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Fanfiction

Alles nur aus Liebe - Kapitel 52: Der finale Kampf

von Dilli

Plötzlich geschah etwas seltsames.
Ich hatte schon die Macht gespürt, mit der Voldemorts Todesfluch auf meinen Schild geprallt war, hatte den Druck gespürt, den man immer fühlte, kurz bevor der Schild in sich zusammen brach, aber plötzlich war er verschwunden. Ich wagte einen Blick nach hinten und sah, das Draco hinter mir seinen Zauberstab erhoben hatte. Er hatte einen zweiten Schildzauber gesprochen, der den meinen unterstützte und mich somit vor dem schlimmsten bewahrt.
„Wir sind ein Team, schon vergessen“, sprach mein Liebster in Gedanken zu mir. „Ich lasse doch nicht zu, dass Du Dich so einfach vor mich wirfst und mich schon wieder zu retten versuchst. Nur über meine Leiche, Katherine.“
Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, in der ich Draco meine tiefe Liebe mitteilen wollte, als erneut ein Schrei durch die Große Halle schallte.
„Ihr zwei dreckigen Blutsverräter“, schrie unser Herr auf. „Wie könnt ihr mich nur so hintergehen? Ihr steht immer noch unter meinem Befehl, vergesst das nicht. Von Dir habe ich nichts anderes erwarte, Katherine (Ja, war ja klar, dass ich wieder einmal die Böse war. Das kannte ich ja schon!), aber Draco, dass Du mir auch noch in den Rücken fällst, das habe ich nie erwartet.“
In der Halle war es jetzt mucksmäuschenstill. Alle starrten gebannt auf den Dunklen Lord und auf Draco und mich, die wir immer noch als eine Einheit dastanden. Nichts konnte uns mehr auseinander bringen.
„Du, Draco, der so viel für mich getan hat und dem ich wiederum mehr Freiheiten gegeben habe, als jedem meiner anderen Anhänger (Freiheiten? Ja genau, dass ich nicht lache!). Ich habe Dir erlaubt, dass Du diese... kleine Dreckschlampe (Moment, jetzt reicht es aber langsam!) heiratest und mit ihr zusammen sein darfst (Wenn ich dazu mal was anmerken dürfte: Du warst doch selber scharf auf mich, Du geiler Bock!). Keinem anderen hätte ich es durchgehen lassen, dass er mich so hintergeht wie Du mich hintergangen hast. Und was ist der Dank dafür? Du stellst Dich auf die Seite der dreckigen Schlammblüter und Blutsverräter.“
„Nur damit Du es weißt“, entgegnete mein Liebster und ging mehrere Schritte auf Voldemort zu (Muss ich wirklich erwähnen, dass mir das gar nicht passte? Ich glaube nicht.). Ich bewunderte ihn in diesem Moment sehr für seinen Mut. „Ich wollte nie einer der Deinen werden. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich ein ganz normales Leben geführt. Aber mir blieb keine andere Wahl, da mich mein Vater bereits an Dich versprochen hatte. Ich wollte nie ein Todesser sein und will es auch heute noch nicht. Ich habe es gehasst in Deinen Diensten zu stehen und spätestens nachdem ich mich in Katherine verliebt hatte, habe ich alles, was ich getan habe, nur gemacht um irgendwann einmal mit ihr ein ganz normalen Leben zu führen. Denn das ist es, was ich wirklich will. Ein normales Leben mit meiner Ehefrau und UNSEREN Kindern (Oh Gott, Draco, musst Du das denn jetzt durch die ganze Halle schreien? Ich hätte das meinen Freunden lieber schonend beigebracht!). Ich will nicht foltern und ich will nicht morden. Und schon gar nicht möchte ich noch einen Befehl ausführen, den Du mir gibst. Das habe ich lange genug mit gemacht. Ich tue endlich das richtige, ich stelle mich auf die richtige Seite. Und das ist nicht die Deine!“
Unser Herr stieß einen zornigen Wutschrei aus und es funkelte bedrohlich in seinen Augen. So sauer hatte ich ihn bisher nur zweimal gesehen und beide Male war es äußerst schlimm ausgegangen. Geh lieber in Deckung, mein Schatz. Unser Herr sah langsam aber sicher seine Felder davon schwimmen. Seine ganze Anhängerschaft war besiegt worden, geflohen, hatte aufgegeben oder sich gegen ihn gewandt. Er stand nun ganz alleine da und keiner würde ihm helfen. Doch ich sah ganz genau, dass ihm das scheißegal war. Er würde nicht eher ruhen, bis er die ganze Macht der Zaubererwelt an sich gerissen hatte und wenn er davor jeden einzelnen von uns töten musste. Ich fragte mich, wo Harry steckte und warum er noch nicht eingegriffen hatte. Worauf wartete er denn?
Und da passierte es: Voldemort peitschte mit seinem Zauberstab und kreischte laut: „Avada Kedavra!“
Der grüne Lichtstrahl flog genau auf Draco zu und ich hatte keine Chance, ihn rechtzeitig zu erreichen oder zur Seite zu stoßen.
„DRACO“, schrie ich auf, doch es war zu spät.
Gleich würde ihn der Fluch treffen und würde ihn mir für immer nehmen.
„Protego“, hallte es auf einmal durch die Große Halle und die Stimme, die gesprochen hatte, kam mir mehr als bekannt vor.
Der ausgeführte Schildzauber prallte gegen den Todesfluch und lenkte ihn in Richtung Decke ab. Hallelujah!
Es war Harry, der Draco gerettet hatte, das wusste ich ganz genau und in diesem Moment riss er sich seinen Tarnumhang herunter. Jubel und Schreie brandeten auf und der lauteste kam von Ginny. Ich schaute kurz zu ihr. Sie stand immer noch neben ihrer Mutter. Sie zitterte und war kreidebleich im Gesicht. Schnell ging ich zu ihr und drückte sie an mich.
„Er lebt, Gin“, flüsterte ich ihr ins Ohr, als Draco zu uns kam und die Arme von hinten um mich legte. „Jetzt wird alles wieder gut.“
Ich hoffte es zumindest. Voldemort und Harry begannen sich wie zwei Raubtiere zu umkreisen. Der Löwe gegen die Schlange. Und ich wusste ganz genau, dass jetzt die Entscheidung fallen würde. Sämtliche Horkruxe Voldemorts waren zerstört, er konnte also getötet werden. Am liebsten hätte ich es selbst getan, aber ich wusste genau, dass das mein Freund niemals gewollt hätte. Das war ganz allein eine Sache zwischen ihm und Voldemort. Hilflos musste ich deshalb zusehen, wie sich die beiden Männer für das Duell bereit machten, den finalen Kampf, der über meine und die Zukunft der ganzen Zaubererwelt entscheiden würde.

„Ich will keine Hilfe von irgendjemandem“, sagte Harry laut und in der Stille klang seine Stimme wie ein Trompetensignal in einer finsteren Nacht. Noch immer umrundeten sich er und Voldemort. „Es muss so sein. Ich muss es selber tun.“
Warum, fragte ich mich unwillkürlich. Wieso musste es Harry denn unbedingt alleine mit dem Dunklen Lord aufnehmen? Hier waren so viele Leute, die auf seiner Seite standen. Jeder hätte ihm mit Freuden geholfen, aber nein, das wollte er nicht. Es war sein Kampf und den wollte er selbst ausfechten. Typisch Mann halt.
Mein Herr stieß einen zischenden Laut aus.
„Potter meint es nicht so“, meinte er und ein kleines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Das ist doch nicht seine Art, oder? Wen wirst Du heute als Schild benutzen, Potter?“
Da sieht man mal wieder, wie dumm der Dunkle Lord war und das er keine Ahnung hatte, wovon er eigentlich sprach. Das hier war genau Harrys Stil. Er nahm lieber selbst die Gefahr auf sich, bevor er auch nur einen seiner Liebsten gefährden würde. In dem Punkt war er wie ich.
„Niemanden“, antwortete Harry und ich musste ihn einfach für seine Coolness bewundern. „Es gibt keine Horkruxe mehr. Nur uns beide. Keiner kann leben, während der andere überlebt und einer von uns wird gleich endgültig verschwinden. (Ich hoffe nur, dass das nicht Harry selbst ist!)“
Draco umfasste meine Taille und zog mich noch näher an sich. Ich wusste genau, was er dachte. Wenn Voldemort Harry besiegen würde, dann würde ich auf unseren Herren losgehen und das wollte er auf jeden Fall verhindern. Er hatte ja so Recht.
„Einer von uns“, höhnte Voldemort und sein ganzer Körper war angespannt. Er wirkte jetzt mehr denn je wie eine Schlange. „Du glaubst, Du wirst es sein, nicht wahr? Der Junge, der durch Zufall überlebt hat und weil Dumbledore die Fäden in der Hand hielt?“
„Zufall war es also, dass meine Mutter starb um mich zu retten? Zufall, als ich beschloss, auf jenem Friedhof zu kämpfen, als Du zurück gekehrt bist? Zufall, dass ich mich heute Nacht nicht verteidigt und dennoch überlebt habe und zurückkam um wieder zu kämpfen.“
Die Spannung war fast unerträglich. Die Menge ringsum die beiden Kämpfer war erstarrt, niemand wagte es, sich zu bewegen. Ich merkte selbst, wie ich so wenig wie möglich zu atmen versuchte um ja keinen falschen Laut von mir zu geben... und um ja kein Wort zu verpassen, versteht sich...
„Zufälle“, schrie mein ehemaliger Herr. „Zufall und Glück und die Tatsache, dass Du Dich heulend hinter den Rücken bedeutender Männer und Frauen geduckt und es zugelassen hast, dass ich sie statt Deiner tötete!“
Er war wirklich komplett verrückt. Redete er wirklich von dem Harry, der da vor ihm stand?
„Du wirst heute Nacht niemanden mehr töten. Du wirst nicht in der Lage sein, je wieder irgendeinen von ihnen zu töten. Begreifst Du es nicht? Ich war bereit zu sterben, um Dich daran zu hindern, diesen Menschen etwas anzutun...“
„Aber Du bist nicht gestorben!“
Ich stöhnte innerlich auf. Herzlichen Glückwunsch, Voldemort. Du scheinst ein Schnellchecker zu sein.
„Ich wollte es“, fuhr Harry fort. „Und das war entscheidend. Ich habe getan, was meine Mutter getan hat. Sie sind vor Dir geschützt. Hast Du nicht bemerkt, dass keiner der Zauber, die Du auf sie gelegt hast, bindende Kraft hat? (Woher wusste er das?) Du kannst sie nicht foltern. Du kannst ihnen nichts anhaben. Du lernst nicht aus Deinen Fehlern, Riddle, oder?“
„Du wagst es...“
Oha, alle Mann in Deckung. Brodelnder Voldemort auf drei Uhr. Er war kurz vor dem Ausbruch, das sah ich ganz deutlich. Ich hatte schließlich lange genug Zeit mit ihm verbracht. Und man nannte ihn nicht einfach bei seinem richtigen Namen, dem Namen seines Muggelvaters, den er so sehr hasste, dass er ihn getötet hatte.
„Ja, ich wage es“, meinte Harry und wieder konnte ich einfach nur seinen Mut bewundern. „Ich weiß Dinge, die Du nicht weißt, Tom Riddle. Ich weiß viele wichtige Dinge, die Du nicht weißt. Willst Du welche hören, ehe Du einen weiteren großen Fehler machst?“
Daraufhin bekam mein Freund keine Antwort. Sie gingen immer nur weiter im Kreis herum und belauerten sich gegenseitig. Wer würde den ersten Schritt machen? Wer würde zuerst den anderen angreifen? Wer machte den Fehler? Wer würde sterben?
„Ist es wieder die Liebe“, höhnte der Dunkle Lord erneut und nun grinste er auch wieder. „Dumbledores Lieblingsrezept, Liebe (Ja und, das war doch was schönes. Das wüsstest Du, wenn Du sie je erlebt hättest, Tom!), die, wie er behauptete, den Tod besiegen würde, auch wenn Liebe es nicht verhindert hat, dass er vom Turm fiel und wie eine alte Wachsfigur zerbrach. Liebe, die mich nicht davon abhielt, Deine Schlammblutmutter wie eine Kakerlake zu zertreten, Potter. Und diesmal scheint Dich keiner genug zu lieben um herbei zu rennen und meinen Fluch auf sich zu nehmen. Was wird also verhindern, dass Du stirbst, wenn ich zuschlage?“
Da brach auf einmal ein kleiner Tumult neben mir los. Ginny begann sich gegen den klammerartigen Griff ihrer Mutter zu wehren, da sie Harry, die Liebe ihres Lebens um alles in der Welt beschützen wollte. Mrs Weasley hatte ihre liebe Not mit ihr, denn Ginny war ganz schön stark, auch wenn man es ihr nicht ansah.
„Lass mich, Mum“, zischte meine Freundin. „Ich muss Harry helfen. Ich kann doch nicht einfach dabei zusehen...“
„Ginevra Molly Weasley“, schimpfte ihre Mutter. „Bist Du denn des Wahnsinns? Du kannst doch nicht einfach da hingehen und gegen Voldemort (Wow, Weltwunder. Mrs Weasley hatte zum ersten Mal diesen Namen ausgesprochen!) kämpfen. Er würde Dich töten und das lasse ich nicht zu.“
Das ganze ging hin und her und mehrmals versuchte Ginny, sich los zu reißen. Jetzt reicht es mir aber. Wie kann man – oder in diesem Fall FRAU – nur so unvernünftig sein? Ja, ich weiß, das sagt genau die richtige. Ich, die das Wort Vorsicht in ihrem Wortschatz nicht kennt. Aber das hier war nicht einfach nur Wahnsinn, das war komplett bescheuert. Das wäre Ginnys Todesurteil und damit wäre Harry nun wirklich nicht geholfen.
„Ich bin gleich wieder da“, sagte ich deshalb zu Draco und löste mich aus seinen Armen, war mir sehr widerstrebte.
Doch mir blieb nichts anderes übrig, denn auch jetzt noch hatte ich das dringende Bedürfnis, meine beste Freundin zu schützen und somit mein Versprechen gegenüber Harry zu halten. Erst wenn Voldemort tot war, würde ich es als erfüllt ansehen.
„Was geht hier vor“, wollte ich von meiner Freundin wissen, als ich zu ihr und ihrer Mutter trat. „Ginny bist Du eigentlich komplett wahnsinnig geworden? Du kannst doch nicht einfach so auf den Dunklen Lord zumarschieren und damit Dein Leben aufs Spiel setzen. Das ist absoluter Wahnsinn. Hast Du eine Ahnung, was er mit Dir machen würde?“
„Aber Kate, ich muss doch...“, versuchte sie mir zu widersprechen, doch ich ließ sie gar nicht weiter zu Wort kommen.
„Gar nichts musst Du. Hör zu, Gin, Voldemort würde Dich wahrscheinlich töten oder schlimmer noch. Er würde Dich als Druckmittel gegen Harry einsetzen. Das würde überhaupt nichts bringen. Im Gegenteil, Du würdest ihm wahrscheinlich nur damit schaden, denn Harry würde alles dafür tun, um Dich zu schützen.“
„Aber...“
„Kein Aber. Ich weiß, Du willst ihm helfen. Das will ich ja auch, aber wir schaden ihm sicher nur, wenn wir uns jetzt einmischen.“
„Nein, das... Ihr habt doch alle... LASS MICH ENDLICH LOS, MUM!“
Wieder versuchte sich meine Freundin gegen den Griff ihrer Mutter zu wehren. Sie war wirklich nicht bei Sinnen. Doch ich konnte sie nicht einfach so ziehen und sich in ihr Unglück stürzen lassen. Deswegen tat ich das erstbeste, was mir einfiel. Ich holte aus und gab Ginny eine schallende Ohrfeige, die mir selbst leid tat, aber ich sah einfach keine andere Möglichkeit, wie ich sie sonst hätte ins Hier und Jetzt zurück holen können.
„Ginny, es tut mir leid“, sagte ich schnell, gleich nachdem ich es getan hatte. Ihre Wange war schon ganz rot. „Ich wollte Dir nicht weh tun, aber Du musst doch einsehen, dass das alles keinen Sinn hat. Harry WILL den Dunklen Lord allein besiegen. Bitte begreif das endlich. Nur indem Du nicht eingreifst, kannst Du ihn beschützen. Bitte begib Dich selbst nicht in eine solche Gefahr.“
„W... Wieso... hast Du das getan“, stotterte Gin und hielt sich die Backe.
„Ganz einfach, Ginny, weil ich mein Versprechen gegenüber Deinem Liebsten immer noch nicht vergessen habe. Ich habe ihm versprochen, immer auf Dich aufzupassen und alles in meiner Macht stehende zu tun, damit Dir nichts passiert. Und an diesem Versprechen halte ich immer noch fest und ich werde es erst sein lassen, wenn sich Harry wieder selbst um Dich kümmern kann, das heißt, wenn Voldemort besiegt ist. Ginny, Du bist wie eine Schwester für mich. Bitte zwing mich nicht dazu, dass ich Dir dabei zuschauen muss, wie Du in den sicheren Tod gehst.“
„Oh Kate“, schluchzte sie laut und warf sich dann in meine Arme. „Ich kann das nicht. Ich kann nicht dabei zuschauen, wie Harry sich mit dem Dunklen Lord duelliert. Ich habe einfach so furchtbare Angst um ihn.“
„Ich weiß, meine Süße, ich weiß. Aber Du musst es durchhalten, für Harry. Nur wenn wir gemeinsam hinter ihm stehen, können wir ihm die nötige Kraft geben. Hast Du mich verstanden?“
„J... Jaah...“
„Dann komm her, meine Kleine.“
Ich nahm meine Freundin fest in den Arm und drückte sie an meine Brust. Sachte streichtelte ich ihr über den Kopf. Ich wäre zwar lieber in Dracos Armen gelegen, der nun die drei Schritte zu uns kam, aber ich musste meiner Freundin einfach helfen. Auch wenn ich selbst die gleiche Angst verspürte, ich musste einfach die Stärkere von uns beiden sein.
Zusammen konzentrierten wir uns wieder auf den Kampf – wenn man es denn so nennen konnte – der sich vor uns abspielte, während Ginny immer noch an meiner Schulter weinte. Harry und Voldemort umkreisten sich immer noch wie zwei Löwen, die um den Vorsitz in ihrem Rudel kämpften.
„Ja, Dumbledore ist tot“, meinte Harry gerade. Er war total ruhig. „Aber Du hast ihn nicht töten lassen. Er wählte selbst, wie er sterben wollte, tat dies, Monate bevor er starb, bereitete alles gemeinsam mit dem Mann vor, den Du für Deinen Diener gehalten hast.“
Ich wusste genau, wen Harry meinte. Severus. Meine liebe olle Fledermaus, die ich nie wieder schimpfen hören würde. Wie sehr er mir bereits jetzt fehlte.
„Was für ein kindischer Wunschtraum ist das“, rief mein Ex-Herr. Doch er machte immer noch keine Anstalten anzugreifen.
„Severus Snape war nicht Dein Mann. Snape war Dumbledores Mann (Oh Harry, hast Du es endlich begriffen?). Er war von dem Moment an Dumbledores Mann, als Du anfingst, meine Mutter zu jagen. Und Du hast es nie erkannt, wegen der einen Sache, die Du nicht verstehen kannst. Du hast nie gesehen, wie Snape einen Patronus hervorbringt, oder, Riddle?“
Severus Patronus... eine Hirschkuh... seine Lilly, die er immer lieben würde. Vielleicht war er jetzt an einem anderen, besseren Ort, an dem er bei ihr sein und über sie wachen konnte.
„Snapes Patronus war eine Hirschkuh, genau wie der meiner Mutter, weil er sie fast sein ganzes Leben lang geliebt hat, schon seit sie Kinder waren. Das hättest Du erkennen müssen. Er hat Dich gebeten, ihr Leben zu verschonen, richtig?“
„Er begehrte sie, nichts weiter, doch als sie tot war, sah er ein, dass es auch andere Frauen gab, und von reinerem Blut, die seiner würdiger waren...“
Oh Voldi, Du liegst ja so war von daneben. Severus hatte immer nur Lilly geliebt. Sie war die einzige, mit der er sein Leben verbringen wollte. Sicher hatte er vielleicht einmal die eine oder andere Affäre gehabt, aber das wenn dann auch nur, um Druck abzulassen. Man findet die Liebe seines Lebens einfach nur einmal und wenn man sie dann verliert, dann unwiederbringlich und für immer und sie wird trotzdem immer bei einem sein. Doch sie hat das eigene Herz mitgenommen, sodass man es keinem anderen mehr schenken kann.
„Natürlich hat er das zu Dir gesagt“, fuhr Harry fort. „Aber er war Dumbledores Spion von dem Moment an, als Du sie bedroht hast und er hat seither gegen Dich gearbeitet! Dumbledore war schon beinahe tot, als Snape ihm den letzten Stoß versetzte.“
„Das ist nicht von Bedeutung! Es ist nicht von Bedeutung, ob Snape mein oder Dumbledores Mann war oder welch kleine Steine sie mir in den Weg zu legen versuchten! Ich habe sie zertreten, wie ich Deine Mutter zertreten habe, Snapes angebliche große Liebe! Oh, das passt alles zusammen, Potter und auf eine Weise, die Du nicht verstehst. (HÄ?) Dumbledore versuchte mich daran zu hindern, in den Besitz des Elderstabs zu gelangen! Er wollte, dass Snape der wahre Herr dieses Stabs wird! Aber ich war vor Dir dort, kleiner Junge – ich war bei dem Zauberstab, bevor Du ihn in die Hände bekommen konntest, ich hatte die Wahrheit begriffen, ehe Du soweit warst. Ich habe Severus Snape vor drei Stunden getötet (Ist das erst so kurz her? Es kam mir schon wie eine Ewigkeit vor.). Stimmt doch, Katherine, oder? (Wie, was, wo? Ich?) Der Elderstab, der Todesstab, der Zauberstab des Schicksals (Konnte der sich mal entscheiden?), ist wahrhaft mein! Dumbledores Plan ist misslungen!“
„Jaah, allerdings. Du hast Recht. (Wie jetzt?) Aber bevor Du versuchst mich zu töten, würde ich Dir raten, darüber nachzudenken, was Du getan hast. Denk nach und versuch ein wenig zu bereuen, Riddle...“
Irgendwie kam ich nicht mehr mit. Was faselte Harry da? Ich meine, Voldemort hatte zwar viele Menschen getötet, unter anderem drei der besten Zauberer, die die Welt jemals gesehen hatte, aber was meinte mein Freund denn genau mit der Reue?
Das fragte sich auch der Dunkle Lord und ich war gespannt auf die Erklärung.
„Das ist Deine letzte Chance“, meinte Harry und lächelte leicht. Was wusste er, was uns alles verborgen blieb, denn Draco machte genauso ein fragendes Gesicht wie ich. „Das ist alles, was Dir noch bleibt... Ich habe gesehen, was Du andernfalls sein wirst... Sei ein Mann... Versuch es... Versuch ein wenig zu bereuen.“
„Du wagst es“, erwiderte Voldemort, doch mein Freund unterbrach ihn rasch.
„Ja, ich wage es, weil Dumbledores Plan nach hinten los ging, aber nicht gegen mich, sondern gegen Dich, Riddle.“
Okay, ich geb's auf. Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon die reden. Für mich waren das alles böhmische Dörfer.
Da sah ich auf einmal, wie Voldemorts Zauberstab, den er schon die ganze Zeit erhoben hatte, erzitterte. Ich erkannte die Anzeichen ganz deutlich. Voldemort stand kurz vor dem Angriff. Er verlor langsam aber sicher die Geduld. Harry sollte sich in Acht nehmen. Nur zu gern hätte ich in Gedanken mit Harry Kontakt aufgenommen, aber ich wagte es nicht. Ich wollte ihn nicht ablenken. Er sollte sich auf seinen Kampf, seine Aufgabe konzentrieren. Ich würde ihn nur in die Scheiße reiten.
„Dieser Zauberstab arbeitet immer noch nicht richtig für Dich, weil Du den falschen ermordet hast. Severus Snape war nie der wahre Herr über den Elderstab. Er hat Dumbledore nie besiegt.“
Aber Moment mal. Ich glaube, langsam aber sicher ging mir ein Licht auf (Guten Morgen, Mrs Malfoy. Auch schon wach?) In einem von Lucius' Büchern hatte ich gelesen, dass ein Zauberstab seine Gefolgschaft wechseln konnte, wenn er von einem anderen Zauberer besiegt worden war. Das musste aber nicht zwangsläufig heißen, dass man dazu den Magier töten musste. Es reichte einfach, wenn man seinen Gegner entwaffnete oder ihm den Zauberstab im Kampf aus der Hand riss. Irgendetwas war da in meinem Gedächtnis, eine Erinnerung an ein Gespräch mit Harry, als er mir davon erzählt, wie Professor Dumbledore gestorben war, aber ich kam gerade nicht darauf.
„Er tötete...“, meinte Voldemort und sah nun gar nicht mehr so selbstsicher drein.
„Hörst Du nicht zu? Snape hat Dumbledore nie geschlagen! Sie haben Dumbledores Tod untereinander vereinbart. Dumbledore hatte die Absicht, unbesiegt zu sterben, als der letzte wahre Herr über den Zauberstab. (Irgendwann würde mich Harry einmal aufklären müssen, was an diesem Zauberstab denn so besonders war. Ich wusste zwar, dass er überaus mächtig war, aber was genau hatte der an sich?). Wenn alles so gelaufen wäre wie geplant, wäre die Macht des Zauberstabs mit ihm untergegangen, weil er ihm nie abgerungen wurde!“
„Aber dann, Potter, hat Dumbledore mir den Zauberstab mir so gut wie geschenkt! Ich habe ihn aus dem Grab seines letzten Herren gestohlen. Ich habe ihn gegen den Wunsch seines letzten Herren an mich genommen. Seine Macht gehört mir!“
Konnten die sich denn nicht mal entscheiden, wem dieses blöde Stück Holz jetzt gehörte oder nicht? Da wird man ja ganz blöd im Kopf bei diesem ständigen Hin und Her. Außerdem explodiere ich gleich, wenn ihr jetzt nicht endlich mal anfangt, denn dieses ganze Gerede trieb die Spannung ins Unermessliche.
„Du begreifst es immer noch nicht, Riddle, oder? Den Zauberstab zu besitzen genügt nicht! Ihn zu halten, ihn zu gebrauchen macht ihn nicht wirklich zu Deinem eigenen. Hast Du Ollivander nicht zugehört? Der Zauberstab sucht sich den Zauberstab. (Stimmt, da war was...) Der Elderstab erkannte einen neuen Herrn, ehe Dumbledore starb, jemanden, der ihn nie auch nur berührt hatte. Der neue Herr nahm Dumbledore den Zauberstab gegen seinen Willen ab, und ihm war nie bewusst, was er da eigentlich getan hatte, und auch nicht, dass der gefährlichste Zauberstab der Welt sich ihm unterworfen hatte...“
Ehe Dumbledore starb... Was war in der Nacht passiert, als unser Direktor starb.... In jener Nacht, an die ich nicht denken durfte... In der ich gegen die Todesser gekämpft hatte...
Und da fiel der Groschen. Ich erinnerte mich an jenen Tag, als wäre es gestern gewesen. Nachdem ich... nein... nachdem Severus mir letztes Jahr das Leben gerettet hatte, war ich nach einer zweitägigen Ohnmacht im Krankenflügel erwacht und Harry hatte mir erzählt, wie Dumbledore gestorben war:
"Okay", hatte Harry gesagt. "Aber ich muss ein bisschen weiter ausholen. Kate, wie Du weißt, war ich in diesem Schuljahr sehr oft bei Dumbledore. Gemeinsam reisten wir durch Erinnerungen, die Lord Voldemort ("Gott, Ron, hab Dich nicht so", hatte Hermine dazwischen gerufen.) betrafen. Wir mussten herausfinden, warum er damals nicht gestorben war und schließlich taten wir es auch. Er hat Horkruxe erschaffen, das heißt, er hat seine Seele in Stücke gerissen und diese Teile in magische Gegenstände gesteckt. Ein Mensch kann aber nur mit seiner Seele sterben. Ist die Seele nicht vollständig, dann stirbt derjenige auch nicht. Auf jeden Fall waren wir vorletzten Abend unterwegs um einen dieser Horkruxe zu finden und zu zerstören. Dumbledore hat dabei einen Trank getrunken, der ihn geschwächt hatte. Als wir zurück nach Hogsmeade kamen, sahen wir das Dunkle Mal über der Schule schweben. Dumbledore rief 2 Besen aus den 'Drei Besen' herbei und wir sind auf den Astronomieturm geflogen. Dort wies er mich an, meinen Tarnumhang anzulegen und zu Snape zu laufen. Ich tat es und wollte zur Tür laufen, um Snape zu holen. Da hörte ich Schritte und plötzlich war ich steif. Dumbledore hatte mich versteinert. Dann kam Malfoy auf den Turm und hat Dumbledore entwaffnet."
Das war es: die Information, nach der ich mein Gedächtnis durchforstet hatte. Wie durch einen Schleier hörte ich Harry die Bestätigung aussprechen.
„Der wahre Herr über den Zauberstab war Draco Malfoy.“
Ich spürte, wie mein Schatz neben mir zusammen zuckte. Der mächtigste Zauberstab der Welt hatte ihm gehört. Wir wären alle Sorgen los gewesen, wenn er ihn an sich genommen hätte.
„Das kann nicht sein“, flüsterte Draco neben mir. „Der Elderstab... das... gehört er wirklich mir?“
Doch ich wusste es besser. Nachdem ich endlich mal bei klarem Verstand war, wusste ich genau, was jetzt kommen würde. Ein Grinsen trat auf meine Lippen. Das war es. Schach Matt, würde ich sagen.
Blankes Entsetzen trat auf das Gesicht meines Herrn, doch es verschwand sehr schnell wieder.
„Aber was spielt das für eine Rolle“, fragte Voldemort dümmlich. „Selbst wenn Du Recht hast, Potter, ändert sich nichts für Dich und mich (Oh, da wäre ich mir nicht so sicher!). Du hast den Phönixstab nicht mehr: In unserem Duell hier zählen also nur unsere Fertigkeiten... und wenn ich Dich getötet habe, kann ich mich um Draco Malfoy kümmern.“
Dazu fiel mir nur eines ein: NUR ÃœBER MEINE LEICHE!!!
„Aber da kommst Du zu spät. Du hast Deine Chance verpasst. Ich war zuerst da. Ich habe Draco schon vor Wochen überwältigt. Ich habe ihm diesen Zauberstab abgenommen.“
Harry hielt kurz Dracos alten Zauberstab aus Weißdorn nach oben. Ich hatte es ja gewusst. Schon als Harry vorhin den neuen Herren des Elderstabs erwähnt hatte, hatte ich es kapiert. Der Zauberstab sucht sich den Zauberer. Und Harry hatte Draco seinen Stab bei einem Kampf abgerungen, als er selbst Gefangener in Malfoy Manor gewesen war. Und ich war mir sicher, dass dieser jetzt seine Gefolgschaft gewechselt hatte. Blieb eine Frage...
„Weiß der Zauberstab in Deiner Hand“, sprach Harry meine eigene Frage aus, „dass sein letzter Herr entwaffnet wurde? Denn wenn er es weiß... dann bin ich der wahre Herr über den Elderstab.“
YES, JACKPOT, BABY! Ich hatte es ja gewusst. Harry, dieser elende Glückspilz hatte schon wieder einmal tierisch Dusel gehabt. Das konnte echt nicht wahr sein. Der konnte mir wirklich mal etwas davon abgeben.
Plötzlich ging mit einem gleißenden, rot-goldenen Strahl (die Farben Godric Gryffindors) die Sonne aus und schickte ihre Glut zu uns in die Große Halle. Und da wusste ich, jetzt war es soweit. Der Zeitpunkt der Entscheidung war gekommen.
„AVADA KEDAVRA“, schrie der Dunkle Lord laut.
„EXPELLIARMUS!“ Harry.
Ich stöhnte innerlich auf. Musste Harry denn ausgerechnet jetzt seinen Markenzeichen-Spruch verwenden? Der war hier doch so was von unangebracht.
Doch dann passierte es: Es ertönte ein lauter Knall und Voldemort wurde sein oder Harrys (ach was weiß ich denn) Zauberstab aus der Hand gerissen, aus dem bereits der grüne Lichtstrahl des Todesfluches ausgetreten war. Der Zauberstab wollte zurück zu seinem Herren, der endlich gekommen war, um ihn in Besitz zu nehmen. Eine bessere Beschreibung viel mir im Moment nicht ein. Harry fing den Elderstab mit der unfehlbaren Sicherheit eines Suchers auf und der Fluch traf Voldemort mitten auf der Brust. Mit ausgebreiteten Armen fiel er nach hinten und knallte auf dem Boden auf, das schlangenartige Gesicht ausdruckslos und unwissend. Es war vorbei. Lord Voldemort war tot.

Eine lange Sekunde, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, herrschte eine alles überragende Stille, dann brach der Tumult los. Alle um uns herum fingen an zu jubeln und zu schreien. Ginny riss sich von ihrer Mutter los und stürmte zu Harry. Sie fiel ihm um den Hals und knutschte ihn anschließend hemmungslos nieder.
Doch ich hatte nur Augen für meinen Liebsten. Ich konnte es nicht fassen. Es war vorbei. Wir waren frei. Voldemort war tot und das bedeutete, dass wir nun endlich für immer und ewig zusammen sein konnten. Und das, ohne dass ständig ein Damoklesschwert über uns schwebte. Ohne Angst, ohne Qual. Einfach nur er und ich. Draco und Katherine Malfoy. Na ja und in etwa sechs Monaten würden noch zwei weitere kleine Lebewesen da sein, denen ich meine bedingungslose Liebe schenken konnte. Der Geburtstermin unserer Zwillinge war auf den 02. Dezember festgelegt worden.
„Ich... ich... es“, stotterte ich.
Ich brachte einfach keinen vernünftigen Satz zustande. Ich konnte das alles einfach noch gar nicht begreifen. War es das wirklich oder kam da noch etwas?
Doch weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, denn Draco riss mich in eine stürmische Umarmung. So fest er konnte drückte er mich an sein Herz.
„Es ist vorbei, meine Liebe“, flüsterte er mir ins Ohr. „Er ist tot.“
„Ich... ich... ich fasse das alles noch gar nicht.“
Mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich wusste selbst nicht wieso, aber es wahr sehr wahrscheinlich, dass in diesem Moment einfach die Anspannung der letzten Monate von mir abfiel. Oder es lag an diesen verdammten Hormonen. Ich wusste nicht, wie viel ich in der vergangenen Zeit geheult hatte, aber wenn man das letzte Jahr so zusammen fasste, dann hätten meine Tränen sicher einen ganzen Ozean füllen können. Dagegen musste ich jetzt, da diese ganze Scheiße ein Ende hatte, dringend etwas unternehmen. Nicht dass es noch hieß, Katherine Jane Malfoy, geborene Miller, verweichlicht. Nur über meine Leiche, soweit kommt's noch.
„Das wirst du, Katherine. Potter hat es geschafft, er hat den Dunklen Lord getötet und wir sind frei.“
„Ja, das sind wir. Jetzt können wir endlich richtig zusammen sein, ohne dass wir Angst haben müssen, dass...“
Draco ließ mich meinen Satz nicht zu Ende sprechen. Er versiegelte meine Lippen mit einem innigen, sehr süßen Kuss. Seine Zunge glitt sanft heraus und streichelte damit zärtlich über die meine. Wie oft hatte er das nun schon getan und immer noch fühlte ich das gleiche Kribbeln im Bauch wie beim allerersten Kuss. Damals nach dem Weihnachtsball, draußen auf den Ländereien von Hogwarts. Seine Lippen waren damals genauso weich und soft auf meinen gelegen wie heute und wie eigentlich immer. Und das konnte ich nun jeden Tag spüren. Er würde mich von nun an jeden Morgen beim Aufwachen küssen und hoffentlich viele, viele Male am Tag. In meinem Leben hatte sich in den letzten Monaten so viel geändert, aber eine Sache würde für immer so bleiben wie sie war und bis heute ist: Ich würde Draco Malfoy, meinen Ehemann, immer lieben und nichts auf der Welt konnte mich davon noch abhalten.
Mein Liebster schien das gleiche zu denken, denn als er sich von mir löste, schaute er mir ganz tief in die Augen. Graue – meine grauen Augen, die ich so lange in meinen Träumen gesehen hatte – blickten in blaue.
„Ich liebe Dich, Katherine“, sagte er und intensivierte seinen Blick wenn möglich noch. „Du bist mein Leben und wirst es für immer bleiben. Jetzt können wir endlich für immer und ewig zusammen bleiben.“
„Bis in alle Ewigkeit!“

Nach den paar Minuten der Zweisamkeit jedoch hielt ich es nicht mehr aus. Ich musste dringend zu Harry und meinen anderen Freunden. Draco und ich kämpften uns durch die Menge um zu Ginny, Harry, Hermine und Ron zu gelangen, die immer noch in der Mitte der Großen Halle standen. Voldemorts Leiche war in der Zwischenzeit fortgeschafft worden. Wohin? Keine Ahnung, aber es war auch nicht weiter wichtig. Ich wollte nie mehr auch nur einen Gedanken an diesen Widerling verschwenden. Ich hatte zu viel durchgemacht und das alles nur wegen ihm.
„Harry“, rief ich laut, als ich mich endlich durch eine Lücke in der Menge gekämpft hatte, die sich um den Helden der Schlacht gescharrt hatte.
Er stand einfach nur da und hielt Ginny fest umschlungen, doch als er mich hörte, blickte er auf.
„Kate“, meinte er einfach nur.
Ich ließ Dracos Hand los, die ich immer noch gehalten hatte und stürmte auf ihn zu. So gut es ging (er wollte seine Liebe einfach nicht loslassen), drückte ich ihn fest an mich.
„Harry, das war einfach...“, sagte ich. „Ganz großes Kino, würde ich einmal sagen. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie beeindruckt ich von Deiner Leistung bin. So etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. Der Wahnsinn, wie Du so cool bleiben konntest.“
„Danke, Kate.“
„Aber jetzt sag schon: Woher hast Du das denn alles gewusst?“
„Snapes Erinnerung hat mir die Augen geöffnet. Jetzt begreife ich endlich, wieso Dumbledore ihm immer vertraut hat. Er liebte meine Mutter, musst Du wissen.“
„Ich weiß. Er hat mir das schon vor Weihnachten erklärt. Weißt Du Harry, ob Du es mir jetzt glaubst oder nicht, aber ich habe mich richtig gut mit Severus verstanden. Er war mein bester Freund.“
Bei der Erinnerung an meinen lieben Severus stiegen mir erneut die Tränen in die Augen. Er fehlte mir jetzt schon unglaublich. Es war als hätte ich meinen Vater oder zumindest einen Bruder das zweite Mal verloren.
„Hey“, warf Ginny ein. „Ich dachte, ich bin Deine beste Freundin.“
„Das wirst Du auch immer sein, Gin. Aber er war einfach wie ein Vater für mich. Das musst Du verstehen.“
„Er war schon ein feiner Kerl“, erwiderte Harry. „Jetzt so im Nachhinein betrachtet. Hätte ich das doch alles nur vorher gewusst, dann...“
„Mach Dir keine Sorgen darüber, Harry. Severus war einfach ein Meister darin, sein wahres Ich zu verstecken. Ich weiß auch nicht warum, aber er wollte einfach nur das beste an sich verbergen. Und er hatte wirklich viele gute Seiten.“
„Ja, da hast Du Recht.“
Hallelujah, der Nächste, der es verstanden hatte. Kate hat immer Recht!
„Aber wie soll es denn jetzt weiter gehen“, wandte Hermine ein. „Wie wird denn jetzt Deine Zukunft aussehen, Kate?“
„Ich habe, um ehrlich zu sein, keine Ahnung“, antwortete ich ihr. „Ich meine, Draco und ich werden jetzt mit Sicherheit zusammenziehen, nachdem wir unsere UTZ-Prüfungen gemacht haben. Danach schauen wir einfach weiter.“
„Was ist mit Deiner Ausbildung zur Aurorin“, warf Harry ein. „Willst Du die denn jetzt nicht mehr machen?“
„Ach weißt Du, Harry, ich glaube, ich habe in letzter Zeit genug mit dunklen Zauberern zu tun gehabt. Ich überlege mir das ganze noch in aller Ruhe.“
„MOOOMENT MAL“, schrie Ron auf einmal laut. „Du wolltest das doch alles unbedingt. Und irgendwas schleicht sich da gerade etwas in meine Erinnerung. Hey, Malfoy, hast Du vorhin nicht irgendwas über Kinder gesagt?“
Ach Du Scheiße, Ron schien einen seiner seltenen klaren Momente zu haben. Da war wohl eine Erklärung fällig. Aber das sollte Draco machen, denn immerhin hatte Ron ihn gefragt und nicht mich. Außerdem würde ich dick und fett werden, da durfte wenigstens er in diesen sauren Apfel beißen. Ich sah meinen Ehemann an, der einfach nur mit glänzenden Augen zu mir hinab blickte. Sein Blick war voller zärtlicher Liebe, der Liebe zu mir.
„Ja, das habe ich tatsächlich“, gab er an Ron gewandt zurück.
„Was soll denn das jetzt heißen“, fragte dieser verwirrt.
„Meint ihr etwa, ihr...“, meinte Hermine.
„Ja, Kate ist schwanger“, antwortete Draco und hatte immer noch nur Augen für mich. „Wir bekommen ein Baby oder eigentlich gleich zwei, denn es werden Zwillinge.“
Er sprach es voller Stolz aus und ich liebte ihn in diesem Augenblick noch mehr. Nichts würde uns mehr trennen. Wir würden eine richtige kleine Familie werden.
Meine vier Freunde schauten uns mit offenen Mündern an. Jetzt sagt doch endlich was und lasst uns nicht hier im Regen stehen.
Hermine und Ginny waren die ersten, die die Stille, die uns umgeben hatte, durchbrachen.
„HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH“, quiekten sie los und fielen mir um den Hals, so dass es mich beinahe von den Füßen riss.
Sie knuddelten und knutschten mich und was soll ich sagen. Es tat richtig gut.
Ron und Harry wandten sich währenddessen an Draco.
„Herzlichen Glückwunsch, Draco“, meinte Harry und reichte ihm die Hand.
„Ja, Glückwunsch, Alter“, sagte auch Ron und klopfte meinem Liebsten kräftig auf die Schulter. „Sauberer Schuss, würde ich mal sagen.“
„RONALD“, rief Hermine laut und schrie mir dabei voll ins Ohr. AUAAA!
„Was denn, ist doch wahr?!“
„Ich danke Euch beiden“, gab Draco zurück.
„Weißt Du, M..., Draco“, sagte Harry. „Ich glaube, wir sollten noch einmal ganz von vorne anfangen. Jetzt, da Du Dich für die richtige Seite entschieden hast und mit unserer Kate verheiratet bist, wäre das glaube ich mehr als angebracht. Und vielleicht bist Du ja gar nicht so übel.“
„Klar, Harry, es wäre mir eine große Freude“, sagte Draco und schaute danach grinsend zu mir.
Die beiden reichten sich erneut die Hand.
Ich konnte es nicht fassen. Kaum war der Dunkle Lord besiegt, wandte sich auch schon alles zum Guten. Und ich bekam alles, was ich mir schon immer gewünscht hatte. Ich konnte für immer mit meinem Ehemann zusammen sein, den ich mehr als alles andere auf der Welt liebte, wir bekamen Zwillinge und auch meine Freunde schienen Draco endlich akzeptiert zu haben und wollten einen Neuanfang mit ihm wagen. Das war mehr, als ich jemals zu träumen gewagt hatte.
Es gab nur einen kleinen Wermutstropfen, denn mir fehlten in diesem Moment drei sehr wichtige Menschen: meine Mum, mein Dad und Severus. Doch ich würde sie für immer in meinem Herzen tragen und sie niemals vergessen. Und ich wusste, egal, wo sie jetzt auch waren, sie würden auf mich schauen, wären stolz auf mich und würden mich immer lieben. Ich war stark gewesen und hatte alles dafür getan, um mit meiner großen Liebe zusammen sein zu können. Das war genau das, war sich meine Liebsten immer für mich gewünscht hatten.
Ich wandte meinen Blick wieder Draco zu, der mich wieder mit seiner bedingungslosen Liebe anschaute. Ich taste mit meinen Gedanken nach den seinen.
„Ich liebe Dich, Draco!“
„Und ich liebe Dich, Katherine! Mehr als alles andere auf der Welt.“
Ich lächelte ihn an. Ja, ich liebte ihn wirklich, auch wenn ich ihn früher immer gehasst hatte. Aber egal ob man jetzt die Liebe oder den Hass nimmt, es sind beides sehr starke Gefühle und gegen die ist man bekanntlich machtlos.
Wenn ich jetzt so darüber nachdachte, dann gab es eine Sache, auf die ich mich jetzt schon ganz besonders freute, was die Zukunft anging. Ich freute mich bereits jetzt schon tierisch darauf, jeden Morgen neben meinem Ehemann aufzuwachen und festzustellen, dass das ganze kein Traum war. Dass er mich wirklich liebte und wir für immer und ewig zusammen sein konnten. Das ist Liebe, die wohl größte Macht der Welt!


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