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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 32: Verhör

von Dilli

„Nanu, nana, wen haben wir denn da“, sagte Greyback und grinste mich fies an. „Wenn das nicht mal Dracos kleine Todesserschlampe ist?!“
Mir blieb nichts anderes übrig, als finster zu ihm hinauf zu starren, denn ich war ja immer noch versteinert. Doch obwohl ich es eigentlich sollte, verspürte ich keine Angst, sondern nur rasende Wut.
„Hat Dir wohl die Sprache verschlagen, wie? Och, tut mir leid, mein Fehler. Unser kleiner Stan hier hat Dich ja mit dem Pertificus Totalus getroffen. Das habe ich ja ganz vergessen. Weißt Du, wir haben ja so darauf gehofft, Dich hier zu treffen. Beim letzten Mal, als ich das Vergnügen hatte, Dich zu sehen, warst Du so gut wie tot. Schade eigentlich, das ich es nicht geschafft habe. Aber sag schon, wo hast Du denn Deine kleine Freundin gelassen? Die würde ich mir auch zu gerne mal vorknöpfen. Ich stehe auf kleine Rothaarige, musst Du wissen.“
Der Zorn flammte in mir auf, als ich an Bills entstelltes Gesicht dachte. Diesem Mistkerl musste man es mal dringend zeigen, aber ich war dazu im Moment nicht in der Lage. Ich versuchte mich gegen den Fluch zu wehren, aber er war einfach zu stark. Meine Gedanken wanderten zu Ginny. Ich hoffte, sie würde es zusammen mit Neville schaffen, sicher ins Schloss und zu Severus zu kommen. Vielleicht würde man mir dann zur Hilfe eilen.
Doch ich war auch stolz auf mich, denn ich hatte es geschafft, mein Versprechen gegenüber Harry zu halten. Ich hatte ihm versprochen, dass ich es nicht zulassen würde, dass Ginny etwas zustieß oder dass die Todesser sie in die Finger bekommen würden. Ich hatte Wort gehalten, aber dabei eine andere Zusicherung gebrochen. Ich hatte Severus und Draco (oh Gott, Draco! Der wenn mich in die Finger kriegt, bin ich so gut wie tot!!!) versichert, dass ich auf mich aufpassen würde und mich nicht unnötigen Gefahren aussetzte. Na ja, unnötig war das hier ja nicht, es sogar zwingend notwendig gewesen. Wäre ich nicht zurück geblieben, hätten die Todesser uns verfolgt und mit Sicherheit mich UND Ginny erwischt. Das wäre noch viel schlimmer gewesen, denn Ginny wäre das ideale Druckmittel für Harry gewesen und die ganze Horkruxsuche wäre umsonst gewesen. Das hatte ich nicht zulassen können, auch wenn ich dadurch jetzt mächtig in der Scheiße steckte.
„Was machen wir denn jetzt mit ihr, Fenrir“ wollte ein anderer Todesser von mir wissen. Mittlerweile standen sie zu Fünft um mich herum. Doch sie trugen alle ihre dämlichen schwarzen Masken, so konnte ich sie nicht erkennen. „Der Dunkle Lord hat doch ausdrücklich gesagt, dass wir beide mitbringen sollen. Aber die Weasley ist einfach so abgehauen.“
„Nein, Avery, die ist nicht abgehauen“, sagte Greyback und schaute dann zu mir. „Die hier hat sie weg geschickt. Fragen wir sie doch einfach mal, wohin. Also, Du hast es gehört, Schlampe. Erzähl uns doch mal, wo Deine kleine Freundin jetzt steckt. Hast Du sie vielleicht in Euer hässliches kleines Hauptquartier geschickt? Oder vielleicht doch in die Schule? Oder wo ganz anders hin? Na los, ich bin neugierig.“
Haha, der war gut. Wie sollte ich denn bitte irgendeinen Ton heraus bringen, wenn meine Kiefer zusammen kleben und die Zunge irgendwo am Gaumen hängt? Blöder Idiot!
„Entschuldige, ich habe es schon wieder vergessen“, erwiderte Greyback, als hätte er meine Gedanken gelesen, aber um die hatte ich eine sorgfältige Mauer herum gebaut, durch die es kein Durchdringen hab.
Na, das mit dem Alzheimer ging bei ihm ja schon früh los, denn so alt war der Werwolf ja auch wieder nicht, vielleicht so um die 40.
Er nahm seinen Zauberstab und richtete ihn auf mich. Sofort versteifte ich mich innerlich. Was würde er jetzt mit mir anstellen? Foltern oder mir irgendeinen anderen Fluch auf den Hals hetzen? Das würde ich mit meiner Allergie nicht überleben. Doch plötzlich lösten sich meine Kiefer, ich konnte mein Gesicht wieder bewegen. Der Rest meines Körpers allerdings blieb steif wie ein Brett.
„So, meine Kleine“ meinte Greyback erneut. „Jetzt sei schön brav (Ich und brav? Das ich nicht lache! Das ist eine Eigenschaft, die ich absolut nicht kenne) und erzähl uns doch mal, wohin Du Deine kleine Freundin mit ihrem Macker geschickt hast.“
„Ich habe keine Ahnung, wovon Du redest“, antwortete ich ihm und konnte mir ein sarkastisches Grinsen nicht verkneifen. Der würde von mir nie erfahren, wo Ginny war. Dieses Geheimnis würde ich mit ins Grab nehmen, wenn es sein musste.
„Verkauf mich nicht für dumm, Schlampe“, rief er aus. „Ich habe genau gesehen, wie Du die beiden weg gezaubert hast. Sonst hättest Du ja auch Deinen Schild aufrecht erhalten können.“
Trick 17, Kate, blöd stellen, sagte meine innere Stimme.
„Da klingelt gar nichts bei mir“, war deshalb meine glorreiche Antwort.
„Mach mich nicht wütend, Schlampe. Sonst droht Dir schlimmeres als der Tod, das verspreche ich Dir. Dann würdest Du nämlich darum betteln, das schwöre ich Dir.“
„Versuch es doch einfach. Ich habe nichts zu verlieren, im Gegensatz zu Euch allen hier. Euer feiner Lord wird nicht gerade begeistert sein, dass ihr nur einen Teil Eurer Aufgabe erfüllt habt.“
„Das bringt doch so alles nichts“, mischte sich ein anderer Todesser ein. „Lass mich mal ran, Greyback.“
Er trat vor, hob seinen Zauberstab und fixierte mich, doch nichts passierte, außer dass ich einen leichten Druck im Kopf spürte. Der Todesser versuchte in meinen Kopf einzudringen. Tja, da hatte er schlechte Karten, ich hatte einen guten Lehrmeister. Ich konnte nicht anders, ich musste lachen, auch wenn die mich für verrückt hielten. Ich war Severus im Moment einfach so dankbar, dass er mich so gequält hatte, aber ich mich jetzt verteidigen konnte. Mit einer gewissen Zufriedenheit erkannte ich, dass mein Gegenüber die Augen zusammen kniff und ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Dann brach er seinen Angriff ab.
„Sie beherrscht Okklumentik“, sagte er enttäuscht und wandte sich zu Greyback und den anderen um. „Da herrscht kein Durchkommen. Die Mauer ist so dick, ich habe keine Chance.“
„Wer hat Dir das beigebracht, Du kleines Biest“, wollte Greyback von mir wissen.
„Mir was beigebracht“, giftete ich zurück. Immer schön den Schein wahren und Severus da raus halten. „Ich habe überhaupt nichts gelernt. Ich habe einfach von Natur aus einen Dickschädel wie ein Elefant.“ Ich grinste ihn an, denn ich musste daran denken, dass Draco das immer zu mir sagte.
„Das ist wirklich ein Problem, Fen“, sagte ein anderer, dicklicher Todesser. "Wir sollten zu anderen Methoden zurück greifen.“
„Nein“, herrschte ihn der Werwolf an. „Du weißt, wie unser Auftrag lautete. Wir sollen diese kleine Mistkröte hier gefangen nehmen, aber ihr kein Haar krümmen. Schau nicht so, Jugson, mir stinkt das genauso wie Dir.“
Das hieß für mich erst einmal durchatmen. Vorerst würde mir nichts schlimmeres passieren. Wie gesagt, VORERST!
„Was machen wir jetzt“, wollte der Todesser namens Avery wissen. „Können wir denn einfach so zurück kehren ohne die andere? Die kleine Schlampe hat recht. Er wird außer sich sein vor Wut, weil wir seinen Auftrag nicht korrekt ausgeführt haben (Hihi, ich weiß).“
Wie oft muss ich es denn noch sagen? Ich habe immer recht, aber mir will ja niemand glauben. Noch einmal zum Mitschreiben.
§ 1: Kate hat immer recht.
§ 2: Sollte Kate einmal nicht recht haben, dann tritt automatisch § 1 in Kraft.
„Aber uns wird nichts anderes übrig bleiben“, meinte Greyback. „Er würde uns finden, egal wohin wir abhauen würden. Außerdem haben wir das wichtigere von den beiden Paketen ja.“
Ach ich war also das wichtigere? Durfte ich mich jetzt geehrt fühlen oder was?
Kate, Du bist verrückt, schimpfte mich meine innere Stimme. Definitiv und unwiderruflich durchgeknallt. Du solltest Dir in die Hose machen vor Angst, weil Du von Todessern gefangen wurdest und gleich zum Dunklen Lord gebracht werden wirst. Und Du hast nichts anderes im Kopf als sarkastische Kommentare? Bist Du jetzt völlig abgedreht?
Nein, das war ich nicht, aber, ob verrückt oder nicht, ich empfand so etwas wie einen kleinen Hoffnungsschimmer. Wo der Dunkle Lord war, würde auch Draco sein und vielleicht ergab sich dann eine Möglichkeit, dass wir gemeinsam fliehen konnten. Außerdem hatte ich meiner besten Freundin zur Flucht verholfen und ich hatte mein Versprechen gehalten. Das gab mir einfach Auftrieb.
„Ich weiß nicht“, sagte Jugson. „Er war das letzte Mal schon so wütend. Meint ihr wirklich, das ist eine gute Idee?“
Ich hatte die Schnauze voll. Diese ewigen Diskussionen gingen mir auf die Nerven. Ständig dieses Hin und Her.
„Habt ihr Euch jetzt dann endlich mal entschieden, was ihr mit mir anstellen wollt“, fragte ich sarkastisch. „Ich hätte nämlich besseres zu tun, als hier herum zu liegen und Euch bei Eurem blöden Geschwafel zuzuhören. Entscheidet Euch endlich mal!“
Ich sag's ja, ich war komplett durchgedreht.
„Halt Dein blödes Maul, Schlampe“, schrie Fenrir Greyback mich an.
„Du bist selbst Schuld“, giftete ich zurück. Ich lasse mich doch von ihm nicht anmaulen. Auch wenn ich gerade nicht in der Situation war, in der man eine dicke Lippe riskieren sollte. Aber, wie schon gesagt, ich hatte sowieso nichts mehr zu verlieren. Also, was soll's. „Du hättest einfach meinen Mund verschlossen lassen sollen. Hat Dir Deine Mutter etwa nicht beigebracht, dass man eine Frau lieber nicht zu Wort kommen lassen sollte? Die reden Dich in Grund und Boden, wenn es ist.“
„So, das reicht jetzt. Ich habe Dich gewarnt.“
Er zog nicht seinen Zauberstab, was schon mal gut war. Aber er holte aus und hieb mir seine Faust direkt an die Schläfe. Sofort umfing mich Dunkelheit.

Als ich aufwachte, bewegte sich der Boden unter meinen Füßen. Er schien aus feinem Kies zu bestehen. Anscheinend hatte man den Fluch von mir genommen, denn ich konnte meine Arme und Beine wieder bewegen, aber ich war gar nicht dazu in der Lage. Mein Schädel brummte einfach viel zu sehr. Immerhin trug man mich durch die Gegend, denn zum Laufen wäre ich wirklich zu schwach gewesen.
Hatte dieser Kerl sie eigentlich noch alle? Was verstand der unter kein Haar krümmen? Ich hoffte für ihn, dass Voldemort ihm gewaltig in den Hintern tritt.
Wir blieben stehen und ich lauschte der Dinge, die da kamen. Ich hörte, wie sich eine große Tür öffnete, dann Schritte auf einer steinernen Treppe, die auf Kies übergingen und sich zügig näherten.
„Was wollt ihr“, zischte eine weibliche Stimme.
„Guten Abend, Mrs Malfoy“, sagte Greyback. Wie, was, wo? Malfoy? War das etwa Dracos Mum und meine zukünftige Schwiegermutter? „Wir würden gerne zu Seiner Lordschaft. Bitte teilen Sie ihm mit, dass wir seinen Auftrag wunschgemäß ausgeführt haben und jetzt ein Geschenk für ihn hätten.“
„Der Dunkle Lord ist nicht da“, kam die Antwort von Narzissa Malfoy. „Er ist auf einer wichtigen Auslandsreise und wird nicht vor morgen zurück sein.“
„Aber wir haben doch eine wichtige Lieferung für ihn.“
„Wen habt ihr denn da?“
Plötzlich wurde ich auf den Boden geschmissen, an den Haaren gepackt und mein Kopf wurde in den Nacken gerissen. Ich stieß einen kleinen Schrei aus, denn es tat höllisch weh. Dann drückte man mir einen Zauberstab an den Hals und leuchtete mit einem anderen in mein Gesicht.
Ich schaute auf und sah das erste Mal Dracos Mutter. Sie war hübsch, gar keine Frage. Sie hatte lange, blonde Haare, die sie im Nacken zu einem eleganten Knoten geschlungen hatte. Ihre Augen waren Dracos Augen. Sie trug, überraschenderweise, keinen Umhang, sondern eine schwarze Jeans und eine schwarze Bluse. Ihr Alter – sie musste mindestens so alt sein, wie meine Mutter es gewesen war – sah man ihr überhaupt nicht an. Sie würde aussehen wie eine griechische Gottheit, würde sie nicht ein Gesicht machen, als hätte sie eben in eine Zitrone gebissen.
Narzissas Augen weiteten sich einen Moment, doch dann schaute sie wieder ganz normal. Hatte sie mich erkannt? Und wenn ja, was ging durch ihren Kopf?
„Schafft sie rein“, meinte sie zu meinen Begleitern. „Wir werden uns um sie kümmern.“
„Nein“, fauchte Greyback. „Der Dunkle Lord hat uns beauftragt, sie hierher zu bringen und wir werden sie nur persönlich übergeben. Sonst heimst ihr das Lob nur wieder für euch ein.“
„Ich würde mir das gut überlegen, Wolf“, erwiderte Mrs Malfoy. „Lautete Euer Auftrag nicht, dass Ihr ZWEI Mädchen entführen sollt? Ich sehe aber nur diese hier. Also, wo ist die andere?“
„Die kleine Schlampe hier hat sie fort geschickt.“
Seine spitzen Fingernägel gruben sich tief in meine Kopfhaut und hinderten mich so daran, mich zu wehren. Ich stieß ein leises Wimmern aus, denn der Schmerz wurde langsam unerträglich. Hinzu kamen meine Kopfschmerzen von meinem Aufprall auf dem Zugboden und Greybacks Schlag.
„Und ihr habt sie nicht befragt oder anderweitig versucht herauszufinden, wo die Weasley sich aufhält?“
Es war eine raue, kratzige Stimme, die antwortete. Ich tippte auf McNair, den Henker im Dienste des Ministeriums.
„Doch, haben wir, aber sie stellt sich einfach dumm. Das Problem ist auch, dass sie Okklumentik beherrscht. Wir konnten nicht in ihren Geist eindringen und die Anweisung des Dunklen Lords war sehr eindeutig. Wir dürfen diesem Biest hier nichts tun, sonst bekommen wir es mit ihm zu tun.“
„Wie schon gesagt“, seufzte Narissa Malfoy ungeduldig. „Bringt sie rein und wir kümmern uns darum. Und ich an Eurer Stelle würde tun, was ich sage, denn dann könnte ich eventuell versuchen, ein gutes Wort für Euch bei Seiner Lordschaft einzulegen.“
Ein Murmeln ging durch die Reihen meiner Entführer. Ja, genau, das muss auch noch bequatscht werden. Macht doch einfach, was sie sagt. Ist das denn so schwer? Typisch Männer. Trauen niemals einer Frau.
„Na schön“, sagte der Werwolf schließlich. „Wir überlassen sie Euch, aber nur unter einer Bedingung.“
„Du stellst Bedingungen“, fragte Dracos Mum ungläubig. „Hör zu, ich an Deiner Stelle würde lieber versuchen, die andere noch in die Finger zu kriegen, bevor ich hier so großspurig aufschwatzen würde.“
Wieder ein Murmeln. Ich konnte deutlich die Worte „Sie hat Recht“ hören.
„Na fein, Du kannst sie haben“, meinte Greyback, der anscheinend überstimmt worden war.
Macht endlich mal hinne, mir platzt noch der Schädel. Und warm ist es auch nicht gerade hier draußen, denn ich hatte ja nur Jeans und Pulli an.
Greyback ließ meine Haare los und schubste mich zu Narzissa Malfoy hin. Ich landete genau vor ihren Füßen und sie sah mich verächtlich an. Als wäre ich Dreck oder ein Stück Scheiße vielleicht. Na ganz toll, die hatte ja einen super ersten Eindruck von mir.
„War das denn so schwer“, sagte Mrs Malfoy. „Einen recht herzlichen Dank, die Herren. Incarcerus! Locomotor! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“
Sie hatte ihren Zauberstab gezogen und auf mich gerichtet. Zum dritten Mal in meinem Leben wurde ich gefesselt. Doch nun schwebte ich auch noch in der Luft. Meine zukünftige Schwiegermutter drehte sich um und ging auf das riesige, dunkle Herrenhaus zu, das im Hintergrund wartete. Ich flog hinter ihr her. Wir kamen in eine große, düstere Eingangshalle. Die Wände waren schwarz und überall hingen goldgerahmte Bilder von irgendwelchen Vorfahren. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen vernahm ich das endgültige Geräusch, als sich die gigantischen Flügeltüren hinter mir schlossen. So schnell würde ich hier wohl nicht wieder raus kommen.

Wir betraten einen riesigen Saal. Mir wurde schlecht. Es war genau der Raum, in dem Voldemort meine Eltern getötet hatte, da war ich mir sicher. Auch hier waren die Wände schwarz, doch diesmal waren die Fenster nicht verhangen, sodass wenigstens etwas Licht herein kam.
„Lucius, Bella“, rief Narzissa laut, während sie mich, gefesselt wie ich war, auf dem Boden ablegte. „Kommt her, schnell. Ich muss Euch etwas sehr wichtiges zeigen.“
Es dauerte ein wenig, bis die Tür am anderen Ende des Raumes aufging und ein hoch gewachsener Mann herein kam. Auch er hatte lange blonde Haare, außerdem eine spitze Nase und Augen wie ein Fuchs. Er hatte schon so einen arroganten Blick drauf. Jetzt wusste ich, von wem Draco das hatte, wobei ich dazu sagen muss, dass er das jetzt nicht mehr machte. Hinter ihm kam eine mittelgroße Frau mit langen, schwarzen Locken herein. Ich hatte sie schon einmal gesehen. Im Tagespropheten und in Severus' Erinnerung. Das war Bellatrix Lestrange, die Frau, die Nevilles Eltern in den Wahnsinn gefoltert und meine Eltern entführt hatte.
Sofort überkam mich eine unfassbare Wut. Diese Frau war Schuld am Tod meiner Eltern. Ich wollte sie am liebsten sofort umbringen, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass ich gefesselt und ohne Zauberstab war. Den hatte mir Greyback noch im Zug abgenommen und vorhin Narzissa Malfoy überreicht.
„Was ist denn los, Zissy“, fragte Bellatrix Lestrange Dracos Mutter. „Was schreist Du denn so herum?“
„Ist irgendetwas passiert“, wandte Lucius Malfoy ein.
„In der Tat“, antwortete Dracos Mum. „Wir haben Besuch. Eben waren Greyback, Jugson, Avery, McNair und Shunpike hier und haben uns ein Geschenk für Seine Lordschaft vorbei gebracht. Ein wahrhaft großes und willkommenes Geschenk, wenn ich ehrlich bin.“
Sie trat einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf mich frei. Zuerst starrten mich die beiden anderen nur an, dann fingen sie an zu lachen.
„Ist das, wer ich denke, dass es ist“, wollte Lestrange wissen und trat an mich heran, um mich näher zu mustern.
„Ja, das ist sie“, erwiderte Narzissa.
„So, so, die kleine Freundin von meinem lieben Neffen“, sagte Bellatrix lächelnd. „Also, ich weiß nicht, wo er bei ihr hin geschaut hat. So hübsch ist sie auch wieder nicht. Sie hat große Ähnlichkeit mit ihrer Mutter, auch wenn sie eher die Figur ihres Vaters hat. Hoffentlich ist sie nicht auch so eine große Versagerin.“
Der Zorn brandete in mir auf. Dass diese Frau es wagte, so über meine Eltern zu sprechen, nachdem sie Schuld an ihrem Tod war, machte mich rasend. Ich begann mich gegen meine Fesseln zu wehren, auch wenn sie sich daraufhin tief in mein Fleisch schnitten. Doch es war mir egal. Ich wollte diese Frau leiden sehen.
„Sprechen Sie nicht so über meine Eltern“, schrie ich sie an. „Dass sie das überhaupt wagen. Meine Eltern waren keine Versager. Sie sind nur für ihre Überzeugung eingetreten.“
„Sieh an, sie hat ja sogar ein recht kräftiges Stimmchen“, lachte die Todesserin. „Und recht mutig scheint sie auch zu sein.“
„Ich bin sogar noch mehr als nur das. Ich...“
„Schweig still!!! Du hast hier nichts zu melden. Ich an Deiner Stelle würde nicht so eine dicke Lippe riskieren. Du hast ja keine Ahnung, was wir Dir alles antun können. Du müsstest einmal Deine Eltern danach fragen. Die haben auch gequiekt, wie zwei Schweine. Aber uuuups, Du kannst sie ja gar nicht mehr fragen, Kleine, weil sie nämlich tot sind. Haha!“
„Hör auf damit, Bella“, mischte sich Lucius Malfoy ein. „Wir sollten lieber überlegen, was wir jetzt mit ihr anfangen. Sollten wir sie befragen?“
„Das auf jeden Fall“, meinte Narzissa. „Vielleicht kann sie uns etwas zu Potter sagen. Aber wir haben noch ein weiteres Problem. Die anderen sollten eigentlich noch Arthur Weasleys Tochter entführen, aber sie haben versagt. Anscheinend ist es Dracos kleiner Freundin hier gelungen, sie vorher mit einem Zauber weg zu schicken.“
„Das können wir ja auch aus ihr heraus quetschen.“
„Gute Idde, Lucius“, meinte Bellatrix. „Ich werde mit Freuden die Befragung durchführen. Ich bin da ein Profi drin, das wisst ihr.“
Ich bekam es nun doch mit der Angst zu tun. Ich wusste, wozu sie fähig war. Ich hatte mehr als einen Bericht über den Angriff auf die Longbottoms gelesen und von Neville gehört. Sie würde mich foltern, das wusste ich. Ich dachte an meine Allergie. Wie lange würde ich es durchhalten? Wieder versuchte ich gegen das Seil anzukämpfen, doch es war sinnlos, es saß einfach zu fest. Deswegen tat ich das erste, was mir einfiel. Ich schrie so laut ich konnte.
„DRACO!!!“
Vielleicht war er ja hier, hörte mich und kam um mich zu retten.
„Du brauchst gar nicht so zu schreien“, zerstörte Bellatrix meine Hoffnungen. „Mein lieber Neffe ist nicht hier. Er ist im Auftrag des Dunklen Lords unterwegs und wird erst in ein paar Wochen zurück sein. Bis dahin haben wir sicher jede Menge Spaß zusammen.“
„Sie dürfen mir nichts tun“, versuchte ich es. „Ihr feiner Lord hat den anderen gesagt, sie dürften mir nichts antun.“
„Ja, den anderen, aber mir nicht, meine Liebe.“
Oje, das klang gar nicht gut.
„Warte einmal, Bella“, unterbrach Mrs Malfoy ihre Schwester. „Wir sollten genau überlegen, was wir tun. Wenn Draco herausfindet, dass wir seine Freundin haben und ihr Leid zugefügt haben, dann...“
„Überlass meinen lieben Neffen einmal mir“, meinte Bellatrix und winkte ab. „Wir sagen es ihm einfach gar nicht. Ich habe da eine viel bessere Idee. Wir machen sie ihm als Geschenk. Bald ist Valentinstag. Was meinst Du, wie sehr er sich darüber freuen wird, wenn wir sie in einem Stück abliefern?“
Oh nein, bitte nicht. Bis zum Valentinstag war es noch über einen Monat hin. Das überlebte ich nicht! Und wie würde Draco dann reagieren? Mir wurde Angst und bange.
„Eine hervorragende Idee, Bella“ meinte Lucius und lachte auf. Nur Dracos Mutter schien das nicht zu passen, aber sie hielt den Mund.
„Gut, dann kann ich mit dem Verhör ja beginnen“, sagte Lestrange und wandte sich wieder mir zu. „Also schön, Kleine. Wollen wir doch einmal sehen, was Du weißt. Wo ist Potter?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich hatte ja wirklich keine Ahnung.
„Falsche Antwort“, sagte sie, zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf mich.
Sofort stand mein Körper in Flammen. Ich hatte unerträgliche Schmerzen und schrie sie heraus. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Schädel gleich platzen. Oh Gott, Draco, bitte hilf mir!
Sie hob ihren Zauberstab und ich blieb zitternd liegen. Doch ich spürte die Schmerzen noch immer. Jeder Millimeter tat mir weh.
„Das war nicht schön, oder“, gurrte Bellatrix. „Das war nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was Dir blüht, wenn Du nicht endlich mit der Sprache rausrückst. Also sag mir, wo sich Potter aufhält und was er vor hat.“
„Ich weiß es nicht“, rief ich laut.
Doch das war ein Fehler. Wieder richtete sie ihren Zauberstab auf mich und die Tortur ging von neuem los. Jeder einzelne Nerv in meinem Körper brannte und ich schrie so laut ich nur konnte. Ich versuchte mich zu wehren, doch das führte nur dazu, dass sich das Seil in mein Fleisch schnitt. Ich redete mir selbst gut zu, dass ich stark bleiben musste, für Draco und meine Freunde, doch ich verlor nach und nach die Kontrolle. Dazu kam, dass mein Gesicht begann anzuschwellen. Ich weiß nicht, wie lange es noch dauerte.
„Rede endlich, Du kleines Miststück“, schrie meine Peinigerin laut. „Wo ist Potter? Oder seine kleine Freundin? Wo hast Du sie hin geschickt?“
„Von mir erfährst Du rein gar nichts“, stotterte ich. „Ich weiß nicht, wo Harry ist und meine Freundin werde ich nicht verraten. Da musst Du mich schon töten!“
Das war das letzte bisschen Willenskraft, das ich aufbringen konnte.
Bellatrix Lestrange brüllte wütend auf und richtete erneut ihren Zauberstab auf mich. Doch das nützte ihr nichts. Ich war zwar kurz davor, meinen Verstand zu verlieren, da die Schmerzen so unerträglich waren, aber ich würde trotzdem meine Versprechen halten. Auch jetzt noch, mit diesen unerträglichen Schmerzen. Mein ganzer Körper bebte, ich schlug um mich und schrie, aber Dracos Bild in meinem Kopf ließ mich weiter durchhalten.
„SECTUMSEMPRA“, ertönte ihr Schrei und ich spürte einen alles übertreffenden Schmerz in meinem Handgelenk.
Ich sah nach unten. Sie hatte mir die linke Hand abgeschnitten. Ich brüllte auf. Sofort war der Boden um mich herum voller Blut. Es schoß im Takt meines Herzschlages in Fontänen aus dem Armstumpf heraus. Das war zu viel. Gleich würde ich das Zeitliche segnen, das spürte ich. Und ich war froh, dass es so war. Dann hatte ich es endlich hinter mir und man konnte mir nichts mehr antun. Kein Schmerz und keine Trauer mehr. Vorüber, Ende, aus. Ich dachte an Draco. Er würde außer sich sein, aber er würde wissen, dass ich auch für eine gute Sache gestorben war. Draco, mein lieber, lieber Draco. Wie sehr wünschte ich mir, ich hätte ihn noch einmal gesehen. Wie gerne würde ich noch einmal seine Lippen auf meinen spüren. Wie gerne würde ich ihn noch einmal „Ich liebe Dich“ sagen hören. Die Tränen liefen mir die Wangen hinab.
„Bella, hör auf“, schrie Narzissa Malfoy laut und war mit drei schnellen Schritten bei mir. Ihre Finger suchten meinen Puls. „Du bringst sie um. Schau sie Dir an. Sie verliert zu viel Blut und ist ganz angeschwollen. Lucius, tu etwas! Wir dürfen sie nicht verlieren. Der Dunkle Lord wäre außer sich vor Zorn.“
Ja, genau, Hauptsache der dumme Lord ist zufrieden. Scheißegal, wie der eigene Sohn reagieren würde.
Ich hörte schwere Schritte auf dem Holzfußboden.
„Du bist zu weit gegangen, Bella“, sagte die tiefe Stimme von Lucius Malfoy.
Doch mehr bekam ich nicht mehr mit. Ich spürte, wie die Dunkelheit mich mehr und mehr übermannte. Noch einmal lief mir eine Träne aus dem Auge.
„Draco“, flüsterte ich.
Sein Bild war das letzte was ich sah. Dann gab ich auf. Es hatte einfach keinen Sinn mehr, sich noch mehr dagegen zu wehren. Ich schloss die Augen und versank in den dunklen Tiefen einer Ohnmacht.


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz