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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 43: Eine böse Überraschung

von Dilli

„Nein“, schrie Draco laut und wehrte sich gegen den klammerartigen Griff seiner Mutter. Narzissa versuchte um alles in der Welt ihren Sohn zu schützen. „Lass sie los, Bellatrix, sofort!“
Sie hob meinen Zauberstab und zielte damit auf Draco und Narzissa. Mit der anderen Hand riss sie noch immer an meinen Haaren.
„Halt Dein beschissenes Maul, Draco“, brüllte sie ihn an. „Hättest Du Dir eine richtige Frau ausgesucht, würden wir jetzt gar nicht in dieser Lage stecken. Aber nein, Du musstest Dir ja dieses Flittchen anlachen. Eine Gryffindor und noch dazu eine Freundin des berühmten Harry Potter. War doch klar, dass die uns irgendwann verraten würde.“
„Aber sie hat doch gar nichts getan“, rief mein Liebster laut. „Sie hat Dich nur davon abgehalten, etwas zu tun, was Du hinterher tausendfach zurückbezahlt hättest. Du hattest keinen Befehl vom Dunklen Lord, die Granger an Greyback zu übergeben.“
„Schweig still! Deine ach so tolle Frau hat mir das letzte Mal dazwischen gefunkt. Verabschiede Dich schön von ihr.“
Wieder drückte sie mir meinen Zauberstab an die Halsschlagader.
„Draco, Liebster“, flüsterte ich ihm in Gedanken zu. „Es ist okay. Bring Dich nicht wegen mir in Gefahr. Ich werde Dich immer lieben, ganz egal, wo ich bin.“
Der Druck verfestigte sich. Mittlerweile tat es richtig weh. Ich spannte mich an. Würde es weh tun oder schnell vorbei sein. An meine letzte Nahtoderfahrung konnte ich mich kaum erinnern. Ich hatte nur ein grünes Licht gesehen, dann war alles schwarz gewesen, bis ich schließlich in der Zwischenwelt aufgewacht war, in der meine Granny auf mich gewartet hatte. Ich hoffte, das würde dieses Mal genauso sein.
„Avada...“, rief Bellatrix laut, doch weiter sollte sie nicht kommen.
„BELLA“, zischte eine eiskalte Stimme durch den Raum und ließ sie inne halten. „Was tust Du da?“
Halleluja, der Dunkle Lord war zurück gekehrt und das gerade noch rechtzeitig. Er stand mitten in der Tür, die in die Eingangshalle führte. Noch nie hatte ich mich dermaßen gefreut, seine hässliche Visage zu sehen.
„Lass Katherine sofort los“, bellte er gefährlich.
„Aber, Herr... sie... sie“, stotterte sie und lockerte immer noch nicht den Griff an meinen Haaren.
„Ich habe Dir befohlen, sie los zu lassen. Willst Du etwa schon wieder einen Befehl von mir verweigern? Du weißt, was dann passiert, Bellatrix!“
Sie seufzte laut, ließ aber endlich los. Sie gab mir einen kräftigen Stoß in den Rücken und ich fiel bäuchlings auf den Boden. Doch ich rappelte mich sofort auf. Ich wandte mich meinem Herren zu und versank in einem tiefen Knicks, wie es sich für eine gute Todesserin gehörte.
„Vielen Dank, Mylord“, sagte ich zu ihm und tauchte nicht wieder auf. Ich wollte so viel Demut wie möglich zeigen.
„Kein Problem, meine Schöne“, gab Voldemort zurück. „Aber was ist überhaupt geschehen? Wo sind denn nun Potter und seine Freunde? Im Verließ? Oder vielleicht doch im Loch?“
„Sie sind geflohen, mein Herr“, wandte die blöde Kuh wieder ein. Sie hatte noch immer meinen Zauberstab in der Hand und das passte mir gar nicht. Ohne ihn fühlte ich mich nackt und machtlos. „Und diese kleine Schlampe hier hat ihnen dabei geholfen. Sie hat...“
„Das ist nicht wahr“, schrie Draco von hinten. „Katherine hat ihnen nicht zur Flucht verholfen.“
„Hat sie wohl“, widersprach seine Tante. „Sie hat...“
„RUHE“, rief der Dunkle Lord laut. „Was soll das heißen, Potter ist geflohen? Seid ihr denn nicht fähig, ein paar siebzehnjährige Zauberer in Schach zu halten?“
Oh oh, er schien mehr als nur wütend zu sein. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Er war außer sich. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
„Ich möchte jetzt sofort wissen, was passiert ist“, meinte mein Herr und zog seinen Zauberstab. „Bella?“
„Wir hatten sie zuerst überwältigt“, erklärte Bella schnell. „Greyback hier (Er stand wie ein begossener Pudel neben der Tür und hatte noch kein Wort gesagt, seine Kumpels waren allerdings verschwunden.) hat Potter und seine Freunde in den Kerker gebracht. Das kleine Schlammblutmädchen allerdings haben wir zum Verhör hier oben behalten, doch sie schien genau so einen Dickschädel zu haben, wie Dracos kleine Schlampe, die im übrigen nach draußen gerannt und nicht wieder aufgetaucht ist. Sicher war sie im Verließ und hat Potter und seinen Freund heraus gelassen und eine Möglichkeit gefunden, die anderen zu befreien.“
„Das ist nicht wahr“, schrie ich laut. Ja, ich weiß, das war gelogen, aber ich ritt mich doch nicht selbst in die Scheiße. Als Todesserin musste ich auch mal lügen, Punkt um!
„Still, Katherine“, fuhr Voldemort mich an. „Du bekommst später noch die Gelegenheit, Dich zu erklären. Fahre fort, Bella!“
„Natürlich, mein Herr“, beeilte sich Dracos Tante zu sagen. „Mitten im Verhör (Wieso erwähnte sie nicht den Kobold?) platzten auf einmal Potter und dieser Weasley herein. Sie hatten Wurmschwanz' Zauberstab. Wahrscheinlich haben sie ihn überwältigt. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall kam es zu einem Kampf, doch wieder waren wir in der Überzahl und nachdem ich mir das Schlammbut geschnappt hatte, ließen sie auch bereitwillig die Zauberstäbe fallen. Meinen hatten sie mir im Übrigen abgenommen. Dann mischte sich dieses kleine Flittchen hier ein und hetzte mir einen Brandzauber auf. Sehen sie, Mylord, hier hat sie mich getroffen (Sie hielt ihm seine Hand hin, die rot und geschwollen war. Sehr gut!)! Ich war gezwungen, das Schlammblut los zu lassen und Katherine schubste sie weg, genau in die Richtung dieses Weasleys. Plötzlich knallte der Kronleuchter herunter. Es war Dobby, dieser Hauself von Narzissa und Lucius. Er entwendete Zissy ihren Zauberstab und somit konnte es Potter gelingen, Draco in dem allgemeinen Chaos die Zauberstäbe aus der Hand zu reißen und zusammen mit den anderen zu disapparieren. Es tut mir leid, mein Herr, ich habe ja versucht, sie aufzuhalten, aber...“
„Du hast genug gesagt, Bella“, zischte mein Herr und Meister. „Katherine, was hast Du zu Deiner Verteidigung zu sagen? Hast Du wirklich Potter und seinen Freund aus dem Verließ befreit? Und wieso hast Du die Granger gerettet? Rede und zwar schnell, bevor ich noch etwas schlimmes mit Dir anstelle.“
„Herr, bitte“, wandte Draco wieder ein. Er hatte Angst um mich, das sah ich ganz deutlich. Aber da musste ich jetzt alleine durch. „Sie hat mit der Sache wirklich nichts zu tun. Sie...“
Voldemort hob seinen Zauberstab und schon konnte mein Schatz nichts mehr sagen. Ein Schweigezauber, ganz eindeutig.
„Draco, ich möchte das aus Katherines Mund hören und nicht von Dir“, sagte der Dunkle Lord. „Nun fang endlich an, Katherine.“
Ich kniete immer noch am Boden, die Demut in Person. Doch ich hob selbstsicher (So gut es mir halt möglich war) den Blick und sah meinem Herren direkt in die Augen. So mochte er es gern, das wusste ich.
„Was Bellatrix sagt, ist nicht wahr“, begann ich meine Variante der Geschichte zu erzählen, zumindest so, wie ich sie mir zurecht gelegt hatte. „Ich habe den Saal verlassen, das stimmt, aber nicht, um in den Keller zu rennen, sondern weil ich mich übergeben musste.“
„Du musstest Dich übergeben“, fragte Voldemort verwirrt. „Bist Du so feinfühlig oder etwa krank?“
„Ich weiß es nicht, mein Herr. Ich fühle mich schon seit gestern nicht wohl.“
„Das stimmt, Eure Lordschaft“, sagte Narzissa vom Kamin her. „Wir wollten gestern nach Liverpool, aber das konnten wir erst gegen Mittag, als es ihr besser ging. Und Katherine hat mir vor dieser ganzen Sache erzählt, dass sie sich auch heute Morgen schon übergeben hat.“
Das stimmte allerdings, das hatte ich ja wirklich.
„Na schön, ich glaube Dir, Katherine“, seufzte Voldemort. „Ich hoffe es ist nichts schlimmes. Fahre bitte fort.“
„Ja, Mylord. Ich lief also auf die nächste Toilette. Als ich mich auf den Weg zurück machte, hörte ich plötzlich Kampfgeräusche und ich beeilte mich, zurück in den Saal zu kommen, um den anderen zu helfen. Doch als ich wieder hier war, hatte Bellatrix bereits die Granger gepackt und wollte sie Greyback zum Fraß vorwerfen und das ohne Eure Einwilligung oder Euren Befehl, Mylord. Ich wusste ja nicht, was Ihr mit ihr vor hattet, aber ich wusste, dass Ihr sie mit Sicherheit noch selbst verhören wolltet. Deswegen auch der Brandzauber, um zu verhindern, dass Bella gegen Euren Willen handelt. Da hörte ich plötzlich ein Quietschen von oben und ich sah, wie dieser Hauself die Halterung des Kronleuchters löste. Ich versuchte, aus dem Weg zu springen und knallte dabei gegen das (Ich hasste mich jetzt schon dafür) Schlammblut, die daraufhin nach vorne fiel. Dieser (Ich bin eine miese Freundin) Blutsverräter fing sie auf. Dann knallte der Leuchter auf den Boden und wie durch ein Wunder wurde ich von dem Rahmen verfehlt. Aber die Glassplitter taten es nicht. Ich habe am ganzen Körper Schnitte. Seht selbst, mein Herr. Der eine hier über der Augenbraue lässt mir ständig das Blut ins Auge laufen und außerdem wurde mir bei dem Geruch so übel, dass ich mich beinahe wieder hätte übergeben müssen. Es tut mir leid, Mylord, dass ich nicht eingreifen konnte, aber ich war wirklich nicht mehr ganz bei Sinnen. Außerdem ging es auch so schnell. Der Leuchter knallte auf den Boden und keine Minute später war Potter verschwunden.“
„Trotzdem hättest Du eingreifen müssen, Katherine“, war Voldemorts Meinung. „Aber Du hast richtig gehandelt, dass Du Bellatrix aufgehalten hast. Ich hätte es wirklich nicht gut geheißen, dass sie das Schlammblut Greyback überlässt. Um sie wollte ich mich selbst kümmern. Nun zu Dir, Draco. Wieso konnte Dir Potter die Zauberstäbe, die Du in der Hand hieltest, entreißen?“
„Ich habe mir Sorgen um Katherine gemacht, mein Herr“, gab mein Ehemann zurück. „Ich übernehme die volle Verantwortung dafür.“
„Oh ja, das wirst Du, aber später. Zuerst möchte ich noch mit Deiner Mutter sprechen. Narzissa, was hast Du zu sagen?“
„Ich habe ja versucht, Potter zuerst aufzuhalten, aber plötzlich war mein Zauberstab verschwunden“, meinte meine Schwiegermutter. „Der kleine, dreckige Elf hat ihn mir aus der Hand gezaubert. Es tut mir leid, mein Herr. Ansonsten sehe ich die Sache so wie... Kate. Bellatrix hätte das Schlammblut nicht an Greyback übergeben dürfen.“
„Zissy, ich bin Deine Schwester“, schrie Bella dazwischen, doch der Dunkle Lord brachte sie mit einem bösen Blick zum Schweigen.
„Du hattest Deine Zeit, Bellatrix“, zischte er sie wütend an. „Aber ich bin im Übrigen der gleichen Meinung. Du wolltest schon wieder einmal einen Befehl von mir missachten. Das kann nur eines bedeuten. Crucio!“
Bellatrix begann zu Brüllen wie am Spieß und brach auf dem Boden zusammen. Sie zuckte wild und schlug um sich. Auch wenn ich sie nicht leiden konnte, aber diese Schmerzen hatte niemand verdient. Doch ich schwieg. Ich hatte selbst wahrscheinlich schon genug Ärger am Hals. Hätte ich den Dunklen Lord jetzt unterbrochen, wäre ich die nächste gewesen. Nein, vielen Dank, ich verzichte.
Nach mindestens zehn Minuten hörte der Dunkle Lord erst auf. Bellatrix blieb schwer atmend am Boden liegen.
„Bella, Bella, Bella“, meinte mein Herr und schüttelte den Kopf. „Du hast mich wirklich sehr enttäuscht. Und dabei dachte ich immer, man könne Dir vertrauen. Aber da scheine ich mich getäuscht zu haben. Das bedeutet Loch (Oh, oh!). Greyback, bringe sie dorthin. Mit Dir werde ich mich später in Ruhe unterhalten.“
„Jawohl, mein Herr“, antwortete der Werwolf, der bis dato geschwiegen hatte und verbeugte sich vor Voldemort. Dann packte er die immer noch wehrlose Bellatrix, entwendete ihr meinen Zauberstab und übergab ihn Voldemort. Dann führte er sie hinaus.
„Katherine, den hier behalte ich“, wandte sich mein Herr an mich. „Deine Strafe wird es sein eine ganze Woche ohne ihn auskommen zu müssen.“
WAS? Der hatte sie ja wohl nicht alle. Eine ganze Woche? Womit hatte ich das verdient? Ich hatte doch nichts verbrochen. Okay, okay, okay, hatte ich doch. Eigentlich wäre eine viel schlimmere Strafe angebracht gewesen, aber das sagte ich jetzt lieber nicht. Nicht, wenn ich mit einer so vergleichsweise milden Bestrafung davon kommen sollte.
Deswegen machte ich noch einmal einen tiefen Knicks.
„Natürlich, Mylord“, antwortete ich reuevoll. „Vielen Dank. Ihr seid wirklich sehr...“
„Ja, ja, ist ja schon gut“, meinte er genervt. „Nun noch einmal zu Dir, Narzissa. Wo ist Lucius?“
„Er liegt da hinten“, gab sie zur Antwort. „Er hat einen Schockzauber abbekommen, als der Kampf los ging.“
„Auch mit ihm werde ich später ein ernstes Wörtchen reden müssen. Narzissa, Deine Strafe wird es sein, dass Du eine Woche lang nicht das Haus verlassen darfst. Ich weiß, wie sehr Du diese kleinen Ausflüge liebst. Deswegen bist Du damit, glaube ich, sehr gut bedient.“
„Ja, mein Herr“, sagte Narzissa und knickste ebenfalls.
Komisch, sie und ich waren mit sehr milden Strafen davon gekommen. Was sollte das? Bevorzugte er uns oder wie? Aber warum?
„Nun zurück zu Dir, Draco“, zischte Voldemort meinen Liebsten an. „Du hast mich wirklich sehr enttäuscht. Wie hattest Du nur zulassen können, dass Potter entkommt und das nur, weil Du Dir Sorgen um Deine Frau gemacht hast? Du hast doch gesehen, dass sie noch am Leben war. Du weißt, was das für Dich bedeutet?“
„Ja, mein Herr“, antwortete mein Schatz, machte sich von seiner Mutter los, zog sich sein T-Shirt aus und kniete sich in einem Abstand von fünf Metern vor den Dunklen Lord auf den Boden. Oh mein Gott, was passierte jetzt? Der würde ihn doch nicht umbringen, oder? Bitte nicht, das würde ich nicht durchhalten.
Ich sah meinen Liebsten verzweifelt an. Was sollte ich denn tun? Ich musste ihm helfen, die Schuld auf mich nehmen oder irgendetwas anderes. Wenn ich jetzt meinen Zauberstab hätte, könnte ich ihn mit dem gleichen Zauber belegen wie vorhin Hermine, aber den hatte mir mein Herr wohlweislich abgenommen. Ich öffnete den Mund, um Voldemort anzuflehen, Draco in Ruhe zu lassen, doch da traf mich Dracos Blick.
„Nein, meine Liebe, tu es nicht“, flüsterte er mir in Gedanken zu. „Er wird mich nicht umbringen, keine Angst, dazu bin ich viel zu wertvoll. Und den Rest halte ich durch, aus Liebe zu Dir.“
Tränen stiegen mir in die Augen. Ich fühlte mich so machtlos, doch ich wusste, dass er recht hatte. Ich sah zu Narzissa. Auch sie zitterte am ganzen Körper. Sie hatte Angst um ihren Sohn. Das sah ich ihr ganz deutlich an, aber sie konnte ihm genauso wenig helfen wie ich.
Da hob Voldemort seinen Zauberstab und Draco stöhnte auf. Ein flammendroter Buchstabe war auf seiner Brust erschienen. Blut lief aus dem Schnitt seinen Oberkörper hinunter. Doch trotzdem konnte ich eindeutig ein V erkennen. Noch ein Stöhnen, dann erschien ein neuer Buchstabe. Ein E. Und so ging es immer weiter, bis über die komplette Brust meines Mannes das Wort VERRÄTER stand.
Die Tränen liefen mir die Wangen hinab. Es war furchtbar für mich, meinen Schatz so schmerzerfüllt zu sehen. Ich hoffte, das war es gewesen. Mehr würde ich definitiv nicht aushalten.
Doch ich wurde enttäuscht, denn mein Herr hatte definitiv noch nicht genug. Er wollte Schreie aus Dracos Mund hören, das sah ich klar und deutlich, aber Draco hatte seine erste Strafe mehr oder weniger still hingenommen. Nur gestöhnt hatte er, aber nicht geschrien. Genau aus diesem Grund machte der Dunkle Lord auch weiter. Er hob seinen Zauberstab und rief laut: „Crucio!“
Draco fiel vorn über und schrie wie am Spieß. Er zitterte und zuckte. Es war unerträglich für mich. Jeder Schrei gab mir einen Stich ins Herz. Mit Freuden hätte ich in diesem Moment mit meinem Mann getauscht. Die körperlichen Schmerzen hätten nicht schlimmer sein können, als diese seelische Qual. Ich musste doch irgendetwas tun können. Auch wenn mir dann schlimmeres drohen würde, als eine Woche ohne Zauberstab. Aber ich konnte meinen Liebsten einfach nicht so leiden lassen.
Deswegen tat ich das erste, was mir einfiel. Ich ließ mich vor Voldemort auf die Knie fallen und flehte ihn an.
„Bitte, Mylord, hört auf. Ihr habt ihm schon genug angetan. Er wurde genug bestraft.“
„Nein, das wurde er nicht“, giftete mich mein Herr an. „Es ist seine Schuld, dass Potter entkommen konnte.“
Dracos Schreie wurden, wenn möglich, noch lauter. Ich konnte nicht mehr. Ich weinte hemmungslos und winselte um Gnade.
„Bitte, Herr, ich flehe Euch an. Hört auf damit. Es ist nicht seine Schuld. Wenn Ihr jemanden bestrafen wollt, dann mich. Draco hat sich doch nur Sorgen um mich gemacht, also war es mein Fehler. Ich trage gerne die volle Verantwortung. Nehmt mich an seiner Stelle, bitte. Ich tue auch alles, was ihr wollt.“
„Mach mich nicht noch wütender, Katherine“, brüllte der Dunkle Lord und gab mir einen Schubs mit seiner freien Hand, so dass ich nach hinten umfiel. „Dein Mann hat diese Strafe mehr als nur verdient. Er ist ständig mit seinen Gedanken wo anders. Und nun lass mich in Ruhe, bevor ich Dir wirklich noch etwas antue.“
Er war wahnsinnig, vollkommen durchgedreht. Ich musste irgendetwas tun und das schnell. Ich hielt diese Schmerzensschreie nicht mehr eine Sekunde lang aus. Also sprang ich auf meine Füße und rannte die wenigen Meter zu meinem Ehemann, der immer noch am Boden lag und wie verrückt zuckte und schrie.
„Kate, nein“, hörte ich Narzissas Schrei, doch es war bereits zu spät.
Ich schmiss mich auf Draco und bekam nun die volle Wucht von Voldemorts Fluch ab, da ich Draco nun vor seinen Blicken abschirmte. Jetzt war ich diejenige, die in Flammen stand. Jeder Nerv in meinem Körper brannte und ich begann wild zu zucken. Auch meine Schreie konnte ich nicht unterdrücken, auch wenn ich es wie verrückt versuchte.
„Katherine, oh mein Gott, nein“, rief Draco unter mir und versuchte mich runter zu schubsen. Doch ich bewegte mich nicht einen Millimeter. „Was tust Du da? Lass das, bitte! Du weißt, wie Du darauf reagierst.“
Ich hatte wahnsinnige Schmerzen, doch innerlich triumphierte ich auch. Ich konnte meinen Liebsten schützen, wenn ich wollte und das auch ohne Zauberstab.
„Katherine, bitte“, schrie Draco, doch ich nagelte ihn am Boden fest.
Trotz der Schmerzen, die in meinem Körper brodelten, blieb ich bei einigermaßen klarem Verstand, auch wenn ich spürte, wie mein Gesicht bereits anschwoll. Doch trotzdem konnte ich noch alles hören, was um mich herum vorging und das lag wahrscheinlich an meiner inneren Selbstbeherrschung. Ich hatte keine Ahnung.
„Mylord, hört auf damit, bitte“, ertönte nun Narzissas Ruf und sie rannte durch den Saal auf unseren Herren zu.
„Nein“, brüllte dieser laut. „Sie hat es nicht anders gewollt. Du hast gehört, was ich zu ihr gesagt habe. Sie wollte es so und nun bekommt sie ihre gerechte Bestrafung.“
„Bitte, Herr, tut das nicht“, flehte Narzissa. „Ihr wisst, wie sie darauf reagiert.“
„Das ist mir egal. Und wenn sie verrecken sollte, dann soll es eben so sein.“
„Bitte, Eure Lordschaft, tut das nicht. Sonst werdet Ihr es bereuen, das schwöre ich.“
„Wollt Ihr mir etwa drohen, Narzissa?“
„Nein, Mylord, im Gegenteil, ich möchte Euch davon abhalten, einen schlimmen Fehler zu begehen.“
„Was meint ihr damit?“
„Kate, sie... sie... sie ist wahrscheinlich schwanger!“

WIE BITTE? Ich glaubte, mich verhört zu haben und das lag sicher an den Schmerzen, die immer noch durch meinen Körper brandeten. Ich konnte nicht schwanger sein, immerhin nahm ich doch die Pille.
Ich sah, wie Draco mich geschockt anschaute. Er fragte sich das gleiche, wie ich. Konnte das möglich sein?
„Bist Du Dir sicher“, wollte der Dunkle Lord wissen und nahm endlich den Zauberstab herunter.
Sofort hörten die Qualen auf, doch ein Druck in der Brust blieb zurück. Und mein Gesicht sah sicher auch schon aus, wie ein Kürbis. So fühlte es sich zumindest an. Ich lag schwer atmend auf meinem Liebsten, der mich fest in die Arme nahm und an sich drückte.
„Wir haben noch keinen Test gemacht, Mylord“, sagte Narzissa schnell und sah besorgt zu mir herüber. „Aber sie weißt eindeutige Anzeichen auf.“
„Was sind das für Anzeichen?“
Das würde ich aber auch gerne mal wissen. Mir war nämlich noch nichts aufgefallen. Und es war ja auch überhaupt nicht möglich. Aus, Ende, Amen! Schluss mit der Diskussion.
„Na ja, da wären einmal die Morgenübelkeit, Kreislaufbeschwerden, Essensgelüste und sie ist mit ihrer Periode überfällig.“
Aber doch nur einen verdammten Tag. Was war das schon? Das alles waren doch auch Anzeichen für PMS, Herrgott nochmal! Das durfte einfach nicht wahr sein. Ich wollte nicht schwanger sein. Nicht jetzt, solange Voldemort noch am Leben war. Danach, meinetwegen, aber nicht jetzt.
„Ich wünsche sofort einen Schwangerschaftstest, auf der Stelle“, befahl der Dunkle Lord streng.
„Bei aller Liebe, Mylord, sollen wir nicht erst einmal ihre Vergiftung heilen“, wollte Narzissa wissen. „Nicht, dass das noch das Ergebnis verfälscht.“
„Meinetwegen“, gab mein Herr zurück. „Ruft Severus aus Hogwarts. Er kennt sich damit am besten aus. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um Greyback. Aber denkt daran, ich möchte bei dem Test dabei sein. Nicht, dass ihr mich noch betrügt.“
Bitte??? Wollte der vielleicht noch mit mir aufs Klo gehen? Nur über meine Leiche! Das alles war so schon schlimm genug.
Voldemort drehte sich um und verließ den Raum. Sofort kam Narzissa zu mir geeilt.
„Lass mich Deine Verletzungen anschauen, Kate“, sagte sie schnell. „Ein paar von diesen Schnitten scheinen ziemlich tief zu sein.“
„Nicht hier, Mutter“, unterbrach sie mein Schatz. „Bringen wir sie nach oben.“
Ich konnte überhaupt nichts sagen. Ich war wie zur Salzsäule erstarrt. Ich konnte das alles nicht glauben und hatte tierische Angst, wirklich schwanger zu sein. Was würde dann mit mir passieren? Und was würde Voldemort mit meinem Kind anstellen.
Draco schob mich von sich herunter, stand auf und nahm mich dann auf seine Arme.
„Komm mit, meine Liebe“, sagte er leise. „Ich bringe Dich nach oben in unser Schlafzimmer.“
Er machte sich mit mir auf dem Weg. Narzissa folgte uns und drückte aber gleichzeitig auf ihr dunkles Mal, um Severus zu unterrichten. Wieder einmal musste er anrücken, um mich zu retten. Na super.

Oben angekommen, untersuchte Narzissa die Schnitte an meinen Armen und in meinem Gesicht. Sie waren nur halb so schlimm und konnten ziemlich schnell geheilt werden. Sie war gerade beim letzten, als die Tür aufgestoßen wurde und mein bester Freund herein rauschte.
„Was ist denn jetzt schon wieder passiert“, wollte er hastig wissen und kam zum Bett herüber gelaufen, auf dem ich lag.
„Kate hat sich zwischen den Dunklen Lord und Draco geworfen, weil sie ihn beschützen wollte“, antwortete Narzissa. „Greyback hatte Potter gefangen, doch er konnte wieder fliehen. Die meiste Schuld daran hat er Draco gegeben. Warum auch immer.“
„Katherine, wie oft habe ich Dir schon gesagt, Du sollst Dich aus solchen Sachen heraus halten“, maulte mich Severus an.
Doch ich reagierte nicht. Ich war immer noch total neben der Spur. Ich lag nur auf dem Bett, starrte an die Decke und wartete darauf, dass Severus mir endlich diese verdammte Vergiftung aus dem Körper zog. Er tat es auch, doch es schien länger zu dauern als sonst.
„Geht es Dir besser, meine Kleine“, fragte er mich, als er fertig war, doch ich war immer noch nicht zu einer Bewegung fähig. „Katherine, hörst Du mich denn nicht?“
Er nahm meine Hand und drückte sie ganz leicht, doch es erfolgte keine Reaktion. Der Schock saß zu tief.
„Was ist denn mit ihr los“, wandte sich mein Freund nun an meinen Ehemann und seine Mutter. „Sie ist ja total apathisch. Ist noch irgendwas passiert, das ich wissen müsste?“
„Na ja“, stottere Draco. „Ich weiß auch nicht so genau, wie ich das jetzt sagen soll.“
Hilfe suchend schaute er zu Narzissa.
„Kate ist wahrscheinlich schwanger“, sprang sie ihm zu Seite.
„Ich hatte es befürchtet“, seufzte er leise.
Das löste nun doch eine Reaktion in mir aus. Was sollte das denn heißen? Er hatte es befürchtet? Wie, was, wo? Wieso kam kein „Das kann nicht sein“ oder „Unmöglich“? Hallo???
Ich setzte mich ruckartig auf.
„Was willst Du damit sagen“, fragte ich ihn verwirrt. „Ich kann überhaupt nicht schwanger sein, verdammt noch mal. Ich nehme die Pille!“
„Ganz ruhig, meine Süße“, versuchte mich mein Ehemann zu beruhigen, doch ich schüttelte ihn ab.
„Lass mich“, maulte ich ihn an. „Ich will es jetzt endlich wissen. Ist es möglich, dass ich schwanger bin, oder nicht? Und wenn ja, wie?“
„Hör zu, Kleines“ sagte Severus ruhig. „Ja, es kann sein. Es ist sogar ziemlich wahrscheinlich.“
„Aber wie? Sie hat doch verhütet“, war Draco ein. Gute Frage, Schatz.
„Wenn der Dunkle Lord, wirklich etwas will, dann bekommt er es auch“, erklärte uns unser Freund. „Das solltest Du eigentlich am besten wissen, Draco. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Dunkle Lord Katherine ein Gegenmittel gegen alle möglichen Hormone injiziert hat, als er ihr das Dunkle Mal eingebrannt hat. Das ist aber leider nicht aufspürbar. Er hat somit die Wirkung der Pille außer Kraft gesetzt.“
„Und das hättest Du mir nicht vorher sagen können“, giftete ich meinen Freund an.
„Ich wusste es nicht“, antwortete er. „Das ist auch jetzt nur eine Vermutung. Ich könnte es mir nur sehr gut vorstellen. Es tut mir leid, Kleines.“
„Aber was soll ich denn jetzt machen“, wollte ich wissen und die Tränen stiegen mir in die Augen.
Voldemort würde mein Kind, falls ich denn wirklich schwanger sein sollte – noch bestand ja Hoffnung – nie in die Finger bekommen. Lieber sterbe ich.
„Ich weiß es nicht“, meinte Severus.
„Tolle Hilfe, wirklich!“
„Katherine, nicht aufregen“, wandte Draco ein. „Ganz ruhig. Wir bekommen das schon...“
„Sag Du mir jetzt nicht, dass wir das schon hin bekommen“, giftete ich ihn an. „In so einer Situation waren wir schon einmal, schon vergessen? Ich stehe das nicht noch einmal durch, diesen Druck, diese Angst.“
„Ich bin doch bei Dir, mein Schatz!“
„Ja, genau, wie damals halt auch“, rief ich laut aus. „Hast Du gewusst, dass er so etwas machen kann?“
„Ich dachte nicht, dass er es tut.“
„Super Antwort, wirklich. Ich... Ich...“
Ich konnte nicht mehr. Ich wollte allein sein. Die gingen mir alle auf die Nerven mit ihrem „Ich weiß nicht“ oder „Ich dachte nicht“. Doch eine Lösung für das Problem hatte keiner. Ich ertrug das alles nicht mehr. Und so sprang ich aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer. Ich hörte zwar, wie sie mir alle hinterher riefen, doch ich ignorierte sie alle miteinander. Ich lief die Treppen nach unten, riss die Tür auf und rannte hinaus in die Dunkelheit.

Ich versuchte durch das schwere, schmiedeeiserne Tor zu gelangen. Ich wollte einfach nur noch abhauen. Doch es ließ mich nicht hindurch. Wahrscheinlich hatte Voldermort das Tor auf magische Weise verschlossen, denn es ließ sich auch mit „Alohomora“ nicht öffnen. Mein Fluchtinstinkt gewann im Moment die Oberhand. Sollte ich wirklich schwanger sein, dann musste ich mein ungeborenes Kind um alles in der Welt vor ihm schützen. Doch wie, wenn ich nicht einmal von diesem verfickten Gelände herunter kam?
Ich lief einfach planlos in die Dunkelheit des Parks hinein, der das Herrenhaus umgab. Ich rannte und rannte, doch es schien keinen Ausgang zu geben. Irgendwann verließen mich meine Kräfte. Es hätte sowieso nichts gebracht, weiter zu laufen. Und so ließ ich mich am nächsten Baum sinken und ließ den Kopf auf meine Knie fallen. Die Tränen liefen mir über die Wangen. Was sollte ich denn tun, wenn ich wirklich schwanger war? Ich wollte ja Kinder mit Draco, aber nicht in meiner jetzigen Situation. Nicht, solange Voldemort noch am Leben und Draco und ich in seinen Reihen waren. Ich wollte nicht, dass mein Kind genauso werden würde. Aber es war hoffnungslos. Ich wusste genau, was ich tun würde, wenn ich wirklich ein Kind erwarten würde. Ich würde es nicht wegmachen lassen. Das war Mord und dazu war ich nicht fähig. Aber ich müsste eine Möglichkeit finden, irgendwie zu fliehen. Doch wie das gehen sollte, wollte mir nicht im Geringsten einfallen.
Ich saß immer noch so zusammen gekauert da, als ich gefunden wurde. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, aber wahrscheinlich noch nicht viel. Vielleicht eine Stunde, maximal.
„Hey, Kleines“, erschrak mich Severus' Stimme fast zu Tode. „Was ist los? Wieso bist Du einfach weg gelaufen?“
„Sev... Severus“, schluchzte ich laut auf.
Irgendwie war ich froh, dass er es war, der mich gefunden hatte. Ich liebte Draco zwar über alles, aber ich wollte nicht, dass er mich so sah. Schwach, mutlos und in Tränen aufgelöst. Das würde ihm nur weh tun und das wollte ich nicht.
„Rede mit mir, meine Kleine“, meinte mein Freund, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.
„Ich... ich... kann das nicht“, flüsterte ich.
„Was denn?“
„Schwanger sein. Was soll ich denn tun, wenn ich es wirklich bin? Ich kann mein Kind doch nicht so einer Gefahr aussetzen. Severus, ich habe Angst.“
„Ich weiß, meine Süße. Aber wir bekommen das schon hin. Ich bin bei Dir und immer für Dich da.“
„Aber wie sollen wir das denn hin bekommen? Mir will einfach nichts einfallen. Ich muss mein Kind schützen, wenn es so sein sollte.“
„Ich werde Dir helfen. Ich lasse mir schon etwas einfallen. Irgendwie bringe ich Dich da raus.“
„Aber wie denn?“
„Und wenn ich Dich irgendwo verstecken muss, aber ich werde eine Lösung finden. Du bist nicht allein. Glaubst Du denn allen Ernstes, ich oder Draco würden es zulassen, dass Dir oder Eurem Kind etwas passiert? Im Leben nicht.“
Da hatte er allerdings recht. Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein und diesen Gedanken auch nur erwägen? Ich bekam ein schlechtes Gewissen meinem Ehemann gegenüber. Ich hatte ihn auch noch angemault. Da war wohl eine Entschuldigung fällig.
„Außerdem ist es ja noch gar nicht sicher“, meinte Severus ruhig.
„Aber Du glaubst nicht wirklich dran, oder“, gab ich zurück.
„Ich will Dich nicht anlügen, Kleines. Tut mir leid, aber ich glaube fast, dass Du wirklich schwanger bist. Entschuldige, ich hätte Dich warnen sollen, aber ich dachte nicht, dass der Dunkle Lord noch einmal zu solchen Mitteln greifen würde. Nach allem, was Narzissa mir erzählt hat, klingt es aber sehr danach.“
„Was hat sie Dir denn erzählt?“
„Deine Symptome. Und wie es bei ihr damals abgelaufen ist.“
„Und wie war es?“
„Sie wurde damals auch kurz nach ihrer Initiation mit Draco schwanger. Als Lucius damals dem Dunklen Lord seine Kinder versprochen hat.“
Ich nickte. So was hatte ich mir schon fast gedacht.
„Und was soll ich jetzt machen“, fragte ich meinen Freund.
„Du wirst es wohl oder übel hinter Dich bringen müssen“, seufzte er. „Allein schon, damit Du die Gewissheit hast, ob Du auch wirklich schwanger bist. Sollte es wirklich so sein, werde ich zusammen mit dem Orden des Phönix einen Plan ausarbeiten, wie wir Dich, Draco und den kleinen Fratz hier heil raus bekommen.“
„Du willst den Orden einweihen?“
Oh Gott, bitte nicht. Ich dachte an Ginnys Mutter, ihren Vater, Remus und die anderen. Ich könnte ihnen nie wieder in die Augen schauen.
„Ich muss es tun, Katherine. Nur wenn wir viele Leute sind, haben wir eine Chance, Euch zu verstecken. Aber versprechen kann ich Dir nichts. Die dunkle Seite ist immer noch in der Überzahl und ich muss aufpassen, nicht aufzufliegen, das weißt Du.“
Ich nickte. Ja, anders ging es wohl nicht.
„Du brauchst keine Angst zu haben, dass Dir irgendjemand böse ist. Im Gegenteil, ich glaube, es würden sich alle für Dich freuen. Ein Kind ist schließlich etwas schönes.“
„Und meine Ausbildung? Ich bin ja noch nicht mal mit der Schule fertig.“
„Das bekommen wir schon hin. Du wirst auf jeden Fall für Deine UTZ-Prüfungen zugelassen werden. Dafür habe ich schon gesorgt, nachdem Du eine Todesserin geworden bist. Den ganzen Stoff hast Du ja noch mit gemacht. Seit Januar wird nur noch wiederholt. Ich werde mit unserem Herren sprechen, dass Du sie schreiben darfst, sollte er bis dahin...“
Er brach ab, doch ich wusste genau, was er sagen wollte. Falls er bis dahin noch am Leben war. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ich umarmte meinen Freund noch einmal fest.
„Ich danke Dir“, flüsterte ich ihm ins Ohr. „Du hast schon so viel für mich getan und jetzt auch noch das.“
„Dafür sind Freunde doch da“, erwiderte er. „Wollen wir langsam rein gehen? Nicht dass der Dunkle Lord noch ungehalten wird.“
Ich seufzte.
„Müssen wir wohl.“
Severus stand auf und zog mich nach oben. Ich hakte mich bei ihm ein und ließ mich von ihm ins Herrenhaus führen.

Wir gingen direkt in den Ballsaal, wo bereits der Dunkle Lord, Draco, seine Mutter und sein Vater auf uns warteten. Na toll, so viel Publikum hatte ich eigentlich nicht erwartet und wollte ich auch gar nicht.
„Da seid ihr ja“, rief Voldemort aus. „Wo wart ihr so lange? Und was hatte Katherine überhaupt draußen zu suchen?“
„Es ging ihr nicht gut, Eure Lordschaft“, antwortete Severus an meiner Stelle. „Die Übelkeit, Ihr versteht? Sie wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen. Sie war aber auf dem Gelände, keine Angst.“
„Dann ist es ja gut“, gab mein Herr zurück. „Wollen wir dann einmal zur Tat schreiten?“
Nein, wollen wir nicht. Wenn dann ich, aber definitiv kein Wir. Ich sah Draco an, er blickte traurig, aber auch erleichtert zurück. Er hatte sich Sorgen gemacht, das sah ich deutlich. Er schaute zu Voldemort, der ihm leicht zunickte. Dann löste sich mein Schatz aus der Gruppe und kam zu mir herüber. Er nahm mich in den Arm.
„Laufe nie wieder einfach so vor mir weg“, flüsterte er mir ins Ohr. „Ich war krank vor Sorge.“
„Ich weiß, es tut mir leid“, gab ich genau so leise zurück.
„Gut, dann können wir ja anfangen“, unterbrach uns der Dunkle Lord. „Katherine, Du weißt, was Du zu tun hast.“
Ich nickte. Ja, das wusste ich, immerhin hatte ich das schon hinter mir. Ich musste in einen Becher pinkeln und dann eine Phiole voll Urin aufziehen. Die musste ich zurück bringen und einen Tropfen davon in eine Flüssigkeit aus Murtlap-Essenz und Obscularis geben. Wurde die blau, hieß es, Pech gehabt. Bei rot: „Herzlichen Glückwunsch, Mami!“
„Narzissa, würdest Du Katherine bitte begleiten“, wandte sich Voldemort an meine Schwiegermutter. „Ich möchte auch ganz sicher sein, dass sie mich nicht hintergeht.“
Bitte? Was sollte das denn? Der hatte ja ein tolles Vertrauen in mich. Herzlichen Dank auch, Du Arsch. Wegen Dir stecke ich überhaupt erst in dieser Scheiße. Oh, irgendwann würde ich mich noch an ihm rächen und wenn es das letzte ist, was ich tue. Was es sehr wahrscheinlich auch sein würde...
Narzissa nahm mich sanft am Arm und zog mich in das nächste Badezimmer.
„Es tut mir so leid, Kate, meine Kleine“, sagte sie und streichelte mir dabei über die Wange. „Ich wusste es nicht, dass der Dunkle Lord das auch bei Dir machen würde.“
„Es ist schon in Ordnung, Zissy“, gab ich ihr zur Antwort. „Du kannst am allerwenigsten dafür. Es ist ER, der daran Schuld ist. Und Draco und ich, denn wir hätten bloß zusätzlich verhüten müssen.“
„Das hätte auch nichts gebracht. Der Zauber macht auch Kondome unwirksam. Ich spreche da aus Erfahrung.“
„Na siehst Du. Der einzige Weg wäre also kein Sex gewesen und darauf wollten wir beide nicht verzichten. Ich hätte ja selbst an so etwas denken können, aber ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass unser Herr so etwas abzieht.“
„Ich mache mir trotzdem Vorwürfe. Wenn ich irgendetwas tun kann...“
„Kannst Du nicht. Ich muss da jetzt ganz alleine durch.“
Dann setzte ich mich auf die Toilette und verrichtete mein kleines Geschäftchen in einen Becher, den mir Zissy gereicht hatte. Sie war so taktvoll und drehte sich um. Ich zog eine kleine Spritze voll mit meinem Urin und schüttete den Rest aus dem Becher in die Toilette.
Meine Schwiegermutter und ich machten uns auf den Weg zurück. Im Saal warteten die Männer schon auf uns.
„Erfolgreich“, wollte der Dunkle Lord wissen und grinste mich an.
Demonstrativ hob ich die Spritze in die Luft.
„Gib sie mir“, befahl er mir und ich tat es. „Wir waren bereits so frei und haben alles vorbereitet. Ich hoffe, das war Dir recht.“
Gott, war mir das peinlich. Ich hätte das auch selbst tun können. Aber dazu vertraute mir mein Herr wahrscheinlich nicht genug. Vor ihm auf dem Tisch stand bereits ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit. Es sah wie Wasser aus, aber ich wusste es besser. Vor nicht einmal einem Jahr hatte die Flüssigkeit genauso ausgesehen, die Hermine vorbereitet hatte.
Draco trat hinter mich und schlang die Arme um mich. Wenigstens war er dieses Mal bei mir.
„Egal, was jetzt kommt, meine Süße, ich bin bei Dir“, flüsterte er mir ins Ohr. „Wir stehen das gemeinsam durch. Ich lasse nicht zu, dass Dir irgendetwas passiert.“
Ich ließ meinen Kopf an seinen Oberkörper senken. Ich wollte gar nicht hinschauen, als Voldemort die Spritze hob und einen Tropfen in das Glas gab. Er schien wie in Zeitlupe zu fallen und traf schließlich auf der Oberfläche auf. Die Flüssigkeit begann zu brodeln und verfärbte sich schließlich.
Zum zweiten Mal in meinem Leben wurde sie rot.


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