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Alles nur aus Liebe - Kapitel 11: Die Warnung

von Dilli

Mit Tränen überströmten Gesicht landete ich schließlich vor dem Fuchsbau. Bevor ich mich jedoch auf den Weg nach drinnen machte, blieb ich ein paar Minuten im Hof stehen, um mich einigermaßen zu beruhigen. Ich war einfach mit den Nerven am Ende. Der Abschied von Draco, die Ungewissheit, wann ich ihn wieder sehen würde und keinerlei Aussicht auf irgendeine Ablenkung, hatten mich wieder in meinen Deprisumpf gezogen. Gott sei Dank ging in zweieinhalb Wochen die Schule wieder los. Da hatte ich wenigstens immer etwas zu tun, auch wenn es einfach nur Lernen in der Bibliothek war.
Weltwunder, Katherine Jane Miller freut sich auf die Schule. Das war bisher nur einmal vorgekommen und das war nach den letzten Weihnachtsferien gewesen und da hatte ich mich auch nur auf Draco und die Sachen gefreut, die wir alle so miteinander trieben. Jetzt freute ich mich wirklich auf den Unterricht, das Lernen und die Hausaufgaben. Und natürlich auf die Aussicht irgendetwas in der Sache Gut gegen Böse bewegen zu können. Falls das von der Schule aus überhaupt möglich war.
Ich zog meine Schuhe aus und machte mich langsam auf den Weg zum Haus. Erst als ich nur noch etwa 10 Meter davon entfernt war, fiel mir auf, dass in der Küche und im Wohnzimmer Licht brannte.
Ach Du Scheiße, was machte ich denn jetzt? Hatte Mrs Weasley etwa heraus gefunden, dass ich die Nacht nicht auf meiner Matratze, sondern wo anders verbracht hatte? Ich war so gut wie tot. Ich konnte gleich nach oben gehen, meine Sachen packen und zurück zu meinen Eltern apparieren, wo mir Mum mit Sicherheit den Kopf abreißen würde. Ich hörte sie jetzt schon schimpfen: „Katherine Jane Miller (der komplette Name war immer mordsgefährlich), wie konntest Du es wagen, Dich einfach so davon zu schleichen. Was sollen jetzt die Weasleys nur von uns denken? Dass Du schlecht erzogen bist, das werden sie denken. Was, bitteschön, hattest Du mitten in der Nacht draußen zu suchen? Hast Du Dich etwa heimlich mit Deinem Freund getroffen? Wer ist er überhaupt und was habt ihr getrieben (getrieben hatten wir es wirklich, im wahrsten Sinne des Wortes)? Weißt Du denn überhaupt nicht, dass Du davon schwanger werden kannst? (Doch, das wusste ich besser als jede andere in meinem Schuljahr, immerhin war ich ja bis vor wenigen Wochen selbst schwanger!) Und wer ist der Kerl überhaupt? Raus mit der Sprache, Katherine, damit ich dem jungen Mann einen Besuch abstatten und ihn eigenhändig umbringen kann. Wie kommt der überhaupt auf die Idee, Dich zu so etwas anzustiften?! So habe ich Dich nicht erzogen, Katherine. Das war sehr unvernünftig von Dir. Was Dir alle hätte passieren können! In solchen Zeiten in der Nacht herumzustreunen wie eine läufige Hündin! Geh jetzt sofort nach oben in Dein Zimmer, bis ich mir eine gerechte Strafe für Dich ausgedacht habe. Warte, bis ich das Deinem Vater erzähle. Steve! Steve, es ist unglaublich, was Deine Tochter schon wieder angestellt hat!“
Sie würde mich dann einfach alleine stehen lassen und zu meinem Vater ins Wohnzimmer gehen und ihm dort eine haarsträubende Geschichte erzählen, in der ich als verstümmelte Leiche die Hauptrolle spielte. Und ich würde daraufhin wutschnaubend die Treppe hinauf poltern und mich heulend auf's Bett schmeißen. Nein, das war einmal! Heute würde ich nach oben gehen, meine Sachen packen und einfach abhauen. Ich wusste zwar nicht wohin, aber mir würde schon was einfallen. Und wenn ich mir für die zweieinhalb Wochen ein Zimmer im Tropfenden Kessel nehmen musste. Da gab es wenigstens keine Bettwanzen, aber dafür war das Essen nicht so berauschend. Aber das war immer noch besser, als sich von Mum wie ein kleines Baby behandeln zu lassen.

Mittlerweile war ich bei der Hintertür angekommen. Ich riskierte einen kurzen Blick in die Küche, doch da war niemand zu sehen. Vielleicht hatten Mr und Mrs Weasley einfach vergessen, das Licht auszumachen. Wobei, nein, das hatten sie nicht. Als ich den Fuchsbau vorhin verlassen hatte, war das Licht eindeutig aus gewesen. Sonst hätte ich mir nicht den blauen Fleck am Knie zugezogen. Ich hatte es nämlich wieder einmal geschafft gegen einen Stuhl zu laufen. Das war ein sehr kritischer Moment gewesen.
Was sollte ich denn jetzt tun? Ich hätte natürlich in Ginnys Zimmer apparieren können, aber die Gefahr, dass dieses Mal ein Plopp zu hören war, war durchaus gegeben. Ein Zauberer kann sich nämlich nur lautlos von einem Ort zum anderen zaubern, wenn er wirklich, wirklich aufpasste und sich konzentrierte. So wie vorhin, als ich ins Penthouse disappariert war. Aber jetzt war ich viel zu nervös dazu. Und nur das kleinste Geräusch würde mich verraten.
Also hieß es, sich so leise wie möglich nach oben zu schleichen. Der Vorteil war, dass ich immer noch desillusioniert war. Also musste ich nur vorsichtig sein, damit ich nicht einen Ton von mir gab...
Auf Zehenspitzen schleichend bahnte ich mir einen Weg durch die Küche. Die rettende Treppe ging vom Wohnzimmer aus nach oben, aber genau von dort konnte ich zwei flüsternde Stimmen hören. Verdammt, mein Weg war versperrt! Langsam ging ich auf den Durchgang zu und warf einen Blick hinein. Da, fünf Meter zu meiner Linken, war die Treppe, doch um zu ihr zu gelangen, musste ich an Mr Weasley vorbei, der in seinem Ohrensessel saß und sich mit jemandem unterhielt, der mir im Moment den Rücken zu wandte. Doch diesen fettigen Haaransatz hätte ich überall erkannt. Es war Severus.
„Sie sind in Sirius' Haus“, sagte Mr Weasley gerade. „Ich konnte ihnen einmal meinen Patronus schicken, als ich meinen Anhang losgeworden war. Aber sie wollten mir nicht verraten, welchen Auftrag Dumbledore Harry erteilt hat. Weißt Du es, Severus? Hat Dumbledore Dir irgendetwas darüber gesagt? Du hattest immerhin den besten Draht zu ihm.“
„Er hat sich darüber nicht geäußert, nein.“
„Es ist nur so, dass Remus und ich den dreien gerne helfen würden. Es ist doch unverantwortlich von Dumbledore, drei gerade mal volljährige Zauberer einfach so loszuschicken ohne ihnen irgendwelche Anhaltspunkte zu geben. Sie sind ja noch nicht einmal mit der Schule fertig. Was ihnen da alles passieren kann. Daran möchte ich gar nicht erst denken!“
„Dumbledore wusste schon, was er tat. Es sagte nur, es muss Potter sein, der es tut. Und seien wir mal ehrlich, wenn einer einen geheimen Auftrag ausführen kann, dann ist es er. Er windet sich immer aus allem raus.“
„Severus, jetzt lass Deine Antipathie gegen ihn endlich einmal ruhen. Er kann doch nichts dafür, dass er damals überlebt hat und sie nicht. Das ist einzig und allein Du-weißt schon-wens Schuld.“
„Ich weiß doch, Arthur, aber Potter ist einfach wie sein Vater. Arrogant, faul, verweichlicht (Ähm, Moment mal, reden wir gerade von Harry Potter? Den kenne ich aber ganz anders...). Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, ist, dass Potter genau weiß, wie er sich zu verbergen hat. Nur er allein hat Anweisungen von Dumbledore erhalten. Außerdem hat er die Granger dabei, die zieht ihn schon aus der Scheiße, wenn es ist. Und in der Schule wäre es eh viel zu gefährlich für ihn.“
„Stimmen denn die Gerüchte, Severus?“
„Ja, sie sind wahr. Mir blieb leider nichts anderes übrig. Hätte ich mich geweigert, wäre ich...“
„Schon klar, Severus. Aber was ist mit Ginny und Kate? Ist es für sie nicht auch gefährlich in Hogwarts?“
Oha, jetzt wurde es aber interessant. Wieso sollte es für uns gefährlich werden? Was genau wusste Mr. Weasley?
„Pscht, Arthur, nicht so laut. Wir wissen nicht, ob außer uns vielleicht nicht noch jemand zuhört.“
Er drehte sich auf dem Sofa um und schaute genau in meine Richtung. Aber wie? Ach Du heilige Scheiße. Snape konnte ja Gedanken lesen. Alarmstufe rot, Alarmstufe rot, mayday, mayday. Spitzfindige Fledermaus auf 12 Uhr!!! Severus Augen verengten sich zu Schlitzen. Oh oh!!!
„Was hast Du, Severus?“
Oh nein, was sollte ich denn jetzt tun? Wenn Severus mich jetzt verrät, ist alles aus. Deswegen versuchte ich ihn mit meinen Gedanken zu beeinflussen. Bitte sag nichts, dass ich hier stehe. Die wissen nicht, dass ich weg war. Ich bin abgehauen, um mich mit Draco zu treffen. Bitte, Severus, ich flehe Dich an. Ich tue auch alles, was Du willst, aber bitte, häng mich nicht hin. Wenn jetzt herauskommt, dass ich nicht friedlich oben schlafe, dann kann ich gleich meine Sachen packen und zu meinen Eltern zurück gehen. Tu mir das nicht an. Ich wollte doch nur eine Nacht mit ihm verbringen. Bitteeeee!
Hilflos musste ich mit ansehen, wie Severus zu einer Antwort ansetzte.
„Nichts, Arthur“, sagte Snape leise. „Ich dachte nur, ich hätte etwas gehört. Aber ich habe mich getäuscht. Da ist niemand. Wahrscheinlich bin ich einfach nur übermüdet. Ich habe seit Wochen nicht mehr als drei Stunden in der Nacht geschlafen.“
„Dann geh und leg Dich noch ein wenig hin, bevor Du wieder für IHN unterwegs bist. Es ist eh besser, wenn Molly Dich nicht hier sieht. Du weißt schon, wegen der Sache mit Dumbledore.“
„Ja, ich weiß. Wärst Du bitte so nett und würdest mich noch mit nach draußen begleiten?“
„Aber natürlich, gern. Und danke nochmal, dass Du so offen zu mir warst.“
Dann erhoben sie sich und kamen auf mich zu. Ich drückte mich so nahe an die Wand, wie es mir möglich war, damit ich nicht doch noch von Mr Weasley entdeckt wurde. Doch er ging einfach an mir vorbei. Aber Severus blieb auf meiner Höhe stehen und tat so, als würde er noch einmal überprüfen, dass er auch ja alle seine sieben Sachen bei sich hatte.
„Dafür bist Du mir einen Gefallen schuldig, Katherine“, flüsterte er aus dem Mundwinkel und ließ mich dann einfach stehen.
Oh, oh, das klang nicht gut. Einem Severus Snape sollte man nie etwas schulden. Wer weiß, was er von mir wollte.
Doch ich hatte jetzt keine Zeit, mir darüber großartig Gedanken zu machen. So leise wie möglich schlich ich nach oben in Ginnys Zimmer. Sie lag friedlich schlafend und sabbernd in ihrem Bett und schlief den Schlaf der Gerechten. Schnell hob ich den Desillusionierungszauber auf und legte mich dann schließlich selbst schlafen.

Die nächsten zweieinhalb Wochen vergingen mehr schlecht als recht. Die einzige Abwechslung war ein erneuter Besuch in der Winkelgasse, diesmal zusammen mit Ginny und ihrer Mutter. Wir besuchten auch Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, das Scherzartikelgeschäft von Fred und George. Der Laden war das einzig bunte, was es in der Einkaufsstraße noch gab. Dort deckte ich mich mit einem Vorrat an Kotzpastillen, Nasblutnugat, Bluffknaller und diversen anderen Sachen ein, die mir in Hogwarts nützlich sein konnten. Ich nahm auch vorsichtshalber drei Packungen Instant-Finsternispulver mit. Man wusste nie, wofür man das gebrauchen konnte.
„Sag mal, Katherine“, wollte Fred von mir wissen, als er die 11 Galleonen, 4 Sickel und 3 Knuts von mir kassierte. „Hast Du irgendetwas vor, dass ich wissen sollte? Du deckst Dich hier nämlich gerade für den dritten Weltkrieg ein. Hast Du vielleicht vor, unser Erbe anzutreten?
„Hmm, wer weiß“, antwortete ich ihm und zwinkerte ihm einmal kurz zu. „Mit Snape als Schulleiter. Dem muss man mal so richtig die Hölle heiß machen. Das wird sicher witzig.“
„Aber lass Dich bloß nicht erwischen!“
„Mach ich schon nicht. Du weißt doch, ich kenne Mittel und Wege, damit mich keiner sieht.“
„Stimmt, Du kannst ja einen Desillusionierungszauber. Wenn George und ich den damals schon drauf gehabt hätten... Ach, wäre das herrlich gewesen. Was wir da alles hätten anfangen können. Hör mal, falls Du irgendetwas besonderes brauchst, dann könnte Dir das hier vielleicht weiter helfen.“
Er reichte mir ein Blatt Pergament über den Tresen. Weasleys Zauberhafter Lieferservice, stand darauf. Wir liefern Ihnen alles, was Sie brauchen innerhalb von 24 Stunden mit unserem Expresseulenservice.
„Fred, das ist genial. Du bist echt ein Goldstück.“
„Das beste kommt erst noch. Wir tarnen unsere Lieferungen als was Du willst. Wir legen den passenden Verwandlungszauber mit in das Paket.“
„Ich komme sicher darauf zurück.“
„Das will ich doch hoffen. Ach und falls Du irgendwelche Ideen oder Anregungen brauchst, dann weißt Du ja, an wen Du Dich wenden musst.“
„Schon klar. Also dann, mach's gut!“
„Viel Spaß in der Schule, Kate!“

Und dann war es endlich soweit. Es war der Morgen des 1. September, der Tag, an dem es zurück in die Schule gehen sollte. Als wir um 8 Uhr aufstanden, hieß es schnell anziehen und dann packte ich meinen und Ginnys Koffer. Das war mit einem Schlenker meines Zauberstabes gleich erledigt.
Dann ging es ging es nach unten zum Frühstück. Dort herrschte eine gedrückte, aber gleichzeitig auch eine wuselige Stimmung. Mrs Weasley sprang wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Küche umher und machte unsere Sandwiches für die Zugfahrt zurecht. Mr Weasley, der sich den Tag heute frei genommen hatte, saß mit einer Tasse Kaffee bei uns am Tisch und las den Tagespropheten.
Mrs Weasley wollte mich zwingen, ein wenig Toast zu essen, aber ich lehnte dankend ab. Mir reichte mein Kaffee, schwarz und mit viel Zucker. Ich hatte wieder einmal viel zu wenig geschlafen, da ich ständig an Draco hatte denken müssen. Seit unserem Treffen hatte er mir nicht einmal geschrieben, dabei hatte ich Artemis viermal mit einer Nachricht zu Severus geschickt. Auch von ihm hatte ich keine Antwort erhalten. Einen tollen Freund hatte ich mir da ausgesucht, wirklich. Und dabei hatte er mir doch versprochen, sich mindestens einmal die Woche bei mir zu melden. Aber Pustekuchen! Ich glaube, ich musste Draco zu Weihnachten wirklich eine Uhr und einen Kalender kaufen, vorzugsweise mit Alarmfunktion.
Ein Klopfen an der Hintertür holte mich wieder ins Hier und Jetzt zurück. Ich sah auf und erblickte das freundliche Gesicht von Remus.
„Ach, da bist Du ja schon“, meinte Mrs Weasley. „Komm rein und setz Dich zu uns. Möchtest Du vielleicht auch noch eine Tasse Kaffee? Oder kann ich Dir vielleicht eine Kleinigkeit zum Essen anbieten?“
Doch bevor Lupin eintreten, ja sogar auch nur die Tür öffnen konnte, rief ich laut „STOPP“ sprang von meinem Stuhl auf und zog meinen Zauberstab.
„Katherine“, schrie die Mutter meiner Freundin entsetzt. „Was tust Du da um Gottes Willen?“
Doch ich hörte ihr gar nicht richtig zu, ich hatte nur Augen für Remus.
„Wo hatte ich am Tag der Hochzeit meine Schuhe versteckt“, wollte ich von ihm wissen.
Ha, was er und Kingsley können, konnte ich schon lange. Mir war dieses Frage-Antwort-Spiel so auf die Nerven gegangen, auch wenn es durchaus sinnvoll war. Und da Mr und Mrs Weasley dies so einfach vergessen hatten, übernahm ich jetzt deren Part. Man konnte nie sicher sein. Immer wachsam, hörte ich Mad-Eye Moodys Stimme.
„Sehr gut, Kate“, antwortete mein alter Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste grinsend. „Du hattest die Schuhe in Mollys großem Blumenkübel versteckt. Den da drüben, mit den bunten Blumen drauf. Wirklich eine sehr geschickte Frage. Die Antwort hätte nämlich wirklich nur ich beantworten können. Für einen Todesser wäre es völlig unwichtig gewesen, wo Du Deine hohen Haken versteckt hast.“
„Unwichtig“, fragte ich ihn ungläubig. „Dann kann es aber nur ein männlicher Todesser gewesen sein. Für eine Frau gibt es fast nichts wichtigeres im Leben als Schuhe. Außerdem waren die von Michael Kors und verdammt teuer!“
„Muss man den kennen?“
„BITTE???“
„Kate, jetzt lass Remus doch endlich mal reinkommen. Über Deine Schuhe könnt ihr später noch diskutieren“, warf Mr Weasley lachend ein.
Auch Ginny kugelte sich vor lachen.
„Kate, was sollte das denn“, wollte Ginnys Mum von mir wissen, als sie Remus einen riesigen Teller mit Rührei hinstellte. „Du kannst ihn doch nicht einfach...“
„Nein, Molly, Kate hat sich komplett richtig verhalten“, unterbrach Lupin sie. „Ich habe euch schon mindestens hundertmal gesagt, dass ihr die Leute, die zu euch kommen, befragen müsst. Das hat Dumbledore doch auch immer gesagt. Was wäre gewesen, wenn ich ein Todesser gewesen wäre, der sich mittels Vielsafttrank in mich verwandelt hat?“
„Du hast ja recht“, entgegnete Mrs Weasley zerknirscht. „Aber ich kann doch nicht alle...“
„Du musst, Molly“, sagte Remus. „In diesen Zeiten können wir einfach nicht sicher sein, wer da vor unserer Tür steht.“
„Wir werden in Zukunft daran denken“, meinte Mr Weasley.
„Sag mal, Remus, was machst Du eigentlich hier“, warf Ginny ein. Das hatte ich mich auch schon gefragt.
„Ich begleite Euch zum Bahnhof.“
„Wieso dass denn“, hakte meine Freundin nach.
„Na ja, weil...“
„REMUS!!!“
Mrs Weasley hatte laut aufgeschrien. Ich erschrak dermaßen, dass ich mir den halben Kaffee über die Hose schüttete. Na ganz toll, der Tag fing ja super an. Doch halleluja, ich war ja volljährig und so hatte sich das Problem sofort erledigt.
„Was ist denn Molly“, fragte Remus unschuldig. „Ich wollte den Mädels doch nur sagen, dass ich mich persönlich von ihnen verabschieden wollte.“
„Wer's glaubt, wird selig“, rutschte mir heraus.
„Kate“, ermahnte mich Ginny, denn sie sah die Wut in Mrs Weasley aufsteigen. Die sah ich auch, aber es war ja nicht meine Mutter, die stinkig wurde. Wieso also zurück zucken, wenn wir schon so offenkundig angelogen wurden.
„Ist doch wahr“, sagte ich. „Ich meine, wir sind keine kleinen Kinder mehr. Wieso kann man uns denn dann nicht einfach die Wahrheit sagen? Oder uns wenigstens schon mal nicht anlügen. Dann sagt man besser gar nichts.“
„Sie hat recht, Molly“, meinte Mr Weasley und tätschelte seiner Frau beruhigend die Hand. „Wir sollten die beiden nicht anlügen. Das haben sie nicht verdient. Außerdem haben wir den Kindern doch auch immer gepredigt, sie sollen die Wahrheit sagen.“
„Aber es gibt nun einmal Dinge, die müssen die zwei gar nicht wissen“, rief Mrs Weasley aufgebracht. „Sie sind immerhin noch Schülerinnen. Und das ist es, auf was sie sich konzentrieren sollten.“
„Das ist doch absoluter... AU!“
Eigentlich hätte ich gerne noch Schwachsinn hinzugefügt, aber meine Freundin hatte mich unter dem Tisch getreten. Sie hielt es für besser, jetzt den Mund zu halten. Hmm, gut, wenn ich mir Mrs Weasleys Gesichtsfarbe so anschaute, war es vielleicht wirklich besser, jetzt den Mund zu halten. Sie war nämlich inzwischen so rot wie mein Festumhang.
„Molly, es tut mir leid“, versuchte Remus die Situation zu entschärfen. „Aber ich bin der gleichen Meinung wie Arthur. Die beiden müssen wissen, was sie erwartet.“
Dann wandte er sich an Ginny und mich.
„Hört zu, ihr beiden. Ich habe nicht gelogen, als ich sagte, ich begleite Euch zum Bahnhof, damit ich mich von Euch verabschieden kann. Aber was viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass wir nicht wissen, was Euch am Bahnhof erwartet. Dort könnten Todesser lauern, die nur darauf warten, Euch in ihre Gewalt zu bringen.“
„Was meinst Du damit“, wollte ich wissen. „Ich meine, was sollten die Todesser ausgerechnet von mir wollen? Ginny, ja, okay, wir wissen alle, dass sie mit Harry zusammen war und außerdem sind ihre Eltern bekannte Mitglieder des Phönixordens. Aber von mir?“
„Kate“, flüsterte Remus jetzt und beugte sich ein klein wenig zu mir herüber. „Arthur und ich hatten ein kleines Gespräch mit Severus. Mehr brauche ich, glaube ich zumindest, dazu nicht zu sagen.“
Dieser miese, elende Verräter! Er hatte ihnen von Draco und mir erzählt. Genau das hatte ich doch verhindern wollen. Oh Gott, war mir das peinlich. Den wenn ich in die Finger kriege, den mache ich kalt. Und wenn es das letzte ist, was ich tue.
„Du brauchst Dir jetzt darüber keine Gedanken zu machen, Kate“, sagte Lupin und legte seine Hand beruhigend auf meine. „Niemand ist böse auf Dich, weil Du nichts gesagt hast. Wir haben es alle verstanden. Du wolltest Dich und Malfoy schützen, das ist nur zu verständlich. Außerdem ist die Liebe doch etwas schönes und wir alle wissen, dass man es sich manchmal nun mal nicht aussuchen kann, in wen man sich verliebt. Gefühle sind das machtvollste auf der ganzen Welt. Sie beeinflussen uns in jeder auch nur möglichen Art und Weise. Unser Handeln, unser Tun, unsere Reaktionen, unsere Denkweise. Du warst und bist einfach machtlos dagegen.“
„Der Spruch stammt jetzt aber nicht von Dir, oder“, unterbrach Ginny ihn rüde.
Ich selbst war zu keinem Wort mehr fähig. Ich hatte mich zu einer ewigen Eisskulptur verwandelt, auch wenn ich mit Sicherheit knallrot im Gesicht war. Mir war diese Sache extrem peinlich.
„Nein, tut er tatsächlich nicht“, lachte Remus. „Genau so hat Tonks mich nämlich herum gekriegt. Ich habe mich nämlich damals gegen meine Gefühle für sie gewehrt, weil... Na ja, ich eben bin, was ich bin. Ich hatte wahnsinnige Angst, Tonks zu verletzen, versteht ihr? Doch da mir Severus Gott sei Dank immer noch diesen Zaubertrank braut, ist ein Zusammensein mit ihr jetzt ohne Probleme möglich. Und genau das gleiche ist es mit Malfoy und Dir, Katherine. Ich kenne die ganze Geschichte. Warum er... also, Du weißt schon... warum er ein Todesser ist. Auch hier war Severus sehr ehrlich zu uns.“
„Was genau hat er euch denn erzählt“, brachte ich dann doch heraus. Wenn er ihnen gesagt hatte, dass ich schwanger war, war ich so gut wie geliefert. Dann hätte ich mich auf der Stelle vom Dach gestürzt.
„Keine Angst, er ist nicht ins Detail gegangen“, beruhigte mich Lupin schließlich. „Er war nur sehr besorgt, weil Du mit ihm zusammen bist, das ist alles. Er meinte, dass es sehr gefährlich für Dich werden könnte, weil die Beziehung zwischen Malfoy und Dir den Dunklen Lord sehr interessiert. Er erwägt bereits, Dich entführen zu lassen, da er Malfoy so unter Druck setzen kann. Das sind genau solche Informationen, die wir, also der Orden, wissen müssen, Kate. Nur so können wir Dich schützen. Wenn Du absolut ehrlich bist. Und deswegen möchte ich Dich bitten, eigentlich Euch beide, dass ihr in der Schule sehr vorsichtig seid. Es wird zu gewissen Änderungen kommen, die wir jetzt noch nicht voraussehen können. Mit Minerva, für euch Professor McGonagall, und Severus haben wir zwar zwei Mitglieder des Ordens in Hogwarts, aber wer weiß, was noch geschieht.“
„Aber Remus, was wenn...“, wollte Ginny dazwischen fahren, doch er ließ sie gar nicht erst ausreden.
„Wenn irgendetwas geschieht, dann wendet ihr Euch an Snape oder McGonagall. Habt Ihr mich verstanden? Ihr werdet Euch schön aus allem raushalten, ist das klar?“
„Aber...“, versuchte ich es dann, doch das brachte mir auch nur eine Abfuhr ein.
„Wollt Ihr denn nicht verstehen? Wenn Ihr Euch zu sehr einmischt, wird das nur noch gefährlicher für Euch und Ihr bringt die Pläne des Ordens durcheinander. Nein, Ginny, ich will jetzt nichts mehr davon hören, was Ihr könnt oder nicht. Dieses Thema ist jetzt von Tisch. Ich will jetzt nichts mehr davon hören.“
Der nächste, dachte ich zerknirscht. Er klang schon genauso wie Harry. Das musste eine Krankheit von denjenigen sein, die die Verteidigung gegen die Dunklen Künste liebten. Wobei, das tat ich ja auch, aber für mich gab es nichts besseres, als mit voller Kraft voraus zu agieren. Vorsicht?! Das gab es bei mir nicht. Wieso auch? Wenn man zu vorsichtig ist, bringt einem das nichts als Ärger ein. Man musste sich auch einmal wehren. Hmm, vielleicht war ich auch einfach nur lebensmüde, wer wusste das schon so genau.
„Ihr habt gehört, was Remus gesagt hat“, mischte sich jetzt Mrs Weasley ein. „Schluss damit jetzt. Ihr wisst schon viel mehr, als Ihr überhaupt wissen müsst. Und jetzt keine Diskussion mehr. Geht und holt eure Koffer von oben. Es ist 10 Uhr und wir müssen schauen, dass wir endlich hier weg kommen. Sonst verpasst ihr noch den Zug.“
Ich verkniff mir die Antwort, die jetzt auf meiner Zunge lag und spülte sie statt dessen mit dem restlichen Kaffee hinunter. Dann stand ich auf.
„Na komm, schon Ginny“, sagte ich und hielt ihr die Hand entgegen. „Ich kümmere mich um die Koffer und Du nimmst die Tiere. Das ist nämlich nicht so gut, wenn man die schweben lässt, das vertragen sie in der Regel nicht.“
Dann zogen wir uns nach oben in ihr Zimmer zurück.

„Die haben sie ja wohl nicht mehr alle“, rief Gin laut aus, kaum dass wir ihr Zimmer behalten haben. „Die können doch nicht allen Ernstes von uns verlangen, uns hinzusetzen und Däumchen zu drehen. Da mache ich nicht mit. Sollte sich mir in der Schule irgendeine Gelegenheit bieten, so richtig Terror zu machen, dann sollen die sich auf was gefasst machen!“
„Und ich werde bei Dir sein und diesen Terror noch verdoppeln. Dir können sie vielleicht noch etwas vorschreiben, aber ich bin volljährig und bestimme selbst, was ich tue. Gefahr hin, Gefahr her. Es muss endlich Schluss sein, mit diesem 'Seid bloß vorsichtig, ihr zwei kleinen, süßen, putzigen Mädchen'.“
„Sehe ich genauso.“
„GINNY, KATE“, ertönte Mrs Weasleys Schrei von unten. „Macht endlich, dass Ihr nach unten kommt. Wir müssen los!!!“
„Jaah“, riefen wir in Richtung Tür und verdrehten gleichzeitig die Augen.
Dann schwang ich meinen Zauberstab und ließ die schweren Schrankkoffer vor mir her die Treppe hinunter schweben, während Ginny mit Arnold, ihrem Minimuff, und Artemis folgte.

Wir reisten zuerst mittels Flohpulver in den Tropfenden Kessel, dann ging es mit dem Bus weiter zum Bahnhof Kings Cross. Eigentlich hatten wir ein Taxi nehmen wollen, aber das wäre zu teuer gewesen, deswegen hatte es diese kleine Planänderung gegeben. Natürlich gerieten wir in den, für London typischen, Stadtverkehr und so waren wir erst um 5 Minuten vor 11 am Bahnhof. Daher mussten wir uns mehr als nur beeilen. Wir schafften es gerade noch durch die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn, ließen uns von Mrs Weasley umarmen und sprangen mit unseren Koffern in den Zug. Dann schlossen sich auch schon die Türen und es ging los. Endlich!


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