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Alles nur aus Liebe - Kapitel 25: Letzte Worte

von Dilli

„Du hast WAAAAS“, schrie Ginny laut auf.
Sie saß auf meiner Bettkante im Krankenflügel. Ich würde erst morgen, also am Samstag, entlassen werden. Ich sollte mich noch schonen, hieß es.
Aber was war das bitte für eine Schonung, wenn meine liebe Freundin hier so herum schrie? Mir taten ja gleich die Ohren weh.
„Ich habe Draco raus geschmissen und ihm gesagt, dass ich ihn nicht mehr sehen will“, antwortete ich ihr ruhig.
„Aber wieso?“
„Das habe ich Dir doch gerade eben gesagt. Muss ich denn alles tausendmal erklären. Er meinte, Moment, ich versuche das mal so hin zu kriegen wie er. 'Ich habe schon genug Probleme am Hals wegen Dir'. Ich weiß nicht, ob das der genaue Wortlaut war, aber er hat es auf jeden Fall so gemeint. Und er wollte mir befehlen, – das musst Du Dir mal, vorstellen, BEFEHLEN – dass ich mit der DA aufhöre. Ich meine, geht’s noch? Ich bin doch keiner von seinen Dienern, die er einfach so herum scheuchen kann. Du hättest mal hören müssen, wie der sich aufgeführt hat. Als wäre er der große Pascha und ich nur irgend so eine Tussi aus seinem Harem. Ging echt gar nicht!“
„Schon, Kate, aber gleich Schluss machen? War das nicht ein bisschen voreilig? Ich meine, ist doch klar, dass er sich um Dich sorgt.“
„Ich habe ja nicht direkt Schluss gemacht. Ich habe nur gesagt, dass ich ihn nicht mehr sehen will.“
„Und wo ist da der Unterschied?“
„Na ja, ich... Hmmm, weiß ich jetzt auch nicht so genau. Ich brauche jetzt auf jeden Fall erst einmal meine Ruhe von ihm. Er muss einfach lernen, dass er so mit mir nicht umspringen kann. Ich bin 17 Jahre alt und laut Gesetz dazu berechtigt, meine eigene Entscheidungen zu treffen.“
„Du hast ja recht, aber...“
„Aber was?“
„Was machst Du, wenn er Dich wirklich wörtlich nimmt und sich nicht mehr bei Dir meldet?“
„Dann werde ich ihm halt schreiben. Oder ich lasse es, denn wenn er nicht einsieht, was er falsch gemacht hat, dann hat er mich auch nicht verdient!“
„Aber wird er Dir nicht fehlen?“
„Doch, natürlich. Aber er kann auch nicht mit mir umspringen wie er will.“
„Liebst Du ihn denn noch?“
„Selbstverständlich. Daran wird sich auch nichts ändern, nur weil er sich wie ein vollkommen durchgedrehter Vollidiot aufführt. Aber das war einfach zu viel des Guten. Das hat weh getan, verstehst Du?“
„Klar verstehe ich Dich, Kate. Er kann Dir nicht einfach an den Kopf werfen, dass Du der Grund für seine Probleme bist. Das geht gar nicht. Aber vielleicht hat er sich einfach nur falsch ausgedrückt.“
„Glaub mir Ginny, ich habe vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung und ein paar andere Verletzungen, aber meine Ohren funktionieren einwandfrei. Hör gefälligst auf ihn zu verteidigen. Immerhin bin ich Deine beste Freundin und nicht dieser blöde, wichtigtuerische Todesser!“
„Wird hier etwa von mir gesprochen“, erschrak uns Severus fast zu Tode, der gerade den Krankenflügel betrat. „Was habe ich denn jetzt schon wieder angestellt?“
„Ausnahmsweise einmal nichts“, antwortete ich ihm.
„Und von welchem blöden, wichtigtuerischen Arschloch sprichst Du dann“, fragte er grinsend.
„Arschloch hat sie nie gesagt“, verteidigte mich Ginny.
„Stimmt“, gab ich ihr wiederum recht. „Idiot ist vielleicht ein paar Mal gefallen, aber Arschloch garantiert nicht. Was willst Du, Severus?“
„Nur nach Dir sehen“, war seine Antwort. „Und mit Dir reden.“
„Dann schieß los.“ Er warf einen unsicheren Blick auf Ginny. „Sie ist über alles im Bilde. Du brauchst Dir keine Gedanken zu machen. Außerdem würde ich es meiner Freundin sowieso hinterher erzählen, also kann sie genauso gut gleich hier bleiben.“
„Okay“, seufzte er. „Katherine, Draco war heute Nacht bei mir. Zuerst hat er mich zur Schnecke gemacht, weil ich zugelassen habe, dass Du die DA wieder aufbaust. Wieso hast Du ihm das gesagt?“
„Es ist mir so raus gerutscht. Er wollte wissen, wie ich auf die Idee gekommen bin, in Dein Büro einzubrechen. Tja und dann wollte ich es ihm erklären und plötzlich ist er ausgerastet.“
„Hast Du wirklich mit ihm Schluss gemacht“, wollte er wissen. „Er war richtig fertig.“
„Das sollte er auch. Ich habe mich nicht richtig von ihm getrennt. Ich sagte nur, ich wolle ihn nicht mehr sehen.“
„Und wo ist da der Unterschied?“
„Herrgott, jetzt fängst Du auch noch damit an. Ginny hat mich das vorhin auch gefragt. Stimmt doch, oder Gin? Der Unterschied besteht darin, dass ich einfach nur ein bisschen Abstand brauche. Hat er Dir denn gesagt, was er zu mir gesagt hat.“
„Er hat irgendetwas erwähnt, aber so ganz schlau bin ich daraus nicht geworden, wenn ich ehrlich bin.“
„Ich auch nicht so wirklich“, warf Ginny ein.
„Vielen Dank, ich habe mir ja auch nur den Mund vorhin fusselig geredet“, giftete ich sie an. „Also, noch einmal für alle zum Mitschreiben. Draco hat zu mir gesagt, es sei meine Schuld, dass er so viele Probleme hat.“
„Das stimmt ja auch“, fiel Severus mir ins Wort.
Bumm, mir fiel die Kinnlade runter. Meinte er das etwa ernst?
„Du... Du fällst mir in den Rücken“, fragte ich verwirrt. „Auch Du, Brutus, äh, ich meine, Severus. Entschuldige, meine Mum hat einen Fable für alte Muggelfilme. Ist ja auch egal, aber ich dachte, gerade DU würdest mich verstehen. Nach allem, was Du...“
„Tut mir leid, Katherine“, machte er damit meine Hoffnungen zunichte. „In diesem Fall muss ich leider Draco recht geben. Weißt Du, ich weiß genau, was er alles durchmachen muss, nur um Dich zu schützen und das sind wirklich keine Kleinigkeiten. Ich kann es Dir leider nicht sagen, was das alles ist, weil ich durch einen Zauber dazu gebracht wurde zu schweigen. Aber eines muss ich sagen, ich wäre daran schon lange zerbrochen. Einzig und allein die Tatsache, dass er Dich liebt und dass es Dir gut geht, treibt ihn dazu an, weiter zu machen. Deswegen bitte ich Dich, Katherine, schreibe ihm. Sag ihm, dass es Dir leid...“
„Aber es tut mir ja gar nicht leid“, rief ich aus. „Severus, hör mir zu. Ich weiß, Draco muss furchtbares durchmachen, aber das ist sicher nicht meine Schuld, sondern die Eures tollen Dunklen Lords. Ich werde Draco verzeihen, ja, aber ich muss erst einmal ein bisschen nachdenken. Denn so, wie er mit mir teilweise umspringt, kann es nicht weiter gehen. Und jetzt will ich nichts mehr darüber hören!“
„Du schreibst ihm also nicht?“
„Nicht sofort. Keine Angst, vor Weihnachten werde ich mich schon bei ihm rühren.“
„Darüber wird er sehr traurig sein.“
„Ach ja? Ich war heute Nacht auch traurig. Da sieht man sich nach einem Monat wieder und dann bekommt man nichts als Vorwürfe und Befehle zu hören. Ja, BEFEHLE, Severus. Du brauchst das gar nicht zu leugnen. Ich kenne Draco zu gut und ich weiß, dass er versucht hat, Dir einzureden, mir die DA aus dem Kopf zu treiben. Aber ich werde sie nicht aufgeben. Darauf kann er warten, bis er schwarz wird.“
„Du hast recht, er hat es versucht, aber ich habe ihm klar gemacht, dass Du das brauchst. Nimm Dir die Zeit, wenn Du sie brauchst. Aber lass ihn nicht zu lange warten!“
Dann stand er auf und verließ den Krankenflügel.
„Habe ich mich gerade verhört oder hat Severus Snape gerade versucht, Dir Beziehungstipps zu geben“, wollte Ginny verblüfft wissen.
„Nein, Du hast schon richtig gehört. Er probiert es zumindest.“
„Was ist das eigentlich für eine Beziehung zwischen Dir und Snape?“
„Wie oft denn noch? Es ist eine Freundschaft. Nicht mehr und auch nicht weniger. Aber sei mal ehrlich, was war denn das schon wieder? Das ist wieder mal so typisch Männer. Wollen Sie etwas von einem, schmieren Sie einem 10 Kilogramm Sirup ums Maul, aber kaum kommt es hart auf hart, dann halten sie zusammen wie Pech und Schwefel.“
„Tja, was die können, können wir Frauen doch schon lange!“
Dann sahen wir uns an und prusteten los.

„Sag mal, Kate, mit wem gehst Du eigentlich auf den Weihnachtsball“, wollte Neville in der letzten DA-Stunde vor Weihnachten von mir wissen. „Der ist immerhin in einer Woche.“
„Ich gehe mit niemandem, Neville“, antwortete ich ihm. „Wenn dieser bescheuerte Ball nicht Pflicht wäre, würde ich definitiv nicht hingehen. Wieso fragst Du?“
„Ach, nur... Ich dachte... Na ja, vielleicht... Ich hatte gedacht... Ähm... Würdest Du vielleicht mit mir hingehen, Kate?“
So ein Mist, was sollte ich denn jetzt darauf sagen? Ich hatte eigentlich vor gehabt, alleine auf diesem blöden Ball aufzutauchen. Dann hätte ich mir wenigstens diesen dummen Eröffnungstanz gespart. Versteht mich nicht falsch. Ich LIEBE tanzen, aber nicht vor der ganzen Schule.
Ich befand mich in einer riesigen Zwickmühle. Sollte, beziehungsweise, konnte ich Neville so vor den Kopf stoßen? Ich glaube nicht, sonst würde ich nur das kleine bisschen Selbstvertrauen, das er sich aufgebaut hatte, zerstören. Und seien wir doch einmal ehrlich. So schlecht sah er ja gar nicht aus, seitdem er sein Babyface verloren hatte. Und er zählte zu meinen Freunden. Konnte ich mir mehr erhoffen? Immer noch besser als MacBrian letztes Jahr.
„Na schön, Neville, warum nicht“, antwortete ich und sah, das ihm deutlich die Erleichterung ins Gesicht geschrieben stand. „Aber was machen wir mit Ginny? Sie geht sicher ohne Begleitung, weil Harry nicht da ist.“
„Ach, die nehmen wie einfach mit.“
„Neville Longbottom, der Frauenheld. Ich fass es ja nicht! Wenn mir das einer vor einem Jahr erzählt hätte... Oh, entschuldige, Neville!“
„Schon okay, ich kann es ja selbst nicht glauben. Ich und ein Date mit zwei der heißesten Frauen der ganzen Schule. Da werden sicher einige Leute ganz schön Augen machen.“
„Du gehst aber nicht nur mit uns, um anzugeben, oder? Sonst wird leider nichts daraus.“
„Keine Sorge, Kate. Ihr seid einfach meine Freundinnen. Nicht mehr und nicht weniger. Und mit Euch wird es sicher lustig.“
„Da gibt es nur ein kleines Problem, Neville. Ich muss den Tanz eröffnen.“
„Tanzen? Ach, das ist kein Problem. Das hat mir meine Oma schon beigebracht, kaum dass ich laufen konnte!“
„Neville, Du überrascht mich doch immer wieder.“
Dann wandten wir uns wieder unseren Schockzaubern zu.

Wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten, erhielt ich einen Brief von meiner Mutter. Eigentlich hatte ich gehofft, das Fest dieses Jahr mit Ginny im Fuchsbau verbringen zu können, aber meine Mutter schien andere Pläne zu haben.

Meine liebe Katie,

wie geht es Dir, mein Mäuschen?

Ich habe lange nichts von Dir gehört, aber das liegt sicher nur daran, weil Du fleißig für die Schule lernst und Deinen Aufgaben als Schulsprecherin pflichtgemäß nachkommst. Daddy und ich sind immer noch so stolz auf Dich. Wir nutzen eigentlich jede Gelegenheit, um irgendjemandem davon zu erzählen. Erst neulich hatte ich einen Patienten, der vor ein paar Jahren selbst Schulsprecher war. Ist das nicht ein Zufall? Da musste ich natürlich sofort von Dir erzählen, Katie, meine Kleine.

Ach, Du fehlst uns einfach. Das Haus ist so leer ohne Dich. Jeden Tag gehe ich nach oben in Dein Zimmer und verbringe dort einige Augenblicke.

Aber, warum ich Dir eigentlich schreibe, ist folgendes:
Eigentlich wollten Daddy und ich dieses Jahr die Feiertage bei Deinem Onkel in Ägypten verbringen. Habe ich Dir davon erzählt? Wenn nicht, dann habe ich es jetzt nach geholt. Auf jeden Fall wird jetzt leider nichts daraus, weil Dein Onkel anscheinend wieder einmal eine neue Freundin hat und sie jetzt selbst in den Urlaub fahren wollen. Ist das nicht eine Unverschämtheit? Dabei reden wir schon seit Wochen davon. Daddy und ich hatten uns schon so auf ein bisschen Sonne und Wärme gefreut und jetzt das. Sag schon, Katie, ist das nicht eine bodenlose Frechheit? Das liegt sicher an der neuen Frau. Auf diese Person bin ich aber mal gespannt. Wobei ich doch glatt überlege, den Besuch dann auch so spontan abzusagen, wie sie jetzt. Entschuldige, Katie, ich weiß, man redet nicht schlecht über andere Leute, aber ich bin einfach nicht gerade erfreut über diese kurzfristige Absage, denn ich habe mir extra Urlaub genommen, den ich nun nicht mehr verschieben kann.

Deswegen jetzt meine Frage an Dich, Katie: Hast Du nicht Lust, über Weihnachten nach Hause zu kommen? Ich weiß, Du wolltest eigentlich die Ferien bei Deiner Freundin Ginny verbringen, aber Daddy und ich würden uns einfach so freuen. Meinetwegen kannst Du Deine Freundin auch für ein paar Tage einladen. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden und Dein Vater sicher auch nicht, wenn Du nur nach Hause kommst. Wir könnten auch ganz viel unternehmen? War denn Ginny überhaupt schon einmal in der Einkaufsstraße der Muggel? Die könnten wir ihr doch einmal zeigen. Wir hätten sicher jede Menge Spaß zusammen. Und ich könnte lauter schöne Sachen für euch kochen. Sag mir einfach, worauf Du Lust hast, dann bekommst Du es auch.

Eines muss ich Dir noch erzählen: Familie Smith von gegenüber ist anscheinend ausgezogen. Kannst Du Dir das vorstellen? Dabei haben die schon mindestens 25 Jahre in ihrem Häuschen gewohnt. Jetzt wohnt ein Ehepaar dort. Das sind vielleicht komische Leute. Tragen die ganze Zeit schwarz. Wirklich seltsam.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn Du kommst. Sag mir doch bitte Bescheid, ob Du Deine Freundin mitbringst.
Schick Artemis, sobald Du kannst.

Liebe Grüße und ganz viele Küsse,
Deine Mummy


Dieser Brief war wieder einmal so typisch meine Mutter. Und ich brauchte nur die ersten Zeilen zu lesen und ich war schon wieder genervt. Ich hatte mich so gefreut, die Feiertage einmal nicht mit meinen Eltern verbringen zu müssen und jetzt das. Ich konnte aber auch schlecht absagen, sonst wäre ich nur wieder einmal die böse. Verletzen wollte ich meine Mutter ja auch nicht.
Was sollte ich also tun? Gehen wir die Möglichkeiten einmal durch:

1. Nicht hinfahren → Geht absolut gar nicht. Das dürfte ich mir noch in 20 Jahren anhören. Ich hörte sie jetzt schon: „Damals, als Du 17 warst, bist Du einfach nicht zu Weihnachten nach Hause gekommen. Das kann ich Dir heute noch nicht verzeihen.“

2. Mit Ginny hinfahren → Würde gehen. Mum wäre zufrieden und ich hatte wenigstens jemanden, mit dem ich meine Zeit verbringen konnte und der mich nicht ständig behandelte wie ein Baby. Ach und mein Versprechen gegenüber Harry konnte ich auch noch einhalten. Frage allerdings: Würde Ginny da mitspielen?

3. Ohne Ginny hinfahren (falls sie keine Lust hatte oder so) → Ging auch nicht. Länger als zwei Tage würde ich es dort nicht aushalten und dann wahrscheinlich in den Fuchsbau abhauen. Da wären wir schließlich wieder beim ersten Punkt, dass ich mir das noch in 20 Jahren anhören darf.

Was sollte ich also tun? Oh Mann, musste sich mein Onkel denn ausgerechnet jetzt eine neue Tussi anschaffen? Was war an der alten denn so schlecht gewesen? Die sah einigermaßen gut aus, konnte kochen und war ziemlich nett. Aber wie sagte er immer, wenn ich ihn einmal nach seinen zahlreichen Frauengeschichten fragte: „Weißt Du, Kate, neue Besen kehren einfach besser.“
Aber warum musste er sich ausgerechnet einen neuen Besen, äh, eine neue Freundin anschaffen, wenn ich meine Ferien im Fuchsbau verbringen will?
Na ja, eigentlich hatte ich schon fast damit gerechnet. Meine Mutter zog das jedes Jahr ab. Zuerst schrieb sie mir im Oktober, sie und mein Vater fahren weg und ich solle entweder in Hogwarts bleiben oder einen meiner Freunde fragen, ob ich die Ferien bei ihnen verbringen dürfte und dann, eine Woche vor Weihnachten... „Katie, kommst Du zu Weihnachten? BIIIITTE!“
Konnte sie sich das nicht einmal vorher überlegen und nicht erst dann, wenn ich schon andere Pläne habe?
Aber so war sie halt, meine liebe Mutter. Gott sei Dank kam ich in diesem Punkt nach meinem Vater, sonst hätte ich Draco mit Sicherheit in den Wahnsinn getrieben.

Apropos Draco. Den Brief an ihn hatte ich schon geschrieben, aber natürlich noch nicht abgeschickt. Das würde ich am Tag vor Weihnachten tun, denn ein bisschen wollte ich ihn noch zappeln lassen. Denn seien wir mal ehrlich, nach dem Spruch hatte er es definitiv verdient. Ich war einfach nachtragend wie ein Elefant. Diese Eigenschaft hatte ich wiederum von meiner Mutter geerbt.
Folgendes hatte ich geschrieben:

Lieber Draco,

wie geht es Dir?

Am Tag, nachdem Du bei mir warst, hatte ich ein kleines Gespräch mit Severus. Falls Du ihm Vorwürfe machen solltest, warum ich nicht gleich geschrieben habe, so lass mich Dir sagen, dass ich erst ein wenig Zeit brauchte, um über alles nachdenken zu können.

Draco, ich weiß, dass Du mich liebst und dass Du Dir nur Sorgen um mich machst, aber es geht einfach nicht, dass Du versuchst mich einzusperren, auch wenn es vielleicht nur zu meinem besten ist. Die DA, das ist im Moment das beste an meinem Alltag. Ich kann dort anderen beibringen, wie man sich verteidigt. Um mehr geht es dabei gar nicht. Es soll keine Gegenbewegung zu Voldemorts Armee sein, es dient nur zu unserem Schutz. Denn seien wir mal ehrlich, früher oder später wird ER in Hogwarts einfallen und was sollen wir dann machen? Es wird nicht ohne Kämpfe gehen und dann müssen wir uns doch wenigstens wehren oder schützen können. Ich habe nämlich keine Lust, mich freiwillig zu ergeben oder einfach weglaufen... Das ist nicht mein Stil! Außerdem bin ich Schulsprecherin und da ist es meine Pflicht, zuerst die jüngeren Schüler heil hier raus zu bringen.

Und nun zu dem Grund, warum ich Dich raus geschmissen habe und Dich erst einmal eine Zeit lang nicht sehen wollte: der Spruch, von wegen, Du hast schon genug Sorgen wegen mir, der tat einfach so weh. Es ist nicht meine Schuld, dass Du ein Todesser bist und dem Dunklen Lord die Treue schwören musstest. Da solltest Du Dich in erster Linie an IHN und Deine Eltern wenden.
Das einzige, was man mir vielleicht vorwerfen kann, ist dass ich mich in Dich verliebt habe, aber mehr auch nicht. Na gut, und das ich nicht immer die Vorsichtigste bin, aber seien wir doch mal ehrlich: Das ist doch auch etwas, was Du an mir liebst. Ich liebe doch auch alle Deinen kleinen Macken, außer dass Du mir ständig Befehle erteilen willst. Das hasse ich, um die Wahrheit zu sagen. Ich bin einfach keiner Deiner Diener.

Als wir uns verlobt haben, da haben wir uns versprochen, auch in schlechten Zeiten füreinander da zu sein. Auch wenn der andere einmal wieder seinen Dickschädel durchsetzen will. Daran werde ich für immer festhalten, denn ich kann die Tatsache, dass ich Dich liebe, sowieso nicht ändern. Denk immer daran: Liebe ist schwer zu finden, doch leicht zu verlieren! Also vergiss nie, dass Dich jemand liebt und nie verlieren will!

Ich liebe Dich mit Haut und Haaren und das für immer und ewig. Deswegen entschuldige ich mich für das, was ich getan habe.

In Liebe,
Katherine


Ja, ich glaube, so konnte ich das abschicken. Die Nachricht hatte sogar Ginnys Segen erhalten, eine Seltenheit, wenn ich das mal so sagen darf. Denn wenn es ihr so gegangen wäre, hätte sie Draco von vorne bis hinten zur Schnecke gemacht. Aber ich musste mich für das entschuldigen, was ich getan hatte, denn Severus hatte recht. Es war nicht fair, Draco wegen dem Spruch nur Vorwürfe zu machen. Er hatte wahrlich genug um die Ohren.

Dann war es endlich soweit. Es war der 23. Dezember. Der Unterricht würde heute eine halbe Stunde früher enden, denn um 6 Uhr begann der diesjährige Weihnachtsball. Geschenke für meine Eltern hatte ich auch noch besorgt. Ein Buch von Gilderoy Lockhart für meine Mum und Karten für ein Spiel der Chudley Cannons für Dad.
Mein Koffer für die morgige Abreise war so gut wie gepackt. Gut, okay, das war gelogen, es lag immer noch alles kreuz und quer in der Gegend herum. Aber wozu war ich schließlich eine Hexe? Ein Schwung mit meinem Zauberstab und die Sache war geritzt.
Wenigstens hatte ich es geschafft, meinen Festumhang (dieses Jahr war er sogar blau, wie meine Mutter es sich gewünscht hat! Außerdem konnte ich nicht schon wieder den roten von letztem Jahr anziehen. Das ging gar nicht!) heraus zu hängen.
An diesem Tag musste ich nur noch Verwandlung, Zauberkunst, Kräuterkunde, Muggelkunde und Dunkle Künste über mich ergehen lassen.
Ich saß gelangweilt in Dunkle Künste und lauschte Carrows letzten Worten, bevor es zur Mittagspause läuten würde. Jede Sekunde musste es soweit sein. Wie, immer noch 10 Minuten? Will mich meine Uhr eigentlich verarschen? Die Doppelstunde dauerte schon ewig.
„Für nach die Ferien habe ich mir etwas ganz besonderes ausgedacht“, laberte der fette Kerl vorne an der Tafel. „Wir werden das Thema der unverzeihlichen Flüche hinter uns lassen. Vorerst! Ein Freund von mir hat sein Basilikenweibchen decken lassen (Oh, sehr schön. Wer wünschte sich denn nicht ein Haustier, das einen mit einem Blick töten kann?!). Sie müsste in wenigen Tagen ihre Eier legen. Wenn genug für alle da sind, bekommt jeder von Euch ein Ei und ihr dürft das Junge selbst ausbrüten und aufziehen.“
Bitte? Das sollte wohl ein schlechter Scherz sein. Wir sollten einen Basilisken aufziehen? Wer war ich denn? Hagrid, der eine Schwäche für Monster hatte? Nur über meine Leiche.
„Ähm, Sir“, wandte sich Pansy Parkinson an Carrow. „Entschuldigen Sie, aber ich hätte da eine Frage. Basilisken können einen doch töten, wenn sie einen anschauen. Wie sollen wir es denn dann aufziehen? Ist das denn nicht gefährlich?“
Hey, Weltwunder. Die blöde Ziege hatte doch tatsächlich eine intelligente Frage gestellt. Das musste ich glatt in meinen Kalender schreiben.
„Wir werden sie blenden, sobald sie alt genug dafür sind, das heißt wenn sie die Augen das erste Mal öffnen. Am Anfang passiert nichts weiter, als dass man kurz ohnmächtig wird.“
Ach, wenn es weiter nichts ist. Der redete glatt, als wäre der Basilisk ein Haustier, mit dem man schmusen konnte. Ja, sehr kuschelig, kann man sagen, vor allem die Reißzähne. Hmm, aber vielleicht würde ich ihm ein bisschen Gift abzapfen können für Harry. Falls er irgendwann hier auftauchen sollte.
Ein Klopfen an der Tür unterbrach den Unterricht. Wer war das? Wer besaß wohl den Mut, die Stunde von Professor Oberfies zu stören?
„Ja, bitte“, rief Carrow ziemlich wütend, wie es den Anschein hatte.
Professor McGonagall betrat den Raum.
„Entschuldigen Sie, Amycus, dass ich Ihren wohl sehr interessanten Unterricht störe“, sagte sie und sah dabei aber drein, wie sieben Tage Regenwetter. Was war denn mit der los? So dünn hatte ich ihre Lippen lange nicht mehr gesehen. „Ich müsste unsere Schulsprecherin in einer äußerst wichtigen Angelegenheit sprechen. Ich würde es nicht wagen, sie hier heraus zu holen, wenn es nicht zwingend notwendig wäre.“
„Wenn es denn sein muss, Minerva“, seufzte er, doch sein Blick sagte etwas anderes. Grinste der etwa? Na schön, sollte mir recht sein, wenn er sich freute, dass ich den Raum verließ. Ging mir ja nicht anders. „Miller, packen Sie ihre Sachen. Ich nehme an, dass die Angelegenheit nicht so schnell geklärt sein wird. Schöne Ferien wünsche ich Ihnen!“
Was war denn mit dem los? Er schaute in etwa so drein, als wäre bekannt gegeben worden, dass Weihnachten von nun an an jedem Tag im Jahr gefeiert wird.
Schnell packte ich meine Sachen zusammen und flüsterte Neville ein „Bis später“ zu. Dann trat ich zu McGonagall auf den Gang. Ihre Augen glänzten so komisch.
„Professor, was ist denn los“, wollte ich von ihr wissen. „Habe ich irgendetwas angestellt?“
„Nein, Miss Miller, im Gegenteil.“
„Was ist es dann?“
„Nicht hier, Miss Miller. Kommen Sie bitte mit mir.“

Wir liefen durch die Schule und schnell wurde klar, dass wir auf dem Weg in Severus' Büro waren. Was hatte ich denn angestellt? Ich war mir keiner Schuld bewusst. Irgendetwas war hier faul. Es stank schon gewaltig nach verfaulten Dracheneiern.
„Professor, bitte, was geht hier vor“, fragte ich sie erneut.
„Das wird Ihnen der Schulleiter erklären.“
Wir gingen weiter und ich merkte, wie mir McGonagall immer wieder so komische Blicke zu warf. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
Wir erreichten den sprechenden Wasserspeier und fuhren die sich windende Treppe nach oben.
Ich meinte zu hören, wie der Greif irgendetwas murmelte, das wie „Sie Ärmste“ klang, doch ich war mir nicht sicher.
McGonagall öffnete die Tür und ließ mich zuerst eintreten. Severus lief in seinem Büro auf und ab, sah jedoch auf, als ich vor ihn trat.
„Katherine, wie gut, dass Du da bist“, sagte er und hatte dabei so einen komischen Gesichtsausdruck. Fast so wie... Mitleid?
„Severus, was ist passiert“, wollte ich von ihm wissen. „Habe ich etwas angestellt? Bitte, sag doch etwas.“
Er räusperte sich.
„Bitte setz Dich“, brachte er heraus, ehe seine Stimme weg brach.
Ich tat, wie mir befohlen wurde (wenigstens einmal). Severus nahm auf seinem Thron Platz und McGonagall trat hinter mich und legte mir die Hände auf die Schultern. Sie drückte sie ganz leicht, als wolle sie mir Stärke geben. Was, verdammt nochmal, ging hier vor?
„Katherine, ich...“, setzte Severus an, doch es fiel ihm anscheinend schwer, den Satz zu beenden.
„Ich will jetzt endlich wissen, was hier abgeht“, rief ich laut aus. Ich hielt es schon kaum mehr aus. Ich hatte ein mehr als schlechtes Gefühl. „Ihr holt mich doch nicht absichtlich aus dem Unterricht und bringt mich hierher, nur um dann um den heißen Brei herum zu reden. Jetzt sagt mir doch, was passiert ist! Bitte!!!“
Wieder drückte McGonagall sanft meine Schultern und schniefte dabei ganz leise.
„Katherine, ich...“, fing er noch einmal an. Ich weiß, wie ich heiße, verdammt! „Es... es tut mir leid, dass ich derjenige bin, der Dir diese Nachricht überbringen muss, aber...“
Wieder stockte er.
„Aber was, Severus?“
„Deine Eltern... Katherine... sie...“
„Was ist mit meinen Eltern? Sag es mir doch endlich!“
Ich hatte Angst, panische Angst. Ich bekam kaum noch Luft. Bitte nicht!
„Katherine, Deine Eltern sind tot.“


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