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Fanfiction

Bis ans Ende aller Zeit - Drei Jahre später

von Rise

@MOONY123: Ich wusste, dass du dich darüber freuen würdest :D
Ja, es wird eine Fortsetzung geben :) Aber ich weiß noch nicht, wann ich sie hochladen werde. Danke für deine vielen lieben Kommis, die du mir hinterlassen hast :*

@hela: Ja, ich schreibe schon an der Fortsetzung, aber ich weiß noch nicht, wann ich sie hochladen werde. Vielen Dank für deine Kommentare <3 habe mich über jeden sehr gefreut :)



Drei Jahre später
In einem schwarzen, langen Kleid gekleidet trat Elaine erhobenen Hauptes aus einem Kamin in der Eingangshalle des Zaubereiministeriums. Während sie den langen Gang entlang stolzierte, schob sie die schwarze Kapuze ihres Umhangs von ihrem Kopf und ließ ihre Hand auf ihrem Baum ruhen. Sie ließ den Brunnen in der Mitte der Halle hinter sich und steuerte auf die Aufzüge zu. Die Hexen und Zauberer um sie herum musterten sie, teilweise misstrauisch, teilweise mitleidig und sie hörte sie tuscheln. Sollten sie denken was sie wollten. Elaine würdigte sie keines Blickes.

Der Aufzug brachte sie bis in das unterste Stockwerk. Es war feucht, kalt und dunkel und Elaines Schritte hallten an den kahlen Wänden wieder. Einzelne, an der Wand schwebende Fackeln erhellten den Gang und warfen gespenstische Schatten. Mit jedem Schritt, kam sie einer schwarzen Tür näher und mit jedem Schritt wurde ihr Herz schwerer. Obwohl niemand hier unten war, versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen.

Heute Morgen, als sie Sirius abgeholt, ihn mit einem Zauber außer Gefecht gesetzt und ihr die Anklage vorgelesen hatten, war eine Welt für sie zusammen gebrochen.
Ihr Mann sollte ein Massenmörder und verantwortlich für den Tod von James, Lily und Peter sein. Außerdem hatte man ihm vorgeworfen für den dunklen Lord zu arbeiten… und das schlimmste war, dass Elaine nicht einmal beweisen konnte, dass er unschuldig war.

Zwei große Männer standen vor der Tür und warfen ihr grimmige und missbilligende Blicke zu. Elaine reckte ihr Kinn und schluckte die Aussichtslosigkeit und Angst bitter runter. Manche glaubten, sie hätte mit Sirius zusammen gearbeitet und hätte genauso viel Schuld wie er. Doch man hatte sie nicht angeklagt. Vor den Männern blieb sie stehen und ohne das sie etwas sagen musste, traten die Beiden zur Seite und die Tür öffnete sich von alleine.

Als die Tür sich öffnete drehte Sirius seinen Kopf und schaute sie an. Man hatte ihm die langen, schwarzen Haare abgeschnitten und seinen Kopf rasiert. Die Kleidung hatte man ihm weggenommen und ihm die Sträflingskleidung von Askaban angezogen. Sogar seinen Ehering hatten sie ihm abgenommen. „Den brauchst du nicht mehr“ hatte einer höhnisch gegrinst und am liebsten hätte Sirius ihm dafür ins Gesicht geschlagen. Er sah, wie Elaine auf ihn zukam und versuchte zu lächeln.
Seine Hand- und Fußgelenke schmerzten jetzt schon von den eisernen Fesseln, die ihn zusätzlich zu dem Käfig in dem er saß, von einer Flucht abhalten sollten.

„Sirius“ Elaines Stimme war leise und zitterte. Sein Blick wanderte über ihr blasses Gesicht und über das schwarze Kleid, bis er an ihrem Bauch hängen blieb. Er schluckte schwer und stand langsam auf. Die Ketten klingelten und rasselten leise. Vorsichtig griff er durch die Gitterstäbe, doch einer der Auroren räusperte sich warnend, sodass Sirius seine Hand zögernd und resigniert wieder zurückzog. Er durfte sie nicht einmal trösten. Ihm blieben nur Worte. Doch was sagte man in so einer Situation? Alles wird gut? Wir sehen uns bald wieder? Halb so schlimm?

„Elaine… ich war es nicht…“ begann er leise und traute sich nicht ihr in die Augen zu sehen. Glaubte sie den Dingen die im Tagespropheten standen? Glaubte sie dem Tratsch und den Lügen?
„Ich weiß“ flüsterte Elaine leise und bei dem klang ihrer Worte, schloss Sirius erleichtert seine Augen. „Und ich werde versuchen es zu beweisen“ Trotz des warnenden Räusperns des Aurors griff Elaine durch die dicken Stäbe des Käfigs und berührte Sirius‘ Wange. Ihr wurde gesagt, dass es keine Verhandlung geben würde, dass sie Sirius schon heute nach Askaban bringen würden und Elaine wusste, dass es nicht leicht werden würde. Jetzt konnte sie noch nicht wissen, dass bereits alle entlastenden Beweise vernichtet wurden.

Elaine zog ihre Hand aus dem Käfig zurück, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie der Auror einen Schritt auf sie zu ging und warf ihm einen abwertenden Blick über die Schulter zu. Zögernd wandte sie sich wieder Sirius zu und atmete tief durch. Am liebsten wäre sie jetzt mit ihm allein.
„Wo ist Jean?“ fragte Sirius leise. Er würde seinen Sohn nie wieder sehen und die Geburt seines zweiten Kindes würde er auch nicht miterleben. Allein der Gedanke daran machte ihn schon Wahnsinnig und er blinzelte die aufkommenden Tränen weg.

„Louis passt auf ihn auf“ antwortete Elaine leise und senkte den Blick. Zitternd atmete sie ein und anders als Sirius, schaffte sie es nicht ihre Tränen zurück zu halten.
Sie wandte ihren Blick ab und bemerkte Sirius‘ zusammengelegte Kleidung auf einem kleinen, dunklen Tisch. Der goldene Ehering lag ganz oben und trieb Elaine weitere Tränen in die Augen. Sie bedeckte ihren Mund mit einer Hand und schüttelte leicht den Kopf, während sie versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken.

Nicht wissend, was er sagen sollte, lehnte Sirius seine Stirn gegen die Gitterstäbe und seufzte.
„Was passiert mit Harry?“ fragte er leise und lenkte das Thema und Elaines Gedanken in eine andere Richtung. „Ich habe versucht ihn zu mir zu holen“ erklärte sie leise und zuckte unbeholfen mit den Schultern. „Aber sie alle glauben, dass ich ihm etwas antun würde… ich weiß nicht wo er ist“ Sie vermutete, dass sie Harry zu Lilys Schwester gebracht hatten und sie betete zu Gott, dass sie damit falsch lag. „Ich habe es versucht. Sie versuchen mir zu vertrauen, aber selbst Dumbledore ist skeptisch“

Plötzlich öffnete sich die Tür hinter Elaine und sie schaute über die Schulter zu den Männern, die den Raum betraten. Sechs Männer verteilten sich an der Tür, fünf weitere stellten sich an den Wänden auf und vier andere Auroren kamen auf Elaine und Sirius zu. Alle schauten finster und mieden es sie anzusehen. Schnell drehte sie sich wieder um und nahm Sirius‘ kalten Hände in ihre.
„Sag Jean, dass es mir Leid tut und dass ich ihn liebe“ sagte Sirius und versuchte ruhig zu bleiben. „Sag ihm, dass ich stolz auf ihn bin und dass ich ihn schrecklich vermissen werde“ Elaines Herz begann zu klopfen und sie spürte leichte Panik in sich aufsteigen. Sirius‘ Blick wanderte zu ihrem Bauch und er streckte eine Hand danach aus. „Ich liebe euch alle drei…“ wisperte er und als er zu Elaine schaute, lief ihm eine Träne über die Wange.

„Ich liebe dich.“ sagte Elaine und ihre Kehle schnürte sich zu. „Bis ans Ende aller Zeit“ ihre Stimme war nur noch ein wispern. Sie beugte sich vor und küsste Sirius durch die Gitterstäbe durch.

Im selben Moment, kaum dass ihre Lippen die von Sirius‘ berührt hatten, spürte sie wie sich zwei Hände auf ihre Schultern legten und sie von Sirius wegzogen. „Nein“ flüsterte sie und versuchte sich aus dem Griff des Auroren zu befreien. Keine einzige Sekunde wandte sie den Blick von Sirius ab und sie schaute zu, wie er flankiert von zwei Auroren aus den Käfig trat. Sein Gang war aufrecht und dennoch spürte Elaine seine wachsende Angst. Sirius schaute sie über die Schultern hinweg an und seine Lippen formten ein ‚Ich liebe dich‘, bevor ein Auror seinen Kopf nach vorne stieß und der andere seinen Griff verstärkte, um ihn vorwärts zu ziehen. Dann war er durch die Tür verschwunden.

Der Weg durch die Eingangshalle, zurück zu den Kaminen, kam Elaine endlos vor. Die Blicke der Hexen und Zauberer um sie herum verfolgten sie und schützend drückte sie Sirius‘ Kleidung, die sie mitnehmen durfte, an ihre Brust. „Mrs Black!“ ein kleiner, rundlicher Mann kam keuchend auf sie zu gerannt. Sein Gesicht war rot und Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn und auf seiner Oberlippe gebildet. „Mrs Black, ich bin Mr White. Ich muss Ihnen noch ein paar Fragen stellen“ sagte er außer Atem und unter ihrem kalten, abweisenden Blick schien er ein Stück zu schrumpfen.

„Was sollen das für Fragen sein? Ich habe gestern Abend schon die Fragen Ihres Kollegen beantwortet“ sagte sie harsch und nervös fuhr sich der kleine Mann über die verschwitzte Stirn.
„Es gibt noch ein zwei Fragen, die Sie uns beantworten müssen“ sagte er schnell und deutete hinter sich, als Zeichen, dass sie ihm folgen sollte. „Was für Fragen sollen das sein?“ fragte Elaine, ohne sich zu rühren. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause.
„Nun…“ Mr White schaute sich um, unsicher, ob er nicht darauf bestehen sollte das Gespräch in seinem Büro fort zu führen. „Es geht um Ihre Ehe“ begann er dann und abwartend hob Elaine eine Augenbraue, sodass er schnell weiter redete. „Ihr Mann ist jetzt in Askaban… lebenslänglich“ sagte er. „Er wird so schnell nicht wieder zu Ihnen kommen. Wenn man ehrlich ist, werden Sie ihn nie wieder sehen…“ Elaine hatte Mühe ihre Tränen runter zu schlucken, doch Mr White fuhr unbeirrt fort und hielt ihr ein Pergament vor die Nase. „Sie müssen nur unterschreiben, um Ihre Ehe mit Mr Black aufzulösen“

Elaine hatte das Gefühl, dass die Zeit still stand und dass ausnahmslos jeder sie anstarrte. Langsam nahm sie das Pergament in die Hand, ohne es durchzulesen. War das ein Test? Wollten sie so prüfen, ob sie doch mit Sirius zusammen gearbeitet hatte? Was sollte sie sagen? Was wollten sie hören?
„Hören Sie Mr White“ begann sie mit gesenkter Stimme und zerriss langsam das Pergament. Die Ehe war alles, was sie jetzt noch mit Sirius verband. Würde sie diese jetzt auflösen, würde man Sirius darüber sicher und Kenntnis setzen und dann wäre er verloren. Er würde die Hoffnung verlieren. Das, was er brauchte, um in Askaban zu überleben.

„Mein Mann ist unschuldig. Er hat diese Verbrechen die ihm angehängt werden nicht begangen“ sagte sie, legte die zwei Teile aneinander und zerriss diese dann ebenfalls. „Und das werde ich Ihnen auch beweisen“ von dem Pergament waren jetzt nur noch kleine Schnipsel über. Mr White reckte das Kinn, als Elaine die Schnipsel auf den Boden rieseln ließ. „Dann werden wir uns sicher, dass wir uns sehr bald wieder sprechen werden“ sagte er kalt und Elaine verengte die Augen.
Ohne noch ein Wort zu verlieren, wandte sie sich um und verschwand im Kamin. Sie schaffte es ihre Haltung zu bewahren, bis sie aus dem Kamin im Wohnzimmer trat.

Dort ließen ihre wackeligen Knie nach und ehe sie auf den Boden aufkam, hielten sie bereits zwei starke Arme fest. „Vorsicht“ murmelte Louis und half ihr auf.
„Es geht schon“ murmelte Elaine und schaute Louis mit traurigen Augen an. Ohne ihren Umhang abzulegen, setzte sie sich auf das Sofa und strich mit der flachen Hand über das braune Leder. Mit einem bitteren Geschmack auf der Zunge erinnerte sie sich an den Streit den sie mit Sirius gehabt hatte, weil ihr das Sofa nicht gefallen und Sirius es dennoch gekauft hatte. „Die Wohnung ist so… weiß! Hier muss Farbe rein!“ hatte er gesagt, doch sie hatte nur die Augen verdreht und den Kopf geschüttelt. „Und von welchem Geld hast du es gekauft?“ Warum hatte sie es nicht einfach akzeptiert? Wertvolle Zeit hatte sie durch den Streit mit Sirius verloren. Zeit, die ihr jetzt fehlte.

„Jean ist am schlafen“ sagte Louis leise und setzte sich neben sie. Elaine brachte nur ein schwaches Nicken zu Stande. Plötzlich klopfte es an der Tür und Elaine fuhr zusammen. Ihr Herz klopfte schnell in ihrer Brust und kurz schaute sie zu Louis, bevor sie sich vom Sofa hoch drückte. Sie öffnete die Tür und ehe sie es sich versehen konnte, wirbelte auch schon eine bunt gekleidete Frau mit blonden, kurzen Locken an ihr vorbei und ein greller Blitz leuchtete auf. „Das ist also die Wohnung des Massenmörders Sirius Black!“ rief sie entzückt aus und klatschte die Hände ineinander. Eine Feder flog hinter ihr her und schrieb eilig etwas auf ein Pergament.

Perplex starrte Elaine sie an und sprachlos schaute sie zu, wie die Frau sich umschaute und dabei ihrer Feder anwies alles aufzuschreiben, was sie sagte. Louis war aufgesprungen und baute sich nun vor der Frau auf. „Wer sind Sie?“ fragte er wütend und verscheuchte die Feder, die nahe an seinem Gesicht herumflog, um ihn zu mustern. Überrascht schaute die blonde Frau ihn an und nahm mit spitzen Fingern ihre Brille ab. „Mein Name ist Rita Kimmkorn. Ist das ihr Geliebter, Mrs Black?“ fragte sie, drehte sich zu Elaine und lachte dann schrill. „Ich muss Sie bitten die Wohnung auf der Stelle zu verlassen, Madame“ sagte Louis wütend, doch Rita ignorierte ihn gekonnt und ging an ihm vorbei.

„Haben Sie mit ihrem Mann zusammen gearbeitet? Wie lange haben Sie das schon geplant?“ fragte sie und über ihrer Schulter schwebte die Feder, die darauf wartete, Elaines Worte aufzuschreiben.
„Ich muss Sie bitten zu gehen“ sagte Elaine und versuchte selbstbewusst und bestimmt zu klingen.
„Eine andere Frage…“ entschied Rita und schaute sich kurz um. „Sie haben nicht aus Liebe geheiratet und sie waren auch erst 17… hat Du-weißt-schon-wer die Hochzeit arrangiert? War ihr erster Sohn gewollt? Wie heißt er noch gleich? Jordan?“ Ritas Augen waren neugierig auf Elaine gerichtet und musterten sie.

„Oh ich sehe, sie erwarten ein zweites Kind!“ rief sie entzückt und die Feder schrieb in Windeseile ein paar Sätze auf das Pergament. „Ist das das Kind von ihrem Ehemann oder ihrem Liebhaber?“ Sie zwinkerte Louis frech zu. Plötzlich ging alles ganz schnell. Ehe Elaine reagieren konnte, hatte Louis sie am Oberarm gepackt, ein Blitz leuchtete auf und grob schob Louis sie durch die Tür, in den Hausflur. Dann schmiss er die Tür zu atmete mehrmals durch, um sich zu beruhigen.

„Ich werde wiederkommen!“ flötete Rita von draußen und Louis schlug einmal gegen das Holz der Haustür. „So eine-“ er schluckte die Beleidigung runter und schaute zu Elaine, die ihre Hände zu Fäusten geballt hatte. Sie schluchzte auf, doch sie stockte, als sie ihren Sohn in der Tür des Kinderzimmers stehen sah. In einer Hand hielt er einen schwarzen Stoffhund und rieb sich mit der anderen die müden Augen. Seine schwarzen Haare waren zerzaust und seine blauen Augen verweint.

Schnell ging sie auf ihn zu, hob ihn mit einer geschmeidigen Bewegung auf ihre Arme und gab ihm einen Kuss. Jean schlang seine kleinen Arme um ihren Hals und drückte sich an sie.
„Papa gute Nacht sagen“ sagte er müde und seine Stimme klang verschnupft. Unsicher schaute Elaine zu Louis, der unwissend mit den Schultern zuckte. Auch er wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. „Papa kann dir leider nicht Gute Nacht sagen. Aber ich soll dir sagen, dass er dich unglaublich lieb hat“ sagte sie sanft und als sie auf das Kinderzimmer zu gehen wollte, schüttelte Jean energisch den Kopf und klammerte sich fester an sie.

„Bei dir schlafen“ sagte er leise und Elaine legte eine Hand auf seinen Rücken. Nach kurzem Zögern nickte sie und wandte sich dann dem Schlafzimmer zu. Kurz schaute sie noch zu ihrem Bruder, der in die Küche ging. Sie legte Jean auf Sirius‘ Bettseite und zog ihm die Bettdecke bis zum Kinn. Liebevoll strich sie ihm die schwarzen Locken aus der Stirn, beugte sich runter und gab ihm einen Kuss. „Gute Nacht, mein kleiner Prinz“ flüsterte sie, doch Jean war bereits eingeschlafen.

Seufzend schloss die die Schlafzimmertür und legte dann ihren Umhang ab. Mit zwei dampfenden Teetassen kam Louis zurück in das Wohnzimmer. „Diese Briefe sind gekommen, während du weg warst“ sagte er und deutete auf einen Stapel Briefe. „Sie sind alle von Journalisten, die ein Interview mit dir wollen“ sagte er und beobachtete, wie Elaine den obersten Brief vom Stapel nahm. „Sie werden mich nicht in Ruhe lassen, bis ich ihnen sage, was sie hören wollen“ Elaines Stimme war müde und sie ging zum Kamin, wo Sirius‘ Kleidung auf dem Boden lag.

„Ich muss irgendwie versuchen seine Unschuld zu beweisen“ Elaine schüttelte den Kopf und legte Sirius‘ Kleidung wieder ordentlich zusammen. Schweigend saß Louis auf dem Sofa und beobachtete sie. „Ich gehe duschen. Ich kann nicht mehr… das war heute alles zu viel“ sagte Elaine mit schwacher Stimme, legte den kleinen Kleiderstapel auf das Sofa und verschwand im Badezimmer.

Sie machte in der Nacht kein Auge zu, sondern lauschte dem ruhigen Atem ihres Sohnes. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn, kreisten mal um Sirius, mal um Jean und dann wieder um das ungeborene Kind. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Was sollte sie tun? Wie konnte sie Sirius‘ Unschuld beweisen? Gab es möglicherweise Zeugen, die Sirius entlasten konnten? Was wurde aus dem kleinen Harry Potter? Wo hatten sie ihn hingebracht? Würde er eine schöne Kindheit haben, wenn er bei seiner Tante blieb? Wenn er überhaupt bei seiner Tante war… oder hatten sie ihn einfach in ein Heim gesteckt? Lily wäre enttäuscht von ihr…
Mit rasendem Herz stand sie auf und schlich aus dem Zimmer. Sie kauerte sich im Wohnzimmer auf das Sofa, zog ihre Beine an und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie durfte jetzt nicht weinen.

Am nächsten Morgen fand Louis seine Schwester schlafend auf dem Sofa, in ihrer schlaffen Hand lag Sirius‘ Ehering und ihr Gesicht hatte sie in Sirius‘ Pullover vergraben. Vorsichtig ging er vor dem Sofa in die Knie und strich ihr die zerzausten, braunen Haare aus dem Gesicht. Bei der ersten Berührung zuckte sie zusammen, dann lächelte sie, doch es verschwand, als sie die Augen öffnete. Louis sah die Enttäuschung in ihren Augen und legte den Kopf schief, um ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken.

„Ich muss morgen wieder zurück“ sagte er mit leiser Stimme und erhob sich, als Elaine sich langsam aufsetzte. Schweigend legte sie Sirius‘ Pullover auf ihren Schoß, betrachtete den Ring und nickte langsam. „Wie wäre es, wenn du mit mir kommen würdest? Romain hätte da sicher nichts gegen“ schlug er vor und setzte sich neben sie. „Vielleicht wäre es das Beste. Für dich, für Jean und für den kleinen Zwerg“ während Louis das sagte, legte Elaine den roten Pullover zusammen und strich über den weichen Stoff.

„Prinzessin“ sagte Louis sanft und strich ihr eine Träne von der Wange. Erst da merkte Elaine, dass sie weinte. Louis zog sie in seine Arme und strich ihr über den Rücken. Vielleicht hatte ihr Bruder Recht. Jean und das ungeborene Kind wären in Sicherheit, weit weg von den neugierigen Blicken der Zaubererwelt. Dann hatte sie die Möglichkeit alles dafür zu tun Sirius‘ Unschuld zu beweisen.
Die Schlafzimmertür wurde aufgeschoben und Jean kam verschlafen, den Stoffhund hinter sich herziehend, auf sie zu. Elaine legte den Pullover neben sich, hob Jean auf ihren Schoß und drückte ihn an sich. „Was sagst du Jean? Wollen wir mit Onkel Louis nach Frankreich?“ fragte sie und drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Wange.

Erst reagierte Jean nicht, sondern streichelte seinen schwarzen Stoffhund. Dann nickte er plötzlich.
Elaine lächelte leicht und strich ihm durch die Haare. Dann wandte sie sich ihrem Bruder zu.
„Es wäre vielleicht wirklich besser, wenn wir erstmal mit zu dir kommen“ sagte sie und seufzte leicht. Wenn sie wenigstens Remus überzeugen könnte, dann hätte sie wenigstens einen Verbündeten. Louis lächelte und er war froh, dass er seine Schwester nicht alleine lassen musste.
„Komm, ich mache uns jetzt erstmal Frühstück“ sagte Louis und stand auf. Jean streckte seine Arme nach ihm aus und lächelnd hob Louis ihn hoch.

Elaine schaute den beiden hinterher und nahm dann den Pullover wieder in ihre Hand. Vergrub ihre Nase in dem weichen Stoff und schloss die Augen. Sie spürte einen leichten Tritt in ihrem Bauch, welches ein Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Beruhigend strich sie über ihren kleinen, runden Bauch und seufzte dann. Sie musste jetzt stark sein. Für Jean und das ungeborene Kind und für Sirius.


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