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Fanfiction

Laternenbilder - 3. MĂ€rz 1998: Griffbereit (Phillip)

von Winkelgassler

3. MĂ€rz 1998

Dafür dass schon in einigen Wochen ganz offiziell der Frühling begann rieselte der Schnee in erstaunlichen Mengen. Tief und schwarz hing die löchrige Wolkendecke über London und puderte die Stadt in Intervallen neu ein, nur damit der Schnee von den nächsten Sonnenstrahlen direkt wieder geschmolzen werden konnte. Die Flugzeuge, die vom nahen Flughafen in den Docks aus abhoben schienen sich an diesen Wetterkapriolen nicht zu stören. Mit blinkenden Lampen verschwand eins nach dem anderen in den Wolken, einer unsichtbaren Bahn folgend.
Diese Regelmäßigkeit und Alltäglichkeit war trügerisch. Schon seit mindestens zwei Jahren war nichts mehr so wie es einmal war, auch wenn die meisten der Menschen dort draußen von alle dem nichts ahnten. Heute Morgen waren zwei weitere Mitarbeiter nicht erschienen. Ohne Abmeldung. Ohne Krankmeldung. Und wieder hatte Philipp rotieren müssen um die freien Stellen irgendwie zu besetzen. Schließlich musste es weitergehen. Irgendwie.
Obwohl, warum eigentlich? All seine und die Arbeit seiner Leute endete in dem übernommenem Ministerialapparat und all dem, dass mit ihm zusammenhing, den gleichgeschalteten Zeitungen, den Magazinen. So gesehen war er bereits Teil des Ganzen. Aber seine Mannschaft nach Hause schicken? Die Werkstore schließen, die allen Widrigkeiten zum Trotz die letzten 200 Jahre lang an jedem Werktag geöffnet wurden? Und würde sie diese Tat nicht selber in Gefahr bringen, alle die hier arbeiteten? Wahrscheinlich säße schon am nächsten Tag jemand anderes auf diesem Sessel hier, vielleicht unter dem Einfluss des Imperius, und nichts hätte sich geändert.

Phillip wendete sich vom Fenster ab und ließ sich mit einem Seufzer in seinen Chefsessel fallen. Sein Blick fiel auf die beiden umrahmten Bilder auf seinem Schreibtisch, als es an der Tür klopfte. Mit einem Herein, und ohne Haltung anzunehmen, bat Phillip den Besucher hinein.
Es war ein großgewachsener, grimmig dreinblickender Mann, hinter dem Sekretärin Beth die Tür schnell wieder schloss. Sein Haar war silbrig grau und streng zu einem Rattenschwanz gebunden, und seine Augen strahlten eine klare, unheimliche Kälte aus. Anders als die vernebelten Blicke so manch anderen Besuchers seiner Herkunft. Denn es war klar wen er da vor sich hatte. Es war ein Gesicht, das Phillip zu oft sein Papier schmücken sah. Entsprechend schnell war er auf den Beinen, und reichte dem Gast widerwillig die Hand.
»Was führt sie zu uns, Mister Yaxley? «
Der Gast ließ sich Zeit mit seiner Antwort, und musterte stattdessen sein gegenüber. Dann tat er einen Schritt vor das große bodenlange Fenster, und beobachtete wie Phillip zuvor die Lichter der startenden Flugmaschinen.
»Ich hielt es einfach für angebracht, einem so treuen Dienstleister des Ministeriums einmal persönlich einen Besuch abzustatten. Wie laufen die Geschäfte? «
Die Frage war ein Hohn, das wussten sie beide.
»Entsprechend der Umstände ganz in Ordnung. Nur leider sind einige meiner besten Leute schon seit Monaten nicht zur Arbeit erschienen. «
Phillip wollte sich augenblicklich selber ohrfeigen. Doch Yaxley begegnete dieser versteckten Kritik mit Gleichgültigkeit. Ohne seinen Blick von dem Schneetreiben abzuwenden sprach er in strengem, diplomatischem Ton weiter.
»Wenn sie mir eine Liste der Namen geben könnte ich diese auf direktem Wege zu den Auroren weiterleiten. Wenn es sich um Beschuldigte in einem laufenden Verfahren wegen unnatürlichem Blutstatus handelt werde ich natürlich nichts tun können. Dies ist Aufgabe der Richter. «
Dann hielt er inne, drehte sich gespenstisch langsam zu Phillip herüber, und führte fort:
»Wenn ich mich recht entsinne, meine ich ihren Namen auf einer der Listen gelesen zu haben - nein, warten sie, es war nicht der ihre, sondern der Name ihrer Frau. «
Phillip schien das Herz aus der Brust herausbrechen zu wollen. Ja, seine verstorbene Frau war ein Muggel gewesen, was seine beiden Kinder trotz all der Zaubertradition des Hause Abbot zu Halbblütern, minderwertigen Bürgern machen würde. Er und Hannah hatten mit manipulierten Geburtsurkunden und StammbĂ€umen versucht dem Ministerium eine Abstammung vom ehrwürdigen belgischen Zaubergeschlecht der Flades darzulegen, schließlich waren ihre und die belgische Familie tatsächlich über zwei Ecken verwandt, nur eben nicht über zaubernde.
»Aber sie können ja unbesorgt sein, ihren Kindern ist der Status ja gesichert, ihrer Tochter, ihrem Sohn. Auch wenn es schade ist dass die belgische Regierung die Zusammenarbeit verweigert. «
Dann drehte er sich wieder zum Fenster und ließ den aufgeregten Phillip unbeachtet. Eines der startenden Flugzeuge, ein besonders großes, mit vier Motorengondeln statt der üblichen zwei, hatte eine andere Flugbahn genommen, und rauschte in diesem Moment heulend über das Werksgelände.
»Schon seltsam, « versuchte Phillip die Situation zu entschärfen, »Was die Muggel ohne Zauberkraft so alles fabrizieren. «
»Je größer die Behinderung desto größer die Krücken. «
Und mit diesen Worten schlug ihn der Gast wieder verbal zu Boden. Was wollte der Mann hier? Garantiert waren es nicht die Geschäftsbeziehungen um die es ihm ging. Yaxley verharrte bewegungslos, bis das letzte Brummen des großen Flugzeugs verstummt war.
»Mr Abbot, wie sind ihre Geschäftsbeziehungen mit dem Verleger des Klitterer zustande gekommen? «
Was sollte diese seltsame Frage? Noch dazu nun, da es diese Zeitung nicht einmal mehr gab?
»Der Klitterer hat wie alle anderen Kunden direkt bei uns bestellt, wie all die kleinen Verlagshäuser. Viel Konkurrenz auf dem Markt für Druckerzeugnisse gibt es ja nicht mehr, seit Englwood Papyrus sich auf den Buchdruck speziali- «
»Stehen sie in Kontakt mit Mr Lovegood? « unterbrach ihn sein gegenüber rau.
»Nein! « Darum schien es also zu gehen. »All seine Bestellungen gingen wie die der anderen normalen Kunden über die Buchhaltung, ich habe nie direkt mit ihm gesprochen oder Briefverkehr gehabt. Er war - war kein so wichtiger Kunde. Ein kleiner Fisch wirklich. «
Yaxley musterte ihn lange, die Arme hinterm dem Rücken verschränkt, bis er antwortete.
»Das ist sehr gut für sie. Mr Lovegood ist momentan Kern einer ministeriellen Untersuchung. Er scheint in den Fall des flüchtigen Mr Potter verwickelt zu sein. Jener wiederum besuchte denselben Jahrgang wie ihre Tochter Hannah, ich denke dass wissen sie. «
»Natürlich, ein jeder wusste es. «
Und wie stolz seine Hannah damals deswegen gewesen war, in einer Klasse, mit dem berühmten Potter. Yaxley griff in die Innentasche seines Jackets, und zog ein Stück Pergament heraus, das er bestimmend vor Phillip auf den Schreibtisch warf.
Es schien durch viele Hände gegangen zu sein, vergilbt, knitterig und rissig, und trug unter einer verblichenen, kaum lesbaren Überschrift nur eine Reihe von Namen.
»Sie, ihre Tochter, hat vor drei Jahren auf diesem Stück Pergament unterschrieben, und sich der kleinen Widerstandsgruppe eben jenes jungen Mannes angeschlossen, der sich seit nun schon seit sechs Monaten auf der Flucht befindet. Ich möchte keine voreiligen Schlüsse ziehen, werter Herr Abbot, aber ich halte eine Verbindung nicht für unausschließbar. «

Mit zwei Fingern drehte er die Liste zu Phillip. Eindeutig. Dort, auf der rechten Seite des Pergaments, dort stand ihr Name, unverkennbar, sah man ihm doch Hannahs Eigenart an, Buchstaben mit einem einzigen nichtabsetzenden Federstrich zu schreiben, selbst das große H und A ihres Vor- und Nachnamens waren aus einem Schwung.
»Diese Liste, ist es die von Dumbledores Armee? Die haben die Kinder doch damals nur gegründet, um ihrer neuen Lehrerin eins auszuwischen. Ein Duellierklub, wie es ihn zu meiner Zeit in Hogwarts noch gegeben hat. Ein bisschen rebellieren, wie Jugendliche nun einmal sind. Und wenn ich mich richtig erinnere hätte meine Hannah ihre ZAGs ohne diese Zusatzübung wohl nicht so gut bestanden. «
Phillip fühlte sich im Vorteil, weil Hannah ihm einst alles über diese Gruppe erzählt hatte. Doch Yaxleys Gesichtsausdruck wirkte nicht überrascht.
»Dann tut es mir leid sagen zu müssen, dass sie es offenbar bei diesem niederen Schulabschluss belassen möchte. Wie die Schulleitung gemeldet hat sind sie und einige ihrer Kameraden seit einigen Tagen nicht mehr zum Unterricht erschienen und in der Schule nicht auffindbar. Und auch einige der Kameraden befinden sich auf dieser Liste dort. «

Doch diese Nachricht kam für Phillip nicht überraschend. Seine Tochter hatte ihm von allem erzählt, von der Folter, der Willkür und dem aufkommenden Unheil an ihrer Schule, aber auch vom wiederaufgelebten Widerstand unter Dumbledores Namen, und von dem geheimen Raum, in den sich die Mitglieder in Sicherheit bringen konnten, wenn es erforderlich wurde. Dort würde sie nun sein, und wenn es allzu schlimm käme, dann hätte sie jederzeit die Möglichkeit in Sicherheit apparieren, nun wo die Spur bei ihr nicht mehr wirkte und sie in Apparation bestens ausgebildet war. Belgien, Zeebrugge, dort wo sie vor vielen Jahren einen Sommerurlaub verbracht hatten, war als Familien-Notfalltreffpunkt vereinbart worden. Und irgendwo dort wohnten auch die nächsten zaubernden Flades.

»Was sagen sie dazu, Mr Abbot? Wissen sie etwas über ihr Verschwinden? «
»Nein, ich weiß nichts. Hannah ist volljährig, fast 18, ich hab keine Hand mehr über sie. «
»Aber sie sind ihr Vater! « erwiderte der Gast mit strengem Ton.
»Ja, das bin ich, und ich werde es immer sein. « antwortete Phillip und versuchte sich gegen die verbale Kraft seines Gast zu stemmen. »Aber irgendwann geht der Nachwuchs eigene Wege, gerade in Zeiten wie den heutigen. Und wie sie ja offensichtlich wissen hatte sie schon immer eine kleine rebellische Ader. «
Halt dich zurück Phillip, du spielst mit dem Feuer! flehte das imaginäre Engelchen von der linken Schulter, während das Teufelchen auf der rechten mit der Idee kam, Yaxley zu den nicht vorhandenen eigenen Kindern zu befragen. Phillip wählte einen Mittelweg.
»Ich bin immer für sie da, meine Tür steht immer für sie offen, aber diese Entscheidung liegt nicht bei mir. «
Yaxleys Gesicht verzog sich resigniert. »Sie werden sich melden, wenn sie wieder da ist. «
»Ich weiß nicht was ihnen das bringen würde. « erwiderte Phillip. Doch noch bevor Yaxley ein weiteres Wort sagen kann ergänzte Phillip mit einem deutlichen Nicken.
»Und sie werden sich ebenfalls melden wenn Mr Lovegood mit ihnen Kontakt aufnimmt. «
Wieder nickte Phillip zur Bestätigung
»Gut.«

Ohne ein weiteres Wort zu sagen nahm der Gast die Namensliste wieder vom Tisch, faltete sie sorgfältig zusammen, steckte sie zurück in die Innentasche seines Jackets, verbeugte sich noch einmal kaum merkbar mit finsterem Blick zum Abschied, und trat durch die Tür hinaus.
Ob Yaxley wohl den anderen Namen der Liste, den Patils, den Finnegans, den Bones, den Weasleys, all den Eltern von Potters Freunden einen Besuch abstattete, um auf dieselbe Art Druck zu machen?
Für einen Moment überlegte Phillip den unscheinbaren Koffer zu greifen, der vorgepackt unter der Schreibtischplatte wartet. Einfach zugreifen, zu Billy in die Grundschule apparieren, und dann auf schnellsten Wege mit ihm ab nach Belgien.
Doch zu viel würde damit in die Brüche gehen, er würde sie in Gefahr bringen, all seine Mitarbeiter, seine Verwandten, seine Tochter, wo auch immer sie sich gerade versteckte, und gedankliche kam Phillip zu dem selben Schluss, den er just in dem Moment gefasst hatte, als Mister Yaxley sein Büro betreten hatte.

Und so fand er sich noch jeden Morgen hier hinter seinem Schreibtisch ein, und öffnete auch irgendwann selber das Werkstor, als Pförtner Kitten nicht mehr zur Arbeit erschien. Und eines Morgens hielt er schließlich den ersten Bogen seines Papieres mit der Schlagzeile in der Hand, die der Misere ein für alle Mal eine Ende bereitete:

»Der dunkle Lord ist besiegt! «


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass BĂŒcher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf BĂ€umen wachsen, stand fĂŒr mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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