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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 34: Ein "wunderschönes" Valentinstagsgeschenk

von Dilli

Das Loch war, wie der Name schon sagte, ein Loch auf dem weitläufigen Gelände von Malfoy Manor. Es war circa 20 Meter tief, hatte erdige, rutschige Wände und der Boden war mit einer leichten Wasserschicht überzogen. Das Balllager der Weasleys war dagegen das Taj Mahal. Also mindestens! Wahrscheinlich war dies ein alter Brunnenschacht oder so. Er hatte einen Durchmesser von circa eineinhalb Metern.
Lucius Malfoy ließ mich hinunter schweben und verschloss das Loch mit einer durchsichtigen Platte. Und da saß ich nun, auf dem einzig trockenen Fleckchen Erde, das ich finden konnte. Hier unten gab es rein gar nichts, außer Spinnen und irgendwelchem anderen Krabbeltier. Zuerst versuchte ich noch einen Ausweg aus meiner Situation zu finden, aber es gab keinen. Die Wände waren mit einer glitschigen Schicht aus Algen und Moos überzogen und ich fand daran keinen Halt. Gebracht hätte es mir wahrscheinlich sowieso nichts, nach oben zu klettern, denn die Platte war mit Sicherheit magisch verschlossen. Wenigstens kam der Regen, der einsetzte, so nicht zu mir herunter.
Ich saß einfach nur da und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Sie wanderten zu Draco. Was er wohl gerade machte? Spürte er, in was für einer Lage ich war und dass es mir schlecht ging? Oder war er so sehr in seine Aufgabe vertieft, dass er vielleicht gar nicht an mich dachte?
Ich dachte an die vielen schönen Augenblicke zurück, die wir miteinander erlebt hatten, von Anfang an, bis jetzt. Wie wir uns das erste Mal getroffen hatten und ich feststellen musste, dass er gar nicht so ein Arsch war. Unser erster Kuss am Abend des Weihnachtsballs, nachdem er mich gerettet hatte.Die Fahrt in der Zugtoilette und dass ich das erste Mal seine Haut an meiner gespürt hatte. Das erste Mal Handarbeit. Der Valentinstag in der einsamen Höhle von Hogsmeade. Wie wir das erste Mal miteinander geschlafen hatten, an meinem Geburtstag, nach seinem absolut romantischen Heiratsantrag (mein absolutes Highlight). Die Versöhnung nach unserer Trennung. Wie er mir sagte, er freue sich auf unser Baby. Unser Treffen in London, als wir die Nacht im Penthouse seiner Mutter verbrachten. Die Woche im Raum der Wünsche, als es so war, als würden wir zusammen leben. Der absolut fantastische Tag, nachdem meine Eltern gestorben waren.
Auch die schlechten Zeiten ließ ich Revue passieren, denn ich hatte ja nichts anderes zu tun. Da war einmal die Situation, als er mir sagte, er würde nicht mit mir auf den Weihnachtsball gehen oder unsere Trennung, nachdem der Dunkle Lord von unserer Beziehung erfahren hatte. Oder die Nacht, in der ich mein Baby verloren hatte. Und Abschiede, immer wieder. Ständig mussten wir uns voneinander losreißen, weil er wieder einen Auftrag von seinem Herren erhalten hatte. Oder seine ständigen Stimmungsschwankungen und Befehle. Kleinigkeiten, die mich aber wahnsinnig machten. Wie oft hatten wir uns gestritten, weil er mich wieder einmal an gemault hatte, ich aber auf meinem Standpunkt beharrte?
Das alles kam mir vor, als wäre es Jahrhunderte, wenn nicht gar Lichtjahre her. Und ich hatte so viel zu bereuen. Ich bereute, dass ich nicht jeden der schönen Momente noch mehr ausgekostet hatte. Wir hatten so viel schönes erlebt und doch so viel schlimmes. Warum hatte ich die schönen nicht noch mehr genossen? Und wieso hatte ich so oft meinen Dickschädel durchsetzen müssen? Ich hätte so viele Diskussionen vermeiden können.
Wann würde ich wieder einmal etwas schönes mit meinem Schatz erleben? Würde ich das überhaupt? Würden wir jemals heiraten und Kinder bekommen? Würden wir uns überhaupt je wieder sehen? Seien wir einmal ehrlich: Im Moment sah es nicht danach aus. Ich wusste nicht, wie lange ich in diesem Loch überleben würde oder wie lange mich Voldemort noch am Leben ließ, wenn ich weiter sein Angebot ausschlug.
Doch ich konnte einfach nicht in seine Dienste treten, niemals. Lieber würde ich wirklich sterben. Ich glaube, Draco würde es verstehen. Ich war einfach nicht böse. Ich konnte nicht gut lügen (meine Mutter hatte es mir sofort an der Nasenspitze angesehen), spionieren konnte ich auch nicht, geschweige denn foltern oder töten. Alles Eigenschaften, die eine gute Todesserin mit sich bringen sollte. Noch dazu würde ich meine Freunde und meine Überzeugungen verraten. Draco wäre auch nie zum Todesser geworden, wenn sein Vater ihn nicht bereits dem Dunklen Lord versprochen hatte, als er noch ein Baby gewesen war. Er hatte sogar noch versucht zu fliehen, aber es war zwecklos. Sie hatten ihn erwischt und ihn dann gezwungen, in ihre Reihen einzutreten, sonst hätte Voldemort seine komplette Familie ausgelöscht.
Doch mir konnte man nichts mehr anhaben. Voldemort würde Draco nie etwas antun, das wusste ich. Meine Eltern waren tot und meine Freunde mehr oder weniger in Sicherheit.
Also konnte ich im Moment nur eines tun: Durchhalten und der Dinge harren, die da kommen.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging, aber ich hatte die Sonne viele Male auf- und untergehen sehen.
Die Tage verliefen immer nach dem gleichen Schema. Morgens kam dieser Wurmschwanz und brachte mir ein karges Frühstück. Nur ein Glas Wasser und zwei trockene Toastbrotscheiben mit Orangenmarmelade. Ich hasse Orangenmarmelade, habe ich das erwähnt? Aber besser als gar nichts essen war es allemal. Aber was das schlimmste war, ich bekam keinen Kaffee! Ich brauche aber meinen Kaffee, sonst war der Tag im Eimer und ich hatte miese Laune.
Nach dem Frühstück brachte man mich in ein kleines Bad, damit ich meine Notdurft verrichten und mir wenigstens die Zähne putzen und Katzenwäsche betreiben konnte. Eine Dusche? Fehlanzeige. Frische Klamotten? Wo kommen wir denn da hin?
Dann schleifte Wurmschwanz mich in den Saal, wo ich immer neuen Verhören ausgesetzt wurde. Mal führte sie Voldemort selbst, mal Bellatrix Lestrange oder Lucius Malfoy aus. Doch ich sprach kein Wort. Sie hatten sich auch neue Foltermethoden ausgedacht. Sie hatten immerhin auf Severus gehört und setzten keine schwarze Magie mehr gegen mich ein. Doch genau das wünschte ich mir. Nein, stattdessen verprügelten sie mich oder peitschten mich mit einer alten Lederpeitsche aus. Einmal spannten sie mich auch in eine Streckbank, aber ich hielt meinen Mund, auch wenn die Schmerzen noch so schlimm waren. Diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Die würden nicht auch nur einen Schrei aus meinem Mund hören. Voldemort wurde jedes Mal wütender und drohte mir, mich in dem Loch verrecken zu lassen, aber mir war das egal. Ich wusste, er konnte Draco nicht ewig im Ausland lassen. Und sobald er wieder im Lande und nicht mehr abgeschirmt war, würde Severus ihm mitteilen, was passiert war. Dann würde mein Liebster alles tun, um mich zu retten, das wusste ich. Ich musste einfach nur durchhalten.
Nach den Verhören schmissen sie mich zurück in mein Loch und ließen mich ein paar Stunden bluten, bis schließlich wieder dieser Wurmschwanz kam, die Wunden versorgte und mir mein Abendessen brachte. In der Nacht schlief ich maximal zwei Stunden. Die restliche Zeit verbrachte ich einfach nur damit, an die Wand zu starren.
Ich war mittlerweile total ausgehungert, ausgetrocknet und psychisch mehr als instabil. Ich wusste nicht mal, ob ich überhaupt noch sprechen konnte. Ich hatte zwar keine körperlichen Schäden davon getragen, da die Wunden ja jedes Mal versorgt wurden, aber meine Seele hatte mehr als nur gelitten. Außerdem war mir meine Hose und mein Pullover schon viel zu groß, ich hatte mit Sicherheit schon mehrere Kilo verloren. Hinzu kam, dass ich stank wie ein Wasserbüffel. Meine Haare und meine Fingernägel sahen verboten aus. Das förderte meinen seelischen Zustand auch nicht gerade.
Einmal schaute Severus vorbei, doch er konnte nicht lange bleiben. Doch er schien mehr als nur schockiert zu sein. Auch mit ihm redete ich kein Wort. Ich brachte einfach nichts heraus. Auch irgendwelche Berührungen ertrug ich nicht. Als mich mein Freund kurz am Arm berührte um ihm meine Aufmerksamkeit zu sichern, zuckte ich zusammen und stieß einen kleinen Schrei aus. Ich war einfach zu Tode erschrocken. Ich hatte Angst, dass er mir Schmerzen zufügen wollte. Doch trotzdem tat mir die Nähe zu einem anderen Menschen, den ich mochte, gut. Von Draco konnte er mir nichts neues sagen, er war immer noch im Ausland und abgeschirmt. Dafür erfuhr ich, dass Harry und die anderen anscheinend bei Xenophillius Lovegood, Lunas Vater, gewesen und dabei beinahe von Todessern erwischt worden waren. Auch von Ginny und Neville berichtete er mir. Neville war jetzt Schulsprecher und er und Ginny leiteten erfolgreich die DA und ärgerten die Carrows. Anscheinend arbeiteten sie auch an einem Plan um mich zu befreien, den Severus ihnen aber ausreden musste, da es viel zu gefährlich war.
Viel zu schnell ging Severus wieder und ich vergoss bittere Krokodilstränen. Wie lange würde ich noch hier drin bleiben müssen? Mein Freund hatte mir zwar versprochen, alles zu versuchen, um mich hier heraus zu holen, aber er konnte mir nicht viele Hoffnungen machen.
Der einzige, der mir jetzt noch aus diesem Loch helfen konnte, war Draco. Wann würde er endlich nach Hause kommen? Oder ließ der Dunkle Lord ihn extra lange fort? Ich hatte das so im Gefühl. Aber solange ich mir nicht sicher war, konnte ich nur eines machen. Warten. Ach ja, und durchhalten.

„Katherine“, rief eine Stimme laut und jemand rüttelte mich an der Schulter. „Katherine, wach auf.“
Ich öffnete langsam die Augen und sah ihn an. Ich wusste nicht, wie viele Tage es her waren, dass er mich zuletzt besucht hatte. Es musste ewig her sein, denn ich hatte die Sonne viele Male vorbeiziehen gesehen. Anscheinend musste ich heute nach dem Frühstück noch einmal eingeschlafen sein, aber ich hatte ja auch die ganze Nacht kein Auge zu getan.
Ich war so erleichtert, wieder ein freundliches Gesicht zu sehen (Oh ja, nach den ganzen Folterungen sah sogar Severus' Gesicht wie das schönste der Welt aus), dass mir die Tränen in die Augen stiegen und sich ihren Weg über meine Wangen suchten.
„Pscht, mein Kleines, es wird alles gut“, flüsterte er und wollte mir über die Backe streicheln, doch ich zuckte automatisch zurück. Es hatte nichts mit ihm zu tun, doch ich hatte so furchtbare Angst, dass mir wieder weh getan wird, dass ich mir diesen Schutzreflex aufgebaut hatte. „Es tut mir so leid, dass ich Dich so lange alleine gelassen habe, aber jetzt bin ich ja hier. Und ich bringe gute Nachrichten mit.“
Ich zog die linke Augenbraue hoch. Gute Neuigkeiten, das war ja mal was ganz neues. Gab es so etwas überhaupt noch?
„Schau mich nicht so an, Katherine“, meinte mein Freund. „Ich meine es ernst. Heute ist Valentinstag!“
VALENTINSTAG? Moment, das konnte nicht sein. Hatte ich über einen Monat hier unten verbracht? Wo war die Zeit nur hin? Es war lange gewesen, ja, aber so lange?
Moment mal, Severus scherzte doch. War er etwa nur hier wegen dem verfickten Tag der Liebe? Wollte er mir vielleicht eine Schachtel Pralinen oder so schenken? Die konnte er sich sonst wo hinstecken. In seinen fetten Hintern um genau zu sein. Valentinstag war also eine gute Nachricht, ja? Scheiß auf diesen Tag, mich konnte nichts mehr aufmuntern.
Das war auch der Grund, warum ich verächtlich schnaubte.
„Katherine, bitte, sag doch etwas“, flehte mich Severus an.
Doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte nicht reden, wusste nicht einmal, ob ich es noch konnte.
„Na schön, dann sag ich es Dir eben so“, seufze Severus. „Ich soll Dich nach oben bringen. Du wirst noch einmal verhört werden. Und dann kommst Du wahrscheinlich hier raus.“
Noch ein Verhör? Nein, bitte nicht, das würde ich nicht überleben. Ich hatte schon so viele Schläge und Peitschenhiebe bekommen, dass ich sie nicht mehr zählen konnte, doch ich würde nicht einen weiteren aushalten.
Die Tränen quollen noch mehr aus meinen Augen. DAS sollte die gute Nachricht sein? Das war doch wohl der Witz des Jahres.
„Nein, nein, nicht weinen, mein Kleines, bitte. Du kommst doch heute hier heraus. Der Dunkle Lord hat es versprochen.“
Doch ich weinte immer weiter. Ich sandte Severus das Bild, das ich im Kopf hatte. Ich, mit entblößtem Oberkörper und eine Peitsche, die auf meinen Rücken knallt um dort einen brennenden blutigen Striemen zu hinterlassen.
„Das haben sie Dir angetan?“
Ich nickte und ließ meinen Tränen weiterhin freien Lauf.
„Was noch?“
Ich übersandte ihm weitere Bilder. Schläge mit Schlagringen, die mit Dornen besetzt waren. Messerstiche in die verschiedenen Körperteile. Brandmarken mit einem glühend heißen Brandeisen. Ich würde das nicht noch einmal durchmachen. Eher würde ich aus dem Fenster springen oder Severus anflehen, mich zu töten.
„Großer Gott, Du hast wirklich viel durchgemacht, meine Kleine. Ich bin so stolz auf Dich, dass Du das durchgehalten hast. Mehr schlecht als recht zwar, aber trotzdem. Bald ist es geschafft. Und ich verspreche Dir, dass Du so etwas heute nicht durchmachen musst. Ich bin bei Dir!“
Wieder schnaubte ich. War ja schön, dass er bei mir war, aber er konnte den Dunklen Lord mit Sicherheit nicht aufhalten. Er hatte ja auch nicht verhindern können, dass ich hier in diesem Loch gelandet war.
„Ich weiß, ich habe mich wie ein totales Arschloch benommen. Es tut mir leid! Aber vielleicht schafft es die andere gute Nachricht, Dich freiwillig nach oben zu bringen.“
Niemals, keine zehn Elefanten würden das fertig bringen. Sich zu weigern würde zwar wahrscheinlich eh nichts nutzen, aber so stellte ich, überraschenderweise, fest, dass mein Dickschädel noch hervorragend funktionierte. Wenigstens der hatte mich nicht im Stich gelassen.
Und was sollte das überhaupt? Severus hatte doch nur von einer guten Nachricht gesprochen. Jetzt gab es auch noch eine zweite? Das konnte nicht sein. Eine war für mich schon zu viel. Und seien wir mal ehrlich, die war nicht gerade prickelnd gewesen. Ich sollte hier raus kommen, aber zu welchem Preis? Das wusste nur der Dunkle Lord allein.
„Katherine, eigentlich sollte ich es Dir nicht verraten“, sagte Severus und sah mich beschwörend an. „Aber da Du nicht mit mir sprichst, tue ich es trotzdem. Draco hat es geschafft, seinen Auftrag zu erledigen. Er kommt nach Hause. Bald wird er hier sein.“
Ich sah meinen Freund zweifelnd an. Sagte er das jetzt nur so oder sprach er die Wahrheit? Ich konnte es mir nicht vorstellen. So eine gute Nachricht durfte es für mich nicht geben. Ich fragte mich, ob das ein schlechter Witz von Voldemort war. Ausgerechnet am Valentinstag erlaubte er meinem Liebsten zurück zu kehren? Wenn das mal nicht makaber war, dann wusste ich auch nicht. Doch ich musste es einfach wissen. Ich öffnete den Mund und versuchte einen Ton heraus zu bringen, aber es wollte mir eine ganze Zeit lang nicht gelingen. Ich hatte ein Gefühl, als hätte ich einen riesigen Kloß im Hals.
„D...D...D.... Draco kommt“, flüsterte ich daher leise und ich war mir nicht sicher, ob Severus mich überhaupt verstanden hatte.
„Ja, er kommt“, antwortete er. „Bald bist Du bei ihm. Das verspreche ich Dir. Du musst nur diese eine Befragung überstehen, dann ist es vorbei.“
Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hatte Angst davor, gar keine Frage. Aber was würde passieren, wenn ich jetzt ablehnte? Würde der Dunkle Lord mir Draco dann vorenthalten? Wahrscheinlich, deswegen tat ich das einzig richtige. Ich stand auf.
„In Ordnung, bringen wir es hinter uns“, krächzte ich und sah Severus ängstlich an.
„Du bist wirklich mutig, meine Kleine“, erwiderte mein Freund und berührte mich ganz sanft am Arm. „Ich werde nicht zulassen, dass Dir etwas geschieht. Gehen wir.“
Er zog seinen Zauberstab und brachte mich nach oben.

Severus brachte mich dieses Mal in einen anderen Salon. Er war kleiner und ein gigantischer Tisch stand darin, an dem mindestens zwanzig Leute Platz fanden. Das musste quasi das Esszimmer sein. Warum waren wir denn heute nicht im Ballsaal? War Draco etwa schon dort? War er vielleicht ganz in meiner Nähe? Aber sollte ich dann nicht seine Anwesenheit spüren?
Im Raum warteten der Dunkle Lord und Bellatrix Lestrange.
„Severus, Katherine, da seid ihr ja“, rief Voldemort freudig aus. Moment mal, und der sagte, ich hätte keine Manieren? Hieß es nicht normalerweise 'Ladies first'? „Meine Schöne, hat Dir Severus schon erzählt, warum Du heute hier bist? Ich habe beschlossen, Dich aus dem Loch heraus zu holen. Wer so viel Durchhaltevermögen zeigt, der muss schließlich belohnt werde.“
„Bedanke Dich“, flüsterte Severus in meinem Kopf. „Das ist das, was er hören will.“
„Danke sehr, Sir“, erwiderte ich daher Zähne knirschend.
Es passte mir ganz und gar nicht, dass ich mich bei diesem Arsch auch noch bedanken musste, nachdem er mich über einen Monat lang in einem Brunnenschacht gelassen und mich noch dazu jeden Tag auf das Brutalste gefoltert hatte. Aber Severus würde schon wissen, was er tut.
„Meine Liebe, Du hast ja Deine Sprache wieder gefunden“, meinte Voldemort. „Das freut mich. Keine Angst, heute werde ich Dir auch keine Fragen stellen. Ich wollte Dir nur sagen, dass Dein Draco heute zurück kommt. Und für dieses große Wiedersehen wollen wir Dich doch bereit machen, nicht wahr?“
Oh oh, das klang irgendwie seltsam. Ich hatte auf einmal so ein komisches Gefühl, dass die irgendetwas ganz gemeines vor hatten. Ich sah das an Bellatrix' Augen. Sie strahlten förmlich.
„Severus, wärst Du bitte so nett und würdest draußen warten“, fragte der Dunkle Lord. „Wir wollen doch nicht, dass Du unserer Katherine irgendetwas weg schaust!“
Bitte? Was ging denn jetzt ab? Sollte ich mich etwa nackt ausziehen? Nur über meine Leiche. Die bekamen nicht noch mehr zu sehen!
„Herr“, gab Severus zurück, verneigte sich und schickte sich dazu an, den Raum zu verlassen.
„Moment“, schrie ich ihn in Gedanken an. „Du hast versprochen, mich nicht alleine zu lassen. Was bist Du denn für ein Freund? Bitte bleib hier.“
„Mir bleibt keine andere Wahl, Kleines“, antwortete er mir im Kopf. „Ich bin genau vor der Tür, wenn Du Hilfe brauchst. Du brauchst nur zu schreien.“
Schon war er zur Tür hinaus, die mit einem Krachen ins Schloss fiel.
Haha, sehr witzig. Hatte der denn gar nicht daran gedacht, dass ich unsere Freundschaft verraten würde, wenn ich nach ihm rief?
Ich sah meine Peiniger an und begann am ganzen Körper zu Zittern. Ich hatte solche Angst, dass sie mir noch einmal solche Schmerzen zufügen würden. Noch einmal würde ich es nicht mehr durchhalten. Aber ich musste es tun, damit ich Draco wiedersehen konnte.
„Pertificus Totalus“, rief die alte Hexe und ich wurde sofort ganz steif.
Ich hatte es ja gewusst. Ich würde nicht ohne Qualen davon kommen. War ja auch irgendwo klar gewesen. Sie wollten Draco gefügig machen und das ging nur, wenn er sah, dass es mir schlecht ging. Na, das war doch mal ein tolles Valentinstagsgeschenk. Wirklich, klasse Einfall!
Voldemort kam zu mir herüber.
„Na, dann wollen wir mal sehen, Katherine, wie viel Du heute aushalten kannst“, sagte er mit seiner eiskalten Stimme. „Und ich würde Dir raten, nicht nach Deinem Freund in Gedanken zu rufen, der draußen vor der Tür wartet. Ja, ich weiß von eurer Freundschaft. Lord Voldemort weiß alles! So und jetzt wollen wir Dich einmal hübsch machen.“
Na dann, herzlichen Glückwunsch. Das freute mich ja ungemein für ihn, dass er alles weiß. Aber eines hatte er vergessen. Er hatte keine Ahnung, was Freundschaft oder Liebe bedeutete und dass sie über alles ging. Diesen Vorteil hatte ich auf meiner Seite und daran musste ich festhalten.
Voldemort packte meinen Pullover und riss ihn entzwei. Das kannte ich ja schon. Er warf die Fetzen zu Boden, drehte mich um und lehnte mich an den Tisch. Er öffnete meinen BH.
„Bellatrix, bitte, walte Deines Amtes“, sagte er verschwörerisch. „Aber mach bitte, dass die Peitsche keinerlei Geräusche verursacht. Nicht, dass wir noch irgendeinen ungebetenen Gast auf den Plan rufen.“
„Natürlich Herr“, erwiderte sie schnell und murmelte einen Zauber. Dann griff sie nach der Peitsche, die auf einem der Stühle gelegen hatte, sodass Severus sie nicht hatte sehen können.
Ich spannte mich unwillkürlich an. Gab es irgendeine Möglichkeit, dies zu verhindern? Nein, es gab keinen Ausweg.
Der erste Schlag kam ohne Vorwarnung. Bisher hatte ich mich immer darauf vorbereiten können, denn man hatte vorher immer das Zischen der Peitsche gehört. Jetzt gab sie keinen Laut von sich. Ich wollte mich am liebsten aufbäumen, aber das ging ja nicht, weil ich immer noch versteinert war. Zwei. Meine Haut brannte und drohte zu zerreißen. Drei. Die Haut platze auf und das erste Blut lief mir den Rücken hinab. Vier. Fünf. Sechs. Mein Atem beschleunigte sich ins Tausendfache. Sieben. Acht. Mir wurde schwarz vor Augen. Neun. Zehn. Elf. Zwölf. Eine Träne lief mir aus den Augen. Dreizehn. Vierzehn. Fünfzehn. In Gedanken schrie ich nach Draco, so laut ich konnte, aber ich spürte seine Anwesenheit nicht. War er denn überhaupt schon hier?
„Das reicht, Bella“, erlöste mich der Dunkle Lord. „Wirklich ein sehr schönes Werk. So, wollen wir mal sehen, was wir sonst noch mit ihr anstellen können.“
Er trat zu mir und verschloss meinen BH, der sich sofort unangenehm in die blutigen Striemen schnitt. Voldemort drehte mich um und sah mir in die Augen. Ich starrte trotzig zurück. Ich würde mir nicht die Blöße geben und vor ihm heulen.
„Bella, ich glaube, wir sollten noch etwas mit ihrem Gesicht anstellen, meinst Du nicht auch?“
„Eine hervorragende Idee, Mylord“, kicherte sie.
Dann kam auch sie herüber und betrachtete mich. Sie zog einen kleinen silbernen Dolch aus ihrem Umhang und näherte sich meinem Gesicht. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich spätestens jetzt davon gelaufen oder hätte nach Severus geschrien. Aber ich tat es nicht. Ich wollte unbedingt zu Draco und das konnte ich nur, wenn ich das hier durchhielt.
Bellatrix fügte mir einen tiefen Schnitt über der rechten Augenbraue zu. Sofort lief mir das Blut ins Auge und brannte dort. Doch das schlimmste sollte erst noch kommen, das spürte ich einfach. Die beiden hatten noch lange nicht genug. Und ich sollte leider wie immer recht behalten.
„Das letzte möchte ich selbst machen, Bella“, sagte der Dunkle Lord grinsend. „Das wird sozusagen die Krönung. Bereit, Katherine?“
Er schwang seinen Zauberstab und ein weißglühendes Brenneisen erschien in seiner Hand. Nein, nicht das auch noch. Bitte, das halte ich nicht aus. Hatte ich denn nicht schon genug durch gemacht?
Anscheinend nicht, denn Voldemort lachte und presste das herzförmige Brandeisen genau auf meinen Brustansatz. Da verlor ich die Kontrolle über mich selbst. Es tat so unbeschreiblich weh. In meinem Geiste schrie ich so laut ich konnte und die Tränen liefen mir in Sturzbächen aus den Augen.
Dann nahm er endlich das Eisen weg und löste den Zauber von mir. Sofort brach ich zusammen. Das Blut lief mir über den Rücken und die Brust hinab. Ich sah auf die klaffende Wunde über meinen Brüsten. Es war ein perfektes Herz. Das Eisen hatte sich tief in meine Haut gebrannt. Die Wunde war blutig rot und an den Rändern schwarz.
Ich zitterte am ganzen Körper und war zu nichts anderem mehr fähig als zu weinen.
„Severus, Du kannst eintreten“, rief Voldemort in Richtung Tür.
Diese flog augenblicklich auf und mein Freund trat ein. Mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an.
„Was habt ihr getan“, wollte er wissen. „Ihr hattet doch versprochen, dass ihr...“
„Sei still“, unterbrach ihn der Dunkle Lord. „Gib ihr Deinen Umhang und bring sie in fünf Minuten in den großen Saal. Und wehe, Du heilst ihre Wunden oder linderst ihre Schmerzen, dann droht Dir das gleiche. Hast Du mich verstanden?“
„Ja, Herr.“
Voldemort und Bellatrix verließen das Esszimmer. Sofort war Severus an meiner Seite. Er streichelte mir sanft über den Kopf und ich heulte Rotz und Wasser. Ich konnte nicht mehr. Das war zu viel gewesen.
„Pscht, mein Kleines“, redete er mir gut zu. „Ich bin ja hier. Wieso hast Du mich denn nicht gerufen? Ich hab Dir doch gesagt, dass ich...“
„Er hat es verboten“, schluchzte ich. „Ich hatte Angst, dass er mich dann nicht mehr zu Draco lassen würde. Bitte, Severus, hilf mir. Versprich mir, dass Du mich umbringst, bevor ich so etwas noch einmal durchmachen muss.“
„Du weißt doch gar nicht, was Du da redest.“
„Glaub mir, das weiß ich im Moment sehr gut. Ich halte das nicht mehr aus.“
„Schon gut, Kleines. Du hast es ja geschafft. Aber jetzt sollte ich Dich langsam mal nach drüben bringen. Kannst Du aufstehen?“
„Ich... ich glaube schon.“
Severus half mir auf und gab mir schließlich seinen Fledermausumhang. Schon wieder einmal war ich nur im BH vor ihm gestanden. Na ganz toll. Das wird noch irgendwann zur Gewohnheit werden. Ich war ziemlich wackelig auf den Beinen, deswegen führte mich mein bester Freund langsam aus der Tür hinaus, den Arm um meine Taille gelegt.
„Wenn wir den Saal betreten, Katherine, möchte ich, dass Du kein Wort sagst“, ermahnte er mich. „Hast Du verstanden?“
„Wieso denn das?“
„Es wird Draco schon mehr als genug weh tun, dass er Dich so sehen muss. Da hilft ihm schreien oder weinen auch nicht. Klar?“
Zum Zeichen, das ich begriffen hatte, nickte ich einfach nur. Wir kamen vor der schwarzen Tür an, die in den Ballsaal führte, wie ich wusste. Ich war schon zu oft hier gewesen. Und wir kamen keine Sekunde zu früh, denn als wir sie erreicht hatten, ertönte von drinnen ein Ruf.
„Severus, wärst Du bitte so freundlich und würdest Dracos Geschenk herein bringen?“
Severus drückte mir leicht den Arm, den ich um seinen Hals geschlungen hatte. Dann drückte er die Klinke nach unten und öffnete die Tür.

Als mich mein Freund in den Raum führte, bot sich mir ein wirklich bizarrer Anblick. Voldemort stand am Feuer, doch mein Blick wurde von der Gruppe angezogen, die etwa zehn Meter entfernt stand. Da waren Lucius und Narzissa Malfoy, sowie Bellatrix Lestrange. Sie hatten Draco in ihre Mitte genommen und ihm die Augen mit einem schwarzen Tuch verbunden.
Ich musste alle meine Willenskraft aufbringen, um nicht laut zu schreien oder mich los zu reißen und zu ihm zu stürmen. Allein sein Anblick tat mir weh. Er sah so gut aus in seinem schwarzen Hemd und der schwarzen Stoffhose. Und wie er so freudig die Mundwinkel hob. Ich kannte ihn einfach zu gut, er liebte Geschenke. Aber dieses würde er mit Sicherheit hassen.
„Ist das nicht ein kleines bisschen übertrieben“, maulte er die um ihn Stehenden an. „Es ist immerhin nur Valentinstag und nicht mein Geburtstag.“
„Ach, mein lieber Neffe verdient einfach nur das beste“, gurrte Bellatrix. „Glaub mir, dieses Geschenk wirst Du lieben.“
Haha, der war gut. Lieben tut er es mit Sicherheit, denn es bin ja ich. Aber es würde gleichzeitig die schlimmste Überraschung seines Lebens werden, da war ich mir mehr als sicher.
Voldemort kam zu Severus und mir herüber und trat hinter mich. Severus machte einen Schritt zur Seite, blieb aber nahe bei mir. Noch einmal würde er mich nicht mehr allein lassen. Der Dunkle Lord packte meinen Kopf, riss ihn zur Seite und drückte mir seinen Zauberstab an den Hals. Ich gab keinen Laut von mir und nahm es einfach so hin. Ich hatte schon schlimmeres erlebt. Wenn er mich töten wollte, bitte schön. Ich würde den Tod mit Freuden in Kauf nehmen.
„Ihr könnt ihm die Augenbinde jetzt abnehmen“, sagte der Dunkle Lord.
Es tat so weh, Draco so freudig gespannt zu sehen und zu wissen, dass er gleich einen schlimmen Schock erleben wird. Am liebsten würde ich mich jetzt unsichtbar machen. Die Tränen stiegen mir in die Augen. Nicht weinen, Kate. Sonst machst Du alles nur noch schlimmer.
Lucius Malfoy trat hinter seinen Sohn und packte ihn bei den Schultern. Narzissa nahm seine Hand, wahrscheinlich um ihm Kraft zu geben und seine Tante trat vor ihn und löste das Tuch. Dann ging sie zur Seite und rief: „Einen fröhlichen Valentinstag!“
Dracos Blick fiel auf mich und seine Augen weiteten sich vor Schock. Ich starrte einfach nur zurück und wagte nicht, mich zu bewegen. Nur eine Träne suchte sich ihren Weg nach draußen und lief mir die Wange hinab.
„Katherine“, hauchte Draco und schüttelte ganz leicht den Kopf.
Meine Lippen bebten. Ich wollte etwas sagen, aber ich konnte einfach nicht. Ich würde meine Beherrschung verlieren, das wusste ich.
„Wie schön, junge Liebe“, jubilierte Voldemort. „Na, dann wollen wir ihnen doch einmal die Gelegenheit geben, sich gebührend zu begrüßen.“
Er ließ meinen Kopf los und versetzte mir einen gewaltigen Stoß in den Rücken. Ich flog nach vorne und schlug hart auf dem Boden auf. Ich stöhnte laut, denn ich war genau auf meine Verletzung an der Brust gefallen.
Draco riss sich von seinem Vater los, stürmte zu mir und ließ sich neben mich fallen. Er zog mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. Wieder stöhnte ich auf. Er hatte genau auf die Wunden gedrückt, die die Peitsche hinterlassen hatten.
„Katherine, mein Schatz“, flüsterte mir Draco ins Ohr. „Was machst Du hier? Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Was ist mit Dir geschehen?“
„Ich habe Ginny gerettet“, antwortete ich leise und kuschelte mich an seinen Hals. „Draco, es tut mir leid, sie haben den Zug überfallen und mich erwischt. Ich...“
„Pscht, jetzt wird alles gut. Ich bin jetzt bei Dir. Ich finde schon einen Weg.“
Er hauchte mir einen Kuss auf den Mund und zog mich wieder in eine feste Umarmung. Dieses Mal schrie ich auf, denn es tat so höllisch weh.
„Was ist mit dir, Katherine? Wieso...“
Dann sah er mich genauer an. Zuerst entdeckte er den Schnitt über meiner Augenbraue, dann das Branding am Brustansatz. Als er schließlich die Hand von meinem Rücken nahm, war sie voller Blut.
„Großer Gott“, flüsterte er.
Doch dann explodierte er. So zornig hatte ich ihn wirklich noch nie gesehen. Er wirkte zum ersten Mal wirklich wie ein Todesser.
„Was zur Hölle habt ihr mit ihr angestellt“, brüllte er los. „Wieso ist sie überhaupt hier? Sagt mir sofort, was hier los ist?“
„Draco, mein Schatz, bitte, wir...“, setzte Narzissa Malfoy an, doch Draco schnitt ihr das Wort ab.
„Von Dir will ich nichts hören, Mutter. Du hast mit der Sache sicher am wenigsten zu tun. Ich frage Euch drei, Vater, Bella, Eure Lordschaft. Was habt ihr mit meiner Verlobten angestellt?“
Es war der Dunkle Lord, der antwortete, denn die anderen starrten einfach nur zu Boden.
„Wir haben sie nur ein wenig befragt, aber sie wollte einfach nicht antworten. Da hast Du Dir einen ganz schön sturen Bock angelacht, wenn ich Dir das einmal so sagen darf.“
„Vielleicht wusste sie aber auch die Antworten auf diese Fragen nicht. Schon einmal daran gedacht?“
„Reg Dich nicht so auf, Draco. Sie lebt doch noch. Was willst Du eigentlich? Wie hätte ich denn Deiner Meinung nach reagieren sollen, da sie sich weigert, sich mir anzuschließen? Das Loch hat ihr nicht geschadet, wie Du siehst, und die Verletzungen haben wir auch immer am gleichen Tag geheilt.“
„Ihr habt sie ins Loch geschmissen? Seid ihr wahnsinnig? Wie lange war sie dort?“
„Och, nicht lange!“
„WIE LANGE?“
„Fast 6 Wochen“, antwortete Severus an Voldemorts Stelle.
„Mutter, Vater, wie konntet ihr das zulassen? Und Du, Severus? Du hast mir versprochen, dass ihr nichts geschieht. Seht sie euch an? Sie ist ein seelisches Wrack. Wie kann man nur so mit einem Menschen umgehen? Ihr werdet sie auf der Stelle frei lassen, sonst...“
„Sonst was, Draco“, zischte der Dunkle Lord gefährlich und trat näher an ihn heran. „Wirst Du uns sonst fertig machen? Das glaube ich kaum.“
Blitzschnell riss er seinen Zauberstab in die Höhe und rief „Crucio!“
Draco ging zu Boden und schrie laut auf. Er bebte am ganzen Körper. Ich konnte nicht anders, ich musste ihn beschützen. Ich sprang auf und stürmte auf den Dunklen Lord zu. Doch ich sollte ihn nie erreichen. Bevor ich auch nur drei Schritte getan hatte, flog ich fünf Meter hoch in die Luft, wirbelte einmal herum und knallte wieder auf den Boden zurück. Sämtliche Luft wurde mir aus den Lungen gepresst. Draco schrie immer noch wie am Spieß. Ich sah mich um, wer mich daran gehindert hatte, diesen Wahnsinn zu beenden und sah Bellatrix Lestrange mit erhobenen Zauberstab da stehen. Sie ließ es zu, dass ihr Herr ihren Neffen folterte? Was war das nur für eine verrückte alte Hexe?
Severus kam zu mir geeilt und packte mich an den Schultern und hielt mich so zurück, Voldemort noch einmal anzugreifen.
„Lass es sein, Katherine“, flüsterte er mir ins Ohr. „Es wird gleich vorbei sein. Du hast doch sowieso keine Chance.“
Da verstummten die Schreie plötzlich und ich sah, wie der Dunkle Lord bei Draco ankam und ihn in die Höhe riss. Er drehte ihn zu mir um und drückte ihm seinen Zauberstab an den Hals.
„Siehst Du, meine Schöne“, zischte der Dunkle Lord. „Es ist sinnlos, sich gegen mich aufzulehnen. Nicht einmal Dein Draco hat eine Chance gegen mich. Ich frage Dich jetzt noch ein allerletztes Mal: Schließt Du Dich mir an? Wenn Du Ja sagst, halte ich meine Versprechen. Weder Dir noch Deinem Liebsten hier wird etwas geschehen. Doch wenn Du Dich immer noch weigerst, dann wird der junge Draco hier sterben.“
„Nein“, schrie Narzissa Malfoy auf.
„Bitte, Herr“, rief Lucius Malfoy.
„Schweigt“, sagte der Dunkle Lord laut und alle erstarrten mitten in ihrer Bewegung. „Also, Katherine, Du hast die Wahl! Und es ist Deine letzte Chance. Wie entscheidest Du Dich?“
Ich suchte verzweifelt nach einem Ausweg, doch es gab keinen. Ich konnte mich ihm einfach nicht anschließen. Es ging nicht, ich war nicht fähig dazu.
„Ich warte“, meinte Voldemort ungeduldig.
„Sir, bitte“, rief Narzissa, doch ein Blick von ihrem Herren ließ sie verstummen.
„Tu es nicht, Kleines“, hörte ich Severus' Stimme in meinem Kopf. „Draco würde lieber sterben, als dass Du eine Todesserin wirst. Lass es geschehen, sonst wirst Du es bereuen.“
„Katherine, mein Schatz“, suchte Dracos Stimme jetzt Zugang zu meinen Gedanken. „Mach es nicht. Lass mich gehen. Ich bin bereit dazu. Ich sterbe lieber, als Dich in seinen Diensten zu wissen. Ich werde Dich immer lieben und bei Dir sein.“
Ich war völlig überfordert. Ich konnte doch nicht Dracos Todesurteil unterschreiben. Nicht, wenn es eine andere Möglichkeit gab.
Ich sah zu Narzissa Malfoy. Sie schaute flehend zurück, weinte stumme Tränen und ich konnte mir vorstellen, was in ihren Kopf vorging. Bitte, rette meinen Sohn.
Ich selbst hatte meinen Sohn verloren und das wünschte ich niemanden. Aber konnte ich es wirklich über mich bringen, mich der Dunklen Seite anzuschließen? Zu foltern und zu töten?
„Deine Zeit ist abgelaufen, Katherine“, sagte der Dunkle Lord. „Du hast Deine Entscheidung getroffen. Sag 'Leb wohl' zu Deinem Liebsten. Avada...“
„HALT“, schrie ich laut auf. „Bitte... nicht! Ich... ich... Ich tue es. Lord Voldemort, bitte, nehmt ihr meine Dienste an?“


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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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