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Fanfiction

Laternenbilder - 2. September 1999: Mister Malumés erste Stunde (Mourecé)

von Winkelgassler

Es überraschte immer wieder, wie viele Räume dieser Schule sie in ihren bisherigen sechs Jahren noch nie betreten hatten, wie jener hier. Dem in schwer zu entziffernder Kurrentschrift geschnitzten Türschild nach war dies einmal der Raum gewesen, in dem die Schulräte tagten, ein Treffen welches zumindest in ihrer Zeit in Hogwarts immer außerhalb der Schulmauern stattgefunden hatte.
Entsprechend staubig waren Stühle und der große Tisch verpackt, der wie ein Hufeisen geformt in der Mitte stand und jedem der an ihm sitzenden einen perfekten Blick auf das am sozusagen offenen Ende stehende Rednerpult und auch auf alle weiteren Sitzungsteilnehmer gewährte. Große Bogenfenster mit fein gearbeiteten Mosaiken alter Professoren tauchten den Raum in einen warmen, freundlichen Spätsommerglanz, angereichert um ein buntes Lichtspiel, wenn der Wind die wilden Weinreben draußen vor dem Glas tanzen ließ.
Kurzum, das genaue Gegenteil zu Binns altem Klassenraum, in dem mancher den Schimmel in der Luft zu schmecken meinte.
Der neue Lehrer, dessen Einberufung nicht nur den Jahrgang um Demelza Robins herum überrascht hatte, stand vor der Tafel des Raumes und verpasste ihr mit seinem knorrigen Zauberstab, der länger als ein gewöhnlicher Unterarm zu sein schien, eine ordentliche Grundreinigung. Selbst die Jahrzehnte alte Snape Fratze und ihre Unterschrift „Sie enttäuschen mich, Schniefelus“ vermochte er restlos zu entfernen, bevor er sich endlich zu seiner nun vollzähligen Schülerschaft umdrehte, die erst heute Morgen von diesem Raumwechsel erfahren hatte und nun ihrerseits das bisher in Zauberkunst erlernte an ihren Plätzen anwandte, um diese halbwegs sitzfähig zu machen.

Des neuen Lehrers Erscheinung war besonders. Er schien von ähnlicher afrikanischer Abstammung zu sein wie Professor Sinistra, hatte zwar keine Haare mehr auf dem Kopf, aber umso mehr in seinem phänomenalen, erstaunlich hellen Vollbart. Dazu trug er ein feines, dunkles Jackett, wie auch Lockhardt eines besessen hatte, trug es aber auf eine besondere, irgendwie lässigere Art. Ein buntes Hemd lugte darunter hervor, und eine goldene Uhr aus der linken Brusttasche, die zusammen mit dem Zipfel eines weißen Spitzentaschentuchs das ungewöhnliche Gesamtbild abrundete.

»Nun denn, es ist an der Zeit mich vorzustellen. Mein Name ist Mourecé Malumé. Ich werde euch zukünftig in Geschichte der Zauberei unterrichten. Wie ich hörte ist mein Vorgänger recht spontan in den Ruhestand gegangen.«
Ein Kichern machte die Runde. Ob dieser Jungspund wusste wer sein Vorgänger gewesen war, und wie lange dieser alle Sterblichkeit ignorierend unterrichtet hatte?

»Ich war vor gut zehn Jahren, genau wie sie nun, Schüler der Abschlussklasse. Wobei ich ihnen nicht unterstellen will, dass sie genau so faul sind wie ich es damals war. Ich hatte mich mit so wenig Arbeit wie möglich durch die Grund-ZAGs gehangelt, und sah mit einer ähnlichen Gelassenheit den UTZ Prüfungen entgegen. Ich hatte keinerlei Ergeiz, aber warum auch? Ich sah dem Berufsleben im Ministerium entgegen, das mir meine Eltern bereits vorgelebt hatten. Ein Beamtenleben in den gelenkten Bahnen die dieses Land bereitstellte, ohne viel Wettbewerb und Aufregung. So kamen die UTZs, die ich wie erwartet recht ordentlich bestand, und trat eine Stelle im Ministerium an, die man mir ehemalige, ältere Schulfreunde schon ein Jahr zuvor zugesichert hatten. Ich arbeitete als Assistent in der magischen Zollabfertigung. Ich kann ihnen versichern das dieser Job genauso spannend war wie der Name vermuten lässt.«

Mit dieser ungewöhnlichen, ehrlichen Vorstellung hatte der junge Lehrer auch die letzten verschlafenen Mienen geweckt. Und bei nicht wenigen der jungen Frauen kam zu reiner Aufmerksamkeit ein gewisses Schmachten hinzu, war er doch neben Aurora Sinistra, deren nachaktives Leben sich mit dem der Schüler nur selten überschnitt, vermutlich die einzige Lehrkraft die nicht so alt wie die eigenen Eltern oder sogar Großeltern war. Und gut aussehen tat er dazu auch noch.

»Mein erstes Jahr dort war beinahe abgeschlossen, als ich mit einem großen Auftrag betraut wurde. Ich sollte als persönlicher Betreuer die Einbindung eines neuen, ausländischen Verlages in den hiesigen Markt verwalten. Der Verleger mochte mich, mochte meine Art zu arbeiten, und so wurde ich nach erfolgreichem Abschluss des Auftrags von ihm gefragt, ob ich nicht als sein persönlicher Assistent arbeiten wolle, als eine Art Auszeit vom Ministerium. Ich gestehe, anfangs war ich sehr zögerlich. Ich hatte mich an die gemächliche Routine meiner Arbeit gewöhnt. Aber eine andere Stimme in mir gab mir Ansporn. Komm schon Mourecé, nutz die Chance, zeig dir und allen anderen was du wirklich kannst, trau dich was!
Und ich nutzte sie. Und aus der kleinen Auszeit wurden fünf Jahre, in denen ich unser bummeliges Ministerium und diese Insel nicht eine Sekunde vermisst habe.

Warum sind sie dann jetzt wieder hier werden sie sich nun wahrscheinlich fragen? Nun, nach diesen fünf Jahren, nach denen der Sohn des Vertreters meine Stelle übernahm, fand ich eine andere Anstellung in der britischen Repräsentation in Gibraltar. Und von dort aus habe ich mitansehen müssen wie meine Heimat immer tiefer in die Krise steuerte, habe Mitgliedern meiner Familie bei der Ausreise geholfen, zumindest denen, die dies wollten.

Irgendwie kam mir die Idee, meine Erfahrungen weiterzugeben, und in einer zugegebenermaßen weinhaltigen Nacht entstand der Brief mit dem ich mich hier in der Schule beworben habe. Ich würde es bevorzugen wenn die Schulleiterin dieses Detail nicht erfährt.« beendete seinen Monolog leiser als den Rest und räusperte sich.

»Nun gut, beginnen wir mit dem Unterricht. Haben sie alle ihre Bücher?«

Jeder im Raum nickte, und zeigte auf die abgewetzten Ausgaben von Bathilda Bagshots Geschichte der Zauberei, UTZ Ausgabe. Die meisten dieser Bücher hatten schon den Eltern und Großeltern mehr als Kopfkissen denn als Lehrmaterial gedient.

»Gut, die können sie verbrennen. Oder stützen sie kippelnde Tische damit.«

Ein überraschtes Raunen zog durch das Hufeisen. Doch der junge Professor störte sich nicht weiter daran. Stattdessen hob er mit einem Schwenk seines Stabes einen großen Stapel Zeitungen, Zeitschriften und anderes Druckwerk aus der dafür eigentlich viel zu kleinen Tasche und setzte diesen vor sich neben das Rednerpult. Seiner Schüler verfielen trotz dessen in Diskussion.

»Das war kein Scherz, « unterbrach Mr Malumé sie. »Haben sie sich einmal einen Gedanken über das Veröffentlichungsdatum des ersten Bandes gemacht? 18ter August 1890, da war die alte Bathilda selber erst 23 Jahre alt. Und seitdem hat sich an dem Buch nicht ein Wort geändert, und dass obwohl es bereits bei seiner Erstveröffentlichung nur ein Zusammenschrieb anderer Quellen war. Einiges davon waren ursprünglich Aufsätze die sie selbst für den alten Binns geschrieben hatte.«

Er nahm ein fledderiges etwas, offenbar seine eigene Ausgabe des Buches, in die Hand und schlug wahllos eine der Seiten auf.
»Ah, hier zum Beispiel. Das große Gerangel von Noorderkwartier, 1634. Küstentrolle gegen wehrlose Einwohner, und der heldenhafte General van Traanfett schildert als Augenzeuge von der Zerstörungswut der Trolle.«
Dann ließ er das Buch mit einem Klaps zuklappen, und neben sich auf die Erde fallen.
»Nur leider weiß man anderswo schon seit den 1670ern das General van Traanfett in dem Jahr in der Karibik rumgeschippert ist, und das große Gerangel in Wahrheit die ein wenig außer Kontrolle geratene Hochzeit seines kleinen Bruders war. Die Schäden in dem Dorf hat man dann aus Verlegenheit den Trollen angehängt, weil … nun ja … jeder weiß wie Trolle sind.

Ich finde dies sagt einiges über die Quellen der guten Miss Bagshot, möge sie selig sein, aus. Und dies ist nur ein Beispiel, eines der deutlichsten wahrscheinlich. Aber in allem, in Wahrheitsgehalt, Sichtweise und Interpretation sind diese Bücher als Lehrmaterial so veraltet und unbrauchbar, wie es bei einem eine Zenturie lang unveränderten Buch nicht anders zu erwarten ist. Ganz davon abgesehen dass die letzten hundert Jahre dadurch vollkommen ignoriert werden. Oder haben ihnen die Bücher die Ereignisse von der ersten Aktivität des dunklen Lords dargelegt? Oder die eines gewissen Gellert Grindelwald, der anderswo Stoff der dritten Klassen ist?«

Die Fragen verhallten im Raum.
»Ich kann ihnen nur sagen wie es bei mir gewesen ist, vier Jahre vor ihrem Schuleintritt: Nein, nichts, gar nichts. Alles an Wissen darüber kam durch Hörensagen, durch Erzählungen, durch das selber Erleben, als ich noch sehr klein war. Aber in Hogwarts wurden diese Fragen im Unterrichtsstoff, in diesem Fach das sich Geschichte nennt, nie behandelt. Und das obwohl sie einen bedeutend größeren Einfluss auf diese Welt und dieses Land gehabt haben als ein großes Gerangel an der holländischen Küste oder die Lieblingsspeisen zu Zeiten der Koboldaufstände.«

Fast ein wenig beschämt duckte sich seine 16-köpfige Schülerschaft angesichts der temperamentvollen Rede mittlerweile über den Tisch. Doch Mister Malumé lächelte.
»Ich denke sie verstehen nun wieso ein junger Typ wie ich auf die Idee kommt zu unterrichten. Ich hatte immer Interesse an der Geschichte, habe dies aber hier in diesem Unterricht nicht ausleben können, ach was sage ich, nicht einmal gemerkt.«

Er drehte sich zu blitzblanken Tafel und ließ mit einem kleinen Schwenk eine Reihe von Textzeilen erscheinen:

- Gründung der EZG
- Konferenz von Schierke
- Boston Doxymist Party
- Skandal von Chatillôn

»Unser erster Thema. Die EZG, die europäische Zaubergemeinschaft. Seit zweihundert Jahren sind wir in dem Verein und merken kaum etwas davon. Diese Aufgabenstellungen hier werden sie bis zur nächsten Woche in Vierergruppen bearbeiten und stellen ihre Ergebnisse anschließend vor. Da ich bisher noch keine vernünftige Literatur ausfindig machen konnte habe ich ihnen wie sie hier sehen, « er zeigte auf den Berg aus Papier, »eine Auswahl an Zeitungsartikeln, Ministeriumsbroschüren und so weiter mitgebracht, die sich mit den Themen befassen. Und keine Angst, bei dieser ersten Runde geht es mir weniger um den Inhalt als vielmehr darum dass sie Gruppenarbeit, abgesehen vom Kopieren der Hausaufgaben, trainieren, sowie das Vorstellen des Ganzen. Es wäre schön wenn jeder der Gruppe bei der Vorstellung ein paar Worte sagen könnte. Sie können bei Fragen jederzeit zu mir kommen, mein Büro ist direkt hier nebenan, oder schicken sie eine Eule.«

Murmelnd diskutierten seine Schüler derweil bereits, welche der Themen sie denn wohl machen wollten, und die üblichen Grüppchen steckten die Köpfe zusammen.

»Nach jeder Vorstellung diskutieren wir die jeweiligen Themen, dann kommt das nächste dran. « führte Mr Malumé fort.
»Und da es vom Ministerium her noch keine Prüfungsvorgaben gibt schauen wir einfach mal wie weit wir in diesem Jahr kommen. So, um es gerecht zu machen werde ich die Gruppen dieses Mal einteilen.«

Und dann begann er damit, seine Klasse dem Hufeisen nach von eins bis vier durchzunummerieren, wobei er mit voller Absicht die etablierten Cliquen durcheinander würfelte. Keiner bemerkte den heimlichen Zuhörer, der sich noch vor Beginn der Stunde draußen vor dem geöffneten Fenster im Weinlaub versteckt hatte. Gekonnt sprang die Katze nun, während sich drinnen die Gruppen sammelten, vom Fensterbrett, und verwandelte sich zurück.
Minerva war mehr als zufrieden, ihr neuer Kollege machte einen fabelhaften Eindruck.


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