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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 19: Belauschte Männergespräche

von Dilli

Schon von Weitem konnte ich die Schreie hören. Es klang furchterregend, so dass sich mir die Haare am ganzen Körper aufstellten. Wenn überhaupt irgendwie möglich, steigerte ich noch einmal das Tempo. Ich rannte, als wäre Voldemort persönlich hinter mir her.
Als ich in den Flur einbog, der zum Klassenzimmer für Dunkle Künste führte, hörte ich noch mehr.
„Oh nein, nein, bitte nicht noch einmal“, rief die Stimme eines kleinen Mädchens. „Ich habe doch überhaupt nichts getan. Bitte lassen Sie mich gehen. Nein, bitte nicht noch einmal. NEIIIIIIIIIN!“
Crucio“, sagte eine andere, männliche Stimme, die ich als die von Crabbe erkannte.
Grace schrie astronomisch laut, doch das schlimme war das Lachen, das zwischendurch zu hören war.
In vollem Lauf zog ich meinen Zauberstab und warf mich mit meinem kompletten Gewicht gegen die Tür.
Expelliarmus“, rief ich laut, bevor ich die Situation überhaupt richtig erfassen konnte. Sofort verstummten die Schreie.
Ich eilte zu dem kleinen, blonden Mädchen, das am Boden lag und ließ mich neben ihr auf die Knie fallen. Sie zitterte am ganzen Körper, aber sie war bei Bewusstsein.
„Wie geht es Dir“ wollte ich von ihr wissen. „Кannst Du aufstehen?“
Sie nickte, daher zog ich sie hoch und schob sie hinter meinen Rücken um sie zu schützen. Dann erst nahm ich meine Umgebung richtig wahr. Mit uns im Zimmer waren Crabbe, Goyle, sowie Mr und Miss Carrow.
„Na, na, na, wenn das nicht unsere kleine Schulsprecherin ist“, meinte Amycus Carrow dümmlich grinsend. „Wieder einmal in Sachen Rettung der Schüler unterwegs, he?“
„Sie sind wahnsinnig“, brüllte ich ihn an. „Was bitte hat dieses kleine Mädchen getan, dass sie so eine Strafe verdient?“
„Sie hat gegen eine der Schulregeln verstoßen“, äußerte sich Crabbe und lachte dabei ziemlich fies.
„Ach ja und gegen welche, bitte schön“, schrie ich wenn möglich noch lauter. „Sie war unterwegs in die Bibliothek, Herrgott noch mal.“
„Sie hat über unsere stellvertretende Schulleitung hergezogen.“
„Das ist noch lange kein Grund, einen unverzeihlichen Fluch gegen sie einzusetzen. Das ist illegal! Ich werde jetzt umgehend den Schulleiter darüber informieren, was hier abgeht.“
Ich drehte mich um und schob Grace in Richtung Tür. Wir waren schon beinahe draußen, da ertönte hinter mir ein Schrei.
INCARCERUS!“
Binnen einer Sekunde war ich am ganzen Körper von einem dicken Seil umschlungen und ich konnte mich nicht mehr rühren, sondern ging stattdessen zu Boden. Alecto Carrow hatte mich von hinten angegriffen, ein Unding in der normalen magischen Welt. Doch hier hatte ich es mit Todessern zu tun und die waren nicht normal.
„LAUF“, rief ich Grace zu und sah erleichtert, wie sie aus dem Klassenzimmer stürmte.
Crabbe und Goyle wollten hinter ihr her, doch Alecto Carrow hielt sie zurück.
„Nein, ihr bleibt hier“, meinte sie zu ihnen. „Wir kümmern uns jetzt erst einmal um diese kleine Dreckschlampe hier. Die hat uns das letzte Mal dazwischen gefunkt.“
Oh, oh, das klang gar nicht gut. Ich versuchte an meinen Zauberstab zu kommen, der mir aus der Hand gefallen war, als ich umgekippt war. Doch das Seil saß so fest, dass ich mich nur wenige Millimeter bewegen konnte.
„Miss Miller“, sagte Alecto Carrow und kam zu mir herüber. „Wie kommen Sie eigentlich dazu, sich ständig in Dinge einzumischen, die Sie überhaupt nichts angehen? Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass ich das nicht dulde!“
Sie machte eine wischende Bewegung mit dem Zauberstab und schlitzte mir somit die rechte Wange auf. Ich stöhnte auf, als die Wunde zu brennen anfing. Noch eine Bewegung, noch ein Schnitt, diesmal an der rechten Hand. Doch ich weigerte mich zu schreien, auch wenn es noch so weh tat. Diese Genugtuung wollte ich ihr nicht geben. Ich hatte schon viel schlimmeres erlebt. Ich dachte an Draco. Ich musste stark sein, für ihn. Er würde nicht wollen, dass ich jetzt so einfach aufgab. Doch was dann kam, auf das hätte mich niemand vorbereiten können.
„Amycus, mein Lieber, was hältst Du davon, wenn uns die beiden hier einmal zeigen, was sie alles so gelernt haben“, wollte Alecto von ihrem Bruder wissen.
„Eine hervorragende Idee, meine Liebe“, antwortete er und klatschte in die Hände. „Crabbe, Goyle, zeigt unserer Schulsprecherin doch einmal, was ein richtiger Zauberer so alles tun kann.“
Die beiden grinsten sich an und kamen dann zu mir herüber. Sie hoben ihre Zauberstäbe und riefen gleichzeitig: „Crucio!“
Niemals hätte ich erwartet, dass es möglich war, solche Schmerzen zu empfinden. Jeder Nerv in meinem Körper schien in Flammen zu stehen. Mein Kopf drohte zu explodieren. Ich begann am ganzen Leib zu zittern. Doch ich versuchte immer noch, mich zu beherrschen und biss die Zähne zusammen um ja keinen Ton von mir zu geben. Das war genau das, was sie wollten. Ich schmeckte Blut in meinem Mund, wahrscheinlich hatte ich mir auf die Zunge gebissen. Bleib stark, Katherine, für Draco. Für Draco, der mich versetzt hatte!!! Eine einzelne Träne lief mir die Wange hinab.
Plötzlich waren die Schmerzen verschwunden und ich blieb bebend am Boden liegen. Ich fühlte mich so schwach und noch immer brannte alles. Doch ich konnte nicht anders, ich musste Stärke zeigen, auch wenn mir gar nicht danach war.
„Mehr habt ihr nicht drauf“, fragte ich keuchend und versuchte ein Lächeln aufzusetzen. „Das hat ja noch nicht mal richtig gekitzelt!“
Wo blieben nur Ginny und Neville? Wenn Thomas sofort in den Gryffindorturm gelaufen war, müsten sie eigentlich schon längst hier sein. Es sei denn, sie waren noch nicht aus Hogsmeade zurück, dann hatte ich schlechte Karten.
„Du willst also mehr“, stellte Amycus grinsend fest. „Alecto, zeigen wir dieser Schlampe doch mal, was richtige Qual bedeutet.“
Dann waren sie es, die zu mir herüber kamen. Auch sie führten den Zauber beide gleichzeitig aus. Jetzt war es auch mit meiner Selbstbeherrschung vorbei, denn die Schmerzen waren, wenn das überhaupt möglich war, tausendmal stärker als bei Crabbe und Goyle. Ich schrie meine Qual laut heraus, doch es half nichts. Ich versuchte mich gegen das Seil zu wehren, doch dabei verletzte ich mich nur selbst, denn es schnitt sich tief in mein Fleisch. Jeder Teil meines Körpers brannte. Ich hielt das keine Sekunde mehr länger aus. Ich wollte sterben, jetzt, sofort! Wieso bringt ihr mich nicht einfach um? Macht es doch endlich, dann kann ich mich nie mehr in irgendetwas einmischen. Doch bitte macht, dass diese entsetzlichen Schmerzen aufhören.
Ich weiß nicht, wie lange sie mich noch weiter quälten, denn ich hatte jegliches Gefühl verloren. Ich spürte nur noch den Schmerz. Ich konnte an nichts anderes denken, als dass es hoffentlich bald vorbei war. Doch so schnell hörten sie nicht auf, denn es schien ihnen tierischen Spaß zu machen, so wie sie lachten und grölten.
Aber irgendwann war es vorbei. Ich blieb einfach liegen und starrte vor mich hin. Mein Mund war voller Blut, aber ich konnte es nicht ausspucken, so kraftlos war ich, deswegen lief es mir in den Hals.
„So, das wird dieser kleinen Hure eine Lehre sein“, sagte Amycus und trat mir noch einmal mit voller Wucht in die Seite. „Оder, was meinen Sie, Miss Miller? Sie werden sich von nun an doch nicht mehr in Sachen einmischen, die sie nichts angehen?“
Ich war zu keiner Bewegung mehr fähig.
„Wir sollten gehen“, meinte Alecto schließlich. „Еs ist Zeit fürs Abendessen.“
„Sollen wir nicht irgendjemandem Bescheid geben, dass sie hier ist“, fragte Goyle.
„Ach nein, die findet schon jemand. Und wenn nicht, tja, dann ist es auch egal. Um sie ist es nicht schade. Eine Nervensäge weniger auf dieser Welt. Kommt schon, Jungs!“
Dann gingen die vier hinaus und ließen mich blutend und gefesselt auf dem Boden zurück.

Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich wurde immer schwächer und wusste nicht, wie lange ich noch durchhalten würde. Ich hatte immer noch tierische Schmerzen, das Atmen fiel mir schwer und mein ganzer Körper bebte. Irgendwann flog die Tür auf.
„Ginny, sie ist hier“, rief jemand und kam zu mir geeilt. „Кate, kannst Du mich hören? Was ist passiert? Wer hat Dir das angetan?“ Es war Neville.
Er murmelte etwas und die Fesseln verschwanden.
„Kate, meine Süße, sag doch was!“ Ginny.
Doch ich konnte nicht sprechen, auch wenn ich gewollt hätte. Ich sah die beiden wie durch einen Schleier.
„Neville, wir müssen sie sofort in den Krankenflügel bringen,“ meinte meine Freundin gehetzt.
„Severus“, flüsterte ich.
Ich wusste genau, dass ich zu ihm musste. Im Krankenflügel konnte man mir nicht helfen, da Madam Pomfrey nicht auf schwarzmagische Flüche spezialisiert war, aber Severus schon.
„Pscht, Ginny, ich glaube, Kate versucht uns irgendwas zu sagen“, sagte Neville und beugte sich mit dem Ohr zu mir.
„Ich muss zu Snape“, sprach ich leise hinein.
„Sie meint, sie müsse zu der ollen Fledermaus!“
„Das hat doch auch noch bis später Zeit“, schimpfte Gin. „Кate, Du musst jetzt erst einmal auf die Krankenstation, damit Dir geholfen wird.“
„Nein“, keuchte ich. „Snape... Schwarze... Magie... Nur... kann...mir helfen.“
„Daraus soll mal einer schlau werden“, seufzte meine Freundin.
„Warte mal, Gin, so unlogisch klingt das gar nicht“, mischte sich Neville ein. „Кate, möchtest Du, dass ich Dich zu Professor Snape bringe, damit er Dich behandelt? Weil es sich hier um Dunkle Künste handelt? Kann er Dir helfen?“
Ich nickte nur ganz leicht mit dem Kopf und war so dankbar, dass wenigstens Neville mich verstanden hatte. Dabei hätte es Ginny eigentlich wissen müssen.
„Na dann, auf geht's“ riss mich Neville ins Hier und Jetzt zurück und hob mich hoch. „Gehen wir zu Doktor Dracula.“

Sie rannten durch die Gänge mit mir. Ich konnte alles nur schemenhaft wahrnehmen. Nevilles Kraft und Schnelligkeit verwunderten mich. Wie konnte er sich in den wenigen Monaten nur so sehr verändert haben?
Ich zitterte immer noch am ganzen Leib und die Schmerzen wurden stärker. Auch meine Atemwege schwollen langsam aber sicher zu. Ich hoffte, dass wir Severus noch rechtzeitig erreichten. Doch halt, was erwartete mich, wenn wir es schafften? Nur wieder dieses triste Gefühlschaos. War es dann nicht besser, einfach die Augen zu schließen und für immer einzuschlafen? Dann hatte ich es wenigstens hinter mir.
„Schön wach bleiben, Kate“, holte Neville mich zurück. Er schnaufte lange nicht so sehr wie ich und er trug immerhin noch zusätzliche 53 Kilogramm in seinen Armen. „Wir haben es gleich geschafft. Wir sind schon im 7. Stock.“
„Wie lautet das Passwort“, rief Ginny von vorne. Anscheinend hatte sie den sprechenden Wasserspeier schon erreicht.
„Albus“ hauchte ich, doch das Steinwesen schien zu verstehen und sprang zur Seite.
Neville stellte sich auf eine Stufe der Wendeltreppe und ließ sich nach oben tragen, während meine Freundin nach oben sprintete und einfach in das Schulleiterbüro stürmte, ohne vorher anzuklopfen.
„Was in Gottes Namen haben Sie hier zu suchen, Miss Weasley“, hörte ich Severus donnern. „Woher kennen Sie das Passwort?“
„Entschuldigen Sie, Professor, aber es geht um Kate“, meinte Gin.
„Was ist mit ihr“, wollte er wissen. „Ist sie noch nicht aus Hogsmeade zurück? Sie war nicht beim Abendessen, da dachte ich, sie wäre noch bei...“
In diesem Moment betrat Neville das runde Zimmer, mit mir auf dem Arm. Ich konnte nur ahnen, was Severus sah, ein schwitzender Neville Longbottom mit einer halbtoten Katherine im Arm. Wie ich wohl aussah? Wie eine Leiche? Oder wieder wie ein Sumo-Ringer. Es fühlte sich alles so seltsam an, vielleicht war ich wieder angeschwollen.
„Verfluchte Scheiße, was ist passiert“, schrie Severus laut.
„Das ist das Werk der Carrows“, sagte Neville keuchend. „Aber genau wissen wir es nicht. Als wir aus Hogsmeade zurück kamen, wartete bereits ein total aufgelöster Erstklässler auf uns. Er meinte, wir müssen dringend ins Klassenzimmer für Dunkle Künste und Kate retten. Als wir dann schließlich dort waren, haben wir sie blutend und gefesselt auf dem Boden vorgefunden. Wir wollten sie in den Krankenflüel bringen, aber sie bestand darauf, zu Ihnen gebracht zu werden, Sir.“
„Legen Sie sie dort ab, Longbottom“, erwiderte Severus hastig und ich konnte das Zischen hören, als er seinen Zauberstab schwang. Sanft legte mich Neville auf eine Liege. Sie fühlte sich kalt an unter meinem brennenden Körper. „Jetzt schnappen Sie sich Miss Weasley und gehen zu Professor McGonagall um sie zu informieren, dass Miss Miller die nächsten Tage nicht am Unterricht teilnehmen wird“.
„Aber wir müssen doch irgendwie helfen, Professor“, widersprach Gin. Sie wollte um alles in der Welt bei mir bleiben, das wusste ich.
Aber Severus duldete keinen Widerspruch.
„Stehlen Sie mir jetzt nicht meine Zeit, Miss Weasley. Ich muss mich jetzt um ihre Freundin kümmern. Machen Sie einfach das, was ich gesagt habe. Ich werde Sie schon auf dem Laufenden halten, nur keine Sorge.“
„Aber...“
„Komm schon, Gin, das hat jetzt keinen Sinn“, bemerkte Neville. „Lass den Mann endlich seine Arbeit machen. Sonst passiert vielleicht noch schlimmeres. Wir würden ihm nur im Weg stehen. Komm jetzt, wir gehen zu McGonagall und klären dieses ganze Chaos.“
Dann schien er sie aus der Tür zu ziehen, die sich kurz darauf mit einem leisen Klick schloss.
Sofort war Severus bei mir.
„Katherine, kannst Du mich hören“, wollte er wissen.
Mehr als ein Nicken brachte ich nicht zustande.
„Was ist passiert?“
Ich wollte ihm wirklich antworten, aber es ging nicht. Ich musste einfach meine Augen schließen. Die Schmerzen waren fast unerträglich, deswegen stöhnte ich ganz leise auf, als Severus begann mich zu untersuchen.
„Öffne Deinen Geist für mich, Katherine, ich muss sehen, was geschehen ist.“
Ich tat es und er drang in mich ein. Noch einmal durchlebte ich diese schrecklichen Augenblicke. Es war, als wäre ich wieder dort. Diese unerträglichen Schmerzen, jeder Millimeter meines Leibes brannte, mein Kopf schien zu explodieren.
Ich bäumte mich auf der Liege auf, als die Schmerzen plötzlich real wurden und schrie aus allen Leibeskräfte. Es tat so weh. Was war das? Ich wurde doch nicht mehr gefoltert. Wieso spürte ich diese Qualen dann immer noch? Ich hatte das Gefühl, bei lebendigem Leibe zu verbrennen.
„Katherine, ganz ruhig“, rief Severus mir zu. „Es ist vorbei. Es ist okay.“
„Es tut so weh“, brüllte ich aus vollem Hals. „Bitte, hilf mir! Mach, dass das endlich aufhört.“
„Dazu musst Du Dich hinlegen. Katherine, Du scheinst tatsächlich allergisch auf die Dunklen Kräfte zu reagieren. Ich muss die Vergiftung in Dir aufhalten, bevor sie sich weiter ausbreitet. Bitte, Katherine, tu endlich, was ich Dir sage!“
Das Brennen erreichte seinen Höhepunkt. Ich schrie es einfach heraus und begann, um mich zu schlagen.
„Töte mich, Severus, bitte. Ich halte das nicht mehr aus!“
„Einen Scheißdreck werde ich tun! Katherine, leg Dich jetzt hin. Du musst ruhig bleiben, damit ich den Zauber ausführen kann.“
Ich tat, wie mir befohlen wurde, aber ich konnte das Beben nicht aufhalten, das meinen Körper durchschüttelte. Ich biss mit aller Kraft die Zähne zusammen, trotzdem entfuhr mir immer wieder ein Wimmern.
„Gleich ist es geschafft, Katherine! Ich habe den Hauptangriffspunkt bereits gefunden.“
Plötzlich war das Zimmer in hellgrünes Licht getaucht. Das Feuer flackerte auf und eine große, schwarz gekleidete Person trat heraus.
„Severus, ich muss zu Katherine“, sprach sie. „Ich wurde aufgehalten und als ich schließlich in der Höhle ankam, war sie bereits verschwunden.“
Ich erkannte die Stimme, doch ich realisierte sie nicht. Ich war immer noch zu sehr mit den Flammen in mir beschäftigt.
„Severus, was tust Du da“, wollte die Person wissen. „Ich... Oh mein Gott, Katherine!“
Plötzlich stand er neben mir. Ich sah seine wunderschönen grauen Augen, MEINE grauen Augen.
„Draco“, flüsterte ich.
Dann tat ich meinen letzten Atemzug, denn plötzlich schwollen meine Atemwege zu und alles um mich herum wurde schwarz.

Ich wusste nicht, wie lange ich ohne Bewusstsein war, doch als ich aufwachte, waren sowohl Severus, als auch Draco nicht an meiner Seite. Doch hören konnte ich sie sehr wohl, auch wenn ich die Augen immer noch geschlossen hatte.
„Du hast gesagt, Du würdest auf sie aufpassen“, schrie Draco laut. „Du hast es mir sogar versprochen! Das war jetzt schon das zweite Mal, dass sie so knapp mit dem Leben davon gekommen ist!“
„Es war nicht meine Schuld, Draco“, meinte Severus und ich bewunderte ihn für seine Ruhe. Hätte Draco mich so angeschrien, ich wäre ausgeflippt. „Katherine hat einfach nur ihre Pflicht getan. Wie hättest Du reagiert, wenn Du an ihrer Stelle gewesen wärst? Aber ich habe sie tausend Mal darum gebeten, vorsichtig zu sein, aber sie hat wieder einmal nicht gehört. Ich verstehe nicht, warum sie nicht gleich zu mir gekommen ist.“
Ja klar, schieben wir die Schuld doch einfach mal Kate in die Schuhe. Die liegt ja bloß ohnmächtig da drüben auf der Liege und kann sich nicht wehren. Na, dem würde ich was erzählen, wenn ich wieder im Vollbesitz meiner Kräfte war. Der konnte sich gleich schon mal warm anziehen.
„Du hast sie doch erst zur Schulsprecherin gemacht“, rief Draco immer noch stinksauer. „Du hättest wissen müssen, dass sie jede Gelegenheit beim Schopf packt und sich einmischt. Oder andere zu retten versucht, auch wenn sie sich dadurch selbst in Gefahr begibt.“
„Ich habe Katherine in dem guten Glauben zur Schulsprecherin gemacht, dass ich sie dann besser beschützen könnte, weil ich sie öfter sehe. Du musst wissen, sie ist fast jeden Tag bei mir. Aber leider gerät sie immer wieder in Situationen wie diese. Und anstatt dass sie sich Hilfe holt, versucht sie es immer wieder selbst. Draco, Du musst einfach verstehen, wie schlecht es ihr wirklich geht. Sie leidet, weil Du nicht bei ihr sein kannst und wenn sie alleine ist oder unterbeschäftigt, dann ist es noch viel schlimmer. Sie ist hier sogar schon einmal in Tränen ausgebrochen. Du musst Dir endlich etwas einfallen lassen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie lange sie das noch aushält.“
Ja, genau, hör auf Severus, Draco. Denn wo er recht hatte, hatte er recht, auch wenn es mir ein klein wenig peinlich war, dass er mich so sehr durchschaut hatte.
„Was soll ich denn Deiner Meinung nach tun? Du weißt doch schließlich selbst, wie schwierig es ist, diejenigen zu schützen, die man liebt.“
„Ja, das weiß ich. Aber Draco, Katherine hat so viel durchmachen müssen und sie hatte noch nicht einmal die Chance, es richtig zu verarbeiten, weil sie sich ständig um Dich sorgt. Ich weiß nämlich nicht, wie lange sie sonst noch durchhält. Und ich kann sie nicht immer beschützen.“
„Ich hab es kapiert, okay? Ich werde mit ihm reden. Aber nun sag schon. Wie knapp war es wirklich?“
„Mehr als nur knapp. Ich hätte es beinahe nicht geschafft, sie zurück zu holen, nachdem ihre Lunge so angeschwollen ist.“
„Was hat sie?“
„Ich weiß es nicht. Sie reagiert ungewöhnlich stark auf Dunkle Magie. So gravierend habe ich das noch nie gesehen. Normalerweise regieren Menschen, die allergisch gegen die Schwarze Kunst sind mit einer simplen Ãœberreaktion. Also wenn es sich beispielsweise um einen Schwellzauber handelt, dann schwillt einfach das betroffene Körperteil mehr an. Aber dass sie so krass darauf reagiert, ist äußerst ungewöhnlich. Es macht mir Sorgen, wenn ich ehrlich bin. Gerade weil Amycus in seinem Unterricht nicht davor zurückschreckt, seine Magie an Schülern zu demonstrieren. Und Katherine neigt nun einmal dazu, sich für die anderen einzusetzen. Eine Eigenschaft, die ich sehr an ihr schätze. Das ist mit ein Grund, warum ich ihr dieses Amt gegeben habe, Draco. Es gibt niemanden, der besser dafür geeignet wäre.“
„Ja, ich weiß, Du hast ja recht.“
„Was gibt es neues in Malfoy Manor?“
Oha, jetzt wurde es interessant. Rühr Dich ja nicht vom Fleck, Katherine.
„Nichts, er ist sehr viel unterwegs. Ich bekomme ihn nicht viel zu sehen. Aber wenn dann mal doch, dann redet er nur von ihr. Er will so viel wie möglich über sie heraus finden und ich weiß nicht, wozu. Er scheint fast besessen von ihr zu sein. Ich versuche natürlich so viel wie möglich zu verschweigen, aber es gelingt mir nicht immer.“
„Du musst versuchen, alles dafür zu tun, Draco. Sonst wird es noch schwieriger, sie zu schützen. Wenn er erst einmal etwas wirklich will, dann holt er es sich auch.“
Moment mal, sprachen die etwa von mir? Wer will mich? Wer ist besessen? Halloooo, redet mal jemand mit mir? Ach so, ich war ja immer noch „ohne Bewusstsein“. Aber es war einfach so interessant, an ein paar Informationen zu kommen, die die zwei Helden mir sonst verschwiegen.
„Deswegen ist es ja so wichtig, dass Katherine Okklumentik lernt“, meinte mein Liebster. „Er wird versuchen, ihren Geist anzugreifen, denn dort ist sie besonders verwundbar.“
„Bist Du Dir da so sicher“, wollte Severus wissen. „Ich glaube, ihre Schwachstelle liegt wo anders. Katherine hat einen kühlen Kopf. Sie kann Wahrheit und Lüge sehr gut unterscheiden.“
„Was meinst Du dann, wo man sie am meisten treffen kann?“
„In dem man ihr Herz angreift.“
Häääh, was meinte der denn damit? Wenn man mir das Herz heraus schnitt oder wie? Das würde doch keiner überleben. Oder meinte Severus das etwa im übertragenen Sinn? Ich hasste es einfach, wenn mein Kopf so vernebelt war, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
„Aber wie will er das anstellen“, wollte Draco wissen. „Ich konnte noch nichts in seinem Kopf sehen. Er scheint noch keinen konkreten Plan entwickelt zu haben.“
„Lass es mich wissen, wenn es soweit ist.“
„Mache ich.“
Dann schwiegen die beiden. Oh Mann, immer dann, wenn es gerade spannend wird. Gut, okay, fassen wir mal zusammen.
1. Ich habe irgendeine abnormale Krankheit / Allergie (Habe ich es nicht schon immer gesagt? Ich bin nicht normal!)
2. Der Dunkle Lord ist von mir besessen (oder einer anderen Frau)
3. Er arbeitet an einem Plan, wie er mich (oder sie) in die Finger bekommt
Das musste ich erst einmal verarbeiten. Vielleicht sollte ich in Zukunft wirklich etwas vorsichtiger sein. Oder mehr denn je lernen, mich selbst zu verteidigen? Je nachdem. Aber die zweite Möglichkeit gefiel mir eigentlich besser.
„Wie stellt sie sich an?“ Wieder war es Draco, der das Schweigen unterbrach.
„In Okklumentik meinst Du? Gar nicht mal so schlecht. (Hallooo, sagte der nicht sonst immer, ich sei 'hervorragend'?) Sie schafft es schon für kurze Zeit, mich aus ihren Gedanken heraus zu halten, aber natürlich nicht immer. Ich weiß, dass mehr in ihr steckt, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es aus ihr herauskitzeln soll.“
„Hast Du es schon einmal mit Wut versucht? Ich kenne meine Katherine, sie wird dann immer zur Furie. Sie zaubert um ehrlich zu sein nie besser, als wenn sie stinksauer ist.“
„Hmm, meinst Du? Normalerweise sollte man alle Empfindungen ausblenden.“
„Einen Versuch kann es nicht schaden, Severus!“
„Mal sehen.“
„Wann wacht sie denn jetzt endlich auf? Ich mache mir ja solche Vorwürfe deswegen. Wäre ich rechtzeitig da gewesen, dann...“
„Denk gar nicht daran, Draco. Du konntest ja nichts dafür...“
„Ja, aber....“
So, jetzt war aber Schluss mit dem Gequatsche. Ich wollte nicht, dass Draco sich jetzt darüber Gedanken machte. Ich lebte und das war die Hauptsach. Es war Zeit, aufzuwachen.
„Draco“, flüsterte ich.
BUMM. Ein Stuhl war krachend umgefallen und in der nächsten Sekunde spürte ich auch schon, wie er meine Hand nahm.
„Ich bin hier, Katherine.“
Langsam schlug ich die Augen auf und da saß er. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover und eine schwarze Jeans. Seine Haare hatte er, wie eigentlich immer, kunstvoll gestylt, doch ich erkannte auf den ersten Blick, dass er sie sich mehrmals gerauft haben musste.
„Wo warst Du“, wollte ich wissen.
„Ich wurde aufgehalten, meine Liebe, aber jetzt bin ich ja bei Dir und das ist das einzige, was zählt.“
„Ja, aber die Frage ist doch, wie lange Du bleibst. Es werden wieder nur ein paar Stunden sein.“
„Nein, wird es nicht. Ich habe mit Severus gesprochen und er meinte, es täte Dir ganz gut, wenn ich ein paar Tage bleibe. Er wird das klären.“
Ich sah an meinem Liebsten vorbei zu Severus, der mir kurz zunickte. Schon wieder zwei Punkte auf meiner „Was ich alles Severus Snape schulde“-Liste. So ein Mist aber auch.
„Im Ernst?“ Ich wollte es nicht so richtig glauben.
„Ja, ganz ehrlich“, zog Draco meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Wir werden uns ein paar Tage lang in den Raum der Wünsche zurück ziehen, damit wir unsere Ruhe haben und ich Dich gesund pflegen kann.“
„Aber ich muss doch zum Unterricht!“
„Auch das ist bereits geklärt“, mischte sich Severus ein. „Du bist für diese Woche aus gesundheitlichen Gründen befreit.“
Das konnte echt nicht war sein. Das musste einfach ein Traum sein. So viel Glück konnte ich doch nicht haben.
„Danke, Severus“, sagte ich aus tiefsten Herzen. „Ich bin Dir wirklich etwas schuldig!“
„Schon in Ordnung. Aber Du musst Dich wirklich schonen.“
„Zu Befehl, Sir.“ Dann wandte ich mich an Draco. „Und wo bleibt jetzt meine Medizin, Herr Doktor?“
„Welche Medizin?“
Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben, zog ich ihn zu mir und gab ihm einen innigen Kuss. Und was soll ich sagen: es war herrlich!


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