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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 42: Gefangene in Malfoy Manor

von Dilli

Der nächste Tag und die darauffolgende Nacht gehörten zu den schönsten in meinem Leben. Draco und ich gingen stundenlang im Hyde Park spazieren, machten dort ein kleines Picknick und bummelten dann noch durch die Einkaufsstraßen von Mayfair. Und Sex, immer wieder leidenschaftlicher, hemmungsloser Sex. Es war wunderschön, meinen Schatz einmal für mich ganz alleine zu haben, ohne dass wir irgendwie beobachtet wurden oder uns irgendjemand störte. Wir konnten sogar die Tatsache ausblenden, dass wir bald nach Malfoy Manor zurückkehren mussten. Aber das ließ sich nicht verhindern.
Am zweiten Tag mussten wir zurück. Wir disapparierten gleich nach dem Frühstück, obwohl wir noch ein paar Stunden Zeit gehabt hätten. Aber wir wollten einfach nicht das Risiko eingehen, Ärger zu bekommen. Vielleicht würde uns unser Herr noch einmal weg lassen, wenn er sah, dass er uns vertrauen konnte und wir nicht den Versuch wagten, zu fliehen.
Tja und hier saß ich nun, zwei Wochen später und das ohne meinen Ehemann. Kaum waren wir zurück gekehrt, hatte ihn Voldemort mit zu einer Auslandsreise genommen. Man hatte es natürlich nicht für nötig befunden, mir zu sagen, wo es hin ging. Wozu denn auch? Ich war ja immerhin nur die Ehefrau. Die kann ja hier in diesem blöden Herrenhaus herum sitzen und darauf warten, dass irgendetwas passiert. Ja, super, vielen Dank auch. Einen Sonderapplaus für Lord Voldemort, den blödsten Zauberer aller Zeiten!
Wenigstens gab es meine liebe Schwiegermutti Narzissa. Sie versuchte wirklich alles, um mich bei Laune zu halten. Sie ging viel mit mir spazieren und apparierte mit mir zum Shoppen nach London. Eines der beiden Wochenenden verbrachten wir sogar in Paris. Am ersten Tag schauten wir uns alle Sehenswürdigkeiten an, Eiffelturm, Notre Dame, Triumphbogen, Louvre und so weiter. Am nächsten hieß es wieder einkaufen.
Doch irgendwann wurde mir auch das zu langweilig und ich zog mich immer mehr in die Bibliothek zurück, die hier in Malfoy Manor sogar noch größer war, als die in Hogwarts. Ich las wahllos irgendwelche Bücher, die hauptsächlich über Schwarze Magie handelten. Mir graute es davor, aber es war immer noch besser zu wissen, womit man es zu tun bekommen konnte, als sich zu Tode zu langweilen.
Und genau hier saß ich jetzt, auf einer bequemen Lederliege und las ein Buch über verschiedene Foltermethoden. Es war wirklich gruselig, aber auch irgendwie interessant. Gott sei Dank würde morgen mein Liebster zurück kommen. Das hatte er mir gestern mitgeteilt, als wir kurz über unsere magischen Spiegel kommuniziert hatten.
Da klopfte es an der Tür.
„Ja“, rief ich in deren Richtung.
Narzissa trat ein.
„Hallo Kate“, sagte sie freundlich. „Wie geht es Dir? Sag mal, hättest Du Lust, heute nach Liverpool zu apparieren? Wir könnten uns dort ein wenig umsehen und uns das Beatles Museum anschauen. Du weißt schon, diese Muggelband aus den 60er Jahren.“
„Ich weiß, wer die Beatles sind (Ich hatte ja nichts gegen Muggel und deren Erfindungen). Tut mir leid, normalerweise würde ich wirklich gerne mitkommen, aber ich fühle mich heute nicht so wohl. Ich würde lieber hier bleiben und mich ein wenig entspannen.“
„Was hast Du denn“, fragte Narzissa besorgt und kam die fünf Schritte zu meiner Liege gelaufen. Dann setzte sie sich an den Rand und legte mir die Hand auf die Stirn. „Du scheinst kein Fieber zu haben.“
„Nein, das ist es auch nicht. Keine Ahnung, mir ist irgendwie übel, schwindelig und ich habe so ein Ziehen im Bauch.“
„Vielleicht ist es einfach nur PMS.“
„Mit Sicherheit. Laut meinem Zyklus sollte ich heute meine Tage bekommen. Also kein Grund, sich Sorgen zu machen.“
„Trotzdem ist es besser, wenn Du Dich ausruhst. Nicht dass es doch eine Magen-Darm-Grippe ist.“
„Danke, das mache ich. Tut mir leid, dass ich Dich nicht begleiten kann.“
„Wenn Du nicht mit gehst, reise ich auch nicht nach Liverpool. Ich wollte Dich nur ein wenig ablenken, damit Du nicht ständig diese gruseligen Bücher von Lucius liest. Wenn Du andere Lektüre brauchst, ich habe oben noch ein paar schöne Liebesschmöker.“
„Danke, aber ich finde sie ganz interessant. Es ist immer besser zu wissen, womit man es zu tun bekommen könnte.“
„Da hast Du vielleicht recht. Aber sag schon, meine Liebe, möchtest Du irgendetwas essen? Soll ich dir eine Hühnersuppe bringen lassen? Die beruhigt den Magen.“
„Danke, nein. Aber warte mal. Gibt es in der Küche auch Schokoladenpudding?“
„Natürlich.“
„Dann hätte ich davon gerne eine Schüssel. Oder vielleicht besser doch zwei.“
„Ich bringe sie Dir.“
Sie ging hinaus und kam mit zwei riesigen Salatschüsseln voll Pudding zurück und ich aß sie ratzekahle leer. Der war aber auch lecker. Da waren sogar Schokostückchen drin. Meine Schwiegermutter sah mir kopfschüttelnd dabei zu.
„Du hast aber einen guten Appetit“, sagte sie verwirrt.
„Ich hatte einfach Lust darauf", antwortete ich ihr.
„Kann ich Dir noch etwas bringen?“
„Nein, vielen Dank. Weißt Du was? Mir geht es jetzt doch etwas besser. Wollen wir nicht doch noch los?“
„Klar, gerne.“
Und so machten wir uns eine halbe Stunde später auf den Weg nach Liverpool.

Wir verbrachten einen wunderschönen Tag miteinander. Zuerst gingen wir ins Beatles-Museum, danach noch zum Klamotten einkaufen und in ein schickes Lokal zum Essen. Auch dort aß ich wie ein Scheunendrescher. Ich hatte einfach Hunger. Wieso, warum? Keine Ahnung.
Als wir wieder zuhause ankamen, legte ich mich sofort ins Bett, weil ich so müde war, wie schon lange nicht mehr. Zum ersten Mal schlief ich durch bis zum nächsten Morgen, etwas was noch nie vorgekommen war, seit Draco weg war. Normalerweise las ich die halbe Nacht und übte heimlich irgendwelche Zauber aus den schwarzmagischen Büchern. Da standen wirklich nützliche kleine Zauber drin, die mir in einem Kampf sehr nützlich wären.
Ich hätte wahrscheinlich noch viel länger geschlafen, wenn mich nicht irgendetwas im Gesicht berührt hätte. Sofort saß ich senkrecht im Bett. Draußen war es bereits hell.
„Pscht, meine Süße, ich bin es doch nur“, sagte eine mir bekannte Stimme beruhigend. „Tut mir leid, ich wollte Dich nicht wecken.“
Neben mir saß mein Mann.
„Draco, Du bist wieder da“, stieß ich erleichtert aus. „Seit wann denn?“
„Ich bin gerade wieder zurück gekehrt. Der Dunkle Lord ist noch geblieben. Er hat noch irgendeine Aufgabe zu erledigen. Aber ich wollte so schnell wie möglich wieder zurück zu Dir. Es tut mir leid, dass ich Dich so lange alleine gelassen habe.“
„Schon okay. Du musstest es ja. Dir blieb keine andere Wahl. Ich bin nur froh, dass Du wieder da bist.“
„Ich auch. Du hast mir ja so gefehlt.“
Dann beugte er sich zu mir hinüber und gab mir einen zärtlichen Kuss. Ich schlang die Arme um seinen Hals, ließ mich wieder in die Kissen fallen und zog ihn auf mich.
„So stürmisch heute, meine Liebe“, wollte Draco wissen, als er kurz die Lippen von mir löste.
Ich nickte nur und schob meine Hände unter sein schwarzes T-Shirt. Ich hatte ihn ja so vermisst. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie sehr. Draco ließ seine Hände unter mein dünnes Seidennachthemd, einem Hauch von nichts, wandern. Oja, ich wollte ihn auf der Stelle, hier und jetzt.
Doch plötzlich fuhr es mir in den Magen und mir wurde sterbensübel. Ich schubste meinen Ehemann von mir herunter, schlug mir die Hand vor den Mund und rannte ins Bad. Ich schaffte es gerade noch bis zur Toilette, öffnete hastig den Deckel und übergab mich in hohem Bogen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Ich würgte sogar noch, als nur noch gelbe Galle kam.
Draco kam mir nach und half mir, so gut es ging. Er hielt mir die Haare aus dem Gesicht. Als endlich nichts mehr kam, stand ich auf, ging zum Waschbecken und putzte mir erst einmal die Zähne.
„Was hast Du denn, meine Liebe“, wollte Draco besorgt wissen. „Hast Du irgendetwas schlechtes gegessen?“
„Nicht, dass ich wüsste“, gab ich zurück. „Es ist sicher nur eine kleine Magen-Darm-Grippe. Mir war gestern schon übel.“
„Ich hoffe nur, es ist nichts schlimmeres.“
„Wird es schon nicht.“
„Möchtest Du etwas essen?“
„Schatz, tut mir leid, aber so eine blöde Frage kannst auch nur Du stellen. Ich habe mir gerade die Seele aus dem Leib gekotzt. Da möchte ich jetzt garantiert nichts zu mir nehmen.“
„Möchtest Du dann weiter machen, wo wir gerade aufgehört haben?“
Ich verdrehte die Augen. Typisch Männer. Sex und Essen, das war wichtig.
„Nein, bitte sei mir nicht böse. Ich glaube, ich möchte mich einfach nur noch ein bisschen hinlegen. Ich fühle mich wirklich nicht wohl.“
„Ist schon in Ordnung, meine Liebe. Ist es Dir recht, wenn ich mich zu Dir lege?“
„Das kannst Du gerne tun. Aber bitte nichts anderes. Keine Fummelei, nichts. Mir ist wirklich nicht danach.“
Mein Schatz war wirklich sehr verständnisvoll und auch besorgt. Er trug mich ins Schlafzimmer und legte mich sanft ins Bett. Dann kuschelten wir uns aneinander und schliefen noch eine Runde.

Am Nachmittag ging es mir deutlich besser und ich konnte sogar etwas essen (Schokoladenpudding) und aufstehen. Wir gingen nach unten in den Ballsaal und setzten uns zusammen mit Dracos Eltern vor den Kamin. Ich hatte mich auf Dracos Schoß gesetzt und genoss sein Streicheln auf meinem Rücken.
Plötzlich ertönte ein lautes Zischen, wie von tausend Schlangen.
„Was ist denn das“, fragte ich erschrocken. Ich wäre vor lauter Schreck beinahe vom Schoß meines Ehemanns gefallen. Er hatte mich gerade noch fest gehalten.
„Da ist jemand am Tor, der Einlass begehrt“, erklärte er mir daraufhin.
Narzissa war aufgesprungen und zur Tür geeilt. Wenige Minuten später kam sie in Begleitung zurück. Ihr folgten Greyback und seine Jungs. Sie schleppten fünf aneinander gefesselte Personen herein. Ich fiel beinahe um. Da waren ein Kobold, Dean Thomas, Ron, Hermine und ein Junge, den ich nicht erkannte. Aber es konnte nur Harry sein. Wo Ron und Hermine waren, war er auch. Doch er sah furchtbar aus. Sein komplettes Gesicht war auf die Größe einer Wassermelone angeschwollen. Ich vermutete einen Brandzauber.
„Hier sind sie“, sagte Narzissa und führte die Meute herein.
„Was gibt es“, wollte Lucius Malfoy wissen und erhob sich aus seinem Sessel.
„Greyback hier behauptet, dass er Potter uns seine Freunde gefangen hat“, meinte meine Schwiegermutter erklärend. „Draco, Kate, kommt her.“
Wir erhoben uns aus unserem Stuhl, wagten es aber nicht, näher heran zu treten. Mir war schlecht. Wie hatten sie es bloß geschafft, sie in die Finger zu bekommen? Und wie konnte ich es schaffen, sie heil aus dieser Scheiße heraus zu bekommen?
Die Augen meiner Freunde weiteten sich kaum merklich, als sie mich erblickten und ich konnte genau sehen, was durch ihre Köpfe ging. Was macht Kate hier? Wieso ist sie eine Todesserin? Hat sie unsere Seite verraten?
Mein Schwiegervater trat näher zu Harry, der von Greyback in einem festen Klammergriff gehalten wurde. Er betrachtete ihn eingehend, schien sich jedoch nicht sicher zu sein, da Harrys Gesicht so rot und geschwollen war.
„Da ist etwas“, flüsterte er. „Das könnte die Narbe sein. Draco, Kate, kommt her, schaut Euch das genau an. Was meint ihr?“
Wir waren gezwungen, zu meinem Freund zu gehen und ihn genau zu betrachten.
„Ich weiß nicht“, meinte Draco ziemlich schnell, erhob sich und ging zurück zu seiner Mutter, die mittlerweile wieder am Kamin stand.
„Und Du, Katherine“, meinte Lucius. „Was sagst Du?“
„Ich... nein...“, druckste ich herum.
Was sollte ich denn jetzt machen? Ich konnte doch Harry nicht verraten. Das war unmöglich. Wenn ich das täte, würde ich seine ganze Aufgabe gefährden. Aber ich musste auch auf mich selbst Acht geben, denn ich wusste, was man mir antun würde, wenn ich meinen Freunden offensichtlich half. Ich musste den Schein wahren. Ich ging zurück zu meinem Liebsten, der meine Hand nahm und sie leicht drückte. Ich wusste, was er mir sagen wollte. Bleib stark, Katherine.
„Wir sollten sicher sein, Lucius“, rief Narzissa ihrem Mann zu, der immer noch bei Harry stand. „Ganz sicher, dass es Potter ist, bevor wir den Dunklen Lord rufen. Die behaupten, dieser Zauberstab gehört ihm, aber er entspricht gar nicht Ollivanders Beschreibung. Wenn wir uns irren und wir den Dunklen Lord umsonst hierher rufen... wisst ihr noch, was er mit Rowle und Dolohow gemacht hat?“
Das musste vor meiner Zeit als Todesserin gewesen sein, denn ich hatte keinen blassen Schimmer, wovon sie sprach.
„Und was ist mit dem Schlammblut“, knurrte Greyback und drehte die Gefangenen so, dass man Hermine sehen konnte.
Mir wurde schlecht. Fieberhaft überlegte ich hin und her, was ich tun konnte.
„Wartet“, sagte Narzissa scharf. „Ja, sie war mit Potter bei Madam Malkins. Ich habe sie im Propheten gesehen. Kate, sag schon, ist das nicht Deine Freundin, die Granger?“
Ich schaute zu Boden und sagte überhaupt nichts. Ich konnte einfach meine Freunde nicht verraten. Doch genau durch das tat ich es wahrscheinlich.
„Draco, ist das nicht diese Granger“, wandte sich meine Schwiegermutter an ihren Sohn, da ich nicht antwortete.
„Ich... vielleicht...“, stotterte Draco. Er wollte mir nicht in den Rücken fallen, das wusste ich.
„Aber das ist doch dieser Weasley-Junge“, rief Lucius und sah Ron in die Augen. „Das ist Arthus Weasleys Sohn, da bin ich mir ganz sicher. Das sind Potters Freunde, hundertprozentig. Und wo die sind, ist Potter nicht weit. Ich bin mir sicher, Zissy, das ist er.“
Da ging plötzlich die Tür auf und Bellatrix kam herein. Oh nein, nicht die auch noch.
„Was geht hier vor? Was ist passiert, Zissy“, wollte sie von ihrer Schwester wissen.
Dann ging sie auf die Gefangenen zu und musterte sie alle miteinander. Vor Hermine blieb sie stehen und musterte sie genau.
„Aber das ist doch dieses kleine Schlammblutmädchen“, stellte sie fest. „Ist das diese Granger?“
„Ja“, meinte mein Schwiegervater. „Und der neben ihr ist wahrscheinlich Potter. Potter und seine Freunde, endlich gefasst.“
„Na, dann müssen wir seine Lordschaft sofort informieren.“
Bellatrix schob ihren linken Ärmel hoch und plötzlich brach eine Diskussion los, doch ich hörte nicht mehr zu. Ich überlegte fieberhaft, wie ich meine Freunde aus dieser Situation retten konnte. Es musste einfach einen Weg geben. Harry musste lebend hier rauskommen, damit er seine Suche vollenden und dem ganzen endlich ein Ende setzen konnte.
„Bring diese Gefangenen in den Keller, Greyback“, befahl Bellatrix scharf und riss mich damit aus meinen Gedanken. Sie hatte plötzlich ein Schwert in der Hand, das mir mehr als bekannt vorkam. Das Schwert von Godric Gryffindor. „Alle außer dem Schlammblut.“
„Nein“, rief Ron laut. „Sie können mich haben. Behalten sie mich.“
Doch Bella schlug ihm ins Gesicht und meinte, er sei der nächste, falls Hermine bei dem Verhör sterben sollte. Der Werwolf zog die anderen Gefangenen einfach nach draußen. Einzig Hermine blieb zurück.
Ich konnte mich nicht mehr halten. Ich wusste, wie Bellatrix ihre Verhöre führte. Ich hatte sie oft genug hinter mich gebracht. Ich musste meiner Freundin helfen und das schnell. Und dann musste ich schauen, dass ich sie so schnell wie möglich hier raus brachte. Ich tat das einzige, was mir einfiel. Angestrengt flüsterte ich einen neuen Zauber in meinem Kopf, den ich noch nie zuvor ausprobiert hatte. Ich hatte ihn versteckt in einem von Lucius' Büchern gefunden.
„Alcuno travaglio“, dachte ich mit aller Macht und hoffte, das er half. Dann wandte ich mich an Hermine.
„Hermine, meine Süße“, flüsterte ich ihr in Gedanken zu und ich spürte, wie sie erstaunt zurück zuckte. „Hör zu, ich habe nicht viel Zeit, Dir alles zu erklären. Ich kann Dir nur sagen, dass ich eine Todesserin geworden bin, um Ginny und Draco zu schützen. Aber ich stehe nach wie vor auf Eurer Seite. Ich lasse mir etwas einfallen, wie ich euch hier raus bekomme, das verspreche ich Dir. Tu mir bitte nur einen Gefallen. Wenn Lestrange Dich gleich foltert, tu einfach so, als würdest Du schreien. Ich habe Dich mit einem Zauber belegt, der Dich keine Schmerzen fühlen lässt. Ich weiß nicht, wie lange er anhalten wird, aber ich beeile mich, versprochen.“
„Okay“, antwortete Hermine in meinem Kopf. „Ich danke Dir.“
„Egal, was Du tust, lüge und halte durch. Ich komme gleich mit den anderen zurück.“
Zurück im Hier und Jetzt hielt ich mir eine Hand vor den Mund und tat so, als müsste ich würgen.
„Was ist los, Kate“, wollte Narzissa wissen. „Geht es Dir nicht gut? Hör zu, das mit Deiner Freundin tut mir leid, aber es geht nicht anders.“
„Katherine ging es heute Morgen schon schlecht, Mum“, erklärte ihr Draco. „Musst Du Dich wieder übergeben, mein Schatz?“
„Ihr ist schon wieder übel?“
Ich nickte einfach nur und riss mich von Draco los. Ich stürmte aus dem Saal, aber keineswegs zur Toilette, sondern auf die Treppe zu, die in den Kerker führte.

Am Fuße der Treppe stellte ich fest, dass die Tür zum Kerker unbewacht war. Gott sei Dank. Aber wo war Greyback? Oder Wurmschwanz? Sollte der nicht eigentlich hier Wache stehen? Ich zog meinen Zauberstab und richtete ihn auf die Tür. Im selben Moment begann meine Freundin oben im Saal laut zu schreien. Ich hoffte nur, dass es nicht echt war.
Da sprang die Tür endlich auf und ich huschte in den feuchten Kellerraum. Sofort verriegelte ich die Tür hinter mir wieder, damit auch ja niemand entdeckte, dass ich hier unten war.
„Harry, Ron“, rief ich laut und sofort gingen die Lampen an. Hä, wie ging das denn? Ich hatte doch gar nichts getan.
„Kate“, antwortete Harry und kam auf mich zu geeilt. Er fiel mir um den Hals. „Was machst Du hier? Und wieso bist Du eine Todesserin?“
Von oben waren deutlich Hermines Schreie zu hören und immer wieder Bellatrix, die verzweifelt versuchte, herauszufinden, woher die drei das Schwert hatten. Ron schrie immer wieder den Namen seiner Freundin und wirkte völlig aufgelöst.
„Harry, ich habe nicht viel Zeit, um Dir die ganzen Details zu erklären“, gab ich hastig zurück. „Ich kann nur so viel sagen. Ich habe mein Versprechen gehalten. Ich habe Ginny gerettet und so bin ich hier her gekommen. Und als der Dunkle Lord dann Draco bedroht hat, blieb mich nichts anderes übrig, als mich ihm anzuschließen. Ich kann einfach nicht ohne Draco leben. Aber zu mehr ist jetzt keine Zeit. Ihr müsst dringend hier weg.“
„Nicht ohne Hermine“, wandte Harry ein.
„Ich weiß, deswegen bin ich ja auch hier, um Dich und Ron nach oben zu bringen. Ihr packt Euch Hermine und versucht euch, heraus zu kämpfen. Ich werde versuchen, euch so viel Rückendeckung wie möglich zu geben. Ich kann nicht versprechen, wie lange ich durchhalten werde. Aber was machen wir mit den anderen?“
Ich sah zu Luna, Mr Ollivander, Dean und dem Kobold.
Harry zog eine Glasscherbe aus seinem Socken und sprach hinein.
„Bitte, helfen Sie uns“, meinte er. „Wir sind im Keller im Haus der Malfoys. Helfen Sie uns!“
Was sollte das denn? Ich verstand nur Bahnhof.
Plötzlich ertönte vor der Tür ein Ruf.
„Gefangene zurücktreten.“
Scheiße, das war Draco. Was machte denn der hier? Er durfte mich nicht sehen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Ehemann hinterging, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich musste meine Freunde retten, wenn wir jemals eine Chance haben wollten, Voldemort endgültig zu besiegen. Schnell drückte ich mich an die Wand, die hinter der Tür liegen würde, wenn diese geöffnet würde.
Mein Liebster kam herein, packte sich den Kobold und schleifte ihn hinaus. Dann verschloss er die Tür wieder hinter sich. Genau als die Tür ins Schloss fiel, ertönte im Keller ein lauter Knall. Ein kleiner Hauself war erschienen.
„Dobby“, rief Harry laut.
„Mein lieber Mr Potter“, quieckte der kleine Elf. „Dobby ist gekommen, um Sie zu retten, Sir.“
Natürlich. Hauselfen konnten in jedes beliebige Haus apparieren. Für sie galten keine magischen Grenzen. Wieso hatte ich nicht vorher daran gedacht?
Oben ertönte erneut ein lauter Schrei. Ich hoffte, mein Zauber hielt noch an.
„Kannst Du auch Menschen mitnehmen“, wollte Harry unterdessen von dem Hauselfen wissen, dem ich noch nie zuvor begegnet war.
Dobby nickte.
„Dannn schnappst Du Dir jetzt am besten Luna, Dean und Mr Ollivander und bringst sie...“
„Zu Bill und Fleur“, wandte Ron ein. Es war das erste Mal, dass er etwas sagte außer 'Hermine'. „Shell Cottage am Rand von Tinworth.“
Der Elf packte die drei anderen, auch wenn Luna und Dean widersprechen wollten. Sie wollten uns helfen, Hermine zu retten und sie dann alle miteinander hier raus zu bringen. Doch Harry redete ihnen gut zu und Dobby versprach, so schnell wie möglich zurück zu kommen. Mit einem lauten Knall verschwanden sie.
„Los, gehen wir“, flüsterte ich meine Freunden zu.
Doch in diesem Moment ertönte erneut ein Ruf vor der Tür.
„Zurücktreten, weg von der Tür! Ich komme jetzt rein.“
Diesmal war es Wurmschwanz. Auch er durfte mich nicht sehen. Ich erklärte Harry in Gedanken meine Situation und versteckte mich wieder hinter der Tür. Wenn Ron und Harry es nicht schaffen würden, diese kleine Ratte zu besiegen, würde ich eingreifen, aber zuerst sollten sie es alleine versuchen.
Sie schafften es auch, aber es geschah etwas furchtbares, womit ich nie gerechnet hätte. Wurmschwanz hatte gezögert, Harry zu töten, doch das hatte anscheinend einen Zauber in seiner silbernen Hand ausgelöst, mit dem Voldemort sie belegt haben musste. Er erwürgte sich kurzerhand selbst. Ich versuchte noch, zur Hilfe zu eilen und mit dem „Relaschio“, die Hand davon abzuhalten, aber es brachte alles nichts. Harry, Ron und ich konnten ihm nicht mehr helfen.
Ein Schrei von oben holte uns allerdings relativ schnell ins Hier und Jetzt zurück. Hermine wurde erneut gefoltert und es war nur eine Frage der Zeit, bis mein Zauber nachlassen würde, wenn er es noch nicht getan hatte. Harry und Ron waren jetzt im Besitz von Wurmschwanz' Zauberstab.
„Lauft“, rief ich ihnen zu. „Die Treppe nach oben und die erste Türe links. „Ich komme in einer Minute nach. Die dürfen nicht wissen, dass ich mit Euch gesprochen und Euch geholfen habe.“
„In Ordnung, Kate, danke“, antwortete Harry, packte Ron und sie stürmten die Treppe nach oben.

Ich hörte wilde Kampfgeräusche aus dem Saal und musste mich zusammenreißen, um nicht sofort nach oben zu eilen. Ich musste warten, durfte nicht auffliegen, sonst drohte mir schlimmes. Und das wollte ich verhindern. So viel Selbsterhaltungstrieb hatte ich dann doch.
Doch als ich von oben Bellatrix Schrei „AUFHÖREN ODER SIE STIRBT“ vernahm, rannte ich los. Ich schlitterte in den Raum, als Bellatrix gerade freudig ausrief: „Draco, heb sie auf! Der Dunkle Lord ist unterwegs, Harry Potter! Dein Tod naht heran!“
Sie stand mit dem Rücken zu mir und hatte Hermine in einem Klammergriff umschlungen. Sie drückte ihr einen kleinen Dolch an den Hals.
Mein Ehemann ging auf Harry und Ron zu und hob zwei Zauberstäbe vom Boden auf, die die Jungs anscheinend fallen lassen mussten.
„Nun“, sagte Bellatrix leise. „Zissy, ich denke, wir sollten diese kleinen Helden wieder fesseln, während Greyback sich um Miss Schlammblut kümmert. Ich bin sicher, der Dunkle Lord wird Dir das Mädchen nicht missgönnen, Greyback, nach allem, was Du heute Nacht getan hast.“
„Nein“, rief ich laut aus und hob meinen Zauberstab.
Bellatrix wandte den Kopf zu mir um.
„Wie bitte“, fragte sie erstaunt.
„Lass Hermine sofort los“, zischte ich ihr zu.
„Katherine, was tust Du da“, fragte Draco in meinen Gedanken, doch ich ignorierte ihn. Für Diskussionen hatte ich jetzt keine Zeit.
„Du kleine Schlampe wagst es, mir Befehle erteilen zu wollen? Du hast anscheinend vergessen, auf welcher Seite Du stehst.“
„Das habe ich keinesfalls, aber ich lasse nicht zu, dass Du sie diesem Hund zum Fraß vorwirfst.“
„Sie hat sie mir aber bereits versprochen“, wandte der Werwolf ein.
„Diese Entscheidung kann nur der Dunkle Lord allein treffen und niemand sonst. Oder willst Du etwa wieder bestraft werden, weil Du nicht nach seinem Willen gehandelt hast, Bella?“
Sie sah mich giftig an. Wenn Blicke hätten töten können.
Plötzlich ertönte von oben ein quietschendes Geräusch. Wir alle richteten den Blick nach oben und sahen Dobby, der die Halterung des Kronleuchters löste, unter dem wir standen. Mir blieben nur Sekundenbruchteile. Ich richtete meinen Zauberstab auf Bellatrix Lestranges Arm, führte einen Brandzauber durch und sah zufrieden, wie sie meine Freundin losließ. Dann sprang ich auf Hermine zu und gab ihr einen Schubs, genau als der Kronleuchter herunter stürzte. Ich wurde, wie durch ein Wunder nicht von dem schweren Rahmen getroffen, aber dafür schnitten mir zahlreiche Glassplitter in die Arme und ins Gesicht.
„Katherine“, hörte ich Dracos Schrei, doch er konnte nicht zu mir gelangen, da ihn Narzissa festhielt. Er selbst schien auch einiges abbekommen zu haben, denn auch er hatte Schnittwunden im Gesicht.
„Dobby“, schrie Bellatrix und rappelte sich vom Boden auf. „Du! Du hast den Kronleuchter herabstürzen lassen?“
„Sie dürfen Harry Potter nichts zuleide tun“, antwortete der Elf.
„Töte ihn, Zissy“, rief Bella, denn meine Schwiegermutter war die einzige außer mir, die noch einen Zauberstab in der Hand hielt. Doch bevor sie auch nur reagieren konnte (an ihrem Blick sah ich deutlich, wie sehr ihr es widerstrebte), gab es einen lauten Knall und Dobby hatte den Stab in der Hand.
„Wie kannst Du es wagen, einer Hexe den Zauberstab abzunehmen“, kreischte Bellatrix. „Wie kannst Du es wagen, Deinen Herren zu trotzen?“
Doch ich hörte ihr nicht weiter zu. Mein Blick war auf Harry gerichtet. Er war blass und verzog schmerzvoll das Gesicht.
„Worauf wartet ihr denn noch“, schrie ich ihm in Gedanken zu. „Macht endlich, dass ihr hier weg kommt. Du hast doch jetzt drei Zauberstäbe in der Hand, wie ich sehe. Pack Ron und Hermine und schau, dass ihr verschwindet.“
„Was ist mit Dir“, fragte er zurück.
„Ich komme schon klar“, gab ich zurück. „Glaub mir, man wird mir nichts tun.“ Das hoffte ich zumindest.
„RON, FANG UND VERSCHWINDET“, rief Harry laut aus und warf Ron, der Hermine im Arm hielt, einen Zauberstab zu. Er drehte sich und die beiden verschwanden.
Ich sah dabei zu, wie Harry den verletzten Kobold unter dem Kronleuchter hervor zog, der anscheinend zu Bellatrix' Füßen gelegen hatte, dann zu Dobby rannte, seine Hand ergriff und sich mit ihm auf der Stelle drehte.
Bellatrix stieß einen lauten Schrei aus, holte aus und warf Harry und dem Elfen ihren Dolch hinterher. Er verschwand mit ihnen.
Wütend wie sie war, wandte sie sich mir zu. Sie kam herüber geeilt, packte mich an den Haaren und schleifte mich durch die Scherben, was mir noch mehr Schnitte einbrachte. Ich stieß ein leises Keuchen aus.
„Lass sofort meine Frau los“, rief Draco und wollte zu uns herüber eilen, doch seine Mutter untersuchte noch immer seine Wunden und ließ ihn nicht gehen.
„Schweig still“, rief Bellatrix laut und hob meinen Zauberstab in die Höhe, den sie mir aus der Hand gerissen hatte, als ich noch unter dem Kronleuchter gelegen hatte. „Und nun zu Dir, mein kleines Fräulein. Das war das letzte Mal, dass Du mir dazwischen gefunkt hast. Sag schön 'Leb wohl' zu Deinem Ehemann. So schade, dass er schon nach so kurzer Zeit wieder Witwer wird. Aber er findet sicher eine bessere als Dich.“
Dann drückte sie mir meinen eigenen Zauberstab an den Hals.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung