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Fanfiction

Shorties by Dilli - Kapitel 1: Der Weihnachtsball

von Dilli

Das heiße Wasser der Dusche rann über meinen nackten Körper.

Das tat ja so was von gut, nach allem, was ich heute Nachmittag schon getan hatte. Zuerst war ich nach Hogsmeade geeilt um Katherine zu fragen, ob sie sich heute Abend mit mir treffen wollte. Dann war ich schnell zurück ins Schloss gerannt, hinauf in den siebten Stock und hatte weiter an diesem bescheuerten Verschwindekabinett gearbeitet, von dem ich keine Ahnung hatte, wie man es reparierte.

Meine Gedanken wanderten zu Katherine, meiner lieben Freundin. Allein schon wenn ich an sie dachte, überlief ein heißes Kribbeln meinen ganzen Körper und... ich bekam einen Steifen. Katherine... Ich hatte nie gedacht, dass ich mich in sie verlieben würde. Jahrelang hatte ich sie nur als eine oberflächliche Zicke gesehen, eine Gryffindor, die sich ja für ach so toll hielt. Aber so war sie gar nicht. Ganz im Gegenteil. Sie war lieb, nett, witzig... und sie sah wahnsinnig gut aus. Ihre langen, schwarzen Haare, ihre kleinen, festen Brüste und ihr wahnsinnig sexy Hintern, der sich immer prall unter ihren enganliegenden Hosen abzeichnete. Und ihre Augen, diese strahlenden blauen Augen. Seit Monaten träumte ich von ihnen. Ich träumte davon, wie ich sie leidenschaftlich küsste, sie berührte, streichelte und sie auch an Stellen anfasste, die ich noch nie bei einer Frau berührt hatte. Wie gerne würde ich das einmal im wirklichen Leben tun...
NEIN! Diesen Gedanken durfte ich gar nicht denken. Wenn der Dunkle Lord das herausfinden würde, dann würde er mit Sicherheit hinter ihr her sein und dann drohte ihr schlimmeres als der Tod. Der wäre dann eine willkommene Erlösung für sie. Das wollte und konnte ich ihr nicht antun.
Ich stellte das Wasser ab und trat in meiner nackten Pracht aus der Dusche. Ich nahm eines der weichen, flauschigen Handtücher und trocknete mich ab. Dann stellte ich mich vor den Spiegel, breitete die Arme aus und betrachtete meinen Körper. Ich sah nicht schlecht aus, das musste man schon sagen. Ich war muskulös - nicht gerade übertrieben, aber dennoch - und ich hatte einen kleinen Sixpack. Nur das Dunkle Mal auf meinem linken Unterarm störte mich, aber daran konnte ich nichts ändern. Ich konnte es nur so oft wie es ging verbergen.
Ich schnappte mir meine Tube mit Haargel und gab etwas davon auf meine Hand, bevor ich es mir in meine Haare schmierte. Schon nach kurzer Zeit saß meine weißblonde Haarpracht perfekt. So, jetzt aber schnell anziehen. Ich schlüpfte in eine enge, schwarze Boxershort (Schwanz richten nicht vergessen), eine hellblaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Katherine mochte schwarz, sie trug es selbst oft genug.
Ich warf einen Blick auf meine silberne Rolex... SCHEIßE! Schon so spät? Ich sollte in fünf Minuten im Klo der Maulenden Myrte sein. Fuck, das schaffte ich nie. Da gingen mir doch glatt ein paar der kostbaren Minuten mit meiner wundervollen Katherine flöten. Verdammt und dabei war genau das das Highlight meiner Scheißtage.
Schnell schnappte ich mir meinen Zauberstab vom Schreibtisch, schob ihn mir in die hintere Hosentasche und sprintete los.


Durch die Kerker, Treppe rauf, durch die Eingangshalle und noch mehr Stufen. Wieder ein Blick auf die Uhr. Verdammte Oberkacke, jetzt war es schon kurz nach acht. Den Gang entlang und schon war ich da. Ich flog durch die angelehnte Tür und musste erst einmal tief Luft holen.
Da stand sie. Meine Katherine. Sie sah ja so was von gut aus, wie sie sich da so sexy an das Waschbecken lehnte. Sie trug heute eine schwarze Jeans und ein rotes Neckholder-Top mit einem silbernen Drachen drauf. Ihre Haar hatte sie zu einem lockeren Knoten gesteckt und sie trug ein zartes Make-up. Doch am schönsten an ihr war das bezaubernde Lächeln, das sie mir zu warf. Als wäre sie der glücklichste Mensch der Welt, nur weil ich hier erschienen war. Am liebsten würde ich sofort auf sie zugehen und sie wild und leidenschaftlich küssen, aber das wagte ich nicht. Ich wollte sie nicht in Gefahr bringen.
Katherine hatte auch schon die bequemen Sitzkissen herauf beschworen, wie ich es sonst eigentlich immer tat. Aber heute war ich nun mal der letzte.
„Sie sind zu spät, Miss Malfoy“, meinte Katherine lächelnd und ahmte dabei trotzdem perfekt die Stimme der ollen McGonagall nach.
„Ja, ja, Professor“, gab ich zurück und richtete mich auf.
Langsam ging ich auf sie zu. Gleich würde ich sie wieder berühren. Endlich. Draco, so darfst Du gar nicht erst denken. Ich nahm meine liebe Freundin fest in die Arm und hauchte ihr ein Küsschen auf die Wange. Sofort prickelten meine Lippen, als ich ihre seidig weiche Haut berührte. Ich atmete tief Katherines Duft ein, der für mich atemberaubenste Duft der Welt. Sie roch so süß... nach Erdbeeren, gemischt mit Zimt. Einfach herrlich. Ich ließ sie los, obwohl alles in meinem Körper danach schrie, es nicht zu tun. Ich wollte diese Frau für immer festhalten, niemals wollte ich sie loslassen.
Wir redeten eine Stunde lang über dies und das. Wir hatten uns jetzt zwei Abende lang nicht gesehen und das war mir wie eine Ewigkeit vorgekommen. Die Zeit, die ich mit ihr verbrachte, war einfach die schönste meines Lebens. Andächtig lauschte ich ihrer wohlklingenden Stimme, genoss ihr Lachen, wenn sie über einen meiner – für mich armseligen – Witze lachte.
„Was machst Du in den Ferien“, fragte ich sie schließlich.
Ich wollte unbedingt den Klang ihrer Stimme weiter hören, damit ich später, wenn ich mir in meinem Bett einen runterholte, auch ja daran denken konnte.
„Ich fahre zu meinen Eltern“, antwortete sie seufzend. „Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue. Und Du?“
Was war los mit ihr? Wollte sie denn nicht nach Hause? Aber wieso?
„Ich fahre auch nach Hause“, gab ich zurück. „Ist Weihnachten so schlimm bei Dir?“
Ich musste es einfach wissen, musste wissen, was sie dachte, wie sie fühlte.
„Schlimmer. Meine Großeltern kommen vorbei und alles ist immer so sentimental. Meine Mutter rennt immer mit Tränen in den Augen herum. 'Ach, Kate, jetzt bist Du schon so groß'. Und irgendwann gibt es dann Streit zwischen meinem Vater und meinem Großvater. Oh Gott, wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht. Und die restlichen Ferien sitze ich dann so wie so nur blöd herum, mache Hausaufgaben und gammel rum. Wie ist Weihnachten bei Dir?“
„Ähnlich, nur dass bei mir Todesser zu Besuch kommen.“
Ich verschwieg ihr lieber, dass bei uns zuhause ein riesiger Ball mit dem Dunklen Lord persönlich und circa hundert seiner Anhänger stattfinden würde. Das würde Katherine mit Sicherheit nur schockieren.
„Oh, das tut mir leid“, riss sie mich aus meinen Gedanken.
„Braucht es nicht. Dann kommen wenigstens Crabbe und Goyle.“
Jippieh, diese beiden Schwachköpfe, die sich meine „Freunde“ nannten, dabei konnte ich sie nicht wirklich leiden. Ich war nur mit ihnen befreundet, weil mein Vater es so wollte.
„Wann fährst Du“, wollte sie von mir wissen.
Sprich weiter meine, Süße, bitte.
„An Heiligabend mit dem Zug. Und Du?“
„Ich auch. Ist ja cool, ich dachte schon, Du fährst vielleicht am Mittwochabend schon mit dem Fahrenden Ritter.“
„Der ist doch nur für die Erst- und Zweitklässler. Die dürfen noch nicht den Ball.“
„Dann gehst Du also auf den Ball?“
„Ja, natürlich, es ist doch Pflicht, Katherine.“
Oh oh, unbewusst waren wir doch auf genau das Thema gekommen, das ich unbedingt hatte vermeiden wollen. In ein paar Tagen war der Weihnachtsball. Ich wollte nichts mehr auf der Welt, als dort mit Katherine hin zu gehen, aber es ging nicht. Ich durfte nicht. Mir wurde befohlen, mit dieser grauenhaften Pansy Parkinson aus meinem Haus gehen. Ich wusste, dass die auf mich stand, aber ich fand sie einfach nur noch abstoßend. Ich wollte doch nur mit der Frau hingehen, in die ich mich... Nein, Draco Malfoy, denk gar nicht erst daran.
Ich sah meine liebe Katherine an. Ihre Augen sprachen Bände. Sie sah mich so hoffnungsvoll an und ich wusste genau, worauf sie wartete. Sie wollte von mir die Frage „Willst Du mit mir auf den Ball gehen“ hören. Aber es ging nicht. Ich durfte nicht...
Also ließ ich den Moment verstreichen und wandte den Blick ab. Ich konnte sie nicht mehr anschauen. Ich ertrug es einfach nicht. Doch womit ich nicht gerechnet hatte, war Katherines Mut, die Dinge auch mal selbst in die Hand zu nehmen. Verdammter Mist!
„Draco“, stotterte sie und ich hörte deutlich, wie nervös sie war. Oh nein, sie würde doch nicht... „Willst Du...ich meine...würdest Du gern...ich weiß, das ist...aber...ähm...möchtest Du gern mit mir auf den Ball gehen?“
Alles in mir schrie „JAAAA“, aber ich musste sie enttäuschen. Es ging nicht anders. Ich wollte sie einfach nur beschützen. Aber es war, als würde ich mir selbst das Herz aus der Brust reißen, als ich ihr die folgende Worte sagen musste:
„Katherine. Es tut mir leid, aber ich kann nicht mit Dir auf den Ball, so gern ich auch möchte.“
Ich wollte es doch so sehr. Aber es ging nicht. Ich schaute meine liebe Katherine an und ich sah ganz eindeutig die Enttäuschung in ihrem Blick, aber auch noch etwas anders. Wut? Ich wusste es nicht. Sie stand auf.
Nein, nein, nein, nicht gehen. Oh bitte, bleib bei mir. Ich will doch nur mit Dir zusammen sein, koste es, was es wolle. Ich musste sie aufhalten. Sie durfte mich nicht alleine lassen. Ich brauchte sie und ich wollte sie.
„Katherine, warte“, rief ich daher und nahm ihre Hand. Oh Gott, wie weich sich ihre Haut anfühlte. „Ich will wirklich mit Dir dorthin, aber verstehe mich bitte, es geht nicht!“
Das musste sie doch einsehen. Nach allem, was ich ihr über mich erzählt hatte. Sie musste es doch besser wissen.
„Mit wem gehst Du dann? Oder gehst Du allein?“
War sie etwa eifersüchtig? Himmel, mochte sie mich... HÖR AUF DAMIT, DRACO!!!
„Ich gehe mit Pansy Parkinson.“ Wenigstens war ich ehrlich zu ihr.
„Mit Pansy Parkinson“, kreischte sie. Sie entzog mir ihre Hand. Nimm sie zurück, bitte. „Du gehst mit dieser dummen Ziege?“
„Ja, aber...“
Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Sie tat mir ja so leid. Und ich mir auch. Ich wollte doch mit ihr gehen.
„Und ich dachte, Du magst mich. Ich dachte, wir wären Freunde und gleichzeitig war ich der Meinung, dass Du und ich, dass wir...“
Sie hatte angefangen zu weinen und ein lauter Schluchzer entfuhr ihrer Kehle. Es zerriss mir fast das Herz. Ich wollte nicht, dass sie traurig war und meinetwegen weinen musste. Das hast Du ja ganz toll hingekriegt, Draco Malfoy. Jetzt heult sie wegen Dir. Und dabei ist sie Dir doch so wichtig. Ich war verzweifelt. Ich wollte nicht, dass sie ging. Ich versuchte, sie in den Arm zu nehmen.
„Fass mich nicht an“, schrie sie laut und wehrte sich gegen meinen Griff.
So hysterisch hatte ich sie noch nie gesehen.
„Katherine, bitte", flehte ich sie an. "Es tut mir leid. Ich will ja... aber Du hast selbst gesagt, wir können uns nicht in der Öffentlichkeit treffen."
„Es geht hier nicht nur um das Treffen. Es geht um uns. Ich will mehr, mehr als nur Freundschaft, verstehst Du? Ich wollte mit Dir... Ich... Ich kann nicht... Ich will Dich nicht mehr sehen!"
Sie drehte sich um und lief davon. Nein, bitte nicht. Bleib bei mir, mein Engel.
„Katherine, bitte warte doch“, rief ich ihr hinterher. Doch es war sinnlos, sie hörte mich schon nicht mehr.

Ich rannte zurück in die Kerker, stürmte durch den Gemeinschaftsraum und noch einmal eine Treppe nach unten in meinen Schlafsaal. Gott sei Dank war niemand hier. Ich hatte keinen Bock auf unnötige Erklärungen. Ich musste Katherine schreiben und das schnell. Ich wollte sie nicht verlieren. Sie war mein Lebensinhalt, auch wenn ich nicht mit ihr zusammen sein konnte. Ich wollte und brauchte sie.
Schnell riss ich ein Blatt Pergament und eine Feder aus der Schublade meines Schreibtisches und kritzelte hastig eine Nachricht für sie.

Liebste Katherine,

bitte lass uns noch einmal reden. Es tut mir alles so furchtbar leid. Gib mir bitte eine Chance, Dir alles zu erklären. Ich gehe nicht mit Pansy, weil ich es möchte, sondern weil ich es muss. Du weißt schon, meine Eltern und so...

Bitte, Katherine, ich muss mit Dir sprechen.. Treffen wir uns bitte morgen? Bitte, Katherine, Du fehlst mir jetzt schon. Wie soll es erst werden, wenn Du nie mehr mit mir sprichst?

In der Hoffnung, dass Du mir antwortest,

Dein Draco


Schnell band ich den Brief an Hardes' Bein. Mein schwarzer Uhu lebte bei mir im Schlafsaal. Ich wollte nicht, dass er in der schmutzigen Eulerei war. Nicht dass er sich noch eine Krankheit einfing. Ich sah ihm hinterher, als er davon flog, und betete darum, dass er schnell wieder bei mir sein würde. Ich hoffte nur, dass Katherine mir schreiben würde. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, nie mehr mit ihr zu sprechen oder nie mehr von ihr zu hören.

Fast zwei Stunden lang lief ich auf und ab, hoffte und betete, dass sie mir antworten würde. Was machte ich mir vor? Ich konnte meine Gefühle für sie nicht länger verleugnen. Ich hatte mich in sie verliebt. Ich wollte mit ihr zusammen sein. Aber ich konnte nicht, durfte nicht... Ich musste sie schützen und nur so ging es.
Dann kam Hardes endlich zurück und ich sah erleichtert, dass er eine Nachricht an seinem Fuß hatte. Sie hatte mir geschrieben. Gott sei Dank, noch gab es eine Chance für mich. Hastig rollte ich das Pergament auseinander und begann zu lesen:

Draco,

es tut mir leid, Dich enttäuschen zu müssen, aber ich werde mich morgen definitiv nicht mit Dir treffen. Und auch die nächsten Wochen nicht. Du verstehst anscheinend nicht, wie sehr Du mich damit verletzt hast, nicht mit mir auf den Ball zu gehen, sondern mit dieser dummen Kuh.

Ich habe Dir mein Herz ausgeschüttet und was machst DU? Du bleibst einfach stehen und hältst an Deinem Standpunkt fest. Tut mir leid, Draco, aber ich kann nicht mehr.

Ich wünsche Dir viel Spaß auf dem Ball und eine schöne restliche Zeit.

Katherine


Nein, nein, das durfte nicht sein. Sie musste... ich wollte... Oh Gott, was sollte ich nur tun? Ich wollte Katherine nicht verlieren. Sollte ich auf meine Anweisungen pfeifen und mit ihr auf den Ball gehen. Das ging nicht. Begriff sie denn nicht? Wenn ich mit ihr auf diesen beschissenen Weihnachtsball gehen würde, dann würde ich uns an die dunkle Seite verraten und sie wäre noch mehr in Gefahr, als sie es jetzt eh schon war. Ich konnte es nicht zulassen, dass ihr etwas zustieß. Denn das würde ich nicht überleben. Eine Welt ohne Katherine war einfach nicht lebenswert.


Die nächsten Tage krochen nur so dahin. Ich versuchte zwar, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren, aber es ging einfach nicht. Ständig hatte ich Katherines Bild im Kopf. Beim Essen beobachtete ich sie und starrte sie an. Dabei konnte ich sehen, wie auch sie mich ständig musterte, aber in ihrem Blick lag so viel Wut, dass ich es nicht wagte, sie anzusprechen.
Und dann war er da: der Tag des Weihnachtsballs. Bevor es losgehen würde, hatte ich noch einen schrecklichen Schultag vor mir, inklusive Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Ich würde mit Katherine in einem Raum sein, aber dennoch würde sie weit entfernt von mir sein. Zu weit. Egal ob physisch oder psychisch betrachtet.
Wir schrieben noch einen Überraschungstest bei Severus, aber ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren. Ständig musste ich mich umdrehen und meine liebste Katherine beobachten. Sie hatte sich tief über ihr Blatt gebeugt und schrieb wie verrückt. Sicherlich hatte sie in den letzten Tagen viel Zeit zum Lernen gehabt und schrieb jetzt ihr ganzes Wissen nieder. Ich hielt das nicht mehr aus. Ich ertrug es nicht, dass sie nicht mit mir sprach. Ich wollte sie lächeln sehen, brauchte es wie die Luft zum Atmen.
Nach dem Klingeln stopfte ich hastig mein Buch in die Tasche und stellte mich wartend neben sie Tür. Katherine war wieder mal die letzte, die den Raum verließ und so konnte ich sie sachte am Arm berühren, als sie ihren Freunden aus dem Klassenzimmer folgen wollte. Sie sah mch wütend an. Und doch ging es mir in diesem Moment besser als in den vergangenen letzten Tagen. Sie hatte mir ja so sehr gefehlt. Gleich würde ich ihre liebliche Stimme hören.
„Katherine, bitte, ich muss mit Dir reden“, flehte ich sie an.
Ich konnte nicht eine Sekunde länger ohne sie ertragen.
„Tut mir leid, Malfoy (Aua, das tat weh. Wieso war ich nicht mehr Draco?)“, giftete sie mich an. „Aber ich muss gehen und mich für den Ball fertig machen. Ich habe jetzt keine Zeit, um mir irgendwelchen Stuss aus Deinem Mund anzuhören. Wenn Du jetzt also so freundlich wärst und mich loslassen würdest...“
„Seit wann nennst Du mich wieder Malfoy? Und warum?“ Ich musste es einfach wissen. Hatte ich sie so sehr verletzt?
„Das müsstest Du selbst eigentlich am besten wissen. Aber was kann man von einem Slytherin schon erwarten.“
Sie war mehr als nur gekränkt. Oh Gott, was hatte ich da nur angestellt?
„Katherine, ich weiß, Du bist verletzt, aber bitte, rede nicht so mit mir. Damit tust Du mir weh. Wo ist meine liebe, lustige Katherine hin?“
Ich wollte sie wieder haben. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen und geküsst. Ich wollte das so sehr, wollte ihre weichen Lippen auf meinen spüren und sanft mit meiner Zunge über die ihre streicheln.
„Die Katherine, die Du meinst, Malfoy, die ist in dem Moment aus der Tür gegangen, als Du sie hast ziehen lassen. Und jetzt lass mich los!“
„Katherine, was soll ich denn machen? Ich tue alles, was Du willst, aber bitte rede so wie früher mit mir.“
„Dazu ist es aber zu spät.“
NEIN! Wie konnte ich sie aufhalten, etwas zu tun, was wir beide später für immer bereuen würden? Ich hatte sie schon einmal gehen lassen und war deshalb in den letzten Tagen durch die Hölle gegangen. Noch einmal würde ich das nicht tun.
„Willst Du auf den Ball mit mir“, fragte ich sie deshalb und war von mir selbst überrascht, dass es mir heraus gerutscht war. „Ist es das, was Du willst? Aber es geht nicht, Katherine. Verstehe das endlich. Aber wenn Du es unbedingt willst...“
Herr im Himmel, lüg Dich doch nicht ständig selbst an, Malfoy. Du willst es doch auch. Ich sah in Katherines Augen. Kurz leuchtete die Hoffnung in ihnen auf, aber ich sah sofort, wie die Wut erneut die Oberhand gewann.
„Nein, Dr..., Malfoy, das ist nicht das, was ich will. Ich will Dich nicht zwingen, ich will, dass Du freiwillig mit mir gehst und nicht nur, weil ich nicht mehr mit Dir rede und Du jemanden zum Zuhören brauchst. Ich lasse mich nicht mehr von Dir ausnutzen, hast Du verstanden? Und jetzt lass mich gefälligst gehen. Viel Spaß mit Deiner Pansy.“
Aber ich will doch mit Dir auf den Ball. Wann begreifst Du das endlich? Aber es geht nun mal nicht. Ich muss Dich vor den dunklen Mächten beschützen!
„Aber, Katherine, ich... AUTSCH!“
Meine Hand brannte wie Feuer und ich war gezwungen, Katherines Ellenbogen los zu lassen. Sie hatte mir doch tatsächlich einen Brandzauber aufgehalst. Na warte, Du kleines... Doch ich konnte ihr nicht böse sein. Ich verstand, wie verletzt sie war. Mir tat es ja selbst weh, dass ich uns das antun musste und das nur, weil mein Vater mich unbedingt an den Dunklen Lord versprechen musste. Und dabei wollte ich doch das alles gar nicht. Ich wollte einfach nur ein ganz normales Leben führen und ich wollte.... Katherine!
Hilflos musste ich mit anschauen, wie sie aus dem Klassenzimmer stürmte und dabei einen Teil meines Herzens mit sich nahm.


Drei Stunden später stand ich in meinem neuen, schwarzen Festumhang im Gemeinschaftsraum der Slytherins und wartete auf meine Begleitung. Der Stoff fühlte sich gut an auf meiner Haut. Er war leicht und geschmeidig. Katherine würde er sicherlich gefallen.
Plötzlich brannte mir etwas in den Augen. Was war denn das? Und dann sah ich sie. Pansy Parkinson mit ihrem Mopsgesicht in einem giftgrünen Festumhang. Oh mein Gott, das konnte nicht ihr Ernst sein. Wie konnte man sich nur für ein so hässliches Teil entscheiden? Sie hatte definitiv keinen Stil. Katherine dagegen... Ach Katherine, meine liebe, liebe Katherine. Warum nur bist Du gegangen? Ich sehne mich nach Dir.
„Hallo Draco“, begrüßte mich das Mopsgesicht. „Gut siehst Du aus.“
„Hi, Pansy“, antwortete ich ihr. „Du auch.“
Das war glattweg gelogen. Sie sah grauenhaft aus. Aber was blieb mir denn anderes übrig? Verdammt nochmal, ich kriege wirklich gleich das Kotzen. Mich überkam das dringende Bedürfnis, sie einfach stehen zu lassen und nach oben zu Katherine zu rennen, um ihr zu sagen, dass ich mit ihr auf den Ball wollte. Ich würde sie einfach in die Große Halle ziehen, ob sie wollte oder nicht. Aber das ging natürlich nicht.
„Wollen wir dann“, seufzte ich und reichte Pansy meinen Arm.
Glücklich strahlte sie mich an. Oh Gott, ich will hier weg. Es ekelte mich vor ihrer Berührung an meinem Arm und ich wünschte mir, es wäre Katherine, die mich anfasste. Wie sehr vermisste ich ihren Duft. Komm schon, Malfoy, jetzt reiß Dich endlich mal zusammen. Du musst vielleicht drei Stunden mit dieser hässlichen Kuh verbringen, dann hast Du es hinter Dir. Und vielleicht findest Du ja eine Gelegenheit, Dich mit deiner Liebsten zu unterhalten.


Wir gingen nach oben in die Eingangshalle und schon als ich sie betrat, sah ich sie. Meine Katherine. Sie sah unglaublich gut aus. Sie trug den roten Festumhang, der mit goldenen Fäden durchwebt war. Sie hatte ihn sich gekauft, als wir uns im Sommer bei Madam Malkins begegnet waren. Er stand ihr wirklich unglaublich gut. Ich mochte zwar keine Festumhänge, gerade bei Frauen nicht, weil sie die Kurven einfach nicht betonten, aber Katherine konnte einfach alles tragen. Ihre Haare hatte sie zu einer lockigen, halb offenen Hochsteckfrisur gestylt und sich noch kleine Strasssteine hinein gedreht. Sie war atemberaubend schön. Bei ihrem Anblick bekam ich sofort einen Steifen. Wie gerne hätte ich mich von der ekligen Kuh neben mir los gerissen und wäre zu ihr gelaufen um ihr einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Meine Katherine!
Da fiel mein Blick auf den jungen Mann, an dessen Arm Katherine hing. Es war David MachBrian, der Typ, mit dem sie im letzten Jahr ein paar Wochen zusammen gewesen war. Sofort brodelte die Eifersucht in mir hoch. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Wie konnte sie mir so etwas nur antun? Mit jedem anderen hätte sie gehen können, meinetwegen auch mit Potter, aber nicht mit MacBrian. Nicht mit dem Typ, der es gewagt hatte, sie zu küssen und zu betatschen. Nimm endlich Deine schmutzigen Griffel von meiner Katherine, Du blöder Arsch! Ich verspürte den unglaublichen Drang, zu ihm zu gehen und ihm seine dumme Fresse zu polieren. Das ist MEIN Mädchen, Du Wickser!
Da schaute Katherine mich an. Sie schaute fast selbstsicher und arrogant drein. Dann verschwand sie mit MacBrian, der Granger und McLaggen in der Halle. Schnell folgte ich ihr und suchte uns extra einen Tisch in ihrer Nähe. Ich würde sie nicht eine Sekunde aus den Augen lassen.


Das Essen wurde für mich zu einer wahren Tortur. Katherine ließ keine Gelegenheit aus, um mich eifersüchtig zu machen. Ständig berührten ihre Hände MacBrian. Sie streichelte seine Wange, sein Knie und seinen Rücken. Sie flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr und lachte kokett. Das tat weh, richtig weh. Ich wollte, dass sie wegen mir so lachte. Aber ich hatte verspielt, hatte sie zu sehr verletzt. Draco, Du Vollpfosten, diese Suppe hast Du Dir selbst eingebrockt, jetzt musst Du sie auch auslöffeln.
Es war furchtbar diese kleinen Gesten mit anzusehen. Jedes Mal gab es mir einen Stich ins Herz. Ich war ja so was von bescheuert. Wieso nur ließ ich mir immer von anderen vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen hatte? Ich wollte Katherine, wollte mit ihr zusammen sein und wollte ihr zeigen, wie sehr ich sie liebte.
Ich beobachtete meine Liebe und MacBrian, wie sie auf die Tanzfläche gingen. David zog sie ja fast mit den Augen aus. Katherine sollte lieber aufpassen, aber sie schien es gar nicht zu bemerken, sondern spielte immer noch weiter ihr Spiel „Wie mache ich Draco eifersüchtig“. Ich hielt das langsam aber sicher nicht mehr aus. Bald würde ich explodieren und dann gab ich keine Garantie mehr für das, was ich dann tun würde.
„Willst Du mich eigentlich nicht einmal zum Tanzen auffordern“, meinte Pansy und legte mir die Hand auf den Oberschenkel, gefährlich nahe an meiner Erektion, die ich von Katherines Anblick immer noch hatte.
Ich schubste ihre Hand weg und giftete sie an.
„Nein, will ich nicht!“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich böse an. Toll, meinetwegen! Geh doch, das ist das beste, was mir passieren kann.
Dann sah ich, wie Katherine auf einmal die Halle verließ. Sicher war sie auf dem Weg zur Toilette. Das war die Gelegenheit! Ich hielt es eh nicht mehr eine Sekunde lang mit Pansy aus. Ich wollte Katherine, wollte mit ihr auf den Ball und mit ihr tanzen. Eng umschlungen, ihr Körper an meinem. Ich würde ihre Wärme spüren und ihren Duft riechen.
„Entschuldigt mich kurz“, meinte ich zu Pansy, Crabbe und Goyle, erhob mich und ging Katherine hinterher.


Ich ging zu der Damentoilette im Erdgeschoss und wartete davor. Die paar Minuten, die sie brauchte, kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Wie lange konnte es dauern zu pissen, Herrgott!
Da öffnete sich die Tür und meine Katherine erschien. Sie sah aus wie mein wahr gewordener Traum. Das war sie ja auch. Sie war meine Sonne, mein Engel, mein Leben.
Sie blickte mich geschockt an, aber das dauerte nur kurz. Sofort war sie wieder oben auf. In diesem Augenblick war ich mir meiner Gefühle für sie so sicher wie noch nie.
„Katherine“, sagte ich leise, traurig, verzweifelt und drängte sie in die Toilette zurück. „Katherine Du kannst aufhören mit den Spielereien. Ich habe verstanden.“
Und das hatte ich wirklich. Ich hatte begriffen, wie wichtig sie mir war und wie sehr ich mit ihr zusammen sein wollte. Ich liebte sie.
„Was hast Du verstanden“, wollte sie wütend wissen. „Und welche Spielereien meinst Du?“
„Dieses Zeug, das Du mit MacBrian machst. Ich weiß, dass Du ihn nur berührst und so, um mich eifersüchtig zu machen. Ich darf Dir gratulieren, Du hast es geschafft. Ich ertrage es nicht länger, Dich mit ihm zu sehen. Ich bitte Dich, Katherine, komm mit mir zurück auf den Ball und tanze mit mir. Nicht mit diesem Arsch, lass ihn sausen. Bitte, Katherine!“
Doch das schien zu reichen, um sie zum Explodieren zu bringen.
„Ach, jetzt fällt es Dir auf einmal ein, dass Du mit mir gehen möchtest“, schrie sich mich an und tobte dabei wie ein wild gewordener Hippogreif. So hatte ich sie wirklich noch nie erlebt. „Jetzt, wo ich mit David auf dem Ball bin (Mit dieser Flachpfeiche!). Davor war es Dir doch auch scheißegal, was ich denke oder fühle. Und nur weil Du jetzt eifersüchtig bist, soll ich alles stehen und liegen lassen und mit Dir tanzen gehen? Das kannst Du Dir sonst wohin stecken, Draco Malfoy. Das hättest Du Dir vorher überlegen sollen.“
„Aber, Katherine, ich habe Dich doch vorhin...“, versuchte ich sie zu beschwichtigen, doch sie ließ mich gar nicht erst ausreden.
„Halt den Mund. Ich will nichts mehr von Dir hören. Ich gehe jetzt wieder zurück zu David!“
Was? Zu diesem Arsch? Nur über meine Leiche. Das würde ich nicht zulassen. Ich streckte die Hand nach ihr aus. Ich wusste genau, wenn ich sie jetzt an mich ziehen und küssen würde, dann konnte ich sie überzeugen.
„Katherine, bitte, warte...“
„Komm jetzt ja nicht auf die Idee mich anzufassen!“ Sie schlug meine Hand weg.
„Katherine, bitte, ich muss Dir was sagen...“
Ich liebe Dich. Das war genau das, was mir auf dem Herzen lag. Ich packte zu. Meine Finger schlossen sich um ihren linken Oberarm.
Da schnellte sie herum uns schlug mir volle Kanne mit der Faust auf die Nase. Au, verdammte Scheiße, tat das weh. Das Blut spritzte auf. Ich stöhnte und langte mir ins Gesicht. Die war gebrochen, hundertprozentig! Sauberer Schlag, meine Süße!
„Ich habe Dir doch gesagt, Du sollst mich nicht anfassen. Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe!“
Sie wandte sich ab und verließ mich. Schon wieder.
„Katherine“, rief ich hinterher. Doch sie hörte mich schon nicht mehr.


Zuerst musste ich meine Nase richten, aber das war recht schnell erledigt. Ich wusch mir mit kaltem Wasser das Blut aus dem Gesicht und erlaubte es mir kurz, meine Gedanken schweifen zu lassen.
Was wollte diese Frau eigentlich? Wollte sie nun mit mir zusammen sein oder nicht? Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Ich hatte sie verletzt, schön und gut, aber jetzt hatte ich es mir eben anders überlegt. Ich hatte meine Fehler endlich eingesehen. Ich musste zurück auf den Ball und Katherine einfach dazu zwingen, mit mir zu tanzen. Ich war mir sicher, dass ich es schaffen würde, dass sie sich fallen ließ sobald sie in meinen Armen lag. Sie wollte mehr, das hatte sie ganz eindeutig gesagt und ich war mir sicher, dass sie sich in mich verliebt hatte. Genauso wie ich mich in sie. Und jetzt war ich endlich bereit dazu, ihr genau das zu geben, was sie wollte. Es war mir egal, was man mit mir anstellen würde, wenn der Dunkle Lord das heraus fand. Ich brauchte nur eines um zu überleben und das war Katherine. Ich würde jetzt zurück in diese verfickte Große Halle gehen, sie an mich reißen und mit ihr tanzen. Danach würde ich mit ihr nach draußen zu einem Spaziergang gehen und ihr meine Liebe gestehen. Genau so, Malfoy und nicht anders!
Also eilte ich zurück und ließ meinen Blick über die tanzenden Paare schweifen. Fast niemand saß mehr an seinem Platz. Nur Crabbe und Goyle, sowie die Granger mit McLaggen. Doch Katherine konnte ich nirgends entdecken. War sie nach unserem Streit vielleicht nach oben in ihren Gemeinschaftsraum gegangen? Wollte sie einfach nur ihre Ruhe haben? Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Granger dann freiwillig hier unten mit ihrem Partner geblieben wäre. Hastig suchte ich in der Menge nach MacBrian, doch auch ihn konnte ich nicht entdecken. Scheiße, der würde doch nicht etwa...
Doch ich musste mir zuerst ganz sicher sein. Ich rannte in die Große Halle, auf Granger zu.
„Malfoy, hi“, sagte sie, als ich an ihrem Tisch ankam. Sie funkelte mich böse an. Ja, gut, das hatte ich verdient. Ich war nie sonderlich freundlich zu ihr gewesen. „Kann ich Dir vielleicht irgendwie helfen?“
„Wo ist Katherine“, fragte ich sie schnell. Ich musste wissen, wo meine Liebste war und hatte keine Zeit für irgendwelche Umschweife.
„Die ist auf der Toilette.“
„Nein, ist sie nicht. Da war ich und habe mit ihr gestritten. Doch dann hat sich mich einfach stehen gelassen und meinte, sie wolle zurück auf den Ball. Also, wo ist sie?“
„Ich weiß es nicht. Sie ist nicht wieder aufgetaucht. Meinst Du etwa...? Oh Gott, ich habe ihr gleich gesagt, dass sie aufhören soll, David so anzumachen.“
Doch ich hörte ihr schon gar nicht mehr zu. Ich wusste, was das bedeutete. Katherine war mit MacBrian unterwegs, alleine, wahrscheinlich draußen. Und wer wusste, was er mit ihr anfangen würde. Sicherlich etwas schlimmes. Oh Gott, ich musste mich beeilen.
Ohne ihr eine Antwort zu geben, drehte ich mich um und ließ die Granger einfach stehen. Ich rannte durch die Eingangshalle und hinaus auf das Schulgelände. Ich musste Katherine finden und sie retten.


„KATHERINE“, schrie ich laut, kaum dass sich meine Lungen mit der frischen Luft gefüllt hatten. „KATHERINE!“
Ich musste meine Liebe finden. Ich wusste, wozu MacBrian fähig war und was er mit meiner Süßen anfangen wollte. Ich hatte nicht umsonst den ganzen Abend seine Gedanken gelesen. Er hatte keine Okklumentik angewendet, deswegen war das mehr als nur leicht gewesen. Er wollte meiner Katherine an die Wäsche und das musste ich um jeden Preis verhindern.
„KATHERINE!“
Ich kam an eine Weggabelung. Links oder rechts? Links, die Seite des Herzens. Ich rannte durch die Gärten, suchte unter jedem verfickten Busch, jedem Strauch. Wo war sie nur? Wo war die Liebe meines Lebens? Ich musste sie einfach finden.
„KATHERINE!“
„HIIIIIIIIIIIIILFEEEEEEEEE!“
„KATHERINE!“
Der Schrei war hinter mir ertönt. Scheiße, ich hätte doch nach rechts gehen sollen. Wieder stürmte ich los. Meine Lungen schrien nach Luft, aber es war mir egal. Ich musste meine Liebste retten. Wer wusste, was MacBrian jetzt gerade tat. Ich gab, wenn möglich noch mehr Gas und wäre beinahe auf die Fresse gefallen! Egal, alles scheißegal. Nur Katherine zählte!
Wie der Teufel rannte ich an der Weggabelung vorbei und stürmte hinein in die Büsche, die hier wuchsen. Äste schlugen mir ins Gesicht und zerkratzten meine Haut, doch es war mir egal. Katherine, ich muss zu Katherine.
Und dann sah ich sie. Katherine lag mit ausgestreckten, aber gespreizten Beinen auf dem harten Boden, MacBrian auf hier mit heruntergelassener Boxershort. Ach Du Scheiße! Ich war zu spät gekommen. Aber ich musste Katherine trotzdem helfen, denn sie hatte schließlich nicht umsonst um Hilfe geschrien. Sie schien versteinert zu sein, da war ich mir sehr sicher.
Ich eilte auf die beiden zu, packte diesen widerlichen Scheißkerl und zog ihn von MEINER Katherine herunter. Ihr Festumhang war nach oben geschoben worden und doch rührte sie sich keinen Millimeter. Also hatte ich Recht mit meiner Vermutung. Das alles nahm ich in Sekundenbruchteilen war, denn jetzt hatte ich ein dringlicheres Problem. Ich musste MacBrian fertig machen und wenn es das letzte ist, was ich tue. Ich würde Rache nehmen, für die Unschuld meiner Liebsten.
Ich zog ihn auf den Weg, weg von Katherine, und gab ihm einen gewaltigen Stoß in den Brustkorb, sodass er nach hinten flog und auf seinem Arsch landete.
„Du widerliches Dreckschwein“, schrie ich ihn an. „Was hast Du mit Katherine gemacht?“
„Ich habe ihr es so richtig besorgt, Alter!“
Der Kerl besaß auch noch die Dreistigkeit frech zu grinsen. Ich konnte mich nicht mehr halten. Ich stürmte auf ihn zu und verpasste ihm drei schnelle Fausthiebe in seine verdammte Fresse. Ich wollte ihn bluten sehen oder besser noch, ich wollte ihn töten. Doch ich musste schnell machen, denn ich wollte so schnell wie möglich zurück zu meiner großen Liebe.
„Einen Scheißdreck hast Du“, brüllte ich noch lauter. „Du hast sie vergewaltigt, Du Mistkerl. Wehe, Du fasst sie noch einmal an, dann gnade Dir Gott!“
Noch einmal schlug ich zu. MacBrian versuchte sich zu wehren, aber meine rasende Wut machte mich nur umso stärker. Irgendwann zog ich meinen Zauberstab und halste ihm einen Schockzauber auf, damit ich zurück zu Katherine kam.
Ich ging langsam und vorsichtig auf sie zu. Mit einem Schlenker meines Zauberstabs löste ich den Zauber von ihr, kniete mich neben sie und bedeckte ihre Scham.
Katherine weinte wie verrückt und ich fühlte mich machtlos. Wie konnte ich ihr nur helfen? Wie konnte ich sie trösten.
„Katherine“, flüsterte ich leise. Sie sah mich an und Erleichterung war in ihrem Blick zu lesen. „Meine Katherine, was hat er Dir angetan?“
„Oh Draco“, schluchzte sie laut auf und fiel mir um den Hals.
Es tat so gut: ihre Nähe, ihre Wärme, ihr betörender Duft. Ich wollte sie nie mehr loslassen. Doch nun musste ich erst einmal für sie da sein. Ich streichelte ihr beruhigend den Rücken und flüsterte ihr leise Worte ins Ohr. Wie zum Beispiel „Es wird alles wieder gut“ oder „Ich bin ja bei Dir“ oder „Ich lass Dich nie mehr alleine“.
Nach ein paar Minuten hob ich sie auf meine Arme – sie war leicht wie eine Feder – und trug sie fort von diesem schrecklichen Ort, an dem ihr so schreckliches widerfahren war. Ich wollte sie schützen, wollte für sie da sein und das für immer. Ich trug sie zu einer Bank in den Gärten und setzte sie vorsichtig ab. Der Mond schien und tausende Sterne funkelten am Firmament. Katherine kuschelte sich an meine Schulter und ich fuhr ihr mit meinen Fingern sanft durch ihr Haar. Es war ja so weich. Und ihr Duft... es war wie eine Droge für mich. SIE war meine ganz persönliche Droge. Ich kam nicht mehr von ihr los.
„Geht es Dir besser“, wollte ich von ihr wissen, nachdem sie sich nach einiger Zeit beruhigt hatte.
„Ja“, flüsterte sie und kuschelte sich noch enger an mich. Das tat ja so was gut.
„Bin ich noch rechtzeitig gekommen?“ Oh bitte, mach, dass es so ist.
„Ja, bist Du.“
„Was hat er getan?“ Ich musste es einfach wissen. Ich hätte ihn doch umbringen sollen, diese Drecksau.
„Draco, bitte, ich will es vergessen. Lass es mich nicht erzählen müssen.“
„Aber der Typ muss dafür bestraft werden, dass er Dich beinahe...“
Doch Katherine unterbrach mich, wie schon so oft. Das kannte ich ja schon.
„Du bist ja gerade noch rechtzeitig gekommen. Danke, dass Du mir geholfen hast, Draco.“
Sie bedankte sich dafür? Wieso, warum, weshalb? Ist sie denn noch ganz bei Sinnen?
„Das ist doch selbstverständlich. Wieso bist Du eigentlich mit ihm mit?“
Was ich eigentlich sagen wollte, war: „Wie konntest Du nur so bescheuert sein und mit diesem Wickser mitgehen?“ Aber ich verkniff es mir.
„Keine Ahnung. Nach unserem Streit wollte ich zurück zum Ball und dann hat David mich gefragt, ob ich nicht mit ihm spazieren gehen will. Ich dachte, frische Luft tut sicher gut und dann ging es ganz schnell... Wie bist Du eigentlich hierher gekommen?“
„Ich habe Dich gesucht. Ich bin zurück zum Ball und wollte mit Dir reden. Oder besser gesagt, ich wollte Dich zum Tanzen auffordern. Und dann warst Du nicht da. Ich habe die Granger gefragt, wo Du bist, aber sie wusste es nicht. Sie meinte, Du seist aufs Klo gegangen und seitdem nicht wieder zurück gekehrt. Und da wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich bin dann raus gerannt und hab in den Gärten gesucht. Plötzlich hörte ich Dich nach Hilfe schreien und so habe ich weiter gesucht, in jedem Busch und unter jedem Baum. Und dann hab ich euch gefunden. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie schockiert ich war, als ich euch da so habe liegen gesehen. Ich hab MacBrian, von Dir weg gezogen, mich mit ihm geprügelt und schließlich habe ich ihm einen Schockzauber aufgehalst.“
„Danke“, flüsterte sie wieder.
„Bitte“, meinte ich.
Wir schwiegen wieder eine Weile, doch irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich hatte Scheiße gebaut auf ganzer Linie und dafür musste ich mich entschuldigen. Es sollte nichts mehr zwischen und stehen, weil ich sie so sehr wollte. Ich nahm vorsichtig ihr Kinn in meine Hand, hob ihren Kopf an und zwang sie so, mich anzusehen.
„Katherine“, sagte ich. „Es tut mir so leid. Das ist alles meine Schuld gewesen. Ich hätte Dich nie gehen lassen sollen.“
Doch ich war noch nicht fertig. Ich musste ihr einfach sagen, was mir wirklich auf dem Herzen lag. Wie ich wirklich für sie fühlte.
„Katherine, ich werde Dich nie wieder gehen lassen und ich werde dafür sorgen, dass Dir nie wieder ein Leid widerfährt. Ich werde Dich immer beschützen.“
Ich sah in ihre blauen Augen, „meine“ blauen Augen, die ich in so vielen Träumen gesehen hatte. Sie war alles, was ich mir immer gewünscht hatte.
„Draco“, sprach sie leise, doch jetzt war ich derjenige, der sie unterbrach. Ich legte ihr meinen Finger auf den Mund um sie daran zu hindern, irgendetwas zu sagen, was sie später vielleicht bereuen würde.
Ich wollte sie, ich brauchte sie. Und das hier war der perfekte Augenblick. Ich sah ihr tief in die Augen, beugte mich nach vorne und legte ihr sanft meine Lippen auf ihre. Gott, waren die weich. Dann löste ich mich wieder von ihr und sah sie an. Ich wollte sie zu nichts drängen. Ich brauchte die Bestätigung von ihr, wollte wissen, ob sie mich genauso wollte, wie ich sie.
Da nickte sie ganz leicht.
„Oh Katherine“, stöhnte ich auf. Sie machte mich in diesem Moment zum wohl glücklichsten Menschen der Welt.
Ich zog sie an mich und küsste sie endlich richtig. Ich ließ die ganze Leidenschaft, die ich für sie fühlte in diesen Kuss fließen. Ich zwang ihre Lippen auseinander und strich mit meiner Zunge zärtlich über die ihre. Oh Gott, auch die war zart wie Seide. Und wie sie erst schmeckte. Der Wahnsinn. Davon würde ich nie genug bekommen. Mein ganzer Körper begann zu kribbeln und ich spürte wie das Blut in meinen Schwanz gepumpt wurde. Endlich war sie mein und ich würde sie nie mehr gehen lassen. Ich würde sie beschützen und immer für sie da sein. Und alles andere würde ich schon hin bekommen. Doch eine Sache quälte mich noch. Ich musste ihr einfach sagen, wie ich wirklich für sie empfand, konnte das Geheimnis nicht länger für mich behalten. Es war mir wichtig.
„Ich liebe Dich, Katherine“, flüsterte ich leise in ihr Ohr, als ich mich kurz von ihr löste.
„Ich liebe Dich auch, Draco!“
Diese Worte zauberten mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich sah sie an, meine wunderschöne Katherine und fuhr zärtlich fort, sie zu küssen.


Selbstverständlich brachte ich meine Liebste noch nach oben zum Gryffindorturm. Ich wollte einfach nicht, dass ihr noch etwas passierte und wer wusste schon, wo MacBrian sich gerade aufhielt. Der Ball war bereits zu Ende und alle in ihren Betten. Beinahe wären wir von diesem Herumkriecher Filch erwischt worden, aber ich zog Katherine gerade noch in eine Nische. Eng aneinander gepresst standen wir da. Ich konnte ihre Brüste an der meinen fühlen. Oh, das fühlte sich eindeutig nach mehr an. Ich schloss sie wieder in meine Arme und küsste sie. Aber ich musste vernünftig sein. Es war schon mitten in der Nacht und wir mussten in wenigen Stunden wieder aufstehen.
„Komm schon, Katherine, Du musst morgen für raus“, sagte ich zu ihr, aber sie wollte sich partout nicht von mir lösen. Auch mir fiel es schwer, sie los zu lassen. „Sei ein braves Mädchen. Wir sehen uns ja morgen wieder. Wir treffen uns doch im Zug, oder?“
Ich hoffte es mehr als alles andere. Ich wollte sie noch einmal sehen, bevor ich in die schlimmsten Ferien aller Zeiten gehen würde.
„Wie willst Du das denn anstellen, ohne dass wir gesehen werden“, wollte sie wissen, doch ich war schon einen Schritt weiter. Ich hatte bereits einen konkreten Plan.
„Na ja, romantisch wird es nicht gerade. Aber Du hast doch nichts gegen die hinterste Zugtoilette, oder?“
Eklig zwar, aber besser als sie gar nicht zu sehen. Katherine grinste mich an.
„Mit Dir auf dem Klo? Aber immer doch. Das ist sexy!“
Ich musste lachen. Irgendwie hatten wir es mit Toiletten. Ich schnappte mir ihre Hand und zog sie weiter. Doch eines ließ mich nicht los.
„Katherine, Dir geht es auch wirklich gut?“
Ich musste es einfach wissen. Ich konnte sie nicht alleine lassen, wenn es ihr jetzt schlecht ging. Und wenn ich mit ihr die ganze Nacht in einem Gang verbracht hätte... Aber ich brauchte einfach die Gewissheit.
„Ja, es geht mir gut“, seufzte sie, schon leicht genervt. Klar, ich hatte sie das immerhin schon 10.000 Mal gefragt. „Draco, ich weiß, die Sache ist schlimm und ich bin auch total aufgewühlt deswegen, aber, keine Ahnung, ich habe das in meinem Gedächtnis weit nach hinten geschoben. Du bist mir erst einmal wichtiger. Ich möchte jede Sekunde mit Dir genießen und nicht ständig an MacBrian denken müssen.“
Ich verstand das ja, aber ich machte mir trotzdem tierische Sorgen. Irgendwann würde sie das auffressen, wenn sie es jetzt verdrängte.
Wir waren mittlerweile an einem Porträt mit einer gewaltigen Wuchtbrumme angekommen und es war Zeit, sich zu verabschieden. Es zerriss mir jetzt schon fast das Herz.
„Okay, mein Schatz“, sagte ich daher und hauchte Katherine noch ein Küsschen auf den Mund. „Aber ich schwöre Dir, wenn mir dieser... dieser... (Keine allzu schlimmen Worte, Malfoy!) über den Weg läuft, den kastriere ich und bringe ihn um.“
„Das wirst Du schön bleiben lassen, Draco Malfoy“, schimpfte sie mich. „Der Kerl ist es nicht wert, dass Du Dir die Finger an ihm schmutzig machst. Außerdem musst Du ja für mich etwas übrig lassen. Ich übernehme den Fall persönlich, Mister!“
„Das ist mein Mädchen. Übrigens hast Du einen ganz schön harten Schlag. Meine Nase war gebrochen. Aber ich habe sie schon wieder geheilt.“
Ich lachte. Das musste ich ihr einfach sagen. Ich wollte ihr nichts verheimlichen.
„Tut mir leid.“
„Ist ja schon gut. Ich kann Dich ja verstehen. Und jetzt, ab ins Bett mit Ihnen, Miss Miller!“
„Jawohl, Professor Snape!“
Wieder lachten wir über unseren kleinen Insiderwitz und küssten uns leidenschaftlich. Eigentlich wollte ich jetzt gar nicht gehen. Sie fehlte mir jetzt schon, aber es musste sein. So sanft wie es ging löste ich mich von ihr und schob sie von mir. Katherine schien das überhaupt nicht zu passen.
„Gute Nacht, meine süße Katherine“, flüsterte ich ihr uns Ohr und sog noch einmal tief ihren Duft ein. „Schlaf gut und träum was schönes!“
„Das werde ich“, antwortete sie mir. „Gute Nacht, mein Draco!“
„Ich liebe Dich!“
Dann wandte ich mich ab und ging davon. Als ich mich noch einmal umwandte, war meine Liebste bereits in ihrem Gemeinschaftsraum verschwunden.


Ich eilte hinunter in die Kerker, doch es viel mir schwer, denn ich hatte eine mordsmäßige Latte. So steif war mein Schwanz noch nie gewesen. Gott sei Dank war noch keiner meiner Jungs im Schlafsaal, sodass ich mir gepflegt einen von der Palme wedeln konnte. Genau das brauchte ich jetzt, sonst würde ich explodieren.
Ich hatte Katherines Bild im Kopf und dachte nur an sie, dachte an ihre Küsse und ihre Berührungen. Selbst jetzt noch konnte ich sie schmecken. Als ich kam stöhnte ich laut ihren Namen und ich hoffte, dass sie das, was ich jetzt getan hatte, irgendwann einmal bei mir machen würde.


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