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Fanfiction

Dämmerlicht - Die Vergangenheit begraben

von SynthiaSeverin

Hallo Leute, bevor ich ins nächste Kapitel einsteige, eine kleine Mitteilung heute: Da ich der letzten Zeit viel an "Um das Leben meiner Schwester" schrieb, kam ich nicht dazu, an Dämmerlicht weiterzuschreiben. Mein Kapitelvorrat ist dementsprechend recht eingeschrumpft. Um nicht pausieren zu müssen, wird Dämmerlicht ab heute voerst nur monatlich erscheinen. Normal geht es weiter, sobald zwölf neue Kapitel im Kasten sind. Ich informiere euch im Vorwort und in meinem Fanfiction-Threaddarüber. Aber jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel


Alpträume, wieder Alpträume. Severus liegt mit aufgerissenen Lidern in seinem Bett wie ein Käfer auf dem Rücken. Von den nächtlichen Halbschatten, in die der Mond sein Zimmer taucht, bekommt er kaum etwas mit. Vor seinem inneren Auge stolpert er noch immer panisch durch die Trümmer des verwüsteten Hauses, weiter auf die Treppe, ins Schlafzimmer hinein, auf das Gitterbettchen zu - bis das Bild sich mit einem tiefen Ausatmen in Luft auslöst und das Hämmern seines Herzschlags nachlässt. Es ist die zweite Nacht infolge, in der er kaum ein Auge zubekommt. Die Nacht von Montag auf Dienstag. Und das, obwohl sein letzter Tag über der Nordsee nichts Neues brachte und er den Dunklen Lord nicht einmal belügen musste. Für einen Moment lässt sich Severus tief ins Kissen sinken, versucht die verkrampften Muskeln zu lockern. Doch eine innere Unruhe sabotiert seinen Plan, sich zu entspannen. Dann, im nächsten Augenblick, schlägt er hastig die Decke zurück, springt auf und rauscht durchs Zimmer – hin und her, her und hin. Dem hektischen Schlingern seiner Gedanken folgend.

Es ist nicht der Dunkle Lord, der ihm den Schlaf raubt. Nicht direkt jedenfalls. Es ist Albus! Verflucht, er muss zu ihm. Die Zeit läuft ihm davon. Der Befehl an Yaxley, Goyles sonderbarer Spezialauftrag und dass er Mundunges Erinnerungen seit Tagen mit sich alleine ausmacht anstatt sich Dumbledores Rat einzuholen – das ist die Quelle seiner Nervosität. Er hat viel zu lang gewartet. Solange, dass sein schlechtes Gewissen ihm nun die Rechnung präsentiert. Warum hat er die einsamen Stunden auf Nordsee nicht genutzt, um schnell nach Hogsmeade zu apparieren? Eigentlich wollte er erst morgen zum Schloss. Doch wer weiß, wer was sich der Dunkle Lord noch einfallen lässt, um ihn zu beschäftigten. Nein, morgen ist zu spät. Er muss heute noch dorthin. Jetzt!

Ruckartig wendet sich Severus vor der Zimmertüre um, als sein Blick zufällig auf seinen Nachttisch fällt. Und ein Schauer rauscht ihm durch die Glieder, lässt ihn augenblicklich stehenbleiben. Ja, er muss nach Hogwarts. Aber nicht so. Nicht im diesem Zustand. Die Bilder, die ihn bis vor wenigen Minuten noch quälten, waren genauso wenig ein Alptraum wie die brechenden, blauen Augen auf dem Astronomieturm. Solange diese Bilder noch in seinem Geist herumwirbeln, solange sie noch das Blut in seinen Adern gefrieren lassen oder in Wallung bringen, solange würde ein Gespräch mit Dumbledore nur halb so ergiebig sein. Entschlossen blickt Severus auf, schaut zum Fenster hinaus in die sternfunkelnde Ferne. In einer Nacht wie dieser würden Briefe und Fotos nicht ausreichen. Heute braucht es stärkere Mittel, um seinen Geist zu klären. Ohne hinzusehen, greift Severus den Zauberstab vom Nachttisch und richtet ihn auf den Boden unter seinem Bett. Ein Flakon mit einer schlammigen Flüssigkeit schwebt auf Severus zu. Er entkorkt ihn, nimmt einen Schluck und verzieht das Gesicht im Versuch, den Würgereiz zu unterdrücken. Einen Augenblick wartet er noch, bis die Verwandlung sich vervollständigt hat. Dann konzentriert er sich auf die Ferne hinter den Scheiben und lässt ein leeres Pensionszimmer zurück.

Das Tor in Severus‘ Rücken schwingt im Wind leise quietschend hin und her. Sonst ist alles still – andächtig und ein wenig unheimlich. Jetzt, mitten in der Nacht, ist der Platz wie ausgestorben. Selbst die eigentlich bunten Fenster der kleinen Kirche verraten durch ihre Schwärze, dass kein Mensch mehr dort betet. Nur die roten Lichter schimmern noch in der Dunkelheit als scherten sich nicht um Betrachter. Severus hält inne, fährt sich unschlüssig über die Halbglatze, die in krausem, grauem Haar endet, fast so, als wolle er prüfen, ob seine Tarnung sitzt. Doch das ist es nicht, was ihn zögern lässt. Er ist vollkommen sicher vor Entdeckung. Wenn sein Vielsafttrank nicht wirken würde, dann täte es keiner. Nein, er fragt sich, ob die richtige Entscheidung war, hier her zu kommen. Manchmal wirkt der Schock der Wirklichkeit wahre Wunder gegen quälende Alpträume. Aber nur manchmal.

Wie lange schon hat er den Ort nicht mehr betreten? Severus kann sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal hier gewesen war. Es muss zu einer Zeit gewesen sein, als die Rückkehr zur Todessermaske noch ein Damklosschwert war, das so hoch über ihm schwebte, dass er den Blick davon noch leicht abwenden konnte. Mit einem gequälten Seufzen blickt Severus zu Boden. Der Kies unter seinen Stiefeln sieht noch immer genauso aus wie damals. So wenig hat sich die Welt hier verändert. Hier, wo alles endet. Eigentlich hätte er gleich zum richtigen Fleck apparieren können. Doch er braucht die Stille dieses Ortes - das Rascheln in den Bäumen, die roten Lichter ringsumher, die verzweigten Pfade zwischen den Ruhestätten. Die Einkehr, ehe er gefestigt genug ist, dort anzukommen. Tief atmet Severus etwas von der leichten, kühlen Brise ein, die sich durch die Sommerschwüle zieht, dann wendet er sich vom Tor ab und geht los. Bald sind seine Gedanken in weite Ferne gewandert, zu längst vergangenen Zeiten.

Er lässt ein wehmütiges Lächeln über seine Lippen huschen bei der Erinnerung an den Tag, an dem sie ihm lächelnd eine Lilie schenkte, damit er sie auch in den Sommerferien bei sich hätte, während sie mit ihrer Familie in den Urlaub fuhr. Bei seinen früheren, spärlichen Besuchen auf dem Friedhof hat Severus ihr jedes Mal einen Strauß Lilien auf die Erde gelegt. Das würde er heute nicht tun können. Zu groß wäre die Gefahr, sich zu verraten. Warum war er nur so selten hier gewesen? Warum hat er ihr so selten Lilien gebracht? Unzählige von Zauberern und Hexen, die nach Godrics Hollow pilgerten, um die Denkstätte zu besuchen, an dem ein kleiner Junge einen Avada Kedavra überlebt hatte, hatten mehr Blumen auf ihr Grab gelegt als er. Und das obwohl all diese Scheinheiligen sie nicht einmal kannten, nicht wussten, welch ein Engel Lily wirklich gewesen war. Er hätte ihr mehr Blumen bringen sollen als sie alle zusammen. Doch er hat es oft nicht ertragen, hier her zu kommen. Ertragen, an ihrem Grab zu stehen und seiner Schuld so sehr ins Gesicht zu blicken wie an diesem Ort. Für einen Moment bleibt Severus stehen, sieht zum Himmel und flüstert ein „Verzeih mir“ in den Wind, der allmählich stärker um seine Nase weht.

Mit dem festen Entschluss, nun zügig zu Lilys Grab zu gehen, wendet er sich wieder dem Weg zu, als seine Augen plötzlich etwas im flackerenden Licht einer Grablampe erhaschen. Etwas, das ihm zuvor nicht aufgefallen ist, wohl, weil er nie darauf achtete. Doch dass ihn auf einen Schlag aus allen Grübeleien reißt: ein Grabstein mit einer Inschrift, die ihm gut vertraut ist. Zumindest ein Wort daraus: Dumbledore.

Der Name trifft Severus wie ein Zauber, ohne dass ein Protego ihn schützen würde. Mit einem Mal ist er hellwach und wie gelähmt zugleich. Dumbledore? Hier, auf dem Friedhof von Godric’s Hollow?!? Severus glaubt, sich verlesen zu haben. Darum lässt er seinen Zauberstab heller aufleuchten und tritt näher. Doch mit jedem Schritt entschleiert sich die Inschrift weiter, bis kein Zweifel mehr besteht. Auf dem Granit prangt tatsächlich ‚Dumbledore‘. Und noch weitere Worte kann Severus nun entziffern. Die Namen zweier Menschen sind in den mit Flechten überwachsenen Stein eingraviert: Ariana und Kendra, beide gestorben im Jahre 1898. Ein leichtes Frösteln überkommt Severus als er sich an den Artikel von Elphias Doge erinnert. Dies ist es also: Das Grab der Schwester und der Mutter seines Mentors. Severus kann nicht sagen, dass diese Erkenntnis die Sache angenehmer macht. Eine Erklärung war es freilich. Doch es erscheint ihm pietätslos an diesem Ort zu stehen und in Dumbledores höchstprivater Vergangenheit zu wühlen. Und irgendwo tief in ihm nagt wieder einmal das Gefühl des Verrats, nicht ins Vertrauen gezogen worden zu sein, dass in dieser Erde für sie beide Menschen ruhen, die ihnen viel bedeutet hatten. Auch wenn Severus dieses Gefühl schnell beiseiteschiebt.

‚Wo dein Schatz ist, da wird dein Herz auch sein‘ fängt er eben noch den Grabspruch auf. Dann weicht er ehrfürchtig zurück und senkt den Kopf. Unweigerlich fallen sein Blick und sein Zauberstablicht so auf die Grabbepflanzung. Und Severus stockt. Diesen Anblick hätte er nun nicht erwartet. Das Grab zu seinen Füßen wirkt alles andere als gepflegt, ja nahezu verwildert. Fast so als ob sich seit Jahren niemand mehr darum kümmere. Allerdings nur fast. Tatsächlich steht inmitten des Mooses und der Flechten ein einfacher, schmuddeliger Blumentopf mit einem Strauß halb verblühter Alpenveilchen und Geißkraut, die ungeniert nach Ziege riechen. Irgendwer mit einem zweifelhaften Geschmack für passenden Grabschmuck musste also erst kürzlich hier gewesen sein. Und aus den dunkelsten Winkeln seiner Erinnerungen kommt Severus der Blumentopf vage bekannt vor. Doch er kann sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wo er sie schon einmal gesehen hat. Nur schwammige Bilder, die ein unangenehmes, düsteres Gefühl in ihm heraufbeschwören, treten ihm zu Bewusstsein.

Dumbledore selbst aber kann diesen Strauß auf keinen Fall hier hergebracht haben. Das weiß Severus genau, auch wenn die Blumen durchaus einen Monat überlebt haben könnten. Aber vor Jahren bat sein Vorgesetzter ihn am letzten Tag vor den großen Ferien, einen Trank gegen eine Alpenveilchen-Allergie zu brauen, da er den Sommer bei einem Freund in der Schweiz verbrachte und nicht riskieren wollte, dass die Leute bei seinem Anblick glaubten, die Drachenpocken wären zurückgekehrt. Abermals muss Severus an Doge denken, doch schnickt den Gedanken beiseite. Er hat sich hier ohnehin schon lange genug aufgehalten. Es wird Zeit zu gehen. Zügig tritt Severus zurück auf den Weg, wobei er das Grab im Auge behält, bis die Dunkelheit es verschluckt hat. Erst als wieder Kies unter seinen Stiefeln knirscht, beginnen seine Gedanken zu rasen.

Alles hier ist äußerst sonderbar. Etwas an dieser Sache stimmt einfach nicht. Wenn Dumbledore seine Mutter und Schwester hier in Godric’s Hollow verloren hat, warum, bei Merlin, hat er sich offenbar nicht um das Grab gekümmert? Severus kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mann, der Potter so in Liebe ertränkte und auch sonst für seinen Einsatz bekannt war, seine eigene Familie vergessen haben sollte. Erst Recht nicht nach dem, was Doge über ihn und den Tod der Schwester schrieb. Doch ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Der Zustand des Grabes lässt sich nicht leugnen. Einmal noch bleibt Severus stehen und wirft einen letzten, verstohlenen Blick zurück. So weit, wie er sich bereits entfernt hat, sind vom Dumbledore- Grab und seinen Nachbarn nur noch Schemen und Schatten zu erkennen. Und wie Severus versucht, unter den Gräbersilhouetten das richtige ausfindig zu machen, packt ihn auf einmal ein Schauer, den er sich nicht erklären kann. Es ist wie eine Ahnung, die Dunstschwaden im Zaubertrankkessel gleich aus den Tiefen seiner Seele empor steigt. Nur am Rande seines Bewusstseins flackern eng gesetzte Zeitungsletter auf, die etwas von persönlicher Verantwortlichkeit und bleibenden Spuren erzählen. Doch ehe sie Gehör finden, dreht Severus sich um und blickt den Weg hinauf. Doges stimmloses Wispern verklingt. Der Schauer aber bleibt, wird sogar noch um eine Nuance kälter. Zwei Reihen weiter ragt Lilys marmorner Grabstein empor.
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Kursivtext: J.K. Rowling, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, S. 334


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