Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 28: Ein unglaubliches Geschenk

von Dilli

„Wie hat Severus Dich erreicht“, fragte ich Draco, nachdem er sich nach einer Ewigkeit von mir gelöst hatte.
„Das hat er gar nicht“, antwortete mir mein Liebster. „Also schon, aber erst nachdem ich schon wieder im Lande war. Du musst wissen, wenn ich im Auftrag des Dunklen Lords unterwegs bin, dann schirmt mich ein Zauber von der Außenwelt ab. Ich bin nur für IHN erreichbar. Aber vorgestern Abend habe ich auf einmal gespürt, dass Du mich brauchst. Erinnerst Du Dich, dass ich die Kette, die ich Dir letztes Jahr geschenkt habe, mit einem Zauber belegt habe, dass ich spüren kann, wenn es Dir schlecht geht?“
Ich nickte.
„Ich habe die Schlange meiner Kette als Gegenstück eingesetzt. Vorgestern wurde sie ganz warm und ich hatte das merkwürdige Gefühl, dass mit Dir etwas nicht stimmt. Ich habe sofort um Erlaubnis gebeten, nach England zurückkehren zu dürfen und ich erhielt sie. Was seltsam war, denn normalerweise bekomme ich die nie. Ich reiste also zurück und kaum, dass ich wieder englischen Boden unter den Füßen hatte, erreichte mich eine Nachricht von Severus, dass er mich dringend sprechen muss. Ich apparierte sofort zu ihm nach Hogwarts. Er erzählte mir, was passiert war und ich wollte natürlich sofort zu Dir, aber ich wusste ja nicht, wie Du auf mein Auftauchen reagieren würdest. Vielleicht würdest Du mich ja gar nicht mehr sehen wollen, nachdem ich mich das letzte Mal wie ein kompletter Vollidiot aufgeführt habe. Severus meinte zwar, Du hättest Dich beruhigt und dass Du mich mehr als jemals zuvor bräuchtest, aber ganz sicher konnte ich nicht sein. Doch als ich dann Deine Rede hörte und gesehen habe, wie Du hier am Grab stehst, da wurde mir bewusst, wie sehr ich Dich liebe und dass ich um Dich kämpfen würde, egal, was passiert. Du bist so eine starke Frau, Katherine. Wie hältst Du das nur aus? Du hast schon so viel verloren und trotzdem stehst Du immer noch aufrecht. Ich kenne viele, die an diesem Schmerz, den Du in den letzten Monaten erlitten hast, längst zerbrochen wären.“
In meinen Augen sammelten sich bereits die Tränen, angesichts dieser Liebeserklärung. Ich war einfach so froh, dass mein Schatz wieder bei mir war.
„Na ja“, antwortete ich ihm. „Es gibt da etwas, dass mich durchhalten lässt und das ist der Gedanke an Dich. Du bist der Grund, warum ich immer weiter mache. Weil ich weiß, dass Du mich liebst und weil ich Dich über alles liebe. Die Hoffnung, irgendwann mit Dir für immer zusammen sein zu können macht mich stark.“
„Oh, Katherine, ich liebe Dich!“
Erneut legten sich seine Lippen auf meine. Langsam ließ er seiner Zunge heraus gleiten und strich dabei sanft über meine. Sofort spürte ich eine prickelnde Erregung in mir aufwallen und bekam aber ein schlechtes Gewissen. Durfte ich so etwas eigentlich fühlen, nach allem was passiert war?
„Entschuldigt, dass ich Euch beiden Turteltäubchen störe“, unterbrach uns eine Stimme, die ich nur zu gut kannte. Ich riss mich von Draco los.
„Ginny, was machst Du hier“, fragte ich meine Freundin, die plötzlich neben uns erschienen war.
„Nach Dir sehen, Kate, was denn sonst“, sagte sie grinsend. „Da drin fragen sich schon alle, wo Du bleibst.“
Sie deutete mit dem Daumen über ihre Schulter auf das Lokal, in dem der Leichenschmaus stattfand.
„Aber wie ich sehe, bist Du anderweitig beschäftigt.“
Ihr Grinsen wurde, wenn möglich, noch breiter.
„Ja, kann man so sagen“, erwiderte ich leicht beschämt.
Meine Freundin hatte mich soeben das erste Mal beim Knutschen erwischt und das war mir peinlich. Ich war einfach nicht der Typ, der so etwas öffentlich machte. Ein bisschen Privatsphäre gehörte da schließlich mit dazu.
„Das freut mich für Dich. Malfoy!“ Sie nickte meinem Liebsten zu.
„Weasley“, antwortete Draco.
Uh, das klang aber sehr frostig. Da bekam ich ja gleich eine Gänsehaut. Aber jahrelange Feindschaft kann man nun mal nicht einfach so ausknipsen. Das würde ich von den beiden auch gar nicht verlangen.
„Hör mal, Kate“, wandte sich Ginny wieder an mich. „Du solltest Dich wirklich langsam mal da drinnen blicken lassen.“
Ich stöhnte auf. „Aber ich will nicht. Ich habe keinen Bock auf diese ganze Scheiße. Ich würde viel lieber...“ Ich warf einen Blick auf Draco. Blicke sagten mehr als tausend Worte.
„Ich weiß“, sagte Ginny daraufhin. „Es geht auch nur darum, dass die anderen kurz sehen, dass mit Dir alles in Ordnung ist. Mein Eltern und Remus sind nämlich schon kurz davor, raus zu kommen und nach Dir zu sehen. Und ich glaube kaum, dass Du Dich von ihnen beim Knutschen erwischen lassen willst, wenn es Dir schon bei mir peinlich ist.“
Da hatte sie allerdings recht. Sie kannte mich einfach zu gut.
„Na schön, dann komme ich eben mit“, seufzte ich und wandte mich dann an meinen Schatz. „Möchtest Du mitkommen oder wartest Du hier draußen?“
„Ich glaube, es ist besser, wenn ich warte“, antwortete er mir. „Ich glaube, da drin wären sie alles andere als begeistert, wenn ein Todesser in die Feier platzt. Aber keine Angst, ich werde noch da sein, wenn Du wieder kommst.“
„Das will ich doch hoffen.“
Er hatte wirklich recht. Wie würden Remus und Co bloß reagieren? Ganz zu schweigen von Mrs Weasley. Nein, nein, so war es definitiv besser.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, hauchte Draco ein Küsschen auf den Mund und verschwand dann mit Ginny in der Gaststätte.

„Kate, da bist Du ja“, rief Mrs Weasley laut und wirkte mehr als erleichtert. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Wo hast Du nur so lange gesteckt?“
Ich warf einen Blick auf Severus, der hämisch grinste und sich ein Stück seiner Schwarzwälder Kirschtorte in den Mund schob. Er hatte anscheinend sein ganz eigenes Bild im Kopf.
„Ich habe mich noch einmal von Mum und Dad verabschiedet“, antwortete ich Mrs Weasley und streckte in Gedanken Severus die Zunge raus. Natürlich sorgte ich dafür, dass er dieses Bild auch ja zu sehen bekam.
„So lange“, fragte Remus, der mit den Weasleys am Tisch saß. „Du warst über eine Stunde da draußen.“
„Ja und“, meinte ich schnippisch. „Entschuldige, dass so etwas ein klein wenig länger dauert.“
„Ist schon gut, Kate“, unterbrach mich Mr Weasley. „Wir haben uns nur Sorgen gemacht. Das ist alles.“
„Tut mir leid, ich wollte nicht unfreundlich erscheinen“, erwiderte ich. „Ich bin nur ein wenig am Ende mit den Nerven. Hören Sie, Mr Weasley, wäre das für Sie in Ordnung, wenn ich diese Nacht nicht bei Ihnen im Fuchsbau übernachte?“
„Wieso fragst Du? Das wäre mehr als nur unsicher. Mir wäre es lieber...“
„Ich möchte einfach noch einmal eine Nacht zuhause verbringen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich das meinen Eltern schuldig bin. Außerdem möchte ich morgen gleich damit anfangen, die Sachen meiner Eltern ein wenig auszumisten. Ich weiß, das mag früh klingen, aber je eher ich das hinter mich bringe, desto besser ist es. Umso früher kann ich anfangen, das alles zu verarbeiten.“
„Von mir aus gerne, aber...“
„ARTHUR“, rief Mrs Weasley dazwischen. „Du willst doch nicht allen Ernstes zulassen, dass sie die Nacht dort alleine verbringt? Das ist viel zu gefährlich.“
„Aber ich möchte niemanden dabei haben (im Leben nicht)“, warf ich ein. „Bitte, ich werde wahrscheinlich die ganze Nacht nur heulen und das muss wirklich niemand hören. Und das Ausmisten möchte ich auch lieber alleine machen. Wegen den ganzen Erinnerungen, die da dran hängen.“
„Kate, das ist viel zu gefährlich“, war Mrs Weasleys Antwort. „Was ist, wenn Dir irgendetwas passiert? Das könnte ich mir im Leben nicht verzeihen. Nichts da, Du kommst mit uns zurück.“
„Ich sage es ja nur ungern, Mrs Weasley und ich möchte sie wirklich nicht verletzen, aber ich bin volljährig. Es tut mir leid, ich möchte nicht undankbar erscheinen, aber ich brauche diese eine Nacht. Bitte, mehr verlange ich doch gar nicht.“
Das war gemein, ich weiß, aber ich brauchte Draco so sehr, dass es weh tat. Wenigstens für eine Nacht, denn morgen Abend würde er eh schon wieder zurück müssen.
Ich war Severus einen hilfesuchenden Blick zu. Jetzt sag doch auch mal was. Hilf mir in Gottes Namen. Wieso hättest Du sonst mit Draco Kontakt aufgenommen. Halloooo, Erde an Fledermaus, äh, Severus.
„Also meiner Meinung nach, könntet ihr Katherine diese Nacht ruhig gönnen“, mischte er sich, ENDLICH, in die Diskussion ein. Halleluja, er hatte mich er-, nein, gehört.
„Severus, das kann nicht Dein Ernst sein“, giftete Mrs Weasley ihn an. „Du müsstest selbst am besten wissen, in welcher Gefahr Kate eigentlich schwebt.“
„Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich sie ohne Schutz zurück lassen will“, gab mein Freund zurück. „Ich selbst werde das Haus mit allen nur möglichen Schutzzaubern belegen und sollte Kate doch einmal nach draußen gehen wollen, muss sie sich halt desillusionieren. Morgen kann ich auch gerne nach ihr sehen.“
Mrs Weasley bebte fast vor Zorn. Sie hatte sich von ihm wirklich anderes erhofft.
„Remus, Arthur, jetzt sagt doch auch einmal was“, sagte sie wütend.
Oje und schon wieder war ich Schuld an einem Streit. Wie bekomme ich das nur immer hin?
„Ich finde, Severus hat recht“, meinte Mr Weasley kleinlaut.
„Ich bin auch der Meinung“, erwiderte zu meiner Überraschung Remus. „Hör zu, Molly, Kate ist volljährig. Du kannst es ihr also nicht verbieten, die Nacht in ihrem Haus zu verbringen. Und wie Severus so schön gesagt hat, können wir sie auch dort schützen.“
„Aber sie braucht doch“, wollte die Mutter meiner Freundin erwidern, aber Remus schnitt ihr das Wort ab.
„Molly, Kate braucht das vielleicht wirklich. Lass sie. Es hat doch keinen Sinn, darüber zu streiten und dann hinterher wütend aufeinander zu sein.“
Er zwinkerte mir zu. Was vermutete er? Wahrscheinlich genau das richtige.
„Na schön, meinetwegen“, gab Mrs Weasley schließlich nach. „Aber morgen um 10 Uhr bist Du wieder da. Hast Du mich verstanden?“
„Ja, habe ich, Mrs Weasley“, antwortete ich schnell. „Und danke nochmal. Ich gehe dann jetzt.“
„Willst Du denn keinen Kuchen?“
„Nein, danke, ich habe keinen Hunger.“
„Schon wieder, aber...“
„Lass sie, Molly“, fiel ihr Severus ins Wort (Er sandte mir die Worte „Du bekommst heute noch genug Süßes“ im Kopf). „Katherine, ich werde später vorbei kommen und Dein Haus mit Schutzzaubern belegen, wenn es Dir recht ist. Ich würde dann anklopfen.“
„Ist mir recht.“
Dann umarmte ich kurz Ginny und lief schnell wieder nach draußen zu meinem Liebsten.

Ich rannte zum Friedhofseingang, doch Draco war nirgendwo zu sehen. Ich drehte mich auf der Stelle und sah mich um, aber ich konnte ihn nirgends entdecken.
Da wurde ich auf einmal von hinten gepackt. Ich stieß einen kleinen, spitzen Schrei aus, doch sofort legte sich eine Hand über meinen Mund. Ich bekam Panik und mein Atem beschleunigte sich.
„Pscht, meine Liebe, ich bin es doch nur“, flüsterte mir mein Liebster ins Ohr. „Tut mir leid, ich wollte Dich nicht erschrecken. Ich saß dort hinten auf einer Bank.“
„Wegen Dir hätte ich mich beinahe zu Tode erschreckt“, giftete ich ihn an.
„Ich habe mich doch schon entschuldigt.“
Er drehte mich zu sich um und gab mir einen Kuss, der leider viel zu schnell endete.
„Was machen wir jetzt, meine Süße?“
„Hmmm, ich dachte mir, Du möchtest einmal sehen, wo ich aufgewachsen bin.“
„Bist Du denn schon dazu bereit, wieder in das Haus von Deinen Eltern zu gehen? Es ist immerhin erst zwei Tage her, dass sie...“
„Irgendwann muss ich es ja doch tun. Und je länger ich es aufschiebe, desto schlimmer wird es. Das hat zumindest immer mein Vater zu mir gesagt, wenn ich meiner Mutter etwas zu beichten hatte. Ich glaube, das Prinzip lässt sich auch hier anwenden. Außerdem hat Severus bereits gesagt, dass er das Haus mit Schutzzaubern belegen will, also, was bleibt mir anderes übrig?“
„Na gut, wenn Du willst. Ich würde liebend gern sehen, wo Du Deine Kindheit verbracht hast. Zeigst Du mir dann auch die Lichtung, von der Du gesprochen hast?“
„Vielleicht morgen. Heute möchte ich einfach nur die Zeit mit Dir genießen?“
„Klingt gut. Wo geht es lang?“
„Es ist am anderen Ende des Dorfes, ungefähr 20 Minuten von hier. Ich weiß nicht, willst Du laufen oder apparieren?“
„Apparieren wäre mir lieber. Das geht schneller.“
„Und ich dachte immer, ich bin faul.“ Ich grinste ihn an.
„Ich bin nicht faul, sondern nur bequem. Das ist ein riesen Unterschied.“
„Bestimmt!“
Draco lachte mich an.
„Katherine, es ist wirklich schön, dass Du Dich nicht ganz davon runter ziehen lässt. Du kannst sogar noch kleine Witzchen reißen.“
„Andernfalls würde ich es auch nicht überleben. Weißt Du, meine Eltern haben meine Scherze immer geliebt. Sie haben immer gesagt, ich bin ihr kleiner Sonnenschein, weil ich so viel lache. Sie würden es sicher nicht wollen, dass ich mich jetzt völlig hängen lasse.“
„Das glaube ich auch. Wollen wir?“
Draco reichte mir seine Hand. Ich sah sie fragend an.
„Ich kenne den Weg doch nicht“, sagte er kleinlaut.
„Dann frag doch einfach. Wieso haben Männer nur immer so ein Problem damit, nach dem Weg zu fragen?“
„Weil es einfach schöner ist, wenn die Frau sagt, wo es lang geht.“
„Das werde ich mir merken und Dir bei Gelegenheit unter die Nase reiben. Du weißt schon, wenn Du wieder einmal einen auf großen Pascha machst und mir Befehle erteilen willst.“
„Hätte ich doch nur nichts gesagt.“
„Tja, dafür ist es jetzt schon zu spät.“
Dann nahm ich seine Hand und wir drehten uns gemeinsam auf der Stelle.

Es war schön, mit Draco gemeinsam zu apparieren. Dadurch wurde das unangenehme Gefühl, durch einen Schlauch gepresst zu werden, viel angenehmer.
Wir landeten genau auf dem kleinen Kiesweg, der zu unserem Haus führte und keine 50 Meter dahinter begann der Wald. Ich sah mich um. Es sah alles noch genauso aus, wie ich es im Sommer verlassen hatte, nur dass keine Blumen im Vorgarten wuchsen. Aber was hatte ich auch anderes erwartet? Eine abgebrannte Ruine vielleicht oder zumindest eingeschlagene Fenster? Aber es gab nichts dergleichen. Das Haus sah so aus, als wäre alles beim Alten, als hätte kein schlimmes Verbrechen hier seinen Anfang genommen.
„Das ist es also“, riss mich mein Liebster aus meinen Gedanken. „Hier bist Du aufgewachsen?“
„Ja, genau“, antwortete ich ihm.
„Es sieht nett aus. So ruhig, warm und einladend. Ganz anders als mein Zuhause. In dem Herrenhaus, in dem ich lebe, gibt es überwiegend kalten Steinfußboden, Kronleuchter und all so einen Schnickschnack. Mir gefällt so ein kleines Häuschen am Waldrand viel besser. Es ist gemütlicher und wohnlicher und...“
„Man kann nicht so viele ungebetene Übernachtungsgäste da behalten“, rutschte es mir heraus.
Draco lachte.
„Ja, da hast Du allerdings recht, Katherine.“
„Wie oft soll ich es Dir noch sagen? Ich habe immer recht. Zumindest in 99,9 Prozent der Fälle. Wollen wir dann mal rein gehen?“
Ich wartete seine Antwort gar nicht ab und ging zu der blau gestrichenen Eingangstür. Ich zog meinen Schlüssel aus der Tasche meines Umhangs und versuchte ihn ins Schlüsselloch zu stecken, aber es ging nicht. Meine Hand zitterte wie Espenlaub. Was würde mich drinnen erwarten? Das pure Chaos oder würde alles so aussehen wie immer?
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine.
„Lass mich das machen, Katherine“, sagte mein Schatz leise.
Er nahm mir sanft den Schlüssel aus der Hand, sperrte die Tür auf und trat dann einen Schritt zur Seite, um mir den Vortritt zu lassen.
Schritt für Schritt tastete ich mich vorwärts. Es schien alles so wie immer zu sein. Alle Möbel standen an ihrem angestammten Platz. Vor mir war die hölzerne Treppe, die ins Obergeschoss führte, links von mir ging es in die Küche und rechts in unser Wohnzimmer. Ich warf einen Blick in letzteres hinein und wäre beinahe davon gelaufen. Da stand er, groß und mit roten und goldenen Kugeln geschmückt, wie jedes Jahr, unser Weihnachtsbaum, den meine Eltern anscheinend noch her gerichtet hatten. Auch ein Päckchen lag darunter.
Draco war genau hinter mir und fasste mich am Arm, als ich einen Schritt in das Wohnzimmer machte.
„Katherine, nein, tu Dir das nicht an“, meinte er beschwörend. „Es ist noch zu früh.“
Ich versuchte mich von ihm los zu machen.
„Lass mich“, zischte ich leise. „Das ist immer noch mein Haus und meine Entscheidung. Ich muss das tun.“
„Aber...“
„Nein, kein Aber, Draco. Bitte, ich möchte doch nur sehen...“
„Es wird Dir weh tun.“
„Es tut so schon genug weh. Schlimmer kann es eh nicht mehr werden.“
Mein Liebster wollte mich immer noch nicht los lassen. Also tat ich das einzige, was mir in diesem Moment einfiel. Ich holte aus, schlug blindlings zu und riss mich los. Ich glaubte, seine Nase getroffen zu haben, denn Draco stöhnte auf und griff sich ins Gesicht. Das tat mir in diesem Moment auch überhaupt nicht leid, denn er wusste genau, wie ich reagierte, wenn man mich aufzuhalten versuchte.
Mit vier schnellen Schritten war ich bei unserem Weihnachtsbaum, ließ mich auf die Knie fallen und zog das Geschenk zu mir herüber. Es war mehr als nur leicht. Es wog praktisch gar nichts. Ich riss das Geschenkpapier auf und öffnete die Schachtel, die zum Vorschein gekommen war. Darin war ein Briefumschlag und eine Karte. Zuerst öffnete ich das Kuvert. Ein kleiner silberner Schlüssel fiel mir in die Hand. Was sollte das? Mein Weihnachtsgeschenk war ein Schlüssel? Ein bisschen wenig oder? Halt Moment, Katherine, denk doch einmal nach. Schlüssel schließen Dinge auf, also muss das eigentliche Geschenk das Ding sein, dass der Schlüssel aufschließt. Klingt kompliziert, ist aber wahrscheinlich so. Aber was konnte es sein? Hmm, vielleicht brachte die Karte ja die Lösung. Ich griff in den Karton und zog sie heraus. Als ich sie auf machte, erkannte ich die schöne geschwungene Handschrift meiner Mutter darin.

Meine liebe Katie,

wir wünschen Dir frohe Weihnachten.

Ich weiß, Du bist jetzt wahrscheinlich etwas verwirrt, was Dein Geschenk angeht, aber Dad und ich meinten, dass es langsam Zeit ist, in Deine Zukunft zu investieren. Da Du ja im Sommer Deine Aurorenausbildung in London beginnen willst, haben wir uns gedacht, wir schenken Dir etwas, dass Du dann vielleicht brauchen wirst.
Ich rede jetzt nicht von Büchern oder etwas anderem, nein, das hast Du alles schon. Ich rede von einer eigenen Wohnung in der Stadt, damit Du nicht immer nach Hause kommen musst, wo Du aber immer herzlich willkommen sein wirst. Es wird langsam Zeit, dass Dad und ich Dich ziehen lassen, weil Du schon erwachsen bist, auch wenn wir das nicht immer einsehen wollten.

Die Wohnung, die wir Dir schenken möchten, liegt in Mayfair, also ganz in der Nähe vom Hyde Park. Sie wird Dir sicher gefallen. Sie hat sogar eine Dachterrasse. Und wehe, Du machst Dir jetzt Sorgen wegen des Geldes. Wir haben sie recht günstig bekommen, da Dad sie von einem Kollegen abkaufen konnte.

Noch einmal fröhliche Weihnachten, Katie.

In Liebe,
Mum und Dad


Ich musste die Karte fünfmal durchlesen, bevor ich begriff. Meine Eltern hatten mir doch tatsächlich eine eigene Wohnung gekauft. Die zwei waren verrückt. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Wieso nur hatten sie das gemacht?
„Katherine, ist alles in Ordnung“, fragte Draco hinter mir besorgt.
Ich wandte mich zu ihm um und sah ihn leicht lächelnd an. Mir war gerade DIE Idee schlechthin gekommen.
„Meine Eltern haben mir eine Wohnung geschenkt“, sagte ich leise. „Damit ich dort einziehen kann, wenn ich mit der Schule fertig bin und meine Ausbildung zur Aurorin anfange.“
„Sie haben was?“
Wortlos reichte ich ihm die Karte und ließ ihn selbst lesen. Ihm fiel die Kinnlade runter.
„Das ist aber ein sehr großzügiges Geschenk.“
„Mehr als das. Es ist das beste Geschenk aller Zeiten. Draco, weißt Du denn nicht, was das heißt?“
„Nein, ich habe keine Ahnung.“
Das war ja wieder einmal typisch Mann. So lange es nicht ums Essen ging, dachten die nicht von 12 Uhr bis Mittag.
„Draco, wenn ich eine Wohnung habe, von der der Dunkle Lord nichts weiß, dann könnten wir endlich zusammen ziehen. Natürlich erst, wenn ich mit der Schule fertig bin. Aber dann hätten wir endlich die Möglichkeit, für immer zusammen zu sein.“
„Du hast recht.“
Sag ich doch.
Dann grinste mich mein Liebster an und ich lächelte zurück. Ich verspürte zum ersten Mal seit langem so etwas wie einen Hoffnungsschimmer aufleuchten. Meine Eltern hatten mir, ob bewusst oder unbewusst, genau das geschenkt, was ich so dringend brauchte. Sie hatten mir quasi den Ausweg aus dieser ganzen Scheiße vor die Füße gelegt. Und dafür würde ich ihnen für immer dankbar sein. Wir würden zwar dann noch immer nicht außer Gefahr sein, aber solange man uns nicht aufspüren konnte, würde schon alles gut werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
„Soll ich Dir jetzt den Rest vom Haus zeigen“, wollte ich von meinem Schatz wissen und stand auf. „Tut mir übrigens leid, dass ich Dich vorhin geschlagen habe.“
„Das soll ein Schlag gewesen sein“, fragte Draco frech. „Da hab ich schon weitaus schlimmeres erlebt, Mrs Malfoy.“
„Das kann ich mir vorstellen. Komm mit, ich zeig Dir mal, wo ich so meinen Unfug getrieben habe.“
Ich nahm ihn an der Hand und zog ihn mit nach oben.

Kurz darauf lagen wir gemütlich in meiner Badewanne. Nachdem ich Draco den Rest des Hauses gezeigt hatte (das Schlafzimmer meiner Eltern hatte ich gemieden), hatte mein Liebster den Vorschlag gemacht, uns ein wenig in der Wanne zu entspannen, aber natürlich erst, nachdem Severus noch vorbei geschaut hatte, um uns mitzuteilen, dass das Haus jetzt mit diversen Schutzzaubern belegt war.
Ich lag zwischen Dracos Beinen und spürte seine Erregung in meinem Rücken. Es gefiel mir, dass er meinetwegen so fühlte. Aber ich hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, ob ich mich überhaupt so wohl fühlen durfte. Immerhin war es erst zwei Tage her, dass meine Eltern gestorben waren, aber in Dracos Gegenwart fühlte ich mich einfach geborgen und konnte das alles für eine Weile vergessen. Außerdem hätten meine Eltern bestimmt gewollt, dass ich nach vorne schaute.
„Was möchtest Du morgen alles machen“, wollte Draco von mir wissen. „Du weißt, ich habe nur noch bis abends Zeit, dann muss ich zurück.“
„Ich weiß, das hast Du mir schon gesagt“, erwiderte ich. „Ich dachte mir, zuerst zeige ich Dir meine Lichtung und dann könnten wir einen Blick in meine neue Wohnung werfen. Ich bin wirklich gespannt, wie die ist und wie meine Mutter sie eingerichtet hat. Sie hat eigentlich einen recht guten Geschmack, wenn es um so etwas geht. Nachmittags wollte ich dann die Sachen meiner Eltern ein wenig ausmisten. Ich möchte nicht ständig an sie erinnert werden, wenn ich hierher komme. Je länger ich das hinaus zögere, umso schwerer wird es. Verstehst Du?“
„Ja, ich verstehe. Und ich werde Dir helfen, so gut ich kann.“
„Danke, das ist lieb von Dir.“
Er nahm einen Waschlappen und fuhr damit behutsam über meine Brüste. Das fühlte sich herrlich an. Ich ließ meinen Kopf gegen seine Schulter sinken und genoss seine Zärtlichkeiten. Draco küsste sanft meinen Hals. Dann ließ er seine Hand langsam zwischen meine Beine gleiten. Ich stöhnte auf. Ich wusste, dass ich diese Gefühle eigentlich nicht verdient hatte, aber das war mir im Moment so was von scheißegal. Ich wollte Draco, jetzt, hier, gleich, sofort.
„Oh, Katherine, meine Liebe, Du hast mir ja so gefehlt“, flüsterte mein Schatz mir ins Ohr und knabberte zärtlich daran. „Der Gedanke daran, dass ich Dich vielleicht verloren habe, hat mich fast zum Verzweifeln gebracht.“
„Mich auch“, hauchte ich und drehte mich zu ihm um. Ich schlang die Arme um seinen Hals und presste mich eng an ihn. Ich wollte seine Nähe spüren.
„Geht es Dir auch wirklich gut? Ich möchte Dich zu nichts zwingen. Also bitte sag mir, ob Du auch wirklich dazu bereit bist.“
„Draco, bitte, hast Du denn wirklich das Gefühl, dass ich nicht bereit bin?“
„Nein, das nicht, aber es ist mir nicht ganz geheuer. Du hast immerhin einen großen Verlust erlitten.“
„Genau deswegen ja. Hör zu, Draco, ich fühle mich einfach so wohl und geborgen bei Dir. Du hilfst mir dabei, das alles für eine Weile zu vergessen. Und jetzt küss mich endlich.“
Ich wollte ihn zu mir herunter ziehen, aber er blockte ab.
„Katherine, bist Du Dir denn auch wirklich sicher?“
„Mehr als nur das. Jetzt halt endlich die Klappe!“
„Nichts lieber als das.“
Er senkte sich zu mir herab und küsste mich endlich. Langsam ließ er die Zunge heraus gleiten und berührte damit die meine. Ich stöhnte auf und wollte mich noch enger an ihn pressen, aber da rutschte ich plötzlich weg. Die Badewanne war einfach zu glatt. Und zu eng, wenn ich das einmal so anmerken durfte.
„Ich glaube, es ist besser, wenn wir Dein Bett endlich entjungfern“, meinte Draco grinsend und stieg aus der Wanne.
Hmmm, wie sehr ich diesen Mann doch liebte. Wie gut er aussah! Und sein Hintern erst. So knackig und fest. Er schnappte sich ein Handtuch und wickelte es sich um die Hüften. Och Mann ey! Ich wollte diesen Anblick doch noch so gerne genießen. Das war einfach nicht fair.
Mein Schatz drehte sich zu mir um, reichte mir seine Hand und half mir aus der Badewanne. Er nahm mein Handtuch und rubbelte mich zärtlich trocken. Dabei streiften seine Lippen immer wieder meinen Körper.
Der Kerl trieb mich noch in den Wahnsinn, so sehr wollte ich ihn. Als ich ihm endlich trocken genug war – ich vermutete aber, dass er sich extra lange Zeit dafür gelassen hatte, dieser Mistkerl – hob er mich hoch und trug mich in mein Schlafzimmer. Vorsichtig legte er mich auf meinem runden Bett ab, blieb aber selbst noch stehen und und beäugte mich misstrauisch.
„Komm gar nicht auf die Idee, mich zu fragen, ob ich auch wirklich sicher bin“, giftete ich ihn an. Ich hasste es einfach wenn er mich warten ließ und das wusste er nur zu gut.
„Ich hab doch gar nichts gesagt“, meinte er grinsend.
„Ich kenne Dich einfach zu gut, Draco Malfoy.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, zog ich ihn zu mir aufs Bett und holte mir genau das, was ich brauchte. Liebe, Zärtlichkeit und unglaublich leidenschaftlichen Sex. Und es war mehr als nur befriedigend. Hinterher nahm mich Draco fest in den Arm, hauchte mir noch ein „Ich liebe Dich über alles, Katherine“ ins Ohr und ließ mich nicht mehr los bis ich eingeschlafen war.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wahrscheinlich haben sich darin irgendwann ein paar Eichhörnchen ein gemütliches Nest eingerichtet.
Jany Temime, Kostümbildnerin, über die Haare Prof. Trelawneys