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Alles nur aus Liebe - Kapitel 30: Gute Nachricht mit Folgen

von Dilli

Ich landete im Vorgarten des Fuchsbaus und machte mich sofort auf den Weg nach drinnen. In der Küche war niemand, aber aus dem Wohnzimmer waren deutlich Stimmen zu hören. Ich ging durch den Türbogen, der in den Raum führte und da saßen sie alle versammelt. Mr und Mrs Weasley, Ginny, Remus und Tonks. Sie redeten wild durcheinander und wirkten aufgeregt.
„Hallo, hier bin ich wieder“, sagte ich laut und sah, wie sie alle zusammen zuckten.
„Kate, da bist Du ja“, rief Mrs Weasley, sprang vom Sofa auf und kam zu mir herüber gelaufen um mich in eine stürmische Umarmung zu ziehen. „Du bist pünktlich, das ist gut. Aber wir haben uns ja schon solche Sorgen gemacht.“
„Was ist denn überhaupt los“, wollte ich wissen, denn die Situation kam mir mehr als merkwürdig vor. Allein schon, wie sie alle so beunruhigt drein blickten. „Ihr habt doch gewusst, wo ich bin. Ist irgendetwas passiert?“
Ich schaute meine Freunde an. Sie tauschten schnelle Blicke untereinander aus. Was war da los? Sie verhielten sich äußerst seltsam.
„Jetzt hört doch endlich auf damit“, unterbrach Ginny den stillen Austausch. „Das hatten wir doch alles schon. Kate findet es sowieso heraus. Und ich werde meine Klappe definitiv nicht halten.“
„Was ist los“, warf ich ein, doch niemand hörte auf mich oder wollte mir antworten.
„Ginny, wir haben Dir es doch schon erklärt“, sagte Remus und warf einen besorgten Blick auf mich. „Wir wollen Sie nicht noch mehr aufregen.“
„Genau, sie hat schon mehr als genug durch gemacht“, meinte Mr Weasley.
„Und vielleicht ist es ja auch gar nichts“, war Mrs Weasleys Meinung.
„Wir bilden uns sicher nur etwas ein“, stimmte ihr Tonks zu.
Was zur Hölle war da los? Wollten die mich verarschen oder was? Die behandelten wie Luft. Ich glaube, ich würde gleich explodieren.
„Hallo, Leute, ich bin auch noch da“, rief ich in die Diskussion hinein, die erneut aufgebrandet war. „Was ist passiert, verdammt nochmal? Wenn es um mich geht, dann habe ich auch ein Recht darauf, es zu erfahren. Außerdem bin ich ziemlich hart im Nehmen. Also, raus damit oder ich muss mit Ginny ganz dringend einen Spaziergang machen. Was muss ich nicht wissen, das ich sowieso herausfinden würde? Wenn es angeblich so eine Kleinigkeit ist, wie ihr tut, dann könnt ihr es mir auch ruhig sagen.“
Die vier Erwachsenen tauschten noch einmal einen seltsamen Blick und zuckten dann allerdings mit den Schultern.
„Hör zu, Kate“, begann Remus, ENDLICH, zu erzählen. Ich hasste es, wenn man mich so auf die Folter spannte. „Vielleicht ist es auch wirklich nichts, aber Artemis ist vorhin gekommen.“
„Ja und“, fragte ich und dachte allen Ernstes, dass die anderen durchgeknallt waren. Gut, ich hatte meine Eule eigentlich über die Ferien in Hogwarts lassen wollen, da er dort viel bessere Jagdmöglichkeiten hatte als hier. Aber was soll's, vielleicht hatte er mich vermisst oder so. So ungewöhnlich war das auch wieder nicht.
„Er hatte einen Brief für Dich dabei“, fuhr mein alter Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste fort.
„Ist das denn so erstaunlich?“ Die machten einen Aufstand wegen einem Brief? Die hatten sie nicht mehr alle.
„Weißt Du, Kate, es wäre viel einfacher, wenn Du mich ausreden lassen würdest (UPS!). Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass Artemis sich komisch verhält. Er wollte sich von keinem den Brief abnehmen lassen und das ist für eine Posteule, wie er es ist, doch sehr ungewöhnlich. Und Ginny meinte, dass er sonst nie so ist. Er hat sich auch nicht anfassen lassen, sondern sofort nach jedem gepickt, der sich ihm mehr als einen Meter genähert hat. Das ist doch sehr merkwürdig.“
Da hatte er eigentlich recht. So kannte ich meine Eule nicht.
„Und ihr wolltet mir das nicht sagen, weil...“, fragte ich recht verwirrt.
„Wie schon gesagt, wir wollten Dich nach Deinem Verlust nicht auch noch beunruhigen“, mischte sich Mr Weasley ein. „Vielleicht ist er einfach nur müde. Er hat einen anstrengenden Flug hinter sich.“
„Aber Ginny hat in einem Punkt recht“, gab ich zurück. „Ich hätte es so oder so heraus gefunden. Ich möchte nicht wie ein Baby behandelt werden, nur weil ich meine Eltern verloren habe. Ich halte einiges aus, auch wenn es natürlich schmerzt. Bitte beherzigt das in Zukunft. Also, wo ist Artemis jetzt?“
„In meinem Zimmer“, antwortete Ginny. „Er sitzt auf meinem Kleiderschrank und faucht, wenn man sich ihm nähert. Das kenne ich so nicht von ihm. Er hat sich doch auch in der Schule immer von mir berühren lassen, wenn ich ihn mir ausgeliehen habe.“
„Ich sehe sofort nach ihm“, meinte ich und ging in Richtung Treppe.

Nicht nur die Angst um meine Eule ließ mich die Treppe nach oben rennen, sondern auch die Neugier um was für einen Brief es sich handelte. Bestimmt war er von Severus. Aber was wollte er mir schreiben? Es gab eigentlich nichts zu sagen.
Ich kam vor Ginnys Zimmer an und öffnete vorsichtig die Tür. Langsam trat ich ein und sah mich um. Artemis saß tatsächlich auf dem Schrank, hatte sich zusammen gekauert und drückte sich an die Wand. Als er hörte, wie sich die Tür öffnete, stieß er sofort ein Fauchen aus und sträubte dabei sein Gefieder.
„Ganz ruhig, mein Junge“, sagte ich beschwichtigend. „Ich bin es doch nur. Komm herunter, mein Kleiner.“
Vorsichtig näherte ich mich dem Schrank. Eulen können ziemlich gefährlich werden, wenn sie aggressiv sind. Die hacken einem ohne zu zögern ein Auge mit ihrem spitzen Schnabel aus.
Artemis beäugte mich misstrauisch. So kannte ich ihn gar nicht. Irgendetwas war passiert. Aber was? War er angegriffen worden?
Dann kam ich vor dem Schrank an, doch er war zu hoch für mich. Ich ging zurück, ohne meine Eule aus den Augen zu lassen und schnappte mir Ginnys Schreibtischtstuhl. Langsam stellte ich ihn vor den Kleiderschrank und stieg hinauf. Jetzt war ich mit Artemis auf Augenhöhe. Ich streckte meine Hand nach ihm aus, blieb aber außer Bissweite. Den nächsten Schritt musste er machen.
„Komm zu mir, mein Junge“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Es wird alles gut. Ich tue Dir nichts. Na komm schon, Artemis. Ich möchte Dir doch nur helfen.“
Er schaute mich immer noch seltsam an, doch schließlich kam er ein Stückchen näher gekrochen. Meine Fingerspitzen konnten schon fast sein Gefieder berühren.
„Sehr gut, mein Kleiner. Nur noch ein kleines Stückchen, dann hast Du es geschafft. Was ist nur mit Dir geschehen?“
Meine treue Schneeeule überwand das letzte bisschen und kuschelte dann seinen Kopf in meine dargebotene Hand. Ich kraulte ihn am Hals und er schuhute leise.
„Das machst Du prima, mein Junge. Ich werde Dich jetzt herunter nehmen und mir Dich ein wenig genauer anschauen, okay?“
Noch einmal ein kleines Schuhu. Ich nahm vorsichtig meine zweite Hand zur Hilfe und hob ihn vom Schrank. Er flatterte mit dem rechten Flügel, aber den linken presste es fest an seinen Körper. Irgendetwas stimmte damit nicht. Zuerst nahm ich meiner Eule den Brief ab, den er an den rechten Fuß gebunden hatte. Ich erkannte das Wachssiegel von Hogwarts, aber der würde warten müssen. Artemis' Gesundheit ging einfach vor. Ich legte den Umschlag auf dem Schreibtisch ab.
Vorsichtig setzte ich mir meine Eule auf den Schoß und begann langsam, sie zu untersuchen. Ich brauchte nicht lange um den Grund für seine Aggressivität zu finden. Artemis hatte eine blutige Wunde am linken Flügel und es könnte auch der ein oder andere Knochen angeknackst sein, so komisch, wie er den hielt.
Ich wusste sofort, was das bedeutete. Man hatte versucht, ihn abzufangen. Vielleicht hatte man es sogar geschafft, was ich aber bezweifelte, denn der Brief konnte nicht gelesen worden sein, da das Siegel noch intakt war.
Was sollte ich denn jetzt machen? Artemis war verletzt, aber ich kannte mich mit dem Verarzten von Eulen leider nicht aus. Vermutlich würde ich alles nur noch schlimmer machen. Ich brauchte dringend Hilfe.
„Hör zu, Artemis, mein Kleiner“, sagte ich zu meiner Schneeeule. „Das hier muss dringend versorgt werden, aber ich bin einfach nicht gut darin. Ich nehme Dich jetzt mit nach unten und lasse Mrs Weasley oder jemand anderen darauf schauen, okay? Die kennst Du doch alle. Du brauchst keine Angst zu haben, ich bleibe die ganze Zeit bei Dir. Ich gehe nicht weg! Du hast Deine Sache sehr gut gemacht, Artemis. Ich bin stolz auf Dich. Du bist die beste Eule, die man sich wünschen kann.“
Ich sprach zu ihm, wie zu einem kleinen Kind, aber im Grunde war er das auch für mich. Mein treuer Freund, auf den ich mich bisher immer hatte verlassen können, der sich anscheinend lieber hatte verletzen lassen, als mich zu enttäuschen.
Ich nahm ihn also hoch, drückte ihn sanft an meine Brust und lief mit ihm nach unten.

„Er ist verletzt“, rief ich laut und übersprang die letzten beiden Stufen. „Ich brauche Hilfe, schnell.“
Sofort kamen alle herbei geeilt, was Artemis gar nicht zu gefallen schien. Er versuchte sich sofort gegen meinen Griff zu wehren, fauchte und krallte mir mit seinen Krallen in den Arm. Doch ich ließ ihn trotzdem nicht los.
„Nicht alle auf einmal“, sagte ich und trat einen Schritt zurück. „Ihr erschreckt ihn nur noch mehr.“
„Wo ist er verletzt“, wollte Mrs Weasley wissen, rannte zum Bücherregal und holte Gilderoy Lockharts Eulenratgeber für alle Fälle heraus.
„Am linken Flügel“, antwortete ich ihr. „Er blutet und hält ihn aber auch in einem ganz komischen Winkel.“
„Das müssen wir uns genauer ansehen“, meinte sie ruhig. „Bring ihn doch in die Küche, mein Schatz. Ginny, Du könntest auch mitkommen. Vielleicht brauchen wir Deine Hilfe. Du bist nicht umsonst im UTZ-Kurs für Pflege magischer Geschöpfe.“
„Ja klar, Mum“, sagte meine Freundin und kam mit durch den Türbogen.
Ich legte meine Eule sachte auf dem Esstisch ab. Er schien immer schwächer zu werden. Ich sah auf meine Hand. Sie war voller Blut. Was war da los? Das konnte kein normaler Angriff mehr gewesen sein. Ich vermutete irgendetwas magisches. Vielleicht ein Brandfluch oder Sectumsempra, der Schneidefluch. Tiere reagierten auf Magie teilweise noch stärker als Menschen. Warum das so war, wusste ich nicht.
„Wir müssen erst versuchen, die Blutung zu stoppen und die Wunde zu verschließen, damit ich genau sehen kann, was verletzt wurde“, erläuterte Mrs Weasley sachkundig. „Ihr beide müsst ihn festhalten, damit er nicht davonfliegt oder sich noch mehr verletzt. So, gut und jetzt den Flügel strecken.“
Artemis tat mir richtig leid, so wie er mich mit seinen großen Augen anschaute, aber es ging nicht anders. Mrs Wealey säuberte zuerst die Wunde mit Diptamessenz und verschloss sie anschließend mit einem leise gemurmelten Zauber. Dann untersuchte sie fachmännisch die Knochen.
„Es sieht so aus, als wären zwei kleine Knochen gebrochen“, meinte sie. „Aber die habe ich im Nu wieder geheilt. Episkey! So, das wäre das. Nun werde ich den Flügel nur noch schienen. Dann wäre es das besten, wenn Du ihn in Erols Käfig legst, Kate, damit er sich ein wenig ausruhen kann. Futter und Eulenkekse findest Du dort im Schrank.“
„Danke für die Hilfe, Mrs Weasley“, sagte ich zu ihr und war wirklich dankbar. Ohne sie wäre ich komplett aufgeschmissen gewesen. „Wissen Sie denn, wie sich Artemis diese Verletzung zugezogen haben könnte?“
„Er muss im Flug angegriffen worden sein“, antwortete sie mir zögerlich. „Aber es war kein anderes Tier, so viel kann ich mit Sicherheit sagen, denn sonst hätte Deine Eule noch weitere Kampfspuren aufgewiesen.“
„Meinen Sie denn, es war ein Fluch?“
„Ich... ich weiß es nicht.“
„Ach komm schon, Mum“, warf Ginny ein. „Das war so sicher ein Fluch wie das Amen in der Kirche. Artemis hatte keine Kratz- oder Bissspuren und Federn wurden ihm auch keine heraus gerissen. Er wurde direkt von unten angegriffen.“
„Ich meine das ja auch“, sagte sie. „Aber wer soll denn ausgerechnet Kates Eule abgefangen oder das zumindest versucht haben?“
Oh, mir würden da schon ein paar Kandidaten einfallen, doch das sagte ich Mrs Weasley jetzt lieber nicht. Sonst regt sie sich nur noch mehr auf. Aber mich interessierte, was die anderen darüber sagen würden. Deswegen schnappte ich mir meine Schneeeule, legte sie in Erols Käfig, der in der Küche stand und fütterte ihn. Dann ging ich ins Wohnzimmer.
„Und“, fragte Mr Weasley.
„So wie es aussieht, hat man versucht, ihn quasi abzuschießen“, antwortete ich seufzend und ließ mich in einen der bequemen Sessel fallen. „Wir haben Artemis wieder hin bekommen, aber er wirkt immer noch sehr durcheinander.“
„Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte Tonks.
„Wer hat Dir denn geschrieben, Kate“, wollte Remus wissen. „Gibt es irgendeinen Grund, warum man versucht haben sollte, ausgerechnet Artemis abzufangen?“
„Nicht dass ich wüsste“, seufzte ich. „Der Brief stammt von Sev..., äh, Professor Snape. Vielleicht wollte er mich über irgendwelche Änderungen in Hogwarts auf dem Laufenden halten, da ich doch jetzt Schulsprecherin bin. Ich weiß es nicht.“
„Das klingt aber seltsam für einen Schulleiter“, meinte Tonks.
„Ganz meiner Meinung“, stimmte Remus ihr zu.
„Ich weiß es nicht, okay“, rief ich laut aus. „Ich habe keine Ahnung, wieso man ausgerechnet meine Eule abfangen sollte oder was mein Schulleiter sich dabei denkt, mir einfach in den Ferien zu schreiben.“
„Bleib ganz ruhig, Kate“, versuchte mich Mr Weasley mich zu beruhigen, aber es funktionierte nicht.
Ich war einfach sauer. Ich hatte in der letzten Zeit schon genug mit gemacht und jetzt kamen diese indirekten Vorwürfe auch noch mit dazu. Dabei wusste ich es doch wirklich nicht.
„Ich will mich aber nicht beruhigen“, sagte ich schnippisch und trotzig wie ein kleines Kind. „Ihr werft mir vor, dass ich einen Brief von Snape bekommen habe, dabei weiß ich wirklich nicht, wieso. Es mag komisch klingen, ja, aber so ist es nun einmal.“
„Wir wollten Dir nichts vorwerfen“, mischte sich Tonks ein. „Es tut uns leid, falls es so rüber gekommen ist.“
„Wir fragen uns doch nur, was Du wirklich weißt und ob wir Dir irgendwie helfen können“, war Remus Meinung.
„Nein, ich weiß nichts“, giftete ich zurück. „Weder über Harry und die anderen, noch sonst irgendetwas. Mir sagt ja keiner was (gut, das stimmte nicht ganz). Und jetzt gehe ich ins Bett. Ich habe genug davon, mich ständig heraus reden zu müssen. Gute Nacht!“
Dann ließ ich sie einfach sitzen und ging zurück nach oben, um Severus' Brief zu lesen, den ich, um ehrlich zu sein, beinahe vergessen hätte.

Nachdem ich in Ginnys Zimmer gestürmt war, riss ich den Brief an mich und brach schnell das Wachssiegel, das, wie ich vorher schon gesehen hatte, ganz war. Der Brief war also nicht von jemand anderem geöffnet worden. Wieso also hatte man Artemis dann angegriffen?
Ich holte ein Blatt Pergament aus dem Umschlag und sah Severus krakelige Handschrift. Er musste die Nachricht noch schneller hin gekritzelt haben, als sonst, denn ich tat mich wirklich schwer beim lesen. Herrgott, der sollte dringend mal einen Schönschreibkurs besuchen.

Liebe Katherine, (Moment, das ist doch Dracos Spruch)

ich habe leider nicht viel Zeit, aber ich muss es Dir einfach mitteilen.

Phineas Niggellus konnte mir den Ort nennen, in dem Potter und seine Freundin sich aufhielten (Was war mit Ron?). Sie kampierten gestern Nacht im Forest of Dean. Ich habe, Deinem Wunsch gemäß, Potter das Schwert von Gryffindor überlassen. Ich habe es in einen See geworfen, damit er es heraus holen kann, denn wie ich Dir ja schon erzählt habe, kann man das Schwert nur durch einen Akt wahren Mutes erhalten und in einen zugefrorenen See zu springen, erschien mir mutig genug. Mein Patronus, Lilly, hat ihn hin geführt. Ich habe die Szene beobachtet. Potter entdeckte das Schwert und sprang tatsächlich in den See, was mich mit einer gewissen Genugtuung erfüllte. Er tauchte eine Weile lang nicht mehr auf und ich wollte ihn schon retten, aber dann kam plötzlich Weasley und holte ihn und das Schwert heraus.

Potter ist nun im Besitz dieses einzigartigen Artefakts und ich hoffe für ihn, dass er klug damit umgeht. Es ist ihm bereits gelungen, ein Seelenstück des Dunklen Lord zu zerstören.

Du siehst also, Katherine, ich habe mein Versprechen gehalten und Du hast nicht umsonst gelitten.

In der Hoffnung, dass es Dir soweit gut geht,
Dein Severus

Ich musste den Brief noch einmal durchlesen, ehe ich begriff. Dann hielt mich nichts mehr. Ich rannte zur Tür, riss sie auf und brüllte so laut ich konnte.
„GINNY!“
Plötzlich waren die Stimmen, die vom Wohnzimmer herauf gedrungen waren, verstummt.
„Kate, ist alles in Ordnung“, rief Mr Weasley nach oben. „Ist irgendetwas passier?“
„Nein, ich... Äh... Ich muss dringend mit Ginny sprechen“, antwortete ich ihm. „Ich habe eben etwas in einer Zeitschrift gesehen. Weiberkram, Sie verstehen?“
Keine Aufregung jetzt, Miller. Verplappere Dich nicht. Die anderen haben keine Ahnung von den Horkruxen oder Harrys Plan, sie zu zerstören. Und das sollte auch am besten so bleiben. Ich hoffte, die anderen nahmen mir meine Lüge ab.
„Sie ist gerade im Garten. Ich schicke sie Dir nach oben, Kate“, kam Mr Weasleys Antwort vom Fuß der Treppe und ich atmete tief durch. Gott sei Dank hatte ich die besten Lehrmeister, was das Lügen anging. Draco und Severus.
Dann hörte ich schnelle Schritte auf den Stufen nach oben poltern und endlich stand meine Freundin vor mir.
„Was ist denn los“, fragte sie verwirrt. „Dad meinte, Du hättest irgendeine bahnbrechende Entdeckung bezüglich PMS oder so in einer Zeitung gemacht und müsstest dringend mit mir darüber sprechen. Was soll dieser Mist? Du hast alle fast zu Tode erschreckt.“
Ich packte sie an den Schultern und schob sie in ihr Zimmer.
„Nicht hier draußen, Gin“, flüsterte ich.
„Was ist denn überhaupt passiert? Ich verstehe nur Bahnhof.“
„Das wirst Du gleich. Setzt Dich.“
Ich drückte sie auf ihren Schreibtischstuhl und reichte ihr den Brief. Sie las ihn sich mehr als einmal durch. Als sie fertig war, schaute sie mit in Tränen schwimmenden Augen zu mir auf.
„Es geht ihnen gut“, flüsterte sie. „Und sie haben das Schwert.“
„Weißt Du, was das bedeutet Gin“, fragte ich rein rhetorisch. „Sie haben endlich das Mittel, um die Horkruxe zu zerstören. Einen haben sie bereits vernichtet. Wenn sie noch weitere finden, können sie vielleicht bald zu uns zurück kehren und der Dunkle Lord kann vernichtet werden. Dann ist endlich Schluss mit dieser ganzen Scheiße.“
„Ich hoffe es.“
„Sei wenigstens einmal optimistisch. Das war mehr, als wir erhoffen konnten. Ich bin Severus ja so dankbar, dass er sein Versprechen gehalten hat.“
„Ja, das bin ich auch. Er ist wirklich ein guter Freund. Auch wenn es nicht meiner ist und vermutlich nie werden wird. Wo wir gerade von ihm sprechen. Wieso schreibt er eigentlich 'DEIN' Severus?“
Das war mir noch gar nicht aufgefallen. Ich war viel zu sehr mit dem Inhalt des Briefes beschäftigt gewesen, als dass ich so eine Kleinigkeit bemerkt hätte.
„Keine Ahnung“, antwortete ich ihr daher wahrheitsgemäß. „Vielleicht weil er mein Freund ist. Das macht man doch so, oder etwa nicht?“
„Also ich kenne das nicht so. Du hast mir doch auch immer nur 'Hi Ginny' oder 'Bis bald, Kate' geschrieben. Ich könnte mir vorstellen, dass unser lieber Herr Schulleiter etwas mehr für Dich empfindet, als er sollte.“
„Was meinst Du denn damit?“
„Ich glaube, dass er dabei ist, sich in Dich zu verlieben.“
Ich schaute sie zuerst nur verwirrt an, doch dann prustete ich los. Ginny hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank.
„So ein Quatsch, Gin“, brachte ich nach einer Ewigkeit heraus. „Also wirklich, Du bist echt ein Spaßvogel. Severus und sich in mich verlieben? Das ist echt der Witz des Jahres, nein, des Jahrhunderts. Ich bin eine seiner Schülerinnen. Gut, wir haben uns angefreundet, aber mehr steckt da wirklich nicht dahinter.“
„Bist Du Dir da so sicher?“
„Natürlich bin ich mir sicher. Ich kenne Severus viel besser als Du. Das ist nicht sein Stil, glaub mir.“
Und er wird immer nur die eine lieben, aber das verschwieg ich ihr jetzt lieber.
„Gehen wir doch einmal die ganze Sache Punkt für Punkt durch. Da gibt es so einige Dinge, die ziemlich offensichtlich sind. Also, erst einmal trifft er sich regelmäßig mit Dir.“
„Das muss er ja auch. Ich bin Schulsprecherin und wir müssen unsere Sprechstunden abhalten. Dazu kommt der Okklumentikunterricht, weil er mich zu schützen versucht.“
„Das wäre Punkt 2. Wieso versucht er, Dich ständig zu beschützen? Wieso macht er das beispielsweise bei mir nicht? Ich bin genauso in Gefahr wie Du. Mit mir hat er sich aber noch nie auf einen Kaffee oder so getroffen.“
„Er macht das, weil Draco sein Freund ist und er es ihm versprochen hat.“
„Das ist trotzdem sehr seltsam. Punkt 3: Er hat Dir erlaubt, die Nacht in seinem Bett zu verbringen und das mit ihm zusammen.“
„Moment, das habe ich Dir erklärt. Das hatte mit diesem Beschützerdings zu tun. Er wollte nicht, dass mich die Carrows mitten in der Nacht in den Gängen erwischten. Eine kurze Zeit später habe ich ja erfahren, wie das ist. Außerdem habe ich ihn getröstet, weil er traurig war.“
„Das wäre die nächste Sache. Du tröstest ihn und er tröstet Dich. Er umarmt Dich sogar, nennt Dich 'Kleines'. Das ist nicht normal. Kate, der will was von Dir.“
„Das stimmt doch gar nicht. Er ist einfach nur ein guter Freund.“
„Für Dich vielleicht, aber glaub mir, er sieht das anders. Es gibt für Männer keine normalen Freundschaften. Die haben immer nur das Ziel vor Augen, mit der Frau im Bett zu landen.“
„Jetzt übertreibst Du aber.“
„Soll ich Dir ein paar Beispiele nennen? Ron und Hermine, Harry und ich, Du und Dein Malfoy.“
Darüber musste ich kurz nachdenken und musste zugeben, dass sie in diesem Punkt recht hatte. Oh mein Gott, bitte nicht. War es wirklich möglich, dass Severus womöglich mehr für mich empfand als nur Freundschaft? Sollte ich ihn darauf ansprechen? Und wie würde er darauf reagieren, wenn es nicht stimmte? Oder schlimmer noch, wenn es wahr war?
„Darüber möchte ich mir jetzt keine Gedanken machen“, sagte ich, nachdem ich eine ganze Weile darüber nachgedacht hatte. „Für mich ist es nur Freundschaft. Aus, Schluss, Ende der Diskussion. Ich glaube einfach nicht, dass er mich liebt, dafür kenne ich seine Geschichte zu gut. Er braucht nur jemanden, der für ihn da ist und möchte dies vielleicht zurück geben. Ich habe schon genug Sorgen am Hals, als dass ich mich jetzt noch davon auffressen lassen kann. Wenn das alles vorbei ist, dann denke ich noch einmal genauer darüber nach, aber jetzt ist es wichtiger, dass der Dunkle Lord vernichtet wird. Und ich muss dringend herausfinden, was mit Artemis passiert ist.“
„Wie willst Du das denn anstellen?“
„Ganz einfach. Ich frage einen Todesser oder am besten gleich zwei.“
„Du willst was?“
„Ich rede von Draco und Severus, Ginny. Glaubst Du vielleicht, ich würde zu den Carrows gehen? Obwohl ich mir sehr gut vorstellen könnte, dass die ihre Finger im Spiel haben.“
„Gut, Du kannst Snape schreiben. Du meintest ja, dass die Briefe an den Schulleiter nicht geöffnet werden. Aber wie willst Du das mit Malfoy anstellen?“
„Dazu benutze ich einfach mein Weihnachtsgeschenk.“
„Häh?“
Ich zeigte ihr das Armband. Dazu war ich bei dem ganzen Trubel noch gar nicht gekommen.
„Da hängt ein magischer Spiegel dran“, erklärte ich ihr. „Wollen wir doch mal ausprobieren, ob das funktioniert.“
Ich strich sanft über den Spiegel, stellte mir sein Bild vor und murmelte leise „Draco“.
Sofort spürte ich, wie der Anhänger warm wurde und leicht zu vibrieren anfing. Zuerst sah ich nur mein Spiegelbild, doch dann wurde das Glas plötzlich milchig trüb und gab dann den Blick auf dunkle Wände und einen Schreibtisch frei. Daran saß jemand und beugte sich über ein Blatt Pergament. Es war mein Liebster.
„Draco“, sagte ich und sah, wie er zusammen zuckte. Dann warf er einen Blick auf mich.
„Katherine, meine Liebe“, flüsterte er leise, sodass ich ihn nur sehr schlecht verstand. „Was ist los? Ist irgendetwas passiert? Oder hast Du einfach nur Sehnsucht?“
„Nein, ich habe eine Frage. Man hat versucht, meine Eule abzufangen. Er sollte mir einen Brief von Severus bringen und kam verletzt hier an. Er hatte eine riesige Fleischwunde und zwei Knochen in seinem Flügel waren gebrochen. Weißt Du etwas davon?“
„Nein, ich habe nichts darüber gehört. Es ging also nicht von IHM aus. Vielleicht hat irgendjemand auf eigene Faust gehandelt. Hast Du eine Vermutung, wer es gewesen sein könnte?“
„Ich tippe auf die Carrows.“
„Das klingt logisch, wenn Artemis von Hogwarts aus los geflogen ist. Tut mir leid, dass ich Dir nicht helfen kann. Aber ich werde Augen und Ohren offen halten und Du versprichst mir, vorsichtig zu sein.“
„Bin ich doch immer. Na ja, meistens jedenfalls.“
„Danke, dass Du mir Bescheid gegeben hast.“
„Das habe ich Dir doch versprochen. Wie oft soll ich Dir denn eigentlich noch sagen, dass ich meine Versprechen in der Regel halte? Außer vielleicht das mit der Vorsicht?!“
„Tu mir einfach den Gefallen. Hör zu, Katherine, ich muss jetzt gleich los. Die Pflicht ruft. Und wenn ich schnell wieder in die Schule will...“
„Dann musst Du das tun, was man Dir aufträgt, schon klar. Dann zisch mal los.“
„Ich liebe Dich. Du fehlst mir jetzt schon.“
„Geht mir genauso.“
Dann hauchte er mir noch einen letzten Kuss zu und das nächste, was ich sah, war mein Spiegelbild.
„Was war das“, riss mich Ginny aus meinen Gedanken. Ich hatte ganz vergessen, dass sie ja auch noch da war.
„So funktioniert das eben mit diesen Spiegeln.“
„Echt krass. So und jetzt? Der Brief an unseren lieben oder verliebten Schulleiter?“
„Hör bloß auf damit!“
„War doch nur ein Spaß.“
Dann nahm ich mir Pergament und eine Feder zur Hand und begann zu schreiben. Wobei ich sorgsam darauf bedacht war, keine Formulierungen zu verwenden, die man eventuell missverstehen konnte. Freunde, also wirklich! Die konnten einen echt in den Wahnsinn treiben, egal ob sie männlich oder weiblich waren.


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