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Alles nur aus Liebe - Kapitel 12: Änderungen in Hogwarts

von Dilli

„Komm, suchen wir uns einen Platz“, meinte ich zu Ginny, schnappte mir meinen Koffer sowie Artemis und marschierte los.
Der Zug war wie immer proppenvoll, doch irgendwie kam es mir so vor, als würden diesmal einige Schüler fehlen. Trotzdem viel es uns schwer, ein Anteil zu finden, in dem wir uns in Ruhe unterhalten konnten, auch wenn die meisten nur halb besetzt waren. Am Ende landeten wir bei Neville Longbottom und Luna Lovegood, die ich von der DA im 5. Schuljahr her kannte. Sie war in Ginnys Jahrgang. Wie eigentlich immer, sah sie ziemlich freakig aus. Von ihren Ohren baumelten, wie so oft, die Radieschen-Ohrringe und auf ihrer Nase hatte sie eine Brille, mit Flügeln dran, sitzen.
„Hallo zusammen“, meinte Luna als wir das Zugabteil betraten. „Wie waren eure Ferien? Die Hochzeit war ja wohl mal der absolute Knaller, oder? Schade, dass mein Daddy und ich schon vorher gehen mussten, aber ihr wisst ja, die Pflicht ruft. Am nächsten Tag musste der Klitterer raus. Und mein Vater wollte noch unbedingt diesen Artikel über den Schlibbrigen Hornwurzelkopf zu Ende schreiben, damit der auch ja noch in dieser Ausgabe erschien.“
„Knaller, das kannst Du laut sagen“, gab ich zurück. „Hat Dir Neville schon erzählt, was passiert ist?“
„Ja, das hat er. Schade, dass ich nicht dabei war. Ich hätte gern einmal ein paar von den Flüchen ausprobiert, die Harry uns damals beigebracht hat.“
„Sei froh, dass Du nicht da warst“, sagte Ginny. „Nach allem, was ich so mitbekommen habe, war die Situation ganz schön brenzlig.“
„Was meinst Du damit, nach allem was Du mitbekommen hast“, wollte Luna verwirrt wissen.
„Ginny hat sich volllaufen lassen“, entgegnete ich ihr.
„Hab ich gar nicht“, maulte Gin mich an. „Der letzte Cocktail war einfach schlecht.“
„Ja genau, bestimmt!“
„Ja, das war so. Aber mal zu was anderem. Neville, wie hast Du es geschafft, heil da raus zu kommen?“
„Na ja, so schwer war das gar nicht“, antwortete Neville. „Ich habe meiner Großmutter gerade was zu trinken gebracht, als Kingsleys Patronus auftauchte. Ich habe sie einfach am Arm gepackt und bin mit ihr disappariert. Wobei ich dazu sagen muss, dass meine Omi hinterher ziemlich sauer auf mich war. Sie hätte gerne ein paar von denen mit einen Fluch belegt. Mich hat sie gefragt, ob ich denn ein Waschlappen bin, der keinen Arsch in der Hose hat. Dabei habe ich doch nur versucht, sie heil von dort wegzubringen. Sie ist immerhin schon 83. Ich glaube kaum, dass sie sich lange gehalten hätte.“
„Ich glaube, da täuscht Du Dich vielleicht, Neville“, sagte ich grinsend. „Ich glaube, Deine Oma ist immer noch ganz schön auf Zack. Wenn es nötig gewesen wäre, hätte sie die Todesser noch mit ihrer großen roten Handtasche verprügelt.“
„Das glaube ich auch“, war Nevilles Antwort und er lachte dabei.

Der Rest der Fahrt verlief eigentlich relativ ereignislos. Spannend wurde es nur, als Luna wissen wollte, wo eigentlich unsere Freunde Harry, Ron und Hermine seien.
„Ihr seid doch sonst nicht auseinander zu kriegen“, lautete ihr Kommentar. „Ihr haltet zusammen wie Zachs Zauberhafter Zauberkleber. Ihr wisst schon, ein Tropfen von dem Zeug und es hält bombenfest. Ich habe aus Versehen einmal meine Hand an einer Flasche Pustelpuder festgeklebt. Das hält wie ein Dauerklebefluch, kann ich euch sagen. Wochenlang bin ich mit der Flasche herum gelaufen, bis endlich die Antwort von Zachs Zauberfabrik kam, wie man das Zeug lösen konnte.“
„Luna, Du schweifst schon wieder ab“, kritisierte Neville sie. „Also, wo sind die drei nun?“
Ich warf einen kurzen Blick auf Ginny. Wie viel konnten wir den beiden verraten? Doch meine Freundin zuckte nur ratlos mit den Schultern. Na, die war vielleicht eine tolle Hilfe.
„Ähm“, stotterte ich. „Die drei haben beschlossen, ein Jahr blau zu machen.“
Ich hoffte zumindest, dass in einem Jahr die ganze Scheiße beendet war. Aber sicher konnte ich mir da nicht sein. Ich konnte nur eins: hoffen und beten.
„Was meinst Du mit blau machen“, wollte Neville wissen. „Was machen Sie denn dann?“
„Hör zu, Neville, ich kann Dir das nicht sagen, okay“, antwortete ich leicht genervt. „Wir haben Harry und den anderen versprochen, niemandem etwas zu sagen, selbst wenn unser Leben davon abhinge.“
„Heißt das etwa, er tut etwas um Du-weißt-schon...“
„Pschschscht, bist Du wahnsinnig, das einfach hier so herum zu schreien. Wirklich, Neville, hast Du denn vergessen, was Harry uns während der DA immer gesagt hat? Immer wachsam! Das hatte er von Mad-Eye.“
„Aber Kate, wenn er...“
„Still jetzt“, rief ich laut.
Einer von Dracos Gorillas war gerade den Flur entlang gelaufen. Man konnte nie wissen. Vielleicht waren sie mittlerweile auch schon Todesser wie ihre Väter. Nur dass die mit Sicherheit keiner dazu gezwungen hatte. Die wären mit Sicherheit so blöd und würden sich freiwillig dem Dunklen Lord anschließen.
„Tut mir leid“, flüsterte ich so leise, dass mich die anderen gerade noch verstehen konnten. „Ich wollte Euch nicht anschreien. Aber ihr müsst verstehen, dass wir hier drinnen nicht vor Zuhörern geschützt sind. Ginny und ich, wir werden Euch bei passender Gelegenheit mehr darüber erzählen, aber im Moment geht das einfach nicht. Wenn wir den dreien irgendwie helfen wollen, dann am besten, indem wir uns selbst so gut wie möglich auf einen Kampf vorbereiten. Denn ich habe das Gefühl, dass es irgendwann dazu kommen wird und dann sollten wir bereit sein.“
„Aber wie sollten wir das anstellen, Kate“, warf Ginny ein. „Damals, in der DA da... Moment mal, soll das etwa heißen, dass Du Dumbledores Armee wieder ins Leben rufen willst?“
„Jep, genau das habe ich vor.“
Der Gedanke war mir vor etwa einer Woche gekommen, als ich wieder einmal in einem meiner Aurorenbücher gelesen hatte. Ich meine, warum sollte ich mein Wissen nicht mit den anderen teilen? Harry hatte das doch damals auch gemacht. Ihm hatte ich immerhin vieles zu verdanken, unter anderem meinen Wunsch, eine Aurorin zu werden, auch wenn der im Moment auf meiner Prioritätenliste ziemlich weit nach unten gerutscht war. Erst einmal musste Voldemort vernichtet werden. Der Rest kam später!
„Das hast Du mir ja noch gar nicht erzählt“, meinte Ginny ein klein wenig empört.
„Der Gedanke kam mir erst so vor einer Woche und ich musste erst selber einmal darüber nachdenken.“
„Das wäre echt cool, Kate“, meldete sich Neville zu Wort. „Die DA hat mir letztes Jahr nämlich tierisch gefehlt.“
„Joah, wär ganz nett“, war Lunas Kommentar. „Dann hätte ich abends wenigstens etwas zu tun.“
„Und wer soll die ganze Sache anführen“, wollte Ginny wissen.
„Na ja“, meinte ich kleinlaut. „Ich dachte eigentlich an uns beide.“
„ICH“, rief sie laut aus. „Nur über meine Leiche, Kate. Vergiss es. Ich stell mich doch nicht vor so viele Leute und bringe denen Zaubersprüche bei.“
„Wieso denn nicht? Sonst hast Du doch auch immer so eine große Klappe!“
Sie warf mit dem Buch nach mir, das sie in der Hand gehabt hatte, doch ich lenkte es mit dem Schlenker meines Zauberstabs ab, so dass es gegen das Fenster klatschte.
„Hör mal, Gin, ich brauche doch nur einen Partner, der mir bei der ganzen Sache hilft. Komm schon, bitte! Harry hat das damals auch zusammen mit Hermine und Ron gemacht. Biiitte, mein Ginnylein, gib Dir einen Ruck.“
„Also, wenn ich da mal was dazu sagen dürfte“, mischte sich unser Freund ein. „Ich finde, ihr beide würdet das sicher ganz toll machen. Immerhin seid ihr beiden in Verteidigung gegen die Dunklen Künste die besten nach Harry.“
Das war genau das richtige, was Neville da gerade machte. Ginny Honig ums Maul schmieren war immer gut. Das ging ihr runter wie Öl.
„Na schön, ich mach's“, seufzte Gin, nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit nachgedacht hatte. „Aber nur unter zwei Bedingungen. Erstens: Wehe, Du machst mich zum Affen, Kate. Dann halse ich Dir einen Fluch auf den Hals, dass Dir hören und sehen vergeht.“
„Alles klar. Aber keine Angst, dass mach ich schon nicht. Und zweitens?“
„Wenn ich einmal verhindert sein sollte, dann nimmst Du Neville als Partner. Allein schon für das, dass er mir gerade so in den Rücken gefallen ist!“
Und wie reagierte der daraufhin? Richtig, er wurde kreidebleich. Und so kam es, dass ich auf meiner Prioritätenliste etwas hinzufügte. Ich musste ganz dringend dafür sorgen, dass Neville Longbottom, Sohn von zwei bekannten Auroren, etwas mehr Selbstvertrauen bekam.

Wie schon gesagt, verlief die weitere Fahrt ereignislos. Als es dunkel wurde, zogen wir unsere Schulumhänge an und machten uns für den Ausstieg bereit. Als wir am Bahnhof Hogsmeade ankamen, hörten wir den bekannten Ruf „Erstklässler zu mir“ von Hagrid und machten uns dann auf den Weg zu den pferdelosen Kutschen. Doch dieses Mal sah ich sie. Die Thestrale, die die Kutschen zogen. Ich hatte zwar bei der Ankunft von Bill und Fleur im Fuchsbau einen gesehen, aber so viele auf einmal... Das war schon mehr als nur unheimlich. Eine ganze Pferdegerippearmee, konnte man schon fast sagen.
„Kate, kommst Du oder was ist los“, riss mich Ginnys Stimme aus meinen Gedanken. „Was ist los mit Dir? Hast Du einen Geist gesehen?“
„Nein“, stotterte ich. „Es ist nur...“
„Es sind die Thestrale, richtig?“
Ich nickte nur stumm mit dem Kopf.
„Ach, mach Dir über die mal keine Gedanken, Katherine. Die sind ganz brav. Können Dir zwar ein riesiges Stück Fleisch aus dem Hintern beißen, aber Hagrid hat sie dressiert, dass sie das nicht tun.“
Na, die hatte vielleicht einen Humor. Den Grund, warum man einen Thestral sehen konnte oder nicht, hatte sie wohl vergessen.
„Hör zu, Katherine“, meinte sie jedoch ganz schnell, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. „Ich sehe sie auch. Ich war damals mit Harry in der Mysteriumsabteilung und sah, wie Sirius durch den Vorhang fiel, der ihn auf die andere Seite brachte. Aber bitte Kate, denk jetzt gar nicht erst daran, warum Du die Thestrale jetzt sehen kannst. Konzentriere Dich einfach auf das, was vor Dir liegt. Lass Dich jetzt bitte nicht durch so eine Kleinigkeit aus der Bahn werfen. Du musst stark sein, wenn Du etwas gegen Du-weißt-schon-wen ausrichten willst. Und wenn Du es nicht vergessen kannst, dann nutze diese Erinnerung zu Deinem Vorteil aus.“
„Wie meinst Du das?“
„Na ja, ich kenne Dich eben ziemlich gut. Ich weiß, wie Du sein kannst, wenn Du tierisch sauer bist. Du zauberst nie besser, wenn ich ehrlich bin. Wenn Du eine Mordswut hast, dann... Tja, ich weiß auch nicht, wie ich das ausdrücken soll, aber wenn Du wütend bist, dann schießt Du mit Flüchen um Dich, bei denen es selbst den stärksten Magier umhaut. Denk doch mal dran, wie Du die ungesagten Zauber gelernt hast.“
Da musste ich ihr recht geben. Das war, bevor ich mit Draco zusammen gekommen war, als ich noch nichts davon wusste, dass er ein Todesser ist. Also genau genommen zu der Zeit, als ich ihn mehr als alles andere gehasst habe und er mich noch ständig schikaniert hat. Tja und immer wenn ich mir seine miese Fresse (also, so dachte ich damals) vorgestellt habe, dann fiel es mir ganz leicht, meine Zauber ohne ein Wort auszuführen.
„Stimmt, Du hast recht. Vielleicht sollte ich das einfach mal ausprobieren, auch wenn der Gedanke daran einfach nur weh tut.“
„Ich weiß, Kate, aber nutze diesen Schmerz. Du hast doch gehört, was Remus gesagt hat. Gefühle, egal ob gute oder schlechte, beeinflussen uns in jedweder Art und Weise. Und jetzt komm endlich, ich habe tierischen Hunger. Ich glaube, ich könnte einen ganzen Hippogreif verschlingen.“
„Na, lass das mal nicht Hagrid hören. Der nimmt die doch vielleicht noch zum Kuscheln mit ins Bett.“
Grinsend stieg ich mit meiner Freundin in eine der Kutschen. Ginny hatte ja so recht. Wieso sollte ich mich von der Erinnerung an meinen toten Malfoy-Junior nur runter ziehen lassen? Ich war mehr als nur traurig darüber, ja, aber ich war auch wütend. Und wenn ich das einmal war, dann sollten sich die Todesser lieber in Acht nehmen!

Während wir zum Schloss hinauf fuhren, begann es zu regnen. Deswegen stürmten Ginny und ich so schnell es ging in die Große Halle, kaum das wir ausgestiegen waren. Doch irgendetwas an ihr wirkte seltsam. Sie war so düster und nicht so hell und strahlend erleuchtet wie sonst. Auch die Stimmung war anders. Normalerweise war hier nach den Ferien das reinste Chaos, es wurde laut durcheinander geschrien und gelacht, aber jetzt... Fehlanzeige. Es wurde nur geflüstert. Außerdem wurde jetzt deutlich, dass viele Eltern ihre Kinder nicht zurück in die Schule gelassen hatten. An den Tischen von Gryffindor, Ravenclaw und Hufflepuff waren viele Lücken zu sehen. Nur der Slyterintisch war voll besetzt. Na ja, fast jedenfalls. Ein Platz war leer. Der Platz neben Crabbe und Goyle. Dracos Platz. Er war also tatsächlich nicht hier. Irgendwie hatte ich doch darauf gehofft.
Schnell setzte ich mich mit Ginny auf unsere üblichen Plätze, denn hinter uns kam schon McGonagall mit den Erstklässlern herein, auch deutlich weniger als sonst. Sie trug wie üblich einen dreibeinigen Hocker und den Sprechenden Hut. Kaum hatte die Lehrerin die Sachen abgestellt, erschien eine Ritze über der Krempe und der Sprechende Hut begann zu singen.

Vor tausend Jahren war ich schön und neu
da hielten uns're Gründerväter noch zusammen, meiner Treu.
Da war der edle Gryffindor,
dem ich sofort die Treue schwor.
Ravenclaw, so jung und schön,
war bei allen and'ren angesehen.
Die Hufflepuff mit Charme und Esprit,
bezirzte alle anderen gleich wie nie.
Und auch Slytherin, recht groß und stolz,
bei seinem Können das Herz mir schmolz.
Zusammen sie teilten den selben Traum,
junge Magier zu erziehen, ihr glaubt es kaum.
Für Gryffindor war es der Mut,
Ravenclaw fand die Klugheit gut.
Die Hufflepuff, die nahm sie all,
Slytherin sorgte für den Zerfall.
Denn es sollte nicht halten, es sollte vergehen
und ich kann es bis heute nicht verstehen,
dass Slytherin nur die Reinsten wollte,
obwohl es doch egal sein sollte,
ob wir magischen Blutes sind,
doch Salazar sich aufführte wie ein Kind.
Und deswegen ist es nun an mir,
euch zu verteilen auf die Häuser hier.
Ich teil euch ein anhand der Gaben,
wie es die vier so beschlossen haben.
Nun kommt zu mir, lasst es geschehen,
das Lachen wird euch noch vergehen.
Denn lasst mich euch nur eines sagen,
bald gibt es ein'ges zu beklagen.
Deutet die Zeichen, seht das Verderben,
das gute beginnt schon bald zu sterben.
Durch böse Mächte wir drohen zu fallen,
Schreie werden durch Hogwarts hallen.
Drum seid gewarnt, haltet zusammen
sonst steht die Schule bald in Flammen.
Die Freundschaft sollt ihr aufrecht halten,
lasst euch nicht in Gruppen spalten.
Ich hab euch gewarnt, ich hab's euch gesagt
ich hab' die Gefahr doch gewagt.
Doch nun will ich nicht mehr weiter verletzen,
ich sag euch, wohin ihr passt am besten.


Ich starrte den Sprechenden Hut mit offenem Mund an. So deutlich hatte er noch nie gesprochen. Auch Ginny neben mir schien es nicht fassen zu können. Das war mal wirklich... krass. Besser konnte es man nicht ausdrücken.
Auch McGonagalls Lippen waren so dünn wie noch nie. Doch sie wollte sich anscheinend nichts anmerken lassen und rief „Ashton, James“ zur Auswahl auf. Auf die konnte ich mich jetzt aber wirklich nicht konzentrieren. Das Lied des Sprechenden Hutes hatte mich viel zu sehr aufgewühlt. Was wusste er? Und wie war das: Hogwarts würde in Flammen stehen? Wieso war Hermine jetzt nicht da? Die hätte mir jetzt das ganze Gedicht von vorne bis hinten aufsagen und es gleichzeitig auch noch analysieren können. Wobei eine Analyse war hier wirklich nicht notwendig. Der Hut hatte so deutlich gesprochen, dass es sogar ich verstanden hatte (Weltwunder!). Hogwarts war in Gefahr und nur Zusammenhalt konnte uns retten.
Ich sah zum Slytherintisch hinüber, wo Crabbe und Goyle sich feixend unterhielten. Ja klar, die brauchte es ja auch nicht zu interessieren. Mummy und Daddy standen ja auf der „richtigen“ Seite. Und mit den Hirnis sollte ich einen auf gut Freund machen? Nie im Leben, nur über meine Leiche!
„Aufstehen“, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken.
Oben am Lehrertisch war Severus von seinem Platz in der Mitte der Tafel aufgestanden. Er saß jetzt auf Dumbledores Stuhl? Wie konnte er es wagen? Gut, ich hatte meinen Frieden mit ihm geschlossen. Immerhin wusste ich ungefähr, warum Snape Dumbledore an jenem Abend töten musste. Draco hatte es mir erzählt. Aber ihn dort zu sehen, wo immer Dumbledore gesessen hatte, das tat einfach so weh, dass mein alter Hass gegen ihn wieder aufflammte.
„Spreche ich etwa Koboldogack“, rief Severus nun deutlich lauter, da sich alle nur verwirrt angeschaut hatten. Aber niemand war aufgestanden. „Ich sagte, AUFSTEHEN!“
Sofort schossen alle in die Höhe, die Lehrer und mich eingeschlossen. Was bitte ging da ab? Das hatten wir doch noch nie machen müssen.
„Fein, fein, fein“, schnurrte Snape. „Das lief doch schon mal ganz gut. In Zukunft möchte ich, dass ihr alle aufsteht, wenn ich die Halle betrete. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt.“
Allgemeines Gemurmel.
„Ich sagte, habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?“
Oha, der wurde ja richtig sauer. Gleich würden Rauchschwaden aus seinen Nüstern, äh, Nasenlöchern steigen.
„Ja, Professor Snape“, sangen wir daher alle im Chor.
„Sehr schön. Dann wünsche ich euch jetzt einen guten Appetit!“
„Guten Appetit, Professor Snape.“
Meine Fresse, was war das denn? Das war ja wie in der Grundschule. „Guuuten Moooorgen, Proooofeeeeessoooor!“ Oder vielleicht doch eher „Piep, piep, piep. Wir haben uns alle lieb. Guten Appetit!“
Ich ließ mich auf meinen Stuhl fallen und sah wie mich Ginny, die mir gegenüber saß, fragend anschaute. Doch ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung, auf was für Drogen Severus war.
Das Essen erschien, doch mir war der Appetit vergangen. Irgendetwas stank hier doch gewaltig zum Himmel. Ich ließ meinen Tisch über den Lehrertisch wandern. Auch hier wurde kaum miteinander gesprochen. Da waren die bekannten Gesichter: Die Professoren McGonagall, Sprout, Slughorn, Sinistra, Vector, Flitwick, Trelawney, Binns, Firenze, Hooch, Hagrid und Snape. Doch da waren auch zwei neue Gesichter. Sie gehörten einem plumpen Zauberer mit einem ja, fast teigigem Gesicht und einer dicklichen Hexe. Irgendwie kamen mir die beiden bekannt vor. Aber ich wusste nicht genau woher. Die beiden waren mir jedenfalls sofort unsympathisch, wie sie da saßen und so dümmlich grinsten.
Doch bevor ich mich an Ginny wenden konnte um ihr meine Beobachtungen mitzuteilen, erhob sich Severus erneut, klatschte in die Hände und das Essen verschwand.
„Noch einmal einen guten Abend“, begann er seine erste Jahresanstrittsrede. Aber von einem guten Abend hatte er vorhin nichts erwähnt. Da war er viel zu sehr mit seinem „Piep, piep, piep“ beschäftigt gewesen. „Ich möchte nun ALLE von Euch (Spinne ich, oder sah der ausgerechnet mich an?) bitten mir nun genauestens zu zu hören. Ausreden, von wegen, 'Das habe ich nicht gehört', lasse ich später nicht gelten. Zunächst einmal möchte ich Euch euren neuen Schulleiter vorstellen (Häää???). Mich (Ach so)! Professor Severus Snape für die neuen Schüler (Und wie sollten wir alten Hasen ihn dann nennen? Onkel Sev oder wie? Oh oh, der guckt schon wieder so böse in meine Richtung. Ich sollte lieber aufpassen). Nach dem tragischen Verlust, den die Schule mit Professor Dumbledores Tod erlitten hat, wurde nun mir diese Stelle vom Ministerium für Zauberei angeboten (Ja genau, und da hatte dein guter Kumpel Voldemort auch gar kein Wörtchen mitzureden!) und ich nahm sie natürlich mit Freuden an. Deswegen ist es nun auch an mir, Euch ein paar kleine Mitteilungen oder Änderungen näher zu bringen. Erstens: Der Wald auf unserem Gelände war, ist und bleibt verboten. Wer sich nicht daran hält und ihn unerlaubt betritt, wird streng bestraft werden. Zweitens: Alle Schüler, egal ob volljährig oder nicht, haben in Zukunft um acht Uhr in ihren Gemeinschaftsraum zu sein, auch an den Wochenenden.“
Das löste einen Tumult in der Großen Halle aus und ich konnte es verstehen. Acht Uhr? Der hatte sie ja wohl nicht mehr alle. Was war ich denn, ein kleines Baby oder was? Die Erstklässler, meinetwegen, aber ich war 17 Jahre alt! Wäre ich nicht hier in der Schule, könnte ich die ganze Nacht auf der Straße verbringen, wenn ich wollte und keinen würde es interessieren. Gut, außer meiner Mum vielleicht.
„Ruhe“, rief Snape erneut und sofort wurde es wieder mucksmäuschenstill. „Es wird in diesem Punkt keinerlei Ausnahmen geben, es sei denn, ihr müsst nachsitzen oder habt die Erlaubnis von einem der Lehrkörper. Sollte sich ein Schüler nicht daran halten, wird auch dieser streng bestraft. Womit wir auch schon bei Drittens wären. Lasst Euch gewarnt sein, wenn ich Euch sage, dass es mit einfachem Nachsitzen nicht mehr so getan ist. Wir sind gerade dabei, den Strafkatalog völlig neu zu überarbeiten. So könnte es euch beispielsweise passieren, dass ihr eine Nacht angekettet im Kerker verbringen müsst, wenn ihr außerhalb eurer Betten erwischt werdet.“
Der hatte sie wohl wirklich nicht mehr alle. Der war vollkommen verrückt geworden! Und ich hatte wirklich gedacht, dass Severus gar kein so schlechter Kerl ist, nach allem, was er für mich und Draco getan hatte. Aber Scheiße war's gewesen. Ich hatte mich anscheinend echt in ihm getäuscht. Ich schaute kurz zu Ginny, die genauso schockiert drein blickte, wie ich mich fühlte.
„Viertens“, redete Severus weiter. „Nachdem ich leider nicht mehr am aktiven Schulalltag teilnehmen kann, da ich zu sehr mit meinen neuen Aufgaben beschäftigt bin, und unsere liebe Kollegin Professor Burbage die Schule verlassen hat, freut es mich außerordentlich, Euch Eure neuen Lehrer für Muggelkunde und die Dunklen Künste (Fehlte da nicht irgendwo ein Verteidigung gegen?) vorstellen zu dürfen. Alecto und Amycus Carrow. Begrüßen wir sie doch mit einem netten kleinen Applaus!“
Die dicke Hexe und der dümmlich drein grinsende Zauber erhoben sich und mit ihnen ein kurzes Klatschen. Sie verbeugten sich einmal kurz und setzten sich dann wieder. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
„Ginny“, raunte ich ihr zu. „Das sind Du-weißt-schon-was.“
Ich deutete auf meinen linken Arm um das Wort Todesser nicht aussprechen zu müssen.
„Bist Du Dir sicher?“
„Absolut. Ich habe gegen ihn gekämpft, als, Du weißt schon... Aber dann ist er mit ihr auf den Astronomieturm abgehauen.“
Ginny riss weit die Augen auf. „Stimmt, Du hast recht. Das mir das nicht gleich aufgefallen ist. Aber was heißt das jetzt?“
Ich wusste genau, was das hieß. Voldemort hatte es geschafft, sich in Hogwarts einzumischen. Deswegen auch die Warnung des Sprechenden Huts.
Doch ich kam nicht mehr zu einer Antwort. Die würde bis später warten müssen, denn Snape hatte wieder angefangen zu reden.
„Würden jetzt bitte auch die letzten von Euch endlich die Gespräche einstellen (Und schon wieder dieser Blick in meine Richtung)? Vielen Dank! Fünftens: Es wird dieses Jahr keine Quidditchmeisterschaft geben."
Das Chaos das nun in der Großen Halle ausbrach, war gewaltig. Auch ich sprang auf und wollte Snape am liebsten umbringen. Wie konnte er es wagen, mir auch noch das zu nehmen? Doch Severus ließ sich von dem Tumult gar nicht beeindrucken. Er zog seinen Zauberstab, hielt ihn sich an den Hals und rief laut. "RUHE!" Dann nahm er den Zauberstab runter und sprach in normaler Lautstärke weiter.
"Noch einmal so einen Aufstand und es setzt die ersten Strafen. Um nun zu meinem vorerst letzten Punkt zu kommen. Es freut mich, Euch mitzuteilen, dass es nun keine Vertrauensschüler mehr gibt. Dies wurde in Absprache mit dem Ministerium geregelt. Es wurden dafür aber die neuen Ämter der Strafaufsichtskommision eingeführt. Die Schüler, die dieses Amt bekommen haben sind Gregory Goyle und Vincent Crabbe aus Slytherin. Ihre Aufgabe besteht darin, Euch anderen zu überprüfen, dass ihr Euch auch an die Schulregeln haltet. Deswegen möchte ich Euch bitten, sofort zu ihnen zu kommen, wenn ihr irgendetwas verbotenes mitbekommt (Ja genau, das würde ich doch sofort tun). Tja, und dann wäre da noch das neue Amt des Schulsprechers zu besetzen. Wir hatten zwar schon immer ein Schulsprecher-Paar, aber bei diesem neuen Amt handelt es sich um nur eine zu besetzende Stelle. Die Aufgaben des Schulsprechers wurden in sofern erweitert, dass er oder sie nicht nur dafür zuständig ist, die Ordnung im Schulleben aufrecht zu erhalten, sondern ist auch noch für die Kommunikation zwischen Schülern, Lehrern und der Schulleitung verantwortlich. Es ist mir daher eine Ehre, Euch Euren neuen Schulsprecher, oder besser Eure neue Schulsprecherin, vorzustellen. Katherine Jane Miller aus dem Haus Gryffindor.“
Wie vom Donner gerührt saß ich auf meinem Platz, nicht mehr zu einer Bewegung fähig. Ich hatte mich gerade verhört. ICH und SCHULSPRECHERIN??? Das konnte nicht sein. Wieso, warum, weshalb? Ich hatte noch nie etwas großartiges für die Schule getan, geschweige denn, dass ich je Vertrauensschülerin gewesen war. Diese Aufgabe hatte ich dankend Hermine überlassen. Ich war einfach nicht der Typ für so was. Und schaue sich einer doch mal die Aufgaben an. Da wäre zuerst einmal die Sache mit der Ordnung im Schulleben. Ich sollte dafür Sorgen, dass die anderen Schüler keinen Mist bauten und sich an die Schulregeln halten? Da war ich doch genau die richtige dafür. Ich, die selber gerade dabei war, sich nicht daran zu halten, in dem ich die DA wieder zum Leben erwecken wollte. Und dann dieses Kommunikationsdings, was sollte denn das schon wieder heißen? Dass sich die anderen bei mir ausheulen konnten oder wie? Da war ich doch genau der richtige Typ dafür. Mir ging das ja bei meinen Freunden schon auf die Nerven. Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht wirklich gut darin war, anderen Ratschläge zu erteilen. Snape musste verrückt geworden sein! Kein normal denkender Mensch würde MIR so einen Posten anbieten. Aber hatte ich überhaupt eine andere Wahl als dieses Amt anzutreten?
„Miss Miller, wären Sie bitte so freundlich und würden hierher zu mir kommen, damit ich Ihnen noch Ihr Abzeichen überreichen kann? Wir werden morgen noch genauer erörtern, was ich genau von Ihnen erwarte.“
Die Welt schien still zu stehen, als ich aufstand, um mir diese blöde Anstecknadel abzuholen. Ich warf einen hilfesuchenden Blick zu Ginny, doch was machte sie? Sie grinste von einem Ohr bis zum anderen. Häääh, was sollte das denn? Dann schaute ich zu Neville, der mir seinen erhobenen Daumen zeigte. Und als ich schließlich nach vorne zum Lehrertisch ging, brandete der Applaus los, allerdings nur an den Tischen von Gryffindor, Ravenclaw und Hufflepuff. Er war mindestens fünfmal so laut, wie vorhin bei den Carrows, sogar einige zustimmende Pfiffe waren zu hören. Dann ertönten auch noch Rufe wie „Klasse, Kate“ oder „Miller rules“ oder „Lass es krachen, Kate“.
Dann war ich bei Severus. Er lächelte mich an. Na, der hatte Nerven.
„Herzlichen Glückwunsch, Miss Miller. Darf ich?“
Dann steckte er mir die Nadel an den Schulumhang. Wehe, der durchsticht damit meine Brustwarze, denn auf ein Piercing habe ich wirklich keine Lust. Dann beugte er sich zu mir vor und flüsterte mir ins Ohr.
„Das Passwort für den Gryffindorturm ist Felix Felicis. Wir sehen uns morgen Abend nach dem Abendessen bei mir im Büro. Ich bin Dir einige Erklärungen schuldig.“
Ich nickte nur und ging zurück zu meinem Platz. Severus beendete unterdessen das Festmahl mit den Worten „Und jetzt ab ins Bett“.
Ich stand auf und machte mich mit Ginny am Arm auf den Weg um endlich aus der Halle hinaus zu kommen.
„Miss Miller, haben Sie nicht etwas vergessen“ , rief Professor McGonagall vom Lehrertisch aus.
„Was denn, Professor“, antwortete ich und hatte keine Ahnung, was sie meinte.
„Die Erstklässler. Sie müssen Ihnen doch den Weg zum Gryffindorturm zeigen.“
„Oh, hoppla, da war ja was. Entschuldigung, Professor, hab ich vergessen. Na, dann kommt mal mit, ihr 4!“
Ich schnappte mir die zwei Jungen und zwei Mädchen, die der Sprechende Hut dem Haus Gryffindor zugeteilt hatte, und geleitete sie die Treppen hinauf in unseren Gemeinschaftsraum.


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