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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 44: Ein Unglück kommt selten allein

von Dilli

Nein, nein, nein. Bitte nicht. Wieso musste nur immer mir so etwas passieren? Konnte nicht mal irgendjemand anders in meinen Swimmingpool voller Trollscheiße springen? Womit hatte ich es verdient, ständig von einer blöden Situation in die nächste zu gelangen? Was hatte ich in meinem Leben nur falsch gemacht?
Was sollte ich denn jetzt tun? Da war wieder ein kleiner Malfoy-Junior in meinem Bauch. Eine Tatsache, die ich so nicht geplant und zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht gewollt hatte. Was hatte es denn jetzt für Perspektiven? Seine Eltern waren beide Todesser und mit dem bösesten Magier aller Zeiten verbündet. Sollte unser Kind denn genauso werden? Das konnte und wollte ich nicht zulassen. Lieber würde ich sterben, als mein Kind in den Händen von Lord Voldemort zu wissen. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: genau aus diesem Grund waren meine Eltern gestorben. Sie wollten mich beschützen. Und jetzt war ich in der gleichen Lage wie sie. Nur viel schlimmer. Sie hatten eine Wahl gehabt. Ich hatte sie nicht. Ich musste tun, was mir befohlen wurde.
Ich spürte, wie mich Draco von hinten umklammerte. Er wollte mir so viel Kraft wie möglich spenden, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Ich war mit den Nerven am Ende. Was sollten wir denn jetzt tun? Abhauen? Uns vom Orden schützen lassen, wenn er es denn schaffte? Oder doch abtreiben? Nein, das war unmöglich. Erstens würde ich nicht mein eigen Fleisch und Blut umbringen und zweitens würde das Voldemort niemals zulassen. Oh Gott, in was für eine Lage waren wir da nur hinein geraten?
Plötzlich klatschte mein Herr in die Hände und lachte laut auf.
„Ist das schön“, rief er laut aus. „Wir bekommen ein Baby. Ach, ist das herrlich. Draco, Katherine, kommt her und lasst Euch beglückwünschen.“
Moment einmal. WIR bekommen ein Baby? Nur über meine Leiche. Wenn dann bekomme ich eins und nicht DU, Du mieser, schleimiger, hinterhältiger Arsch. Du hast mir diese ganze Scheiße überhaupt erst eingebrockt.
Ich starrte meinen Herren einfach nur geschockt an und war zu keiner weiteren Reaktion mehr fähig.
„Komm schon, meine Süße“, flüsterte Draco mir in Gedanken zu. „Wir müssen das jetzt hinter uns bringen, ob wir wollen oder nicht.“
Er nahm mich bei den Schultern und schob mich auf unseren Herren zu, der immer noch auf dem Stuhl saß und uns freudig anstrahlte. Alles in mir wehrte sich dagegen, jetzt zu Voldemort zu gehen und mir zu meinem „Glück“ gratulieren zu lassen. Im Gegenteil. In mir brauchte sich ein Unwetter zusammen und ich wusste genau, was geschehen würde, wenn das ausbrach. Genau, viele Liter an Tränen würden fließen.
Wir kamen am Tisch an. Unser Herr sprang nun doch von seinem Platz auf und schnappte sich die Hand meines Ehemannes.
„Draco, Du alter Schwerenöter“, meinte er lachend. „Ich habe ja viel von Dir erwartet, aber nicht, dass Du es so schnell schaffst, Deiner Frau einen Braten in die Röhre zu schieben. Sehr schön, wirklich! Damit hast Du Deine Schuld mehr als nur wett gemacht. Ich freue mich sehr darüber. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch.“
„Vielen Dank, mein Herr“, sagte Draco und verneigte sich höflich. Doch ich konnte eindeutig erkennen, dass es auch ihm nicht gerade prickelnd ging. Sein Blick wirkte total versteinert. Wahrscheinlich wusste er auch nicht, was wir jetzt tun sollten.
„Lucius, Du musst wirklich sehr stolz auf Deinen Sohn sein“, sprach der Dunkle Lord weiter. „Dass er so schnell sein Versprechen erfüllt und Dich somit zum Opa macht. Opa Lucius! Ist das nicht wunderbar?“
„Absolut, Eure Lordschaft“, antwortete mein Schwiegervater, doch auch sein Blick sprach Bände. Glücklich war er keinesfalls, das war mehr als deutlich. Er sah aus, als hätte er soeben eine ganze Kiste voll mit sauren Zitronendrops gegessen.
„Ach, wird das herrlich werden“, freute sich Voldemort. „Das Getrappel von kleinen Füßchen und das fröhliche Lachen eines Kindes. Gibt es denn etwas schöneres?“
Hmmm, die Sache mit dem Windeln wechseln und den schlaflosen Nächten hatte er wohl vergessen, aber das war ja eh nicht sein Problem. Das konnte ich ja erledigen. Dafür war ich gut genug. Wieder musste ich schlucken und die Tränen weg blinzeln, die sich ihren Weg nach draußen bahnen wollten.
„Kommen wir aber nun zu unserer werdenden Mutter“, wandte sich Voldemort an mich. „Meine liebe Katherine. Du hast mir eine sehr große Freude gemacht, das muss ich wirklich sagen. Du wirst mir das geben, wonach ich mich am meisten sehne. Eine dritte Generation an Todessern. Auch Du hast Dein Wort gehalten und dafür hast Du Dir eine Belohnung verdient. Du bekommst Deinen Zauberstab zurück und hast noch einen Wunsch frei. Was hältst Du davon?“
Er zog meinen Stab aus der Innenseite seines Umhangs und reichte ihn mir. Wie gerne würde ich jetzt damit herumballern, in der Hoffnung, ihn tödlich zu verwunden. Aber noch ging das ja nicht. Noch waren vielleicht nicht alle Horkruxe zerstört und dann wäre ich in noch größerer Gefahr.
„Danke, Mylord, ihr seid sehr großzügig“, gab ich daher zurück und machte einen tiefen Knicks. „Aber ich habe keinen weiteren Wunsch, mein Herr. Ich würde mich nur gerne in ärztliche Behandlung begeben, damit unserem Kind auch ja nichts zustößt. Es sollte regelmäßig untersucht werden.“
„Dein Wunsch sei gewährt. Natürlich darfst Du einen Heiler aufsuchen, aber nur einen magischen. Ich dulde es nicht, dass Dich ein Muggel anfasst. Verstanden?“
Was sollte denn das jetzt?
„Natürlich, mein Herr. Ich wäre sowieso ins St. Mungo gegangen.“
„Dann ist ja alles bestens. Es wird Dich aber immer jemand begleiten. Ach, Katherine, eine Bitte hätte ich da noch an Dich.“
„Welche denn, Mylord?“
Was kam denn jetzt noch? Sollte ich mich etwa nur noch ins Bett legen und nichts tun? Ja schön vorsichtig sein? Im Leben nicht. Ich musste jetzt versuchen, eine Fluchtmöglichkeit zu finden. Koste es, was es wolle.
„Ich möchte, dass Du immer schön in meiner Nähe bleibst. Ich werde Dich vielleicht auch auf ein paar Reisen mitnehmen müssen, aber das dürfte nicht weiter tragisch sein. Ich möchte Dich einfach nur in Sicherheit wissen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
„Ja, das habt ihr, Eure Lordschaft.“
Herr im Himmel, was sollte denn das jetzt schon wieder? Sollte ich etwa nur noch mit einem Babysitter herum laufen? Machte er sich einfach nur Sorgen oder ahnte er etwa irgendwas?
„Nun gut, dann wäre das ja auch geklärt. Wenn Du möchtest, darfst Du jetzt nach oben gehen und Dich ein wenig hinlegen. Du siehst sehr müde aus. Aber es war ja auch ein anstrengender Tag für Dich. Zuerst die Sache mit Potter, dann diese herrliche Nachricht. Du musst mehr als erledigt sein.“
„Ja, das bin ich auch. Ich danke Euch, mein Herr.“
„Dann wünsche ich Dir eine gute Nacht, Katherine. Draco, Du bleibst noch hier unten. Wir haben noch einiges zu besprechen.“
Ich war wirklich mehr als dankbar, dass ich gehen durfte, denn ich spürte, dass ich es hier unten keine Sekunde mehr länger ausgehalten hätte. Ich wandte mich ab und ging in Richtung Tür. Ich warf Severus, an dem ich auf meinem Weg nach draußen vorbei kam, einen hilfesuchenden Blick zu und stürmte dann los. Niemand sollte meine Tränen sehen oder gar hören. Doch sie flossen bereits, kaum dass ich die erste Stufe der Treppe erreicht hatte.

Ich schmiss mich aufs Bett und ließ meinen Tränen wieder einmal freien Lauf. Ich tat die ganze Nacht kein Auge zu. Irgendwann mitten in der Nacht kam Draco und nahm mich fest in den Arm. Er versuchte mich, so gut wie es ging, zu trösten, aber auch ihm fiel es sichtlich schwer. Er hatte Angst. Um mich, um unser Baby und was aus uns werden würde. Doch wenigstens waren wir uns darüber einig, dass wir unseren kleinen Wurm nicht wegmachen lassen würden. Er konnte ja schließlich nichts dafür, dass er oder sie entstanden war. Wir mussten eben versuchen, das Beste aus dieser Situation zu machen und uns eine Lösung einfallen zu lassen. Immerhin konnten wir noch auf Severus zählen, das hoffte ich zumindest. Versprochen hatte er es, dass er alles mögliche versuchen würde, um uns drei heil hier heraus zu bekommen. Hoffentlich würde er es schaffen.
Die nächsten Wochen dümpelten so dahin. Morgens war mir immer sterbenselend, aber ansonsten hatte ich einen Hunger, dass ich jedes Mal eine ganze Herde Hippogreife verschlingen könnte. Vor allem auf Süßes hatte ich wahnsinnige Lust. Ansonsten geschah nichts ungewöhnliches, wenn es denn normal ist, dass man in einem riesigen Herrenhaus lebt, in dem ständig Todesser ein- und ausgehen.
Ich hatte immer jemanden an meiner Seite, so dass ich gar nicht dazu kam, mir großartig über irgendwelche Fluchtpläne Gedanken zu machen. Meistens war es Narzissa, die mir beistand, denn Draco war wieder einmal viel unterwegs. Ich fragte mich, was er so alles treiben musste für den Dunklen Lord. Aber wie immer ließ man mich im Ungewissen. Mir brauchte man ja auch schließlich nichts sagen, denn ich war nur für das Ausbreiten meines Kindes zuständig. Typisch, dafür war ich also gut genug!
Wenn Draco denn mal da war, lief alles nach Schema F ab und das meine ich wörtlich. Tiefschürfende Gespräche, wie es weitergehen sollte, führten wir nicht. Eigentlich verbrachten wir die meiste Zeit nur im Bett und vögelten uns die Seele aus dem Leib. Ist ja auch nur zu verständlich, wenn man sich in 5 Wochen gerade einmal vier Tage lang sieht. Wenigstens auf meinen besten Freund konnte ich mich verlassen. Er hielt mich über alles auf dem Laufenden, was in der Schule so abging. So war beispielsweise Ginny nach den Osterferien nicht mehr nach Hogwarts zurück gekehrt, nachdem die Carrows versucht hatten, sie in die Finger zu bekommen. Severus konnte in letzter Sekunde einschreiten und hat sie sofort in das neue Hauptquartier des Ordens geschickt. Den Brief, den ich Ende April von ihm erhalten hatte, hatte ich sorgfältig in meiner Schreibtischschublade versteckt, ihn aber auch noch desillusioniert, damit ihn auch ja niemand finden konnte.

Meine liebe kleine Katherine,

wie geht es Dir? Hast Du die Morgenübelkeit bereits überstanden oder kotzt Du immer noch das ganze Bad voll?

Hör zu, meine Kleine, letzte Woche ist etwas passiert und ich möchte nicht, dass Du es von jemand anderem erfährst. Ich habe lange hin und her überlegt, wie ich es Dir am besten sage, aber ich dachte mir, dass ich es so mache, wie ich nun einmal bin: direkt und schonungslos.

Es war letzten Freitag, also der Tag, bevor die Osterferien losgehen sollten, als die Carrows Deine Freundin Ginny dabei erwischt haben, wie sie sich Zutritt zu einem gewissen Raum im siebten Stock verschaffen wollte. Du weißt, von welchem ich rede, Katherine. Auf jeden Fall wurden in der Schule sämtliche außerschulischen Aktivitäten verboten und es dürfen nur noch die öffentlichen Räume betreten werden, das heißt, die belegten Klassenzimmer, die Bibliothek, die Große Halle etc. Als die Carrows nun Deine Freundin dabei erwischten, haben sie sie in die Kerker verschleppt und wollten bereits den Dunklen Lord informieren. Gott sei Dank war Longbottom so schlau und hat mich sofort informiert, also konnte ich nach unten rennen und sie vor dem schlimmsten bewahren. Ein paar Minuten später und sie wäre vermutlich verschwunden gewesen.

Dafür habe ich jetzt jede Menge Ärger am Hals, denn ich muss mich erklären, warum ich eine Entführung verhindert habe. Ich meinte jedoch nur, dass die zu diesem Zeitpunkt sehr ungünstig gewesen wäre, da doch die Ferien vor der Tür stehen. Es sollte eher getan werden, wenn sie wieder auf dem Weg in die Schule ist, da ein Verschwinden dann erst später auffallen würde und ich die Lehrer unter Kontrolle hätte.

Ich brachte Deine Freundin nach oben in mein Büro und schickte sie von dort aus mit einem Portschlüssel in das neue Hauptquartier des Phönixordens. Wo sich dies befindet, kann ich Dir leider nicht sagen, da ich nicht der Geheimniswahrer bin. Wie ich es aber mit den anderen Mitgliedern des Ordens besprochen habe, wird sie nicht mehr in die Schule zurück kehren.

Ich werde Dich wahrscheinlich bald einmal besuchen kommen und Dir genauer darüber berichten. Mache Dir bis dahin bitte keine allzu großen Sorgen und pass auf Dich auf.

Dein Severus


Wenigstens er erzählte mir, was abging. Besser einer als keiner, denn von Draco erfuhr ich ja nicht viel, aber das wahrscheinlich nur, weil er durch einen Zauber zum Schweigen gezwungen wurde.
Wenn der Dunkle Lord denn mal anwesend war – und das war er öfter in letzter Zeit – dann verbrachte auch er viel Zeit mit mir. Ich musste dann immer stundenlang neben ihm sitzen, ihm zuhören oder mit ihm im Park spazieren gehen.
Diese Zeit war für mich mehr als schlimm, denn mir graute einfach vor ihm. Ich hatte ständig Angst, auch nur ein falsches Wort zu sagen und damit mein Baby zu gefährden. Das war eh Voldemorts Lieblingsthema Nummer 1: „unser“ Baby. Er hatte sogar schon Namensvorschläge gemacht. Doch bei denen rollten sich mir die Zehennägel hoch. Grausig, wirklich furchtbar!
Sollte unser Kind ein Mädchen sein, sollte sie Merope heißen, nach seiner Mutter und wenn es ein Junge werden würde, dann sollte der Name Vorlost sein, nach seinem Großvater.
Ich meine, hallooo??? Geht es denn noch bescheuerter? Das war Dracos und mein Kind und nicht das des Dunklen Lords und WIR bestimmten die Namen. Und da würde sicher etwas schöneres dabei raus kommen wie Vorlost. Ich meine, wo leben wir denn? Im Mittelalter oder wie? Da brauchten wir gar nicht weiter darüber zu diskutieren. Aber natürlich sagte ich das meinem Herren nicht. Wer weiß, was er sonst noch mit mir angestellt hätte. Ich beschimpfte ihn lieber in meinen Gedanken, aber diese Wörter spreche ich hier jetzt lieber nicht aus.
Wenigstens hatte mich mein Herr und Meister noch nicht mit auf eine seiner Reisen genommen. Er meinte dann doch, dass es für mich vielleicht doch zu gefährlich werden könnte, da ich ja noch in der gefährlichen Zeit war. In den ersten zwölf Schwangerschaftswochen war das Risiko einer Fehlgeburt am größten und ich war jetzt in der zehnten oder so. So genau wusste ich das noch nicht, da ich erst in der ersten Maiwoche einen Termin im St. Mungo bekommen hatte. Aber ich war mehr als dankbar dafür, denn alleine mit Voldemort irgendwo im Ausland?! Nein, danke, ich verzichte.

Wie schon gesagt, hatte ich in der ersten Maiwoche einen Termin im St. Mungo Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen. Die Gynäkologie – ja, auch in der magischen Welt gab es so etwas – befand sich im vierten Obergeschoss, direkt neben der Abteilung für Fluchschäden und Zauberunfälle, wo meine Mutter gearbeitet hatte. Es fiel mir schwer hier zu sein, denn als ich es das letzte Mal war, hatte ich hier meine Mutter besucht. Alles erinnerte mich an sie, vor allem die limonengrünen Umhänge mit dem Logo des Krankenhauses. Meine Mutter hatte auch immer so einen getragen, wenn sie von der Arbeit nach Hause gekommen war.
Begleitet wurde ich von meinem Ehemann und seiner Mutter. Voldemort wollte uns nicht alleine gehen lassen, deswegen warteten auch noch Rodolphus und Rabastan Lestrange vor dem Hospital auf uns.
Es war das erste Mal, dass ich mich als Todesserin offen in der magischen Welt bewegte. Mich selbst erkannte man wahrscheinlich nicht als solche an, auch wenn ich ganz schwarz gekleidet war, aber Draco und Narzissa wurden deutlich erkannt. So trafen auch mich das erste Mal diese ängstlichen Blicke, die man einem bekannten Anhänger Voldemorts zuwarf. Daran würde ich mich nie gewöhnen können. Kein Lächeln, kein freundliches Zunicken, sondern einfach nur die pure Angst. Wie hielten die das alle nur aus?
Am Empfang ging es los. Zuerst wuselte die kleine, dickliche Empfangshexe noch herum und scherzte mit dem Mann, der vor mir dran war. Dann trat ich vor.
„Guten Tag, mein Name ist, Katherine Miller, äh Malfoy“, stellte ich mich vor. „Entschuldigen Sie, ich habe erst vor ein paar Wochen geheiratet, ich muss mich erst noch an den neuen Namen gewöhnen. Ich habe einen Termin bei Heiler Anderson.“
„Wie war noch gleich Ihr Name“, hakte sie nach und durchwühlte Ihre Unterlagen.
„Malfoy. Katherine Malfoy“, wiederholte ich.
Ich war keineswegs unfreundlich. Ganz im Gegenteil. Ich lächelte sie sogar an, als sie den Blick hob. Ich war froh, endlich mal wieder draußen zu sein. Doch dann sah die Empfangshexe meinen Ehemann und Narzissa, die schräg hinter mir standen und wurde kreidebleich. Sie sah aus wie eine lebende Leiche.
„Äh, ja natürlich, sehr gerne, Mrs Malfoy“, stotterte sie und blickte mich angstvoll an, als würde ich ihr gleich bei lebendigem Leibe die Haut abziehen. „Ähm... gehen Sie doch... ähm... bitte schon einmal nach oben. Dritter, äh, nein, vierter Stock. Ich sage Heiler Anderson sofort Bescheid, dass Sie hier sind, Mrs Malfoy. Damit Sie auch nicht zu lange warten brauchen.“
„Nur keine Eile“, gab ich verwirrt zurück. „Es wird mich schon nicht umbringen, wenn ich ein paar Minuten warten muss.“
„Kommt ja überhaupt nicht in Frage, Mrs Malfoy. Heiler Anderson wird sich sofort um Sie kümmern.“
Entsetzt trat ich vom Tresen zurück und machte mich mit meinem Gefolge auf den Weg nach oben.
„Was war denn das“, fragte ich Draco, als wir die Treppe nach oben stiegen. „So habe ich die ja noch nie erlebt und ich war schon oft hier.“
„Tja, Du bist mit bekannten Todessern unterwegs“, antwortete er grinsend. „Die Frau kann eins und eins zusammen zählen. Noch dazu, weil Du jetzt meinen Namen trägst.“
„Aber so bin ich doch gar nicht“, meinte ich traurig und entsetzt. „Vor mir braucht man doch keine Angst zu haben.“
„Vor Dir vielleicht nicht, aber vor Deinem Herren. Alle haben Angst, was Du ihm über sie verraten könntest. Das ist das Los von uns Todessern.“
Schweigend gingen wir weiter. So weit hatte ich gar nicht gedacht. Oh Gott, worauf hatte ich mich da eingelassen? Ich, die immer nett und höflich war, war jetzt der Schrecken der Zaubererwelt. Ja, gut, ich gebe es ja zu: meistens bin ich nett und höflich, so vier von sieben Tagen in der Woche. Aber das ist doch schon einmal der überwiegende Teil oder nicht?
Wir erreichten das vierte Obergeschoss, wo bereits ein junger Heiler in seiner limonengrünen Kluft auf uns wartete. Er war maximal zehn Jahre älter als Draco und ich.
„M.. Mrs Malfoy“, stotterte auch er.
Täuschte ich mich oder zitterte der? Ja, Himmel, was war ich denn? Die Schwester des Teufels oder wie?
„Ja, das bin ich“, antwortete ich freundlich lächelnd (Sage ich es nicht? Bin die Liebenswürdigkeit in Person) und streckte ihm die Hand entgegen, die er zögerlich nahm. „Katherine Malfoy. Angenehm, Sie kennen zu lernen. Darf ich Ihnen vorstellen? Mein Ehemann, Draco Malfoy und meine Schwiegermutter Narizssa Malfoy.“
Auch er wurde weiß wie die Wand.
„F... freut... mich sehr“, bibberte er. „Mrs Malfoy, ich... würden Sie bitte mit mir herein kommen? Ich... müsste Sie... ähm... untersuchen, wenn es Ihnen recht ist.“
„Natürlich, klar, gehen wir!“
Wenn es denn weiter nichts war. Eine Untersuchung, das würde ich ja wohl gerade noch überleben. Ich hoffte nur, er war nicht auch da drin so ängstlich und zitterig. Draco wollte sich mir anschließen, doch Gott sei Dank hielt ihn Heiler Anderson zurück.
„Ich... Verzeihung, Mr Malfoy“, meinte er und sah dabei aber relativ ängstlich aus. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie hier draußen warten, bis ich mit Ihrer Frau fertig bin? Mit der Untersuchung, meine ich.“
Hihi, der war gut. Aber wenn ich mir Dracos Blick jetzt so anschaute... Oh oh, der sah ziemlich wütend aus.
„Muss das denn sein“, wollte mein Liebster wissen. „Ich wäre gerne mit dabei.“
„Ich... ich...“, stammelte Anderson und blickte dann verzweifelt zu mir.
„Draco, mein Schatz“, sagte ich liebevoll und legte ihm behutsam die Hand auf den Arm. „Das ist eine gynäkologische Untersuchung. Es wäre mir sehr unangenehm, wenn Du dort jetzt mit rein kommst. Könntest Du hier draußen warten, bis ich das hinter mir habe? Danach holen wir Dich mit dazu, versprochen.“
Ich wusste, dass mein Liebster ganz versessen auf dieses Muggel-Dings war, das sie hier im Hospital hatten. Ultra... irgendwas. Normalerweise wurden keine Untersuchungsmethoden der Nicht-Magier in der Zaubererwelt angewandt, aber das hier war echt cool. Dabei konnte man auf einem Bildschirm das Baby sehen. Im Bauch, das muss man sich mal vorstellen.
„In Ordnung, meine Liebe“, seufzte Draco. „Aber, wenn irgendetwas ist...“
„Es wird schon nichts sein. Ich bin hier bei einem Heiler, vergiss das bitte nicht.“
Ich sah, wie Draco dem jungen Anderson einen zweifelnden Blick zuwarf. Es passte ihm nicht, dass er so jung war. Mit Sicherheit wäre ihm ein alter Tattergreis lieber gewesen. Mir allerdings nicht, so ehrlich bin ich dann doch.
„Hier entlang bitte, Mrs Malfoy“, meinte der Heiler und führte mich dann durch die Tür in das Untersuchungszimmer.

Wir betraten ein gemütlich eingerichtetes Zimmer, das in freundlichen Gelb- und Orangetönen gestrichen war. Es gab einen Schreibtisch, eine Liege und einen Gynäkologenstuhl, der allerdings hinter einem Paravent versteckt war. Daneben stand etwas, das aussah, wie ein kleiner Fernseher mit einer Tastatur und irgendwelchen, na ja, Geräten und Schläuchen. Das war sicher das Ultradingens.
„Bevor ich Sie untersuche“, begann Mr Anderson und deutete auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch, auf den ich mich setzte, „muss ich Ihnen ein paar Fragen stellen. Wie lange wissen Sie schon, dass Sie schwanger sind?“
„Ähm, seit etwa fünf Wochen“, antwortete ich.
„Haben Sie denn einen magischen Schwangerschaftstest gemacht?“
„Ja, habe ich (Beziehungsweise der Dunkle Lord, aber das musste er ja nicht wissen!).“
„Gut, dann wären irgendwelche Irrtümer schon einmal ausgeschlossen. Haben Sie denn irgendwelche Allergien, Unverträglichkeiten oder ähnliches?“
„Ja, ich... ich reagiere ziemlich stark auf eine bestimmte Art von Zaubern.“
„Welche Art von Magie?“
„Dunkle Magie.“
Plumps. Ihm war seine Schreibfeder aus der Hand gefallen. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.
„T... tut... mir leid. Ich... muss, ähm, das genauer hinterfragen. Wenn sie mit solchen Zaubern getroffen werden oder wenn sie sie...“ Er brach ab.
„Nein, ich führe derartige Zauber in der Regel nicht aus. Ich reagiere darauf, wenn mir ein solcher Fluch aufgehalst wird.“
Er sah mehr als erleichtert aus. Dann ging es weiter mit Fragen: welche Symptome ich bereits hatte, wie viel ich am Tag trank, ob ich rauchte et cetera.
Nun ging es weiter mit dem unangenehmen Teil, der Untersuchung und dem Abstrich, aber das war eine Sache von vielleicht zwei Minuten. Heiler Anderson war auch sehr vorsichtig und ich versuchte, den Gedanken auszublenden, dass er mich dort unten berührte. Das hatte noch nie ein anderer außer Draco getan, aber hier war ich immerhin in einem Krankenhaus.
Als nächstes bedeckte Anderson meine Scham mit einem Tuch und ging dann Draco holen. Mein Schatz eilte zur Tür herein und war sofort an meiner Seite. Er nahm meine Hand und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
„Alles in Ordnung, meine Liebe“, wollte er wissen. „War es schlimm?“
„Alles okay, Draco“, gab ich zurück. „Mach Dir keine Sorgen.“
„Ist alles in Ordnung mit meiner Frau“, wandte sich mein Mann dann an den Heiler, der wieder zu einer Maus mutierte.
„Es ist alles so, wie es sein sollte, Mr Malfoy“, piepste er. „Die Mutterbänder dehnen sich bereits und der Muttermund ist fest verschlossen.“
Anderson ließ sich auf einen Hocker fallen, der neben dem Ultradings stand. Dann griff er nach einer langen Sonde, die nach einem monsterlangen Penis aussah. Er rollte eine Art Kondom darauf und nahm eine Tube Gel zur Hand. Oh Gott, was passierte denn jetzt? Und was war DAS?
„Ich werde jetzt den Ultraschall durchführen“, erklärte Heiler Anderson. Ultraschall hieß das also. Ich wusste doch, dass es irgendwas mit Ultra war. „Da die Schwangerschaft noch nicht so weit fortgeschritten ist, können wir nur durch einen transvaginalen Ultraschall ihr Baby sehen.“
Ich verstand nur Bahnhof. Trans... was???
„Moment mal“, wandte Draco ein. „Sie wollen DAS in MEINE Frau schieben?“
Bitte? Wie, was, wo? Klärt mich bitte mal jemand auf?
„Tut mir leid, Mr Malfoy“, sagte Anderson. „Aber anders geht es nicht.“
„Noch einmal ganz langsam“, unterbrach ich ihn. „Damit ich es auch verstehe. Sie machen was?“
„Einen Ultraschall von innen“, meinte der Heiler. „Wenn das Baby größer ist, dann brauchen wir das nicht mehr, aber im Moment geht es nur so.“
„Okay“, sagte ich und versuchte, cool zu bleiben.
Immerhin schlief ich fast jeden Tag mit meinem Mann, da war das doch wohl gar nichts. Aber das Ding war so... lang.
„Muss das denn sein“, nörgelte Draco.
„Wenn wir sehen wollen, wie es Ihrem Nachwuchs geht, dann ja“, erwiderte Anderson.
Mein Schatz seufzte und nickte dann. Schon schob der Heiler dieses Ding in mich. UUUUAAAH, war das kalt. Und angenehm war das auch nicht gerade. Da war mir Sex eindeutig lieber.
Zuerst war nur ein graues Rauschen auf dem Fernseher zu sehen, dann erschien etwas schwarzes.
„Da, sehen Sie“, meinte der Heiler und deutete auf den Bildschirm. „Hier ist es. Es ist noch recht klein, aber wenn Sie sich hier einmal dieses kleine Flackern anschauen, dann erkennen Sie schon den Herzschlag Ihrer Babys.“
Tatsächlich, da war etwas. Ein etwa zwei Zentimeter großes Etwas, das sich bewegte und darin pumpte ein kleines Herz. Mein Baby, da war es.
Mir schossen die Tränen in die Augen. Ich sah zu Draco und er lächelte mich an. Er sah aus wie der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt. Er schien sich sehr zu freuen und für einen kurzen Moment die Sorgen, die uns bedrückten, zu vergessen.
„Ich schätze, Sie sind etwa in der zehnten bis elften Schwangerschaftswoche“, fuhr der junge Anderson fort. „Und es scheint alles in bester Ordnung zu sein. Ich muss nur einmal kurz den Blickwinkel ändern, damit ich mir die Plazenta genauer anschauen kann. Mo... Moment mal!“
„Was ist denn“, rief Draco aus. „Stimmt etwas nicht?“
„Doch, doch, nur keine Sorge, Mister Malfoy. Es ist nur... Hmm... Sie... sie... Sie erwarten Zwillinge. Es ist kein Zweifel möglich. Da, sehen Sie selbst.“
Er drehte leicht den Bildschirm, so dass ich einen noch besseren Blick darauf werfen konnte. Und tatsächlich, da war noch ein zweites kleines Herz, das in mir schlug.
Geschockt sah ich Draco an.
Wir mussten nicht nur ein Baby vor dem Dunklen Lord beschützen, sondern gleich zwei? Oh mein Gott, wie sollten wir das nur schaffen?


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Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung