Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 13: Erste Anzeichen

von Dilli

„Was hat Snape Dir eigentlich ins Ohr geflüstert“, wollte Ginny wissen, als wir in meinem beziehungsweise unserem Schlafsaal waren.
Auch ihr Koffer war hierher gebracht worden, denn im Hause Gryffindor war sie mittlerweile das einzige Mädchen ihres Jahrgangs. Ihre Zimmergenossin Miranda Smith war leider nicht aus den Ferien zurück gekehrt. Sie und ihre Familie galten als verschollen. Und da in unserem Zimmer ein Bett frei geworden war, hatte es McGonagall es anscheinend ermöglicht, dass sie hier untergebracht wurde. Was auch besser so war, denn so war es einfacher für mich, mein Versprechen zu halten.
„Nur das Passwort für den Gryffindorturm“, sagte ich und warf einen kurzen Blick auf Lavender, die gerade im Bad verschwand. Ihre Freundin Parvati und deren Schwester Padma (aus Ravenclaw) waren auch nicht wieder in der Schule erschienen. „Na ja, und dass ich morgen nach dem Abendessen in sein Büro kommen soll. Aber frag mich jetzt bloß nicht, was er dort von mir will. Das weiß ich nämlich selbst nicht. Er meinte nur, er sei mir ein paar Erklärungen schuldig. Mehr hat er nicht gesagt.“
„Ich frage mich nur, wie Snape eigentlich wirklich tickt“, meinte Ginny und legte sich bequemer auf Hermines Bett links neben mir, das jetzt das ihre war. „Ich meine, wenn er mit Dir schreibt oder im Hauptquartier...“
„Pscht, nicht so laut“, warf ich dazwischen. „Bist Du wahnsinnig? Wenn Dich jemand hört!“
„Ja, ja, ist ja schon gut. Also, was ich eigentlich sagen wollte: DA ist er doch immer ganz... na ja, okay. Aber hier in der Schule ist er ein echtes Arschloch. Ich verstehe das einfach nicht!“
„Ich, ehrlich gesagt, auch nicht. Aber wer weiß, vielleicht kann ich das ja morgen heraus finden. Aber etwas seltsam ist es schon.“
„Aber jetzt sag schon, was ist mit diesen Carrows? Was machen die hier?“
„Ich habe keine Ahnung, aber es ist eindeutig ein Zeichen dafür, das Voldemort nicht nur das Ministerium unter seinen Befehl gesetzt hat, sondern auch noch heimlich die Schule kontrolliert. Das liegt ganz klar auf der Hand. Zuerst wird Snape Schulleiter, obwohl ja eigentlich McGonagall Dumbledores Stellvertreterin war. Dann werden auf einmal zwei Todesser als Lehrer eingesetzt und dann kommt noch dazu, dass wir alle Muggelkunde als Pflichtfach belegen müssen. Das kommt mir erst jetzt. Das ist sicher irgend so eine Propaganda-Scheiße. Und ist Dir auch schon aufgefallen, dass die ganzen Muggelstämmigen nicht mehr hier sind? Oder hast Du etwa Dean gesehen? Ich meine, ich habe schon mitbekommen, dass die sich im Ministerium registrieren lassen mussten, aber dass man die gleich aus der Schule schmeißt?“
Das war mir erst jetzt aufgefallen. Wie hatte ich vorher nur so blind sein können? Das stank doch ganz gewaltig zum Himmel und es roch ganz klar nach Voldemort. Er, der Erbe Slytherins, für den die Reinheit des Blutes über alles ging.
„Du hast recht, ich habe Dean nicht gesehen. Oder Justin? Anna? Nein, ich kann mich nicht erinnern die gesehen zu haben. Oh nein, das ist ja furchtbar. Die können die doch nicht einfach rausschmeißen, nur weil ihre Eltern keine Zauberer sind.“
„Anscheinend doch. Hör mal, Ginny, ich kann nicht mehr, als Severus auch danach zu fragen. Aber, und ich weiß, das mag jetzt grausam klingen, ich kann mir jetzt nicht auch noch darüber Gedanken machen. Die zwei Todesser als Lehrer machen mir viel mehr Sorgen. Und diese ganzen Änderungen. Was soll dieses Strafkommando oder wie es auch immer wieder heißt? Und dafür auch noch Crabbe und Goyle, diese Schwachmaten, einzusetzen. Das ist doch krank. Dann auch noch kein Quidditch. Wie soll ich das nur überleben?!“
„Und Du bist Schulsprecherin, das hast Du vergessen.“
„Nein, ich habe das verdrängt. Aber danke, dass Du mich wieder daran erinnerst. Wie ist Snape nur auf diese dumme Idee gekommen? Ausgerechnet ich?! Du wärst viel besser dafür geeignet gewesen. Ich bin ja gespannt, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat.“
„Ich wäre überhaupt nicht dafür geeignet! Nein, nein, es hat schon die richtige getroffen. Wann willst Du es eigentlich Deiner Mutter erzählen?“
„Oh Gott, ich habe keine Ahnung. Gar nicht, vielleicht? Ich höre sie ja jetzt schon. 'Oh, Katielein, mein Butzibaby, ich bin ja so stolz auf Dich!' Und dann würde sie nur wieder in Tränen ausbrechen. Bin ich froh, dass ich hier und nicht zuhause bin. Hier ist wenigstens etwas los, auch trotz dieser ganzen Änderungen.“
„Wie willst Du das eigentlich mit der DA machen? Hast Du Dir da schon was überlegt? Es dürfte ziemlich schwer werden, jetzt, da wir um 8 Uhr in unseren Häusern sein müssen.“
„Nein, ich wollte erst einmal das Gespräch mit Severus morgen abwarten. Aber das wo, dürfte ja wohl klar sein. Im Raum der Wünsche, da sind wir so gut wie unaufspürbar. Vielleicht gehe ich auch zu McGonagall und lasse es mir als Lerngruppe oder so genehmigen. Mal sehen, erst einmal auf morgen warten.“
„Da hast Du recht. Du, ich glaube ich muss mich jetzt dringend hinlegen und schlafen. Gute Nacht, Kate!“
„Eine gute Idee. Der Tag war ziemlich anstrengend. Gute Nacht, Gin.“

„Komm zu mir“, zischte eine Stimme, die so eiskalt war, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte.
Ich wagte es nicht, mich zu rühren. Ich war in einem dunklen, feuchten Raum, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Die Wände waren aus kahlem Stein, der mit einer Schicht Moos überzogen war. Irgendwo zu meiner rechten hörte ich Wasser auf dem Boden tropfen. Ich versuchte mich zu orientieren, doch es war so dunkel, das ich meine Umgebung nur schemenhaft wahrnehmen konnte.
„Ich warte auf Dich“, meinte die Stimme erneut. Sie schien von überall gleichzeitig her zu kommen.
„Wer bist Du“, rief ich laut. Meine Stimme hallte von den Wänden wieder.
„Du weißt genau, wer ich bin!“
„Nein, ich habe keine Ahnung. Sind wir uns schon einmal begegnet? Es ist auch etwas schwierig, heraus zu finden, mit wem ich denn eigentlich spreche, wenn ich Dich doch gar nicht sehen kann. Also zeig Dich gefälligst.“
„Na, na, na, so unhöflich. Erst lässt Du mich warten und dann das. So wurdest Du doch nicht erzogen, Katherine.“
„Woher kennst Du meinen Namen? Und was willst Du von mir?“
„Oh, ich kenne Dich besser als Du ahnst. Ich weiß, wie Du heißt, wie alt Du bist, wie Du aussiehst, wer Deine Freunde sind, kenne Deine Lieblingsfarbe, Deine Vorlieben und so weiter. Du interessierst mich einfach und ich würde Dich gerne noch besser kennen lernen.“
„Ich glaube Dir nicht.“
„Ach nein? Hmm, dann wollen wir mal sehen. Dein Name ist Katherine Jane Miller. Dein Geburtstag ist der 5. März und Du wurdest in London geboren. Du hast schwarze, lange Haare und blaue Augen. Du gehst nach Hogwarts, bist in Gryffindor. Dein Lieblingsfach ist die Verteidigung gegen die Dunklen Künste, wobei auch Verwandlung ganz weit oben auf Deiner Liste steht. Kommen wir zu Deiner Lieblingsfarbe: ganz klar rot, wobei Du nichts gegen schwarz einzuwenden hast. Muss ich noch mehr sagen, oder habe ich Dich überzeugt?“
„Woher weißt Du das alles?“
„Das weißt Du doch schon, Katherine.“
Moment, die einzigen Leute, die mich, außer meiner Eltern vielleicht, Katherine nannten, waren Draco und Severus. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Ich sprach doch nicht etwa gerade mit...
„Du bist ein schlaues Mädchen. Und nun komm zu mir. Hab keine Angst!“
„Ich habe keine Angst. Ich bin eine Gryffindor, schon vergessen?“
„Ach, da war ja was. Die Sache mit dem Mut. Aber jetzt, Schluss mit den Spielchen. Lass mich nicht länger warten.“
„Ich weiß ja überhaupt nicht, wo Du bist. Und jetzt sag mir endlich, was Du von mir willst.“
„Ich will DICH!“
Er war direkt hinter mir. Ich drehte mich um und sah in seine roten Schlangenaugen.


Schreiend wachte ich auf. Kalter Schweiß lief mir den ganzen Körper hinab und ich zitterte wie Espenlaub. Was war das? Das war doch kein normaler Traum. Das hatte sich so real angefühlt. Es war, als wäre ich wirklich dort gewesen.
„Kate, was ist los“, fragte Ginny mit müder Stimme. „Hast Du schlecht geträumt?“
„Ja... nein... ich weiß nicht“, stotterte ich.
„Leg' Dich wieder hin“, maulte meine Freundin. „Wir haben noch drei Stunden, bevor wir aufstehen müssen und die möchte ich auch noch pennen.“
Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war halb 4. Doch ich war so aufgewühlt, dass ich keinen Schlaf mehr finden würde. Deswegen hüllte ich mich in meinen seidenen Morgenmantel und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort setzte ich mich auf meinen Lieblingssessel und beschwor mir eine kuschelige Decke herauf, da das Feuer herunter gebrannt und es somit ziemlich kalt war. Dann ließ ich meinen Gedanken freien Lauf.
Wie lange war es her, dass Draco sich bei mir gemeldet hatte? Fast drei Wochen. Und dabei hatte er mir doch versprochen, sich wenigstens einmal in der Woche bei mir zu melden. Aber hielt er sich daran? Nein, natürlich nicht. Der feine Mister Malfoy brauchte das ja nicht. Ist doch egal, dass die blöde Miller einfach so herumsitzt. Die kann warten, die ist nicht weiter wichtig. Dieses blöde, arrogante, hinterhältige Arschloch. Anders ließen sich meine Gefühle im Moment nicht ausdrücken.
Ich sprang auf. Ich konnte nicht mehr einfach so dasitzen und Trübsal blasen. Damit musste ein für alle mal Schluss sein. Er meldet sich nicht? Fein, dieses Spiel können auch zwei spielen. Und ich würde dabei gewinnen. Sollte er doch sehen, wo er bleibt. Mit mir nicht mehr. Wer war ich denn bitte schön? Ich hatte mein Versprechen, ihm zu schreiben und über alles wichtige auf dem Laufenden zu halten, gehalten. Aber er? Pustekuchen!
Irgendwie musste ich mich beschäftigen. Aber wie bloß? Ich wollte nicht mehr an Draco denken, für den Moment jedenfalls. Ha, ich hab's. Ich könnte die Zeit ja sinnvoll nutzen und einen Plan für die DA ausarbeiten. Auch wenn ich eigentlich das Gespräch mit Severus hatte abwarten wollen. Na ja, das war jetzt auch schon egal. Deswegen zauberte ich mir aus meinem Schlafzimmer Pergament, Tinte und eine Feder mit einem Aufrufezauber herbei und setzte mich anschließend wieder.
Okay, dann wollen wir mal loslegen.
Erste Frage: Wo? Na das haben wir ja schon geklärt. Raum der Wünsche. Unaufspürbar und so konzepiert, dass er dem Suchenden genau das gibt, was er braucht. Das war einfach perfekt.
Zweite Frage: Wer? Also Ginny, Neville, Luna und ich, soweit war es schon klar, aber wir mussten auch noch in den anderen Häusern fragen, und auch in unserem eigenen bei den jüngeren Klassen, wenn ich es mir recht überlege.
Dritte Frage: Wie? Hmm, das war noch so eine Frage. Eine Gruppe oder Hausaufgabenverbindung musste, so stand es in der Schulordnung, von einem Lehrer, in Ausnahmefällen sogar von der Schulleitung, genehmigt werden. Aber würde McGonagall oder vielleicht sogar Snape eine solche Gruppe genehmigen? Ich hatte da noch meine Zweifel.
Vierte Frage: Warum? Ich glaube die Antwort erübrigt sich.
Also gut, dann mal ran an die Arbeit und sich erst einmal eine Aufgabenliste erstellen.
1. Mitglieder werben
2. Genehmigung einholen
3. Kommunikation ausarbeiten (Ich hatte irgendwo noch meine magische Galleone, die wir in der 5. Klasse von Hermine bekommen hatten. Die konnten wir doch wieder verwenden!)
4. Lehrplan gestalten
Hmm, mehr fiel mir im Moment nicht ein. Aber für das, dass es erst kurz nach 5 war, war das schon eine ziemliche Leistung.

Um kurz nach halb 7 verließ ich, fertig angezogen und mit meiner Schultasche über der Schulter, schließlich den Gemeinschaftsraum und machte mich auf den Weg in die Eulerei. Nachdem ich noch so lange Zeit bis zum Frühstück gehabt hatte, hatte ich doch noch einen Brief an meine Eltern geschrieben. Die Tatsache, dass ich zur Schulsprecherin ernannt worden war, konnte ich ihnen einfach nicht verheimlichen. Und ja, ich gebe es hiermit offiziell zu. Ich war auch ein kleines, aber auch nur ein klitzekleines bisschen stolz auf mich. Durfte ich ja wohl auch sein, oder? Ich meine, hallooo?
Folgendes hatte ich also geschrieben:

Liebe Mum, lieber Dad,

wie geht es Euch?

Ich wollte Euch nur mitteilen, dass Ginny und ich gut in Hogwarts angekommen sind. Die Zugfahrt hat sich ziemlich hingezogen, aber sonst ist alles soweit okay.

Wir haben zwei neue Lehrer bekommen. Alecto und Amycus Carrow. Sie unterrichten Muggelkunde und Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Wie die so sind kann ich natürlich noch nicht sagen. Außerdem sieht es wirklich so aus, dass ich Muggelkunde belegen muss. Aber keine Angst, ich werde schön brav in meinen Unterricht gehen und gut zuhören.
(Lieber Mum gleich den Wind aus den Segeln nehmen, auch wenn ich nicht im Traum daran dachte, bei einem Todesser auf liebes, braves Mädchen zu machen.)

Ach so, bevor ich es noch vergesse. Hier eine klitzekleine Neuigkeit. Aber flippt jetzt bitte nicht aus oder so, es ist wirklich nichts besonderes.
Ich bin gestern zur Schulsprecherin ernannt worden.
Aber bitte, bitte macht jetzt kein Drama daraus, es ist wirklich nichts besonderes.

Ganz liebe Grüße und viele Umarmungen
Eure Kate


Ja, so konnte ich das schreiben. Wobei ich genau wusste, dass Mum trotzdem ausflippen würde. Ich hörte sie ja jetzt schon: „Katilein, mein Baby, ich bin ja so stolz auf Dich. Nie hätte ich damit gerechnet, nie. Dafür hast Du Dir eine ganz große Belohnung verdient. Du musst mir nur sagen, was Du willst, ich kaufe Dir alles.“
Oh, das sollte ich doch glatt ausnutzen. Was konnte ich denn gebrauchen? Vielleicht...

„Na, na, na, wenn das nicht unsere neue Schulsprecherin ist.“
Ich hob den Blick und sah mich der hässlichen Visage von Argus Filch gegenüber, dem hinterlistigen Hausmeister der Schule. Wieso hatte ich denn den nicht bemerkt? Na klar, weil ich mit meinen Gedanken wieder einmal wo anders war. Kate, Du hohle Nuss! Wie hatte schon Mad-Eye immer wieder gesagt? Immer wachsam. Und Du gehst hier halb schlafend durch die Gänge.
„Ist es denn verboten, um dreiviertel 7 Uhr morgens einen Brief zu verschicken“, giftete ich zurück.
Von dem ließ ich mir nichts, aber auch rein gar nichts verbieten. Außerdem, was hatte ich denn verbrochen? Es war ja nicht einmal mehr dunkel draußen.
„Du hast einen Brief geschrieben“, wollte Filch von mir wissen. „Na, den kannst Du mir gleich geben. Ich wurde von den Carrows dazu bevollmächtigt, etwaige gefährliche Dokumente zu beschlagnahmen und zu überprüfen.“
„Ein Brief an meine Eltern ist wohl kaum gefährlich!“
„Her damit!“ Er versuchte mir die Pergamentrolle, die ich in der Hand hielt, zu entreißen.
„Nur über meine Leiche!“
„Ich sagte, Du sollst mir diesen Brief geben!“
„Das ist privat! Ich lasse mir doch von Ihnen nicht vorschreiben...“
„Gibt es hier irgendwelche Probleme?“
Oh Shit, die Person, zu der diese Stimme gehörte, konnte ich jetzt ganz und gar nicht gebrauchen. Ich drehte mich um und sah mich der ollen Fledermaus... äh... Snape gegenüber. Er hatte fragend die linke Augenbraue nach oben gezogen.
„Ja, Professor Snape, Sir“, beeilte sich Filch zu sagen. Gleich würde er noch ein „Eure Erhabenheit“ oder ähnliches hinzufügen. Mach halt gleich einen Kniefall und küss ihm die Füße, du verdammter Arschkriecher. „Die junge Miss Miller weigert sich, mir das Dokument auszuhändigen, dass sie dort in der Hand hält.“
„Es ist doch nur ein Brief, verdammt nochmal“, rief ich laut dazwischen.
Jetzt reichte es mir aber. Was macht der denn hier für einen Aufstand? Nur wegen einem verfickten Brief an meine Eltern!
„Aber ich habe die ausdrückliche Erlaubnis von den Professoren Carrow, dass ich...“
„Das ist mir egal“, regte ich mich erneut auf. „Was bitte geht es die Carrows an, an wen oder was ich schreibe? Das ist PRIVATSACHE!!!“
Die konnten mich doch alle mal.
„Jetzt nur mal ruhig Blut, Miss Miller“, mischte sich Severus ein und fiel mir damit in den Rücken. Na, vielen Dank auch. „Es stimmt, dass Mr Filch diese Genehmigung hat. Aber er hat sie auch nur, wenn es einen eindeutigen Grund zur Verdächtigung gibt. Gibt es den hier, Mr Filch?“
„Aber natürlich, Professor Snape, selbstverständlich“, kam seine Antwort wie aus der Pistole geschossen. „Miss Miller ist... äh...“
„Hier den Flur entlang gelaufen um in die Eulerei zu gehen“, versuchte ich ihm sarkastisch auf die Sprünge zu helfen.
„Mehr nicht“, wollte Severus wissen.
„Nein“, rief ich laut.
Herrgott nochmal, was war denn bloß in die gefahren? (Oder eben auch nicht.)
„Aber es ist doch noch so früh, man sieht noch keinen anderen Schüler außerhalb des Bettes!“
Dieser Filch gibt mir noch irgendwann den Rest mit seiner Logik. Er hatte wieder einmal, na ja, wie eigentlich immer halt, seinen messerscharfen Verstand eingeschaltet, aber dann die völlig falschen Schlüsse gezogen!
„So kommen wir nicht weiter“, meinte Severus schließlich. „Miss Miller, den Brief bitte.“
„Aber...“
„Geben Sie mir jetzt endlich diesen verfluchten Brief!!!“
Oh oh, tobendes Rhinozeros auf 12 Uhr. Widerspruch zwecklos!
Deswegen seufzte ich und klatschte ihm die Pergamentrolle in die offene Hand. Severus öffnete sie, überflog kurz den Inhalt und gab sie mir anschließend zurück.
„Ist in Ordnung Filch“, sagte er gelassen. „Das ist nur ein Schreiben an Miss Millers Eltern.“
„Aber, Sir, ich...“, versuchte er zu widersprechen.
Und das hätte er am besten nicht getan, denn jetzt explodierte die Fledermaus.
„Filch, Sie Armleuchter, haben Sie denn nichts besseres zu tun, als mir an einem Freitagmorgen (immerhin) die Zeit zu stehlen? Haben Sie nicht irgendwo etwas aufzuwischen?“
„Ja, Professor Snape, Sir. Entschuldigen Sie, Sir. Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, Sir, dann lassen Sie es mich wissen, Sir.“
Vielleicht ihm den Hintern abwischen?
„Verschwinden Sie endlich“, rief Snape laut und dann wandte er sich an mich. „Nun zu Dir, junges Fräulein (Wie bitte, ich glaube, ich habe mich verhört! Ich bin eine Frau! F-R-A-U!). Was machst Du um diese Uhrzeit hier? Auffälliger geht es ja wohl kaum.“
„Aber ich konnte doch einfach nur nicht schlafen.“
„Dann bleib das nächste Mal trotzdem oben in Deinem Turm. Hast Du mich verstanden?“
„Ehrlich gesagt, nein. Was habe ich denn falsch gemacht?“
„Nichts, aber trotzdem, Katherine. Bleib einfach mit Deinen Freunden zusammen. Da bist Du sicher.“
„Aber Severus, wieso...“
„Pscht, nicht hier und nicht jetzt. Wir reden heute Abend. Schau dass Du Land gewinnst. Und sei bloß vorsichtig!“
Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich allein zurück.

„Wo warst Du“, rief Ginny laut, kaum dass ich die Große Halle betreten hatte. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Kannst Du mir nicht das nächste Mal Bescheid geben, wenn Du einfach so abhaust?“
Na toll, der beziehungsweise die nächste. Was hatten die nur immer mit ihren Nachrichten? Konnte ich denn nicht einmal 5 Minuten irgendwo hingehen, ohne dass ich gleich einen halben Roman schreiben musste? Ich war keine drei mehr, Herrgott nochmal!
„Jetzt mal immer schön mit der Ruhe, Gin“, meinte ich, ließ mich auf den freien Stuhl ihr gegenüber fallen und angelte mir die Kanne voll mit Kaffee. Aah, tat das gut. „Ich war nur schnell in der Eulerei, okay? Kein Grund, gleich in Panik auszubrechen. Mir reicht schon eine Warnung am Tag!“
„Wie meinst Du das?“
Daraufhin erzählte ich ihr schnell die ganze Filch-Snape-Geschichte, bevor McGonagall mit den Stundenplänen vom Lehrertisch kam. Ich warf einen kurzen Blick auf meinen. Es waren deutlich weniger Lücken, also Freistunden als letztes Jahr.

Montag: Doppelstunde Zaubertränke, Freistunde, Muggelkunde, Mittagspause, Freistunde, Doppelstunde Dunkle Künste (Wo war das Verteidigung gegen?)

Dienstag: Freistunde, Doppelstunde Zauberkunst, Muggelkunde, Mittagspause, Doppelstunde Kräuterkunde

Mittwoch: Doppelstunde Dunkle Künste
(Was sollte das?), Doppelstunde Verwandlung, Mittagspause, Freistunde Doppelstunde Zaubertränke

Donneststag: Verwandlung, Zauberkunst, Doppelstunde Dunkle Künste, Mittagspause, Kräuterkunde, Doppelstunde Muggelkunde

Freitag: Kräuterkunde, Doppelstunde Zauberkunst, Freistunde, Mittagspause, Freistunde, Doppelstunde Verwandlung


„Sie sollten aber darauf achten, Miss Miller“, sagte Professor McGonagall, „dass Sie mindestens zweimal in der Woche eine Sprechstunde für die anderen Schüler zu geben haben. So wie bei einem Lehrer auch. Zudem kommen die Sprechzeiten zwischen Ihnen und dem Schulleiter noch hinzu.“
„Wie bitte“, wollte ich verwirrt wissen. „Sprechzeiten, Schulleiter? Ich verstehe nur Bahnhof.“
„Das wird Ihnen Professor Snape heute Abend sicher noch genauer erläutern. Und noch einmal meinen herzlichen Glückwunsch, Miss Miller.“
„Danke schön, Professor.“
Na super, das klang ja ganz toll. Ich sah meine Freizeit schon den Bach runter gehen. Aber ich hatte es ja nicht anders gewollt. Na ja, dann blieb mir wenigstens keine Zeit für blöde Gedanken. Das ganze hatte auch was für sich. Aber wann sollte ich dann bitte die DA unterrichten? Oje, das würde ganz schön viel werden. In diesem Moment war ich froh, dass Draco nicht in der Schule war. (Klar, ich war ja auch sauer auf ihn) Wann hätte ich Ihn denn dann noch unterbringen sollen? Denn Hausaufgaben musste ich auch noch irgendwann mal machen. Vom Lernen mal ganz abgesehen. Na ja, wofür gab es schließlich die Nächte.
Nachdem alle mit ihren Stundenplänen versorgt waren, entließ uns Severus aus der Großen Halle und wünschte uns noch einen „angenehmen ersten Schultag“. Na, der hatte gut reden. Er saß sich immerhin den ganzen Tag oben in seinem Büro im 7.Stock den Hintern platt.

Zusammen mit Neville machte ich mich auf den Weg zu Kräuterkunde. Und es dauerte vielleicht zwei Minuten, dann hatte mich der Schulalltag wieder. Gott sei Dank wurde heute im Großen und Ganzen nur alles wiederholt, was wir im letzten Schuljahr gelernt hatten.
Aber ich musste schon sagen, das Büffeln in den Ferien hatte sich echt gelohnt. Ich konnte alle Fragen ohne zu zögern beantworten. Ich kam mir schon vor wie Hermine, so oft schoss meine Hand nach oben. Nur dass ich nicht so auf meinem Stuhl auf und ab hüpfte, wie sie es immer getan hatte. Das ganze brachte mir sogar ein Lob von Professor McGonagall ein, die damit eigentlich immer recht sparsam umging.
Dann war es auch schon Zeit für's Abendessen. Ich spachtelte es so schnell wie möglich in mich hinein, um ja nicht zu spät zu Severus zu kommen. Außerdem wollte ich noch unbedingt aus diesem scheiß Schulumhang raus.
Doch als ich schließlich umgezogen war und mich gerade auf den Weg ins Schulleiterbüro machen wollte, fiel mein Blick im Gemeinschaftsraum auf einen weinenden Erstklässler, der sich die Hand hielt. Oh nein, nicht das auch noch. Na ja, aber es gehörte zu meinen Aufgaben als Schulsprecherin, mich darum zu kümmern. Glaubte ich zumindest.
„Hey Du, was ist denn los“, fragte ich und kniete mich neben ihn. „Was ist denn passiert? Hast Du Dich verletzt?“
„Nein... Ja... Ich meine...“, schniefte der Kleine und begann dann richtig zu weinen. Er tat mir unendlich leid und noch dazu kam, dass er mit seinen blonden Haaren eine Ähnlichkeit mit Draco hatte.
„Ganz ruhig, Kleiner“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Erzähl mir einfach, was passiert ist.“
„Aber das kann ich nicht, Miss Miller.“
„Nenn mich doch einfach Kate. So alt bin ich schließlich auch wieder nicht!“
„Okay, danke. Na ja, es ist nur... Ich hatte heute Muggelkunde bei Professor Carrow. Und die hat die ganze Zeit so schlecht über Muggel geredet. Mein bester Freund zuhause ist kein Zauberer und ist total nett. Da habe ich mich gemeldet und gefragt, warum sie das denn tut, weil ich es einfach nicht verstanden habe. Tja und dann hat sie... dann hat sie...“
„Ganz ruhig, Thomas. Dann hat sie was?“
„Woher weißt Du denn, wie ich heiße?“
„Das gehört schließlich zu meinen Aufgaben als Schulsprecherin oder?“
Natürlich hätte ich den Namen nicht gewusst, wenn er nicht zufällig ein Heft vor sich auf dem Tisch liegen gehabt hätte. Und darauf stand Thomas Whitewood.
„Also, was hat Professor Carrow Dir angetan?“
„Sie hat mir die Hand aufgeschnitten.“
„Wie bitte?“
„Ja, da. Schau mal.“
Er wickelte seine Hand aus dem Tuch, welches er darum geschnürt hatte und hielt sie mir hin. Ich sah einen tiefen Schnitt genau in der Mitte seiner Handfläche. Es blutete ziemlich stark.
„Thomas, das sieht nicht gut aus. Du solltest damit in den Krankenflügel.“
„Aber Professor Carrow hat mir doch verboten, irgendjemandem davon zu erzählen.“
„Es ist mir egal, was diese alte Sabberhexe zu Dir gesagt hat. Komm mit mir, ich bringe Dich jetzt zu Madam Pomfrey. Das ist die Schulkrankenschwester.“
Dann legte ich meinen Arm um seine Schulter und führte ihn auf die Krankenstation.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung