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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 18: Rendezvous in Hogsmeade

von Dilli

Die Wochen vergingen, ohne dass sich etwas an meiner Situation änderte.
Die Carrows trieben immer noch ihr Unwesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. In Muggelkunde waren wir mittlerweile bei dem Thema „Muggel und Schweine, was haben sie gemeinsam“ angelangt und in Dunkle Künste waren wir zum Cruciatusfluch übergegangen. Das war für mich besonders schlimm, da wir ihn an Schülern üben sollten, die gegen eine der Schulregeln verstoßen hatten. Doch ich weigerte mich strikt dagegen und versuchte alles, um den Carrow davon abzubringen. Doch das brachte mir nichts weiter als eine Schnittwunde an der Wange ein, die nach drei Tagen immer noch blutete.
Auch Severus konnte nichts dagegen tun, außer mich ab und an vom Unterricht zu befreien. Diese Zeit nutzten wir, um kräftig Okklumentik zu üben. Auch hier wurde ich immer besser, aber ich schaffte es immer noch nicht, Severus aus meinem Kopf heraus zu halten.
„Streng Dich an“, versuchte er immer wieder, mich zu motivieren, aber es wollte mir einfach nicht gelingen.
„Was glaubst Du eigentlich, was ich hier mache“, fragte ich dann immer wieder.
Aber mir wollte nicht einfallen, wie ich es schaffen sollte, eine Mauer um meinen Geist zu errichten. Ich hatte es mit allem probiert: mit völliger Loslösung von allen Gedanken und Empfindungen, mit Trauer und Ablenkung. Es ging einfach nicht. Ich schaffte es nur, Severus ein paar Sekunden lang aus meinem Geist heraus zu halten, bevor der Strom aus Erinnerungen wieder über mein inneres Auge jagte.
„Du schaffst das schon“, meinte mein Freund nach jeder Stunde aufmunternd, aber ich wollte das nicht so recht glauben.
Ich sah mich einfach als eine Null. Ich war es nicht mehr gewöhnt, in irgendetwas nicht gut zu sein, denn schließlich gelang mir im Moment fast alles. Außer eben Okklumentik, Dunkle Künste oder Muggelkunde.
Auch in der DA lief es hervorragend und das freute mich ganz besonders. Wir hatten mittlerweile die verschiedenen Abwehr- und Angriffsflüche wiederholt und waren nun bei den Schutzzaubern angelangt, die einen Schutzkreis um den Zauberer oder sogar um einen Umkreis von mehreren Quadratmetern bildeten. Am meisten erstaunte mich Neville. Er legte sich mit einem solchen Elan ins Zeug, dass man meinen könnte, er hätte noch nie etwas anderes getan. Er hatte es sogar geschafft, mich zu schocken, obwohl mein Schutzzauber nicht gerade der schlechteste gewesen war. Die Beule, die ich am Kopf gehabt hatte (von dem Aufprall auf dem Boden) spürte ich heute noch. Severus war ziemlich ungehalten deswegen. Ich hörte ihn heute noch schimpfen:
„Könntest Du wenigstens versuchen, etwas vorsichtiger mit Dir umzugehen? Ich kann nicht immer da sein und Deine Wunden flicken. Wie soll ich das denn Draco erklären, dass Du ständig irgendwelche neuen Verletzungen hast?“
Bla, bla, bla halt. Doch mich interessierte es nicht. Sollte er doch meckern. Mich freute es viel mehr, dass Neville endlich den Weg seines Selbstvertrauens entdeckt hatte. Er war noch nicht ganz am Ziel angelangt. Aber er war auf dem besten Wege dorthin.
Tja, was Draco anging, so kann ich nur sagen, dass er mir wenigstens ab und zu schrieb. Dreimal in 7 Wochen um genau zu sein. Und was den Hogsmeadeausflug anging, der morgen stattfinden sollte, so hatte ich noch keine Ahnung, ob mein Liebster kommen würde oder nicht. Auch Severus wusste es nicht. Der Dunkle Lord hatte diesbezüglich auch nichts erwähnt. Ich hatte Severus mindestens zwanzig Briefe an Draco gegeben, aber nicht mal die konnte er weiterleiten, da er keine Ahnung hatte, wo er steckte.

Doch endlich erhielt ich eine Nachricht.
Ich hatte meine Sprechstunde, wie ich es mit Severus ja abgesprochen hatte, auf Freitagabend vorverlegt. Auch heute war wieder sehr viel los. Lauter Beschwerden über die Carrows. Ich hatte mir Gott sei Dank einen riesigen Vorrat an Taschentüchern angeschafft, denn gerade die Mädels neigten gern dazu in Tränen auszubrechen. Doch heute war es so schlimm, dass ich Professor McGonagall hinzu holen musste, denn mindestens vier Schüler zeigten mir irgendwelche Schnittwunden, an den unmöglichsten Stellen. Ich hätte sie zwar locker mit Diptam-Essenz heilen können, aber ich wollte zuerst, dass ein Lehrer dies begutachtete. Nicht, dass es hinterher hieß, dass die Miller lügt. Nee, nee, in diesem Fall war Vorsicht besser als Nachsicht.
Als ich schließlich um kurz vor 8 die Schotten dicht machte, war ich so erschlagen, dass ich zuerst einmal eine warme Dusche nehmen musste. Dann setzte ich mich mit Jogginghose und Spaghettiträgershirt in den Gemeinschaftsraum an meine Hausaufgaben.
„Kate, kannst Du die nicht am Sonntag machen“, nörgelte Ginny, als wir die letzten dort waren. „Entweder bist Du unterwegs in Sachen Schulsprecheramt, DA oder was weiß ich was oder Du sitzt da und machst Deine Hausaufgaben. Du hast gar keine Zeit mehr für mich und wenn dann doch mal, dann führst Du Dich auf wie mein Bodyguard.“
„Ich bin Dein Bodyguard. Ach Ginny, komm schon, es tut mir leid“, seufzte ich und schob meinen Aufsatz für Zauberkunst kurz zur Seite. Später würde ich ihn definitiv zu Ende schreiben. „Aber es ist alles ziemlich viel im Moment. Die Aufgaben als Schulsprecherin, die DA, die Okklumentikstunden bei Severus... Ich weiß gar nicht, wann ich das alles unter einen Hut kriegen soll. Und meine Hausaufgaben machen sich ja schließlich nicht von selbst. Ich habe dieses Jahr einfach meine Abschlussprüfungen, verstehst Du? Aber komm, nutzen wir die Zeit, die wir jetzt haben. Ich lege später einfach eine Nachtschicht ein. Ich kann sowieso nicht schlafen.“
Das stimmte allerdings, denn ich träumte mittlerweile jede Nacht von diesem unheimlichen Kerker mit den feuchten Steinwänden. Doch ich war immer alleine, Voldemort war nicht mehr bei mir. Aber trotzdem wühlte es mich jedes Mal so auf, dass ich schreiend aufwachte.
„Wie geht es Dir“, wollte Ginny wissen. „Und sag jetzt ja nicht gut. Ich sehe, dass Dich etwas bedrückt. Hast Du was von Draco gehört? Kommt er morgen?“
„Nein, er hat sich nicht gemeldet“, antwortete ich traurig. „Und dabei habe ich mich schon so darauf gefreut, ihn wieder zu sehen. Es ist jetzt schon zweieinhalb Monate her. Zuhause wäre ich sicher eingegangen. Hier geht es einigermaßen, denn ich bin ja ziemlich beschäftigt. Wie geht es Dir?“
„Ach, es geht so. Die Schule und das Lernen lenkt ab, da hast Du recht. Aber ich habe trotzdem viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Dann muss ich immer an Harry denken. Er fehlt mir so sehr, genauso wie Ron und Hermine. Hogwarts ist nicht mehr das selbe ohne sie und mit den Carrows, die uns das Leben schwer machen.“
„Da hast Du allerdings recht. Es fehlt einfach was. Was sie jetzt wohl gerade machen?“
„Na, hoffentlich haben sie schon den einen oder anderen Horkrux gefunden und zerstört.“
„Was mich zu der Frage führt, wie zerstört man eigentlich einen Horkrux?“
„Puh, das ist eine gute Frage. Ich habe keine Ahnung.“
„Weißt Du was. Ich werde mir einfach das nächste Mal im Raum der Wünsche ein Buch über Horkruxe wünschen. Dann lese ich das mal nach. Das würde mich nämlich brennend interessieren. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht heraus finden würden.“
„Wieso fragst Du nicht einfach Deinen Severus?“
„Er ist nicht MEIN Severus. Er ist einfach nur ein Freund. Und ich frage ihn nicht, weil ich nicht weiß, wie viel er über Harrys Auftrag weiß. Außerdem würde ihn das mit Sicherheit aufregen. Sag mal, bist Du etwa eifersüchtig?“
„Nein, es ist nur... Na ja, vielleicht ein kleines bisschen. Du verbringst so viel Zeit mit ihm, Katherine. Und mit mir fast überhaupt nicht mehr.“
„Es tut mir wirklich leid. Ich bin doch nur so oft bei ihm, weil ich es muss. Glaub mir, Du bist mir immer noch die liebste von allen.“
„Ehrlich?“
„Aber natürlich. Und jetzt komm endlich her und knuddel mich. Ich sehe doch, dass es genau das ist, was Du jetzt willst.“
Da stand sie auf, kam zu mir auf das kurze Sofa und kuschelte sich in meinen Schoss. Ihr ging es nicht anders wie mir. Sie vermisste ihren Liebsten und ich, ihre beste Freundin, ließ sie im Stich. Das Versprechen, das ich Harry gegeben hatte fiel mir ein und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Im Moment machte ich meine Sache wohl nicht gerade gut. Daran musste sich dringend etwas ändern. Ginny war zwar nie allein, denn ich hatte Neville gebeten, auf Ginny aufzupassen, wenn ich keine Zeit hatte, aber er war einfach kein Ersatz.
Ich streichelte sanft ihren Kopf und eine Viertelstunde später war sie eingeschlafen. Ich schnappte mir meinen Zauberstab, murmelte „Locomotor Ginny“ und transportierte sie so in ihr Bett. Dann ging ich zurück in den Gemeinschaftsraum, setzte mich ans Feuer und machte mich an meine Hausaufgaben.

„Katherine“, zischte die schaurige Stimme. „Wie schön, dass Du wieder da bist.“
Wie auch schon in meinem letzten Traum, in dem ich nicht alleine in diesem Keller war, schien die Stimme von überall her zu kommen.
„Zeig Dich, gefälligst“, rief ich laut. „Ich weiß, dass Du es bist, V...“
„Pscht, wir wollen doch die Überraschung nicht verderben.“
„Welche Überraschung denn?“
Ich verstand kein Wort von dem, was er sagte.
„Ich bin hier, um mit Dir zu verwandeln? Ich möchte Dir sozusagen einen Deal vorschlagen, von dem ich glaube, das Du nicht abgeneigt bist, ihn anzunehmen.“
„Was willst Du von mir?“
„Falsch, Katherine. Du willst etwas von mir!“
„Was sollte ich von Dir wollen? Du hast nichts, was ich begehren würde.“
„Da wäre ich mir an Deiner Stelle nicht so sicher. Ich habe die Macht, Dir das zu geben, nach dem Du Dich am meisten sehnst.“
„Und was bitte soll das sein?“
„Katherine“, hörte ich ein Flüstern, das von irgendwo links hinter mir kam.
„Ich habe Deinen Draco.“
„Was hast Du mit ihm gemacht? Sag es mir oder ich werde...“
„Du wirst was? Versuchen, mich zu töten? Du hast echt einen fabelhaften Humor, Katherine, das muss man Dir lassen. Aber Du hast anscheinend vergessen, dass ich hier bin, um Dir einen Deal vorzuschlagen.“
„Katherine“, ertönte die Stimme wieder, lauter diesmal.
„Und wie lautet Dein Angebot?“
„Ich gebe Dir das, nach dem Du Dich am meistens sehnst und Du gibst mir das, nach dem ich mich sehne.“
„Und das wäre?“
„Ich will noch einmal den warmen, weichen, seidigen Körper einer Frau spüren.“
Dann stand er auf einmal vor mir und streckte seine bleiche, spinnenartige Hand nach mir aus. Kurz bevor er meine Wange berührte, fing ich an zu schreien.

„Katherine, wach auf, verdammt noch mal!“
Jemand rüttelte mich an der Schulter. Aber wer in Gottes Namen schrie denn da? Hoppla, mein Fehler. Das war ja ich. Sofort schloss ich den Mund und sah mich um.
Neben mir stand Severus und er hatte seine Hand auf meiner Schulter. Ich musste wohl über den Hausaufgaben eingeschlafen sein, denn ich war immer noch im Gemeinschaftsraum.
„Bist Du jetzt endlich wach“, fragte er barsch.
„Ja, wieso fragst Du?“
„Weil Du geschrien hast wie am Spieß und um Dich geschlagen hast Du auch noch. Du hast mich sogar getroffen. Siehst Du, hier! Ich versuche nun schon seit 10 Minuten, Dich zu wecken. Was war los?“
„Nichts, ich habe nur schlecht geträumt.“
„Muss ein ziemlich heftiger Traum gewesen sein, wenn Du gleich so um Dich geschlagen hast. Willst Du mir nicht davon erzählen?“
„Nein, das will ich nicht. Das geht Dich nämlich gar nichts an. Ich habe auch noch ein Privatleben!“
„Kein Grund, gleich sauer zu werden!“
„Du kennst mich noch nicht, wenn ich richtig wütend bin. Aber sag schon, Severus, was machst Du hier? Das ist immerhin der Gryffindorturm. Darfst Du überhaupt hier sein?“
„Ich bin der Leiter dieser Schule, Katherine. Ich darf überall hingehen, wo ich will.“
„Na, da würde ich aber gern mal sehen, was passiert, wenn Du versuchst in McGonagalls Schlafzimmer zu kommen.“
„Ha, ha, sehr witzig, Katherine.“
„War doch nur Spaß, Severus. Also, warum bist Du hier? Es ist immerhin schon (Blick auf meine Armbanduhr) halb 4. Wolltest Du zu mir?“
„Ja, das wollte ich. Ich habe in meinem Büro einen Plan, der mir zeigt, was die Schüler gerade so machen. Da habe ich gesehen, dass Du noch hier bist. Und da habe ich mir gedacht, ich komme hier her und gebe Dir DAS hier.“
Er zog einen kleinen, beigen Umschlag aus der Innentasche seinen Fledermaus-Umhangs.
Ich erkannte sofort das Wachssiegel und die Schrift auf dem Kuvert.
„Von Draco! Gib ihn schon her, Severus, bitte!“
„Sag bitte!“
„Hab ich doch schon!“
„Noch einmal. So als würdest Du ihn wirklich haben wollen.“
Das konnte doch jetzt echt nicht wahr sein. Da stand Severus vor mir, mit einem Brief in der Hand, der an MICH adressiert war und er führte sich auf wie der letzte Idiot. Grrr, am liebsten würde ich ihn jetzt ermorden.
„Du bist echt so ein Fiesling, Severus Snape. Hat Dir das eigentlich schon einmal jemand gesagt?“
„Ja, bei der einen oder anderen Gelegenheit ist das schon mal vorgekommen. So hin und wieder mal.“
„Gib mir jetzt, diesen verfluchten Brief, Severus!“
„Du hast immer noch nicht Bitte gesagt.“
„Also schön. Bitte!“
„Das klang aber nicht gerade freundlich.“
„SEVERUS SNAPE! Wenn Du mir jetzt nicht diesen verdammten Umschlag gibst, dann hetz ich Dir einen Fluch auf den Hals, das Dir hören und sehen vergeht. Und wenn es das letzte ist, was ich tue.“
„Schon gut, Katherine. Ich wollte doch nur mal sehen, wie es ist, wenn Du richtig sauer bist.“
„Das willst Du nicht wirklich erleben!“
„Stimmt, da könntest Du auch wieder recht haben. Also, hier, bitte schön!“
Endlich gab er mir den Brief. Schnell brach ich das Wachssiegel und öffnete das Kuvert. Ein kleiner Zettel mit Dracos vollkommener Handschrift war darin. Hastig begann ich zu lesen.

Meine liebste Katherine,

ich habe es geschafft!

Morgen, wenn Du nach Hogsmeade gehst, werde ich da sein. Treffen wir uns um ein Uhr in der Höhle, in der wir am letzten Valentinstag waren?
Ich kann es gar nicht erwarten, Dich endlich in die Arme zu schließen.

In Liebe,
Draco


Ich musste den Brief noch dreimal lesen, bis ich mir völlig sicher war.
„Er kommt“, rief ich freudig aus. "Severus, Draco...er... kommt nach Hogsmeade!
„Ich weiß, ich habe vor etwa einer Stunde die Nachricht erhalten“. Er strich über seinen linken Unterarm.
„Und da kommst Du erst jetzt?“
„Ich habe auch noch andere Sachen zu tun, als gleich zu Dir zu rennen. Eigentlich wollte ich Dich ja überraschen. Ich hätte zu gern Dein Gesicht gesehen, wenn Draco einfach so aufgetaucht wäre. Aber anscheinend hatte er andere Pläne.“
„Entschuldige, ich wollte Dich nicht so anpflaumen. Es ist nur so... Ich freue mich einfach. Ich kann es noch gar nicht fassen! Er kommt tatsächlich!“
„Ich freue mich für Dich.“
„Oh mein Gott, was soll ich denn bloß anziehen?“
„Das ist Dein Problem. Ich kann Dir nur sagen, Du siehst in allem gut aus.“
„Danke“, meinte ich noch.
Dann sprang ich auf, ließ den armen Severus einfach so stehen, stürmte nach oben in mein Schlafzimmer und fing an, meinen Koffer zu durchwühlen.

„Oh Mann, kann das nicht schneller gehen“, maulte ich am nächsten Morgen, als ich gemeinsam mit Ginny und Neville in der Schlange stand und darauf wartete, dass ich diese verdammte Schule endlich verlassen konnte, um nach Hogsmeade zu gehen. „Ich verstehe immer noch nicht ganz, warum Filch uns mit diesem Geheimnisdetektor prüfen muss, wenn wir Hogwarts verlassen. Was bitte wäre so schlimm daran, wenn wir irgendetwas RAUS schmuggeln?“
„Nur Geduld, Katherine, Du hast noch jede Menge Zeit“, versuchte Ginny mich zu beruhigen.
Aber das war unmöglich. Ich sprang auf der Stelle auf und ab und benahm mich wie ein aufgescheuchtes Huhn. Macht hinne, Mann, ich habe nur noch drei Stunden Zeit und muss noch auf diesen Hügel steigen und die Höhle herrichten. Nicht zu vergessen, dass ich mich im Honigtopf noch mit Schokopralinen, Karamelltrüffel und Sahnebonbons eindecken wollte. Es hieß also, sich abhetzen und das in meinem Zustand.
Ich hatte in dieser Nacht kein Auge mehr zugetan. Zuerst hatte ich den kompletten Inhalt meines Koffers ausgeleert und meine Anziehsachen durchwühlt. Es war mir scheißegal, ob ich meine Zimmergenossinnen weckte oder nicht. Ich hatte jetzt andere Sorgen. Ich probierte ein Outfit nach dem anderen, aber nichts sollte so wirklich passend sein. Deswegen griff ich kurzerhand zum Zauberstab und beschwor mir ein kurzes schwarzes Strickkleid (bei den Temperaturen draußen sollte es dringend ein dickerer Stoff sein) herauf. Dazu zauberte ich mir einen breiten, schwarzen Gürtel mit einer silbernen Gürtelschnalle in Form einer Schlange. Dazu meine hohen Stiefel, perfekt. Normalerweise war ich gegen das Heraufbeschwören von Klamotten, aber dies war schließlich ein Notfall, denn mein Kleiderschrank, beziehungsweise mein Koffer gab einfach nichts her.
Um halb 7 ging ich schließlich ins Bad und ließ mir die Badewanne einlaufen. Im heißen Wasser konnte ich mich kurz entspannen, nur um dann wieder in Panik zu verfallen, kaum dass ich aus der Badewanne gestiegen war.
Zurück im Schlafsaal lackierte ich mir die Fingernägel, weiße Nagelspitze und Klarlack drüber. Das war einfach und schnell gemacht. Dann ging ans Make-up. Smokey Eyes, mehr brauche ich dazu nicht zu sagen. Tja und dann die Haare. Ich überlegte lange hin und her, probierte mehrere Frisuren aus, doch schließlich entschied ich mich für einen Side swept. Meine Haare fielen dabei in schönen Wellen über meine rechte Schulter. Dann legte ich mir noch meine großen, weißgoldenen Hängeohrringe an, et voilá! Mein Werk war vollbracht.
„Wow, Katherine, Du siehst echt stark aus“, war Ginnys Kompliment gewesen. „Echt, wie kriegst Du das nur immer hin. Das möchte ich echt mal wissen.“
Wir waren dann nach unten in die Große Halle gegangen, wobei ich nur meine vier Tassen Kaffee trank. Mehr brauchte ich nicht und mehr hätte ich auch gar nicht runter bekommen.
Als wir die Halle verließen, ich mit meinem Fledermaus-Umhang auf den Schultern, der heute cremefarben war, nickte mir Severus vom Lehrertisch aus anerkennend zu. Na siehst Du, ich mache meine Sache doch gar nicht so schlecht!

Endlich ging es vorwärts. Ich ließ kurz Filchs Gepiekse über mich ergehen und war dann endlich draußen.
„Renn doch nicht so schnell“, rief Ginny hinter mir. „Wir kommen ja schon gar nicht mehr mit.“
„Dann beeilt euch bitte mal,“ meinte ich über die Schulter zurück.
Konnten die nicht ein bisschen schneller laufen? Die taten ja gerade so, als hätten sie alle Zeit der Welt. Gut, wenn ich ehrlich war, Ginny und Neville hatten die ja auch. Nur ich war diejenige, die sich abhetzen musste. Ist diese Welt nicht ungerecht? Wieso trifft es immer mich? Ich war diejenige, die seit Monaten, halt, eigentlich schon seit fast einem Jahr, durch die Gänge der Schule hetzte. Wenn man von mir etwas wollte, dann bekam man eigentlich immer nur die Staubwolke zu sehen, die hinter mir her wehte.
Ich drosselte ein klein wenig das Tempo und betrat gemeinsam mit Neville und Ginny den Honigtopf. Dort griff ich wahllos in die Regale und knallte dem verwirrten Verkäufer die sieben Galleonen, drei Sickel und sechs Knuts auf den Tresen. Dann verabschiedete ich mich von meinen Freunden und machte mich auf den Weg aus Hogsmeade heraus.

Puh, das... ist... ja...so...was...von...ANSTRENGEND! Musste denn dieser blöde Hügel so steil sein? Ich hatte definitiv die falschen Schuhe an für so eine Bergwanderung. Gut, das war ja auch meine eigene Schuld. Wie konnte ich nur so blöd sein und diese Stiefel anziehen, wenn ich doch wusste, dass dieser Fußmarsch auf mich wartete. Das war mal wieder typisch Kate! Bitte alle mal aufstehen und einen Sonderapplaus für Kahterine Jane Miller zukünftige Malfoy.
Als ich endlich in der Höhle angekommen war, war es kurz vor 12 und ich hatte noch eine Stunde Zeit. Aber zuerst einmal musste ich verschnaufen. Ich sollte dringend mehr Sport treiben!
Ich richtete alles genau so her, wie Draco es damals gemacht hatte. Die Bilder waren genauestens in mein Gehirn gebrannt.
Da war zuerst einmal der kleine Tisch mit den zwei hölzernen Stühlen. Ich deckte ihn mit einer schwarzen Samttischdecke und silbernen Kerzenleuchtern. Dann stellte ich lange, weiße, dauerbrennende Kerzen in die Leuchter und zündete sie an. Nun fehlte nur noch das Essen (wobei ich in keinster Weise das Essen im Sinn hatte). Ich hatte mir aus der Küche von einem Hauselfen diverse Häppchen in mein Büro kommen lassen, mit Tomaten-Mozzarella, Lachs, Roastbeef, Thunfisch etc. Das war mein gutes Recht, aber es würde bei dieser einen Ausnahme bleiben, denn ich hatte einfach etwas gegen die Ausbeutung von Hauselfen. Ich war einfach der Meinung, man konnte seine sieben Sachen doch selbst erledigen, wenn man schon Zauberkräfte hat. Aber dies nur so am Rande.
Dann war die Kuschelecke an der Reihe. Erst einmal die bequemen Sitzkissen und dann auch noch die schwarze Lederliege vor einem prasselnden Lagerfeuer. Perfekt, ich war fertig. Fehlte nur noch Draco.
Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Noch eine halbe Stunde. Was sollte ich denn in dieser Zeit machen? Hmmm, ein gutes Buch ist nie zu verachten. Gott sei Dank hatte ich in meiner Tasche noch meine Ausgabe von „Die wahrhaft schwere Kunst der Okklumentik“. Das hatte ich mir per Eulenexpress von Flourish&Blotts schicken lassen, um endlich den Dreh heraus zu bekommen, aber so wirklich Klick hatte es immer noch nicht gemacht.
Ich beschwor mir eine schwarze Kuscheldecke herauf, setzte mich auf die Liege am Feuer und begann zu lesen.

Ich wartete und wartete. Die Zeit verging, aber Draco kam nicht. Ich tigerte durch die Höhle und rannte ständig zum Eingang, um zu sehen, ob er kam oder nicht. Ich wurde fast wahnsinnig vor Sorge! Ihm würde doch nichts passiert sein.
Doch nachdem er zwei Stunden überfällig war, gab ich es auf und die Wut übernahm die Führung. Dieser blöde, verlogene Idiot! Er hatte mir doch geschrieben, dass er um eins hier sein wollte und jetzt war es schon kurz nach 3. Wie konnte er mich hier einfach so sitzen lassen? Er hätte mir doch wenigstens eine Nachricht schreiben können. Aber nein, Fehlanzeige! Jetzt reichte es mir aber wirklich. Das war so nicht abgesprochen! Zuerst hatte er mir versprochen, sich regelmäßig zu melden, dann hatte er sich 5 Wochen lang gar nicht gemeldet. Schließlich folgte das große Wiedersehen, mit dem erneuten Versprechen, sich regelmäßig zu melden. Wie viele Briefe hatte er mir seit August geschrieben? 6! Es war Ende Oktober, verdammt nochmal. Und jetzt kam hinzu, dass er mich auch noch versetzte?! Also, was zu viel war, war wirklich zu viel. Ich verstehe ja einiges, auch dass er sich nicht so oft melden kann, aber wenn er sagt, er kommt, dann hat er gefälligst auch aufzutauchen!
Ich hatte jetzt die Schnauze gestrichen voll. Ich zog meinen Zauberstab und ließ alle von mir herauf beschworenen Sachen verschwinden. Dann packte ich meine Tasche und machte mich an den Abstieg. Wobei man dazu sagen musste, dass ich mehr rutschte, als dass ich lief.

Ich ging auf direkten Wege ins Schloss, denn ich hatte jetzt keine Lust, mir von Ginny irgendwas über die Unzuverlässigkeit von Männern anhören zu müssen. Nein, vielen Dank, dafür hatte ich jetzt echt keinen Nerv. Ich lief die Treppe nach oben und schloss mich in meinem Büro ein.
Dort ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ich konnte einfach nicht begreifen, wie das passieren konnte. Ich hatte mich so auf diesen Tag gefreut. Und jetzt? War alles im Eimer. Wieso nur hatte er mich vers... Nein, ich wollte es gar nicht denken! Wieso nur war es ihm nicht möglich gewesen zu kommen? Ja, das klang doch schon viel besser. Ach, Kate, wann wirst Du endlich lernen, ehrlich zu Dir selbst zu sein. Er hat Dich versetzt und daran gibt es nichts zu rütteln. Punkt um!
Ich musste mich dringend ablenken, deswegen beschloss ich meine Schülerkartei ein wenig auf Vordermann zu bringen, doch das war eine so eintönige Arbeit, dass ich sie schnell wieder aufgab. Da waren ja selbst die Hausaufgaben besser, die noch oben im Gryffindorturm auf mich warten, nachdem ich heute Nacht besseres zu tun gehabt hatte.
Ich wollte gerade die Tür abschließen, als hinter mir ein Schrei ertönte.
„KATE!“
Ich drehte mich um und sah den kleinen Thomas auf mich zu rennen.
„Kate, oh Gott sei Dank, Du bist da“, rief er schnaufend, als er schlitternd neben mir zum stehen kam.
„Ganz ruhig, Thomas“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Was ist denn passiert?“
„Kate schnell, sie haben Grace!“
„Wer hat wen?“ Ich verstand nur Bahnhof, war aber trotzdem alarmiert.
„Grace Carpendale aus meiner Klasse. Die Carrows haben sie! Wir haben nichts gemacht, ehrlich. Wir waren auf dem Weg in die Bibliothek, als dieser... ich weiß auch nicht, wie der heißt... Auf jeden Fall ist er aus Slytherin. Der kam und hat gemeint, Grace hat gegen irgendeine der Schulregeln verstoßen. Er hat sie in das Klassenzimmer gebracht, in dem wir Dunkle Künste haben. Ich bin den beiden hinterher geschlichen, musst Du wissen. Und auf einmal hat Grace so laut geschrien, als würde man ihr das Herz bei lebendigem Leibe heraus reißen!“
Ach Du heilige Scheiße, das klang verdammt nach dem Crusiatusfluch. Ich musste schnell handeln.
„Thomas, geh in den Gryfindorturm und schau, ob meine Freunde schon aus Hogsmeade zurück sind, ja? Bring sie auf dem schnellsten Wege dorthin. Ich rette in der Zwischenzeit Grace.“
Und ohne seine Antwort abzuwarten, stürmte ich los.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung