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Alles nur aus Liebe - Kapitel 8: Auf nach London

von Dilli

Und wieder hieß es, warten. Was auch sonst? Ich hatte ja schließlich 6 Wochen lang nichts anderes getan.

Aber wenigstens wurde mir dieses Mal nicht ganz so langweilig, denn ich hatte immer jemanden um mich. Sei es Ginny, Mrs Weasley, Fred, George, es war immer jemand da. Außerdem nutzten meine Freundin und ich die Zeit und übten fleißig Flüche, Gegenflüche, Gifte, Tarnung und vieles mehr. Natürlich konnte Ginny nicht zaubern, da sie einfach noch 16 war und die Spur auf sich hatte und wir wollte ja keinen Rauswurf aus Hogwarts riskieren. Obwohl das Ginny wahrscheinlich mehr als nur recht gewesen wäre.
Eine Woche, nachdem ich an Severus geschrieben hatte, bekam ich doch tatsächlich eine Antwort von ihm. Allerdings ohne einen Anhang von meinem Schatz.

Sehr geehrte Miss Miller, liebe KJ,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Gemäß Ihrem Wunsch, habe ich den beigefügten Aufsatz, an den verantwortlichen Sachbearbeiter weiter geleitet.
Ich soll Ihnen viele Grüße von ihm ausrichten. Doch leider ist es ihm im Moment nicht möglich, persönlich mit Ihnen in Kontakt zu treten.
Allerdings freut es mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ansonsten alles auf dem aktuellen Stand der Dinge bleibt.

Für weitere Fragen stehe ich Ihnen weiterhin zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Severus Snape
Leiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei


„Häää“, meinte Ginny, als ich ihr den Brief zum Lesen gab. „Wer soll denn da bitte durchblicken? Was für ein Sachbearbeiter denn? Hat Hogwarts so etwas überhaupt? Und was für ein aktueller Stand bitte?“
Ich seufzte leicht genervt.
„Der Sachbearbeiter ist ein Synonym für Draco und mit dem aktuellen Stand der Dinge meint Snape, dass es bei dem Treffen mit mir und Draco bleibt.“
„Das checkt doch nie jemand!“
„Ginny, das ist ja auch der Sinn der ganzen Sache. Dass es keiner blickt, falls die Eule doch abgefangen werden sollte.“
„Ach so. Ja dann... Aber sag mal, Kate, findest Du es nicht komisch, mit Snape zu schreiben? Also, ich meine er ist immerhin der neue Schulleiter. Und ein Todesser und Mörder noch dazu.“
„Ja schon, aber was bleibt mir denn anderes übrig?“
Das war die große Frage. Sicherlich fand ich es seltsam, mit Severus zu schreiben, aber wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich wirklich keine andere Wahl, wenn ich mit Draco in Kontakt bleiben wollte. Und ich griff nach jedem einzelnem Grashalm, der sich mir darbot.

Endlich waren die zwei Wochen beinahe rum. Es war der 12. August und wir saßen gerade beim Frühstück als zwei Schleiereulen durch das offene Küchenfenster herein geflogen kamen. Die eine ließ einen ziemlich dicken Umschlag in Ginnys Rührei fallen. Sie würde neben der üblichen Bücherliste auch noch ihre ZAG – Ergebnisse erhalten. Ich brachte mein Marmeladentoast gerade noch in Sicherheit, bevor auch vor mir ein Umschlag landete.
Meine Freundin begann am ganzen Körper zu zittern. Verständlich, ich war letztes Jahr genauso aufgeregt gewesen. Wobei, wenn ich es mir so recht überlegte, waren die Briefe dieses Jahr verdammt früh gekommen. Ich hatte meine Ergebnisse erst zwei oder drei Tage vor Ferienende erhalten. Das war ja wieder mal typisch. Die blöde Miller kann ja warten und dabei halb sterben!!! Wobei, wenn ich es so sehe, dann war es mir dieses Jahr ganz recht so. Das war die perfekte Ausrede. Ob Severus da seine Finger im Spiel hatte?
„Na komm schon, Ginny, mach ihn schon auf“, forderte Mrs Weasley ihre Tochter auf. „So schlimm kann es schon nicht sein.“
„Stimmt, es wird schon nicht so dramatisch werden wie bei Fred und mir“, meinte George.
„Hey, immerhin haben wir sechs ZAGs bekommen“, warf der daraufhin ein.
„Ja, zusammen“, war mein Kommentar daraufhin. Das hatte mir Ron erzählt.
„Stimmt genau, Miller“, sagte George grinsend und klatschte sich dann mit seinem Bruder ab.
Doch Gin war immer noch kreidebleich und machte nicht einmal Anstalten, das Kuvert zu öffnen.
„Sei kein Flubberwurm“, rief ich deshalb und beugte mich zu ihr hinüber. „Soll ich es für Dich aufmachen?“
„Untersteh Dich“, fauchte sie und nahm dann doch endlich den Brief an sich.
Ich beobachtete sie aufmerksam beim Lesen und konnte deutlich sehen, wie sie sich entspannte. Dann grinste sie.
„Nur in Zaubereigeschichte durchgerasselt. Ansonsten hab' ich alles bestanden.“
„Na also, dann herzlichen Glückwunsch“, gratulierte ich ihr. „Zeig mal her!“
Ich riss ihr das Blatt aus der Hand. In den meisten Fächern hatte sie ein Erwartungen übertroffen. Außer in Muggelkunde und Astronomie, da hatte sie jeweils ein Annehmbar. Und in Pflege magischer Geschöpfe sogar ein Ohnegleichen.
„Ginny, das ist wirklich ganz hervorragend“, meinte Mrs Weasley, stand vom Tisch auf und umarmte dann ihre einzige Tochter. „Wenn wir nächste Woche in die Winkelgasse gehen, dann kannst Du Dir etwas aussuchen, ja?“
„Weißt Du, Mum, ich habe eigentlich keinen großen Wunsch. Ich habe ja schon meinen Minimuff und auch einen recht passablen Besen. Von daher braucht ihr mir nichts kaufen.“
Das war sehr nett von Ginny, denn sie wusste genau, dass ihre Eltern nicht so viel Geld hatten. Deswegen verzichtete sie freiwillig auf ein schönes Geschenk. Das musste ich ihr hoch anrechnen. Ich hatte so etwas nie erfahren müssen, denn bei mir arbeiteten beide Elternteile und ich war das einzige Kind. Deswegen hatte ich eigentlich immer das bekommen, was ich wollte. Sogar jetzt noch bekam ich so viel Taschengeld, dass ich es gar nicht alles ausgeben konnte. Wenn sie mich ließe, würde ich mein Geld gerne mit Ginny teilen, aber das war ihr natürlich peinlich. Deswegen schenkte ich ihr meistens etwas teures zu ihrem Geburtstag und zu Weihnachten.
„Sei nicht albern, Ginny, Du musst doch etwas brauchen“, unterbrach Mrs Weasley meine Gedanken. „Deine Geschwister haben auch alle etwas bekommen, nun bist Du dran.“
„Na schön, Mum, ich überlege mir etwas, okay.“
„In Ordnung.“
Dann verließ sie gemeinsam mit ihren Söhnen die Küche.
Ich steckte mir mein letztes Stück Toast in den Mund und machte mich dann daran meinen Brief zu öffnen. Ich würde eh wieder nur eine Bücherliste bekommen. Aber das Öffnen des Briefes gehörte zu Teil 1 meines Plans „Wie komme ich übermorgen alleine in die Winkelgasse“.
Ich zog das Blatt aus dem Kuvert. Dann sah ich mir die Liste genauer an um genau zu kalkulieren, was mich der ganze Spaß kosten würde und ob ich mir nicht ein paar neue Klamotten würde leisten können. Moment mal, da lag sicher ein Fehler vor.

Folgende Bücher sollten Sie bis zum Schuljahresanfang besorgt haben:

Zauberkunst: Lehrband der Zaubersprüche – Band 7

Verwandlung: Lehrbuch der Verwandlung für Fortgeschrittene Band 2

Zaubertränke: Zaubertränke für Fortgeschrittene Band 2

Dunkle Künste: Geheimnisse der dunkelsten Künste

Kräuterkunde: Pflanzenkunde für Fortgeschrittene Band 2

Muggelkunde: Was Sie wirklich über Muggel wissen sollten!

Bitte beachten Sie, dass Sie auch die Trankzutaten für die Zaubertrankkunde von Ihnen selbst zu besorgen sind.
Das Fach Muggelkunde ist für alle Schüler der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei Pflicht!


„Was soll das denn bitte“, rief ich laut aus. „Die wollen uns wohl verarschen? Ich hatte noch nie Muggelkunde und jetzt soll ich damit anfangen? Die haben sie doch nicht alle! Nur über meine Leiche!“
„Was redest Du denn da“, mampfte Ginny mit dem Mund voll Rührei. „Du wirst Dich sicher verlesen haben. Du hast doch Deine Fächer für die UTZs schon gewählt!“
„Ja, eben. Deswegen rege ich mich ja so auf. Aber hier steht es schwarz auf weiß.“
„Das kann nicht sein. Gib mal her!“
Wortlos reichte ich meiner Freundin die Bücherliste. Sie schaute sie gründlich an, bevor sie sie wieder sinken ließ.
„Das ist aber seltsam“, war ihr Kommentar.
„Das finde ich auch“, antwortete ich. „Da stinkt doch irgendwas gewaltig zum Himmel. Wie kommen die denn auf diese Idee? Es sei denn...“
„Was meinst Du, Kate?“
Ich musste kurz mein Gehirn durchforsten, was in meinem noch nicht ganz so fitten Zustand nicht so einfach war. Ich hatte wieder einmal die halbe Nacht mit Ginny irgendwelche Flüche geübt. Das machten wir meistens, da unter Tags die Gefahr zu groß war, dass wir von Mrs Weasley erwischt wurden. Und was die nicht weiß, macht sie bekanntlich nicht heiß. Das war bei Mutter auch nicht anders. Lieber gar nichts sagen, sonst geht sie noch auf wie ein Hefekloß. Und wenn das passiert, sollte man lieber ganz weit weg sein.
„Hmm, ich weiß nicht so genau“, sagte ich zu Gin. „Aber war da nicht letztens ein Bericht über irgendwelche Änderungen in Hogwarts im Tagespropheten?“
„Ich glaube ich weiß, welchen Du meinst“, meinte meine Freundin. „Das war letzte Woche, glaub ich. Worauf willst Du hinaus?“
„Stand da nicht auch, dass eure alte Lehrerin, Professor Burbage, zurück getreten ist?“
„Jaah...“
„Die Frage ist doch dann: Wer unterrichtet es jetzt? Und warum ist es auf einmal für alle Schüler Pflicht? Da stimmt doch etwas nicht...“
„Meinst Du etwa...“
„Dass Voldemort dabei ist, sich in Hogwarts einzumischen? Genau das meine ich!“
„Das kann ich mir nicht vorstellen, Kate. Das würde McGonagall doch niemals zulassen.“
„Aber McGonagall hat in Hogwarts nichts zu sagen. Snape ist jetzt der neue Schulleiter. Und der ist, wie wir ja alle wissen...“
„Ein Todesser.“
„Und wenn schon einer davon in Hogwarts unterrichtet, wäre es doch für Voldemort ein leichtes noch einen zweiten einzuschleusen. Und niemand kann dagegen etwas tun, da der neue Schulleiter, der ja für IHN arbeitet, das Lehrerkollegium bestimmt. Verstehst Du jetzt, was ich Dir damit sagen will?“
„Ich glaube schon.“
„Und wenn dem wirklich so ist, dann müssen wir dagegen etwas unternehmen!“
„Wogegen willst Du etwas unternehmen, Kate, mein Schatz?“
Oh Shit! Mrs Weasley war mit einem Korb voll frisch gewaschener Wäsche in die Küche zurück gekehrt.
„Oh...ähm...tja,“ stotterte ich. Mist, was sollte ich denn jetzt sagen? Da war es wieder: mein geliebtes Schwimmbecken voll Trollscheiße! „Nun ja, ich habe soeben meine Bücherliste angeschaut, Mrs Weasley. Und darauf steht, dass ich jetzt zusätzlich noch Muggelkunde belegen muss. Dagegen möchte ich etwas unternehmen. Mir reichen schon meine anderen Fächer. Muggelkunde brauche ich da nicht auch noch.“
Das war nicht mal gelogen, ich hatte ihr nur meine Bedenken nicht mitgeteilt.
„Das ist sicher nur ein Schreibfehler, Liebes!“
„Nein, ist es nicht!“ Ich reichte ihr das Blatt Pergament. „Hier steht es. Es ist für alle Schüler ein Pflichtfach. Aber das können die doch nicht machen. Immerhin schreibe ich dieses Jahr meine UTZ-Prüfungen (Oh Shit, das hatte ich bis dato fast vergessen!), da können die mir doch nicht einfach ein zusätzliches Fach rein drücken, in dem ich keinerlei Vorwissen habe. Ich hatte noch nie Muggelkunde!“
„Die werden sich schon etwas dabei gedacht haben.“ Mrs Weasley und ihr Optimismus. Jetzt weiß ich, woher Ron den hat. „Und wenn es Pflicht ist, dann musst Du es auch belegen.“
„Aber das...“
„Nein, Kate, ich will nichts darüber hören. Snape ist jetzt euer Schulleiter. Du weißt genauso gut wie ich, was das bedeuten könnte. Hör zu, Kate, ich sage Dir das jetzt nur einmal. Mach bitte keinen Ärger in der Schule. Das könnte Dir etwas schlimmeres einbringen, als Nachsitzen. Snape wird härter durchgreifen als Professor Dumbledore oder seine Vorgänger. Also, bitte, mach einfach, was die Dir sagen. Und das gleiche gilt für Dich, Ginny!“
Das war das erste Mal, dass Mrs Weasley einen Einwand vorbrachte, dass sie wusste, was wirklich abging. Auch wenn sie sonst immer so verschwiegen war. So wie mich Ginnys Mum anschaute, sollte ich lieber kleinbei geben. Sie guckte nämlich ziemlich böse drein.
„In Ordnung“, sagte ich daher. „Tut mir leid, Mrs Weasley!“
Ginny sah mich ungläubig an. Sie wollte nämlich selbst gerade zu einer gesalzenen Antwort ansetzen, das sah ich ihr an. Doch ich zwinkerte ihr nur kurz einmal zu. Und da wusste sie, dass ich keinesfalls vorhatte, keinen Ärger in der Schule zu machen. Wer war ich denn? Nur über meine Leiche. Sollte es Voldemort tatsächlich geschafft haben, noch einen weiteren Todesser in die Schule einzuschleusen, dann würde ich so viel Ärger machen, wie irgend möglich. Das war die Chance für mich. Aber das musste ich Mrs Weasley ja nicht unbedingt auf die Nase binden. Denn ich hatte ja noch ein Attentat auf sie vor.
„Ach, ähm, Mrs Weasley“, fragte ich daher zögerlich. „Ich würde gerne übermorgen nach London. Wie sie ja wissen, leben meine Großeltern dort und sie haben mich zum Mittagessen eingeladen. Ich würde sie so gern noch einmal sehen, bevor ich in die Schule zurückkehre. Sie sind schon alt, wissen Sie, und wer weiß...“
Lieber wie ein kleines Mädchen klingen, das zog bei Ginnys Mutter immer.
Ich hatte auch diesmal nicht gelogen. In den zwei Wochen hatte ich einiges getan, damit ich auch ja allein in die Winkelgasse reisen und somit unbemerkt meinen Schatz treffen konnte. Zuerst hatte ich einen Brief an meine Großeltern geschrieben, dass ich sie gerne wieder einmal besuchen würde. Das wollte ich zwar nicht wirklich, aber ich würde in diesen sauren Apfel beißen, wenn das bedeutete, dass ich so ein Alibi hatte. Nachdem meine Oma mir geantwortet hatte, dass sie sich immer über einen Besuch von mir freuen würden, hatte ich Artemis zu meinen Eltern geschickt, um mir die offizielle Erlaubnis einzuholen. Zwar war meine Mutter nicht sonderlich begeistert, dass ich alleine losziehen wollte, aber sie konnte nicht wirklich etwas dagegen sagen, denn ich war volljährig und konnte somit meine eigenen Entscheidungen treffen.
„Also, ich weiß nicht, Liebes“, riss mich die Stimme von Mrs Weasley aus meinen Gedanken. „Ich habe Deinen Eltern versprochen, Dich nicht alleine zu lassen. Vor allem in diesen Zeiten nicht.“
„Aber die haben es doch erlaubt. Warten Sie, ich hole Ihnen schnell Mums Brief!“
Ich sprang auf und sauste nach oben in Ginnys Zimmer um das Schreiben meiner Mutter zu holen. Dann rannte ich zurück in die Küche und reichte es der immer noch zweifelnden Mrs Weasley. Sie überflog die Zeilen:

Also gut, mein Liebling, wenn Du wirklich unbedingt Deine Omi und Deinen Opi besuchen willst, dann kann ich dagegen natürlich nichts sagen. Du kannst auch danach noch Deine Bücher besorgen, wenn Du möchtest, aber mehr nicht. Keine Ausflüge in die Einkaufsstraße der Muggel, hast Du mich verstanden? In der Winkelgasse solltest Du einigermaßen sicher sein. Aber bitte pass auf Dich auf, Katie, mein Mäuschen!

Bei den Worten „Katie, mein Mäuschen“ hatte ich wütend mit den Zähnen geknirscht. Was war ich, 3 oder was? Na ja, so war meine Mutter halt.
„Also schön, Kate“, sagte Mrs Weasley. „Wenn Du natürlich schon die Erlaubnis Deiner Eltern hast, dann kann ich natürlich nichts mehr dagegen sagen. Aber ich möchte, dass Du um 10 Uhr wieder hier bist. Verstanden?“
„Natürlich, Mrs Weasley, das ist überhaupt kein Problem, so lange werde ich sicher nicht brauchen. Aber falls doch, dann schon einmal Danke schön! Kommst Du mit nach draußen, Ginny?“
Ich musste einfach aus dieser Küche raus, hier wurde es mir langsam zu brenzlig. Deswegen zog ich meine Freundin den Quidditchhügel hinauf.
„Du weißt doch echt, wie es Du es anstellen musst, oder Kate“, wollte meine Freundin wissen. „Mir hätte es das meine Mutter bestimmt nicht durchgehen lassen.“
„Du bist auch noch nicht volljährig, Gin. Außerdem hatte ich ja die offizieller Erlaubnis meiner Mum!“
„Du hattest das alles so geplant, oder?“
„Natürlich!“
„Kannst Du für mich vielleicht auch mal so einen Plan machen?“
„Ich versuch's.“
Und da grinste mich meine Freundin an.
„So und jetzt sag schon: Was willst Du eigentlich anziehen?“

Und dann war er endlich da: der 14. August. Der Tag an dem ich, nach acht endlosen Wochen, meinen Schatz wiedersehen würde.
Und was sollte ich sagen? Das mit dem Anziehen war wirklich so eine Sache gewesen. Es musste etwas sein, dass sexy war, aber gleichzeitig auch nicht meine Großeltern an einem Herzinfarkt sterben ließ. Gerade meine Oma war da ganz schlimm. Ein Rock zum Beispiel musste mindestens knielang sein. Ein Ausschnitt? "Um Gottes Willen, Kind, willst Du etwa, dass jeder Mann Deine Äpfelchen (in ihrem Fall Wassermelonen) sieht?" Am besten war eh ein Umhang. Damit man auch ja schön aussah wie ein Mönch. Schon klar!!!
Da ich aber auf keinen Fall in einem Umhang bei meinem Date mit Draco auftauchen wollte, entschied ich mich daher für meinen schwarzen Bleistiftrock und eine schwarze Bluse. Diese konnte ich bei meinen Großeltern zuknöpfen bis oben hin und dann, wenn ich in der Winkelgasse war... Ich sag nur, halloooo Äpfelchen!!!
Um mein Outfit perfekt zu machen trug ich meine absoluten Lieblingshighheels (auch schwarz) und darüber meinen neu errungenen, dunkelroten Fledermaus-Reiseumhang. Vielleicht erinnert ihr euch, dass Severus mir letztes Jahr seinen schwarzen Umhang lieh, als Draco verletzt in den Krankenflügel musste. Ich fand dieses Teil so rattenscharf und bequem (und wie der erst hinter mir her geweht war, der absolute Wahnsinn!!!), dass ich massenweise Kataloge gewälzt hatte, als ich in den Ferien allein zu hause war. Und dann fand ich ihn endlich: ein Traum in dunkelrot. Oder schwarz, blau, grün, weiß, welche Farbe auch immer, denn den Umhang gab es auch mit Farbwechseloption zu kaufen. Man musste nur einen kurzen Zauber sprechen und die gewünschte Farbe erschien. Ich musste ihn einfach haben! Auch wenn er mich eine ganze Stange Geld gekostet hatte.
Und heute war mir nach dunkelrot.
Ich hatte leichtes Make-up aufgelegt und trug meine Haare zu einem strengen Knoten gesteckt. Nach einem kleinen Frühstück (drei Tassen Kaffee, schwarz, mit viel Zucker) war ich endlich zum Aufbruch bereit. Ich war total aufgeregt. Noch sechs Stunden, dann würde ich endlich in seinen Armen liegen. Er würde mich küssen, mir sanft über den Rücken streichen, mich...
„Bist Du soweit, Kate, Liebes“, unterbrach Mrs Weasley meine Gedanken. Wir standen an der Hintertür, die in die Küche des Fuchsbaus führte.
„Ähm, ja, ich glaube schon!“
„Hast Du auch alles, was Du brauchst?“
„Jaah...“
„Geldbeutel?“
„Ja.“
„Zauberstab?“
„Jep!“
„Pfefferspray?“
„Mrs Weasley, ich habe doch meinen Zauberstab, wozu sollte ich da noch Pfefferspray brauchen?“ Sie klang wie meine Mutter.
„Stimmt, ja, da hast Du recht. Ich vergesse immer wieder, dass Du ja schon volljährig bist. Also dann, sei vorsichtig, Liebes. Und denk daran, 10 Uhr.“
„Natürlich doch, Mrs Weasley.“
Ich hatte mir fest vorgenommen um 10 Uhr zurück zu kommen, um dann kurz darauf wieder zu verschwinden. Ich würde mir doch nicht die Chance entgehen lassen, eine Nacht mit meinem Verlobten (Ich konnte es immer noch nicht wirklich begreifen) zu verbringen. Ich hatte es alles mit Ginny geplant. Ich würde um kurz vor 10 Uhr zurück im Fuchsbau sein und dann sofort nach oben „ins Bett“ gehen, weil ich ja „so müde war“. Ihre Eltern gingen meistens so um halb 11 ins Bett, da Mr Weasley am nächsten Morgen früh raus musste. Dann konnte ich mich nach unten schleichen und zurück in die Winkelgasse apparieren. Ginny war dafür zuständig, dafür zu sorgen, dass ich nicht aufflog. Sie musste um jeden Preis ihre Mutter aus ihrem Zimmer raus halten. Koste es, was es wolle. Aber sie würde das schon hinbekommen, sie hatte mit mir, und auch mit ihren Brüdern Fred und George, gute Lehrmeister gehabt.
Meine Freundin begleitete mich noch zur Grundstücksgrenze, denn nur hinter der konnte man apparieren. Ich hätte eigentlich auch mit Flohpulver zu meinen Großeltern reisen können, aber dann wäre mein neuer Umhang ja mit Asche eingesaut worden und das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.
Dann verabschiedeten wir uns voneinander.
„Mach's gut, Kate“, flüsterte mir Gin ins Ohr und drückte mich ganz fest an sich. „Ich wünsche Dir viel Spaß. Genieße es. Wir sehen uns später! Ich warte auf Deinen minuziösen Bericht!“
„Bis später, Süße!“
Dann trat ich einen Schritt zurück und drehte mich auf der Stelle. Ich hatte das Gefühl, als würde ich durch einen engen Schlauch gepresst werden.
Als ich die Augen wieder öffnete, befand ich mich in einer Seitenstraße ganz in der Nähe vom Reihenhaus meiner Großeltern. Eigentlich hatte ich jetzt gar keine Lust auf das Treffen mit meinen Großeltern, sondern hätte mich am liebsten gleich mit meinem Schatz getroffen, aber das war nun mal Teil des Plans. Wenn ich jetzt nicht dort auftauchte, würde meine Mutter ausflippen und ich musste ihr Rede und Antwort stehen. Daher atmete ich einmal tief durch und machte mich auf den Weg.

Das Mittagessen wurde so, wie ich es erwartet hatte: ein totales Fiasko.
Es ging schon beim Reinkommen los.
„Katherine, Du bist aber dunkel angezogen“, meinte meine Großmutter. „Also, diese Jugend heutzutage kennt überhaupt keine Farben mehr, oder was meinst Du, John? Und diese Schuhe, tsass. Kind, dass Du da überhaupt drin laufen kannst. Du machst Dir noch Deine Füße kaputt. Und findest Du diese Bluse nicht ein wenig dünn? Es hat keine 20 Grad draußen. Und dieser Rock. Ist der nicht ein wenig zu eng?“
Versteht ihr, was ich meine? Und so ging das die ganze Zeit. Egal, was ich sagte oder tat, es war immer falsch. Bei meiner Großmutter ging es hauptsächlich um meine Klamotten und dass ich zu wenig von ihrem Essen (Roastbeef mit Yorkshire Pudding und Gemüse) aß. Bei meinem Großvater war es hauptsächlich mein Schulhaus und meine Berufswahl. Nach vier Stunden konnte ich es nicht mehr hören und war daher mehr als nur froh, als ich um 2 Uhr endlich gehen konnte. Auch das brachte mir wieder den einen oder anderen Rüffel ein.
„Katherine, Du kannst doch jetzt noch nicht gehen“, sagte mein Großvater. „Deine Großmutter hat doch extra noch einen Kuchen gezaubert. Himbeer-Cremetorte, die isst Du doch so gern.“
„Ja, schon, Grandpa, aber ich habe noch einiges zu erledigen. Ich muss noch in die Winkelgasse und meine Schulsachen besorgen und ich möchte rechtzeitig bei meiner Freundin zurück sein. Nicht, dass die sich noch Sorgen machen.“
„Bist Du denn gar nicht bei Deinen Eltern zuhause?“
„Ich verbringe ein paar Wochen der Ferien bei meiner Freundin Ginny und ihren Eltern zuhause, damit mir nicht so langweilig ist.“
„Tsass, diese jungen Leute heutzutage, wissen gar nicht mehr das Zuhause richtig wertzuschätzen. Zu unserer Zeit, da...“
Bla, bla, bla, bla, blablabla. Ich konnte es nicht mehr hören. Doch ich ließ seine Rede über mich ergehen, um dann endlich aufzubrechen. Ich umarmte meine Großeltern noch und heimste dabei 10 fette Galleonen ein. Wenigstens etwas! Da lasse ich gerne vier Stunden blödes Gerede über mich ergehen.

Zurück auf der Straße konnte ich es gar nicht erwarten, endlich in die Winkelgasse zu kommen. Deswegen hastete ich zurück in die Seitengasse, stellte mir das weiße Gebäude der Gringotts Zaubererbank vor und drehte mich auf der Stelle. Wieder überkam mich dieses Presswurst-Gefühl, doch das dauerte nur einen kleinen Augenblick. Als ich die Augen öffnete, sah ich die Bank vor mir, in der mein Vater in der Schutzabteilung arbeitete. Ich war da, endlich. Ein Blick auf meine Armbanduhr – ein Geschenk meiner Eltern zu meinem 17. Geburtstag – sagte mir, dass es viertel nach 2 war. Ich hatte also noch eindreiviertel Stunden Zeit um meine Schulsachen zu besorgen. Und schon prickelte die Vorfreude in mir auf. Endlich würde ich meinen Schatz wieder sehen. Nach so langer Zeit. Ich verdrängte die Gedanken an unsere letzten Augenblicke und behielt nur seinen Anblick im Gedächtnis. Wobei, wenn ich an den Sex denke. Hmmm... Kate, reiß Dich zusammen, dazu hast Du später noch Zeit genug. Jetzt solltest Du erst einmal Deinen Kram erledigen! Meine innere Stimme, wie recht sie doch hatte.
Dann wandte ich mich um und erschrak richtig. Was war denn hier los? Wo war das übliche Gewusel von Hexen und Zauberern? Und wo waren die bunten Auslagen der Geschäfte? Alles hier war grau und dunkel, mindestens die Hälfte der Läden hatte geschlossen und es waren nicht viele Leute unterwegs. Ein paar Handvoll vielleicht. Also hatten die schlechten Zeiten auch hier ihre Spuren hinterlassen.
Das war ja furchtbar. Alles was ich kannte und liebte, war verschwunden. Das gefiel mir gar nicht. Doch was sollte ich denn machen? Ich konnte den Lauf der Dinge nicht aufhalten und solange Voldemort irgendwo da draußen war, würde sich nichts, aber auch rein gar nichts ändern.
Ich zog mir die Kapuze meines Umhangs über den Kopf, da ich plötzlich ein seltsames Gefühl hatte und marschierte los. Zuerst besorgte ich in der Apotheke neue Zaubertrankzutaten, dann ging ich weiter um mir Pergament, eine neue Feder und Tinte in verschiedenen Farben zu kaufen und anschließend noch zu Eeylops Eulenkaufhaus um für Artemis Eulenkekse mitzunehmen. Meine letzte Station war Flourish&Blotts. Dort besorgte ich meine Bücher. Ich hatte mir dies bis zum Schluss aufgehoben, da Bücher ja bekanntlich schwer sind. Und wer war ich denn bitte? Ein Packesel? Nein, danke! Auch das Muggelkundebuch kaufte ich, wenn auch Zähne knirschend. Das werden wir ja noch sehen, ob ich an diesem Unterricht teilnehmen würde. Nicht wenn ich es verhindern konnte.
Noch ein Blick auf meine Uhr sagte mir, dass es viertel vor 4 war. Höchste Zeit, um zu meinem Treffpunkt mit Draco zu gehen. Doch vorher eilte ich noch zum Tropfenden Kessel um dort meine Errungenschaften zu deponieren. Ich schleppe den Scheiß doch nicht mit. Das wäre alles andere als erotisch. Deswegen fragte ich Tom, den buckligen Wirt, ob ich die Sachen dort lassen konnte, ich würde sie später abholen. Ich schob noch schnell 2 Sickel über den Tresen und so war das ganze kein Problem.
Anschließend rannte ich zurück zur Apotheke oder besser zu der kleinen Seitengasse daneben, die ich bei meinem vorherigen Besuch schon entdeckt hatte. Bevor ich den schmalen Durchgang betrat, sah ich mich noch einmal kurz um, damit ich auch sicher sein konnte, dass mir niemand folgte.
Das Gässchen war so schmal, dass zwei Personen nicht nebeneinander hätten laufen können. Und es war so komisch schummrig und düster. So schnell wie ich konnte lief ich bis zum Ende. Dort öffnete sich der Weg in einen kleinen Hinterhof, der nur von dieser Seite her zu erreichen war. Zwei schwarz gekleidete Hexen saßen auf einer Bank und unterhielten sich flüsternd. Sie beugten sich über einen Gegenstand, den ich nicht erkennen konnte. Von Draco keine Spur.
Na toll, da hatte ich mich so beeilt und was machte er? Er kam zu spät. Typisch Mann! Moment, kommen die nicht sonst immer zu früh? War ja auch egal, jedenfalls war ich jetzt schon sauer und dabei war ich gerade mal eine Minute lang hier. Ich sah auf die Uhr, es war kurz nach 4. Also, ich war pünktlich gewesen. Jetzt nur ruhig Blut, Kate, er kommt sicher noch, vielleicht hat er sich wegen seinem Auftrag verspätet. Konnte doch sein, oder?
Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Was wenn er nicht kam? All zu lange wollte ich hier nicht warten, denn ich fühlte mich hier tierisch unwohl. Doch Draco ließ auf sich warten. Die Minuten verstrichen und er kam einfach nicht. Mittlerweile war es halb 5. Nun komm schon, Schatz, lass mich hier nicht ewig warten.

Auch um 5 war von Draco noch nichts zu sehen. Ich bekam es langsam aber sicher mit der Angst zu tun. Die beiden Hexen flüsterten immer noch und hatten mich anscheinend nicht bemerkt, obwohl ich mir hier seit einer Stunde die Beine in den Bauch stand.
Ich gebe diesem Mistkerl jetzt noch 10 Minuten und wenn er dann nicht aufgetaucht ist, dann verschwinde ich. Was bildete sich der Kerl eigentlich ein? Er, der feine Herr Malfoy. Zuerst sich Wochen lang nicht melden, dann endlich sagen, dass er sich mit mir treffen kann und dann taucht er einfach nicht auf und lässt mich hier an diesem dunklen Ort alleine stehen. Gut, alleine trifft es ja nicht ganz. Mit zwei alten Sabberhexen, die sich über irgendeinen mysteriösen Gegenstand beugen und den sie anbeten. Super, ganz toll! Hätte ich das gewusst, wäre ich gar nicht erst hier erschienen.
„Was ist den los, Du Hübsche“, erschrak mich eine der Hexen fast zu Tode, da sie auf einmal vor mir aufgetaucht war. Ihr Gesicht war vielleicht 20 Zentimeter von meinem entfernt. Sie hatte schwarze Augen und eine riesige Warze auf der Nase. Die Haare waren krause schwarze Locken. „Hast Du Dich verlaufen?“
„Nein“, antwortete ich stotternd. Jetzt schön ruhig bleiben, Kate. Meine Hand wanderte zu meinem Zauberstab. „Ich warte nur auf jemanden.“
„Du wartest nur?“ Die Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Sie klang so... kratzig... und eiskalt. „Dann möchtest Du doch sicher ein Gläschen Spinnenwein mit uns trinken.“ Sie deutete auf ihre Freundin, die nicht weniger furchterregend aussah.
„Nein, vielen Dank. Ich... ich... glaube, ich gehe jetzt besser.“
Das war vielleicht die beste Entscheidung. Sollte Draco doch schauen, wo er bleibt. Ich hatte jetzt lange genug gewartet.
Langsam ging ich zurück zu der Gasse, doch die Hexe folgte mir. Mir war das ganze unheimlich, vor allem wie die Alte grinste. Nichts wie weg hier, sonst verwandelt die mich noch in eine Kröte.
Als ich den Durchgang jedoch betrat, kam ich nicht weit, denn ca. 50 Meter vor mir war eine schwarz gekleidete Gestalt erschienen. Sie hielt einen Zauberstab in der Hand und hatte die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf gezogen, so dass ich nicht erkennen konnte wer sie war. Ich blickte mich um. Die verrückte Alte war genau hinter mir.
Oh mein Gott, ich saß in der Falle!


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