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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 6: Ein nächtliches Gespräch

von Dilli

Es dauerte etwa drei Sekunden, in denen sich niemand rührte. Mein Gehirn jedoch arbeitete sofort auf Hochtouren. Sie kommen! Ich wusste genau, was das hieß: Todesser! Wenn nicht sogar Voldemort höchstpersönlich.
Dann brach die totale Panik aus. Die Gäste kreischten laut, Mütter riefen nach ihren Kindern und außerdem war da noch das Ploppen von apparierenden oder disapparierenden Zauberern zu hören. Auf der anderen Seite des Festzeltes zuckten bereits die ersten grünen und roten Blitze von Flüchen auf.
Sofort zog ich meinen Zauberstab aus dem Ärmel meines Festumhangs. Gott sei Dank hatte ich beim Anziehen noch daran gedacht. Ich wüsste nicht, was ich sonst tun würde. Ich wollte mich am liebsten sofort ins Kampfgetümmel stürzen und Todesser zur Strecke bringen, auch wenn das vielleicht ein klein wenig lebensmüde war. Aber schließlich hatte ich es diesen Wichsern zu verdanken, dass ich in der letzten Zeit so sehr gelitten hatte. Sie waren Schuld daran, dass mein Baby tot war, dass ich mich von Draco trennen musste. Draco! Oh mein Gott, vielleicht war er ja hier. Ich musste ihn finden, bevor ihm etwas zustieß. Vielleicht konnten wir dann zusammen abhauen. Scheiß' auf Schule, scheiß' auf meine Mutter (die mir sicher den Kopf abreißen würde) und scheiß' auf...
„Kate, was is'n da los?“
Ginny, oh Gott, die hatte ich komplett vergessen. Sie stand hinter mir an einen Pfosten gelehnt und war sternhagelvoll. Scheiße! Mir fiel mein Versprechen gegenüber Harry ein, dass ich alles tun würde, um Ginny zu beschützen. Ich musste sie hier raus bringen, so viel stand fest. Aber wohin? Irgendwo, wo sie niemand finden würde, bis das hier alles vorbei war.
Doch weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, denn plötzlich stürmte eine schwarze Gestalt auf uns zu und zielte mit dem Zauberstab auf meine Brust. Ich konnte nur noch reagieren. Ich gab meiner Freundin einen Schubs, so dass sie rücklings aus dem Zelt fiel. Dann blieb mir nur noch eine Millisekunde um einen Schildzauber auszuführen. Mit voller Wucht prallte der Zauber meines Gegners dagegen, sodass es schwer wurde meinen Schild aufrecht zu erhalten. Verdammt, war der stark! Doch das war jetzt egal, jetzt war es Zeit zum Gegenschlag auszuholen. Mein Schockzauber traf den Todesser genau in die Brust. Er sah mich durch seine Maske hindurch erstaunt an, dann kippte er vornüber und blieb vor meinen Füßen liegen. Ich konnte es mir nicht verkneifen, ihm noch mit voller Wucht in die Rippen zu treten. Das ist für Draco, Du Mistkerl!
Hastig drehte ich mich zu Ginny um, die nun auf allen Vieren am Zelteingang saß und sich die Seele aus dem Leib kotzte. Na super, das konnte ich jetzt garantiert nicht gebrauchen.
„Ginny, komm schon, wir müssen hier weg“, rief ich verzweifelt über die Schreie um uns herum hinweg. Doch das brachte mir nur ein weiteres UUUUÄÄÄÄH ein.
„GINNY!“
Hastig drehte ich mich um und sah Harry auf uns zustürmen.
„Harry, was zur Hölle treibst Du noch hier“, wollte ich von ihm wissen. „Schau bloß, dass Du verschwindest!“
„Aber Ginny, ich muss sie doch...“
„DU musst gar nichts, Harry. Hör zu, ich habe Dir versprochen, auf sie aufzupassen und meine Versprechen halte ich in der Regel. Und jetzt mach endlich, dass Du wegkommst. Die sind hinter Dir her!“
„Aber, Kate, was ist, wenn...“
„Ginny passiert nichts, das verspreche ich Dir. Hau schon ab!“
Und um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, schubste ich ihn in Richtung Ron und Hermine, die gerade auf uns zu gerannt kamen.
„Harry, komm schon“, schrie Hermine und fuchtelte wild mit den Händen herum.
„Danke, Kate“, sagte Harry. „Mach's gut.“
„Passt auf Euch auf!“
Dann musste ich dabei zusehen, wie sich meine drei Freunde auf der Stelle drehten und mit einem leisen Plopp verschwanden. Tränen traten mir in die Augen. Wann würde ich sie wiedersehen? Würde ich das überhaupt? Was, wenn...? Nein, daran wollte ich jetzt gar nicht denken. Jetzt gab es wichtigeres zu tun.
„Komm schon, Gin“, sagte ich zu meiner Freundin, griff ihr unter die Arme und zog sie hoch. „Wir suchen Dir jetzt ein hübsches Plätzchen, wo Du Deinen Rausch ausschlafen kannst.“

Zuerst hatte ich keine Ahnung, wo ich Ginny sicher verstecken sollte. Der Fuchsbau schied aus, denn falls die Todesser den Kampf im Festzelt gewinnen sollten – und mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken – dann würden sie dort zuerst nach Ginny suchen. Auch alle anderen potentiellen Verstecke schieden aus diesem Grund aus. Zum Beispiel die Garage oder der Schuppen, sie waren einfach zu nahe dran und zu naheliegend. Wo war meine Freundin also sicher? Und dann fiel mir endlich die passende Lösung ein.Gestern (oder vorgestern, ich hatte keine Ahnung wie spät es war) hatte ich mit Ron, Harry, Ginny, Fred und George eine Runde Quidditch auf dem Hügel hinter dem Obstgarten gespielt. Die Besen hatten wir bei den Weasleys im Schuppen untergebracht, aber die Bälle hatten wir aus einer Art Bunker auf dem Hügel geholt. Es war ein Loch, etwa zwei Meter tief, eineinhalb Meter breit und drei Meter lang. Es war mit einer Klappe verschlossen, die ich leicht mit ein paar Blättern und etwas Moos tarnen konnte. Das war perfekt, aber es war gleichzeitig auch eklig, denn es roch modrig und es wimmelte darin vor Spinnen und anderem Krabbelvieh.
„Komm, Ginny, ich weiß, wo wir hingehen, na los.“
Ich zog sie weiter, wobei ich sie eher trug, als dass sie selbst lief. Oh Mann, nie wieder würde ich zulassen, dass sie auch nur einen Tropfen Alkohol trank, das schwöre ich. Den Hügel hinauf war es eine wahre Qual. Ginny war nicht gerade die leichteste und ich musste dringend mal wieder Sport treiben um meine Kondition zu verbessern. Herrgott nochmal, Kate, konzentrier' Dich endlich, schimpfte mich meine innere Stimme. Und dieses Mal hatte sie recht. Na ja, eigentlich hatte sie immer recht, wenn ich das zugeben musste. Was wenn ein Todesser hinter diesem Busch lauerte? Oder da vorne in Mrs Weasleys Blumenbeet? Na gut, das war nicht gerade realistisch, zugegeben.
Immer wieder drehte ich mich um, aber es war so stockdunkel, dass ich nichts erkennen konnte. Deswegen hieß es, Ohren auf Empfang. Ich konnte nichts hören, außer mein Keuchen, Ginnys leises Schnarchen (Die war doch jetzt nicht etwa eingeschlafen, oder? Das ist doch nicht ihr Ernst!) und das „Schuhu“ einer Eule irgendwo hinter uns.
Dann endlich waren wir da. Jetzt musste ich nur noch diese dumme Klappe finden. Sicher hätte ich Licht mit meinem Zauberstab machen können, aber das wagte ich nicht, denn sonst hätte man uns sofort entdecken können. Ich setzte meine Freundin sachte auf dem Boden ab und machte mich dann auf die Suche. Es dauerte keine drei Minuten, dann hatte ich die Luke gefunden, die im Boden eingelassen war. Ich öffnete sie und ging langsam die drei Stufen hinunter, die in die Wand eingelassen waren. Iiiih, war das eklig, aber was besseres konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Jetzt musste ich das ganze nur noch ein wenig wohnlicher für Ginny machen und zwar schnell. Denn ich musste zurück und den anderen helfen. Außerdem wollte ich zu gern noch dem ein oder anderen Todesser in den Hintern treten. Ich schnalzte mit dem Zauberstab und schon erschien eine weiche Liege aus dem Nichts. Noch ein Schlenker und Ginny hatte eine Decke. Gut, okay, das musste vorerst genügen. Dann konnte sie zumindest ihren Rausch ausschlafen. Jetzt musste ich sie nur noch heil hier runter bekommen.
Ich kletterte aus dem Loch, wobei meine Hände irgendetwas Schleimiges streiften. Ich unterdrückte den Impuls laut aufzuschreien. Nur ruhig, Kate, das war sicher nur eine kleine, süße Schnecke oder so. Doch was war dieses leichte rote Leuchten? Oh mein Gott, nichts wie raus hier. Ginny würde mich umbringen, wenn sie hier drinnen aufwachte, so viel war sicher. Aber scheiß' drauf, das war alles nur zu ihrem besten.
Ginny lag zusammengerollt im Gras und schnarchte. Wie krieg ich die jetzt in dieses Loch? Ich kann sie doch unmöglich tragen? Kate, Du dumme Kuh, Du bist 17 Jahre alt. Benutz' Deinen Zauberstab und vor allem endlich dein Gehirn.
„Locomotor Ginny“, murmelte ich und schon erhob sich meine Freundin in die Luft.
Ganz sachte positionierte ich sie über dem Loch und ließ sie dann nach unten auf die Liege gleiten. Mit einer weiteren Bewegung des Zauberstabs erwachte die Decke zum Leben und deckte meine Freundin zu.
Hoffentlich entdeckt sie hier niemand, dachte ich, als ich nach einem letzten Blick die Klappe schloss. Dann tarnte ich diese mit etwas Moos und Laub und machte mich dann auf den Weg zurück zum Zelt. Todesser, zieht Euch warm an, jetzt komme ich!

Doch weit sollte ich nicht kommen, vielleicht 100 Meter, wenn nicht sogar weniger. Denn als ich zurück in Richtung Zelt eilte, hörte ich unweit vor mir einen Ast knacken. Sofort waren alle meine Sinne geschärft. Was sollte ich tun? Weglaufen? Mich verstecken? Oder den Zauberstab ziehen und auf die Dingen warten, die da kommen? Halloooo, wer bin ich denn, ein Feigling, der einfach so davon läuft? Nie im Leben! Ich war mutig. Das hatte ich schon vor ein paar Wochen bewiesen, als ich nicht, wie Draco eigentlich von mir verlangt hatte, schön brav im Gryffindorturm gewartet hatte, bis der Angriff der Todesser auf Hogwarts vorbei war. Nein, ich war selbst in den Kampf gezogen. Mehr noch, ich war bereit gewesen für Draco zu sterben und hatte dabei unser gemeinsames Kind verloren. Also, wenn das nicht mutig ist, dann weiß ich auch nicht.
Vor mir auf dem Weg bewegte sich eine dunkle Gestalt. Ich konnte sie nur erkennen, da sie noch dunkler war, als die Schwärze der Nacht um sie herum. Ich wagte es kaum zu atmen. Vielleicht war ich noch nicht entdeckt worden.
Doch meine Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als mich plötzlich ein gleißendes Licht blendete, als mein Gegenüber seinen Zauberstab aufleuchten ließ. Schnell versuchte ich weg zu schauen, doch es war bereits zu spät. Ich war blind wie eine Fledermaus unter Tags. Scheiße, wenn mich der fremde Zauberer jetzt angreifen würde, wäre ich so gut wie tot. Doch ich wollte mir meine Unsicherheit nicht anmerken lassen und hob meinen Zauberstab in Richtung des Lichts.
„Keinen Schritt weiter“, sagte ich so laut ich konnte, aber doch noch leise genug um nicht sofort eine ganze Schar von Todessern um mich herum zu haben. Zitterte etwa gerade meine Stimme? Nur ruhig bleiben, Kate. Vielleicht ist es ja gar kein Todesser, sondern ein Mitglied des Ordens, das gekommen ist um dich zu beschützen. Doch ich zweifelte selbst daran. Jemand von der guten Seite hätte sich doch bereits zu erkennen gegeben, oder?
Da dimmte mein Gegenüber endlich ein wenig das Licht. Es dauerte nur ganz kurz, bis sich meine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatte und endlich konnte ich etwas erkennen.
Etwa fünf Meter entfernt stand eine Gestalt, die in einen dunklen Umhang gehüllt war. Sie war in etwa 1,85 Meter groß, schätzungsweise männlich, der Statur nach zu urteilen. Das Gesicht konnte ich nicht erkennen, denn mein Gegenüber trug eine schwarze Maske. Zudem lag das Gesicht leicht im Schatten, denn der Mann trug noch die Kapuze des Mantels über dem Kopf. Scheiße, es war mit Sicherheit ein Todesser. Was sollte ich jetzt tun? Auf keinen Fall umdrehen und weglaufen. Nee, meinen Rücken ließ ich lieber geschützt. Also blieb nur eins: frontaler Angriff. Das war schließlich immer noch beste Verteidigung.
Doch plötzlich geschah etwas seltsames: Mein Gegenüber legte sich den Zeigefinger seiner linken Hand an seine Lippen.
Hääh? Was sollte denn das sein? Sollte ich etwa leise sein, damit er mich in aller Ruhe töten konnte? Nur über meine Leiche! Der hatte sie ja nicht mehr alle.
Dann nahm der Todesser endlich die Maske ab und streifte sich die Kapuze vom Kopf. Ich erkannte die fettigen Haare, die große Hakennase und die schwarzen Augen von Severus Snape. Na super, den sollte ich doch erst am 1. September wieder sehen. Das war schon früh genug. Ich wusste zwar, dass Snape mich an dem Abend, an den ich nicht denken durfte, gerettet hatte, aber sechs Jahre Antipathie hinterließen einfach ihre Spuren. Noch dazu ist Snape ein Todesser und er hatte Professor Dumbledore getötet.
„Snape“, zischte ich.
„Für Sie immer noch Professor Snape. Guten Abend, Miss Miller“, sagte er leise und gleichzeitig lächelnd.
„Gut? Dieser Abend soll gut sein? Sie und Ihre Freunde haben heute eine Hochzeit ruiniert. Ganz zu schweigen davon, dass da unten wahrscheinlich zahlreiche Verletzte, wenn nicht sogar Tote sind. Und von wegen Professor. Wir sind hier nicht in der Schule.“
„Zügeln Sie sich, Miss Miller, vor allem Ihre Gedanken.“
„Raus aus meinem Kopf, Snape!“
„Entschuldigen Sie, alte Gewohnheit. Wären Sie bitte so freundlich und würden Ihren Zauberstab aus meinem Gesicht nehmen?“
„Nur über meine Leiche.“
„Miss Miller, bitte. Ich werde Ihnen nichts tun.“
„Und die Erde ist eine Scheibe. Ich vertraue Ihnen nicht, Snape. Sie haben immerhin Dumbledore getötet, der Ihnen immer vertraut hat, schon vergessen? Und Sie sind ein Todesser.“
Snape seufzte und ließ selbst seinen Zauberstab sinken.
„Katherine, habe ich Ihnen denn vor ein paar Wochen nicht bewiesen, dass Sie mir trauen können? Ich habe Ihnen immerhin das Leben gerettet.“
Die Hand, mit der ich meinen Zauberstab umklammerte, begann leicht zu zittern, doch ich ließ ihn trotzdem nicht sinken. Es stimmte, dass Snape mir an besagtem Abend das Leben gerettet hatte. Er hatte mein totes Baby aus mir heraus geholt. Und für ein paar Sekunden war ich wieder dort auf der Lichtung. Leichter Regen fiel auf mich herab. Ich lag in Dracos Armen. Und diese Schmerzen, diese unerträglichen Schmerzen.
Tränen traten in meine Augen. Dass Snape jetzt davon anfing, war ein Schlag unter die Gürtellinie.
„Glauben Sie mir, wenn ich Sie hätte töten wollen, hätte ich Sie einfach dort auf dem Boden liegen und verrecken lassen können.“
Er hatte recht. So unglaublich das auch klingen mag, aber es stimmte. Snape hätte mich dort wirklich einfach sterben lassen können. Eine Frage drängte sich mir auf und ich musste sie einfach stellen.
„Wieso?“
„Wieso ich Sie gerettet habe? Meinen Sie denn allen Ernstes, dass ich jemanden so leiden lassen könnte, Katherine? Sie wären jämmerlich dahin gesiecht. Ob Sie es glauben wollen oder nicht: ich bin kein schlechter Mensch!“
„Sie sind ein Todesser!“
„Ja, das mag sein. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich durch und durch schlecht bin. Denken Sie an Ihren Draco. Er ist auch einer von uns und trotzdem lieben Sie ihn so sehr, dass Sie Ihr Leben für ihn gegeben hätten.“
Wieder zuckte meine Zauberstabhand. Und dieses Mal ließ ich sie sinken.
„Aber Draco wurde dazu gezwungen.“
„Woher wollen Sie wissen, dass es bei mir nicht auch so ähnlich ablief?“
„Ist es das denn?“
„Es gibt Dinge, die Sie nicht über mich wissen, die eigentlich nur sehr wenige Leute über mich wissen.“
„Dann erzählen Sie sie mir!“
„Nicht jetzt. Vielleicht zu gegebener Zeit. Wir müssen uns beeilen.“
„Okay, ähm, was müssen wir denn tun? Wieso sind Sie hier, Sn... Prof...? Ach, das ist doch scheiße. Ich habe keine Ahnung, wie ich Sie nennen soll. Snape klingt mir zu unfreundlich und Professor passt auch nicht so wirklich.“
„Wieso verbleiben wir nicht einfach so: wenn niemand dabei ist, dann bin ich Severus und Du bist Katherine.“
Darüber musste ich kurz nachdenken. Ich meine, immerhin sprechen wir hier von Snape, der ollen Fledermaus und Todesser. Aber irgendwie hatten mich seine Worte von vorhin überzeugt.
„Einverstanden. Also gut, Severus, warum sind Sie... bist Du hier?“
Mann war das komisch. Ich duzte mich mit Severus Snape. Hasslehrer, Todesser und was weiß ich noch. Er räusperte sich kurz.
„Meine Befehle lauten, Miss Weasley unverzüglich zum Dunklen Lord zu bringen. Also, wo ist sie?“
Sofort durchzuckte mich rasende Wut und mein Zauberstab schoss erneut in die Höhe. Ich hatte es ja gewusst, traue nie einem Todesser (außer einem vielleicht).
„Nur über meine Leiche. Du bekommst sie niemals. Das lasse ich nicht zu. Lieber sterbe ich!“
„Ruhig, Katherine. Ich wollte nur wissen, ob sie in Sicherheit ist. Du musst mir auch nicht verraten, wo sie ist, wenn Du mir dann glaubst!“
Ich funkelte ihn weiter misstrauisch an. Sollte ich ihm glauben? Snape, äh Severus, seufzte wieder.
„Draco hat gesagt, dass Du so reagieren würdest!“
„D... Draco? Ist er hier? Oh bitte, Severus, ich muss zu ihm. Sofort!“
Ich konnte nicht verhindern, dass sich so etwas wie Hoffnung in mir breit machte. Vielleicht würde ich ihn ein paar Minuten meinen Draco wiedersehen. Ich wollte sofort zum Festzelt stürzen, auch wenn es dort vor Todessern nur so wimmelte.
„Nein, Katherine, Draco ist nicht hier“, meinte Severus und wirkte dabei fast, als täte es ihm wirklich leid. Sofort zerplatzte der kleine Hoffnungsschimmer in mir wie eine Seifenblase. „Der Dunkle Lord hat ihm verboten, mit hierher zu kommen, weil er wusste, dass Du hier sein würdest. Er weiß, dass Draco sonst in die Versuchung kommen würde mit Dir zu fliehen. Und das will er natürlich verhindern. Aber ich soll Dir das hier von Draco geben.“
Er zog einen kleinen Umschlag aus seinem Umhang und hielt ihn mir entgegen. Langsam ließ ich meinen Zauberstab erneut sinken, ging zu Snape und nahm den Brief an mich. Ich ließ ihn schnell in die Innentasche meines Festumhangs gleiten. Dort würde er bleiben, bis das hier alles vorbei war, auch wenn ich den Brief am liebsten sofort gelesen hätte.
„So, Katherine, nun muss ich leider gehen“, sagte Severus. „Das was ich erledigen wollte, habe ich getan und dass, was ich erledigen sollte... Nun ja, da werde ich mir wohl eine gute... AAH!“
Severus umfasste seinen linken Unterarm und ich wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Dort war das Dunkle Mal eingebrannt, das Zeichen mit dem Voldemort seine Anhänger kennzeichnete und mit denen er sie zu sich rufen konnte. Ich hatte Draco oft genug nackt gesehen, um zu wissen, wie das Mal aussah. Ein Totenschädel mit einer Schlange als Zunge. Echt gruselig. Wobei der Todesser das Dunkle Mal auch verbergen konnte, wie Draco mir im Sommer einmal erklärt hatte, kurz bevor... na ja, das alles passiert war. Wenn der Zauberer kurz mit der rechten Hand darüber strich und einen bestimmten Zauber sprach, dann verschwand es vollständig. Draco hatte mir das sogar einmal vorgeführt, nachdem ich stundenlang gebettelt hatte, wie ich zugeben muss.
„Er ruft dich, oder“, wollte ich von Severus wissen, der sich immer noch den Arm hielt.
„Auch“, antwortete er. „Ich soll zuerst zu den anderen zurück kehren und dann zusammen mit ihnen nach... ähm... zu ihm apparieren.“
„Häh, wie kannst Du das denn wissen? Ich dachte, das Mal brenne einfach nur, wenn er das Zeichen eines anderen berührt.“ So hatte Draco es mir jedenfalls erklärt.
„Nein, der Dunkle Lord kann damit auch Nachrichten verschicken.“
„Ach echt? Das klingt irgendwie... freakig. Und wie genau funktioniert das? Siehst Du dann Bilder im Kopf? Oder hörst Du seine Stimme?“
„Ich habe jetzt keine Zeit, Dir das genau zu erklären, Katherine. Ich habe soeben einen neuen Auftrag erhalten.“
„Und der wäre?“
Severus atmete einmal tief durch und sah mich dann bedauernd an.
„Ich soll Dich zu ihm bringen, falls ich Dich finde.“
Er beäugte mich und versuchte wohl herauszufinden, wie ich darauf reagierte. Äußerlich blieb ich so gelassen wie möglich, doch in mir erhob sich ein tobender Sturm unterschiedlicher Gefühle. Da war einmal ganz klar Angst. Was wollte Voldemort von mir? Wollte er mich foltern oder gar umbringen? Aber dann war da auch ein anderes, in der Situation nicht angebrachtes, Gefühl. Aufregung gemischt mir Freude. Wenn ich zum Dunklen Lord gebracht würde, würde ich mit Sicherheit Draco wiedersehen und sei es auch nur für einen kurzen Augenblick. Ich würde sein perfektes Gesicht sehen und seine grauen Augen und ich würde seine Stimme hören. Katherine, Du bist komplett übergeschnappt, verrückt. Ziehst Du gerade allen Ernstes in Erwägung, Dich zu Voldemort bringen, Dich foltern,wenn nicht sogar töten zu lassen, nur um einen klitzekleinen Blick auf Deinen Liebsten werfen zu können? Du bist bescheuert!!!
„Oh... okay“, sagte ich zu Snape, der mich immer noch seltsam anschaute. „Was will er denn von mir?“
„Ich weiß es nicht. Er hat Dich vorher nicht erwähnt. Ich meine, sicher wusste er von Dir und Deiner Schwangerschaft, aber nachdem er von deinem Verlust erfahren hat, schien er nicht mehr an Dir interessiert zu sein.“
„Und jetzt? Willst Du mich fesseln oder soll ich freiwillig mitkommen? Wie hast Du Dir das vorgestellt?“
Severus Augen weiteten sich ungläubig.
„Du würdest tatsächlich mit mir mitgehen?“
„Na ja, weglaufen würde ja wohl nichts bringen. Und kämpfen genauso wenig. Du würdest mich innerhalb von fünf Sekunden fertig machen.“
Severus lächelte.
„Ja, das würde ich wohl. Ich weiß Dein Angebot, freiwillig mitzukommen, wirklich zu schätzen. Es würde mir vieles erleichtern. Aber nein, ich tue das Dir nicht an. Hast Du überhaupt eine Ahnung, was der Dunkle Lord mit Dir anstellen kann? Draco würde zerbrechen, wenn er das auch nur im entferntesten mitbekommen würde. Nein, Du bleibst hier. Mir fällt schon irgendwas ein.“
„Aber...“
„Ich dulde keine Widersprüche. So gut solltest Du mich eigentlich schon kennen, nachdem ich immerhin sechs Jahre Dein Lehrer war. Und da ich Dich gut genug kenne, weiß ich, dass Du mit Sicherheit darauf brennst zu wissen, was da unten im Fuchsbau vor sich geht. Ich werde Dich jetzt mit einem Desillusionierungszauber belegen. Du musst darauf achten, dass Du keinen Laut von Dir gibst. Und wenn wir wieder weg sind, dann brauchst Du nur einmal 'Illusionato' zu sagen und Dir den Zauberstab auf den Kopf klopfen. Verstanden?“
Ich nickte. Dann spannte ich mich leicht an, als Severus seinen Zauberstab zog und mir einmal kurz auf den Kopf klopfte. Das hätte er aber auch etwas sanfter machen können. Etwas kaltes schien sich von meinem Kopf aus auszubreiten. Iiih, das fühlte sich an, als hätte mir jemand einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet.
„Sehr gut, Du bist nicht mehr zu sehen“, meinte Severus zufrieden.
Ich warf einen Blick auf die Stelle, wo meine Füße sein sollten, aber da war nur das Gras des Hügels, auf dem wir standen.
„Gut, dann können wir ja jetzt los“, sagte Snape dann. „Denk daran, nicht einen Ton!“
„Jaah!“
Oh mein Gott, er klang wieder wie in der Schule und ich konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Er sah mich ja schließlich nicht. Dann drehte er sich um und ich folgte ihm zügig.

Der Abstieg dauerte nicht halb so lang wie der Aufstieg gedauert hatte. Da hatte ich aber auch ca. 55 kg nach oben zu schleppen, das darf man nicht vergessen. Ich versuchte, so leise wie möglich zu sein, aber mit hohen Hacken war das auf dem unebenen Boden gar nicht so einfach.
„Pscht, still jetzt“, flüsterte Severus mir zu. „Du trampelst ja wie ein Elefant (WIE BITTE???). Dich kann man sicher noch in London hören (Das war ja wohl die Höhe!). Kannst Du nicht wenigstens versuchen, ein klein wenig leiser zu sein?“
„Entschuldigung, großer Meister“, fauchte ich ihn an. „ Du rennst aber auch wie ein Löwe, der hinter einer Gazelle her ist. Ich laufe hier immerhin gerade mit 12-Zentimeter-Absätzen über einen halben Acker. Das ist nicht so einfach. Versuch' Du das doch mal.“
Unwillkürlich hatte ich ein Bild von Severus vor Augen, wie er mit knallroten Pumps und schwarzen Minirock vor mir hin- und herstackste, wie ein Model auf dem Laufsteg. Sehr sexy. Ich musste grinsen.
„Dann zieh' die verdammten Dinger halt aus“, meinte Severus bissig.
„Aber die sind doch desillusioniert. Wie soll ich die hinterher wiederfinden? Nur über meine Leiche!“
„Es sind doch nur Schuhe, Katherine!“
„Hast Du überhaupt eine Ahnung, wie viel die gekostet haben?“
„Zieh' jetzt endlich diese verdammten Schuhe aus, sonst verwandele ich sie in Schlangen und dann kannst Du schauen, wie Du sie wieder bekommst.“
„Aber...“
„LOS JETZT!“
Grrr. Alter Tyrann. Das würde er mir noch büßen, das schwöre ich. Schnell schlüpfte ich aus meinen geliebten Highheels und sah mich nach einem geeigneten Ort um, wo ich sie währenddessen lassen konnte, damit ich sie auch später wieder zurück verwandeln konnte. Da vorne stand ein großer Blumenkübel. Perfekt, da finde ich sie bestimmt wieder.
„Besser“, fragte ich schnippisch, nachdem ich sie schweren Herzens dort hineingelegt hatte. Brrr, war der Boden kalt.
„Viel besser! Und jetzt, los!“
Wir gingen schweigend auf den Fuchsbau zu. Ich wurde nervös. Was würde mich darin erwarten? Hatte es irgendjemanden erwischt? Oh Gott, was wenn Fred, George, Mrs Weasley oder irgendjemandem sonst etwas zugestoßen war?
Weiter kam ich nicht, denn wir waren an der Hintertür angelangt, die in die Küche führte. Ich hörte bereits aufgeregtes Stimmengemurmel von drinnen.
„Bereit“, flüsterte Severus.
Ich nickte, bis mir einfiel, dass er mich gar nicht sehen konnte.
„Ja“, hauchte ich deswegen.
Er öffnete die Tür und ließ sie offen, so dass ich ihm folgen konnte. Ich schlich auf Zehenspitzen und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Wir gingen in das angrenzende Wohnzimmer. Dort saßen die kompletten Familien Weasley und Delacour sowie Remus, Tonks und Hagrid auf dem Sofa und in etwa 15 Todesser standen um sie herum. Schnell musterte ich alle, die mir am Herzen lagen. Keiner von ihnen schien verletzt zu sein. Gott sei Dank!
„Da bist Du ja endlich, Snape“, ertönte er von rechts. Ein großer dunkelhaariger Todesser hatte gesprochen. „Wo hast Du Dich denn rumgetrieben? Hast einen kleinen Spaziergang im Mondlicht unternommen, he?“
Der Kerl schien wirklich nicht alle Tassen im Schrank zu haben. Erstens war draußen der Mond nicht mal zu erahnen (es war zappenduster) und zweitens würde ich nicht so mit Severus reden. Vor allem nicht, wenn er die Augen so zusammen kniff und die Nüstern blähte, so wie jetzt. Sechs Jahre als seine Schülerin hatten mich eindeutig gelehrt bei diesem Anblick in Deckung zu gehen (Hey, immerhin etwas!). Gleich würde er auf ihn losgehen wie ein tobendes Nashorn. Ich sah quasi schon den Rauch aus seinen Nasenlöchern steigen. Achtung, Alarmstufe rot!
„Das geht Dich einen feuchten Dreck an, Goyle“, schnaubte Severus.
Ach, dass war der Vater vom lieben kleinen Gregory? Na, da haben wir es ja wieder mal eindeutig bewiesen: Wie der Vater, so der Sohn. Der war nämlich genauso eine Hohlbirne, wie der Vater zu sein schien.
„Ich habe neue Anweisungen von Seiner Lordschaft erhalten“, sagte Snape jetzt an alle gewandt. Schnell ließ ich meinen Blick über die Todesser schleifen. Ich konnte keinen einzigen von ihnen erkennen, da sie, mit Ausnahme von Severus alle noch ihre schwarzen Masken über den Augen trugen. „Wir sollen sofort zu ihm zurück kehren!“
„Und was ist mit denen da“, wollte ein anderer von ihm wissen und deutete auf meine Freunde auf dem Sofa. „Sollen wir sie einfach kalt machen?“
Sofort schloss sich meine Hand fester um meinen Zauberstab. Das sollte er mal versuchen. Er würde umfallen, bevor er zum Streich ausholte.
„Nein, die sollen wir vorerst in Ruhe lassen“, meinte Severus ruhig und gelassen. Na, der hatte vielleicht Nerven.
„Aber das sind Mitglieder des Ordens“, rief der andere Todesser empört.
„Kannst Du das beweisen?“
„Nein, aber...“
„Dann sollten wir jetzt so schnell wie möglich zum Dunklen Lord zurückkehren. Und das ganze bevor er sauer wird, bitteschön!“
Ein Murmeln und Austauschen nervöser Blicke ging durch die Reihen der Todesser. Sie schienen wirklich nicht scharf darauf zu sein, Voldemort wütend zu machen.
„Aber...“ Der andere Todesser setzte noch einmal an.
„Es ist Potter, den der Dunkle Lord will, Mulciber“, entgegnete Severus. „Also wenn Du jetzt bitte so freundlich wärst?“ Er deutete auf die Tür.
„Und was ist mit Potters kleiner Schlampe?“
Auf dem Sofa kam plötzlich etwas in Bewegung. Ich sah, dass Mrs Weasley knallrot anlief und zu einer bösen Erwiderung ansetzte, doch Mr Weasley stieß ihr in die Seite. Gut so, sie sollte jetzt bloß kein falsches Wort sagen.
„Die ist wahrscheinlich mit Potter disappariert“, sagte Severus immer noch ruhig. „Ich habe sie gesucht, aber leider nicht gefunden.“ Dabei warf er Goyle einen tödlichen Blick zu.
„Oh, da wird Seine Lordschaft aber nicht gerade begeistert sein“, meinte dieser mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht.
„Lasst das mal meine Sorge sein! Und jetzt los endlich!“
Ich konnte es kaum glauben, die Todesser hörten wirklich auf Severus. Sie warfen den Weasleys und Delacours zwar einen bedauernden Blick zu, aber verließen dann einer nach dem anderen das Haus, nur Severus blieb noch kurz. Er tauschte einen schnellen Blick mit Mr Weasley, der ihm einmal kurz dankend zunickte. Dann ging auch Severus.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, dauerte es ganze zwei Sekunden, bis das Chaos im Wohnzimmer losbrach. Alle redeten durcheinander und diskutierten über das eben Geschehene.
Ich nutzte die Stimmung, um mich zurück zu verwandeln. Ich machte es genauso, wie Snape mir gesagt hatte. Ich murmelte kurz „Illusionato“ und klopfte mir mit dem Zauberstab auf den Kopf. Nun spürte ich etwas Heißes meinen Körper hinunter laufen.
Doch meine Rückverwandlung blieb natürlich nicht unbemerkt. Als ich aufblickte, sah ich in 13 erschrockene Gesichter.


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