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Alles nur aus Liebe - Kapitel 47: Auf ins Schloss

von Dilli

Natürlich blieben wir nicht vor dem Tor stehen, sondern mein Herr führte mich rechts in den Wald hinein. In den Wald? Na toll, ganz super. Lassen wir uns doch mal von Werwölfen beißen, von Zentauren zerfetzen oder vielleicht noch von riesigen Acromantulas auffressen.
Ich hasste den verbotenen Wald. Ich war erst zweimal dort drin gewesen: Einmal in der fünften Klasse, in einer Unterrichtsstunde Pflege magischer Geschöpfe, in der wir die Testrale durch genommen hatten. Das zweite Mal war in der dritten Klasse gewesen, da hatte ich mir einmal Nachsitzen eingehandelt, weil ich unbedingt einen Flederwichtfluch an Gregory Goyle ausprobieren wollte. Leider war ich von Filch dabei erwischt worden, wie ich diesen Zauber im Flur ausführte und er hatte mich zu McGonagall geschleift, die mir diese Strafe aufgebrummt hatte. Ich war zwar mit Hagrid unterwegs gewesen, aber es war trotzdem die schlimmste Nacht meines Lebens gewesen. Zumindest bis zum damaligen Zeitpunkt. Noch Wochen später hatte ich Albträume gehabt.
Und jetzt folgte ich mehr oder weniger freiwillig – gut, okay, ich wurde gezwungen – meinem neuen Herren dort hinein. Und das auch noch mit DIESEN Schuhen. Oh Gott, wenn das alles vorbei war, konnte ich die sicher wegschmeißen. Na, vielen Dank auch, Du Arsch, die hatte ich mir erst gekauft!
Nach einem Fußmarsch von etwa zehn Minuten, erreichten wir eine Lichtung, in der riesige Spinnennetze hingen. Iiih, führte mich der Dunkle Lord etwa gerade in ein gigantisches Spinnennest? Nur über meine Leiche. Da konnte er selber reingehen, aber ich blieb, wo ich war.
„Was ist denn, Katherine“, fragte er genervt, als er gemerkt hatte, dass ich stehen geblieben war. „Keine Angst, die Acromantulas haben sich bereits am Waldrand versammelt. Sie warten nur auf den Angriff.“
Er packte meine Hand, zog mich weiter und mir blieb gar nichts anderes übrig, als ihm hinterher zu stolpern.
In der Mitte der Senke brannte ein Feuer und darum standen mindestens fünfzig Todesser, von denen ich nur ein paar kannte. Darunter Severus, meine Schwiegereltern, Bellatrix Lestrange und ihren Mann, Greyback, Yaxley und noch ein paar andere, die sich ab und zu in Malfoy Manor blicken ließen. Von Draco war keine Spur zu sehen. Natürlich nicht, er war wahrscheinlich im Schloss, genauer gesagt im Raum der Wünsche. Ich konnte sogar drei Riesen erkennen, die sich hinter den Reihen der Todesser standen und mit ihren gigantischen Schlagwaffen protzten. Riesen??? Oh mein Gott, was würde da nur abgehen? Hinzu kamen sicher noch andere Wesen, wie die Acromantulas, Dementoren, Werwölfe und so weiter. Ich musste dringend eine Möglichkeit finden, ins Schloss zu kommen um die anderen zu warnen. Gegen solch eine Übermacht hatte die gute Seite keine Chance. Sie sollten am besten alle fliehen.
„Schön, sehr schön“, murmelte Voldemort, als er sich seine Anhänger anschaute. „Schön, dass so viele gekommen sind. Es ist also soweit. Der Tag, an dem ich die Herrschaft über die ganze Welt übernehmen werde, ist gekommen (Na, der war aber optimistisch). Und Ihr seid alle hier, um mir dabei zu helfen. Aber Severus, es wundert mich, Dich hier zu sehen. Solltest Du nicht im Schloss sein und versuchen, uns einen Weg hinein zu ermöglichen?“
„Ich wurde... sagen wir mal, ich bin nicht ganz freiwillig gegangen“, antwortete er, doch sein Blick galt nur mir. Sorge spiegelte sich darin. „Aber es ist mir auf meinem Weg hierher gelungen, die Schutzzauber, die das Gelände umgeben, vollständig aufzuheben. Wir können es gefahrlos betreten, denn die andere Seite wird sich nur darum kümmern, das Schloss zu sichern und zu verteidigen. Ich kenne Minerva McGonagall. Sie wird zuerst die minderjährigen Schüler evakuieren und dann weiter vorgehen.“
„Und Potter“, wollte mein Herr wissen. „Ist er wirklich hier?“
„Ja, er ist hier, Mylord. Ich konnte seine Gedanken wahrnehmen. Potter war schon immer ein mieser Okklumentor.“
Moment mal, da musste ich Harry jetzt aber verteidigen. Es war nun mal nicht so einfach seinen Geist zu verschließen, vor allem, wenn ein Severus Snape versuchte, dort einzudringen.
„In Ordnung, dann wollen wir doch mal Kontakt zu denen da drinnen aufnehmen. Mal sehen, was sie machen.“
Voldemort hielt sich seinen Zauberstab an den Hals und begann mit magisch verstärkter Stimme zu sprechen. Sie hallte auf dem kompletten Gelände wieder, das wusste ich.
„Ich weiß, dass Ihr Euch bereit macht zum Kampf“, sagte er und grinste dabei. „Eure Bemühungen sind zwecklos. Ihr könnt mich nicht besiegen. Ich will Euch nicht töten. Ich habe Hochachtung vor den Lehrern von Hogwarts (Bestimmt, deswegen greifen wir auch eine Schule an). Ich will kein magisches Blut vergießen (Ach, aber mir die Hand aufschlitzen, ja?). Gebt mir Harry Potter und keinem soll ein Leid geschehen. Gebt mir Harry Potter und ich werde die Schule unversehrt lassen. Gebt mir Harry Potter und Ihr sollt belohnt werden. Ihr habt Zeit bis Mitternacht.“
Ich sah auf meine Uhr, es war halb zwölf. Ich bezweifelte sehr stark, dass die anderen Harry ausliefern würden. Sie würden lieber sterben, als zuzulassen, dass Harry in den Tod zog. Ganz ehrlich, ich würde nicht anders handeln, wenn ich jetzt im Schloss wäre. Ich würde genauso mitkämpfen. Womit wir wieder bei meinem eigentlichen Problem wären. Wie konnte ich es schaffen nach Hogwarts zu gelangen? Voldemort würde mich sicher nicht gehen lassen, dazu hatte er viel zu viel Angst, dass meinen Babys etwas zustoßen würde. Das brächte seine dritte Todessergeneration in Gefahr, die er sich so sehr wünschte. Also musste ich ihn hintergehen. Aber wie? Mir wollte partout nichts einfallen. Noch nicht!
Ich sah auf, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden und tatsächlich starrte mich Severus, mein bester Freund, noch immer an. In seinem Blick lag so viel Liebe und Sorge. Ich hatte ihn in den letzten Wochen ja so sehr vermisst. Deswegen lächelte ich ihn an und ging auf ihn zu. Wenigstens ein Mensch war hier, dem ich blind vertrauen konnte. Ich fiel ihm um den Hals, dankbar, dass es ihn gab.
„Du hast mir gefehlt, Du alter Brummbär“, flüsterte ich ihm ins Ohr. „Ich dachte eigentlich, Du wolltest Dich mal blicken lassen.“
„Es tut mir leid, meine Kleine“, antwortete er leise. „Ich hatte so viel zu tun. In der Schule ist es immer schlimmer geworden mit den Carrows. Ich musste mich darum kümmern, sonst wäre die halbe Schule tot gewesen. Und glaub mir, wenn ich Dir sage, dass ich da nicht übertreibe.“
„Ich glaube Dir. Weißt Du es eigentlich schon? Ich bekomme Zwillinge.“
„Großer Gott, nein, das habe ich nicht gewusst. Das verschlimmert das ganze ja nur. Mein allerherzlichstes Beileid!“
Severus war der erste, der genau so reagierte, wie ich mich fühlte. Geschockt und gleichzeitig verständnisvoll für meine Lage. Genauso sollte sich ein bester Freund verhalten.
„Na ja, wir werden das schon irgendwie hinbekommen“, sagte ich und zuckte mit den Schultern.
„Meine arme Kleine“, gab Severus zurück und streichelte mir über die Wange. „Wenn ich irgendetwas für Dich tun kann...“
„Halte einfach Dein Versprechen ein. Damit wäre mir schon geholfen. Außerdem, wer weiß schon so genau, was heute Nacht noch passiert.“
„Da hast Du allerdings recht. Wie so oft!“
Sag ich ja auch immer, aber Draco will mir das nicht glauben. Wenigstens Severus hatte es kapiert. Ha, eins zu null für mich.
„Severus, wo ist Draco? Geht es ihm gut?“
Ich hätte es nicht mehr eine Sekunde lang ausgehalten, nicht danach zu fragen. Das war das einzige, was ich wirklich wissen musste.
„Draco ist im Raum der Wünsche. Ich habe ihn persönlich dorthin begleitet, als er so gegen halb zehn eintraf. Mach Dir keine Sorgen, Katherine. Dort drin ist er einigermaßen sicher, falls es zu Kämpfen kommen sollte.“
„Und wenn er aber nicht dort bleiben kann?“
„Dann ist Draco ein hervorragender Kämpfer.“
Ja, das war er allerdings. Ich hatte ihn letztes Jahr gesehen, wie er sich mit Greyback duellierte. Er war schnell und wendig und er beherrschte Legilimentik, was ihm einen deutlichen Vorteil verschaffte. Aber trotzdem, es waren so viele da drin.
„Severus, ich muss da rein. Ich muss...“
„Du musst auf Dich und Deine Kleinen aufpassen.“
„Ich muss den Vater dieser Kleinen retten!“
„Das wird der Dunkle Lord aber nicht zulassen und das weißt Du. Draco würde es außerdem nicht wollen, dass Du Dein Leben für ihn aufs Spiel setzt, schon wieder.“
Da hatte er allerdings recht. Es war zum Haare ausraufen. Mir musste doch irgendetwas einfallen. Irgendwas!
„Bitte, Severus", flehte ich ihn an, doch er ging nicht darauf ein.
Wie immer, wenn die Zeit nicht vergehen sollte, raste sie wie im Flug vorbei. Es wurde Mitternacht und kein Harry tauchte auf. Ganz wie ich erwartet hatte.
„Also gut“, sagte Voldemort schließlich. „Sie tun es nicht, sie liefern ihn nicht aus. Damit habe ich gerechnet. Todesser, ihr wisst, was Ihr zu tun habt. Greift an! Verschont niemanden, denn sie haben es so gewollt. Außer Potter, ihm dürft ihr nichts tun. Bringt ihn zu mir, ich werde ihn selbst vernichten!“
Die ganzen schwarz gekleideten Gestalten jubelten und schrien. Sie zogen ihre Zauberstäbe und machten sich auf den Weg in Richtung Hogwarts. Ich versuchte es auch, doch natürlich wurde ich sofort entdeckt.
„Katherine“, rief mein Herr laut. „Ich hatte Dir doch schon gesagt, dass Du nicht kämpfen sollst. Du bleibst hier im Wald, wo Du in Sicherheit bist und man Dich im Auge behalten kann.“
„Aber, mein Herr, ich möchte Euch doch beweisen, dass ich treu an Eurer Seite stehe und für Euch sterben würde!“
Das war natürlich gelogen, aber anders ging es nun einmal nicht. Ich musste ihm so viel Honig um sein blödes Maul schmieren, dass er mich vielleicht doch gehen ließ.
„Du bleibst hier! Das ist ein Befehl. Narzissa, Severus, Ihr behaltet sie im Auge. Ihren Kindern soll nichts geschehen.“
Dann verschwand er im Wald.
Grrr, gleich würde ich einen Tobsuchtsanfall bekommen. War es denn wirklich zu viel verlangt, einfach in dieses verdammte Schloss gehen zu dürfen? Mir würde schon nichts passieren. Ich konnte mich ja immer noch desillusionieren. Ich wollte doch nur meinen Ehemann retten. Ja gut und vielleicht den einen oder anderen Todesser killen. Aber mehr wirklich nicht! Es musste doch einfach einen Weg geben.
Vor lauter Wut begann ich auf und ab zu laufen wie ein Tiger im Käfig.
„Katherine, hör auf, ständig herum zu laufen und zu hüpfen“, ermahnte mich Severus. „Man könnte meinen, Du hättest eine mordsmäßig gefüllte Blase und keine Toilette ist in Sicht.“
Er sah mich bedeutungsvoll an. Das war es. Die Ausrede schlechthin. Ich konnte einfach im Wald verschwinden und mir dann meinen eigenen Weg ins Schloss suchen. Hogsmeade war nicht weit weg, ich glaubte sogar, den Weg dorthin finden zu können. Und von dort führte ein Geheimgang direkt ins Schloss. Vom Keller des Honigtopfs aus. Das wusste ich genau, denn durch den hatte sich Harry in der dritten Klasse immer ins Dorf geschlichen, als er noch nicht die offizielle Erlaubnis dazu hatte. Ha, Kate, Du bist ein Genie. Gut und Severus auch. Immerhin hatte er mich erst auf diese Idee gebracht.
„Muss ich ja auch“, nörgelte ich also und tat, als würde ich mir meine Blase halten. Ich sprang sogar auf und ab. „Ganz dringend! Seit ich schwanger bin, muss ich alle fünf Minuten aufs Klo.“
„Dann geh doch einfach“, meinte Severus. „Aber nicht so weit weg. Und danach kommst Du sofort zurück.“
„Severus, Du hast doch gehört, was Seine Lordschaft gesagt hat“, mischte sich Narzissa ein. „Sie darf nicht allein sein. Wir sollen auf sie aufpassen.“
Herrgott nochmal, jetzt fiel sie mir auch noch in den Rücken. Hatte sie denn gar keine Angst um ihren Sohn? Oder was es nur die Angst vor einer Strafe durch den Dunklen Lord, die aus ihr sprach?
„Aber Zissy“, jammerte ich erneut. „Ich muss wirklich ganz dringend! Mir zerreißt es gleich die Blase!“
Zur Verdeutlichung hüpfte ich wieder auf der Stelle.
„Na schön“, gab sie schließlich nach. „Aber ich werde Dich begleiten, damit Du auch ja nicht auf die Idee kommst, davon zu laufen.“
Sie ging mir voraus in den Wald. Ich warf Severus einen dankbaren Blick zu.
„Lauf schnell, Kleines“, sagte er in Gedanken und ich nickte.
Dann lief ich meiner Schwiegermutter hinterher und zog meinen Zauberstab. Sie ging etwa zwanzig Meter weit, dann blieb sie stehen.
„Ich glaube, das ist weit genug“, meinte sie. „Hier wird Dich niemand sehen.“
Da hatte sie recht und deswegen konnte ich meinen Plan auch in die Tat umsetzen. Aber nicht ohne vorher folgendes zu tun.
„Es tut mir leid, Narzissa“, flüsterte ich.
„Was denn, meine Liebe? Musst Du etwa nicht mehr? Das kenne ich. Als ich mit...“
Doch ich ließ sie nicht mehr weiter sprechen, sondern schwang einfach blitzschnell meinen Zauberstab. Ich dachte mit aller Macht „Pertificus Totalus“, um mich nicht zu verraten, falls noch irgendjemand in der Nähe war und sah zufrieden, wie meine Schwiegermutter versteinert nach hinten umkippte.
Schnell ging ich zu ihr und blickte sie an. In ihren Augen stand die blanke Angst. Ob vor mir oder der Strafe des Dunklen Lords, die unweigerlich folgen würde, wusste ich nicht. Doch ich musste ihr einfach sagen, was mir auf der Seele lag.
„Es tut mir wirklich leid, Zissy“, sagte ich leise zu ihr. „Ich wollte das alles nicht, aber mir bleibt keine andere Wahl. Ich muss ins Schloss. Ich muss Draco finden und ihn beschützen. Ich würde sonst keine Ruhe finden. Ich kann nicht einfach hier warten, ob er wieder heil zu mir zurück kommt. Ich hoffe, Du verstehst das.“
Tränen stiegen ihr in die Augen und ich wusste, dass sie begriff.
„Ich werde die ganze Schuld auf mich nehmen, das verspreche ich Dir“, meinte ich noch. „Dir wird nichts geschehen. Aber jetzt muss ich gehen! Desillusionato.“
Ich spürte, wie der kalte Schauer über meinen Körper lief, dann war ich verschwunden. Ich wandte mich von Narzissa ab, die dort auf dem Boden lag. Sie tat mir wirklich leid, aber ich hatte nicht gelogen. Es tat mir wirklich leid. Ich rannte los in die Richtung, in der ich Hogsmeade vermutete.

Tatsächlich brach ich zehn Minuten später durch das Dickicht und sah die ersten Häuser des Dorfes vor mir. Ich hatte es geschafft und niemand war mir gefolgt. Hoffte ich zumindest. Doch damit konnte ich mich jetzt nicht aufhalten.
Ich stürmte los und war keine Minute später vor dem Honigtopf angekommen. Die Tür war verschlossen, doch davon ließ ich mich nicht aufhalten.
Bombarda“, murmelte ich und die Eingangstür explodierte.
Schnell hastete ich weiter. Durch den Laden und in den Lagerraum, der dahinter lag. Von oben drangen aufgeregte Stimmen zu mir herunter, aber ich war schneller. Ich stürmte in das Lager und ließ mich auf die Knie fallen, um die Falltür zu öffnen, die im Boden eingelassen war. Ich schaffe es und stieg die Stufen nach unten, die in die Wand eingelassen waren.
Ich fand mich in einem engen, erdigen Gang wieder. Urgh, was da für Krabbelvieh hauste, wollte ich lieber gar nicht wissen. Doch ich hatte jetzt keine Zeit, um mir darüber großartig Gedanken zu machen. Ich hatte nur ein Ziel und das hieß Hogwarts. Ich rannte los, was mit diesen Stiefeln auf dem erdigen Boden nicht so einfach war. Aber es war mir egal. Zudem schien es leicht bergauf zu gehen. Ich rang schon nach wenigen Hundert Metern nach Luft, doch ich zwang mich, durchzuhalten. Ich musste zu Draco und das so schnell wie möglich.
Nach etwa fünf weiteren Minuten wurde es richtig steil und ich kam langsamer voran. Ich kroch einen kleinen Hügel hinauf, dann war der Gang zu Ende. Ich stand vor einer abgerundeten, steinernen Mauer, der Buckel der einäugigen Hexe Gunhilda von Gorsemoor. Ich wusste, dass ihre Statue im dritten Stock stand, das hieß, ich war nur noch vier Stockwerke von Draco entfernt. Ich hoffte bloß, meine Ankunft blieb unbemerkt. Aber zuerst einmal musste ich hier raus. Hoffentlich war das Passwort noch das gleich, wie in der dritten Klasse.
Dissendium“, flüsterte ich und schlug meinen Zauberstab gegen die Mauer.
Tatsächlich öffnete sich ein kleiner Spalt und ich zwängte mich hindurch. Als ich aufsah, waren fünf Zauberstäbe auf mich gerichtet. Ich war umzingelt.

„Halt, stopp nicht schießen“, rief ich, um die Kampfgeräusche, die um mich herum zu übertönen, die ihm ganzen Schloss erklangen. Ich hob sogar abwehrend die Hände, auch wenn meine Gegner das nicht sehen konnten.
Ich sah in die Gesichter von Ginny, Neville, Luna, Fred und George.
„Wer ist da“, wollte George wissen und packte seinen Zauberstab fester. „Zeig Dich gefälligst.“
Ich seufzte. Eigentlich wollte ich lieber unsichtbar bleiben, damit mich die anderen Todesser nicht sahen, aber was blieb mir denn anderes übrig?
„Ich muss mich nur schnell illusionieren“, sagte ich ruhig, um meine Freunde ja nicht aufzuschrecken. „Illusionato!“
Ich fühlte etwas heißes über meinen Körper laufen und wurde sichtbar.
„KATE“, schrien sie alle fünf aus einem Mund und ließen die Zauberstäbe sinken. Ginny sprintete auf mich zu und fiel mir um den Hals.
„Was machst Du hier“, schluchzte sie in mein Ohr.
„Was wohl“, fragte ich zurück. „Ich kämpfe mit. Na gut, eigentlich bin ich auf der Suche nach Draco, aber wenn ich unterwegs in die eine oder andere Situation gerate, in der ich kämpfen muss, dann tue ich das natürlich.“
„Aber doch nicht für die Todesser, hoffe ich“, wandte Fred ein.
„Garantiert nicht“, gab ich zurück. „Ich mag zwar selber einer sein, aber dennoch stehe ich nach wie vor auf der guten Seite. Darauf kannst Du Deinen Arsch verwetten.“
„Das klingt ganz nach der Kate, die ich kenne“, grinste George.
„Ginny, was machst Du eigentlich hier“, wandte ich mich an meine Freundin. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir Deine Eltern nicht erlaubt haben, zu kämpfen. Immerhin bist Du...“
„Ich weiß selbst, dass ich noch nicht volljährig bin, Kate“, maulte sie mich an und lachte aber. „Ich bin abgehauen. Eigentlich sollte ich im Raum der Wünsche warten, aber ich bin doch nicht blöd. Wann ergibt sich schon einmal so eine Gelegenheit, den Todessern in den Hintern zu treten. Oh, entschuldige, Du bist ja selbst eine, aber...“
„Ich weiß, was Du meinst“, entgegnete ich ihr. „Aber pass auf, dass Dir nichts passiert. Bring Dich rechtzeitig in Sicherheit. Sagt mal, was passiert eigentlich gerade? Was ist der Plan? Wie viele sind wir denn?“
„Keine Zeit, Dir das alles zu erklären, Kate“, wandte Neville ein. „Die Schlacht tobt, das hörst Du doch selber. Wir sind nur hierher gekommen, um diesen Geheimgang zu verschließen. Es ist der letzte, die anderen sind dicht. Du hast Glück, dass Du nicht eine Minute später gekommen bist.“
Ich nickte. Manchmal brauchte man auch etwas Glück.
„Ist Harry wirklich hier“, wollte ich wissen.
„Ja, ist er“, antwortete Luna. „Im Moment ist er im Raum der Wünsche. Er sucht dort das verschollene Diadem von Ravenclaw.“
Raum der Wünsche. Harry. Draco. Scheiße! Das war keine gute Kombination. Man hatte ja letztes Jahr eindeutig gesehen, was passierte, wenn die beiden aufeinander trafen. Draco wäre beinahe drauf gegangen und war danach eine Zeit lang im Krankenflügel gewesen. Mist, Mist, mistiger Mist. Ich musste dringend etwas tun, bevor sie sich zerfleischten. Ich musste sie auseinander halten. Wenn Harry Draco etwas antat, wäre das furchtbar. In einer Welt ohne ihn konnte ich nicht leben. Aber umgekehrt wäre es genauso scheiße, denn Draco würde jegliche Hoffnung auf eine Zerstörung Voldemorts vernichten, wenn er Harry tötete. Ich musste handeln und zwar schnell.
„Hört zu, Leute, ich kann Euch das jetzt nicht erklären, aber ich muss nach oben in den Raum der Wünsche. Draco ist da drin“, sagte ich schnell. „Im Auftrag des Dunklen Lords.“
„Du willst also Deinen Schnuckiputzi retten“, warf Fred ein.
„Darum geht es nicht. Okay, nicht nur. Ich muss Draco und Harry auseinander halten. Sie müssen einfach beide überleben.“
„Wahrscheinlich hast Du recht“, sagte George. „Aber wir können Dich nicht begleiten. Wir müssen hier unten helfen. Die Todesser dringen immer weiter vor.“
„Macht das“, erwiderte ich und umarmte sie alle noch einmal. „Tretet ihnen ordentlich in den Hintern. Aber passt auf Euch auf. Ach und wenn mir einer über den Weg läuft, dann zeige ich denen mal, was es heißt, eine Gryffindor zu sein. Die haben definitiv ihr Vertrauen in die Falsche gesetzt.“
„Das ist die Kate, die ich liebe“, gab Fred zurück und drückte mich noch einmal fest an sich. „Und sei vorsichtig."
Ich warf ihnen allen noch einen Blick zu, dann desillusionierte ich mich wieder und stürmte davon.

Weit sollte ich jedoch nicht kommen. Im ganzen Schloss wurde gekämpft. Ich sah überall Duelle, bei denen ich hätte helfen können, aber nur bei den wirklich gravierenden griff ich ein, denn ich musste schauen, dass ich so schnell wie möglich nach oben in den siebten Stock kam. Ich schoss einen Fluch nach dem anderen aus dem Hinterhalt ab und setzte somit die Todesser außer Gefecht. Kaum war der Böse zusammen gebrochen, stürmte ich weiter, ohne auf die verwirrten Blicke der Ordensmitglieder oder Schüler zu achten, denen ich das Leben gerettet hatte.
Das ganze Schloss erbebte unter donnernden Schlägen irgendwelcher Flüche. An den Wänden erschienen schon erste Risse und auch die Decke schien nicht mehr lange zu halten.
Ich rannte so schnell ich konnte die Treppe nach oben. Doch als ich endlich den siebten Stock erreichte, bot sich mir ein schrecklicher Anblick. Ich sah Fenrir Greyback, wie er sich über ein Mädchen beugte, das wie am Spieß brüllte. Es war Hannah Abbott, aus Huffelpuff. Greyback hatte ihre Hände gepackt und nagelte sie auf dem Boden fest. Sie blutete aus einer Wunde am Kopf, war aber bei Bewusstsein. Sie bebte vor Angst.
„Aber, aber“, murmelte der Werwolf und grinste sie an. „Du brauchst Dich nicht zu fürchten. Du wirst nicht wie ich werden, immerhin ist es nicht Vollmond. Ich möchte doch nur einmal probieren, wie Du schmeckst. Ich stehe auf kleine, süße Mädchen. Sie sind so schmackhaft, fast wie Schokolade oder Karamell.“
Er senkte seinen Kopf und leckte Hannah über den Hals. Sie schrie immer noch wie am Spieß und versuchte, sich zu wehren, doch Greyback war um so vieles stärker als sie.
Ich konnte nicht anders, ich musste eingreifen, denn das hier war eine lebensbedrohliche Situation, auch wenn mich das wertvolle Zeit kostete. Ich riss meinen Zauberstab in die Höhe.
Depulso“, schrie ich laut und sah zufrieden, wie es Greyback von Hannah herunter schleuderte.
Er krachte gegen die Wand in seinem Rücken und blieb benommen liegen. Ich rannte zu Hannah und zog sie hoch. Sie schrie laut auf und zitterte immer noch am ganzen Körper.
„Pscht. Du musst hier weg, schnell“, sagte ich zu ihr. „Ich kümmere mich um dieses Dreckschwein. Lauf, Hannah, schnell. Im dritten Stock findest Du Neville und die anderen. Schau, dass Du zu ihnen kommst. Sie können Dich beschützen.“
„Wer bist Du“, fragte sie verwirrt. „Ich... ich kann...“
„Mich nicht sehen, ich weiß. Ich bin desillusioniert. Ich bin Kate, Kate Miller.“
Oder jetzt Malfoy, aber ich wusste nicht, ob sie wusste, dass ich geheiratet hatte.
„Kate, aber wie... Ich dachte...“
„Keine Zeit, Hannah. Renn und zwar schnell.“
„Danke“, sagte sie noch und stürmte los.
Ich drehte mich zu Greyback um, der immer noch auf dem Boden saß, aber gerade dabei war, sich aufzurappeln. Doch ich ließ ihn gar nicht erst aufstehen. Ich richtete meinen Zauberstab auf ihn und dachte: „Impedimenta!“
Sofort erstarrte er mitten in der Bewegung, doch er konnte immer noch sprechen.
„Wer bist Du“, rief er. „Zeig Dich gefälligst.“
„Nö“, gab ich zurück und achtete darauf, meine Stimme etwas zu verstellen. Er musste ja nicht gleich zum Dunklen Lord rennen und mich verpetzen. Nee, nee, lieber schön im Hintergrund bleiben.
Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu und achtete aber darauf, keinerlei Geräusche zu machen.
„Wie kannst Du es wagen, mich so hinterhältig anzugreifen“, brüllte er und wehrte sich gegen den Zauber.
„Du nennst mich hinterhältig“, fragte ich ungläubig. „Wer greift denn hier arme, wehrlose Schülerinnen an und versucht ihnen das halbe Gesicht zu zerfetzen.“
„Die kleine Schlampe hatte es nicht anders verdient. Sie hatte sich mir in den Weg gestellt.“
„Das ist trotzdem noch lange kein Grund...“
„Halt einfach Dein dummes Maul und zeig mir endlich, wer Du bist. Irgendwie kommt mir Deine Stimme bekannt vor. Habe ich Dich schon einmal bedroht?“
„Das hättest Du wohl gern.“
„Ich will Dich sehen. Ich will sehen, ob es sich lohnt, Dich hinterher fertig zu machen. Oder ob ich doch lieber...“
CRUCIO“, rief ich laut und vernahm zufrieden Greybacks Schreie.
Sein Gelaber war mir einfach auf die Nerven gegangen. Außerdem wollte ich mich einmal an ihm rächen. Er hatte mir und so vielen anderen schon Leid zugefügt. Er war Schuld am Tod meines ersten Kindes, hätte Draco getötet, wenn ich mich nicht dazwischen geworfen hätte, hatte Bill entstellt und Remus als Kind in einen Werwolf verwandelt. Jetzt war ein für alle Mal Schluss.
Ich genoss das mächtige Gefühl, das meinen Körper durchströmte wie schon beim letzten Mal, als ich diesen Fluch eingesetzt hatte. Mindestens fünf Minuten sah ich Greyback dabei zu, wie er schrie und am ganzen Körper zuckte und es war herrlich. Ich spürte keine Reue, nicht einmal einen Hauch von Mitleid. Greyback hatte die Schmerzen mehr als verdient. Dieses Mal gab es keinen Severus und keinen Draco, die mich davon abhielten.
Draco. Verdammt, ich musste in den Raum der Wünsche ehe er und Harry sich zerfleischten. Ich senkte meinen Zauberstab und die Schreie verstummten. Der Werwolf lag zitternd auf dem Boden. Ich überwand den letzten Meter und kniete mich neben ihn. Noch war ich nicht fertig. Ich holte aus und schlug ihm kräftig ins Gesicht. Zufrieden hörte ich das Knacksen, als seine Nase unter meinen Schlägen brach. Blut spritzte auf.
„Das ist für all die schlimmen Dinge, die Du mir und meinen Lieben angetan hast“, knurrte ich und schlug erneut zu. „Für Remus (Schlag), für Bill (Schlag), für mich (Schlag) und für alles, was Du sonst noch getan hast (Schlag).“
Er war mittlerweile schon nicht mehr richtig bei Bewusstsein. Aber ich konnte auch nicht aufhören. Ich wollte, dass er litt.
Plötzlich spürte ich ein Brennen im linken Arm. Ich hörte auf, Greyback die Fresse zu polieren und konzentrierte mich auf die Nachricht.
„Katherine, ich liebe Dich“, vernahm ich Dracos Stimme in meinem Kopf.
Sie klang mehr als verzweifelt. Ich spürte Angst und Trauer. Da war etwas ganz und gar schief gelaufen war. Ich musste zu ihm. Musste ihn retten.
Bedauernd blickte ich auf mein Opfer, das röchelnd vor mir auf dem Boden lag. Ich hätte zu gerne weiter gemacht, aber jetzt hatte ich ein dringenderes Anliegen und das war die Rettung meines Ehemannes. Was immer auch geschehen war, er brauchte mich jetzt. Er schien in großer Gefahr zu sein, da war ich mir sicher. Sonst hätte er mir nicht diese verzweifelte Nachricht geschickt. Das war ein Hilfeschrei, ganz eindeutig. Oder er wollte mir ein letztes Mal mitteilen, dass er mich liebte. Ich musste handeln und zwar schnell.
Ich hob erneut meinen Zauberstab und dachte mit aller Macht: „Stupor!“
Mein Zauber traf Greyback in die Brust. Er brach bewusstlos zusammen. Er sah verboten aus, aber das tat er immer. Doch das Blut in seinem Gesicht verschlimmerte das ganze. Seine Nase saß schief in seinem Gesicht. Doch ich hatte jetzt keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich musste zu Draco.
Ich stand auf und sprintete los. Ich hastete durch die Gänge und kam schlitternd ich vor dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten zum Stehen. Da war sie, die Tür. Sie war geschlossen. Komisch, normalerweise verschwand sie, wenn sich jemand im Raum befand. Da stimmte etwas nicht. Außerdem roch es hier oben ziemlich komisch. Irgendwie verbrannt.
Ich eilte auf die Tür zu und riss sie auf. Doch sofort stolperte ich vor Schreck zwei Schritte zurück. In dem Raum, der immer Draco und der meine sein würde, tobte ein loderndes Inferno.


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