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Alles nur aus Liebe - Kapitel 7: Endlich Nachricht

von Dilli

Sofort brach erneut der Tumult los.
„Katherine!“
„Oh mein Gott, Arthur, sieh nur!“
„Wo warst Du?“
„Wo sind die anderen?“
„Was ist passiert?“
„Wo ist Ginny?“
Das waren zu viele Fragen auf einmal. Ich wusste nicht, auf wen ich mich zuerst konzentrieren sollte. Ich musste die anderen aufhalten, die sich mittlerweile in einem Kreis um mich gescharrt hatten und wild durcheinander auf mich einredeten.
„Stopp, stopp, stopp“, rief ich daher laut. „Nicht alle auf einmal. Bitte, einer nach dem anderen!“
„Wo ist Ginny“, wollte Mrs Weasley sofort wissen. „Ihr ward die ganze Zeit zusammen. Als die Todesser kamen und uns angriffen, haben wir Euch aus den Augen verloren. Sie ist doch nicht etwa...? Ihr ist doch nichts...?“
„Ginny ist in Sicherheit, Mrs Weasley“, antwortete ich ihr und sah deutlich, wie sie erleichtert durchatmete. „Sie hatte ein wenig zu viel getrunken (die Untertreibung des Jahrhunderts, sie war sternhagelvoll gewesen!) und da habe ich sie auf den Quidditchhügel gebracht. Im Moment schläft sie da oben im Balllager.“
„Urgh“, machte Fred. „Ist ja eklig! Da unten wimmelt es von Spinnen!“
„Und Ginny hasst Spinnen“, gab George seinen Senf dazu. „Ich wünsche Dir viel Spaß, wenn sie aufwacht. Sie wird Dich umbringen. Na, auf diesen Kampf freu' ich mich jetzt schon!“ Er grinste schelmisch.
„Das war der erste sichere Ort, der mir eingefallen ist“, verteidigte ich mich. „Oder hättet ihr eine bessere Idee gehabt?“
„Ist schon okay, Katherine“, mischte sich Mr Weasley ein. „Das war sehr mutig von Dir. Ihr hättet immerhin verfolgt werden können. Danke!“
„Ja, danke, Katherine“, schniefte Mrs Weasley, die vor lauter Erleichterung zu heulen begonnen hatte. Sie kam zu mir und nahm mich fest in den Arm. Oje, warum machen die denn jetzt so einen Aufstand darum? Ich meine, gut, ich habe Ginny in Sicherheit gebracht, aber hätte das in meiner Situation nicht jeder gemacht? Gefahr hin, Gefahr her. Sie ist meine beste Freundin und immerhin habe ich Harry versprochen auf sie aufzupassen. Aber das wussten die Weasleys ja nicht.
„Die kann wirklich was erleben“, begann Mrs Weasley nun zu schimpfen, kaum dass sie mich los gelassen hatte. „Wie kommt dieses Mädchen nur dazu, sich zu betrinken? Dazu ist sie doch noch viel zu jung. Wenigstens ist eine von Euch zwei vernünftig und das ist nicht meine Tochter!“
Dazu sage ich jetzt am besten nichts. Ich meine immerhin war ich es, die überhaupt auf die Idee gekommen war, sich zu betrinken. Ginny hatte einfach nur mit gemacht, zumindest am Anfang. Dann hatte ich aufgehört und sie... Sie hatte immer weiter getrunken und über Harry geschimpft, der sie – ich zitiere - „wegen so einer Klitzekleinigkeit wie einer möglichen Entführung“ verlassen hatte. Aber das erzählte ich Mrs Weasley jetzt lieber nicht. Was die nicht weiß, macht sie nicht heiß.
„Was ist denn überhaupt passiert“, fragte Bill, der eine total aufgelöste Fleur im Arm hielt (verständlich, denn immerhin hatte sich ihre Hochzeit innerhalb von Sekunden zum Desaster verwandelt). „Wie hast Du es geschafft, Ginny da raus zu bringen, ohne dass man euch entdeckte? Ich meine, es wimmelte da nur von Todessern.“
„Na ja, wir standen direkt am Zelteingang, als Kingsleys Patronus auftauchte“, begann ich zu erzählen. „Ich habe Ginny aus dem Zelt gestoßen, als uns einer von denen angreifen wollte. Aber ich war schneller und konnte ihn ausschalten. Dann bin ich mit Ginny in der Dunkelheit verschwunden. Hundertprozentig sicher konnte ich mir zwar nicht sein, aber ich denke, wir wurden nicht verfolgt. Als ich Ginny dann im Versteck abgelegt hatte, wollte ich so schnell wie möglich zurück, um Euch irgendwie zu helfen. Doch plötzlich... ähm... (Wie konnte ich mein Gespräch mit Severus verheimlichen? Sollte ich das überhaupt?) sah ich einen... ähm... Schatten vor mir und... ähm... ich konnte mich gerade noch mit einem Desillusionierungszauber belegen.“
Also wenn das jetzt nicht auffällig war mit den ganzen Ähms, dann weiß ich auch nicht. Doch die anderen schienen das auf die allgemeine Stimmung und Nervosität zu schieben, denn keiner sah mich auch nur eine Sekunde lang zweifelnd an.
„Du kannst einen Desillusionierungszauber“, unterbrach Fred meine Gedanken.
„Ähm... ja!“ Na ja, stimmte ja auch fast, immerhin konnte ich ihn aufheben, also würde ich mich auch mit dem Zauber belegen können. Wie schwer konnte das denn sein?
„Wow, nicht schlecht“, sagte George und pfiff dabei leicht durch die Zähne. Noch immer zierte ein Verband sein abgetrenntes Ohr. „Freddy und ich können den heute noch nicht und dabei sind wir schon seit zwei Jahren aus der Schule raus. Woher kannst Du den denn? So weit ich weiß, bringt McGonagall den erst in der siebten Klasse dran.“
Oh, fuck, jetzt musste ich mir schnell eine gute Ausrede einfallen lassen.
„Ähm... der stand...ähm“, stotterte ich. Aber dann kam mir die zündende Idee, die noch nicht einmal gelogen war. Kate, manchmal bist Du echt ein Genie. „Der stand in einem Buch meiner Aurorenbücherreihe, die meine Eltern mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt haben. Und weil meine Ferien bis ich hierher kam nicht gerade der Burner waren, habe ich ein bisschen Zaubern geübt.“
„Kate, das war sehr gefährlich“, mischte sich Mrs Weasley jetzt ein. „Du kannst doch nicht einfach irgendwelche Zauber ausprobieren, die Du gar nicht kennst. Was, wenn etwas pass...“
„Das ist doch jetzt nicht wichtig, Molly“, unterbrach sie Mr Weasley. „Kate steht hier und ist gesund und munter. Da brauchen wir jetzt nicht darüber zu diskutieren, was vielleicht hätte passieren können. Erzähl weiter, Kate!“
Ich erzählte noch schnell, wie sich der Schatten, der sich als Snape herausgestellt hatte, noch auf dem Hügel umgesehen hatte und wie ich ihm dann in einigem Abstand zum Fuchsbau gefolgt war. Das klang einigermaßen plausibel. Und die anderen schienen mir meine Geschichte ohne jeden Zweifel abzunehmen.
„Kate, weißt Du, wo die anderen hin sind“, wollte Mrs Weasley wissen, nachdem ich meine Erzählung beendet hatte. „Wo sind Ron, Harry und Hermine?“
Ich sah an ihrer Mimik, dass sie sich schon selbst einiges zusammen gereimt hatte, aber sie wollte eine Bestätigung von mir hören. Oh Gott, das konnte ich nicht. Ich konnte ihr nicht erzählen, dass ihr Sohn mit seinen Freunden abgehauen war und sich selbst so einer Gefahr aussetzte. Das sollte lieber ihr Mann übernehmen, immerhin wusste er darüber genauso Bescheid wie ich. Ich sah Mr Weasley verzweifelt an, doch er schüttelte nur leicht den Kopf, dann senkte er den Blick. Und da machte es klick. Er konnte es seiner Frau nicht sagen, die würde ihm glatt den Kopf abreißen. Also war wieder einmal ich die Dumme. Klar, wer denn auch sonst?
„Ähm“, machte ich und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. Ich war mir der Blicke der anderen durchaus bewusst. Und es waren viele Blicke. Die der kompletten Familien Delacours uns Weasley, sowie die von Remus, Tonks und Hagrid. „Mrs Weasley, ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll, aber die drei sind... nun ja, sie sind... weg.“
„Das haben wir auch schon gemerkt“, warf Fred ein. Jetzt konnte ich die beiden wenigstens auseinander halten.
„Weg? Was soll das heißen, weg“, fragte Mrs Weasley.
„Na ja“, stammelte ich weiter. Gott, war das schwierig. Ich wollte doch nur nach oben und Dracos Brief lesen, den ich deutlich an meiner linken Seite spürte. Ich schien wirklich zum Überbringer von schlechten Nachrichten mutiert zu sein. „Also, so genau weiß ich das leider auch nicht. Harry meinte nur, er habe einen Auftrag von Professor Dumbledore erhalten, bevor dieser starb. Und dieser Auftrag sollte dazu führen, dass man Voldemort töten könnte. Die drei sind nun unterwegs, um das zu erledigen. Wohin sie aber genau gegangen sind, kann ich Ihnen leider nicht sagen, da ich es selbst nicht weiß. Es tut mir leid!“
Natürlich wusste ich mehr. Ich wusste, dass die drei unterwegs waren, um Voldemorts Seelenstücke aufzuspüren und diese zu vernichten, aber das wollte ich Mrs Weasley nicht zumuten. Es war für sie so schon schwer genug, da ihr Sohn nun erst recht in tödlicher Gefahr schwebte. Mehr denn je!
Mrs Weasley seufzte und ließ sich auf das Sofa fallen.
„Irgendwie habe ich so etwas schon geahnt“, meinte sie resignierend. „Eigentlich schon seit Ron Harry kennen gelernt hat und spätestens seit Ihr-wisst-schon-wer zurück ist. Ich wusste, dass Ron Harry niemals allein losziehen lassen würde. Er würde immer an seiner Seite stehen. Das ist wahre Freundschaft!“
Weiter konnte sie nicht sprechen, denn die Tränen stiegen ihr erneut in die Augen. Mr Weasley nahm sie fest in die Arme.
„Die drei werden das schon schaffen“, sagte er sanft zu ihr. „Sie sind erwachsen, Molly. Wir hätten sie ohnehin nicht aufhalten können.“
Mrs Weasley nickte einfach nur.
Da fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und sah mich Remus gegenüber.
„Kate, auf ein Wort bitte!“
Was war denn bitte jetzt noch? Ich hatte ihnen doch schon alles erzählt. Musste ich ihm jetzt noch den genauen Wortlaut vorbeten oder was?
Ich wollte doch einfach nur nach oben und diesen verdammten Brief lesen. War das denn zu viel verlangt? Herrgott nochmal!
„Was gibt es denn Remus“, wollte ich genervt wissen und folgte ihm nach draußen. Tonks, seine Frau, blickte uns besorgt hinterher.
„Wo sind deine Schuhe, Kate“, fragte er mich.
„Da vorne, in dem großen Blumenkübel. Wieso fragst Du?“
„Nur so. Nicht dass Du noch krank wirst (das nahm ich ihm nicht ganz ab!). Bist Du okay soweit?“
„Ja klar, alles bestens!“
Worauf wollte er nur hinaus? Mir wurde das ganze unheimlich. Was sollte die Fragerei?
„Bist Du Dir ganz sicher, dass Du den Desillusionierungszauber auch alleine durchgeführt hast? Das ist ganz schön schwierig für eine Hexe in Deinem Alter.“
„Ich habe halt geübt, was soll's. Remus, was soll dieser Verhör? Ich bin müde und ich möchte einfach nur nach oben und diesen Tag vergessen. Wieso sagst Du mir nicht einfach, worauf Du hinaus willst, dann können wir die Sache abkürzen.“
Ich hatte einfach keine Nerven dafür. Der Brief in meiner Tasche wurde immer schwerer, er wog mittlerweile schon drei Zentner.
„Mir ist aufgefallen, dass Snape die Tür etwas länger aufgehalten hat als nötig gewesen wäre. So, als wenn er wüsste, dass hinter ihm noch jemand eintreten würde. Was hast Du mit ihm zu schaffen, Kate? Raus mit der Sprache. Was ist da zwischen euch?“
„Nichts, wirklich!“ Ich war mehr als schockiert. Was wollte mir Remus damit sagen? „Ich habe nichts mit Snape zu schaffen, ich kann ihn ja noch nicht mal leiden. Ganz zu schweigen davon, dass ich ihm niemals trauen würde. Ich weiß ja noch nicht mal, ober er zu uns oder zu den Todessern gehört. Bitte, Remus, Du musst mir glauben, ich habe nichts getan. Dass er die Tür länger aufgehalten hat, war einfach reiner Zufall, das musst Du mir glauben.“
Gut, das war gelogen. Aber irgendwie sagte mir mein Bauch, dass es besser war, den anderen nichts davon zu erzählen, dass ich mich mit Severus unterhalten hatte und dass er mir verraten hatte, was der Dunkle Lord von ihm wollte. Vielleicht wollte ich sie einfach nur alle schützen, keine Ahnung.
Lupin schaute mich lange an und schien hin- und her gerissen zu sein. Doch schließlich seufzte er nur resignierend.
„Tut mir leid, Kate, ich musste einfach sicher sein. Ich weiß einfach selber nicht mehr, was ich glauben soll. Dass Dumbledore tot ist, war doch ein ziemlicher Schock. Und dann auch noch Mad-Eye. Ich weiß einfach selber nicht mehr, ob es sich überhaupt noch lohnt zu kämpfen.“
„Es lohnt sich immer, Remus“, meinte ich und das sagte ich aus vollster Überzeugung. „Allein schon für diejenigen, die wir lieben und die wir beschützen wollen.“
„Da hast Du Recht. Auch wenn das oftmals unmöglich scheint. Aber sag mal, Kate, ich hätte da noch eine Frage: Weißt Du wirklich nicht, wo die anderen hin sind?“
„Tut mir leid, Remus, es ist, wie ich gesagt habe. Ich habe keine Ahnung.“
„Schade, ich dachte nur, vielleicht könnte ich Ihnen helfen.“
„Und was ist mit Tonks? Willst Du sie etwa alleine lassen?“
„Nein, natürlich nicht. Auch wenn es für sie manchmal vielleicht besser wäre.“
Er warf einen Blick auf den Mond, der mittlerweile wieder am Himmel erschienen war. Er war fast voll und ich wusste, woran Remus dachte. Immerhin war er ein Werwolf. Morgen würde er sich wieder in die Bestie verwandeln, die er so sehr hasste.
„Ach, lassen wir das. Du musst sicher müde, Kate und willst schlafen.“
Von schlafen konnte gar keine Rede sein. Dracos Brief wog nun schon mindestens fünf Tonnen.
„Na dann, ab mit Dir nach oben. Gute Nacht, Kate. Und hab' keine Angst: der Fuchsbau wird mittlerweile wieder mit vielen, und diesmal anderen, Schutzzaubern geschützt. Die Todesser können nicht mehr eindringen, auch wenn sie wissen, wo wir sind. Du bist in Sicherheit.“
„Danke. Gute Nacht, Remus.“

Nachdem ich den anderen noch kurz eine gute Nacht gewünscht hatte, hielt mich nichts mehr. Ich stürmte mit einem Affenzahn nach oben in Ginnys Zimmer, das ich heute Nacht für mich alleine haben würde. Hermine war weg, Ginny schlief ihren Rausch aus und Gabriele durfte, aus gegebenen Anlass, bei ihren Eltern im Bett schlafen. Vor lauter Eile, schaffte ich es mal wieder, der Länge nach auf die Fresse zu fallen. Und dann stieß ich mir auch noch das Knie am Schreibtisch. Kate, wie sie leibt und lebt eben.
Fluchend und auf einem Bein hüpfend, machte ich mich auf dem Weg zum Bett. Ich konnte es kaum noch erwarten, den Brief zu lesen. Ich hoffte bloß, dass es sich nicht wieder nur um drei Buchstaben handelte. Sonst konnte Draco aber was erleben. Dann würde ich mit wehenden Fahnen zu ihm fliegen und... Wobei, wenn ich es mir recht überlegte, wusste ich gar nicht, wo Draco genau wohnte. Hmm, daran musste sich dringend etwas ändern. Na ja, egal, ich würde das schon irgendwie hinkriegen. Das wäre doch gelacht. Und wenn ich Severus fragen oder eher bedrohen musste, damit er mich dorthin bringt. Bei mir hatte immer schon der fällige Arschtritt den richtigen Adressaten gefunden. Wäre doch gelacht, wenn es diesmal nicht so wäre...
Ich ließ mich auf Ginnys Bett fallen und zog mit zitternden Fingern den Umschlag aus der Innentasche meines Festumhangs. Ich konnte immer noch nicht richtig glauben, dass ich endlich eine Nachricht von meinem Schatz in den Händen hielt. Endlich, nach über 6 Wochen, würde ich seine Handschrift wieder sehen. Das ILD des ersten Briefes zählte ich da nicht mit, denn drei Buchstaben konnte man nicht wirklich als Brief oder Nachricht bezeichnen.
Irgendwie hatte ich Angst, den Brief zu öffnen. Was, wenn es nun doch wieder nur so etwas kurz Dahingeschmiertes war? Dann kannst Du es nun auch nicht mehr ändern, schimpfte meine innere Stimme. Jetzt sei kein Frosch, Miller und mach endlich dieses verdammte Kuvert auf. Wie lange willst Du Dich denn noch auf die Folter spannen?
Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Meine Hände bebten und so fiel es mir extrem schwer, das Wachssiegel zu brechen und schließlich die 2 Blatt Papier aus dem Umschlag zu ziehen. Sie waren voll geschrieben.
Als ich Dracos vollkommene, geschwungene Handschrift betrachtete, stiegen mir die Tränen in die Augen. Endlich. Er hatte doch sein Versprechen gehalten und zeigte mir somit, dass er mich doch liebte.
Ich atmete noch einmal tief durch und begann schließlich zu lesen:

Meine liebste Katherine, mein Schatz, mein Leben,
wie geht es Dir?
Es tut mir so leid, dass ich mich so lange nicht melden konnte und dass ich Dich somit mit deinem ganzen Leiden alleine lassen muss. Aber wie Du sicher weißt, ist es für mich nicht einfach, mich einmal davon zu stehlen und allein zu sein. Ich bin eigentlich nie allein. Auch jetzt habe ich es nur geschafft, Dir zu schreiben, weil ich gerade einen Auftrag für DWSW ausführen muss. Es ist nicht so, dass ich Dir nicht schreiben möchte, meine Liebe, ganz im Gegenteil, aber es ist einfach so furchtbar schwierig.

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr Du mir fehlst. Jede Sekunde denke ich an Dich. Jeden Atemzug, den ich tue, tue ich für Dich und alles, was ich sonst so mache (was das alles ist, möchte ich Dir lieber gar nicht erst sagen), tue ich nur in der Hoffnung, dass es mich Dir näher bringt. Jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe – falls ich denn überhaupt zur Ruhe kommen darf – sehe ich Dich vor mir. Die Sachen, die Du mir geschenkt hast, helfen mir dabei, nicht völlig auszuflippen. Und wenn ich Dein Bild anschaue, das ich mit einigen Zaubern belegen musste, damit es die anderen nicht finden, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als bei Dir sein zu können, Dich küssen, berühren, streicheln zu können.
Du fehlst mir einfach so und es tut mir so leid, dass ich Dich alleine lassen musste, dass ich nicht bei Dir sein kann, obwohl ich doch weiß, wie schlecht es Dir gehen muss, nach allem was Du durchmachen musstest. Ich spüre, dass es Dir schlecht geht und ich kann nicht bei Dir sein. Erinnerst Du Dich noch an die Kette, die ich Dir zu Weihnachten geschenkt habe? Ich weiß nicht, ob ich es Dir gesagt habe, aber als Du sie mir zurückgegeben oder besser zurückgeschickt hast, habe ich sie erneut mit einem Verbindungszauber belegt. Wenn Du sie trägst, kann ich spüren, was Du fühlst und wie es Dir geht. Deswegen möchte ich Dich hiermit noch einmal bitten, sie niemals abzunehmen. Genauso wie meinen Ring. Diese Sachen sollen Dir zeigen, dass ich in Gedanken immer bei Dir bin und dass ich Dich immer lieben werde, ganz egal, was auch kommen mag.

Aber genug mit dem deprimierenden Gerede, denn ich habe auch gute Neuigkeiten für Dich. Besser eigentlich noch, denn es sind gleich 2. Falls Du Dir jetzt Hoffnungen machen solltest, dass ich eine Möglichkeit gefunden habe, Dich zu mir zu holen, dann muss ich Dich jedoch leider enttäuschen. In dieser Sache bin ich leider noch nicht weiter gekommen. Es tut mir sehr leid.
Aber lass Dich davon nicht noch mehr in die Tiefe ziehen (und sag jetzt ja nicht, dass Du das nicht tust, denn ich kenne Dich besser, als Du Dich selbst kennst, mein Schatz), denn hier sind meine guten Nachrichten:

1. Ich konnte kurz mit Severus sprechen und er hat zugestimmt, dass er es uns ermöglicht, dass wir uns schreiben können. Und das ganze wird folgendermaßen funktionieren: Wenn du noch nicht wieder in Hogwarts bist, dann kannst Du Deine Briefe an mich direkt an den neuen Schulleiter von Hogwarts adressieren. Die Schreiben an ihn werden nicht überwacht, da sie als streng vertraulich gelten. Du solltest Severus eine kleine Nachricht dazu schreiben, damit er weiß, dass der Liebesbrief auch nicht für ihn bestimmt ist. Er wird ihn dann an mich weiterleiten. Und hab keine Angst, er wird sie nicht lesen, das musste er mir versprechen. Und seine Versprechen hält er wirklich. Wenn Du wieder in der Schule bist, dann kannst Du sie ihm als Hausaufgaben getarnt selbst übergeben. Ich hoffe, dass das für Dich in Ordnung ist, aber eine andere Möglichkeit haben wir leider nicht.

2. Wenn alles so läuft, wie geplant, dann habe ich am 14. August einen Auftrag in London zu erledigen, bei der ich auch dort übernachten muss. Wenn Du es schaffst, an diesem Tag auch in die Winkelgasse zu kommen, besteht die Möglichkeit, dass wir uns dort treffen können. Was hältst Du davon? Und hab' keine Angst, an diesem Tag werde ich nicht überwacht werden, dafür ist schon gesorgt. Die genaue Uhrzeit kann ich Dir leider nicht sagen, da es alles davon abhängt, wie lange mein Auftrag dauert, aber ich denke, so gegen 4 Uhr müsste ich dort sein. Kennst Du die kleine Seitengasse neben der Apotheke? Geh dort hinein und weiter bis zum Ende. Dort werde ich auf Dich warten.

Bitte schreibe Deine Antwort an Severus. Wie schon gesagt, er wird sie an mich weiter leiten.
Du fehlst mir sehr, meine Süße, und ich freue mich bereits schon jetzt, Dich bald zu sehen.
Mit all der Liebe, die ich aufbringen kann, verbleibe ich immer der Deine.
In Liebe,
Dein Draco

Die Tränen liefen mir über die Wangen und es war mir scheißegal, dass ich jetzt vermutlich wie ein Zombie aussah, da mein Make-up wahrscheinlich verschmiert war. Ich hatte noch nie einen so schönen Brief bekommen, so voller Liebe und Zuneigung. Ich war trotzdem ziemlich hin- und her gerissen. Einerseits freute ich mich, dass er mir endlich geschrieben hatte und sogar die Möglichkeit gefunden hatte, dass ich ihm schreiben konnte, aber andererseits war ich auch sehr traurig, dass er mich noch nicht zu sich holen konnte. Aber wenigstens würden wir uns bald sehen. Moment? Wie war das? Das musste ich doch gleich noch einmal nachlesen. Tatsächlich, hier stand es schwarz auf weiß. Ich konnte es nicht fassen, wir würden uns wirklich treffen. Fragt sich nur noch, wie ich es schaffte, alleine in die Winkelgasse zu kommen, aber da würde mir schon etwas einfallen. Immerhin war ich volljährig und man konnte mir nichts mehr verbieten.
Sofort war ich wieder topfit. Ich sprang aus dem Bett und setzte mich sofort an den Schreibtisch. Dort durchwühlte ich erst einmal sämtliche Schubladen auf der Suche nach Pergament und einer Feder. Doch natürlich fand ich keins von beidem auf Anhieb. Aber so ist das ja immer: Wenn man etwas sucht, findet man es nicht und wenn man mal nichts braucht, dann liegt es einfach so herum und ist einem auch noch im Weg. Typisch!
Dann hatte ich endlich, was ich brauchte und ich schrieb sofort einen 4 Rollen langen Brief an meinen Liebsten. Ich erzählte ihm einfach alles: was in mir vorging, von meinen Versuchen, mich abzulenken, von der Hochzeit, wie sehr er mir fehlte und natürlich vieles mehr. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu schreiben. So einen Elan wünschte ich mir einmal bei meinen Hausaufgaben, aber da stöhnte ich ja schon auf, wenn ich eine komplette Rolle voll schreiben musste.
Als ich endlich fertig war, dämmerte bereits der Morgen und ich fühlte die Müdigkeit wie einen Hammer auf mich einschlagen. Doch ich war noch nicht ganz fertig, denn ich musste ja noch eine Nachricht an Severus schreiben. Oh mein Gott, wie sollte ich das denn jetzt wieder anstellen? Was sollte ich bloß schreiben? Genau, was schreibt man seinem Hasslehrer / Todesser / Mörder? Na ja, aber Draco hatte ja gesagt, dass ich das so machen musste und als die Sonne schon über den Horizont lugte, hatte ich folgendes zu Pergament gebracht:

Sehr geehrter Professor Snape, lieber Severus,
bitte leiten Sie diesen Aufsatz an den dafür vorgesehen Empfänger weiter.
Ich kann Ihnen / Dir gar nicht sagen, wie dankbar ich bin.
Gruß
KJM


Er würde schon wissen, was ich meinte und wer ich war. Ich befestigte den Brief an Artemis Fuß, der soeben von seinem nächtlichen Jagdausflug zurück gekommen war und schickte ihn nach Hogwarts. Das Kuvert hatte ich an den Neu ernannten Leiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei adressiert. Ich schloss die Vorhänge vor dem Fenster und legte mich in Ginnys Bett.
Dann nahm ich noch einmal Dracos Brief zur Hand und las ihn gefühlte 20 Mal durch. Danach drückte ich ihn mir fest an die Brust und schlief schließlich ein.

„KATHERINE JANE MILLER, ICH BRING' DICH UM!“
Ratsch!!! AUAAAA, welcher verfluchte Idiot machte denn mitten in der Nacht das Licht an. Ich will doch nur schlafen. Ich habe mich doch gerade erst hingelegt.
„Steh' endlich auf, damit ich Dir in den Hintern treten kann, Du mieses Stück!“
Das war eindeutig Ginnys Stimme. Bilder von gestern Abend krochen mir in den Kopf. Ein dunkles, modrig riechendes Loch, mit all möglichem Krabbeltier fiel mir ein. Oh oh! Ich versuchte, sie zu ignorieren, wie sie dastand und mich anbrüllte. Diesen Anschiss konnte ich mir später abholen.
KLATSCH! UUUUUUAAAAAAAAHHHH, kalt, kalt, kalt, kalt. Und nass. Ich saß sofort senkrecht im Bett und riss die Augen auf. Ginny stand mit knallrotem Gesicht vor mir und hatte einen Eimer in der Hand. Sie kochte vor Wut, aber was sie konnte, konnte ich schon lange.
„Sag mal, spinnst Du“, schrie ich sie an. „Wie kannst Du es wagen, mir einen Eimer Wasser über den Kopf zu schütten? Willst Du mich etwa umbringen?“
„Ja, genau das will ich“, hielt meine Freundin dagegen. „Kannst Du Dir eigentlich vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als ich in diesem stinkigen Loch aufgewacht bin. Ich bin zu Tode erschrocken. Und da saß auch noch diese riesige Spinne auf meiner Hand. Du weißt doch, was für eine Angst ich vor diesen Viechern hab.“
„Oh, Entschuldigung, das tut mir aber leid, Miss Schluckspecht!“ Ich war außer mir vor Wut. Ich lasse mich doch von ihr nicht so niedermachen. „Während Du nämlich im Delirium warst, habe ich Dich vor den Todessern gerettet und Dich dann auch den ganzen Hügel nach oben geschleppt. Entschuldige, dass es dann nicht für das Four Seasons an der Park Lane gereicht hat.“
„Hä, was redest Du denn da für einen Stuss?“ Ginny sah verwirrt drein. „Ich habe keine Ahnung, was Du meinst. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich mit Neville getanzt habe und dann noch an der Bar was trinken wollte. Danach ist alles weg.“
„Na siehst Du? Also, nur zu Deiner Information: als Du total betrunken warst, sind Todesser auf der Hochzeit aufgetaucht. Der Zaubereiminister ist tot und wahrscheinlich hat Voldemort jetzt die Macht über das Ministerium. Als diese Arschlöcher aufgetaucht sind, habe ich nicht nur einen von denen erledigt, sondern Dich dann auch noch in Sicherheit gebracht. Ich musste Dich an einem sicheren Ort verstecken, damit die Dich nicht kriegen. Und mir ist leider kein besserer Ort eingefallen. Alles andere wäre zu offensichtlich gewesen. Gut, das Balllager ist wirklich eklig, aber das ist noch lange kein Grund, mich so anzuschreien und mich mit einem Eimer voll Wasser zu wecken. Ich wollte eigentlich heute noch duschen gehen, nachdem ich ausgeschlafen habe!“
„Oh“, machte meine Freundin und schaute auf einmal bedröppelt drein. „Tut mir leid, Kate, ich wusste nicht, was passiert war. Ich dachte einfach nur, Du hättest mich zum ausnüchtern da rein gelegt und weil Du mich damit erschrecken wolltest.“
„Nein, habe ich nicht. Aber danke, dass Du mir so was zutraust!“
„Es tut mir wirklich leid, Kate!“
„Ja, ja, ist ja schon gut!“
„Was hab ich denn sonst so verpasst?“
„Ach, eigentlich...“
Scheiße, der Brief! Wasser und Papier verträgt sich nicht so gut. Hastig schaute ich mich um und fand Dracos Brief, Gott sei Dank unversehrt, auf dem Boden.
„Was ist denn das“, wollte Ginny wissen. „Ist es das, was ich denke, das es ist?“
Ich grinste meine Freundin an.
„Ja, genau das ist es.“
„Gib her. Lass mich mal lesen.“
Ich zögerte kurz. Der Brief war doch sehr privat. Aber als ich ihn noch einmal kurz überflog, dachte ich mir, dass eigentlich nichts Intimes darin stand. Und da ich keine Geheimnisse mehr vor meiner Freundin haben wollte, gab ich ihn ihr schließlich.
„Oh, ist der süß“, sagte Ginny schließlich, nachdem sie ihn gelesen hatte. „Wie hat er es denn geschafft Dir nun doch zu schreiben?“
Ich erzählte es ihr schnell.
„Und er will sich mit dir treffen. Aber wie willst Du das anstellen? Meine Mum lässt Dich doch niemals über Nacht allein in London.“
„Na ja, ich dachte, ich könnte mich zwischendurch kurz hierher apparieren und dann wieder zurück. Natürlich nur, wenn Du mich deckst.“
„Das muss ich mir aber genau überlegen.“
„Ach komm schon, Gin, biiiiitte!“
Und ich versuchte einen Hundeblick aufzusetzen, wie Draco immer, aber ich versagte kläglich. Doch Ginny musste lachen.
„Du weißt doch, dass ich Dir keinen Wunsch abschlagen kann!“
„Danke, Gin, das werde ich Dir nicht vergessen. Du hast was gut bei mir!“
„Tu mir einfach den Gefallen und appariere mich das nächste Mal einfach in ein Spa, wenn ich betrunken bin, okay? Oder nach Hawaii oder so...“
Ich grinste meine Freundin an. „In Ordnung!“
„Sag mal, wo ist eigentlich Hermine? Im Bad oder wie? Hat sie den Brief schon gelesen?“
Ich musste schlucken. Wie sollte ich ihr erklären, dass sie sturzbetrunken war, als unsere Freundin, ihr Bruder und vor allem die Liebe ihres Lebens zu ihrer lebensgefährlichen Mission aufbrachen? Dass sie sich nicht von ihnen verabschieden konnte?
Doch mein Blick schien alles zu sagen.
Denn Ginny fragte mich: „Sie sind weg, oder?“
Ich nickte.
„Ja, das sind sie, Ginny. Es war ja abzusehen. Aber ich bin mir sicher, dass wir sie wieder sehen werden.“
Tränen stiegen in Ginnys Augen. Ihr tat es sichtlich weh, dass sie nicht hatte Auf Wiedersehen sagen können. Wie konnte ich sie nur wieder aufmuntern? Ich bin einfach beschissen in so etwas.
„Ich sag Dir, was, Gin. Harry wollte zuerst gar nicht gehen. Es war ihm viel wichtiger, Dich zu beschützen. Ich habe ihn dazu gedrängt zu gehen. Wann hätte er es sonst tun sollen? Die Gefahr wäre viel zu groß gewesen, dass er erwischt wird. Aber er liebt Dich!“
„Meinst Du wirklich?“
„Da bin ich mir ganz sicher. Und jetzt komm, lass uns nach unten gehen und einen ganzen Eimer Kaffee trinken. Den brauch ich nämlich jetzt, nachdem ich ja, nach nur 4 Stunden Schlaf so lieb von Dir geweckt wurde. Und danach zeige ich Dir ein paar coole Flüche in meinen Büchern, okay?“
Dann nahm ich sie bei der Hand und zog sie nach unten in die Küche.


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