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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 26: In memoriam

von Dilli

Ich konnte es nicht glauben, nein, ich WOLLTE es nicht glauben.
„Ich...aber...“, stotterte ich. „Das kann nicht... Das ist nicht... Du scherzt doch!“
„Darüber macht man keine Witze, Katherine“, meinte Severus traurig.
„Aber... aber... ich...“
Tränen stiegen mir in die Augen und suchten sich ihren Weg hinaus.
„Aber das ist nicht möglich“, brachte ich heraus. „Sie hat mir doch erst geschrieben. Das kann nicht wahr sein!“
„Es ist erst heute Nacht passiert, Katherine. Es tut mir leid.“
„Aber... Mum... Dad... Neeeeeeeeeiiiiiiiiiiiin!“
Dann konnte ich es nicht mehr aufhalten. Ich brach vollends zusammen. Die Tränen liefen mir wie Sturzbäche die Wangen hinab und ich brüllte wie am Spieß.
Meine Mum, meine liebe, verrückte, nervige Mum, die mich immer wie ein Baby behandelt hatte. Wie sehr wünschte ich mir, sie würde mich jetzt in den Arm nehmen und mich trösten wie damals als Kind. Sogar jetzt hörte ich ihre Stimme: „Es wird alles wieder gut, Katie, mein Baby. Komm wir tun ein Pflaster drauf, dann tut es gleich gar nicht mehr weh! Heile, heile Segen!“ Und mein Dad, mein wunderbarer, ruhiger Dad. Nie wieder würde ich mit ihm auf unserer Lichtung picknicken. Nie wieder würde er mir etwas erklären und nie wieder würde ich ihn sagen hören: „Deine Mutter hat vollkommen recht!“ Sie waren fort, tot, unwiderruflich verschwunden. Und sie hatten mich einfach allein zurück gelassen. Wieso nur mussten sie sterben? Sie waren doch noch so jung.
McGonagall drückte sanft meine Schulter und strich mir über den Kopf.
„Es tut mir ja so leid, Miss Miller“, sagte sie ruhig.
Doch es war Draco, den ich in diesem Moment brauchte, aber ich blöde Kuh hatte ihn ja aus dem Krankenflügel werfen müssen, wegen so einer dummen Kleinigkeit. Da ich ihn also nicht haben konnte, schaute ich meinen Freund an.
„Severus“, schluchzte ich.
Er streckte die Arme nach mir aus.
„Komm her, Katherine, mein Kleines.“
Ich sprang von meinem Stuhl, ohne auf McGonagalls verwirrten Blick zu achten und schmiss mich in seine Arme. Er zog mich auf seinen Schoß, streichelte mir über den Rücken und wiegte mich sanft.
Jetzt ließ ich mich so richtig gehen und es war mir scheißegal, ob ich dabei seinen Umhang einsaute oder nicht.
„Schon gut, meine Kleine, lass es raus“, flüsterte mir Severus ins Ohr. „Ich bin bei Dir und ich bin für Dich da. Wir kriegen das hin.“
Ich dachte einfach nur an die schönsten Augenblicke mit meinen Eltern. Der erste Kindergeburtstag, an den ich mich erinnern konnte, wie Dad mir meinen ersten Goldfisch schenkte, die gemeinsamen Urlaube in Ägypten und wie ich einmal in einer Pyramide verloren gegangen war. Wie erleichtert Mum gewesen war, als sie mich gefunden hatten. Dann der Moment, als Mum mir meinen ersten BH kaufte, peinlich zwar, aber ich fühlte mich in diesem Augenblick zum ersten Mal wie eine Frau. Als wir meine Schulsachen für Hogwarts kauften oder wie ich Mum zu ihrem vierzigsten Geburtstag ihr Lieblingslied vor sang und sie dabei in Tränen ausbrach. Damals war mir das unangenehm, heute würde ich alles dafür geben, um diesen Moment noch einmal erleben zu dürfen.
So viele Kleinigkeiten, die ich mir nun zurück wünschte, die ich aber nie wieder erleben, hören oder fühlen würde. Mums Stimme (auch wenn sie manchmal ziemlich schrill war), ihre Umarmungen, ihr „Katie“, wenn sie mich zum Essen rief, Dads Lachen, wenn wir gemeinsam auf Mum losgingen oder sein Geschnarche, wenn er wieder einmal in seinem Sessel eingeschlafen war. Und wenn man dann seine Zeitung wegnehmen oder den Fernseher ausschalten wollte, dann sagte er immer „Ich bin wach, ich bin wach“.
Was sollte ich denn jetzt ohne meine Eltern machen? Ich war 17 und volljährig, aber ich brauchte doch noch meine Mum und meinen Dad. Wer würde mir denn jetzt meine Lieblingsessen kochen, mit wem konnte ich über Quidditch diskutieren und über wen sollte ich mich denn jetzt aufregen? Oh Gott und ich war auch noch genervt von Mums Brief gewesen und hatte über sie geschimpft. Die letzten Worte, die ich über meine Mum gesagt hatte, waren nicht gerade positiv gewesen. Und das letzte, was sie von mir gehört hatten, war nur eine kurze Antwort auf ihre Nachricht gewesen.

Ich komme. Ginny wird mich nach Weihnachten besuchen.

Entschuldigt, ich habe nicht viel Zeit. Aber ihr kennt das ja, die Pflicht ruft.

Bis dann,
Katherine


Wieso hatte ich mir nicht die fünf oder zehn Minuten Zeit genommen und ihnen einen richtig anständigen Brief geschrieben? Warum? Wahrscheinlich, weil ich es für selbstverständlich gehalten hatte, dass sie da waren und immer für mich da sein würden, bis sie alt und grau wären.
Irgendwann kamen keine Tränen mehr. Ich hatte einfach keine mehr. Severus hielt mich immer noch im Arm und bot mir ein Taschentuch an. McGonagall stand noch immer hinter dem Stuhl, auf dem ich vorhin gesessen hatte.
„Geht es Dir gut“, wollte Severus wissen.
„Körperlich, ja.“
„Können wir irgendetwas für sie tun, Miss Miller“, mischte sich McGonagall ein. „Sollen wir irgendjemanden benachrichtigen?“
„Die Eltern meiner Mutter leben noch, aber...“
„Sie wurden bereits vom Phönixorden benachrichtigt. Genauso wie Ihr Onkel.“
„Gut, dann... Nein, sonst niemanden. Und das einzige, was ich möchte... Severus, ich will zu Draco!“
„Ich weiß, aber das geht leider nicht, Katherine“, antwortete er mir. „Er ist nicht im Land. Er ist auf einer Auslandsmission und wird erst in ein paar Tagen zurück kommen.“
Da waren sie wieder, die Tränen, die vorher versiegt waren, stiegen mir wieder in die Augen. Doch sie mussten noch ein klein wenig warten.
„Wie ist es passiert“, fragte ich daher.
„Das willst Du gar nicht wissen“, war seine Antwort. „Quäle Dich doch nicht damit, meine Kleine. Es ist so schon schlimm genug.“
„Bitte, Severus, ich muss es wissen.“
„Nein, das würde Dich nur...“
„Ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren. Es waren meine Eltern, verdammt nochmal! Und jetzt sind sie tot. Ich will wissen, wie sie gestorben sind. Waren es Todesser? Rück endlich raus mit der Sprache, Severus oder ich zwinge Dich dazu, Veritaserum zu trinken.“
„Miss Miller“, rief McGonagall erschrocken aus.
„Ist schon gut, Minerva“, sagte Severus beschwichtigend. „Sie ist im Moment nicht ganz Herr ihrer Sinne. Was meinen Sie, soll ich es ihr erzählen?“
„Meiner Meinung nach schon.“
Severus seufzte, als hätte er etwas anderes erhofft. Dann fing er an zu erzählen.

„Also gut, Katherine, aber ich möchte gleich, dass Du weißt, dass weder ich noch Draco dabei waren. Ich persönlich habe nur durch eine Nachricht des Dunklen Lords davon erfahren. Deine Eltern standen anscheinend schon einige Zeit unter Beobachtung. So wie es aussieht, hat meine Seite es geschafft, Bellatrix Lestrange und ihren Ehemann ins Haus gegenüber zu schleusen.“
Der Brief meiner Mutter fiel mir ein. Hatte sie nicht erwähnt, dass die Familie von gegenüber ausgezogen und dafür ein Ehepaar eingezogen war? Wieso hatte ich nicht gleich geschaltet? Tragen immer schwarz. Seltsame Leute. Wieso hatte ich nicht Severus darüber informiert?
„Deine Eltern standen, heimlich natürlich, unter dem Schutz des Phönixordens. Aber irgendwie haben die Lestranges es geschafft, die Wächter auszuschalten. Dann sind sie ins Haus Deiner Eltern eingedrungen und haben sie entführt. Sie haben sie direkt zum Dunklen Lord gebracht.“
Oh Gott. Das durfte alles nicht wahr sein.
„Aber wieso“, fragte ich leise. „Meine Eltern haben ihm doch nie etwas getan. Sie sind einfach nur in ihre Arbeit gegangen und haben ein ganz normales Leben geführt. Ich verstehe das alles nicht.“
„Katherine, kannst Du Dir nicht vorstellen, warum der Dunkle Lord Deine Eltern verschleppen ließ? Ich habe Dir doch gesagt, dass er...“
Weiter brauchte er gar nicht sprechen. Ich wusste es auch so. Wegen mir. Voldemort hatte sie umgebracht, weil ich mich in meinem Traum nicht für seine Seite entschieden hatte. Es war alles meine Schuld. Wenn es mich nicht gäbe, würden sie noch leben. Wie sollte ich jemals mit dieser Schuld leben können? Ich hatte den Tod verdient, jetzt, hier, sofort.
Ich brach erneut in Tränen aus. Ich hätte mich doch für ein Leben mit Draco entscheiden sollen, doch ich konnte es einfach nicht. Ich könnte niemanden umbringen. Halt, das stimmte nicht ganz. Voldemort würde ich jetzt mit Freuden töten, weil er und seine Anhänger mir schon so viel angetan hatten. Doch das wollte ich jetzt nicht alles aufzählen. Es tat einfach zu weh.
„Severus“, meinte ich schließlich, als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte. „Ich will es sehen.“
„Was willst Du sehen, Kleines?“
„Stell Dich nicht so dumm. Ich weiß genau, dass Du weißt, was ich meine. Ich will sehen, wie meine Eltern gestorben sind.“
„Nein, Katherine, das halte ich für keine gute Idee.“
„Ich weiß, dass er Dir die Tat übermittelt hat. Mit seinen Gedanken oder was auch immer das ist, wenn er ein Dunkles Mal berührt. Zeig es mir, sofort. Ich muss das einfach wissen, damit ich... es auch wirklich glauben kann.“
„Nein, Miss Miller, tun Sie sich das nicht an“, mischte sich McGonagall wieder ein. „Behalten Sie ihre Eltern so in Erinnerung, wie sie waren. Sie sollten nicht...“
„Es ist mir egal, was ich sollte oder nicht“, schrie ich sie an. „ICH MUSS DAS SEHEN! AUF DER STELLE!“
Severus und McGonagall tauschten einen besorgten Blick. Ich wusste genau, was in ihren Köpfen vor sich ging. Sie fragten sich, ob ich lebensmüde oder vielleicht sogar verrückt geworden sei. Doch dann seufzte Severus und wandte sich an sie.
„Minerva, wären Sie bitte so freundlich und würden mir das Denkarium aus dem Schrank geben?“
„Severus, sie wollen ihr das doch nicht wirklich zumuten“, rief sie aus. „Das arme Ding macht so doch schon genug mit. Wenn sie...“
„Es ist Katherines Recht, das zu sehen, wenn sie es möchte. Es waren ihre Eltern.“
„Gerade aus dem Grund sollte sie nicht sehen, wie sie umgebracht werden.“
„Doch“, fiel ich den beiden ins Wort. „Doch, genau das sollte ich. Hören Sie, Professor McGonagall, ich muss das tun. Auch wenn es mehr als nur weh tun wird. Aber ich brauche das, um es verarbeiten zu können und um einen weiteren Grund zu haben gegen Voldemort zu kämpfen.“
„Na schön“, erwiderte sie. „Wie Sie wollen, aber wenn es Ihnen zu viel wird...“
„Dann bringe ich sie raus“, warf Severus ein. „Ich werde Katherine nämlich nicht allein da durch lassen.“
McGonagall seufzte und ging schließlich zu einem Schrank neben dem Kamin. Sie holte eine große, flache, mit Runen verzierte Steinschale heraus und brachte sie zum Schreibtisch.
„Danke, Minerva“, sagte Severus. „Sie können jetzt auch wieder zurück in den Unterricht gehen. Aber könnten Sie mir einen Gefallen tun und Molly und Arthur Bescheid geben, dass ihre Tochter sowie Miss Miller in circa drei Stunden bei ihnen eintreffen? Sagen Sie ihnen auch, was passiert ist und dass Katherine ein wenig Hilfe gebrauchen könnte.“
„Natürlich, Severus“, antwortete sie und verließ den Raum.
Er zog seinen Zauberstab und zog sich einen silbrigen Faden aus dem Kopf. Ich konnte nicht sagen, ob er flüssig oder gasförmig war. Er blieb an Severus' Zauberstab hängen und er ließ ihn in die Schale gleiten.
„Okay, Katherine“, meinte er. „Ich sage es Dir jetzt nur einmal. Wenn ich den Eindruck habe, dass es Dir zu viel wird, dann werde ich Dich aus diesen Gedanken raus holen. Hast Du mich verstanden? Keine Widerrede! Bist Du bereit?“
„Muss ich wohl“, seufzte ich.
Plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, ob es so eine gute Idee war.
„Katherine, Du musst das nicht machen. Tu Dir doch so etwas nicht an.“
„Doch, Severus, ich muss das tun. Begreifst Du denn nicht? Sie sind nur meinetwegen tot.“
„So darfst Du gar nicht erst denken, Katherine.“
„Ich denke aber so, klar? Und niemand kann mich daran hindern, denn ich kenne die Wahrheit. Jetzt lass uns endlich gehen.“
Ich stand von seinem Schoß auf, trat zum Schreibtisch und steckte meinen Kopf ins Denkarium. Dann fiel ich kopfüber hinein.

Ich landete in einem großem, dunklen Saal. Ein Ballsaal, so wie es aussah. An der Decke hing ein riesiger schwarzer Kronleuchter. Die Wände waren schwarz, die Fenster mit Tüchern verhangen. Die einzige Lichtquelle kam von einem Feuer im Kamin, der auf der anderen Seite des Raumes stand. Davor stand ein riesiger Ohrensessel, in dem jemand saß. Aber ich konnte nur Vermutungen anstellen, denn der Jemand hatte mir den Rücken zugewandt.
Da landete Severus neben mir.
„Komm mit, wir gehen ein wenig näher ran“, sagte er mit normaler Stimme.
„Kann er uns denn gar nicht hören“, wollte ich wissen.
„Nein und sehen auch nicht. Die Dinge sind bereits geschehen und man kann sie nicht mehr ändern. Wir sind unsichtbar.“
Da wurde die Tür aufgestoßen und meine Eltern wurden von den Lestranges herein gezogen. Sie sahen furchtbar aus. Meine Mutter schien zwar unverletzt zu sein, doch ihr Haar war wirr und sie versuchte sich auch jetzt noch, sich zu wehren. Mein Vater dagegen war halb bewusstlos, denn er blutete ziemlich stark aus einer Platzwunde am Kopf.
„Herr, wir haben sie“, rief Bellatrix Lestrange. „Es ist uns endlich gelungen, diese Schwachmaten von Auroren auszuschalten und die Schutzzauber zu lösen.“
„Wurde aber auch langsam Zeit“, ertönte eine eiskalte Stimme, die ich nur zu gut kannte, vom Stuhl herüber. „Das war quasi in aller letzter Sekunde. Denn wie lange hatte ich Euch Zeit gegeben, Bella?“
„Bis Weihnachten, Herr“, sagte sie würdevoll.
Ich lockiges schwarzes Haar ging ihr fast bis zu den Ellenbogen. Und dieser Blick erst. Da bekam selbst ich eine Gänsehaut und ich war immerhin unsichtbar.
„Bringt sie zu mir“, befahl der Dunkle Lord und stand aus seinem Sessel auf. Dann drehte er sich um.
Es war, als wäre mein schlimmster Albtraum war geworden. Er trug einen schwarzen Umhang, was seine blasse Haut weiß erscheinen ließ, und hatte keine Haare auf dem Kopf. Seine Nase sah aus, wie die einer Schlange, aber am schlimmsten waren die Augen. Auch die waren wie bei einer Schlange geformt, die Pupillen waren nicht rund, sondern länglich und spitz. Die Farbe allerdings war rot. Es sah einfach nur furchterregend aus.
Bellatrix und ihr Mann schleiften meine Eltern zu ihm und schmissen sie dann einfach auf den Fußboden, direkt vor Voldemorts Füße.
„So, so, so“, sagte er. „Wenn das mal nicht Hannah und Steve Miller sind. Wie lange schon warte ich darauf, Sie endlich kennen zu lernen.“
„Was wollen Sie von uns“, fragte Mum zögerlich und sah zu ihm auf.
Ich konnte nicht anders, ich bewunderte sie für ihren Mut. Ich an ihrer Stelle hätte keinen Ton heraus bekommen.
„Können Sie es sich denn gar nicht vorstellen“, fragte Voldemort ironisch.
„Nein, tut mir leid, Sir.“
„Dann wissen Sie also nicht, dass Ihre Tochter Katherine (mein Name aus seinem Mund klang wie Gift) mit einem von meinen Dienern zusammen ist?“
Mums Augen weiteten sich vor Schreck. Ich sah, wie sie angestrengt nachdachte.
„Sie lügen“, rief sie schließlich laut.
„Ach, meine Liebe, leugnen ist leider zwecklos. Wie kommt dann das hier in meinen Besitz? Kommt Ihnen die Schrift irgendwie bekannt vor?“
Er reichte meiner Mutter und meinem Vater ein Blatt Pergament. Ich trat hinter sie und warf einen Blick darauf.

Lieber, Draco

stand da in meiner mehr oder weniger ordentlichen Handschrift.
Oh Gott, das durfte nicht wahr sein. Wie bitte kam der Dunkle Lord an einen der Briefe an meinen Liebsten?
„Das... das ist...“, stotterte meine Mutter.
„Kates Handschrift“, vollendete mein Vater ihren Satz.
Mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich hatte es ja gewusst. Ich war Schuld am Tod meiner lieben Eltern.
„Sie sehen also, Ihre Tochter war nicht ganz ehrlich zu Ihnen“, meinte Voldemort. „Nun, kommen wir zurück zu Ihrer eigentlichen Frage, warum sie hier sind. Ich habe Ihrer Tochter angeboten, in meine Dienste ein zu treten, aber leider hat sie abgelehnt. Daher muss ich Ihr endlich einmal zeigen, was es bedeutet, Lord Voldemort einen Wunsch abzuschlagen.“
Er zog seinen Zauberstab.
„Nun, da mir Katherine doch sehr am Herzen liegt“, fuhr er fort, „möchte ich ihr natürlich auch nicht weh tun. Denn wenn ich das täte, würde ich einen meiner fähigsten Anhänger verlieren und das wäre doch sehr bedauerlich. Deswegen unterbreite ich Ihnen, Hannah, Steve, den gleichen Vorschlag. Schließen Sie sich mir an und es wird keinem etwas geschehen. Vor allem Ihrer reizenden Tochter nicht. Sie ist ja so hübsch. Leider bin ich Ihr noch nicht persönlich begegnet, aber das ist sicher nur noch eine Frage der Zeit.“
„Lassen Sie Kate in Ruhe“, rief nun mein Vater. „Sie hat Ihnen nichts getan. Sie ist doch gerade erst 17, sie hat noch ihr ganzes... AAAAH!“
Ich schrie auf. Voldemort hatte seinen Zauberstab auf meinen Dad gerichtet und folterte ihn. Ich wollte seine Schreie nicht hören, doch auch wenn ich mir die Finger noch so tief in die Ohren steckte, so hörte ich sie trotzdem.
„STEVE“, schrie meine Mutter und warf sich auf ihn. Doch damit konnte sie ihm nicht helfen, mein Vater schrie und zuckte immer noch.
„Sie Narr“, sagte der Dunkle Lord. „Ihre Tochter ist nicht so brav, wie Sie immer denken. Wenn Sie wüssten, was sie alles tut, dann würden Sie nicht mehr so von ihr denken.“
„Unsere Katherine ist die beste Tochter der Welt“, entgegnete mein Dad. „Auch wenn sie uns vielleicht nicht immer die Wahrheit sagt. Deswegen lieben wir sie trotzdem.“
Er nahm meine Mutter bei der Hand.
„Sie können mit mir machen, was sie wollen“, sagte er mutig. „Aber was mich angeht, so werde ich mich Ihnen nie anschließen. Sie sind böse, falsch und ein Mörder. Mit so etwas wie Ihnen werde ich mich definitiv nicht abgeben.“
„Na, wenn das so ist“, erwiderte Voldemort und grinste süffisant. „Avada Kedavra!“
Der Fluch traf meinen Vater mitten im Gesicht. Er fiel nach hinten um und knallte leblos auf den Boden.
„NEIN“, schrien meine Mutter und ich gleichzeitig, nur dass sie die Möglichkeit hatte, in anzufassen. Sie lief zu ihm und schmiss sich an seine Brust. „Steve, oh mein Liebling, bitte nicht. Bitte wach wieder auf. Lass mich nicht hier allein zurück.“
Sie schluchzte laut auf. Die Tränen liefen ihr die Wangen hinunter und mir auch. Doch ich wusste, dass es noch nicht vorbei war.
Voldemort schien das ganze nicht zu interessieren, im Gegenteil, er wirkte eher genervt. Er ging zu meiner Mutter, packte sie an den Haaren und zog sie daran hoch. Mum schrie laut auf, schlug aber um sich. Sie versuchte, sich zu wehren. Sie krallte ihre Fingernägel in Voldemorts Gesicht und spuckte sogar in seine Richtung. So hatte ich sie noch nie erlebt. Sie schien zur Furie zu werden, wie ich, wenn ich sauer wurde.
Doch der Dunkle Lord reagierte darauf auf seine Weise. Er stieß meine Mutter zurück auf den Boden. Dann riss er seinen Zauberstab nach oben und schrie: „Crucio!“
Nun war es meine Mum, die bebte und schrie wie am Spieß.
Ich hielt das fast nicht mehr aus. Es war furchtbar mit anzusehen wie sie litt. Es war die Hölle, aber ich musste es durchstehen, das war ich meinen Eltern einfach schuldig.
„Katherine, ich kann das hier jederzeit beenden“, sagte Severus neben mir und erschreckte mich dabei fast zu Tode. Ich hatte ganz vergessen, dass er auch noch da war.
Ich wusste nicht, wie lange Voldemort noch weiter machte, doch irgendwann hörten die Schreie auf. Er ging auf meine Mutter zu, die keuchend am Boden lag und mit Tränen in den Augen zu ihm aufsah.
„Nun, Hannah, wie entscheidest Du Dich“, wollte er von mir wissen. „Willst Du Deinem Mann in den Tod folgen oder willst Du eine gute Mutter sein und Dich um Deine Tochter kümmern. Sie wird Dich jetzt sehr brauchen, nach allem, was heute hier passiert ist. Sie war doch sicher Daddys kleiner Liebling, oder? Du kannst das aber nur tun, indem Du Dich mir anschließt.“
Das konnte nicht wahr sein. Er stellte sie immer noch vor die Wahl. Sie sollte sich zwischen mir und meinem Vater entscheiden.
Meine Mutter sah zu dem Leichnam meines Vaters hinüber.
„Steve, es tut mir leid“, meinte ich sie flüstern zu hören.
Doch dann geschah etwas seltsames. Ich konnte ihre Gedanken hören, als würde sie sie mir direkt ins Ohr sprechen.

Ich weiß, ich habe Dir immer versprochen, mich um Katie zu kümmern, wenn etwas mit Dir geschehen sollte, aber ich kann einfach nicht in einer Welt ohne Dich leben. Es tut mir so leid.

„Ich werde mich Dir niemals anschließen“, schrie sie deshalb Voldemort an.
Er seufzte. „Wie schade!“
Dann hob er erneut seinen Zauberstab, doch ich konnte schon nicht mehr hören, was er sagte. Mein Gehirn schaltete einfach ab. Ich sah nur noch einen Strahl grünen Lichts.
„Den Rest erspare ich Dir“, meinte Severus, packte mich am Ellenbogen und kehrte mit mir zurück.

Ich landete wieder in seinem Büro und musste mich erst einmal setzen. Das war doch zu viel gewesen. Ich starrte einfach nur geradeaus und war zu keiner Bewegung mehr fähig. Nicht einmal eine Träne konnte ich mehr vergießen.
„Katherine, mein Kleines, geht es Dir gut“, wollte Severus wissen, doch ich war nicht fähig, ihm zu antworten. „Katherine, bitte sag doch etwas. Rede mit mir. Ich muss wissen, wie es Dir geht. KATE!“
Ich zuckte zusammen. Noch nie hatte er mich so genannt. Ich sah ihn an. Er stand neben mir, hatte die Hand auf meiner Schulter und blickte mich sorgenvoll an.
„Es... es... geht schon“, stotterte ich. „Das war nur doch ziemlich heftig. Ich kann nicht fassen, dass er sie einfach so umgebracht hat, ohne mit der Wimper zu zucken. Und das alles ist nur meine Schuld!“
„Nein, meine Süße“, erwiderte mein Freund und strich mir dabei sanft über den Kopf. „Wenn der Dunkle Lord sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann kann man nichts dagegen tun.“
„Aber er hat es doch nur getan, um mir eins auszuwischen“, schluchzte ich nun doch wieder. „Hätte ich mich nicht in Draco verliebt, wüsste er nicht einmal, dass es mich gibt. Wäre ich nicht schwanger geworden, wäre Voldemort nie auf die bescheuerte Idee mit der dritten Todessergeneration gekommen und wenn ich ihm in meinem Traum gesagt hätte, dass ich mich ihm anschließe, dann hätten meine Eltern in Frieden weiter leben können.“
„Du hast was getan?“
„In der Nacht, bevor ich Dir von meinen Träumen erzählt habe, habe ich geträumt, dass Voldemort mir einen Deal vorschlägt. Ich konnte mich entweder für ein Leben als Todesserin entscheiden oder eben für ein Leben voller Qualen. Aber ich konnte mich einfach nicht für ihn entscheiden. Ich wäre keine gute Todesserin. Ich bringe es ja noch nicht mal über mich, ein Küken zu töten, geschweige denn einen Menschen.“
„Davon hättest Du mir erzählen müssen, Katherine.“
„Ich weiß, aber... ich dachte, das wäre nur ein Traum gewesen. Verstehst Du? Ich habe das nicht für ernst genommen. Ich bin Schuld, dass meine Eltern sterben mussten. Nur ich allein. Niemand sonst.“
„Das ist nicht wahr! Katherine, der Dunkle Lord hätte sie so oder so irgendwann entführen lassen. Bitte, lass Dich dadurch jetzt nicht fertig machen. Du darfst trauern, ja, aber Du musst auch stark bleiben. Für sie! Ich bin mir sicher, dass Deine Mum und Dein Dad der Meinung waren, dass Du die richtige Entscheidung getroffen hast!“
„Meinst Du?“
„Sie sind eher gestorben, als sich Voldemort anzuschließen.“
Da wusste ich, dass er recht hatte.
„Severus, was ist dann passiert“, wollte ich wissen. „Nachdem er sie...“
„Ich möchte Dir das eigentlich ersparen, aber... Du wirst es sowieso irgendwann erfahren. Er hat seine Schlange...“
„STOPP! Sprich es nicht aus. Bitte, das ertrage ich nicht. Wo sind sie jetzt?“
„Sie wurden nicht aufgefressen, falls Du das meinst. Er hat ihre Leichen zurück in Euer Haus geschickt, damit Du sie findest.“
Tränen stiegen mir in die Augen, doch ich wurde auch zornig. Was für ein makaberes Dreckschwein war er eigentlich? Was sollte das sein? Ein Weihnachtsgeschenk vielleicht?
„Was... was soll ich jetzt tun?“
„Du wirst mit Ginny noch heute in den Fuchsbau reisen. Molly und Arthur wissen bereits Bescheid. Dann muss die Beerdigung organisiert und ein Haufen anderes Zeug geklärt werden. Danach wirst Du nach Hogwarts zurück kehren und hoffentlich einen guten Abschluss hinlegen. Hör zu, Kleines, ich weiß besser wie jeder andere, wie Du Dich gerade fühlst. Aber mache nicht die gleichen Fehler wie ich. Behalte Deine Eltern so in Erinnerung, wie sie waren und nutze dies, um noch stärker zu werden. Du musst Dich mit aller Kraft gegen ihn wehren und versuchen es zu vermeiden, dass er Dich in die Finger kriegt. Ansonsten sind Deine Eltern umsonst gestorben.“
„Ich tue mein bestes.“
„Ich weiß. Und ich werde alles tun, um Dich zu beschützen.“
„Danke.“
Da flog die Bürotür auf und Ginny kam herein gerannt, mit McGonagall im Schlepptau.
„Kate, meine Süße“, rief sie laut. „Es tut mir ja so leid. Ich habe es gerade erfahren.“
„Ginny“, flüsterte ich und Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Dann lief ich zu ihr und schmiss mich in ihre Arme.


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