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Fanfiction

Dämmerlicht - Waldeisamkeit

von SynthiaSeverin

Hallo Leute, bevor es heute ins Kapitel geht, habe ich noch ein bisschen Werbung in eigener Sache loszuwerden. Seit Neustem habe ich einen eigenen Blog, auf dem ihr ein paar Hintergründe zu meinem Geschreibsel oder anderes aus meinem Leben erfahren könnt. Für Fans meiner Arbeiten wird es dort noch das ein oder andere zu entdecken geben, am Wochenende habe ich z.B. ein paar meiner Plotbunnies vorsgestellt, Wer Lust hat, vorbei zu schauen: http://aschwinderin.blog.de/. Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit "Waldeinsamkeit" :-) - Synthia
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Die Gegend ist einsam, menschenleer. Keiner Seele begegnet Severus an diesem Morgen, als er durch die Wälder und kleinen Täler wandert, den aufsteigenden Regendunst um sich. Es ist eine unberührte Wildnis. Ruhig. Zu ruhig eigentlich. Dieser Landstrich, so abgelegen, wirkt fast wie eine Insel des Friedens im Kriegstosen, das die Welt erfasst hat. Doch die Sicherheit ist trügerisch. Es gibt keinen Winkel in Großbritannien, in die das Böse nicht seine Fühler ausstrecken könnte. Severus weiß das. Er weiß es besser als die meisten Menschen. Seit zwei Wochen wird ihm auf jeder Versammlung der Platz zur Rechten des Dunklen Lords zugewiesen. Noch hält dieser sich bedeckt. Noch beobachtet er den Aufbau des neuen Hauptquartiers und wartet auf den richtigen Moment, seine Gefolgsleute aus Askaban zu befreien. Doch es ist die Ruhe vor dem Sturm. Der Wurm ist schon dabei sich zum Gehäuse des Apfels durchzufressen. Die Infiltrierung des Ministeriums hat längst begonnen und sobald es fällt, ist die letzte Bastion verloren und auch die „Pension zur Elderweide“ wird nicht mehr auf sicherem Boden stehen.

In Gedanken versunken, die Zeitung unter dem Umhang, folgt Severus weiter dem gewundenen Schotterpfad, der erst einen Schlenker durch den Hain macht und dann durchs offene Gelände zu einem kleinen, aber tückischen Flüsschen führt. Doch schenkt Severus seiner Umwelt nicht viel Beachtung. Die ländliche Gegend und das bäuerliche Haus, die ihn insgeheim langweilen und keinen Ersatz bieten für ein Kerkerzimmer mit einer ausladenden Feuerstelle, sind ohnehin nur sein Schlafplatz. Sein wirkliches Tagesgeschäft findet fern dieser Einöde statt. Sobald er seinen Fuß auf die Schwelle setzt, um zu disapparieren, trägt er eine Maske: Die weiße Maske der Todesser. Wenn man es genau nimmt, hätte er auch ein komfortableres Versteck haben können. Durch ihre blutigen Geschäfte im Dienste des Dunklen Lords verfügen dessen Schergen über einige gut ausgestattete Wohnungen samt Hauselfen und allen Raffinessen an Unortbarkeitszaubern, die sie wer weiß wem abknöpft haben. Doch Severus zog seinen Kopf durch falsche Bescheidenheit aus der Schlinge, als man ihm anbot, in einer dieser Behausungen Zuflucht zu nehmen. Eine Unterkunft unter dem Dunklen Mal ist ein goldener Käfig. Und was nützt aller Prunk, wenn man die größten Schätze seines Lebens längst verloren, verraten und ermordet hat? Nur ein Raum, an dem er einmal, ein einziges Mal diese gottverdammte Maske ablegen kann, an dem er Severus und nicht der Todesser Snape ist - das ist alles wonach er sich sehnt. Und wenn es ein heruntergekommenes Zimmer mit zugigen Fenstern und schimmeligen Wänden ist.

Inzwischen ist das Rauschen und Plätschern von Wasser nicht mehr zu überhören und wechselnde Schatten huschen Severus über die Augen. Er hat den Fluss erreicht. Das Ufer säumen seltene Elderbäume, die ihre Blätter im Wind vor der aufgehenden Sonne wiegen. Es ist ein merkwürdiger Anblick: Der geschwungene Pfad, das Wildwasser, die verfallene Brücke, die Büsche. An irgendetwas erinnert Severus dieser Ort. Doch er kann beim besten Willen nicht sagen woran. Unter einem der Elderbäume steht eine krumme, moosüberwachsene Bank, die schon bessere Tage gesehen zu haben scheint. Nicht unbedingt einladend, doch noch immer besser als der feuchte Waldboden. Mürrisch setzt sich Severus, zieht den Tagespropheten hervor und wirft dabei einen Blick in die Ferne über den Fluss.

Wie viele Schrecken haben zwei Jahre seit der Wiederkehr des Dunklen Lords der Zaubererwelt eigentlich schon eingebracht? Bilder steigen vor Severus‘ geistigem Auge auf. Düstere Bilder, gemalt aus Finsternis und Blut. Die einstürzende Brokedale-Brücke, verwüstete Geschäfte in der Winkelgasse und - Augen. Ängstliche Augen, flehende Augen. Augen, in denen Schmerzenstränen stehen. Augen mit dumpfem, verschleiertem Blick. Augen, in denen das Lebenslicht erloschen ist. Gequält mit dem Cruciatus, unterworfen mit dem Imperius, hingerichtet mit dem Avada Kedavra. Blicke, die Severus verfolgen, durchbohren, die ihn anklagen, dass er versagt habe. Plötzlich blaue Augen hinter einer Halbmondbrille und ein Wispern im Wind.

„Severus…bitte“

Da! Da sind sie wieder – seine ganz persönlichen Dämonen. Severus kneift die Augen zusammen. Er muss mit aller Macht seinen Geist von diesem Bild klären. Endlich gelingt es ihm, doch nicht ohne den Preis des Vakuums in sich. Wie lange ist es her, seitdem das Flöten und Federrascheln des Phönix zum letzten Mal erklang? Ewigkeiten müssen seitdem vergangen sein. Manchmal, wenn es ganz still um ihn ist, meint Severus es noch immer zu hören. Manchmal heißt selten. Nein, er braucht sich nicht vorzumachen. Posteulen sind Posteulen, ob sie in blendendem Sonnenlicht davonfliegen oder nicht. Er ist allein. Allein und verloren. Verloren an diesem Fleck. Verloren in der Welt. Er ist ein Verdammter. Einer, der diesen Krieg nicht überleben wird. Das weiß Severus intuitiv, während der Schatten der Elderbäume auf ihn fällt. Und er will es auch nicht. Was soll er mit einem Leben, in dem ihm nichts mehr geblieben ist als Rauch und Asche?

Bei Merlin! Wie konnte Albus ihm all das antun! Wie konnte er so dumm sein, sich diesen verhexten Ring anzustecken? Wie konnte er es wagen, zu sterben? Severus zu zwingen, seinen Lebensfunken auszupusten, den er doch mit allen Mitteln am Brennen halten wollte. Dieser tödliche Fluch. Diese Tat, die zentnerschwer auf seinem Gewissen lastet. Die er sich nie, niemals vergeben können wird. Allen Betreuungen Dumbledores zum Trotz., dass es sein Wille sei, auf diese Weise aus dem Leben zu scheiden. Wie konnte er Severus nur in dieser gottverfluchten Misere zurücklassen? Das Gefühl im Stich gelassen worden zu sein brennt wie eine tiefe, offene Wunde. Dieses Gefühl, das Severus in Feuerwiskey und Zaubertränken zu ersäufen versucht, wenn seine Kraft zu kämpfen schwindet und die Schwäche ihn übermannt. Es brannte schon früher in Spinner’s End, lange bevor der Brief aus Hogwarts kam. Und doch glaubte er, dass es mit Albus Dumbledore anders wäre als mit Tobias. Er hat sich geirrt.

Tief atmet Severus durch, versucht sich zu besinnen. Für einen Augenblick steht das Tosen seiner Gefühle still, während ihm sein schwarzes Haar vors Gesicht fällt. Albus lag im Sterben, als er ihm den Rest gab und hätte nicht er Severus diese Bürde auferlegt, hätte es der Dunkle Lord. Draco wäre unfähig gewesen zu morden. Dieser Weg ist der Einzige, der weiterführt, so verflucht er auch sein mag.

Albus. Albus Dumbledore…

Er ahnte, dass die Schlacht verloren war, als sie vor über einem Jahr den Pakt schlossen. Dass der Dunkle Lord mehr und mehr an Macht gewinnen würde, weil das Ministerium zu lange gezögert hatte und die Schergen des Unnennbaren ihm überall faule Eier ins Nest legten. Dass die Verbündeten irgendwann gezwungen sein würden, in den Untergrund zu gehen, um Voldemorts Machtfundament zu untergraben, weil dessen Armeen für den offenen Feldzug bald zu stark sein würden.

Severus wusste das obwohl er und Albus nie offen über diese Bedrohung sprachen. Aber das war zwischen ihnen ohnehin eine Seltenheit gewesen. Zwei Legilimentiker brauchen keine offenen Worte, um einander zu verstehen. Ein paar im Tonfall der Belanglosigkeit geäußerte Sätze, ein bedeutungsvoller Blick und alles war gesagt. Alles. Viel mehr als Worte es vermocht hätten. So wie in jener Nacht, als der Direktor ihm das Schicksal seiner Schüler anvertraute.

Geistesabwesend sieht Severus über den Fluss, von dem die letzten Dunstschleier aufsteigen. Was für eine sonderbare Geschichte! Er ist ausgewählt worden. Albus wollte, dass er den Weg seiner statt weitergeht. Ist das Vertrauen? Von einem Todgeweihten das Erbe einer Mission zum Sturz des größten, schwarzen Zauberers aller Zeiten in die Hand gelegt bekommen? Verstohlen wagt Severus einen Blick zurück zum Pfad, die Böschung hinauf, auf der im schlammigen Gras Fußstapfen bis zur Bank führen. Unmöglich zu sagen, zu wem sie gehören.

Wieder packt Severus das wohlbekannte Frösteln. Natürlich saß er immer mit in diesem Boot. Doch nie dachte er daran, dass er einmal das Steuerruder würde übernehmen müssen. Wie verhält man sich eigentlich, wenn man von ersten Mat zum Kapitän aufgestiegen ist? Wie lenkt man ein Schiff heil durch den Sturm bei solchem Gegenwind? Und wie gelang Albus das all die Jahre? Fragen, über die er nie nachgedacht hat. Er war immer die Hand, die die Pläne ausführte - nie die, die sie schmiedete. Doch das Blatt hat sich gewendet. Und Severus graut vor der Bedeutung dessen. Einmal, in einem längst vergangenen Frühling, spielten er und Albus Zauberschach gegeneinander. Doch diese Partie wird ungleich schwieriger werden. Diese Partie ist kein Spiel. Sie ist die Wirklichkeit. Und wenn Severus die Zeichen der Zeit richtig deuten, werden sich ihre beider geheimen Befürchtungen bewahrheiten.
Bleibt nur zu hoffen, dass Potter davon ausgenommen ist. Potter, den Severus all die Jahre beschütze. Potter, der es wagte, ihn dafür jüngst Feigling zu nennen. Potter, der vielleicht überleben wird – oder vielleicht auch sterben. So wie Albus es Severus erklärte. Damals, in jener schicksalhaften Nacht, als eine silberne Hirschkuh ihrer beider Masken brach.

Mit dem Kribbeln aufkeimender Wut in den Fingern drückt Severus die Zeitungsrolle in seiner Hand noch ein wenig fester. Dann kneift er kurz die Augen zusammen, atmet tief aus und wirft den Tagespropheten auf die Bank neben sich. Er wollte wissen, was mit Burbage los ist, warum sie in der Presse genannt wird. Darum ist hier her gekommen. Zeit also, der Sache nachzugehen.

Nüchtern schlägt Severus die Seite auf, auf dem ihr Name prangt.
(K)EINE FRAGE DES BLUTES, lautet die Überschrift.
Skeptisch hebt Severus die Augenbraue. Und sie wandert bis zum Ende des Artikels noch weiter nach oben.
„Idiotin!“, entfährt es ihm unwillkürlich, als er die Zeitung wütend zuschlägt. Dass die meisten Gryffindors mehr Muskeln als Gripps besitzen, war ihm bewusst. Aber dass man von Mut so weit entfernt sein kann. Das ist die Dummheit in Reinform! Die werte Frau Kollegin will wohl unbedingt die Rache des Dunklen Lords auf sich ziehen. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie eine glühende Verteidigungsschrift der Mugglegeborenen veröffentlicht - knapp zwei Wochen nachdem ein Todesser ihr einen kleinen Besuch abstattete, die Verlautbarung ihres Rücktritt erpresste und ihr vermutlich noch mehr angetan hätte, wenn nicht just in diesem Moment ein begabter Duellant von Kollege auf der Matte appariert wäre. Warum hat Severus Flitwick eigentlich nochmal eine fingierte Eule geschickt, um ihn unter einem Vorwand zu ihr zu locken? Er selbst war in die Operation eigentlich gar nicht eingeweiht, wusste von dem Anschlag auf Burbage nur, weil Goyle sich ihm gegenüber verplappert hatte und durfte sich dessen Donnerwetter nach der verpatzen Ergreifung anhören. Aber so langsam fragt Severus sich, warum er in dieser Sache überhaupt einen Finger krumm machte.

Gerade als er die Zeitung grollend wieder zusammenschlägt, durchzuckt plötzlich ein Schmerz seinen linken Arm. Er reißt den Robenärmel hoch und beschaut seinen Unterarm. Im Fleisch zeichnen sich schwarz die Konturen des Schlangenschädels ab. Das Dunkle Mal brennt.


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