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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 36: Initiation

von Dilli

Ich sprang aus dem Bett und sofort packte mich die Nervosität erneut. Was wurde von mir erwartet? Und noch schlimmer: Was sollte ich anziehen? Ich konnte ja wohl schlecht in meiner schmutzigen Jeans und dem zerrissenen Pullover auftauchen. Oder in Severus' Fledermausumhang. Der sah zwar gut an mir aus, aber war für so eine Gelegenheit doch nicht passend.
Ich stand vor einem wirklich riesigen Problem und es schien keine Lösung in Sicht zu sein.
„Ist irgendetwas, meine Liebe“, wollte Draco von mir wissen.
„Jaah“, jaulte ich und verzog mein Gesicht zu einer jämmerlichen Grimasse. „Ich habe nichts zum Anziehen und das sage ich nicht einfach nur so, sondern ich meine das ernst. Ich habe nur meine schmutzige Hose, die ich im Loch getragen habe. Aber so kann ich doch nicht auf eine Feier gehen. Schon gar nicht, wenn ich dabei im Mittelpunkt stehe.“
„Psch, Katherine, immer schön langsam, das kriegen wir schon hin.“
Draco öffnete die rechte Türe des gigantischen Wandschrankes und zog einen schwarzen Kleidersack heraus.
„Ha, wusste ich doch, dass es meine Mutter schon hierher gebracht hat“, triumphierte er. „Hör zu, ich wollte Dir das hier eigentlich zum Geburtstag schenken, aber dann bekommst Du es halt schon zum Valentinstag und ich lasse mir war neues einfallen.“
„Was ist das“, wollte ich wissen.
„Ich habe dieses Kleid entdeckt, als ich in Paris war und ich musste es Dir einfach kaufen. Ich sah Dich darin einfach vor mir. Ich weiß nicht, ob Dir das Label irgendetwas sagt, aber es stammt von einem der berühmtesten Modedesigner der Muggel. Dion oder so ähnlich?“
Ich schnappte überwältigt nach Luft.
„Draco, meinst Du etwa Dior?“
„Ja, genau so hieß der Laden.“
„Sag mal, spinnst Du? Das muss Dich ein Vermögen gekostet haben.“
„Hat es auch, wenn man bedenkt, dass ich Dir noch DIESE Schuhe mit dazu gekauft habe.“
Er zog einen Schuhkarton aus dem Schrank und öffnete ihn. Darin waren die schönsten schwarzen Highheels, die ich je gesehen hatte. Fünfzehn Zentimeter hohe Absätze, schwarzes, glänzendes Leder, eine Applikation aus Strasssteinen hinten an der Ferse und eine knallrote Sohle. Die hätte ich überall erkannt.
„Sind das... das... Louboutins?“
„Ich glaube, so heißt die Firma, ja?“
Ich stieß einen lauten Schrei aus und fiel Draco um den Hals.
„Du bist wahnsinnig“, schimpfte ich ihn. „Absolut verrückt. Du sollst doch nicht so viel für mich ausgeben. Das habe ich gar nicht verdient.“
„Ich mache Dir trotzdem gerne eine Freude. Und ich kann es mir leisten, also lass mich bitte.“
Ich tat das in diesem Moment einzig richtige. Ich hielt die Klappe und freute mich einfach nur.
„Ach und bevor Du jetzt auch noch anfängst zu heulen, weil Du keine Unterwäsche hast, die habe ich Dir auch noch passend zum Kleid gekauft.“
Ich schüttelte den Kopf. Er war wahnsinnig, wirklich komplett übergeschnappt. Wieso gab er denn so viel Kohle für mich aus? Ich verstand die Welt nicht mehr. Wozu hatte ich das verdient?
„Jetzt hör endlich auf, mich so verrückt anzustarren und zieh Dich an“, maulte Draco mich an. „Wir haben nicht ewig Zeit.“
Das sagte der richtige. Er, der noch keinerlei Anstalten machte sich anzuziehen. Ich wollte schon zu einer bissigen Antwort ansetzen, da ich es hasste, wenn er mich so herunter kanzelte, doch ich ließ es sein. Wenn mich die Zeit im Loch eines gelehrt hatte, dann, dass ich die schönen Augenblicke genießen und sie voll auskosten sollte.
Deswegen schluckte ich meinen Zorn herunter, salutierte einmal kurz und rief: „Zu Befehl, Sir.“
Draco lächelte und schüttelte kurz seinen Kopf.
Ich packte die schwarze Spitzenunterwäsche aus, die er mir besorgt hatte und zog sie, zusammen mit den dazu passenden halterlosen Strümpfen an. Wow, das sah ziemlich sexy aus und fühlte sich an, wie eine zweite Haut. Hmm, mein Schatz hatte einen sehr guten Geschmack, was das anging. Nun machte ich mich an den schwarzen Kleidersack. Mit zittrigen Fingern öffnete ich ihn. Zum Vorschein kam ein Traum aus schwarzer Seide. Ich war baff. Das Kleid war einfach der Wahnsinn. Schnell zog ich es an und ließ mir von meinem Schatz den Reißverschluss im Rücken schließen. Dann begutachtete mich im Spiegel.
Das Kleid war schulterfrei, oben eng anliegend, unten fließend. An der Taille hatte es einen circa drei Zentimeter breiten Glitzergürtel. Das Highlight jedoch war, dass es an der linken Seite vom Saum bis zum Oberschenkel geschlitzt war. Absolut heiß! Also wenn ich keine Sexbombe war, dann wusste ich auch nicht. Aber war das nicht zu viel für den Dunklen Lord? Immerhin wollte ich mich ihm ja nicht wirklich anschließen.
„Wow, Katherine, Du siehst atemberaubend aus“, sagte mein Liebster. „Wirklich, so gut hatte ich es mir gar nicht vorgestellt.“
Er ging ins Bad, um sich seine Haare zu machen.
„Ja, es sieht wirklich sehr gut aus“, bemerkte ich. „Aber ich bin noch nicht ganz fertig. Es fehlt nur noch... NEIIIIIIIIIIIN!“
„Was ist los“, rief Draco und kam halb nackt aus dem Bad gestürmt. Er trug nur eine schwarze Boxershort. Hmmm, lecker. „Ist irgendwas passiert?“
„Ich kann mich ja gar nicht fertig machen“, stöhnte ich. „Meine ganzen Schminksachen und meine Nagellacke sind im Koffer.“
„Du schreist so laut wegen ein bisschen Spachtelmasse?“
„Das ist nicht nur irgendeine Spachtelmasse. Das komplettiert mein Outfit. Ich kann doch nicht mit diesen monstermäßigen Augenringen gehen. Und ich habe auch nicht meinen Zauberstab um mir die Haare zu frisieren.“
„Du hast vielleicht Probleme.“
„Das sind die Probleme einer Frau, Draco. Gewöhn Dich lieber dran.“
„Ist ja schon gut. Was hältst Du davon, wenn Du Dir die Schminke aus dem Koffer holst, der da hinter der Tür steht?“
Ich drehte mich schnell um und verriss mir dabei den Nacken. AUA! Doch da stand er, mein Koffer.
„Wo kommt der denn her“, fragte ich verblüfft.
„Severus hat ihn aus Hogwarts mitgebracht“, erwiderte mein Liebster. „Er dachte wohl, es ist mal Zeit für neue Klamotten. Deine anderen haben gestunken wie eine ganze Herde Wasserbüffel.“
„Das hätten Deine auch, wenn Du fast sechs Wochen in diesem Loch verbracht hättest und Dich nicht umziehen durftest.“
„Tut mir leid. Das war nicht böse gemeint. Hast Du jetzt alles, was Du brauchst?“
„Fast, mein Zauberstab fehlt noch.“
„Du kannst meinen nehmen. Er liegt da auf dem Schreibtisch. Du bekommst Deinen erst später zurück.“
„Okay, ich hoffe es. Und ich kann wirklich Deinen nehmen?“
„Ich teile alles mit Dir, Katherine. Mein Leben, mein Bett und auch meinen Zauberstab. Nur die Unterwäsche wäre Dir zu groß.“
„Die kannst Du behalten. Ich habe ja jetzt meine eigene.“
Draco lächelte mir zu und verschwand wieder im Badezimmer. Sofort stürmte ich zu meinem Koffer und riss ihn auf. Tatsächlich, es war alles da. Halleluja.
Ich nahm mein Schminktäschchen heraus und setzte mich vor den Spiegel. Ich schminkte mir rasch Smokey Eyes. Das war einfach und sah gut aus. Dann ging ich hinüber zum Schreibtisch und nahm mir Dracos Zauberstab. Ein komisches Gefühl war es schon. Ich hatte bisher immer nur mit meinem eigenen gezaubert. Dracos Stab war mächtig, das spürte ich an dem leichten Vibrieren in meiner Hand.
Ich ging zum Spiegel und flüsterte leise den Zauberspruch, um meine Haare zu frisieren. PUFF! Eine kleine Rauchwolke umgab mich. Das war aber ungewöhnlich, das passierte doch sonst nie. Als der Rauch sich verzogen hatte, sah ich in den Spiegel. Und schrie laut auf. Ich sah aus, als hätte ich in eine Steckdose gefasst. Ich war den Tränen nahe. Der Abend konnte nur furchtbar werden, das sah ich jetzt schon.
„Was ist denn nun schon wieder los“, wollte Draco wissen und kam aus dem Bad.
Er trug seine schwarze Anzughose und einen schwarzen Pullover. Darüber jedoch trug er einen Brustpanzer mit wunderschönem silbernen Rankenmuster und ein langes Cape.
„Was hast Du denn da an“, fragte ich gleichzeitig als Draco „Wie siehst Du denn aus“ wissen wollte. Dann sahen wir uns an und lachten los.
„Du zuerst“, brachte ich schließlich heraus.
„Das ist mein Todesseroutfit. Deines wird relativ ähnlich aussehen. Wir tragen unsere eigenen Klamotten, aber die Brustschützer und das Cape bestimmt der Dunkle Lord. Genauso wie wir alle eine Maske haben. Wobei die auch unterschiedlich sind. Bei manchen sind nur die Augen verdeckt, bei anderen das ganze Gesicht. Und nun zu Dir. Hattest Du ein Problem mit meinem Zauberstab?“
„Anscheinend. Ich weiß auch nicht, ich habe alles genauso gemacht wie mit meinem, aber es hat nicht funktioniert.“
„Komm ich helfe Dir schnell, wir sind immerhin spät dran.“
Er trat zu mir, nahm mir den Zauberstab aus der Hand und schwang ihn einmal kurz. Sofort frisierten sich meine Haare selbst zu der gewünschten Frisur. Draco hatte sich anscheinend für einen lockigen Side Swept entschieden, der am Hinterkopf geflochten war und nun über meine rechte Schulter fiel.
„So, zufrieden“, sagte er. „Bist Du jetzt endlich fertig?“
„Gleich, ich wollte mir eigentlich noch die Fingernägel lackieren und Schmuck anlegen.“
„Katherine“, jammerte er.
„Was denn? Ordnung muss sein.“
„Na schön, aber beeil Dich bitte. Wir sind wirklich spät dran.“
„Ja, ja.“
Ich setzte mich an den Schreibtisch und zog meinen schwarzen Nagellack zu mir. Und fünf Minuten später waren sie lackiert und getrocknet, mit ein bisschen Hilfe von Dracos Zauberstab. Dann fehlte nur noch der Schmuck, aber das wurde erneut zum Problem, denn meine liebsten Stücke fehlten ja.
Ich schilderte meinem Schatz mein Problem und er verließ mit den Worten „Bin gleich wieder da“ das Zimmer. Drei Minuten später war er mit meinem Schmuck zurück. Er legte mir meine Kette und das Armband an und steckte mir meinen Verlobungsring auf den linkem Ringfinger. Dann legte ich mir noch meine großen silbernen Kreolen an et voilá! Ich war fertig, zumindest so gut wie. Eine Sache fehlte nur noch. Hatte doch gar nicht so lange gedauert.
„So, können wir jetzt endlich los“, fragte Draco genervt.
„Gleich, ich muss...“
„Nein, Katherine, das reicht jetzt. Du hattest wahrlich genug Zeit.“
Er nahm mich bei der Hand und wollte mich zur Tür ziehen. Aber ich stemmte meine Beine in den Boden und wehrte mich.
„Halt, Stopp, noch nicht. Ich bin noch nicht ganz soweit.“
„Was ist denn jetzt noch?“
„Ich muss noch meine Schuhe anziehen.“
„Ach so, ja dann. Mach schnell, ja?“
„Jaah.“
Was machte der denn für einen Aufstand? Die Einführung wurde schon nicht ohne mich anfangen. Ich schlüpfte schnell in meine Highheels und präsentierte dann mein Styling.
„Und, kann ich so gehen“, wollte ich wissen.
Draco sah mich von oben bis unten an und machte dann einen Schritt auf mich zu.
„Nein, kannst Du nicht“, meinte er verführerisch. „Das ist gemein, so sexy auszusehen. So kommen wir doch niemals los.“
„Na ja, wir haben ja nicht gerade einen weiten Weg. Wenn Du also...“
„Nein, wir sollten gehen. Aber ich freue mich schon auf später, wenn ich Dir dieses Kleid wieder ausziehen darf.“
„Oja, da freue ich mich auch schon darauf. Und ich nehme Dich beim Wort!“
Draco zog mich an sich und gab mir einen seiner leidenschaftlichen Küsse. Dann nahm er mich bei der Hand und ging mit mir zur Tür hinaus.

Wir schritten gemeinsam die Treppe hinunter. Lautes Stimmengewirr drang vom Ballsaal her herauf. Nun gewann doch die Angst wieder die Oberhand. Was würde mit mir passieren? Wie schlimm würden die Schmerzen werden, wenn man mir das dunkle Mal einbrannte? Würde mein Körper das überhaupt mitmachen, mit meiner Allergie?
Wir kamen vor der geschlossenen Tür des Ballsaals an. Ich zitterte am ganzen Körper.
„Ganz ruhig, meine Schöne“, flüsterte Draco mir ins Ohr und nahm mich in den Arm. „Dir wird nichts passieren, außer das man Dir das Mal einbrennt.“
„Ach, wenn es weiter nichts ist“, erwiderte ich sarkastisch. „Wird nur brennen wie Feuer, aber das ist doch auch egal. Wirklich sehr witzig.“
„Ich wollte Dir doch gar nichts böses. Bleib einfach locker. Je mehr Du Dich anspannst, umso mehr tut es Dir weh. Vergiss nicht, Du bist selber schuld, dass Du in dieser Lage bist. Du hättest mich auch sterben lassen können.“
„Du redest Dich gerade um Kopf und Kragen, Draco Malfoy. Mach weiter so und ich ziehe mir das Kleid heute selber aus.“
„Das ist gemein.“
„Selber Schuld. Wollen wir nicht langsam mal rein gehen?“
„Nein, wir müssen warten, bis wir angekündigt werden.“
„Und weswegen hast Du dann so einen Stress gemacht? Wir hätten oben die Zeit wirklich besser nutzen können.“
„Ich weiß, aber so ist es nun mal vorgesehen.“
„Du hast gut reden. Du musst Dir hier ja auch nicht mit fünfzehn Zentimeter hohen Absätzen die Beine in den Bauch stehen.“
„Du bist wirklich unerträglich, wenn Du aufgeregt bist.“
„Warte erst einmal, bis wir beide heiraten. Da würdest Du mich mit Sicherheit an die Wand knallen.“
„Das glaube ich Dir gern.“
Plötzlich verstummten die Stimmen im Raum. Draco packte mich schnell und postierte mich vor der Tür. Er stellte sich neben mich und hielt mir die rechte Hand hin, mit dem Handrücken nach oben. Die andere legte er sich in den Rücken.
„Es ist gleich soweit“, sagte er, als ich ihm einen fragenden Blick zuwarf. „Leg Deine linke Hand auf meine und stütze die andere in deine Hüfte. Sehr gut. Wenn jetzt gleich die Tür aufgeht, recke Dein Kinn ein wenig nach oben und versuche, so selbstsicher wie möglich drein zu schauen. Wir werden genau auf den Dunklen Lord zuschreiten. Wenn wir bei ihm angekommen sind, mache einen tiefen Knicks. Darauf steht er. Alles weitere wirst Du dann sehen. Ich bin bei Dir, keine Angst.“
„Okay“, krächzte ich. Mehr bekam ich nicht heraus.
Von drinnen ertönte Voldemorts Stimme.
„Meine lieben Freunde“, begann er zu sprechen. „Wie schön, dass Ihr heute so zahlreich erschienen seid. Wir haben heute einen ganz besonderen Grund, warum wir uns hier versammelt haben. Die Initiation eines neuen Mitglieds. Einem ganz besonderem Mitglied, wie ich Euch verkünden darf. Schon seit Monaten warte ich darauf, dass sie sich uns anschließt und heute hat sie es endlich getan. Ladies and Gentlemen, ich möchte Euch gerne unsere neueste Anhängerin vorstellen. Katherine Jane Miller. Draco, bitte bringe Deine Verlobte doch herein.“
Da flogen die Türen auf und gab den Blick auf das Rauminnere frei. Der Saal wurde von Hunderten schwebender Kerzen erleuchtet, was dem ganzen einen leicht romantischen Touch gab. Links und rechts standen mindestens fünfzig Todesser in ihren Rüstungen und bildeten eine Art Spalier, das bis ans andere Ende des Raumes führte. Dort stand Voldemort und lächelte fröhlich. Rechts hinter ihm stand Severus und er schaute so miesepetrig drein, wie ich ihn von der Schule her kannte. Ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Links hinter meinem neuen Herren standen Dracos Eltern. Lusius Malfoy wirkte arrogant wie immer, doch es war Narzissa, die meinen Blick anzog. Sie lächelte mich leicht aufmuntert an und wirkte mehr als dankbar.
Das alles nahm ich innerhalb von Sekundenbruchteilen wahr, doch ich war nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ich spürte einfach nur die Angst, die in mir brannte wie ein loderndes Feuer.
Mein Schatz räusperte sich kurz und machte dann einen Schritt in den Raum hinein.
„Kinn hoch, Liebste“, flüsterte er mir in Gedanken zu.
Ups, da war ja was. Also tat ich, wie Draco es mir gesagt hatte und reckte leicht das Kinn in die Höhe. So selbstsicher wie möglich blickte ich geradeaus. Du packst das, Kate. Nur mit der Ruhe. Du hast schon viel schlimmeres überstanden. Du machst das hier für Draco, vergiss das nicht.
Ich passte meine Schritte, denen meines Liebsten an. Es war ganz einfach, wie Walzer tanzen. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei. Denk einfach daran, dass Du denen allen haushoch überlegen bist. Die können Dich alle mal. Na also, ist doch ganz einfach.
Bei jedem Schritt mit meinem linken Bein, blitzte dieses elegant hervor. Ich sah die anerkennenden Blicke der Männer um mich herum. Ich schien einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Sehr schön, genau so sollte es sein.
Wir kamen bei Voldemort und den um ihn Stehenden an und ich versank in einen tiefen Knicks. Demütig blickte ich zu Boden, wie man es mir gesagt hatte. Draco neben mir machte eine Verbeugung.
„Mein Herr, hier bringe ich ihnen meine Verlobte, die bereit ist, in Eure Dienste ein zu treten“, sagte mein Schatz, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte. Ich blieb in meiner unbequemen Position.
„Ich danke Dir, mein treuer Freund“, antwortete Voldemort und grinste ihn an. „Eine wahre Schönheit hast Du Dir da an Land gezogen, das muss ich schon sagen. Sie sieht atemberaubend aus. Nun tritt zur Seite, Draco, damit wir mit dem Ritual beginnen können.“
Draco machte einen Schritt zu Seite und stellte sich in die linke der beiden Todesserreihen, blieb aber ganz in meiner Nähe. Nun wandte sich Voldemort mir zu.
„Du darfst Dich erheben, Katherine“, meinte er und ich tat, wie mir befohlen wurde. Doch ich sah ihn nicht direkt an, das musste er mir schon sagen.
„Sieh mich an“, sagte er, als hätte er meine Gedanken gelesen, die aber gut durch meine dicke Mauer geschützt wurden, da war ich mir sicher.
Ich hob den Blick und sah ihm direkt in seine roten Schlangenaugen. Wie jedes Mal, wenn ich das tat, bekam ich am ganzen Körper eine Gänsehaut. Ich hatte Angst. Aber ich musste stark bleiben und durfte mir keinen Fehler erlauben. Sonst wäre alles umsonst gewesen.
„Katherine, meine Liebe“, sagte der Dunkle Lord. „Bist Du wirklich noch immer bereit, Dich mir anzuschließen?“
„Ja, das bin ich, Herr“, gab ich zurück.
„Oh, Kleines, wie konntest Du das nur tun“, fragte Severus in meinen Gedanken. „Bist Du denn komplett verrückt geworden?“
Vielleicht war ich das, aber wenn dann nur verrückt nach meinem Schatz. Ich ignorierte seinen Einwand einfach und konzentrierte mich stattdessen auf das, was vor mir lag.
„Dann nehme diese Gaben von mir an“, riss mich Voldemort ins Hier und Jetzt zurück. „Sie sollen für Deine Sicherheit sorgen.“
Er schwang seinen Zauberstab und sofort änderte sich mein Outfit. Ein schwarzer Brustpanzer schlang sich um meinen Oberkörper. Er hatte auch so ein silbernes Rankenmuster drauf, dass genau in der Mitte ein geschwungenes K bildete. Der Schnitt war viel schöner, als der von Dracos, denn er sah eher so aus wie eine Korsage mit Herzausschnitt. Außerdem ruhte jetzt ein schwarzes Cape auf meinen Schultern. Es war länger als das von Draco und schleifte wie eine Schleppe über den Boden. Der Dunkle Lord hielt aber noch etwas in der Hand. Eine schöne Halbmaske im venezianischen Stil. Sie schien aus irgendeinem Metall zu sein, war aber schwarz lackiert. Es sah fast so aus wie Spitze und die Ausschnitte für die Augen waren wirklich der Hammer, so spitz zulaufend und geschwungen. Es hatte etwas von einem Raubvogel. Ein Highlight waren noch die kleinen Kristalle, die wie die Sterne funkelten.
„Diese Maske soll Deine Identität bewahren und den Leuten trotzdem zeigen, zu wem Du gehörst“, erklärte mir Voldemort. „Nimmst Du sie an?“
„Ja, mein Herr.“
Langsam setzte er sie mir auf die Nase. Sie hielt, ohne festgebunden werden zu müssen. Ich neigte leicht den Kopf zu einer Art Verbeugung.
„Ich danke Euch, Mylord“, sagte ich. „Ihr seid mehr als nur großzügig.“
SCHLEIMER, rief meine innere Stimme laut. Pass auf, dass Du nicht noch auf Deiner Schleimspur ausrutscht.
„Das dient nur zu Deinem Schutz, Katherine. Nun sei so freundlich und knie Dich hin, aber löse nicht den Blick von mir.“
Ich tat, wie er mir befohlen wurde. Ich sah zu meinem Herren auf.
„Katherine, schwörst Du mir hier, vor all diesen Zeugen, dass Du mir treu ergeben sein wirst, solange Du lebst?“
„Ich schwöre es.“
„Schwörst Du, alle Befehle auszuführen, die ich Dir erteile?“
„Ich schwöre es.“
„Schwörst Du, alles Dir mögliche zu versuchen, um mir eine neue Generation Anhänger zu schenken?“
Ich schluckte.
„Tu es nicht“, rief Severus laut in meinem Kopf.
„Ich schwöre es, Mylord.“
„Dann reiche mir jetzt Deinen linken Arm, damit ich Dich als eine der meinen kennzeichnen kann.“
Mein ganzer Arm zitterte, als ich ihn hob und dem Dunklen Lord darbot.
„Katherine, bitte, ich flehe Dich an“, ertönte noch einmal Severus' Stimme in meinen Gedanken. „Tue es nicht. Das ist schwarze Magie. Du weißt, was dann passiert.“
Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. Wieso musste er sich jetzt einmischen, wo es mit meiner Selbstbeherrschung eh nicht gerade rosig ausschaute? Ich würdigte ihm keine Antwort. Er war doch immerhin selbst einer von denen. Wieso wollte er mich also davon abhalten?
Voldemort packte meinen Arm. Uah, war der kalt. Hatte der seine Hände vorher in Eiswasser getaucht oder wie? Da waren ja selbst meine warm und ich fror immer wie verrückt.
Da ertönte eine andere Stimme in meinem Kopf.
„Du bist so stark, Katherine“, sagte Narzissa. „Ich danke Dir noch einmal!“
Ich schaute zu ihr und sah, dass ihre Augen in Tränen schwammen.
Dann spürte ich plötzlich ein tierisches Brennen auf meinem Unterarm. Es tat höllisch weh, genauso wie das Brandeisen am Vormittag. Ich schloss die Augen und presste die Lippen zusammen, um ja keinen Schrei aus zu stoßen. Aua! Wie lange würde diese Tortur denn noch dauern? Mein ganzer Arm schien in Flammen zu stehen. Ich stöhnte auf. Lange würde ich nicht mehr durchhalten. Tränen stiegen mir in die Augen und ich biss mir in die Innenseite meiner Wange, bis ich Blut schmeckte. Himmel, hörte das denn nie auf? Ich begann am ganzen Körper zu zittern.
Komm schon, Kate, Du musst da jetzt durch. Gib Dir nicht die Blöße und fang an zu schreien. Das ist genau das, worauf die alle warten. Versuch Dich irgendwie abzulenken. Wie lautet Goldpalotts Drittes Gesetz? Oder sing irgendwas, wenn es Dir hilft. Amazing Grace! How sweet the sound, that saved a wretch like me, I once was lost, but now am found,was blind but now I see. Doch wie ging es weiter? Scheiße, ich hatte dieses Lied in und auswendig gekonnt. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich war kurz davor, den Verstand zu verlieren.
„Du hast es gleich geschafft, meine Schöne“, hörte ich plötzlich Dracos Stimme. „Ich liebe Dich so sehr. Jetzt sogar noch mehr, nachdem Du das alles für mich tust.“
Dann war es endlich vorbei und ich kniete zitternd auf dem Boden. Ich war kurz davor, zusammen zu brechen.
„An Dir könnten sich manche meiner Anhänger ein Beispiel nehmen“, sagte der Dunkle Lord und strich mit seinen kühlen Fingern über meine weiche Haut. Tat das gut, die Kälte meine ich, nicht die Berührung an sich. „Viele von ihnen haben gebrüllt wie am Spieß und Du hast es ertragen, ohne einen Laut von Dir zu geben. Ich bin stolz auf Dich. Und zum Zeichen dafür, überreiche ich Dir hiermit Deinen Zauberstab. Möge er Dir, und somit auch mir, immer gute Dienste leisten.“
„Ich...ich... danke Euch, Herr“, japste ich.
Oje, das war nicht gut. Mir wurde schwindelig und ich hatte wieder diesen Druck auf dem Brustkorb. Ich sah auf meinen Arm. Er sah normal aus, war nicht geschwollen, aber dafür prangte dort jetzt ein tiefschwarzes Dunkles Mal. Mein Atem ging immer schneller.
Ich griff nach meinem Zauberstab und nahm ihn Voldemort ab. Endlich hatte ich ihn wieder, doch er verschwamm vor meinen Augen.
„Und nun möchte ich Euch alle bitten, Katherine in unserer Mitte willkommen zu heißen“, rief Voldemort den anderen zu.
„Te salvere iubeo“, riefen sie alle im Chor. Was immer das auch heißen mag.
„Nun geht und holt Euch etwas von diesem reichhaltigen Buffet, das Lucius und Narzissa uns so freundlicherweise spendiert haben. Draco, Du wirst Deine Katherine zu Tisch führen. Sie wird heute den Ehrenplatz neben mir einnehmen.“
Essen? Jetzt? Boah, ging gar nicht. Mir war einfach nur noch schlecht und ich zitterte am ganzen Körper. Meine Atmung beschleunigte sich.
„Jawohl, Eure Lordschaft“, antwortete Draco rasch und kam die zwei Schritte zu mir geeilt. „Komm, meine Liebe!“
Der Dunkle Lord wandte sich ab und ging hinüber zu dem riesigen Tisch, der mir erst jetzt auffiel.
Draco versuchte mich hoch zu ziehen, denn ich kniete ja immer noch auf dem hölzernen Fußboden. Doch ich konnte mich einfach nicht rühren. Alles verschwamm vor meinen Augen. Doch Draco schien das nicht zu merken. Nur Severus sah mich so an, als würde er genau wissen, wie ich mich fühlte.
Dann stand ich auf einmal auf meinen Füßen, aber sie knickten immer wieder weg.
„Was ist los, meine Liebe“, wollte Draco von mir wissen. „Geht es Dir nicht gut?“
Nicht gut gehen war die Untertreibung des Jahrhunderts. Alles drehte sich und meine Beine wollten mein Gewicht nicht mehr tragen. Ich sah meinen Liebsten mit Tränen in den Augen an.
„Nein... ich... ich...“, stotterte ich und hing mehr oder weniger in seinen Armen. „Ich... ich liebe Dich.“
Dann wurde alles schwarz.


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