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Alles nur aus Liebe - Kapitel 14: Im Schulleiterbüro

von Dilli

Ich blieb bei ihm, bis Thomas versorgt worden war. Madam Pomfrey hatte die Wunde ganz fix mit Diptam-Essenz verschlossen. Das hätte mir eigentlich auch einfallen können. Schließlich hatte ich eine Flasche davon oben bei meinen Zaubertrankzutaten. Hatte nicht Severus immer folgendes gepredigt: „Diese Pflanze findet vor allem Anwendung bei Hautwunden und Blutungen. Natürlich ist es kein Wundermittel. Es kann die Verletzung selbst nicht ungeschehen machen, aber es wirkt entzündungshemmend, fiebersenkend und schmerzstillend. Nur ein paar Tropfen von der Essenz der Diptampflanze schließen bereits die Wunde und lassen neue Haut nachwachsen.“
Eins musste man Severus eindeutig lassen. Er war auf seinen Fachgebieten wirklich ein Genie und er unterrichtete seine Fächer, egal ob wir jetzt Zaubertränke oder Verteidigung gegen Dunklen Künste nehmen, mit einer Hingabe, dass...
SEVERUS! Ach Du Scheiße, den hatte ich ja komplett vergessen. Hastig warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr. Seit dem Abendessen war eine Stunde vergangen.
Mist, Mist, mistiger Trollmist. Der würde mir mit Sicherheit den Kopf abreißen. Ich war jetzt schon so gut wie tot, denn einen Severus Snape ließ man nicht warten. Es sei denn man war total lebensmüde.
„Hör mal, Thomas“, fragte ich den kleinen Schüler, der immer noch auf einem Bett in der Krankenstation saß. „Madam Pomfrey hat gesagt, dass Du in einer halben Stunden gehen darfst, nachdem Du Dich ein klein wenig von Deinem Blutverlust erholt hast. Findest Du den Weg in den Gryffindorturm auch alleine? Ich habe nämlich eigentlich einen Termin bei Professor Snape und den lässt man lieber nicht so lange warten.“
Na ja, eigentlich hatte ich das schon getan. Genau das war ja jetzt mein Problem.
„Ja klar, ich glaube schon“, war Thomas' Antwort.
Das reichte mir auch schon. Ich sprang schnell von meinem Stuhl auf und stürmte durch die Flure davon in Richtung Schulleiterbüro.

Und wie immer, wenn ich es wahnsinnig eilig hatte, lief natürlich nichts so, wie es sollte. Zuerst geriet ich in einen Sturm aus lauter dreizehnjährigen Ravenclaw-Mädchen, die sich über irgendeinen neuen Autoren unterhielten, den sie ja „sooooo süß“ fanden. Meine Rufe von wegen „Lasst mich durch“, ignorierten sie schlichtweg, sodass ich doch glatt meine Ellenbogen ausfahren musste. Als ich dann endlich vorbei war, stellte sich mir auch noch Peeves, der Poltergeist, in den Weg.
„Wohin denn so eilig, Millilein“, wollte er grinsend wissen.
„Peeves, bitte, ich habe einen Termin bei Professor Snape“, flehte ich ihn an. „Und ich bin jetzt schon verdammt spät dran. Also lass mich bitte vorbei!“
„Nein!“
„Nein?“
„Wie lautet denn das Zauberwort, Milli?
„Also das ist mir jetzt wirklich zu blöd“, rief ich, zog meinen Zauberstab und wischte Peeves einfach aus dem Weg.
Dann hieß es weiter rennen. Himmel, hörte das in dieser verdammten Schule denn nie auf? Hätte ich letztes Jahr Kilometer- und Geschwindigkeitsgeld bekommen, wäre ich reich geworden. Und anscheinend schien es dieses Schuljahr nicht anders zu laufen. Na ganz prima! Und das bei meiner Kondition.
Kurz bevor ich den Flur im 7. Stock erreichte, an dessen Ende der Eingang zum Schulleiterbüro war, lief mir auch noch die blöde Mrs Norris, Filchs Katze, über den Weg. Als ich stehen blieb, um nicht über sie zu fallen, strich sie um meine Beine herum.
„Hau endlich ab, Du blödes Mistvieh“, sagte ich und versuchte sie verzweifelt wegzuschieben.
Doch dieses hässliche Etwas machte keinerlei Anstalten, mir aus dem Weg zu gehen. Deswegen spielte ich kurzerhand Fußball, oder wie auch immer dieser Sport der Muggel hieß, mit ihr. Ich verpasste ihr einen heftigen Tritt in den Allerwertesten und sie sauste mit einem Affenzahn davon, aber nicht ohne vorher noch einmal kräftig zu fauchen.
Ich habe ja prinzipiell nichts gegen Katzen, aber speziell dieses hässliche, durchtriebene Vieh konnte ich nicht leiden. Und vor allem nicht, wenn ich zu einem Treffen mit Snape musste und eh schon zu spät dran war.
Snape, au Kacke, nichts wie weiter.
Schlitternd kam ich vor dem sprechenden Wasserspeier zum Stehen, welcher den Eingang zum Büro bewachte.
„Passwort“, wollte er wissen.
„A... A... Albus“, brachte ich japsend hervor. McGonagall hatte es mir am Ende der Verwandlungsstunde gesagt.
„Er ist übrigens tierisch wütend auf Dich“, gab der Wächter zum Besten.
„Ich weiß, aber daran kann ich jetzt auch nichts mehr ändern.“
Also wirklich, was kümmerte es mich, was so ein Steinwesen von sich gab. Ich hatte jetzt andere Probleme.
Endlich sprang er beiseite und machte den Weg auf die sich winde Wendeltreppe frei, die, wie ich von Harry wusste, in die Räume des Direktors führte. Ich stellte mich auf eine der Stufen und ließ mich von ihr nach oben tragen. Ich hätte ja rennen können, aber dann wäre ich 1. noch mehr aus der Puste geraten und 2. wäre ich schneller oben gewesen. Und da ich jetzt doch etwas, also nur ein klein wenig (Witz der Woche), Schiss hatte, war so ein bisschen Zeit schinden doch gar nicht so schlecht.
Oben angekommen fand ich mich einer Tür mit einem Türknauf in Form eines Greifs gegenüber.
„Ich an Deiner Stelle würde mich warm anziehen“, meinte der besserwisserisch.
Was hatten die nur alle mit ihren Weissagungen? Ich wusste schließlich selber, dass Severus wahrscheinlich tobte wie ein verschnupftes Nashorn. Aber was hätte ich denn bitte tun sollen? Den kleinen Thomas einfach so verbluten lassen? Das wäre ja eine tolle erste Aktion als Schulsprecherin gewesen.
Da mehr Zeit schinden wohl nicht möglich war, klopfte ich schließlich an. Doch nichts rührte sich, also schlug ich erneut mit der Faust gegen die Tür. Vielleicht hatte ich ja Glück und Severus war gar nicht da. Auch gut, dann konnte ich den Anschiss auf später verschieben. Doch bevor ich mich umdrehen und die Treppe hinunterlaufen konnte, wurde die Tür von innen her aufgerissen und ich sah in die wütenden, schwarzen Augen von Severus Snape.

„Wo, verdammt nochmal, bist Du gewesen“, schrie er mich an.
Oh oh, er war mehr als nur sauer. Er war stinkwütend. Nein, das traf es auch nicht richtig. Er tobte wie ein wild gewordener Hippogreif. Ach Du heilige Scheiße, so sauer hatte ich ihn noch nie erlebt. Jetzt wusste ich endlich, was es hieß, eine Todesangst vor etwas zu haben. Ich sollte lieber mir schnell etwas einfallen lassen, bevor der Vulkan noch vollends ausbrach.
Doch bevor ich etwas sagen konnte, tobte Severus auch schon weiter.
„Was bitte ist so schwer daran zu verstehen, wenn ich Dir sage, dass Du SOFORT NACH DEM ABENDESSEN zu mir kommen sollst? Habe ich mich irgendwie unmissverständlich ausgedrückt? Was bitte hast Du getrieben? Noch ein Käffchen zwischendurch getrunken oder wie? Rede endlich Katherine, bevor ich Dir einen Fluch auf den Hals hetze!“
„Dann lass mich doch erst einmal zu Wort kommen“, maulte ich ihn an. „Du hast gerade ohne Punkt und Komma geredet. Wie hätte ich Dir da irgendetwas erklären können?“
Und da war sie wieder. Die Katherine, die zur Furie werden kann, wenn man sie zur Sau macht. Ich lasse mich doch nicht blöd anreden, nur wegen der lächerlichen Kleinigkeit von einer Stunde. Außerdem hatte ich ja einen guten Grund, warum ich zu spät gekommen war.
„Mach mich nicht noch wütender, Katherine. Eine Stunde ist keine Kleinigkeit. Weißt Du, was Dir in einer Stunde alles passieren kann?“
„Ich habe es Dir schon einmal gesagt, Severus. Und ich sage es Dir gern noch einmal, damit es auch keine Unklarheiten zwischen uns gibt: RAUS AUS MEINEM KOPF!!!“
Vorsicht, Kate, meldete sich da meine innere Stimme. Provoziere ihn nicht zu sehr. Er ist immer noch Dein Schulleiter / ein Todesser und wer weiß, was der alles mit Dir anstellen kann.
„Dürfte ich jetzt bitte erst einmal reinkommen, damit ich Dir in aller Ruhe erklären kann, warum ich so spät dran bin“, sagte ich deshalb und versuchte dabei, so beschwichtigend wie möglich zu klingen. Ich stand nämlich immer noch der Tür. Wir hatten uns mitten im Vorraum angebrüllt.
Severus trat, immer noch wütend, zur Seite und ließ mich ein.
Schnell versuchte ich so viel wie möglich von meiner Umgebung in mir aufzunehmen. Zu meiner rechten befand sich der große offene Kamin, sowie Snapes Vitrine mit den Bildern seiner Lieblingsschülern und seinen Auszeichnungen. Links von mir war ein großer Schreibtisch. Der große, runde Raum wäre sicherlich großzügig und freundlich gewesen, hätte ihm Severus nicht seine persönliche Note verliehen. Die Wände hatte er mit schwarzen Tüchern verhüllt und es gab zahlreiche Regale, auf denen irgendwelche Einmachgläser mit gruseligem Schlabberzeug drin standen. So wirkte das Zimmer düster und unheimlich.
„Nett hast Du es hier“, versuchte ich die Stimmung zu lockern, aber das schien gewaltig in die Hose zu gehen. Severus funkelte mich nämlich immer noch böse an. „Aber Du solltest Dich dringend mal mit Deinem Innenausstatter unterhalten. Wirkt alles ein bisschen düster.“
„Setz Dich“, maulte Severus und deute auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
Der verstand aber auch überhaupt keinen Spaß. Hallooo, Lachen ist auch mal erlaubt. Oder wenigstens ein Lächeln, alter Miesepeter.
Ich ließ mich auf den Stuhl fallen. Aua, der hätte aber auch etwas bequemer sein können. Severus nahm mir gegenüber auf seinem Thron Platz.
„Ich warte, Katherine!“
„Worauf denn?“
„Du wolltest mir doch in aller Ruhe erklären, wieso Du zu spät gekommen bist.“
„Ach so, ja. Entschuldige, ich war immer noch ganz fasziniert von Deiner Einrichtung. Ist ja schon gut, Du brauchst mich nicht gleich mit Deinen Blicken zu töten. Ich hatte etwas in Sachen Schulsprecherin zu tun.“
„Was soll das heißen?“
„Na ja, da war dieser Junge aus meinem Haus. Thomas Whitewood. Ihm wurde heute von dieser dicken Sumpfkuh...“
„Falls Du Professor Carrow meinst, Katherine, dann bin ich verpflichtet, Dir zu sagen, dass sie eine Lehrerin dieser Schule ist und ich Beleidigungen leider nicht dulden kann. Hast Du mich verstanden?“
„Ja, habe ich. Aber... Na ja, ist ja auch egal. Jedenfalls hat sie diesem armen, kleinen Jungen die Hand mit einem Zauber aufgeschlitzt und ich habe ihn in den Krankenflügel gebracht.“
„Du bist deswegen zu spät, weil Du einem anderen geholfen hast?“
Rede ich den Koboldogack oder eher Trollisch? Jaaah, ich habe einem anderen Schüler geholfen, wie es ja auch meine Pflicht ist. Glaube ich zumindest.
„Ja, das ist der Grund. Ich hätte ihn doch nicht einfach so da sitzen lassen können. Bevor ich zu so etwas fähig wäre, nehme ich es lieber doch zehnmal mit Dir auf.“
„Du würdest keine zehn Sekunden überleben.“
„Weiß ich doch.“
Ich grinste ihn an und hoffte, dass das Eis gebrochen war.
„Dagegen kann ich natürlich nichts sagen. Du hast sehr ehrenvoll gehandelt. Du hast selbst Ärger mit mir in Kauf genommen, nur um einem anderen zu helfen. Das muss ich Dir hoch anrechnen. Und genau aus diesem Grund habe ich dich auch zur Schulsprecherin gemacht.“
„Womit wir auch schon beim Thema wären. Wieso genau hast Du mir dieses Amt zugeteilt?“
„Das ist nicht so einfach zu erklären, wie Du es Dir vielleicht vorstellst. Da bist erst einmal Du selbst. Du bist mutig, talentiert, zuverlässig und vertrauenswürdig. Du kannst gut mit anderen Menschen umgehen, auch wenn Du ihnen manchmal die Meinung sagst. Genau so etwas brauchen die Schüler. Sie brauchen jemanden, zu dem sie kommen und sich ausheulen können, der sie bei den Lehrern oder mir verteidigen kann, ihnen aber auch einmal sagt, wenn sie falsch liegen. Genau so bist Du, Katherine. Du vereinst all die Charaktereigenschaften in Dir, die für diesen Posten so wichtig sind.“
Mit war schon ganz schlecht. Das war zu viel Honig um mein Maul geschmiert. Ich bin einfach ein Typ, dem positive Kritik unangenehm ist.
„Aber das ist noch nicht alles. Du erinnerst Dich doch noch sicher an meine Rede von gestern oder nicht?“
„Mehr schlecht als recht. War ein Witz, Severus. Hör auf, mich ständig so böse anzuschauen. Ich erinnere mich schon noch daran, keine Angst.“
„Mir ist im Moment wirklich nicht zum Spaßen zumute, Katherine. Also, wie ich gestern schon erwähnte, wurde neben Deiner Position auch noch die Strafaufsichtskommission neu geschaffen. Es ist nicht auf meinen Mist gewachsen, dass ausgerechnet Crabbe und Goyle diese Stellen bekommen haben. Das kannst Du mir glauben. Die zwei wären die letzten gewesen, denen ich diese Verantwortung übertragen hätte. Aber mir blieb nichts anderes übrig, falls Du verstehst, was ich meine?! Tja und da die Wahl, wer der neue Schulsprecher sein würde, mir überlassen wurde, musste ich jemanden einsetzen, der den beiden gewachsen war. Und da hatte ich eine spontane Eingebung und das warst Du.“
„Weil ich so eine große Klappe habe und die beiden in Grund in Boden reden kann oder wie?“
„Nein, weil Du eine der talentiertesten Schülerinnen bist, die Hogwarts je gesehen hat. Und das meine ich ernst, Katherine. Deine Freundin, die Granger, ist intelligent, ja, aber Du hast dazu auch noch Köpfchen. Du weißt, wie Du die Zauber, die Du gelernt hast, gezielt einsetzen musst. Ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll.“
„Danke, Severus. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen, dass Du so über mich denkst.“
Das war mein voller Ernst, es bedeutete mir wirklich viel, dass ausgerechnet Snape so von mir dachte. Er war einfach einer der am meisten begnadeten Zauberer, die ich jemals kennen gelernt habe. Manchmal ein charakterliches Arschloch, ja, darin bestand gar kein Zweifel, aber dennoch mehr als nur ein Genie auf seinem Gebiet.
„Aber sag schon, Severus, war das alles? Oder gibt es noch mehr Gründe, warum Du mich zur Schulsprecherin gemacht hast.“
„Eigentlich nur einen. Damit ich Dich öfter sehen kann.“
„BITTE???“
„Nicht, was Du jetzt schon wieder denkst. Keine Angst, ich habe keinerlei sexuelles Interesse an Dir (Puh, da bin ich aber froh. Moment mal, diese Worte aus Snapes Mund??? Oh Gott, bitte nicht.). Selbst wenn es so wäre, (Lalala, ich will das alles gar nicht hören), ich würde Draco doch nie ins Gehege kommen. Nein, Katherine, es ist mir sehr wichtig, dass ich Dich persönlich in Okklumentik unterrichte. Du musst lernen, Deinen Geist zu verschließen. Das ist notwendig, weil der Dunkle Lord nach einer Möglichkeit sucht, mit Dir in Verbindung zu treten.“
„Er will was?“
„Ich konnte selbst nur einen kurzen Blick auf seine Gedanken werfen, da er selbst ein hervorragender Okklumentiker ist. Bitte, Katherine. Es ist sehr wichtig, dass Du lernst, Deinen Geist vor ihm zu verschließen. Er könnte Dir sonst dort etwas sehr schlimmes antun. Er könnte Dir beispielsweise eine Erinnerung schicken, in der er Draco etwas antut. Wie würdest Du darauf reagieren? Wahrscheinlich nicht anders als Potter in seinem 5. Schuljahr. Der ist auch mit wehenden Fahnen ins Ministerium geflogen, weil er dachte, dass sein Pate dort gefoltert wurde. Hätte er nur... Der Tod von Sirius Black war einfach so unnötig. Verstehst Du, was ich damit sagen will, Katherine? Ich habe auch schon mit Draco darüber gesprochen. Auch er hält es für notwendig, auch wenn es für Dich wahrscheinlich nicht gerade angenehm wird. Gerade am Anfang.“
Ach, nicht gerade angenehm, ja? Ach so, wenn es weiter nichts ist. Ist ja nur ein Todesser, der versuchen wird, meine geheimsten Gedanken zu lesen. Das ist doch super. Freuen wir uns doch alle mal eine Runde darüber.
„Ich würde es nicht machen, wenn es nicht wirklich so wichtig wäre, Katherine. Bitte, Du musst mir in diesem Punkt einfach vertrauen.“
„Woher soll ich denn wissen, dass Du nicht mit irgendwelchen Informationen über mich und meine Gedanken zu Voldemort rennst?“
„Ich kann Dir nur mein Wort darauf geben und Dir sagen, dass Dumbledore mir vertraut hat. Und auch Draco. Vergiss nicht, Katherine, er würde nie zulassen, dass Dir etwas zustößt. Wenn Du es von mir verlangst, gebe ich Dir darauf auch einen unbrechbaren Schwur. Du musst es nur sagen.“
„Nein, danke, lass mal stecken.“
Ich glaubte ihm auch so, denn er hatte recht. Draco würde es niemals zulassen, dass Snape irgendetwas über mich ausplauderte. Ich hoffte nur, ich würde schnell lernen, meinen Geist zu verschließen, denn es gab einfach Dinge, die gingen Severus definitiv NICHTS an.
„Gut, wenn es sein muss“, meinte ich schließlich, nachdem ich eine Weile nachgedacht hatte. „Wann fangen wir an?“
„Du machst es also wirklich? Das ist sehr gut, Katherine, wirklich. Ich würde sagen, wir beginnen nächste Woche. Du hast montags und freitags jeweils eine Stunde vor und nach der Mittagspause eine Freistunde. Diese Zeit sollten wir nutzen. Aber ich würde sagen, wir nehmen auch noch den Mittwochabend mit dazu.“
„So oft? Und wann soll ich dann bitte meine Hausaufgaben machen und lernen?“
„Dir wird schon was einfallen. Und wenn Du es einmal nicht schaffst, dann stell ich Dir halt eine Bescheinigung aus. Okay?“
„Na gut.“
So oft mit Snape in einem Zimmer. Na, das konnte was geben. Da würde sicher mehr als einmal eine Bombenstimmung sein.
„So, kommen wir nun zu Deinen Aufgaben als Schulsprecherin. Die sollte ich Dir wirklich noch erklären. Also, wie Du heute schon ganz richtig gemerkt hast, hast Du Dich um die Schüler zu kümmern und damit meine ich auch die aus Slytherin. Auch wenn Dir das vielleicht schwer fallen sollte. Außerdem kannst Du den anderen Strafen erteilen, wenn die anderen sich nicht an die Schulregeln halten. Aber Du kannst Ihnen nur Punkte abziehen, über alles weitere entscheidet ein Lehrer. Du musst außerdem irgendwelche Unstimmigkeiten zwischen Lehrern und Schülern klären. Ach ja, und natürlich mindestens einmal in der Woche eine Sprechstunde für die Schüler, die Probleme haben, abhalten. Wobei mir zweimal ehrlich gesagt lieber wäre. Ich werde Dir hierfür ein eigenes Büro oder zumindest ein leeres Klassenzimmer zur Verfügung stellen. Tja, dann wären da noch die Sprechstunden zwischen uns beiden, in denen ich Dich über aktuelle Änderungen in Kenntnis setze und diese mit Dir bespreche. Soweit zu Deinen offiziellen Aufgaben. Hier die inoffiziellen. Ich möchte Dich bitten, darauf aufzupassen, dass Crabbe und Goyle ihre Macht nicht ausnutzen und die Schüler quälen. Sollte das der Fall sein, möchte ich Dich bitten, sofort zu mir zu kommen. Aber Du musst vorsichtig sein. Crabbe und Goyle wurden auf Anweisung von den Carrows in ihre Position gehoben.“
„Wo wir gerade bei den Carrows sind. Wie konntest Du es zulassen, dass uns zwei Todesser unterrichten werden?“
„Es war nicht meine Entscheidung. Der Dunkle Lord hat es befohlen und ich habe zugestimmt. Und bevor Du jetzt weiter sprichst: Ich hatte keine andere Wahl, Katherine. Ich muss manchmal ein solches Arschloch sein, sonst fliege ich noch als Spion auf und kann dem Orden keine weiteren Informationen mehr geben. Genauer gesagt könnte ich nämlich gar nichts mehr tun, weil ich dann tot wäre. Mir ergeht es doch nicht anders als Draco.“
„Was meinst Du damit?“
„Ich bin noch nicht bereit, Dir irgendetwas zu erzählen, Katherine. Wenn es überhaupt je dazu kommen wird.“
„Ich zwinge Dich ja auch zu nichts. Ich möchte nur, dass Du weißt, dass Du mir alles erzählen kannst, wenn Du soweit bist.“
„Jetzt hör mal zu, ich bin immer noch Dein Schulleiter...“
„Kein Grund, sich gleich aufzuregen, Severus. Erzähl mir lieber mehr von den Carrows. Was sind ihre Aufgaben hier in der Schule? Ich glaube kaum, dass Du zulassen würdest, dass sie Schüler misshandeln, wenn Du eine andere Wahl hättest.“
„Da hast Du recht, Katherine. Es war nicht nur der Wunsch des Dunklen Lords, dass die Carrows in Hogwarts unterrichten, sondern auch, dass sie das komplette Strafsystem überarbeiten. Und mir bleibt nichts anderes üben, als dem zuzustimmen.“
„Aber Du kannst doch nicht zulassen... Wer weiß, was die sich einfallen lassen!“
„Mir sind die Hände gebunden. Katherine, begreif' das bitte. Ich bin so machtlos wie Dein Draco. Er würde am liebsten jede Nacht mit Dir verbringen, aber es geht nicht. Und wenn ich nicht gewesen wäre, hättet ihr nicht einmal diese eine Nacht im August miteinander verbringen können.“
„Was soll das heißen?“
„Ich habe dafür gesorgt, dass Draco jenen Auftrag bekam, der ihn nach London führte. Ich habe den Dunklen Lord quasi bekniet, dass er ihn dorthin schickte.“
„Du... Aber... Wieso... Ich verstehe überhaupt nichts mehr!“
„Der Dunkle Lord versucht Draco gefügig zu machen. Deshalb versucht er, ihn von Dir fern zu halten und schickt ihn um die ganze Welt um irgendwelche Sachen für ihn zu erledigen. Doch Draco hat in den 5 Wochen, in denen er sich nicht bei Dir meldete, begonnen Fehler zu machen. Er war kurz davor... Das sage ich Dir jetzt lieber nicht, nur soviel, dass es sehr gefährlich für ihn wurde. Mein Herr war sehr ungehalten wegen ihm. Deswegen habe ich den Dunklen Lord darum gebeten, Draco für ein paar Stunden eine Auszeit zu gewähren, dass er wieder seine Energiezellen aufladen kann sozusagen. Es hat mich einiges an Überredungskunst gekostet, aber am Ende habe ich es geschafft.“
„Danke!“
Mehr brachte ich nicht heraus. Wie viel war ich Severus denn jetzt schon schuldig? Da war einmal die Tatsache, dass er Draco das Leben gerettet hatte, anschließend das meine, dann diese eine Nacht und schließlich noch, dass er mich nicht verpfiffen hat. Oh Gott, die Liste wurde ja immer länger. Hilfe! Wie sollte ich diese Schuld je abtragen?
„Möchtest Du sonst noch etwas wissen, Katherine?“
„Nein... Halt, Moment mal, da wäre noch was. Mir ist aufgefallen, dass die ganzen Muggelgeborenen nicht mehr an der Schule sind. Was hat es damit auf sich?“
„Auch das war nicht meine Entscheidung, sondern die des Ministeriums. Du hast sicher mitbekommen, dass sich alle Zauberer und Hexen, in denen kein magisches Blut fließt, registrieren lassen mussten. Ihnen wurden ihre Zauberstäbe abgenommen und es wurde ihnen verboten, je wieder einen Zauber auszuführen. Sollten sie dagegen verstoßen, handeln sie sich einen lebenslangen Aufenthalt in Askaban ein. Und Du weißt ja, was das heißt. Du siehst also, dass ich auch in diesem Punkt machtlos war.“
Und wieder brachte ich nicht mehr als ein „Danke“ über die Lippen. Es wäre auch sinnlos gewesen, noch weiter darauf einzugehen, denn es lag wirklich nicht in Severus Macht, hier etwas auszurichten. Eine Diskussion mit ihm wäre also zwecklos gewesen.
Doch trotzdem fragte ich mich unweigerlich, was mit Severus eigentlich los war. Wieso war er auf einmal so offen und ehrlich zu mir? Und vor allem so nett? Früher hätte mir auch nur eine klitzekleine Frage nichts anderes eingebracht als ein „Schnauze, Miller, das geht Sie überhaupt nichts an“. Und jetzt saßen wir hier friedlich zusammen und unterhielten uns über den Dunklen Lord, seine Anhänger und seine Machenschaften. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Wenn mir das vor einem Jahr jemand gesagt hätte, hätte ich ihm sofort ein schriftliches Attest über seine Verrücktheit ausgestellt.
„Noch eine Frage?“
„Ähm ja. Diese Okklumentikstunden... Entschuldige, ich weiß wir haben schon darüber gesprochen, aber ich verstehe das, offen gesagt, noch nicht ganz. Wie genau wird das ablaufen? Ich weiß zwar, was Okklumentik ist, aber trotzdem. Welche Erinnerungen genau wirst Du betrachten?“
„Ich werde versuchen, gewaltsam in Deinen Geist einzudringen und Du wirst versuchen, mich daran zu hindern. Welche Gedanken ich sehen kann oder nicht, liegt dabei ganz allein an Dir. Wenn Du mich nicht rein lässt, kann ich absolut gar nichts sehen. Das wird natürlich nicht von Anfang an der Fall sein, aber genau das ist unser Ziel.“
„Das mit dem rein lassen habe ich noch nicht so ganz verstanden.“
„Das ist eigentlich ganz einfach. Pass auf, wenn Du nicht willst, dass ich eine bestimmte Erinnerung sehe, dann wirst Du mich automatisch abwehren. Es ist dann so, als würdest Du eine Mauer um Deinen Geist errichten. Mein Ziel ist es, Dir beizubringen, diese Mauer dauerhaft zu errichten. Das ist schwierig, aber machbar. Keine Angst, Katherine, wir werden langsam anfangen. Und ich werde nicht in zu intimen Erinnerungen wühlen. Ich stehe zwar auf Pornos, aber nicht, wenn meine Schüler darin die Hauptrolle spielen.“
GAAAAAAH, zu viele Details, das will ich alles gar nicht wissen. Allein schon bei dem Gedanken daran wurde mir übel. Snape vor einem Fernseher, vielleicht noch eine Pumpflasche Handcreme vor sich, die Hose ausgezogen... KATHERINE, WORAN DENKST DU DA BITTE GERADE? HÖR SOFORT AUF DAMIT!!!
„Du solltest wirklich lernen, Deine Gedanken besser unter Kontrolle zu haben.“
Severus grinste mich schelmisch an. Doch mich brachte das nur auf 180.
„Und Du solltest lernen, Dich aus den Privatsachen Deiner Schüler und Deiner Freunde raus zu halten!“
Ich konnte nicht anders, ich schrie ihn an. Was bildete sich der Kerl eigentlich ein? Er war schon wieder in meinem Kopf gewesen und das, zumindest heute noch, ohne meine Erlaubnis.
„Ich kann nichts dafür, Katherine. Ich bin für Gedanken nun mal sehr empfänglich und Deine schreien mich schon fast an.“
„Du solltest aufpassen, dass ich Dich nicht gleich richtig anschreie.“
„Vorsicht, ich bin immer noch...“
„Ja, ja, ja, ich weiß schon. Du bist immer noch der Leiter dieser Schule. Ich hab's kapiert, okay? Aber das gibt Dir noch lange das Recht, ständig meine Gedanken zu lesen.“
„Genau genommen lese ich nicht...“
„Es ist mir scheißegal, wie Du das ausdrücken würdest. Ich sage es Dir ein letztes Mal: RAUS AUS MEINEM KOPF! Solange ich es Dir nicht gestatte, hast Du da gar nichts zu suchen. Und wehe, wenn...“
„Ich würde das an Deiner Stelle jetzt nicht aussprechen. Sonst kann ich für nichts mehr garantieren. Außerdem weiß ich auch so, was Du mir sagen willst. Danke schön! Und jetzt komm endlich runter, Katherine.“
Doch das war leichter gesagt, als getan. Es dauerte auch eine ganze Weile, aber irgendwann musste ich einfach einsehen, dass es sich nicht lohnte, sich jetzt auch noch darüber aufzuregen. Ich konnte Severus eh nicht ändern.
„Hast Du Dich jetzt wieder ein gekriegt? Mann, man könnte doch glatt meinen, dass Du unter PMS leidest.“
„Das geht Dich einen verdammten Scheißdreck an!!!“
„Gut, Du leidest ganz offensichtlich an PMS. Ist ja jetzt auch egal. Okay, Katherine, da es jetzt schon ziemlich spät ist, darfst Du mir noch eine einzige Frage stellen. Also, was möchtest Du wissen?“
Hmmm, nur eine einzige Frage. Die musste gut überlegt sein. Doch wenn ich ehrlich zu mir selbst war, gab es nur eine Sache, die mich wirklich interessierte. Spiel hin, Spiel her.
„Severus, wie geht es Draco“, wollte ich wissen.
„Den Umständen entsprechend gut. Du fehlst ihm.“
„Was meinst Du mit 'den Umständen entsprechend'? Bitte, ich muss wissen, wie es ihm geht! Ich werde sonst noch verrückt vor Sorge.“
„Keine Angst, er ist nicht verletzt. Er ist bei bester Gesundheit. Aber dass er Dich nicht bei Dir sein kann, macht ihm sehr zu schaffen.“
„Aber er fehlt mir doch auch genauso. Bitte Severus, können wir nicht irgendetwas tun, dass...“
„Nein, Katherine, können wir nicht. Da sind mir einfach die Hände gebunden. Dracos Schicksal liegt allein in den Händen des Dunklen Lords. Tut mir leid!“
„Schon in Ordnung. Es ist nur so, ich habe so lange nichts von ihm gehört, weißt Du. Dabei hatte er mir doch versprochen, mir mindestens einmal in der Woche zu schreiben. Aber es ist jetzt schon fast drei Wochen her.“
„Ach, das habe ich ja komplett vergessen. Heute Morgen kam ein schwarzer Uhu zu mir und hat mir DAS hier gebracht.“
Er hielt ein kleines Kuvert in die Höhe. Die Schrift und das Wachssiegel kamen mir mehr als nur bekannt vor.
„Draco hat mir geschrieben?“
„Ja, das hat er.“
„Und Du hast das nicht vorher erwähnt, weil...“
„Du Dich dann nicht auf unser Gespräch hättest konzentrieren können.“
Grrrr, der Kerl macht mich noch wahnsinnig.
„Gib schon her“, rief ich und riss ihm den Brief aus der Hand. Schnell ließ ich ihn in der Tasche meiner weißen, knielangen Strickjacke verschwinden. Nicht, dass Severus noch auf dumme Gedanken kommt.
„Noch eine Kleinigkeit, Katherine, bevor Du gehst. Ich möchte Dich noch einmal bitten, vorsichtig zu sein, denn die Carrows...“
„Ja, ja, ich weiß. Severus, bitte, können wir uns nicht das nächste Mal darüber unterhalten? Das ist ja schon am Montag. Bitte!!!“
„Siehst Du und genau deshalb habe ich Dir den Brief erst jetzt gegeben. Und jetzt ab mit Dir.“
„Danke, Severus. Für alles. Den Brief, Deine Offenheit, Deine Ehrlichkeit, Deine...“
„Ja, ja, ist ja schon gut. Und jetzt verschwinde endlich. Ich weiß doch, dass Du darauf brennst, seinen Brief zu lassen. Ich erwarte dann Deine Antwort darauf morgen. Gute Nacht, Katherine.“
„Gute Nacht, Severus.“
Dann sprang ich von meinem Stuhl auf und rannte aus dem Büro.


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