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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 15: Muggelkunde

von Dilli

Und wieder hieß es rennen. Aber dieses Mal war es nicht die Eile, sondern die Vorfreude, die mich antrieb. Ich konnte es kaum erwarten, endlich Dracos Brief zu lesen und das, obwohl ich eigentlich beschlossen hatte, sauer auf ihn zu sein. Wobei, wenn ich es mir so recht überlege, war das eigentlich total kindisch von mir. Er konnte ja schließlich nichts dafür. Was hatte Severus gesagt? Ihm ging es körperlich gut, aber seelisch sah es gar nicht so rosig aus? Da konnte ich ihm jetzt nicht auch noch Stress machen.
„VORSICHT“, riss mich ein lauter Schrei aus meinen Gedanken und ich kam schlitternd zum Stehen.
Was ist denn jetzt schon wieder los? Ich will doch nur nach oben und diesen blöden Brief lesen. Ist das denn zu viel verlangt? Irgendwie erinnerte mich diese Situation doch stark an den Sommer, genauer gesagt an den Abend der Hochzeit. Da war es genauso. Konnte man denn nicht einmal fünf Minuten seine Ruhe haben? Das ist ja furchtbar.
„Miss Miller, wo kommen Sie denn her“, meinte McGonagall. Anscheinend hatte ich sie fast umgerannt. UPS! „Haben Sie schon einmal auf die Uhr geschaut? Es ist halb 11. Sie sollten eigentlich seit 8 Uhr in ihrem Gemeinschaftsraum sein. Oder haben Sie unserem Schulleiter bei seiner Jahresantrittsrede etwa nicht zugehört?“
„Ja doch, schon, Professor“, antwortete ich ihr keuchend. Ich musste dringend etwas für meine Kondition tun. „Aber apropos Schulleiter, von dem komme ich gerade.“
„Sie waren so lange dort? Was hatten Sie denn so vieles zu besprechen?“
„Ach, so dies und das. Ich hatte einige Fragen bezüglich des Schulsprecheramtes. Aber, Professor, jetzt würde ich gerne in den Gryffindorturm, wenn das für sie in Ordnung ist. Nicht dass ich am Ende noch von jemand anders erwischt werde.“
„Sollte dies der Fall sein, Miss Miller, dann schicken Sie denjenigen bitte zu mir.“
„Klar, Professor, mach ich!“
„Na, dann laufen Sie schon weiter. Sie scheinen es ja mächtig eilig zu haben.“
„Professor, Sie ahnen ja gar nicht, wie eilig. Gute Nacht!“
Dann ließ ich sie einfach stehen und rannte weiter. Mich konnte so schnell nichts mehr aufhalten, vor allem kein fettes Todesserpaar.

„Felix Felicis“, schrie ich der fetten Dame schon entgegen, kaum dass ich um die Ecke gebogen war.
Doch sie reagierte nicht, denn sie schlief tief und fest. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Heute schien wirklich nicht mein Tag zu sein. Es war zum verrückt werden. Doch halt, da öffnete sich das Porträtloch ein kleines Stück und ich gab noch einmal Gas. Das einzige, was ich sah, war etwas großes, dunkelhaariges.
Da ich aber immer noch im vollen Lauf den Gang entlang sprintete, rief ich nur „Aus der Bahn“, denn bremsen konnte ich jetzt eh nicht mehr. Doch mit was ich nicht gerechnet hatte, war die kleine Stufe am Eingang und über die stolperte ich jetzt natürlich, so dass ich in hohem Bogen gegen die Person fiel, die das Porträt für mich zur Seite geschoben hatte. Gemeinsam schlugen wir auf dem harten Steinboden auf.
„Aua! Ich habe Dich ja auch vermisst, Kate, aber das ist noch lange kein Grund, mich gleich umzurennen!“
Zu meinem großen Erstaunen lag Neville halb unter mir.
„Neville, entschuldige, ich hatte einfach zu viel Tempo drauf“, beeilte ich mich zu sagen und sprang schnell auf. „Aber sag mal, was wolltest Du denn draußen? Du weißt schon, dass um 8 Uhr Zapfenstreich ist, oder?“
Ich streckte ihm meine Hand entgegen und half ihm auf. Hmm, er überragte mich tatsächlich um gut einen Kopf und ich war 1,70 m.
„Klar, weiß ich das. Ich wollte doch nur nach Dir suchen, Kate. Ginny und ich haben uns schon Sorgen gemacht und da ich Ginny wegen Du-weißt-schon-was nicht mehr rauslassen wollte, habe ich gesagt, ich schaue nach Dir. Wo warst Du denn so lange?“
„Ich war bei Snape. Irgendwelches Zeug besprechen, weil ich doch jetzt Schulsprecherin bin. Danke Neville, dass Du auf Ginny aufgepasst und sie nicht gehen gelassen hast.“
„Kein Thema, Kate. Weißt Du, auch wenn ihr mir nicht alles erzählt, so kann ich mir doch einiges zusammen reimen.“
„Ich weiß und glaub mir, irgendwann einmal werde ich Dir so viel erzählen wie möglich. Aber nicht jetzt, denn jetzt muss ich dringend... ins Bett!“
Ich wünschte ihm noch eine gute Nacht und ließ ihn am Porträtloch stehen. Doch da kam Ginny auf mich zu. Nicht die auch noch. Ich heule jetzt gleich. Habe ich es nicht gesagt?! Keine fünf Minuten!
„Wo zur Hölle...“, setzte sie mit hochrotem Gesicht an, doch ich schnitt ihr gleich das Wort ab. Um nichts in der Welt würde ich mich jetzt davon abbringen lassen, diesen verdammten Brief zu lesen.
„Ginny, ich war bei Snape und das hat eben ein klitzekleines bisschen länger gedauert als geplant. Außerdem war ich ein wenig spät dran. Ich erzähle Dir morgen alles, versprochen. Nur bitte, bitte,bitte, lass mich jetzt nach oben gehen.“
Da schien es bei ihr Klick zu machen.
„Du hast eine Nachricht bekommen?“
Ich nickte ihr einmal kurz zu. Meine Füße brannten schon darauf, erneut loszulegen.
„Na dann, ab mit Dir!“
Sie gab mir einen kleinen Klaps auf den Hintern und ich stürmte los.

Oben angekommen, riss ich mir die Strickjacke vom Leib und schmiss mich aufs Bett. Egal, was jetzt kam, ich würde jetzt Dracos Brief lesen. Meinetwegen konnte die Welt untergehen, aber ich LESE JETZT DIESEN BRIEF!!!
Mit zitternden Fingern brach ich das Wachssiegel, öffnete das Kuvert und holte ein Blatt Pergament heraus. Dann begann ich zu lesen.

Katherine, (MOOOOMENT, fehlte da nicht 'Meine liebe' oder so)

Severus hat mir gerade von Deinem „Gespräch“ mit Filch heute Morgen erzählt. Wie konntest Du nur so... unvorsichtig sein und Dich um kurz nach halb 7 ALLEIN in den Gängen herumtreiben? Das war mehr als nur unvernünftig von Dir.

Ich konnte nicht anders, ich musste kurz unterbrechen. Was hatten die denn nur alle? Sie behandelten mich wirklich wie ein Kleinkind, das ständig auf die heiße Herdplatte langen will. Was soll das? Ich konnte sehr gut auf mich selbst aufpassen.
Und Severus, was bildete der sich ein, dieser miese Verräter? Gleich zu Draco rennen und ihm erzählen, was die böse, kleine Katherine jetzt schon wieder angestellt hat. Das kann doch echt nicht wahr sein.
Und dann auch noch dieses blöde Geschwafel von Draco. Ich und unvernünftig? Dass ich nicht lache! Ich meine, was denkt sich der Kerl überhaupt dabei? Mir zuerst irgendwelche Versprechungen machen, von wegen „Ich schreibe Dir jede Woche, mein Schatz, versprochen“, sich dann nicht daran halten und dann, wenn ich einmal um halb 7 einen Brief an MEINE ELTERN schreibe und dabei in einen Mini-Clinch mit Filch gerate, mit wehenden Fahnen an galoppiert kommen und mir irgendwelche Vorhaltungen machen von wegen, ich sei UNVERNÜNFTIG. Ich glaube echt, ich bin im falschen Film?! Dann wollen wir mal schauen, was er sonst noch so geschrieben hat, der feine Herr Malfoy.

Bitte, versteh das Katherine. Du musst wirklich vorsichtiger sein. Ich habe so schon genug um die Ohren, da kann ich mir nicht auch noch Sorgen darüber machen, ob Du Dich an unsere Abmachungen hältst oder nicht. Du hast mir versprochen auf Dich aufzupassen und was machst Du? Du wanderst um halb 7 Uhr morgens mutterseelenallein durch die Gänge.

Oh ja, ich bin ja so was von böse.

Hat Dir Severus denn noch gar nichts von den Carrows erzählt? Oder bist Du denn wenigstens noch nicht von selbst darauf gekommen? Wenn nicht, dann sag ich es Dir jetzt: Sie gehören zu meiner Sippschaft, falls Du weißt, was ich meine.
Falls Du es also immer noch nicht verstanden hast. SEI ENDLICH VORSICHTIG!

Und mach vor allem Deine Okklumentikstunden bei Severus, das ist mehr als nur wichtig.

Meinen Glückwunsch übrigens noch zu Deinem Schulsprecheramt.

Ich muss jetzt aufhören.

Ich melde mich.

Dein Draco


Ich las den Brief noch dreimal durch. Der hatte sie echt nicht mehr alle. Er hatte kein einziges Mal „Ich liebe Dich" oder so geschrieben. Im Gegenteil, er hatte mir nur Vorwürfe gemacht und mir, na ja, schon fast Befehle erteilt. Das lasse ich mir nicht gefallen. Ich war immerhin 17 Jahre alt und damit volljährig. Ich lasse mich doch von ihm nicht behandeln wie ein kleines, böses Mädchen. Er klang ja schon fast wie meine Mutter. „Katherine tu dies nicht, Katherine tu jenes nicht, wisch Dir schön Dein Popöchen ab, wenn Du auf der Toilette warst.“ Der konnte bloß froh sein, dass er jetzt gerade nicht hier war. Ich glaube, wenn er jetzt vor mir gestanden hätte, hätte ich ausgeholt und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Ich war ja so was von sauer. Grrr, ich will auf irgendetwas einschlagen! Na gut, wenn es so nicht geht, dann müssen es eben Wörter richten.
Ich sprang aus dem Bett, holte alle nötige aus meinem Nachtkästchen, setzte mich ans Fenster und fing an zu schreiben. Der konnte was erleben.

Mr Malfoy, (Ha, das klang schon mal gut. Da wusste er gleich schon mal, was Sache war!)

sag mal, bist Du eigentlich noch ganz bei Trost? Ich meine, was soll das? Zuerst meldest Du Dich wochenlang nicht bei mir, dann tust Du es endlich und ich bekomme nichts als Vorwürfe zu hören? Ganz zu schweigen von einem „Ich liebe Dich“ oder ähnlichem.

Das lasse ich mit mir nicht machen. Nur, damit DU es weißt.

Nur zu Deiner Information: Ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen, weil ich schlecht geträumt hatte. Da musste ich mich halt irgendwie beschäftigen und habe es mir erlaubt, einen Brief an meine Eltern zu schreiben, um ihnen mitzuteilen, dass ich zur Schulsprecherin ernannt worden bin. Weil ich zufällig ein kleines bisschen stolz auf mich gewesen bin. Und als es dann halb 7 war, habe ich mich auf den Weg in die Eulerei gemacht, damit ich hinterher noch in Ruhe frühstücken konnte. Dabei ist mir halt zufällig Filch über den Weg gelaufen und wollte sich in meine PRIVATSACHEN einmischen. Ich muss schon sagen, das war ein sehr schwerwiegendes Verbrechen meinerseits.

Ich meine, im Ernst, Draco, was erwartest Du von mir? Dass ich mich nur in den Gryffindorturm zurückziehe, Däumchen drehe und darauf warte, dass Du Dich mal bei mir meldest? Ich mache ja viel mit, aber das mit Sicherheit nicht. Ich habe auch noch ein Leben, verstehst Du?

Ach und übrigens, keine Panik! Ich mache schon diese verdammten Okklumentikstunden bei Severus. Auch wenn ich nicht gerade begeistert darüber bin, dass er in meinen Gedanken und Erinnerungen herum schnüffeln wird.

Und jetzt muss ICH aufhören,

Katherine Jane Miller
Schulsprecherin der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei


So, der sollte gleich mal sehen, wie der Hase so lief. Ich meine, wo sind wir denn hier? Im Kindergarten oder wie? Ich lasse mich doch so nicht behandeln, auch nicht von einem Draco Malfoy.
Sauer wie ich war, schnappte ich mir einen Umschlag aus der Schublade und schob mein Schreiben hinein. Kurz überlegte ich, ob ich nicht doch noch ein „Ich liebe Dich“ hinzufügen sollte. Aber nein, ich musste, wenigstens einmal, stark bleiben.
Dann legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen.

Versuchte war gut, denn ich tat die ganze Nacht kein Auge zu. Daher brauchte ich am nächsten Morgen statt der üblichen zwei Tassen Kaffee eine dritte und eine vierte. An Essen war gar nicht zu denken.
„Jetzt erzähl schon, Kate, was hat er Dir geschrieben“, nervte Ginny mich, wie eigentlich schon den ganzen Morgen. „Du wirkst so... Na ja, ich weiß auch nicht, wie ich das jetzt ausdrücken soll. Wütend und gleichzeitig abwesend.“
„Es ist alles in Ordnung, Gin“, antwortete ich ihr zum wohl 1000. Mal. „Ich habe einfach nur nicht gut geschlafen. Das ist alles.“
Da stand Severus am Lehrertisch auf und machte sich auf den Weg nach draußen.
„Warte mal schnell, ich bin gleich wieder da“, sagte ich zu meiner Freundin und lief Severus hinterher.
„Sev... äh Professor Snape“, rief ich ihm zu, denn er war schon auf der Treppe, die in den ersten Stock führte. „Professor, dürfte ich Sie wohl für einen kurzen Augenblick sprechen?“
Beinahe hätte ich ihn geduzt und das war hier, wo lauter Schüler um uns herum waren, gar nicht gut. Oh Mann, das war aber auch blöd. Wenn wir alleine waren, durfte ich ihn mit Severus anreden und dann musste ich auf einmal wieder „Sie“ und „Professor“ sagen. Wer würde da denn nicht durcheinander kommen?
„Was gibt es denn, Miller“, meinte Snape giftig und genervt.
Na, vielen Dank auch! Immerhin hast DU gestern zu MIR gesagt, ich solle Dir meine Antwort an Draco geben. Idiot!
„Ich habe hier die Liste mit meinen Sprechzeiten, die sie gerne haben wollten, Sir.“
Die hatte ich tatsächlich. Aber in dem großen Bogen Pergament, auf den ich hastig zwei Termine gekritzelt hatte, hatte ich den Umschlag mit dem Brief an Draco versteckt.
„Ich habe mich für Dienstagabend von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr und den kompletten Samstagnachmittag entschieden, wenn es Ihnen recht ist, Professor. Eine Ausnahme wäre es natürlich an einem Samstag, an dem ein Ausflug nach Hogsmeade stattfindet. Da würde ich meine Sprechstunde auf Freitagabend vorverlegen.“
„Sie opfern sogar ihr Wochenende, Miss Miller? Sehr löblich. Ich werde Ihnen bis morgen einen Raum besorgen. Ist dem noch irgendetwas hinzuzufügen?"
Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und wusste irgendwie, dass er in diesem Augenblick wieder einmal in meinem Kopf war. Daher dachte ich Ja, sagte aber „Nein“. Das schien ihn zu verwirren, denn er schaute mich so fragend an.
Schau doch einfach mal in das Pergament, Herrgott!
Ah okay, er schien es kapiert zu haben. Blitzmerker! Wie Draco.
„Dann ein schönes Wochenende, Miss Miller!“
„Ihnen auch, Professor!“
„Was sollte das denn“, fragte Ginny verwirrt, die mittlerweile am Fuß der Treppe auf mich wartete. Ihr Blick sprach tausend Worte. Sie hatte keinen blassen Schimmer, was sie davon halten sollte.
„Ich habe ihm nur etwas geben müssen, Gin“, antwortete ich ihr.
„Und was? Das sah nämlich verdammt vertraut aus.“
Ich seufzte einmal tief.
„Komm mit nach oben, dann erzähl ich Dir alles.“
Dann schnappte ich mir ihren Arm und zog sie nach oben in den Gryffindorturm.

Ich erzählte Ginny die ganze Geschichte, angefangen bei meinem Aufbruch in der Großen Halle nach dem Abendessen bis hin zu meinem Brief an Draco, den ich Severus gegeben hatte. Natürlich konnten wir es uns nicht verkneifen über ihn, Draco, Harry und Männer im Allgemeinen zu schimpfen. Wenn sich uns schon einmal eine solche Gelegenheit bot, mussten wir sie auch kräftig ausnutzen.
Das restliche Wochenende verlief relativ ereignislos, außer dass Severus mir einen Brief schrieb, in dem er mir mitteilte, dass ich für meine Sprechstunden ein leeres Klassenzimmer im 3. Stock benutzen könnte, das er bereits von Filch hatte sauber machen lassen. Für die persönliche Note sollte ich aber, ich zitiere, meinen „Innenausstatter kontaktieren“. Ha ha, sehr witzig. Er hatte auch ein PS hinzugefügt:

Der zuständige Sachbearbeiter hat Ihre Nachricht dankend erhalten.

Mehr stand da nicht. Und mehr bekam ich auch nicht zu hören. Der feine Mister Malfoy hielt es anscheinend nicht für notwendig, auf meinen Brief zu antworten. Na fein, auch in Ordnung. Wenn er wollte, konnte er Krieg haben. Bitte schön! Aber allein der Gedanke daran tat weh.
Ich nutzte also die Zeit, um mich für den Unterricht am nächsten Tag vorzubereiten. Ich las noch einmal meine Unterlagen der Zaubertrankstunden vom letzten Jahr durch und übte ein paar Flüche für (Verteidigung gegen?) die Dunklen Künste. Mehr konnte ich nicht tun, denn Hausaufgaben hatten wir am Freitag noch nicht bekommen.
Am Montagmorgen machte ich mich daher mit einem guten Gefühl auf den Weg in die Kerker zu Zaubertränke. Es lief auch überraschend gut. Auch hier konnte ich alle Fragen richtig beantworten. Ich schien mich wirklich zu einer zweiten Hermine zu entwickeln. Wir setzten auch schon unseren nächsten Zaubertrank an, Veritaserum um genau zu sein, da dieser einen Mondzyklus lang in einem völlig geräuschlosen Raum ruhen sollte. Das nächste Mal würden wir mit dem Euphorieelixier fortfahren.
Danach hatte ich eine Freistunde, in der ich sofort den Aufsatz für Professor Slughorn schrieb, den wir als Hausaufgabe auf bekommen hatten, zu dem Thema: Beschreiben Sie die genaue Brauweise des Veritaserums. Welche Gefahren ergeben sich für den Zauberer, wenn die Reihenfolge der Trankzutaten und die Reifedauer nicht genauestens eingehalten werden? Das war nicht weiter schwierig, denn ich konnte zusätzlich zu meinem Zaubertrankbuch auch noch ein Buch aus meiner Aurorenreihe verwenden.

Dann machte ich mich zusammen mit Neville auf den Weg zu Muggelkunde. Da war ich aber mal gespannt, wie sich die dicke Kuh anstellte. Was würden wir überhaupt lernen?
Wir betraten, zusammen mit ein paar Hufflepuffs, ein Klassenzimmer im Erdgeschoss (klar, die fette Sau, Entschuldigung, war mit Sicherheit zu faul zum Treppen laufen. Tja, meine Liebe, in Hogwarts gibt es leider noch keinen Aufzug!), das ich noch nie betreten hatte. Die Fenster waren geschlossen, so dass es ziemlich dunkel war und es herrschte eine Hitze, dass mir sofort der Schweiß aus sämtlichen Poren trat. Puh, war die denn wahnsinnig? Hier gab es außerdem nur Zweiertische, deswegen setzte ich mich zusammen mit Neville in die letzte Reihe. In jedem anderen Klassenzimmer hatten mindestens vier Leute an einem Tisch Platz.
„Bücher raus, Zauberstäbe weg“, rief eine raue Stimme vorne am Pult.
Da stand sie, klein und dick wie sie war. Sie hatte kurze, rötliche Haar, die sie zu einem strengen Pferdeschwanz zurück gebunden hatte. Sie sah ihrem Bruder Amycus, den ich bisher nur beim Essen gesehen hatte, durchaus ähnlich. Sie hatten sogar fast die gleichen Gesichtszüge, nur dass Amycus schwarze Haare und ein kleines Bärtchen hatte.
„Habt ihr mich nicht gehört? Zauberstäbe weg!“
Die Klasse stöhnte auf, inklusive mir. Ein Fach, in dem keine Zauberstäbe gebraucht wurden, war das pure Fiasko. Hatte man ja an Umbridges Verteidigungsunterricht in der 5. Klasse deutlich gesehen. Aber was blieb mir anderes übrig. Schnell ließ ich also meinen in der Schultasche verschwinden.
„Mein Name ist Professor Alecto Carrow“, begann sie, „und ich bin vom Zaubereiministerium dazu berufen worden, Euch ein bisschen mehr über diese schmutzigen, kleinen Muggel zu erzählen, die Euer ehemaliger Schulleiter so sehr geliebt hat.“
Ich tauschte einen schnellen Blick mit Neville, der fragend die Augenbrauen nach oben gezogen hatte. Was war das? Ihr Ernst etwa? Wie konnte sie es wagen, Professor Dumbledore, den wohl größten Zauberer aller Zeiten zu beleidigen?
„Doch ich sage es Euch gleich, wir werden hier die Wahrheit über die Muggel studieren, nicht dieses falsche, verdrehte Wischiwaschi-Zeug, dass meine Vorgängerin unterrichtet hat und die ja nun leider nicht mehr unter uns weilt.“
Was sollte denn das heißen? Hatten die etwa... Oh Gott, ich ahnte schreckliches.
„Professor Burbage war der Meinung, es gäbe nichts besseres, als uns mit diesen dreckigen, stinkigen Muggeln zu paaren. Ich aber sage Euch, lasst die Finger von denen, sonst seid ihr nicht besser als sie. Schlagt nun bitte Eure Bücher auf Seite 13 auf.“
Die Frau hatte sie nicht mehr alle.
Das Muggelkundebuch war das einzige, das ich noch nicht aufgeschlagen hatte. Hätte ich es lieber mal getan, dann wäre ich sicher nicht so schockiert gewesen wie jetzt. In dem Buch waren zwei Körperbauschemata zu sehen. Eines stellte einen Zauberer, das andere einen Muggel dar.
„Wie ihr hier sehr schön sehen könnt, ähneln sich Muggel und Zauberer in ihrem körperlichen Aufbau. Wer kann mir sagen, was der Unterschied zwischen unseren Rassen ist?“
Bitte??? Ich hatte mich verhört, ziemlich sicher. Hatte die gerade Rassen gesagt? Was waren wir denn, Hunde oder was? Das konnte die doch nicht ernst meinen. Ich hatte ja irgend so eine Propaganda-Scheiße erwartet, aber das hier war ja noch viel schlimmer.
Ich rechnete es der Klasse sehr hoch an, dass in diesem Augenblick kein einziger von ihnen die Hand hob. Auch ich weigerte mich, mich zu melden, obwohl ich natürlich längst den Unterschied an den Zeichnungen entdeckt hatte.
„Weiß es denn niemand? Habt ihr denn zu viel Zeit mit diesen Schlammblütern verbracht? Ihr könnt froh sein, dass die weg sind, das kann ich Euch sagen.“
Nur ruhig bleiben, Kate. Sag nichts, halt einfach nur Deine Klappe. Die versucht uns zu provozieren. Die konnte DAS nicht wirklich ernst meinen.
„Gut, da sich keiner freiwillig meldet, muss ich eben einen von Ihnen auswählen...“
Sie kam hinter ihrem Pult hervor und wanderte durch das Klassenzimmer. Ihre giftigen kleinen Augen streiften dabei über jeden von uns. Als ihr Blick an mir hängen blieb, bekam ich am ganzen Körper eine Gänsehaut. Ich konnte nicht sagen, woran das lag, aber plötzlich verspürte ich den übermächtigen Drang, entweder eine Mauer um mich herum zu errichten oder gleich aus dem Klassenzimmer zu fliehen.
Doch sie ließ mich links liegen. Stattdessen wandte sie sich Neville zu.
„Und Ihr Name ist“, fragte die Carrow ihn.
„N... Nev... Neville Longbottom“, antwortete mein Freund stockend.
„So wie Frank und Alice Longbottom“, hakte die alte Hexe nach.
„Ja, das waren.. sind... meine Eltern.“
Ich kannte das Schicksal von Nevilles Eltern und das wünschte man keinem, nicht einmal seinem schlimmsten Feind. Sie wurden von Bellatrix, Rodolphus und Rabastan Lestrange sowie Barty Crouch junior mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert bis sie wahnsinnig wurden. Sie lebten auf der geschlossenen Station im St. Mungo Krankenhaus und hatten keine Chance darauf, jemals ihr Gedächtnis wieder zu erlangen.
„Ach nein, das ist ja schön, der kleine Neville. Sag mal, wie geht es Mami und Papi denn? Immer noch nicht alle Tassen im Schrank?“
Mit fiel die Kinnlade runter. Wie konnte diese blöde, fette Sabberhexe es wagen? Ich glaube echt, mein Schwein pfeift. Auch Neville schien es nicht fassen zu können, doch ich sah, wie es in ihm brodelte.
„Ich kenne Deine Eltern leider nicht persönlich Junge, aber dafür ein paar Freunde von mir. Die hatten jede Menge Spaß mit ihnen.“ Dann fing sie schallend an zu lachen.
Das war ungeheuerlich. Das war mehr als unterhalb der Gürtellinie, das griff ja schon Nevilles Würde an. Ich musste dringend mit Severus darüber reden.
Nevilles Fäuste lagen geballt in seinem Schoß. Ich nahm seine linke Hand in meine rechte, streichelte kurz einmal mit dem Daumen über seinen Handrücken und zwang ihn mich anzusehen. Als er es schließlich tat, sah ich keine Tränen, wie ich eigentlich erwartet hatte, sondern ich sah blanke Wut. Ich wusste genau, was er jetzt am liebsten getan hätte und ein Hoffnungsschwimmer keimte in mir auf, dass er doch schon ein wenig selbstbewusster geworden war. Und das ohne mein Zutun. Am liebsten wäre Neville jetzt aufgestanden und hätte dieser plumpen Kuh die Meinung gegeigt. Doch ich schüttelte nur leicht den Kopf. Tu es nicht, Neville, versuchte ich ihn mit meinen Gedanken zu beeinflussen. Sei stark und halte durch. Sag nichts oder Du bekommst nur Ärger und ich glaube nicht, dass Du bei ihr nur mit Nachsitzen davon kommst.
„So, Neville Longbottom, können Sie mir jetzt meine Frage beantworten“, fuhr die olle Hexe schließlich fort. Neville schüttelte den Kopf und senkte den Blick. „Nein? Wie bedauerlich. Reinblütig und dennoch so untalentiert. Na ja, aber was sagt man immer so schön: Wie der Vater, so der...“
Bumm. Neville war aufgesprungen und sein Stuhl war nach hinten umgekippt.
„Neville, setz Dich wieder hin“, zischte ich ihm zu und versuchte ihn zu mir herunter zu ziehen. „Das bringt doch jetzt nichts.“
Doch er was zwecklos, er hörte einfach nicht auf mich und ließ sich auch nicht beruhigen. Er hatte nur Augen für die Carrow (ich weigerte mich strickt „Professor“ zu denken).
„Hören Sie sofort auf, meine Eltern zu beleidigen“, schrie Neville sie wütend an.
„Oh, sieh mal einer an, Sie können ja richtig laut werden, Mr Longbottom. Genau wie Ihre Eltern damals. Die haben damals auch ziemlich laut geschrien. Aber ich sage es Ihnen gleich, Mr Longbottom, das dulde ich nicht in meinem Unterricht. Setzen Sie sich sofort wieder hin!“
„Tu, was sie sagt“, versuchte ich noch einmal, Neville zu beeinflussen. Doch es war sinnlos.
„Nein, das werde ich nicht“, sagte er laut.
„Hören Sie auf Ihre Freundin, die kleine Schulsprecherin. Sie werden es ja eh nicht schaffen... LEGEN SIE DEN ZAUBERSTAB WEG, MR LONGBOTTOM!“
Scheiße, wo hatte er den denn her? Ich dachte eigentlich, er hätte ihn in seine Tasche gesteckt, aber anscheinend nicht.
„Mach keinen Blödsinn, Mann“, meinte ich verzweifelt.
Ich musste es irgendwie schaffen, diese Situation zu regeln. Aber mir wollte einfach nichts einfallen. Und so musste ich hilflos mit ansehen, wie das Unheil seinen Lauf nahm.
„Ich lasse es nicht zu, dass Sie so über meine Eltern sprechen“, rief Neville laut. „Sie waren zwei angesehene Auroren. Und sind nur so, wie sie sind, weil Sie und Ihre Sippschaft sie so gemacht haben.“
„Ich und meine...“
„SIPPSCHAFT, GENAU!“
Und dann ging alles ganz schnell. Zuerst flog Neville der Zauberstab aus der Hand, dann flog er selbst hinterher, knallte an die hintere Wand und schrie laut auf.
„NEVILLE“, rief ich lauthals und war innerhalb von zwei Sekunden bei ihm.
Neville war ohne Bewusstsein, da er ziemlich hart mit dem Kopf aufgeschlagen war. Zudem blutete er sehr stark aus einem Schnitt an seinem Hals. Schnell zog ich meinen Schulumhang aus, unter dem ich eine schwarze Jeans und ein rotes Longsleeve-Shirt trug und drückte ihn auf die klaffende Wunde.
„Sind Sie wahnsinnig“, tobte ich nun los, ohne auch nur im Entferntesten daran zu denken, dass ich mit einer Lehrerin sprach. „Sie haben ihn ziemlich schwer verletzt.“
„Er ist selbst schuld“, meinte Carrow ungerührt. „Hätte er sich einfach nur wieder hin gesetzt, wäre er mit einer Strafarbeit davon gekommen, aber so blieb mir gar nichts anderes übrig. Und nun setzen Sie sich endlich wieder, Miss Miller, damit wir mit dem Unterricht fortfahren können.“
„Ich soll mich... WAS?“ Nun brannte die Wut erst recht in meinen Adern. „Ich kann Neville doch nicht einfach so hier liegen und verbluten lassen. Ich bringe ihn jetzt in den Krankenflügel.“
„Na schön, wenn es sein muss. Dank Mr Longbottoms Ausbruch haben wir eh kaum noch Zeit. Aber machen Sie Ihre Hausaufgabe, Miss Miller und teilen Sie auch dies Mr Longbottom mit. Ein Aufsatz zu dem Thema 'Unterschied zwischen Muggel und Menschen. Beschreiben Sie exakt den Aufbau der jeweiligen Gehirne.' Mit besonderem Augenmerk, warum wir den Muggeln deshalb so wahnsinnig überlegen sind. Klar soweit?“
„Natürlich, glasklar.“
Schnell zog ich meinen Zauberstab, sagte „Locomotor Neville“ und rannte, er neben mir her schwebend, zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen in den Krankenflügel.


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