Es ist irgendwie Sinn der Sache, dass ich dir das nicht verrate, weißt du“, erklärte er verschmitzt und zog spielerisch an ihren Locken. „Wir beeilen uns – “

„Und wer ist 'wir'?“, hakte sie nach.

„George und ich.“

Sie sah auf und wirkte erstaunt. „George geht mit dir?“

„Jaah … ich brauche seine Hilfe und … vielleicht tut's ihm ja mal ganz gut, etwas 'rauszukommen.“ Lächeln war plötzlich so viel schwerer geworden. Hermine hätte seinen Worten genauso wenig Glauben geschenkt wie er selbst, wenn sie gewusst hätte, wo sie hingingen.

„Okay.“ Sie küsste ihn flüchtig auf die Wange, bevor er aufstand.

„Wird nicht lange dauern“, sagte er und drückte ihre Hand. „Hoffe ich jedenfalls. Bis nachher, ja?“

„Viel Spaß euch beiden“, rief sie ihm hinterher, als er schon halb im Haus verschwunden war.



Die Winkelgasse erstrahlte im kalten Glanz eines noch gänzlich unberührten Tages, als Ron und George im Tropfenden Kessel aus dem Kamin kletterten und das unebene Kopfsteinpflaster betraten. Es herrschte bedrücktes Schweigen zwischen ihnen, während sie an den geschlossenen Geschäften vorbeistapften, denen man nicht ansah, dass sie einmal verwüstet, die Scheiben eingeschlagen oder durch danebengegangene Flüche zertrümmert worden waren.

Jetzt war es ganz still. Kein Laut störte die morgendliche Stille, während sie sich Seite an Seite dem gewaltigen Gebäude näherten, niemand außer ihnen war hier bis auf ein paar Krähen auf der anderen Straßenseite, und dann, wie aus dem Nichts, war der Scherzartikelladen vor ihnen in die Höhe geschossen.

Sein Anblick traf Ron, als hätte man ihm einen Backstein ins Gesicht geworfen. Hier war die Zeit stehen geblieben; denn nichts, gar nichts an den prall gefüllten Schaufenstern und bunten Plakaten wies darauf, dass seit Monaten niemand hier gewesen, dass überhaupt etwas geschehen war. Es hatte Meldungen über die Gefallenen der Schlacht in allen Zeitungen gegeben, und mehr als die eine Trauerfeier in Hogwarts – doch wie viele hatten die Todesanzeigen nicht gelesen, wie viele hatten Freds Namen in den endlosen Listen überflogen? Wie viele hatten keine Ahnung, wie viele fragten sich, wann die Zwillinge in ihr eigenes kleines Paradies zurückkehren würden?

Er wagte es nicht gleich, George anzusehen: Er wollte sich dafür entschuldigen, dass er ihn überhaupt um Hilfe gebeten hatte, dass sie seinetwegen hier waren, und dass es seine Schuld war, dass dieser schrecklich benommene Ausdruck in Georges Augen zurückgekehrt war, der dort zum letzten Mal bei Freds Beerdigung gewesen war.

Das leise, metallische Klimpern eines Schlüsselbundes grub sich in die Stille, während George sich mit zitternden Händen bemühte, die Tür zu öffnen, und keiner von beiden sprach ein Wort, bis sie endlich offen stand und George einen Schritt zurück trat, um seinen Bruder zuerst einzulassen.

Er sah so aus, wie Ron sich fühlte. Nur noch tausendmal schlimmer.

Es mochte an der Tatsache liegen, dass Ron diesen Laden nie so still und leer erlebt hatte, oder an der dünnen silbrigen Staubschicht über den Regalen, doch die Atmosphäre im Innenraum kam ihm noch erdrückender vor als draußen. Die leuchtend bunten Scherzartikel stapelten sich, wie früher, bis zur Decke und schienen fast aus den Regalen zu quellen, von irgendwoher erklang das Ticken einer Uhr, und dann war da nur noch das endlose Schweigen, das an seinen Eingeweiden nagte.

George stand immer noch in der Tür, als er sich umdrehte, den Blick auf den Fußboden gerichtet und schwer atmend, so als wäre er meilenweit gerannt. Er sah nicht auf, als Ron zu sprechen begann.

„Alles okay?“

Georges Lachen klang gepresst und erzwungen. „Du warst auch schon mal witziger.“

„Sorry.“ Für das alles hier.

„Geh schon mal ins Hinterzimmer, ich … “ Ein kurzes Räuspern. „Ich komme gleich.“

Ron folgte der Tür, auf die Georges fahrige Hand deutete, und sank in dem kleinen, noch stilleren Raum auf den ersten Stuhl, den er finden konnte.

Es war purer Leichtsinn gewesen, George hier herzubringen. Sicher, das war nicht seine Absicht gewesen, doch er hätte es niemals zulassen dürfen, nicht ausgerechnet jetzt – er hätte ihn niemals an den Ort gehen lassen dürfen, wo Freds Gesicht ihn von überall her ansah, wo sein Name auf jedem Regal, jedem Trickzauberstab, jeder verhexten Süßigkeit prangte wie mit roten Lettern gemalt.

Bei seiner Eröffnung war der Laden ein Leuchtfeuer in einer Welt gewesen, die mit jedem Tag dunkler zu werden schien. Jetzt, nach Kriegsende, war dieser Ort nichts mehr als eine schmerzhafte Erinnerung an den allzu hohen Preis, den sie der Sieg gekostet hatte; ein nagendes, dunkles Loch in einer Welt, die eigentlich glücklich hätte sein sollen.

Der Raum, in dem er sich befand, war kleiner als erwartet und nicht ganz so bunt wie der Rest des Ladens. Alles hier wirkte praktisch – ein quadratischer und reichlich überfüllter Tisch stand im Zentrum, die Wände waren von noch mehr Regalen verdeckt, die alle vollgestopft waren mit Gegenständen, die wie halbfertige Scherzartikel aussahen. Kleine und große Zettel voller unordentlicher Skizzen lagen auf dem Boden verstreut. Ron kam der Gedanke, dass wohl nicht allzu viele Menschen Zutritt zu diesem Raum hatten.

Unter dem Stuhl, auf dem er saß, stand ein Pappkarton gefüllt mit etwas, das aussah wie Süßigkeiten. Ron warf einen kurzen Blick in Richtung Tür, dann angelte er ihn sich mit einer Hand und warf einen Blick hinein.

Sein erster Gedanke waren Nasch-und-Schwänz-Leckereien, doch die hatte er selbst alle ausprobiert und was er hier in den Händen hielt, kam ihm gänzlich unbekannt vor. Die Süßigkeiten wirkten alle weihnachtlich – kleine Nougat-Weihnachtskugeln mit einer Hülle aus farbigem Zucker, winzige Marzipan-Schneebälle, ein Weihnachtsmann, der einen Besen aus dunkler Schokolade ritt, kaum länger als Rons Finger – und ein Blick auf den Karton erklärte ihm, was es damit auf sich hatte. Nasch-und-Schwänz-Leckereien, Weihnachtsedition – Der Ausweg aus einschläfernden Familienfeiern mit den Krankheiten der Saison! hatte jemand hastig daraufgekritzelt.

„Wir haben sie nie fertig entwickelt“, sagte er Stimme, und Ron hätte den Karton beinahe fallen gelassen. George stand in der Tür. „Probier' sie lieber nicht.“

Er wirkte ruhig und um einiges gefasster, als Ron erwartet hatte, doch er konnte den Gedanken nicht ganz verscheuchen, dass das größtenteils geschauspielert war – so, wie sie in den letzten Wochen alle geschauspielert hatten.

„Was ist das hier?“, fragte Ron, hauptsächlich, um überhaupt etwas zu sagen, und deutete auf einen kleinen Kreisel, der auf dem Tisch lag.

„Probier ihn aus.“

Ron warf ihm einen misstrauischen Blick zu – immerhin hatte er mit Streichen dieser Art schon so einiges an Erfahrung gesammelt – und setzte den Kreisel aufrecht auf der Tischplatte ab, bevor er ihn andrehte. Kaum, dass er ihn wieder losgelassen hatte, schoss aus dem Nichts ein winzig kleiner Boxhandschuh auf ihn zu, den das Ding wie einen Morgenstern durch die Gegend schleuderte und der ihn, bevor er zurückweichen konnte, hart an der Nase traf.

„Du hättest mich vorwarnen können!“

„Oder zusehen, wie dir das Ding eine reinhaut. Was glaubst du wohl, was ich eher mache?“

„Ha ha“, murmelte Ron düster. „Das tat weh.“

„Das war so gedacht, du Armleuchter“, sagte George. Sein Grinsen war verschwunden, bevor Ron die Gelegenheit hatte, sich darüber zu freuen.

Sie arbeiteten fast drei Stunden, und Ron hatte immer noch kein Wort über das Angebot verloren, das er ablehnen würde. Er wollte es George möglichst schonend beibringen und war immer noch auf der Suche nach einem Grund, der es ihm erlaubte, Fred nicht zu erwähnen – doch alles, alles an diesem Laden, und alles an diesem Angebot schien zwangsläufig mit ihm zusammenzuhängen, und so sagte er gar nichts, bis sie um die Mittagszeit herum wieder draußen in der Winkelgasse standen und George die Ladentür hinter sich zuzog.

„Danke nochmal“, sagte Ron und klopfte auf seine rechte Hosentasche, wo Hermines Geburtstagsgeschenk jetzt versteckt war. „Das hätte ich glatt knicken können ohne dich.“

„Kein Ding.“ George sackte schweigend neben ihm in ein Schaufenster und betrachtete seine Schuhe. „Die Idee war ja ganz süß, das … an dir ist wohl tatsächlich noch ein Romantiker verloren gegangen.“

„Wir hätten nicht herkommen müssen“, sagte Ron und beschloss im Stillen, diesen letzten Kommentar zu ignorieren. „Nur, dass … dass du das weißt.“

„Hm.“

Stille.

„Ach, Ron, die Sache mit dem … mit dem Job hier“, sagte George irgendwann und klang, als würde er sich um einen lockeren Tonfall bemühen, doch er versagte kläglich. „ … vergiss das einfach, ja?“

„Hast du mal dran gedacht, wieder zu öffnen?“, fragte Ron und bereute es sofort.

„Nein, das – das war 'ne Schnapsidee. Ist einfach vorbei.“ Noch ein trockenes Räuspern, dann erhob auch George sich und schob die Hände tief in die Hosentaschen. „Dann nach Hause?“

„Okay.“

Keiner von beiden rührte sich.

„Wäre schade, mit dem Laden“, sagte Ron und setzte sich nach kurzem Zögern neben ihn. „Da ist noch so viel unfertiges Zeug drin.“

„Soll wohl einfach nicht sein.“

Ron sah an dem Gebäude hoch und blinzelte gegen die Sonne, die nichts daran änderte, dass ihm kalt war. Das hier war so ein glücklicher Ort gewesen.



„Gutes Timing“, rief Hermine, als sie wieder im Fuchsbau standen und sich die Asche von den Jeans wischten. „Mittagessen ist fast fertig. Hattet ihr Spaß?“

George rauschte an ihnen vorbei die Treppe hoch in sein Zimmer, und hob nur kurz die Hand zum Zeichen, dass er das rasche „Danke“, das Ron ihm hinterher rief, gehört hatte.

Hermine drehte sich wieder zu ihm um und sah bekümmert aus. „Kein gutes Timing?“

„Nicht so richtig, nein“, murmelte er.

„Ist alles … alles in Ordnung?“

Er wippte einen Moment auf seinen Füßen vor und zurück. „Kommst du mal mit?“

Sie folgte ihm schweigend nach draußen vor den Fuchsbau, wo sie unter sich sein konnten.

„Du hast doch was, Ron.“

Er suchte noch nach Worten – er musste ihr all das irgendwie erklären, ohne, dass sie zu viel über ihr Geschenk erfuhr.

„Wir waren – George und ich, wir waren im Laden“, sagte er schließlich.

„Was?“ Sie wirkte erschrocken. „Im – im Scherzartikelladen? Was habt ihr da gemacht?“

„Ich kann dir nicht – es ging um deinen Geburtstag“, sagte er rasch. „Also löcher mich nicht mit Fragen, hörst du? Das soll eine Überraschung werden.“

„Oh, meinetwegen“, sagte sie. „Und was ist mit – George, wie … geht’s ihm gut?“

„Hm“, machte er tonlos. „War vielleicht doch'n bisschen viel auf einmal. Er hat … kaum was gesagt. Keine Ahnung.“

Sie sah ihn immer noch an, als er zu ihr hochblinzelte. „Und … “

Ihr Gesichtsausdruck wirkte so schmerzhaft vertraut: Seit ihrem Besuch bei Fred's Grab, der so apokalyptische Auswirkungen gehabt hatte, hatte sie ihn durch die ganzen guten und nicht so guten Tage hinweg so manches Mal mit dieser Miene gelöchert. Meistens an den schlechteren Tagen.

„ … und geht’s dir gut?“

„Mach dir keine Sorgen um mich, ja?“, erwiderte er rasch, weil er das erwartet hatte. „Alles in Ordnung mit mir.“

„Schön“, sagte sie und lächelte.

Er vergrub das Gesicht zur Hälfte in ihrer Löwenmähne, als sie sich gegen lehnte, und versuchte, normal zu atmen, während er sich fragte, wie er solange ohne sie hatte auskommen können.

--
HP1 läuft heute im Fernsehen, ich bin weg! ^^
Schreibt brav Kommis!


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