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Fanfiction

Dämmerlicht - Malfoy Manor

von SynthiaSeverin

Nässe. Ein feuchter Dunst schlägt Severus ins Gesicht als er auf dem Kies zum Stehen kommt. Er schaut sich um. Hier haben sich die grauen Nebel noch nicht gelichtet. Nieselregen benetzt sein Haar und über ihm hat sich eine schwarze Wolkendecke zusammengebraut. Er ist nicht allein. Vor dem schmiedeeisernen Tor steht ein hochgewachsener Mann, das buschige Haar vom Regen dunkelgrau, die lange, spitze Nase auf die gewundenen Eisenstäbe gerichtet. Er hat den Zauberstab gezogen. Severus beobachtet ihn skeptisch. Dann geht er auf ihn zu.
„Guten Morgen, Travers“
Der Mann wendet ihm den Blick zu.
„Ah, guten Morgen, Snape“, begrüßt er Severus im kühlem Ton, doch nicht unhöflich, „Die Anderen sind bereits im Haus.“
Severus entgegnet nichts, er mustert das Tor.
„Gibt es Neuigkeiten?“, fragt er erst nach einer Weile beiläufig.
„Die Arbeiten sind fast beendet“, erklärt Travers, „Fehlt nur noch ein Vorhängeschloss.“
Abermals wendet Severus den Blick, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Zauberstab durch die Luft geschwenkt wird.
„Du kannst gehen“, sagt sein Gegenüber nüchtern.
Severus nickt knapp, entblößt wortlos seinen hochgehaltenen Unterarm und gleitet mit einem Schritt durch das geschlossene Tor wie ein Geist, der durch Wände geht.

Auf dem Zufahrtsweg zu dem prunkvollen Haus mit den Rautenfenstern in der Ferne scheinen die kühlen Nebel Severus noch mehr einzuhüllen, während er ins Grübeln gerät. Die Tage seit Dumbledores Tod sind wie Art Schonfrist für ihn gewesen, in der der Dunkle Lord kaum mehr von ihm verlangte als seine Zaubertränke, die Severus behelfsmäßig in seinem kargen Pensionszimmer braute. Aber wenn die Zauber am neuen Hauptquartier nun abgeschlossen sind? Ein ungutes Gefühl überkommt Severus. Doch bleibt ihm keine Zeit, sich in diesem Gedanken zu ergehen. Schon hat er den Eingang zum Herrenhaus erreicht. Essensduft liegt in der Luft, als er von zahlreichen Porträts beobachtet eintritt. Es ist elf Uhr, die Hauselfe kocht wohl gerade das Mittagessen. Severus passiert die Eingangshalle auf dem Weg zum Salon, als die massive Holztüre vor ihm plötzlich aufschwingt und sich ein knappes Dutzend Menschen in den Flur ergießt. Überrascht runzelt Severus die Stirn. Der Dunkle Lord hat eine Versammlung ohne ihn abgehalten?!?

Wortlos und mit kargen Grüßen ziehen die Todesser vorüber. Erst als der Letzte das Haus verlassen hat, wendet Severus sich zum Salon um und bleibt auf der Schwelle stehen. In dem ausladenden Raum befinden sich nur noch fünf Menschen. Yaxley, über den Tisch gebeugt, rollt zügig eine Blaupause ein. In einer Ecke kauert Goyle auf seinem Stuhl und reibt sich die Glieder, als hätte er jüngst große Schmerzen erlitten. An der Wand gegenüber harren wie zur Salzsäule erstarrt die Hausherrin und der Sohn mit versteinerten Gesichtern. Und vor einem der kleinen Rautenfenster steht dem Nebel gleich ein Mann in einem dunklen Gewand und blickt hinaus in den Regen, zu seinen Füßen eine riesige Schlange, die sich um seine Stiefel windet. Severus lässt seinen Blick vom gequälten Goyle hinüber zum Tisch schweifen, auf dem noch aufgeschlagen ein Tagesprophet neben Yaxleys Plan liegt und schaut dann auf zum Dunklen Lord.
„Herr?“
„Du kommst zu spät, Severus. Wir mussten die Sitzung ohne dich abhalten“, lautet die Antwort.
Wie ein kühler Luftzug weht Voldemorts hohe, klare Stimme durchs Zimmer. Er macht sich nicht die Mühe, sich umzudrehen.
„Verzeiht, ich wurde aufgehalten, Herr“, entgegnet Severus.
„Genug! Ich habe dich nicht gerufen, um mir deine Entschuldigungen anzuhören. Es gibt etwas zu besprechen“, unterbricht ihn Voldemort und tritt endlich vom Fenster zurück, „Setz dich“
Schweigend nimmt Severus auf dem zugewiesenen Stuhl Platz. Yaxley beobachtet die Szene neugierig aus den Augenwinkeln, ehe er die letzten Handgriffe tut und zögernd auf den Flur hinaus tritt.
„Du hast mir in letzter Zeit große Dienste erwiesen, Severus“, fährt Voldemort mehr zu sich selbst fort, und schreitet dabei, gefolgt von Nagini vor dem Tisch langsam auf- und ab. Severus spitzt die Ohren. Wenn sein Meister so redet, führt er meist etwas im Schilde und man sollte aufpassen, ihm nicht ins Netz zu gehen.
„Ich habe lange über etwas nachgedacht. Es gilt eine wichtige Entscheidung zu fällen. Und ich denke, du bist der richtige Mann, mir eine Antwort zu geben.“
„Ja, Herr?“
„Vor einem Jahr stellte Bellatrix mir die Frage, wie ich dir vertrauen könne, wenn Harry Potter unter deinen Augen jahrelang überleben konnte. Du erklärtest mir, dass du den Verlust von Dumbledores Vertrauen nicht riskieren wolltest und ich erklärte es ihr. Nun ist Dumbledore tot. Du hast ihn getötet. Du hast meinen größten Widersacher für mich beseitigt und damit auch das größte Schutzschild des Jungen. Ich frage mich, ob es nicht auch an dir liegen sollte, dass Potter selbst vernichtet wird.“

Für eine Sekunde starrt Severus Voldemort an, der zum Glück gerade mit dem Rücken zu ihm steht und so die kleinen, gerade noch so kontrollierten Regungen in seinem Gesicht nicht sehen kann. Er? Potter töten? Lilys Sohn? Severus hat das Gefühl, zu ersticken. Doch er drängt es sofort mit aller Macht zurück.

Die Szene ist surreal. Es ist eigentlich undenkbar, dass der Dunkle Lord, bei all den schmutzigen Geschäften, die er seine Handlanger durchführen lässt, gerade diese Aufgabe delegieren würde. Severus hat Todesser sich unter Cruciatusflüchen winden sehen allein für die Anmaßung, nachts davon zu träumen, ihrem Herrn diese Aufgabe abzunehmen. Und doch ist irgendetwas merkwürdig an dieser Sache. Unter seiner Beklommenheit kommt Severus eine Erinnerung wieder zu Bewusstsein.


„Und Voldemort selbst muss es tun, Severus. Das ist entscheidend.“


Dumbledore! Er hielt es für essentiell, dass der Dunkle Lord Potter tötet. Also ist es für dessen Überleben unabdinglich? Severus mustert den Rücken seines Herrn, der sich kein Stück bewegt hat. Noch immer kann er nicht erahnen, was Voldemort im Schilde führt. Doch er muss ihn mit aller Macht zu überzeugen versuchen, dass Potter ihm und nur ihm allein gehört und sei es nur, um Unterwürfigkeit, Loyalität und Demut zu heucheln.

„Aber Herr? Seid Ihr euch sicher, dass Ihr diese wichtige, diese alles entscheidende Tat aus Eurer Hand geben wollt?“
„Zweifelst du etwa an deiner Fähigkeit, Severus?“
In der Antwort schwingt ein ironischer Unterton mit, der Severus nicht gefällt. Er versucht seiner Stimme einen demütigen Tonfall zu verleihen, als er fortfährt.
„Dies nicht. Es wäre mir eine große Ehre, Euch diesen Wunsch zu erfüllen. Aber haltet ihr mich dessen wirklich für würdig? Die Prophezeiung bezog sich auf Euch, mein Herr.“
„Achja, die Prophezeiung“, bemerkt Voldemort ein wenig zu beiläufig.
„Ihr allein seid bestimmt, Potter zu töten. Euch allein gebührt die Ehre, ihn zu vernichten.“
Eine Sekunde, dann dreht Voldemort sich ruckartig um und seine roten Augen blitzen zornig auf.
„Natürlich gebührt mir allein diese Ehre! Was dachtest du, was ich von dir verlange, Severus?!?“
Severus schweigt, senkt sofort den Blick, neigt die Schultern, um die drohende Gefahr abzuwenden. Doch er geht nicht in die Knie. Die vor dem Dunklen Lord in den Staub fallen, bekommen den Folterfluch meist als Erstes zu spüren.
„Ich frage mich, wie ich Potter habhaft werden kann“, fährt Voldemort ungerührt fort, während er sich dem Fenster zuwendet, „Er wird in weniger als einem Monat volljährig werden. Der Zauber, der ihn bei diesen Muggeln schützte wird in jener Nacht brechen und ich nehme an, dass der Orden des Phönix Maßnahmen ergreifen wird. Ist es nicht so, Severus?“
Severus blickt auf. Das ist es also. Daher also weht der Wind. Er hätte es sich denken können. Seit jener unheilvollen Nacht auf dem Astronomieturm hat er diesem Moment bang entgegen gesehen und nun ist er gekommen. Seine Vorahnung auf der Einfahrt hat ihn nicht betrogen: Die Schonzeit ist endgültig vorbei. Ob er den Kopf aus der Schlinge ziehen kann?

„Ich weiß nichts darüber, Herr“
„Der ist sonderbar, Severus. Warst du nicht derjenige, der eineinhalb Jahrzehnte lang an Dumbledores Seite stand, in seine geheimsten Pläne stets eingeweiht war? Es will sich mir nicht so recht erklären, warum jemand, der mir so treu und verlässlich Informationen lieferte, auf einmal einem Obliavate anheimgefallen sein soll.“
Den keimenden Funken Ärger in sich bläst Severus sofort aus.
„Mein Herr weiß, dass es seit der Eliminierung Dumbledores ungleich schwerer ist, an den Orden des Phönix heranzukommen“, entgegnet er kühl.
Voldemort dreht sich wieder um, mustert ihn eindringlich, sucht seine Augen.
„Schwerer“, wiederholt die hohe, klare Stimme abfällig, während Severus seinen Geist geschlossen hält, „Ich hätte nicht erwartet, dass ein kluger Zauberer wie du, der seit meiner Rückkehr zum innersten Kreis von Dumbledores Handlangern gehörte nicht die wunden Punkte bemerkt haben will, an denen wir unsere Zauberstäbe ansetzen können. Erst recht jetzt, da der Vogel ein kopfloses Huhn ist.“
Für einen Moment schweigt Severus, während er Voldemort Widerstand bietet. Wie viel darf er dem Feind verraten? Severus wägt ab, dann trifft er seine Entscheidung.
„Es gibt vielleicht eine Schwachstelle. Eine Quelle, die sich mit den entsprechenden Mitteln nutzbar machen lässt.“
Das schlangenhafte Gesicht vor ihm hellt sich auf, die roten Augen blicken ihn erwartungsvoll an.
„Mundunges Fletcher“, sagt Severus knapp.

Er spielt schon länger mit dem Gedanken, diesen Tölpel ein wenig auszuhorchen. Mundunges ist zwar ein Nichtsnutz, doch in die Pläne des Phönixordens war er immer eingeweiht. Dass er Okklumentik beherrscht oder überhaupt irgendeinen Zauber ist unwahrscheinlich. Und er ist oft auf ein Butterbier in der Teufelsküche in der Nokturngasse, was es alles in allem leicht macht, an ihn heranzukommen. Aber: Er ist nicht wirklich die Quelle, an die Severus denkt, nur deren Vorwand. Die eigentliche ist eine ganz andere. Eine, zu der Severus wider besseres Wissen noch immer keinen Kontakt aufgenommen hat. Weil es ihn davor zurückscheut. Weil der Gedanke an ein Wiedersehen ihn mit kühlen Grauen erfüllt. Aus Angst, seiner jüngsten Vergangenheit zu begegnen. Aus Angst, seiner Gefühl nicht Herr zu sein.

„Ein Gauner, der in Dumbledores Schuld steht. Anfällig für Zauber, die auf den Geist und Willen einwirken und dem Orden des Phönix loyal.“
Ehe Voldemort antworten kann, unterbricht das Rascheln einer Robe ihr Gespräch. Goyle rappelt sich auf und torkelt zur Tür.
„Gut, Severus“, erwidert Voldemort als die Schritte auf dem Flur verklingen, „Ich erwarte, dass Fletcher so schnell wie möglich in meiner Hand ist.“
„Wie Ihr es wünscht, Herr“, entgegnet Severus. Doch der Dunkle Lord wendet sich bereits von ihm ab und den beiden blassen Gestalten zu, die noch immer an der Wand gegenüber der Türe ausharren.
„Draco!“, ruft er und winkt den jungen Malfoy zu sich heran, der mit jedem Schritt blasser wird, „Bring mich nach unten zu unserem Gast. Wir haben noch ein nettes Pläuschchen zu halten.“
Und schweigend führt Draco ihn aus dem Salon.

Von allen, die vor Kurzem noch das Zimmer bevölkerten, ist nur noch Narzissa Malfoy verblieben und steht noch immer wie versteinert vor ihrer Wand.
„Wie war die Versammlung?“, ruft Severus ihr zu.
Erst jetzt beginnt sie sich langsam zu rühren.
„Ich wünschte, er würde sie woanders abhalten“, zischt Narzissa leise, als sie ihn erreicht, „Und meinen Sohn in Ruhe lassen.“
„Ihr solltet ihn gastfreundlich behandeln“, entgegnet Severus nüchtern, „Gibt es Neuigkeiten?“
„Große sogar“
Verwundert mustert er ihr ins Gesicht. Ein vielsagendes Funkeln liegt in Narzissas Augen.
„Lucius wird wohl bald heimkommen“, erzählt sie und endlich hat ihre Stimme einen freundlicheren Klang, „Er hat Andeutungen gemacht, dass er noch vor Ablauf der nächsten Woche die Gefangenen aus Askaban holen will. Dann wird Lucius endlich wieder in seinem eigenen Bett schlafen und Draco hat seinen Vater wieder.“

Für einen Moment schweben die Worte im Raum, bis Severus den Blick senkt und den Marmorboden betrachtet. Damit ist es amtlich. Er muss zurückkehren. Zurückkehren an den Ort des Geschehens. Er hat keine andere Wahl mehr. Wenn der Dunkle Lord seine Handlanger zu sich holt, plant er Großes. Geräuschvoll atmet Severus ein.

„Severus?“, dringt ihm Narzissas Stimme leise ins Ohr. Er schaut wieder auf und sie ihn erwartungsvoll an.
„Bitte, bleib doch zum Essen. Es ist zwar nur für den Mittag, aber ich habe noch zwei Flaschen Elfenwein hier und ich bin ungern allein mit ihm im Haus.“
Einen Moment lang verharren ihre Blicke aufeinander. Dann nickt Severus knapp und folgt ihr. Als er den Löffel in den dampfenden Teller taucht lichtet sich die Regensuppe vor den Rautenfenstern und in der Stube wird es warm.
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Kursivtext: J.K. Rowling - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, S. 695


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