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Fanfiction

Come fly with me, loving bat! - Kapitel 6: Ein etwas anderer erster Schultag

von Dilli

„NA, komm schon, Du Schlafmütze. Steh endlich auf!“

Plötzlich wurde mir die Decke weg gerissen. Wer in Gottes Namen weckte mich da in aller Herrgotts Frühe? Hatte derjenige sie noch alle? Es konnte doch höchstens fünf Uhr morgens sein. Ich öffnete mein rechtes Auge einen minimalen Spalt weit und sah Lilly neben meinem Bett stehen. Sie war schon komplett angezogen, inklusive Beerdigungs-... äh, ich meine, Schulumhang. Ihr stand er natürlich hervorragend. War ja so was von klar gewesen. Ich musste mir ausgerechnet eine Freundin aussuchen, die wie ein Topmodel aussah und der selbst ein Müllsack gut gestanden hätte.
„Komm schon, Mimi, raus aus den Federn“, meinte sie grinsend.
„Ich will aber noch nicht aufstehen“, maulte ich und kuschelte mich stattdessen tiefer in die Kissen.
„Du musst aber, wenn Du noch frühstücken willst.“
„Ich esse morgens nichts. Ich brauche nur meinen Kaffee.“
„Auch für den wird keine Zeit mehr sein, wenn Du jetzt weiter trödelst.“
„Wie spät ist es denn überhaupt?“
„Viertel vor acht.“
„Oh Fuck!“
Sofort sprang ich aus dem Bett. Ich hatte zwar noch über eine Stunde, bevor der Unterricht anfangen würde, aber ich musste dringend noch duschen und meine Haare waschen. Und meinen Kaffee brauchte ich. Ohne ihn überlebte ich den Unterricht nicht.
„Bin gleich fertig“, rief ich Lilly zu und flitzte ins angrenzende Badezimmer.
Es war groß, mit weißen Fliesen. Es gab sogar eine Dusche und eine Badewanne. Aber das interessierte mich jetzt alles nicht, denn jetzt hieß es schnell machen. Mit einem Aufrufezauber ließ ich schnell mein Shampoo, mein Duschbad und ein Handtuch zu mir kommen, denn ich hatte gestern nicht mehr meinen Koffer ausgepackt und hatte es jetzt in aller Eile vergessen. Ich sprang in die Dusche und seifte mich hastig ein. Das Wasser stellte ich extra auf kalt um auch ja einigermaßen fit zu werden. Gott sei Dank hatte mich Lilly geweckt, sonst hätte ich eiskalt verschlafen. Eigentlich hätte ich gestern daran denken müssen, wenigstens meinen Wecker aus dem Koffer zu holen, aber wegen Lillys Geschichte hatte ich das glatt vergessen.
Zwei Minuten später war ich fertig und trat aus der Kabine um mich abzutrocknen. Dann sprühte ich mich von oben bis unten mit Deo ein. Stinkig musste ich nun wirklich nicht in den Unterricht gehen.
Nur mit einem Handtuch bekleidet, rannte ich zurück in mein Schlafzimmer und öffnete hastig meinen Koffer. Mist, Mist, mistiger Mist. Was ziehe ich denn jetzt an? Es sollte nicht zu schick, aber auch nicht zu leger wirken. Oh Mann, ich hasse so etwas. Konnte denn mal nicht jemand einen Ratgeber über dieses Thema schreiben? „Teenager und ihre Sorgen: Was trägt man zu welchem Anlass?“ Ich konnte es schon bildlich vor mir sehen. Das wäre definitiv ein Bestseller.
„Hier, nimm die hier“, meinte Lilly und hielt mir eine schwarze Stoffhose mit leichtem Schlag hin. „Und dazu dieses rote T-Shirt.“
„Ist das nicht zu schick“, wollte ich wissen und zog skeptisch die Augenbraue hoch. Das sah ja aus, als würde ich zu einem Vorstellungsgespräch gehen und nicht in die Schule.
„Nicht, wenn Du den Schulumhang darüber trägst. Hast Du irgendwo noch schwarze Stiefel oder so?“
„Ja, habe ich. Moment kurz.“
Ich wühlte in meinem Koffer. Natürlich mussten diese Scheißdinger ganz unten sein. War ja mal wieder klar. Also machte ich kurzerhand folgendes: Ich kippte den gesamten Inhalt einfach auf den Boden. So ging es am schnellsten. Und TADAAAAA, da waren sie.
„Mimi, was tust Du denn da“, rief Lilly entsetzt. „Du kannst doch nicht einfach alles auf den Boden schmeißen! Du wirst Stunden brauchen, um dieses Chaos zu beseitigen! Du musst alles wieder zusammen- und dann in den Schrank legen.“
„Moment, das haben wir gleich.“
Ich schwang meinen Zauberstab, alle Klamotten flogen in die Luft und legten sich selbst zusammen. Noch ein Schlenker und die Schranktür öffnete sich und sie flogen hinein und stapelten sich ordentlich. Noch einmal und meiner Bücher flogen ins Bücherregal über den Schreibtisch, meine Schminksachen auf die Frisierkommode und das Duschzeug und die Handtücher ins Bad. Nichts lag mehr am Boden, sondern alles war auf seinem Platz.
„Besser“, fragte ich meine Freundin und sah zufrieden, wie sie mich mit offenem Mund anstarrte.
„Wie hast Du das gemacht“, wollte sie erstaunt wissen.
„Ein ganz einfacher Aufräumzauber. Den habe ich mir schon in der ersten Klasse beigebracht. Glaubst Du etwa, ich habe Lust, ständig meine Sachen per Hand aufzuräumen? Nein, vielen Dank, das ist mir zu blöd.“
„Den musst Du mir dringend beibringen.“
„Mach ich gerne, wenn ich etwas mehr Zeit habe, okay? Jetzt muss ich mich schnell fertig machen. Gib mir sieben Minuten, dann bin ich fertig.“
„Das glaube ich ja nie. Du musst Dir noch Deine langen Haare föhnen, vergiss das nicht. Allein damit bist Du schon mindestens eine Viertelstunde beschäftigt.“
„Bist Du Dir da sicher?“
„Hmm, bei Dir würde mich nichts mehr überraschen, also nein. Sicher bin ich mir ganz und gar nicht.“
„Warte es einfach ab.“
Und los ging es. Schnell in Unterwäsche, Klamotten, Schulumhang (BÄÄÄH!) und Stiefel springen. 1,5 Minuten. An die Frisierkommode eilen und ein leichtes Make-up auflegen (Lidschatten, Kajal, Wimperntusche). Weitere 4 Minuten. Ein Tipp so ein Rande: Schminken sollte man sich wirklich lieber selbst. Das sah furchtbar aus, wenn man sich das hinzauberte. Zauberstab schwingen und Haare trocknen. 0,5 Minuten. Zauberstab wieder schwingen, damit man schöne große Wellen in den Haaren hatte. Noch einmal 0,5 Minuten. Schmuck anlegen.
„FERTIG“, rief ich freudig aus.
„Der Wahnsinn. Auf die Sekunde sieben Minuten. Wie machst Du das nur? Ich brauche morgens immer ewig.“
„Alles eine Frage von Magie und Geschwindigkeit.“
„Was genau hast Du mit Deinen Haaren gemacht? Kannst Du mir das auch zeigen?“
„Ja, natürlich, aber erst, wenn ich meinen Kaffee intus habe. Und jetzt komm. Filou, bei Fuß!“
Ich schnappte mir noch schnell meine Schultasche, die fertig gepackt am Schreibtisch stand und verließ zusammen mit meinen Freunden das Zimmer.


Ich folgte Lilly nach unten in die Große Halle. Während sie einen Eimer voll Müsli in sich hinein schaufelte, genoss ich meinen großen Becher voll mit Kaffee. Das brauchte ich einfach, denn nur so kam ich so richtig in Fahrt. Ich ließ meine Blicke durch den Raum schweifen und er blieb dabei ein kleines bisschen länger am Lehrertisch hängen als nötig. Natürlich bei Professor Taylor. Für einen Lehrer war er ausgesprochen jung und hübsch. Ich hoffte nur, dass ich heute gleich Verteidigung gegen die Dunklen Künste haben würde. Ähm, habe ich das gerade wirklich gedacht? Mimi, das ist ein Lehrer. Den solltest Du auf gar keinen Fall interessant finden. Seinen Unterricht, ja, aber nicht ihn als Mann. Soweit waren wir doch schon.
Also, schnell weiter kucken. James und Sirius saßen wieder in unserer Nähe, aber sie beachtete ich nicht weiter. Sie wirkten eh noch sehr verschlafen, schafften es aber trotzdem, eine Riesenportion Ham and Eggs in sich hinein zu schaufeln. Mich interessierte jemand ganz anders. Und das war natürlich Snape. Er saß in seiner Schuluniform am Tisch und hatte eine dampfende Tasse Kaffee vor sich. Was zu Essen konnte ich nicht entdecken. Hmm, vielleicht ging es ihm ähnlich wie mir. Heute schien er sich sogar seine Haare gewaschen zu haben, was ihm wirklich außerordentlich gut stand. Trotzdem fühlte ich den Hass in mir aufkeimen, als ich ihn da so sitzen sah. Er war nicht nur ein mordsmäßiges Arschloch sondern eine Drecksau noch dazu. Ich weiß, solche Wörter nimmt man eigentlich nicht in den Mund, aber bei diesem Typen konnte man nicht anders. Ich musste daran denken, wie traurig Lilly gestern Abend gewesen war. Diesem Wichser musste man dringend einmal zeigen, wie der Hase so lief. Ihm gehört wirklich die Fresse poliert.
Da hob er den Blick und funkelte mich böse an. Wenn Blicke hätten töten können. Ja genau, mach weiter so, Du Arsch, dann wirst Du noch Dein blaues Wunder erleben. Für einen kurzen Augenblick dachte ich schon, er hätte vielleicht meine Gedanken gelesen, aber das konnte er mit Sicherheit noch nicht. Das überstieg seine Fähigkeiten sicher bei weitem und ich sorgte immer dafür, dass meine eigenen Gedanken verborgen waren. Ja, ich konnte auch noch Okklumentik. Wozu ging ich eigentlich noch in die Schule? Vielleicht um Zaubertränke zu lernen.
„Mimi, lass es“, riss mich Lilly von Snapes Anblick los.
„Was denn“, wollte ich unschuldig wissen.
„Ich weiß genau, woran Du gerade denkst. Du funkelst Severus so böse an, dass sogar einer, der Dich noch nie gesehen hat, erkennt, dass Du ihn nicht leiden kannst (Das war die Untertreibung des Jahrhunderts). Aber ich bitte Dich, mache Dir über mich jetzt keine so großen Gedanken und lege Dich nicht mit ihm an. Ich weiß, wozu er fähig ist. Unterschätze ihn nicht. Er hat wirklich mehr drauf, als es den Anschein hat.“
„Lilly, mach Dir um mich keine Sorgen. Ich weiß schon, was ich tue. Aber der Kerl hat wirklich eine Abreibung verdient, für das, war er Dir angetan hat. Dass Du da noch nicht selbst daran gedacht hast...“
„Ich stehe eben nicht so auf Rache.“
„Ich dafür umso mehr.“
„Mimi, nein!“
„Ich habe ja gar nicht vor, mich dabei erwischen zu lassen.“
„Bitte nicht. Ich leide so schon genug. Tu mir das nicht an, ja?“
„Aber...“
„Schluss jetzt. Ich möchte nicht nach so kurzer Zeit mit Dir streiten. Lass es einfach gut sein und Schluss.“
„Okay, wenn Du meinst.“
Aber was Lilly nicht weiß, macht Lilly bekanntlich nicht heiß. Irgendeine Möglichkeit würde ich schon finden, wie ich es diesem Vollblutarschloch zumindest ein bisschen heim zahlen konnte. Ich wusste selbst, dass ich ihn nicht gut kannte, aber so ein bisschen Rache ist doch immer süß.
Da kam McGonagall an den Gryffindortisch um uns unsere Stundenpläne zu überreichen. Meiner war natürlich proppenvoll. Klar, ich war in der fünften Klasse und hatte noch alle Haupt-, Neben- und Wahlfächer. Boah, da wurde einem ja ganz schlecht, wenn man sich den so ansah.

Stundenplan

Montag: Doppelstunde Zauberkunst, Muggelkunde, Geschichte der Zauberei, Mittagspause, Alte Runen, Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Doppelstunde Verwandlung

Dienstag: Doppelstunde Kräuterkunde, Doppelstunde Zaubertränke (WÜRG), Mittagspause, Pflege magischer Geschöpfe, Alte Runen, Muggelkunde, Geschichte der Zauberei

Mittwoch: Astronomie, Doppelstunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste (Jippieh), Zauberkunst, Mittagspause, Verwandlung, Pflege magischer Geschöpfe, Doppelstunde Zaubertränke (KOTZ!)

Donnerstag: Doppelstunde Verwandlung, Muggelkunde, Zauberkunst, Mittagspause, Alte Runen, Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe, Kräuterkunde

Freitag: Doppelstunde Zaubertränke (3 Doppelstunden? Die hatten sie ja wohl nicht mehr alle!), Geschichte der Zauberei, Astronomie, Mittagspause, Kräuterkunde, Doppelstunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste (Das machte wenigstens Zaubertränke wieder wett!), Zauberkunst

Ach Du heilige Scheiße! Wie sollte ich denn das alles bewältigen? Das war ja wohl nicht denen ihr Ernst, dass die mich so zu bombardierten. Und heute hatte ich nicht einmal Verteidigung gegen die Dunklen Künste, neben Alte Runen und Verwandlung, mein Lieblingsfach.
„Sie können gleich nach oben in mein Klassenzimmer gehen, Miss Duchesse“, meinte meine Lehrerin und schaute mich gütig an. „Ich werde Ihnen in Kürze folgen. Ich muss nur eben den Sechstklässlern ihre Stundenpläne aushändigen“
Nach oben, ja natürlich, sofort. Aber, äaaaahm, wohin bitte genau? Ich hatte nämlich keine Ahnung, wo sich das Klassenzimmer für Verwandlung befand. Beschämt senkte ich den Blick. Gott, war mir das peinlich, meiner Professorin jetzt diese Frage zu stellen. Ich kam mir dabei so dämlich vor.
„Tut mir leid, Professor, dass ich sie das fragen muss“, meinte ich zaghaft, „aber könnten Sie mir vielleicht sagen, wo ich Ihr Klassenzimmer finde? Ich habe nämlich keine Ahnung, wo das ist.“
Gott, ich kam mir wie der letzte Idiot vor. Ich wusste nicht einmal, wo sich ein verficktes Klassenzimmer befand. Ich hoffte mal, dass das kein anderer außer Lilly mitbekommen hatte, denn sonst hatte ich gleich meinen Ruf als kleines, dummes Blondchen weg, da war ich mir sicher.
„Natürlich, Miss Duchesse“, gab Professor McGonagall zurück. „Tut mir leid, ich habe ganz vergessen, dass sie neu hier sind. Also, sie gehen die Marmortreppe hinauf, bis in den dritten Stock, dann links, den Gang entlang, an der zweiten rechts, wieder ein Stück geradeaus, beim dritten Gang links und dann sind sie auch schon da.“
Herrgott, ich wollte doch nicht nach Timbuktu oder so. Ich wollte nur ins Verwandlungszimmer und keine Weltreise machen. Hilfe!
„Entschuldigen Sie, Professor“, meinte da auf einmal eine junge, männliche Stimme hinter mir, „aber ich könnte doch Mimi den Weg zeigen. Soweit ich weiß, findet für die Sechstklässler jetzt Arithmantik statt und das möchte ich nicht belegen. Wenn Sie mir kurz meinen Stundenplan aushändigen würden, dann würde ich sie begleiten.“
Ich drehte mich zu der Stimme um und sah Sirius Black neben mir stehen. Halleluja, er sah wirklich gut aus. Und wenn man so sein Aftershave roch. Mmmm, riecht gar nicht mal so übel.
„Tut mir leid, Black, aber ich begleite Mimi schon nach oben“, mischte sich Lilly jetzt ein.
Die würden jetzt aber nicht wegen mir zu streiten anfangen, oder? Bitte nicht. So etwas konnte ich nämlich gar nicht leiden.
„Das glaube ich nicht, Miss Evans“, meinte Professor McGonagall zu meiner Freundin. „Gehe ich nicht zu Recht davon aus, dass Sie Verwandlung, Zauberkunst, Zaubertränke (Ist die wahnsinnig?), Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Kräuterkunde und Arithmantik in den UTZ-Kursen belegen wollen?“
„Doch schon, aber...“
„Dann haben sie jetzt gleich Unterricht bei Professor Vektor. Hier ist Ihr Stundenplan, Miss Evans. So und nun zu Ihnen, Mister Black. Die gleichen Fächer wie Miss Evans nehme ich an, nur Alte Runen anstatt Arithmantik, richtig?“
„Vollkommen korrekt, Professor“, antwortete Sirius und grinste sie an.
„Gut, dann dann haben Sie hier Ihren Stundenplan. Sie haben jetzt eine Freistunde. Sie bringen mir also Miss Duchesse nach oben ins Verwandlungszimmer. Vielen Dank, Mister Black. Ach und bevor ich es vergesse. Miss Duchesse, Hagrid wartet am Eingangstor um Ihnen ihren Hund abzunehmen.“
Filou, den hatte ich ja komplett vergessen. Also nicht ihn, sondern die Tatsache, dass ich ihn noch wegbringen musste. Es gab hier aber auch so viel neues, dass mir das irgendwie zu viel wurde. Ich musste das alles erst einmal verdauen.
„Vielen Dank, Professor“, meinte ich schnell. „Wir sehen uns dann gleich.“
„Na komm schon, frenchy girl“, sagte Sirius, packte mich am Ellenbogen und zog mich aus der Großen Halle. Filou lief schwanzwedelnd hinter uns her, während Lilly uns skeptisch hinterher schaute.


Ich übergab meinen Hund an Hagrid, der wirklich schon am Eingangsportal auf uns gewartet hatte. Dann stieg ich mit Sirius Black, der wirklich ein Sahneschnittchen war (Das muss ich jetzt schon einmal sagen), die Stufen hinauf. Aber dieses Mal achtete ich genau auf den Weg, nicht so wie gestern Abend, als ich mit Lilly unterwegs war. Ich wollte mich ja hinterher nicht verlaufen.
„Einen tollen Hund hast Du da“, meinte Sirius, kaum dass wir die erste Stufe bestiegen hatten. „Ein Schäferhund richtig?“
„Ja, genau“, gab ich zurück. „Er ist quasi mein bester Freund. Ihm kann ich blind vertrauen, weißt Du? Magst Du denn Hunde?“
„Sagen wir es mal so. Wenn ich keine Mensch wäre, dann wäre ich definitiv ein Hund.“
Dabei grinste er schelmisch. Diese Liebe zu den Tieren, die ich vergötterte, machte ihn mir gleich noch viel sympatischer.
„Also, erzähl mal, frenchy girl. Du warst in Beauxbatons, richtig? Wie ist es denn da so?“
„Wirklich ganz anders als hier. Das Schloss ist viel moderner. Aber wir haben keine getrennten Schulhäuser, also sind immer dreißig Schüler oder so in einem Schlafsaal. Das ist ganz schön eng, kann ich Dir sagen. Das gefällt mir hier eindeutig besser. Die Gegend, in der die Schule liegt, ist toll. Mitten auf einer Düne, direkt am Meer. Wir sind nach dem Unterricht immer schwimmen gegangen, das war echt cool. Und das Wetter ist immer besser als hier. Hier regnet es mir zu viel. Ich mag keinen Regen, musst Du wissen.“
Oh mein Gott, ich redete mit einem ziemlich heißen Typen und mir fiel kein anderes Thema ein als das WETTER. Ich war ja so bescheuert. Kein Wunder, dass ich noch nie einen Freund gehabt hatte. Wenn ich mich schon als langweilig empfand, wie würde ich dann wohl auf die Jungs wirken? Super, Mimi, ganz klasse! Einen Sonderapplaus für Dich.
„Und der Unterricht“, wollte er wissen.
Na ja, das Thema war auch nicht viel besser. Schule, SUPER!
„Na ja, ich denk mal, normal. Unterricht halt. Wir hatten die gleichen Fächer wie hier an der Schule. Aber es gab noch einige Wahlfächer mehr als hier.“
„Zum Beispiel?“
„Hauptsache sportliches. Kickboxen, Reiten, Tanzen, Fechten. Aber auch musisches, wie zum Beispiel den Chor oder magische Harfe spielen. Und dann natürlich Gesellschaftskunde, das heißt, den richtigen Umgang untereinander.“
„Und welche davon hast Du belegt?“
Oha, jetzt wurde es interessant. Was würde er von meiner Wahl wohl halten? Da bin ich aber mal gespannt. So typisch Mädchen war das nämlich nicht. Außer vielleicht eines.
„Tanzen (Das harmloseste zuerst), Kickboxen und Duellieren.“
„Du kannst Kickboxen?“
„Jaah, so mehr oder weniger schon.“
Eigentlich war ich ziemlich gut darin, aber das musste er ja nicht unbedingt wissen. Ich hatte es sogar geschafft, einen der stärksten Jungs an der Schule umzuhauen. Ein Mädchen musste sich ja schließlich verteidigen können oder etwa nicht? Das war zumindest meine Meinung.
„Das find ich ja mal cool. Ein Mädchen, das auch zuschlagen kann. Muss ich jetzt Angst vor Dir haben?“
„Oh ja, tierische Angst. Du solltest schreiend davon laufen.“
„Nein, da bleibe ich lieber an Deiner Seite. Ich glaube nicht, dass Du mir weh tun würdest.“
Na, der hatte ja ein wahnsinniges Vertrauen in mich. Aber er kannte mich ja auch noch nicht. Der sollte sich aber lieber in Acht nehmen und es ja nicht wagen, mich in irgendeiner Art und Weise zu ärgern. Denn ansonsten... BUMM! Gute Nacht Mister Black!
„Sag mal, wie sieht es denn mit den Mädels in Beauxbatons aus“, wollte er wissen.
Bitte??? Der lief gerade mit MIR durch die Schule und fragte mich nach anderen Tussen? Das ging ja wohl mal gar nicht. Das war ein absolutes No Go. Der Typ hatte anscheinend nicht mehr alle Tassen im Schrank. Gerade noch hatte ich ihm erzählt, dass ich eine Killermaschine war (Ja gut, so hatte ich das nicht ausgedrückt) und dann wagte er es, mir so eine Frage zu stellen? Das war ja wohl eine bodenlose Frechheit! Blöder Arsch!
„Da bin ich echt überfragt“, giftete ich ihn deshalb an. „Denn falls Du es nicht bemerkt haben solltest, ich bin eine FRAU. Ich stehe nicht auf Weiber, deswegen habe ich mir die auch nie so genau angeschaut. Vielleicht solltest Du ja einfach mal hinfahren und Dich selbst umschauen, dann kannst Du gleich ein paar von ihnen angraben.“
Ich war stocksauer! Das war echt zu viel im Moment. Und dabei hatte ich ihn sogar noch süß gefunden. Aber das war jetzt vorbei. Aus, finito, Ende! Lilly hatte doch recht gehabt: Sirius war genau so ein Idiot wie James!
„Hey, Moment mal, so habe ich das gar nicht gemeint“, ruderte Sirius sofort zurück. „Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt (Das hatte er allerdings!). Ich wollte eigentlich fragen, ob die dort alle so hübsch sind wie Du.“
Moment mal, MOOOOMENT!!! Was sollte denn das jetzt? Baggerte der mich etwa gerade an? Und wie sollte ich mich jetzt verhalten? Sollte ich immer noch sauer sein, oder mich geschmeichelt fühlen, weil er mich soeben als hübsch bezeichnet hatte? Oh Mann, ich hatte keine Ahnung von solchen Dingen. Ich brauche HILFE!
„Tja... ähm... ich weiß nicht... Ich...“
„Wir sind da“, meinte er plötzlich und deutete auf eine breite Holztür mit zwei Torflügeln. „Das Verwandlungsklassenzimmer. Wenn Du noch einmal meine Hilfe brauchst, dann zögere ja nicht, mich danach zu fragen.“
„Okay... ähm... Danke!“
Tolle Aussage, Mimi, wirklich! Aber was hätte ich denn sagen sollen? Oh Mann, ich war so schlecht in solchen Dingen.
Dann erschrak ich auf einmal zu Tode. Sirius beugte sich zu mir herunter und hauchte mir ein Küsschen auf die Wange. Sofort stand diese in Brand. Oh mein Gott, was war das???
„Ciao, frenchy girl, bis später“, sagte er noch, grinste mich an und verschwand.
Und was machte ich? Ich blieb als hilfloses Häufchen Elend zurück und starrte ihm hinterher.


Der Rest des Tages war der Burner schlechthin. Ich hatte beschlossen, die Sache mit Sirius einmal positiv aufzufassen und nicht sauer auf ihn zu sein. Ich meine, hallo, er war echt süß mit seinen schwarzen Haaren und den braunen Augen. Und er hatte mich geküsst. Gut, nur auf die Wange, aber immerhin etwas. Aber das ging schon etwas schnell, immerhin kannte er mich ja kaum. Mein Gespräch mit Lilly über Potter und seine Jungs fiel mir ein. Vielleicht hatte sie ja recht und dieser Sirius war ein Frauenheld schlechthin. Denn sein wir mal ehrlich: Wer küsste schon ein Mädchen – auch wenn es nur auf die Backe war – mit dem er gerade einmal drei Worte gewechselt hatte? Richtig, kein normaler Typ, der nicht völlig von sich selbst überzeugt war. Ich sollte also wirklich besser aufpassen und schauen, wie sich die ganze Sache entwickelte.
So, zurück zum Unterricht: In den ersten zwei Stunden hatte ich Verwandlung, das zu meinen absoluten Lieblingsfächern zählte. Professor McGonagall stellte mich kurz den anderen aus meiner Klasse vor – fünf Jungen hatte ich schon im Gryffindorturm gesehen – und gab den anderen dann die Aufgabe, einen Pudel in einen Stuhl und wieder zurück zu verwandeln. Das war ja wohl babyeinfach. Dann kam sie zu mir und sprach kurz mit mir darüber, wie der Unterricht in Beauxbatons abgelaufen war.
„Sie hatten Madame Souris, richtig“, wollte sie von mir wissen.
„Ja genau“, gab ich zurück.
Professor Maus, hihi. Manchmal ist es schon witzig, dass die Namen direkt zu den Leuten passen, denn bei meiner ehemaligen Lehrerin für Verwandlung war das definitiv so gewesen. Sie hatte eine spitze, lange Nase und reckte auch immer den Mund so komisch nach vorne. Außerdem trug sie auch immer graue Umhänge und hatte hervorstehende Zähne.
„Sehr gut“, meinte McGonagall daraufhin. „Sie ist hervorragend auf ihrem Fachgebiet. Miss Duchesse, wenn es ihnen nichts ausmachen würde, dann würde ich gerne ihr Wissen in diesem Fach etwas prüfen. Nur damit ich sehe, ob sie auf dem gleichen Stand wie die anderen sind oder ob sie eventuell Nachhilfe benötigen.“
Ha, jetzt wird es lustig, dachte ich mir.
„Könnten Sie mir denn diesen Becher in eine Maus verwandeln, bitte“, fragte sie und reichte mir einen silbernen Kelch.
„Gesagt oder ungesagt, Professor?“
„Sie beherrschen ungesagte Zauber?“
„Ähm, ja... Ein bisschen.“
„Na, dann zeigen Sie mal, was Sie drauf haben, Miss Duchesse.“
Und dann ging es los: zuerst verwandelte ich den Becher in eine Maus und wieder zurück, als Nächstes einen Igel in ein Nadelkissen, dann den Pudel in den Stuhl (Keiner der anderen hatte dies schon geschafft) und als letztes beschwor ich noch einen Sessel aus dem Nichts herauf.
„Miss Duchesse, das ist wirklich hervorragend“, sagte meine Lehrerin erstaunt. Sie schien wirklich völlig baff zu sein. „Sie sind schon viel weiter, als sie es zum jetzigen Zeitpunkt sein sollten. Eine Frage: können Sie denn auch schon Verwandlungen am Menschen vornehmen?“
„Was hätten Sie denn gerne, Professor McGonagall? Soll ich mir vielleicht rote Haare machen?“
Ich schwang meinen Zauberstab und puff, schon hatte ich rote Haare. Ich weiß, das klang vielleicht ein wenig arrogant, aber mir fielen Verwandlungen einfach leicht. Ich war nicht in allen Fächern so überragend, aber in diesem halt schon.
„Absolut unglaublich“, staunte McGonagall nicht schlecht. „So was ist mir in meiner gesamten Laufbahn als Lehrerin noch nicht untergekommen, dass eine Schülerin der fünften Klasse schon Zauber beherrscht, die ich erst in meinem UTZ-Kurs lehre. Darf ich Sie fragen, woher Sie das können? Haben Sie das etwa in Beauxbatons schon gelernt?“
„Nein, ich... ähm... ich habe... mir viel selbst beigebracht. Wissen Sie, ich lese sehr gerne und viel und da... na ja... habe ich eben auch ein wenig geübt.“
„Faszinierend, wirklich. Na gut, Miss Duchesse, während ich mit den anderen Schülern noch übe, können Sie schon einmal Ihren Aufsatz machen zu dem Thema „Verwandlungen von Tieren: Was müssen Sie beachten?“ Um die Hausaufgaben werden Sie leider nicht herum kommen.“
„Schon in Ordnung, Professor.“
Also setzte ich mich an meinen Tisch und begann, meinen Aufsatz zu schreiben, der mir wirklich sehr leicht fiel. Die anderen Schüler aus Slytherin und Gryffindor warfen mir böse Blicke zu. Na super, das ging ja schon gut los. Wahrscheinlich konnte mich keiner von denen leiden und ich war die blöde Streberin. Na ja, ist mir auch egal, was die über mich denken. Die können mich alle mal am A...


Als nächstes folgten Muggelkunde und Zauberkunst. Ich brauchte Ewigkeiten um die Klassenzimmer zu finden, aber irgendwie schaffte ich es. Ich fragte mich einfach durch, denn aus meinem Jahrgang ignorierten mich irgendwie alle. Auch in diesen beiden Fächern musste ich wieder einmal mein Können unter Beweis stellen. Es fiel mir zwar nicht ganz so leicht wie in Verwandlung, aber ich glaube, ich schnitt trotzdem gar nicht mal so schlecht ab. Glaubte ich zumindest. Danach war es Zeit fürs Mittagessen, wo ich endlich Lilly wieder sah.
„Hey“, begrüßte sie mich lächelnd. „Wie war Dein Vormittag?“
„Es ging schon“, gab ich zurück. „Ich hatte Verwandlung, Muggelkunde und Zauberkunst. Und Du?“
„Arithmantik, eine Freistunde und Zaubertränke. Ich habe übrigens schon gehört, dass Du ein Freak bist.“
„Wie, ein Freak?“
„Du glaubst doch wohl nicht etwa, dass es ein Geheimnis bleibt, dass Du in Verwandlung McGonagall tief beeindruckt hast oder? Du musst abgegangen sein wie Schmidts Katze. Also, was hast Du gemacht?“
„Nichts. Ehrlich, ich habe nur gezaubert, wie sonst auch. Tja und das war vielleicht ein bisschen mehr, als es von mir erwartet wurde.“
„Ein bisschen mehr? Jonathan White meinte, dass McGonagall gesagt hat, dass Du schon auf UTZ-Niveau zauberst.“
„Kann sein, dass sie so etwas erwähnt hat.“
„Du bist echt... Na ja, ist ja auch egal. Wie war es denn mit Black?“
Oh oh. Was soll ich denn jetzt zu ihr sagen? Lilly hatte mich immerhin vor Sirius gewarnt. Wie würde sie reagieren, wenn ich ihr sagen würde, dass er mir ein Küsschen gegeben hatte? Sie würde stinksauer auf mich sein. Wobei ich ja nichts dafür konnte. Das war alles Blacks Schuld!
„Hallo, Erde an Mimi“, riss Lilly mich aus meinen Gedanken. „Was ist denn los? Du bist auf einmal so blass. Ist irgendetwas passiert?“
„Nein... passiert ist nichts.“
„Er hat Dich angebaggert richtig?“
„Nein... Ja... Ich weiß nicht.“
„Was denn jetzt?“
Oh Gott, ich war einfach so schlecht in so etwas.
„Ich weiß nicht, ob man das als Anbaggern bezeichnen kann. Wir haben uns eigentlich nur unterhalten.“
„Das sind aber sehr dürftige Informationen. Jetzt sag schon endlich.“
„Okay, zuerst haben wir über Hunde geredet, dann über Beauxbatons. Dann meinte er auf einmal, dass er mich hübsch findet und als wir da waren, hat er mir ein Küsschen auf die Wange gegeben. Mehr war aber wirklich nicht!“
Meine Freundin kniff die Augen zusammen und schaute dann böse zu Sirius, Potter, Pettigrew und Lupin hinüber, die wieder einmal ganz in unserer Nähe saßen. Doch sie beachteten uns gar nicht, sondern hatten die Köpfe zusammen gesteckt und tuschelten irgendetwas.
„Das war ja so was von klar“, meinte Lilly und schaute wieder zu mir. „Hör zu, Mimi, ich sage es Dir nicht gern, aber ich bitte Dich noch einmal, vorsichtig zu sein. Black ist ein Schürzenjäger. Er baggert wirklich jede an, die ihm über den Weg läuft. Bei mir hat er es auch schon versucht. Lass bitte die Finger von ihm! Er würde Dir weh tun, da bin ich mir sicher. Außerdem ist irgendetwas faul mit den Vieren.“
„Was meinst Du“, fragte ich verwirrt. Was sollte da nicht stimmen?
„Ich kann es nicht sagen. Die scheinen irgendein Geheimnis zu haben. Ständig tuscheln sie über irgendetwas. Ich habe schon einmal versucht, sie zu belauschen, aber sie sind ziemlich gerissen. Einmal meinte ich ein 'Heute Nacht ist es soweit' gehört zu haben. Ich bin mir sicher, dass sie die eine oder andere Nacht nicht in ihren Betten verbringen, weil ich sie schon beobachtet habe, wie sie abends den Gryffindorturm verlassen haben. Heimlich natürlich.“
Hm, das klang wirklich seltsam. Das hörte sich an wie ein Geheimnis, dem man dringend auf den Grund gehen sollte. Uh, das war doch was für mich. Ich liebe es, solche Fälle zu lösen. Ich hatte nicht umsonst einige Detektivromane gelesen.
„Mimi, lass es.“
„Was ist denn?“
„Du kuckst schon wieder so! Du willst dem ganzen auf dem Grund gehen, das sehe ich Dir an der Nasenspitze an. Das solltest Du lassen. Ich bitte Dich. Da steckt wirklich mehr dahinter. Das könnte gefährlich werden, glaub mir.“
Och Menno, warum war Lilly nur so eine Spielverderberin? Steckte denn gar kein bisschen Mut und Neugier in ihr? Wieso war sie dann überhaupt in Gryffindor? Man musste auch ab und zu etwas unvernünftig im Leben sein. Wo bliebe denn sonst der Spaß?
„Bist Du denn gar nicht neugierig, was das sein könnte“, fragte ich sie deshalb kurzerhand.
„Doch schon, aber...“
„Kein Aber. Wir müssen uns ja gar nicht Gefahr begeben. Wir müssen nur herausfinden, was die machen. Und wie können wir das am besten? Erstens, indem wir uns an ihre Fersen heften und zweitens, indem wir auch mal die ein oder andere Zeit mit ihnen verbringen. Vielleicht schnappen ja wir da das eine oder andere auf.“
„Hm, ich weiß nicht so recht. Mir missfällt die Aussicht mit Potter und Black abhängen zu müssen. Aber schön. Erklär mal, wie genau hast Du Dir das denn vorgestellt.“
Ha, ich hatte doch gleich gewusst, dass ich es schaffen würde. Marie Lucie Neugier Überredungskünstlerin Duchesse. Ich war ja so was von gut. Lächelnd beugte ich mich zu Lilly hinüber und erläuterte ihr meinen Plan.


Der restliche Teil des Tages verlief genauso wie der Vormittag. Ich hatte zuerst Alte Runen bei einer Professorin um die Fünfzig mit dem Namen Molyneux. Sie war ziemlich nett und war ebenfalls beeindruckt von meinen Kenntnissen in der alten Runenschrift. Sie gab mir einen monsterlangen Text, den ich übersetzen sollte. Er ging über die verschiedenen Entwicklungsstufen der Magie im Mittelalter. Wirklich sehr interessant.
Als nächstes folgte eine Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe. Dazu folgte ich meinen Mitschülern an den Rand des Verbotenen Walds. Ein kleiner hagerer Professor, dem schon drei Finger fehlten, wartete dort auf uns. Sein Name war Professor Kesselbrand. Auch er schien ziemlich nett zu sein. Als einziger am heutigen Tage testete er nicht mein Grundwissen, sondern ging gleich zu seinem Unterricht über. Heute Namen wir Einhörner durch. Professor Kesselbrand hatte es sogar geschafft, eines der äußerst scheuen Tiere zu fangen und wir Mädchen durften es sogar streicheln. Am Ende erteilte er uns noch eine Hausaufgabe, ein Aufsatz zu dem Thema „Warum bevorzugen Einhörner die zarte Hand einer Frau?“
Das letzte Unterrichtsfach des Tages war Kräuterkunde. Das war noch so ein Fach, das ich nicht so gut leiden konnte. Ich hatte einfach keinen grünen Daumen. Die Professorin, Sprout war ihr Name, stellte mir ein paar leichtere Fragen zu Alraunen, dann konnte ich zurück zu meinem Platz um mich um meine Fangzähnige Geranie zu kümmern. Wir sollten sie umtopfen. Das waren wirklich gemeine Pflanzen, die versuchten, einem die Hand abzubeißen, wenn man nicht vorsichtig genug war. Aber ich kam mit einem kleinen Biss in den Zeigefinger davon, während Kelly Marks aus Slytherin mit einer riesigen Fleischwunde in den Krankenflügel gebracht werden musste.
Dann hatte ich meinen ersten Schultag auch schon hinter mich gebracht und ich schleifte mich müde nach oben in den Gryffindorturm um mir diesen komischen Umhang auszuziehen. Als ich zusammen mit Lilly nach unten zum Abendessen ging, wartete Filou auch schon in der Eingangshalle auf mich. Er hatte mir ja so gefehlt. Er sprang auf mich zu und schleckte mir von oben bis unten das Gesicht ab. Doch mich störte das nicht. Später würde ich dringend noch mit ihm eine Runde Gassi gehen müssen, aber das musste bis nach dem Abendessen warten. Ich hatte einen Mordshunger.
Wieder einmal saßen die Rumtreiber ganz in unserer Nähe und wieder flüsterten sie irgendetwas. Das war wirklich seltsam. Was hatten sie für ein Geheimnis? Meine Neugier war geweckt und ich würde erst ruhen, wenn ich heraus gefunden hatte, was es war.
„Hey Evans“, rief Potter auf einmal herüber. „Morgen sind die Quidditchauswahlspiele. Kommst Du und schaust zu? Du bringst mir Glück. Wobei ich das ja nicht brauche.“
Oh Mann, was für ein Arsch. Der hatte ein Ego, dass so groß war wie Brasilien. Oder doch eher Russland? Ist ja auch egal.
„Nein, danke Potter, da habe ich wirklich... AU!“
Ich hatte ihr einen Tritt unter dem Tisch verpasst.
„Wieso trittst Du mich“, zischte sie mir leise zu.
„Hast Du vergessen, was wir vorhin besprochen haben“, flüsterte ich zurück. „Wir wollen das Geheimnis heraus finden. Und da musst Du nun einmal in den sauren Apfel beißen und ein bisschen Zeit mit dem Deppen verbringen.“
„Aber ich habe keine Lust auf Quidditch.“
„Ich doch auch nicht, aber vielleicht könnten wir...“
„Was gibt es denn da zu tuscheln“, mischte sich James wieder ein. „Habt ihr ein Geheimnis? (Das sagte der richtige!) Ist ja auch egal. Was ist jetzt, Evans? Kommst Du oder nicht?“
Lilly seufzte.
„Na schön, meinetwegen.“
James kuckte zuerst ziemlich verdattert drein, was wirklich doof aussah. So riesige Glubschaugen und ein halb geöffneter Mund. Fehlte nur noch, dass ihm der Sabber raus lief. Brauchst Du vielleicht ein Sabberlätzchen, Schätzchen?
„Du kommst“, fragte er erstaunt. „Ist ja cool.“
„Kommst Du auch, frenchy girl“, mischte sich jetzt Sirius ein. „Ich könnte auch etwas Glück gebrauchen.“
„Welche Position spielst Du denn“, wollte ich wissen.
Quidditch war schon irgendwie cool, schnell, aggressiv und es herrschte immer eine klasse Stimmung. Aber selber spielen würde ich es nie. Dazu war ich nicht gut genug oder besser gesagt zu tollpatschig.
„Treiber“, antwortete Sirius. „Ich habe einen harten Bumms drauf, musst Du wissen.“
Die Doppeldeutigkeit in seiner Aussage war nicht zu überhören und ich lief daraufhin knallrot an. So genau wollte ich das gar nicht wissen. Oder vielleicht doch? MIMI!!!
„Na dann komme ich gerne. Wollen wir doch mal sehen, ob Du genauso hart zuschlagen kannst wie ich. Nur dass ich auf andere Bälle einschlage.“
Was er konnte, konnte ich schon lange.
„Gut“, meinte James schließlich. „Sehr schön. Dann sehen wir uns morgen, Mädels. Einen schönen Abend noch, Euch beiden.“
Dann stand er mit Sirius und seinen Jungs vom Tisch auf und zusammen verließen sie die Große Halle.


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