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Alles nur aus Liebe - Kapitel 21: Der Knoten ist geplatzt

von Dilli

Kaum war ich wieder im Unterricht, packte mich erneut der Schulalltag und ich hatte nicht den Hauch einer Chance, Trübsal zu blasen. Es lief immer nach dem gleichen Schema ab. Unterricht, Essen, Sprechstunde / DA / Okklumentik, Hausaufgaben und Lernen bis mitten in der Nacht.
Draco schrieb mir zweimal, aber auch nichts spannendes. Nur dass er mich liebte und dass ich ihm fehlte. Von einer Lösung unseres Problems war keine Spur in Sicht.
Auch meine Träume, die weg gewesen waren, als Draco bei mir schlief, setzten wieder ein. Ich irrte durch diesen dunklen Kellerraum, mal mit, mal ohne Voldemort. Es gab keinen Ausgang und mich beschlich jedes Mal das Gefühl, eingesperrt zu sein, so dass ich schreiend aufwachte. Es war zum verrückt werden.
Auch Ginny machte sich tierische Sorgen darüber.
„Kate, sprich doch mal mit Severus darüber“, meinte sie am Abend des 23. November. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass Harry immer von der Mysteriumsabteilung geträumt hat, bevor mein Vater dort angegriffen wurde. Nicht dass Voldemort versucht, in Deinen Geist einzudringen.“
„So ein Quatsch“, meinte ich genervt, denn dieses Gespräch hatten wir wohl schon tausendmal geführt. „Das sind nur Träume, Gin. Außerdem nehme ich doch schon Okklumentikunterricht. Mehr kann Severus auch nicht tun. Außerdem glaube ich nicht, dass ihn das großartig interessieren würde.“
„Ich an Deiner Stelle würde das nicht so auf die leichte Schulter nehmen.“
„Herrgott nochmal, Ginny. Lass es gut sein jetzt. Ich habe genügend andere Dinge um die Ohren, um die ich mich kümmern muss. Da kann ich mir nicht auch noch um irgendwelche blöden Träume Sorgen machen, die absolut nichts zu bedeuten haben. Schau, da ist die Schule, für die ich mehr lernen muss, als bisher. Dann wären da noch meine Sprechstunden. Du glaubst gar nicht, wie viele Schüler da auftauchen und sich über die Carrows beschweren. Und ich kann absolut nichts dagegen tun, sonst fange ich mir nur noch wieder den Cruciatusfluch ein und davon habe ich für den Rest meines Lebens genug. Nicht zu vergessen die DA. Dort muss ich auch jede einzelne Unterrichtsstunde vorbereiten. Und um Dich muss ich mich auch noch kümmern. Dazu kommen die Okklumentikstunden bei Severus. Du siehst also, dass meine Probleme schon wahrlich groß genug sind! Tut mir leid, aber mein Terminkalender ist echt ausgebucht.“
„Ich meine es ja auch nur gut.“
„Das weiß ich doch. Aber ich möchte mich nicht auch noch mit so einer Kleinigkeit beschäftigen müssen.“
„Das ist aber keine Kleinigkeit. Du siehst doch, was mit Harry damals passiert ist. Er hat seinen Paten dadurch verloren. Hätte er...“
„Ginny, ich bin aber nicht Harry. Ich lerne Okklumentik und wehre mich nicht dagegen. Es ist nicht gerade angenehm, das muss ich zugeben, aber es gelingt mir schon immer besser. Ich schaffe schon 10 Sekunden. Das ist gar nicht so schlecht, meint jedenfalls Severus.“
„Aber die Träume...“
„Schluss jetzt! Ich habe keine Lust mehr, mit Dir darüber zu diskutieren. Ich gehe jetzt nach oben und schreibe einen Brief an Draco, falls es Dir nichts ausmacht.“
„Wie lange ist es her, dass er sich bei Dir gemeldet hat?“
„Fast zwei Wochen. Deswegen wird es ja auch langsam Zeit für einen Einlauf.“
„Soll ich Dir dabei helfen? Du weißt, ich bin eine Spezialistin auf diesem Gebiet.“
„Danke, das weiß ich sehr zu schätzen, aber ich möchte das lieber alleine machen. Es gibt einfach ab und an mal den Zeitpunkt, da will man seine Ruhe. Tut mir leid, das ist nicht böse gemeint, aber ich muss nur ein bisschen runter kommen.“
„Geht es Dir gut?“
„Jaah, ich bin nur... Ist ja auch egal. Gute Nacht, Gin.“
„Gute Nacht, Kate.“
Dann stand ich von meinem Sessel auf und ließ sie allein im Gemeinschaftsraum zurück.

Ich knallte die Schlafzimmertür hinter mir zu und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich mochte Ginny ja, aber im Moment war ich einfach nur genervt von ihrer Übervorsicht. Seit dem Angriff durch die Carrows ließ sie mich nirgendwo mehr alleine hingehen. Die Ausnahme war die Woche gewesen, die ich mit Draco im Raum der Wünsche verbracht hatte. Aber da war ich ja eh nicht hier gewesen. Seitdem begleitete sie mich von einem Klassenzimmer zum nächsten, sogar auf die Toilette ging sie mit mir mit. Sie brachte mich zur Sprechstunde und blieb teilweise auch noch da. Ich meine, einerseits war es nicht schlecht, weil ich so mein Versprechen gegenüber Harry einhalten konnte, aber andererseits wollte ich einmal fünf Minuten meine Ruhe haben, ohne das irgendjemand um mich herum sprang. Denn, wenn Ginny einmal keine Zeit hatte, als sie sich zum Beispiel Nachsitzen bei McGonagall eingehandelt hatte, weil sie meinetwegen immer zu spät kam, dann schickte sie Neville an ihrer statt. Was war ich denn? Ein dreijähriges Kleinkind oder was? Das wurde mir echt zu viel.
Ich seufzte und holte mir Pergament und Feder aus meinem Nachttisch. Dann kuschelte ich mich an das Kopfteil meines Bettes und schrieb an meinen Liebsten.

Lieber Draco,

ich habe lange nichts mehr von Dir gehört. Zu lange, wenn Du mich fragst.

Wie geht es Dir? Und was treibst Du immer, dass Du keine Zeit mehr findest, mir zu schreiben.

Hier in Hogwarts ist alles eigentlich beim alten. Ich bin viel unterwegs. Wenn ich es mir recht überlege, sieht man von mir eigentlich immer nur die Staubwolken, die ich in den Gängen hinterlasse. Unterricht, Okklumentik, Sprechstunden, Hausaufgaben, Lernen. So sieht mein Alltag im Moment aus.

Außerdem bin ich ziemlich genervt. Ginny führt sich auf, als wäre sie mein Babysitter, dabei sollte eigentlich ich diejenige sein, die auf sie aufpasst und nicht umgekehrt. Sie bringt mich von einem Klassenzimmer ins nächste, sogar aufs Klo darf ich nicht mal mehr alleine.

Und Severus ist auch nicht anders. Er hat die Anzahl der wöchentlichen Okklumentikstunden auf fünf erhöht, dabei nutzen die mir gar nichts. Hast Du vielleicht irgendetwas damit zu tun? Ist es, damit ich nicht mehr irgendeiner Gefahr ausgesetzt bin? Wenn ja, dann lass Dir gesagt sein, dass ich kein Baby mehr bin. Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.

Tut mir leid, ich wollte Dich nicht dumm anmachen. Falls es den Anschein hatte, dann entschuldige ich mich hiermit offiziell bei Dir.
Ich bin einfach nur so... kaputt und genervt. Das trifft es, glaube ich, ganz gut. Ich habe nicht mehr richtig geschlafen, seit Du weg bist. Du fehlst mir einfach viel zu sehr. Am liebsten würde ich jeden Morgen neben Dir aufwachen. Ich weiß einfach nicht, was ich ohne Dich machen soll. Die Tage sind einfach zu lang. Du wärst wirklich die perfekte Ablenkung, bei der ich so richtig entspannen kann.

Gibt es irgendetwas neues? Darfst Du bald wieder zur Schule gehen? Oder musst Du immer noch in der Weltgeschichte umher reisen?

Ich vermisse Dich so sehr, dass es weh tut.

In Liebe,
Katherine

PS: Einen kleinen Hinweis zu meinem Brautkleid werde ich Dir geben, nachdem Du mich ja in Deinem letzten Brief so angebettelt hast. Es wird weder schwarz noch rot werden.


Ich seufzte schwer. Am liebsten würde ich jetzt sofort in die Eulerei gehen und den Brief persönlich abschicken. Aber das war leider nicht möglich. Na ja, dann würde ich den Brief halt wieder einmal Severus geben müssen. Das der doch nicht ausgeflippt ist, wundert mich so wie so, bei den vielen Briefen, die er schon hat weiterleiten müssen. Wie lange er das wohl noch mitmachen würde?
Ich zog meine Klamotten aus und legte mich ins Bett. Hoffentlich würde ich diese Nacht in Ruhe schlafen können. Ich hatte ja prinzipiell nichts gegen Träume, wenn sie von Draco handelten. Aber Nacht für Nacht in einem miefigen, feuchten Kellerloch eingesperrt zu sein, brachte mich noch um den Verstand. Ich musste wenigstens mal wieder eine Nacht schlafen.
Ich drehte mich auf die Seite, kuschelte mich in meine Bettdecke und war nach wenigen Minuten eingeschlafen.

„Da bist Du ja wieder, meine Teure“, sagte die eiskalte Stimme, die wieder einmal von überall her zu kommen schien. „Ich hatte mich schon gefragt, wie lange Du mich dieses Mal warten lassen würdest. Aber sieh einer an, das ging heute erstaunlich schnell. Und wie Du wieder aussiehst. Wie der blühende junge Morgen!“
Ich sah an mir hinunter. Ich trug ein schwarzes Seidennachthemd. Das hatte absolut nichts mit dem Morgen zu tun.
„Du darfst mir ruhig antworten, Katherine!“
„Weißt Du“, überlegte ich. Sollte ich das wirklich sagen? Hm, warum eigentlich nicht, immerhin ist es nur ein Traum. „Es wäre einfacher, wenn ich Dich auch sehen könnte. Ich komme mir dabei jedes Mal so blöd vor, wenn ich einfach nur mit der Wand spreche. Wäre es vielleicht möglich, dass Du Dich mir zeigst?“
„So eine Ungeduld aber auch. Woher hast Du die nur? Und nein, ich werde mich Dir nicht zeigen. So macht es doch viel mehr Spaß.“
„Na gut, wenn Du meinst, dann sage ich jetzt einfach gar nichts mehr. Mal sehen, ob es Du das dann immer noch so spaßig findest.“
Katherine, Du bist wahnsinnig. Du sprichst hier immerhin mit Lord Voldemort, dem bösesten schwarzen Magier aller Zeiten und Du machst hier einen auf absolute Oberzicke. Sei bloß vorsichtig!
Aber was sollte mir hier schon geschehen? Es war ja nur ein Traum.
„Ich stelle hier die Bedingungen, Katherine!“
„Welche Bedingungen denn? Ich will doch überhaupt nichts von Dir!“
„Du willst Deinen Draco und Du möchtest Deine Freunde und Deine Familie schützen. Du möchtest Dein totes Kind rächen. Muss ich noch mehr sagen?“
„Wenn Du es wagst, meiner Familie etwas anzutun, dann...“
„Was dann? Nimmst Du es dann mit mir auf? Mit Lord Voldemort, der zu Zaubern fähig ist, die Du Dir nicht einmal in Deinen finstersten Träumen vorstellen kannst?!“
„Du meinst so einen Traum wie diesen hier? Da bin ich aber weitaus schlimmeres gewöhnt. Aber danke für die Warnung.“
„Sei nicht so arrogant, sonst...“
„Was sonst? Du bist schon Schuld am Tod meines Kindes und Du hast meinen Verlobten mehr oder weniger in deiner Gewalt, so dass er nicht bei mir sein kann. Glaub mir, ich habe schon genug durch gemacht. Aber meinetwegen, wenn Du das möchtest, dann lass mich Dir sagen, dass es mir leid tut. Ich weiß auch nicht von wem ich diese schnippische Eigenschaft habe. Ich werde versuchen, etwas aufgeschlossener für Deinen Deal zu sein.“
„Sehr schön, dann hätten wir das ja geklärt.“
„Also, was willst Du wirklich von mir? Das letzte Mal hast Du angedeutet...“
„Ja und diese Bedingung steht auch immer noch, Katherine. Aber es gibt da noch mehr, was ich von Dir haben möchte. Ich will, dass Du Dich mir anschließt und eine der meinen wirst. Im Gegensatz dazu könntest Du den Rest Deines Lebens mit Draco zusammen sein. Ihr könntet heiraten und Kinder kriegen. Das ist doch das, was Du Dir am meisten wünscht. Ach und Deine Familie würde ich auch in Ruhe lassen, aber Du könntest sie natürlich nie wieder sehen, es sei denn, auch sie würden sich mir anschließen. Also, wie entscheidest Du Dich, Katherine? Für ein Leben ohne Gefahren mit Deinem Liebsten oder für ein Leben der Qual?“
Das musste ich erst einmal verdauen. Es war einerseits ein verlockendes Angebot. Ich könnte für immer mit Draco zusammen sein und meine Familie und auch meine Freunde, na ja, außer Harry vielleicht, wären außer Gefahr. Aber andererseits müsste ich mich Voldmort anschließen und genau so werden, wie die Menschen, die ich am meisten hasste. Konnte ich das? Nur um mein eigenes Glück zu genießen?
„Entscheide Dich“, rief er in meine Gedankengänge hinein.
„Ich kann nicht“, flüsterte ich.
„Du musst oder Du musst die Konsequenzen tragen.“
„Na fein, dann entscheide ich mich für...“


„Katherine“, riss mich Severus' Stimme ins hier und jetzt zurück. „Wie, in Gottes Namen, kommt dieser Raum in Deine Erinnerungen?“
Ich lag auf dem Boden von Severus' Büro und konnte mich nicht daran erinnern, wie ich dorthin gekommen war.
Ich war wieder einmal schreiend aus meinem Traum aufgewacht und hatte keinen Schlaf mehr gefunden. Es hatte mich doch sehr beunruhigt, dass Voldemort meine Familie bedroht hatte. Doch letztendlich musste ich es als Traum abtun, sonst würde ich mich nur selbst kaputt machen. Nach dem Frühstück war ich zuerst in meinen Unterricht und dann zu den Okklumentikstunden mit Severus gegangen. Zuerst hatte ich es etwa fünfzehn Sekunden lang geschafft, ihn abzuwehren, aber dann hatte ich nur doch wieder versagt und der Strom aus fliegenden Erinnerungen waren über mein inneres Auge gehuscht. Unter anderem eine Erinnerung an den Kellerraum, in dem ich Nacht für Nacht verbrachte.
„Hörst Du mir eigentlich zu“, rief Severus laut. „Wie kommt dieser Raum in Deinen Kopf?“
„Ich habe davon geträumt. Mehr nicht, Severus. Ich war noch nie wirklich dort, falls Du davor Angst haben solltest.“
„Du hast von genau diesem Keller geträumt? Wie oft, Katherine?“
„Keine Ahnung, ein paar Mal vielleicht (oder ein paar Mal öfter!).“
„WIE OFT?“
„Severus, ich weiß es nicht, okay? Ich habe nicht mitgezählt. Was machst Du eigentlich für einen Aufstand? Das sind doch nur Träume. Nicht mehr und nicht weniger. Was ist daran so schlimm, wenn ich von einem Kellerloch träume, in dem ich noch nie vorher gewesen bin?“
„Katherine, hast Du überhaupt eine Ahnung, wo sich dieser Raum befindet?“
„Wie denn, wenn ich noch nie da war?“
„Er befindet sich an einem Ort, an dem sich der Dunkle Lord gegenwärtig versteckt hält.“
Also in Malfoy Manor, dachte ich. Aber ich hatte immer gedacht, dies sei ein prunkvolles Herrenhaus. Na ja, wahrscheinlich war es das Verließ oder so.
„Oh“, machte ich, um ja keinen Verdacht zu erregen, dass ich das Gespräch zwischen Draco und Severus belauscht hatte.
„Ja, genau, 'Oh'. Katherine, ich muss alles über diese Träume erfahren. Das ist sehr wichtig. Wie oft träumst Du davon und wie lange schon?“
„Keine Ahnung. Seit ein paar Monaten vielleicht. Und so oft ist es ja auch nicht, ein paar Mal die Woche, wenn überhaupt.“
„So oft? Um Himmels Willen, das ist ja schlimmer als ich dachte. (Was hätte er dann gesagt, wenn ich ihm gesagt hätte, dass ich jede Nacht davon träumte?) Okay, Katherine, was passiert in diesen Träumen?“
„Ich suche meistens den Ausgang, aber es gibt keinen. Oder ich bin einfach zu blöd dafür, ihn zu finden!“
„Bist Du alleine dort?“
Ich druckste herum. Ich konnte ihm doch schlecht sagen, dass ich dort fröhliche Gespräche mit Lord Voldemort führte. Dann würde er mich doch sofort irgendwo anketten und nicht mehr raus lassen. Aber war es nicht wichtig, ihm wenigstens jetzt die Wahrheit zu sagen?
„Ob Du dort allein bist, hab ich Dich gefragt“, schrie Severus mich an.
Himmel, ist ja gut, komm wieder runter. Es war doch nichts passiert.
„Hmmmm... Meistens.“
„Was soll das heißen meistens?“
„Was es eben heißt. Es war schon ein-, zweimal jemand bei mir (dreimal um genau zu sein). Severus, ich verstehe das alles nicht? Warum ist das denn alles so wichtig? Das sind doch nur Träume.“
„Bist Du Dir da so sicher?“
„Was willst Du mir damit sagen? Meinst Du etwa...“
„Dass jemand versucht in Deinen Geist einzudringen und Dich zu beeinflussen? Genau das meine ich! Also, Katherine, wer ist dort bei Dir, wenn Du nicht alleine bist?“
„ER!“
„Wer er? Sprich nicht um den heißen Brei herum, Katherine, sonst such ich in Deinem Geist nach der Antwort.“
„Es ist Voldemort höchstpersönlich. So, bist Du jetzt zufrieden?“
„Ãœberhaupt nicht. Ich bin mehr als beunruhigt. Das bedeutet nämlich, dass er es selbst ist, der versucht, Zugang zu Deinen Gedanken zu bekommen. Und das macht er natürlich, wenn Du am verwundbarsten bist. Im Schlaf. Katherine, was habt ihr gesprochen? Bitte, ich muss es wissen!“
„Nicht viel, wirklich. Eigentlich nur, dass er mich will und wenn ich ihm das gebe, dann lässt er Draco laufen. Bitte Severus, erklär mir was das bedeutet. Ich dachte, man muss Augenkontakt haben um in den Geist eines anderen einzudringen?!“
„Nicht zwangsläufig. Ein hervorragender Legilimentor kann das auch über eine Entfernung von mehreren hundert Kilometern, wenn er einen persönlichen Gegenstand seines Opfers besitzt. Könnte er irgendetwas von Dir haben, Katherine?“
„Das musst Du Draco fragen.“
„Nun zu der Bedeutung dessen, Katherine. Es stimmt, dass der Dunkle Lord Dich gerne in seinen Reihen hätte, da er die dritte Generation an Todessern gesichert haben will. Außerdem weißt Du zu viel. Du bist eine Gefahr für ihn, denn Du kannst die Informationen, die Draco Dir liefert, an den Orden weiter geben.“
„Aber das mache ich doch gar nicht.“
„Das weiß er aber nicht. Er muss sich dessen sicher sein und das kann er nur, indem er Dich seinem Willen unterwirft.“
„Und was soll ich jetzt machen?“
„Es ist zwingender nötig denn je, dass Du Okklumentik lernst. Du musst endlich einen Weg finden, wie Du mich aus Deinem Gedächtnis heraus hältst.“
„Das mache ich doch schon, aber es ist nun mal so schwierig.“
„Dann versuch es weiter. Denk einmal in Ruhe darüber nach, wie Du es schaffen kannst. In der Zwischenzeit benachrichtige ich Draco.“
„Du willst was?“
„Draco muss davon erfahren, Katherine. Das ist genau so etwas, was er verhindern will.“
„Nein, Severus, bitte, wenn Du ihm das sagst, dann würde er sich nur noch mehr Sorgen machen und würde versuchen, dem ganzen ein Ende zu setzen. Und wer weiß, was dann passiert, wenn man ihn erwischt. Bitte, Severus, halte ihn da raus! Ich will nicht, dass ihm irgendetwas zustößt und das nur, weil ich anscheinend zu blöd bin, meinen Geist zu verschließen. Bitte, wenn ich es nicht schaffe, dann kannst Du es ihm meinetwegen sagen, aber bitte, gib mir noch eine Chance!“
„Also schön, Katherine. Versuchen wir es noch einmal. Aber wenn Du es nach dieser Stunde immer noch nicht geschafft hast und ich würde Dir keinen Vorwurf machen, dann muss ich es Draco sagen.“
„Okay!“
„Aufstellung bitte.“
Wir stellten uns an unsere angestammten Plätze. Ich muss es schaffen, dachte ich. Nur so kann ich Draco aus allem heraus halten.
„Bereit? Eins, zwei, drei. Legilimens!“
Sofort waren dort wieder die Bilder. Ich versuchte mich zu wehren, aber es ging nicht. Ich sah mich und David MacBrian knutschend am See, das Schreiben mit meinen ZAG-Ergebnissen, wie ich in der Winkelgasse auf Draco getroffen war...
„Wehr Dich, Katherine. Ich weiß, dass Du es kannst.“
Plötzlich veränderten sich die Bilder. Sie gingen in intimere Bereiche.
Da war ich mit Draco im Klo der Maulenden Myrte, unser erster Kuss am Abend des Weihnachtsballs, wie wir das erste Mal... Oh nein, DAS siehst Du nicht!!!
Plötzlich sah ich Severus vor mir und das so glasklar wie noch nie. Er hatte noch immer den Zauberstab erhoben und machte ein ganz angestrengtes Gesicht. Doch ich ließ ihn nicht mehr hinein. Das waren meine Erinnerungen und die gingen ihn definitiv überhaupt nichts an. Ich grinste ihn triumphierend an.
„Du hast es geschafft“, meinte Severus. „Wie hast Du das angestellt?“
„Ganz einfach, ich wollte nicht, dass Du das siehst.“
„Es fühlte sich an, als wäre ich plötzlich gegen eine Mauer gerannt. Das war sehr mächtig, Katherine! Bist Du etwa sauer auf mich geworden?“
„Um ehrlich zu sein, ja. Ich dachte, Du versuchst in meinen geheimsten Gedanken herum zu schnüffeln und da wollte ich Dich einfach heraus halten.“
„Draco hat gesagt, Du seist besser, wenn Du wütend bist. Ich hatte das ja nicht geglaubt, aber jetzt muss ich doch einsehen, dass dem so ist. Möchtest Du es noch einmal versuchen? Versuche einfach, daran zu denken, wie Du Dich eben gefühlt hast.“
„Versuchen wir's!“
Nur über meine Leiche. Du siehst meine Gedanken nicht mehr.
„Eins, zwei, drei. Legilimens!“
Nichts geschah, außer dass ich einen leichten Druck im Kopf spürte. Severus kniff die Augen zusammen, doch ich spürte keine Veränderung.
Ha, ich hatte es wirklich endlich geschafft. Ich hatte gelernt, meinen Geist zu verschließen. Ich würde glatt am liebsten einen Freudentanz aufführen.
Doch der Druck in meinem Schädel wurde langsam lästig, deswegen hob ich meinen Zauberstab und rief: „Protego!“
Plötzlich hatte ich wieder Bilder im Kopf, doch es waren nicht meine eigenen. Ich sah das wunderschöne Antlitz einer rothaarigen Frau mit grünen Augen, die mir sehr bekannt vorkamen. Doch ich sah sie nur ganz kurz, so lange, bis mir der Zauberstab aus der Hand flog. Severus hatte mich entwaffnet.
„Was war das“, fragte ich verblüfft.
„Du konntest einen kurzen Blick auf meine Erinnerungen erhaschen, bevor ich Dich entwaffnet habe.“
„Aber wie?“
„Indem Du den Schildzauber angewendet hast, hast Du den Zauber umgekehrt.“
„Wer war sie, Severus? Sie war ja bildhübsch.“
„Das geht Dich gar nichts an.“
„Ach komm schon, Severus, bitte!“
„Ich sagte nein.“
„Habe ich Dir nicht schon oft genug gesagt, dass Du mein Freund bist? Also bin ich auch Deine Freundin. Und Freunde erzählen sich doch alles, oder?“
„Ich möchte aber... ich kann nicht... ich...“
Geschockt sah ich, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. Oh mein Gott, was war da los? Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich einen Severus Snape einmal weinen sehen würde.
Ich ging zu ihm und legte ihm meine Hand auf seine Wange.
„Sieh mich an, Severus“, flüsterte ich.
Ich wollte ihm unbedingt helfen. Er tat mir so unendlich leid. Es sah so aus, als hätte er etwas furchtbares erlebt und diese Sache nie so richtig verarbeitet. Er hatte sich immer nur hinter seiner dunklen Fassade versteckt.
Severus sah auf. Seine Augen schwammen in Tränen.
„Rede mit mir, Severus. Das wird Dir gut tun. Hast Du sie geliebt?“
Er nickte nur.
„Wer war sie?“
Doch ich bekam keine Antwort. Er schaute mir einfach nur in die Augen und schien hin- und hergerissen zu sein. Sollte er sich mir anvertrauen oder nicht?
„Wer, Severus?“
„Lily“, hauchte er und schien kurz davor zu sein, zusammen zu brechen.
Ich beschwor zwei bequeme Sessel herauf und zwang Severus, sich auf einen von ihnen zu setzen. Dann nahm ich seine Hände in meine und streichelte sie sanft.
„Was ist passiert, Severus?“
„Ich... sie... sie ist tot.“
Und dann begann Severus Snape, Todesser, Mörder und jetziger Schulleiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei, mir seine traurige Geschichte zu erzählen.


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