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Fanfiction

Come fly with me, loving bat! - Kapitel 36: Crashkurs - Wie bekommt man Informationen von einer Fledermaus?

von Dilli

„Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage, Mimi!“
„Ach, komm schon, Severus. Bitte! Ich würde Dich ja gar nicht fragen, wenn...“
„Ich sagte NEIN!“
Es war zum aus der Haut fahren. Da brauchte man einmal seine Hilfe und er blockte ab. Ha, von wegen „Du kannst immer zu mir kommen, wenn ich Dir in Zaubertrännke helfen soll“. Jetzt war ich zu ihm gekommen und hatte ihn gebeten und was machte er? Sagte nein. Typisch Männer, also wirklich. Ich meine, was sollte das denn? Das hier war doch wirklich interessant. Wenn Severus es schaffen sollte, die genaue Zusammensetzung von Vampirgift heraus zu finden, dann würde er über Nacht berühmt werden und einen Haufen Kohle verdienen. Aber nein, der feine Mister Snape musste sich ja wieder einmal aufführen wie ein kompletter Vollidiot und das nur, weil es hierbei um Remus ging. Dabei hatte der ihm doch gar nichts getan. Ich könnte seinen Ärger verstehen, wenn es um James oder Sirius ginge, aber das tat es ja nicht.
Nur eine kurze Zwischeninfo: Heute war der Tag vor Sylvester und gestern Abend war Professor Slughorn zu mir gekommen und hatte mir zwei kleine Phiolen mit Vampirgift überreicht. Die hatten mich doch glatt 70 Galleonen gekostet. Aber was tut man nicht alles um einem Freund zu helfen? Tja, da gab es nur ein Problem. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Ich hatte zwar in gefühlten 10.000 Büchern über die Trennung von Elementen gelesen, hatte aber nicht ein Wort verstanden. Das ganze waren wirklich böhmische Dörfer für mich. Aber ich wusste, dass Severus das konnte, also hatte ich ihn gleich heute Morgen nach dem Frühstück in den Zaubertrankkerker gezogen und ihm gesagt, was ich getan und was ich genau damit vor hatte.
Tja und genau hier standen wir jetzt und funkelten uns wieder einmal wütend an. Ich muss zugeben, dass ich ein klein wenig sauer auf meinen Freund war. Immerhin war er es, der mir ständig sagte, ich solle zu ihm kommen, wenn ich etwas brauchte. Und dann tat man es und er gibt einem doch nur wieder einen Tritt in den Hintern. Doch so schnell wollte ich noch nicht aufgeben. Ich meine, schließlich machte ihm das Experimentieren doch Spaß, also verstand ich nicht, was dieser ganze Aufstand sollte. Wenn er es hin bekommen sollte, würde er in die Geschichte eingehen, aber nöööö. Wir machen lieber einen auf Oberzicke. Dazu kann ich nur eines sagen: MÄNNER! Irgendwann wird mich Severus noch in den Wahnsinn treiben.
„Bitte, Schatz“, versuchte ich es noch einmal. „Ich meine, was ist denn so schlimm daran? Du tust das ja nicht nur für Remus, sondern Du könntest auch ganz vielen anderen damit helfen. Ich verstehe gar nicht, was Du für ein Problem damit hast.“
„Ich habe ja gar kein Problem damit“, gab Severus zurück, doch ich unterbrach ihn.
„Ach nein? Das sieht mir aber ganz anders aus. Ich meine, wieso sagst Du nicht einfach 'Hey, Kleines, das ist ja toll und eine ganz hervorragende Chance für mich', wenn Du angeblich kein Problem damit hast?“
„Na schön, Du hast recht (Ich sage es ja), aber ich habe einfach keine Lust darauf. Zufrieden?“
„Ganz und gar nicht. Ich verstehe Dich nicht. Du liebst doch das Experimentieren. Warum stellst Du Dich dann so quer?“
„Ich wollte einfach in meinen Ferien etwas anderes machen als...“
„Ach ja und was denn bitte?“
„Na ja, ich wollte einfach eine schöne Zeit mit Dir verbringen.“
„Das tun wir doch ständig, Severus. Ich liebe es, mit Dir zusammen zu sein und mit Dir zu schlafen, aber sei mir nicht böse, wir tun seit einer Woche nichts anderes. Ein bisschen Ablenkung würde doch da nicht schaden.“
„Ach, eine Ablenkung nennst Du das?“
„Ja. Hör zu, Severus, wir können dabei wirklich etwas gutes tun.“
„Ich will aber nicht!“
„Warum denn nicht?“
„Das verstehst Du nicht!“
„Dann erkläre es mir einfach.“
„Nein!“
„Warum nicht?“
„Weil Du es nicht verstehst!“
„So weit waren wir gerade schon!“
Herrgott, Severus konnte sich manchmal wirklich aufführen wie ein Kleinkind. Aber von mir verlangen, dass ich ihm alles haarklein erzählen muss. Das war doch nicht fair!
„Mimi, hör zu, es würde Dir nicht gefallen...“
„Woher willst Du das denn wissen? Hör zu, Severus, ich bin es langsam leid, dass Du mir nie irgendetwas erzählst. Du hältst alles vor mir geheim und das nur, weil es mir vielleicht nicht passen könnte. Ich habe keine Lust mehr darauf, ständig betteln zu müssen, um nur die kleinsten Informationen aus Dir heraus zu bekommen. Ich bin Deine Freundin, verdammt noch mal und in einer Beziehung sollten für alle Beteiligten die gleichen Regeln gelten. Also entweder erzählst Du mir jetzt, warum Du Dich weigerst, mir dabei zu helfen, das Vampirgift zu untersuchen oder Du lässt es sein. Dann schwöre ich Dir aber, dass ich Dir nie wieder ein Wort erzählen werde!“
„Das ist nicht fair!“
„Ach nein? Ich sage Dir mal, was nicht fair ist, Severus Snape. Dass ich Dir jedes noch so kleine Detail über mich erzählen muss und Du schweigst wie ein Grab. DAS nenne ich nicht fair!“
„Ich will doch einfach nur alles über Dich wissen.“
„Glaubst Du etwa, es geht mir nicht genauso? Severus, ich will wirklich alles von Dir wissen. Jede noch so kleine Kleinigkeit. Aber Dir muss man ja alles aus der Nase ziehen. Weißt Du, manchmal komme ich mir wirklich total bescheuert vor, weil Du mich aus allem raus hältst. Bei Lilly...“
„Schluss jetzt!“
Eigentlich hatte ich ja sagen wollen, dass er bei Lilly doch auch kein Problem damit gehabt hatte, ihr alles zu erzählen. Warum also bei mir? Mit Lilly hatte er auch an einem Jugend-Wettbewerb für Zaubertränke mit gemacht und mit mir wollte er nicht einmal dieses bescheuerte Gift untersuchen. Wahrscheinlich war ich ihm einfach nur zu schlecht. Aber ich ließ mir von ihm nicht den Mund verbieten. Das hatten wir doch schon geklärt, oder etwa nicht?
„Du kannst mich nicht jedes Mal...“, setzte ich an, doch nun war es Severus, der mich unterbrach. Na vielen Dank auch.
„Nein, Mimi, ich will nichts mehr darüber hören“, meinte er aufbrausend. „Ich möchte diesen Scheiß einfach nicht machen.“
„Aber...“
„Kein Aber. Ich diskutiere darüber jetzt gar nicht mehr mit Dir. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder Du bist jetzt ein braves Mädchen (Bitte?) und kommst mit mir nach oben, wo ich Dich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen kann. Oder Du bleibst hier, setzt wieder einmal Deinen Sturkopf durch und wir verbringen den Tag getrennt. Die Entscheidung liegt bei Dir.“
Das war ja so was von gemein. Severus setzte Sex als Druckmittel ein, weil er wusste, dass ich normalerweise immer darauf ansprang. Diese miese, hinterhältige Fledermaus! Aber heute nicht. Nicht mit mir und nicht wenn ich von dieser herrlichen Nummer heute Morgen unter der Dusche noch vollends befriedigt war. Das kannst Du Dir ja so was von in die Haare schmieren. Ich bleibe hier und tue etwas für die Menschheit.
„Na bitte, fein“, meinte ich deshalb, verschränkte die Arme vor der Brust und wendete mich dem Buch zu, das ich aus der Bibliothek mit hier her gebracht hatte. „Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, Mister Snape!“
„W... WAS“, rief er aus.
Das war er von mir nicht gewohnt, denn normalerweise sprang ich immer darauf an, wenn er mit dem Schwänzchen wedelte.
„Du hast mich schon richtig verstanden. Ich wünsche Dir viel Spaß bei was auch immer.“
„Du schickst mich weg?“
„Sieht ganz so aus. Helfen willst Du mir ja nicht und ich möchte das hier aber machen. Also, was bleibt mir anderes übrig, als Dir einen schönen Tag alleine zu wünschen?“
„Aber was soll ich denn ohne Dich machen, Mimi?“
„Du kannst ja nach oben gehen und Dir einen von der Palme wedeln. Ist mir doch egal. Du wirst schon irgendetwas finden!“
Geschockt starrte er mich an, doch das interessierte mich nicht. Ich beugte mich wieder über das Buch in dem etwas über de Trennung der Elemente eines Giftes stand und versuchte verzweifelt, dieses Kauderwelsch zu verstehen. Konnten die das denn nicht einmal in verständlichen Worten schreiben? Was war so schwer daran? Es konnte doch nicht jeder Leser ein ausgebildeter Zaubertrankbrauer oder Alchimist sein. Also gut, versuchen wir es einfach.

Die analytische und präparative Trennung der einzelnen Bestandteile eines Giftes oder Trankes ist nicht nur komplex sondern auch äußerst schwierig. Die wesentlichen Trennungs- bzw. Anreicherungsverfahren wurden daher systematisch erstellt und ihre Grundlagen erörtert. Besonders wichtig und geeignet erscheinen derzeit diejenigen Arbeitsweisen, bei denen Unterschiede in der Stabilität niederer Oxydationsstufen oder mittlerer Hydrolysestufen ausgenutzt werden.

Bitte was? Wer sollte denn das verstehen? Keine alte Sau würde ich sagen. Gut okay, nur keine Panik. Gehen wir doch gleich einmal zu dem Absatz über die Trennung eines Giftes.

Die Trennung eines Giftes erfolgt in drei einzelnen Schritten. Geben sie zuerst den Stoff in einen unzerstörbaren Kessel, erhitzen sie es auf die in der Tabelle vorgegebene Temperatur und sprechen anschließend den Anorexia-Zauber. Nun folgt der schwierige Part: während das Gift immer weiter brodeln sollte, erscheinen einzelne Sphären, die von dem Brauer abgesaugt werden können, aber nur, wenn Sie in der richtigen Position zum Kessel stehen und in der richtigen Zusammensetzung und Reihenfolge entnommen werden. Die Bestandteile können nun separat gelagert werden und...

Meine Fresse, war das kompliziert. Was war die richtige Temperatur? Und was war dieses Anorexia-Dingsbums? Und wie sollte ich mich bitte hinstellen? Auf den Kopf vielleicht? HILFE!!!
Okay, versuchen wir es einfach. Ich nehme einfach die erste Phiole voll Vampirgift und gebe es in den Kessel. Kann ja schließlich nicht so schwer sein.
„STOP“, ertönte da auf einmal ein Schrei und ich ließ beinahe vor Schreck das Fläschchen fallen.
Ich sah auf und sah Severus immer noch neben mir stehen. Was wollte der denn noch hier? Hatte ich mich irgendwie unmissverständlich ausgedrückt? Sprach ich vielleicht Chinesisch, Japanisch oder Koboldogack?
„Was ist“, fragte ich daher giftig.
„Was treibst Du da, Mimi“, wollte er wissen.
„Na, ich wollte... Aber sag mal, was kümmert es Dich? Du hast doch eben gesagt, dass Du mir nicht helfen willst, also lass mich gefälligst mal in Ruhe machen.“
„Aber Du kannst doch nicht einfach das komplette Gift da rein schütten.“
„Das steht da aber!“
„Da steht sicher nicht, dass Du es komplett aufbrauchen sollst. Dazu reicht ein Tropfen.“
„Hör endlich auf Dich wie der große Meister aufzuführen. Du hast doch eh was besseres zu tun, wie Du gerade eben so schön gesagt hast...“
„Mimi, Dir wird noch der Kessel um die Ohren fliegen oder schlimmeres, wenn Du jetzt weiter machst. Außerdem hast Du eh keine Ahnung...“ Er seufzte. „Komm lass mich mal ran da.“
„Aber...“
„Kein Aber, Mimi.“
Er ging hinüber zu den Schränken, holte einen Kessel aus massivem Guss und ein Buch hervor und kam dann zu mir zurück an den Tisch. Und schon wieder ein Sinneswandel à la Severus Snape. Zuerst weigerte er sich, mir zu helfen und als ich dann schließlich alleine anfangen wollte, nahm er doch die Zügel in die Hand. Ich meine, was sollte das denn? Wie sollte ich denn damit umgehen? Das war doch wieder mal typisch Männer und ihr Ego.
Severus stellte den Kessel auf den Tisch und entflammte ein Feuer darunter. Dann nahm er eine Pipette zur Hand, zog einen Tropfen Vampirgift auf und tropfte ihn vorsichtig in den Topf. Dann schlug er das Buch auf.
„Was ist denn das“, rief ich erschrocken aus.
Das Buch war übervoll mit irgendwelchen Kritzeleien. Ich erkannte deutlich Severus Handschrift. War das etwa...
„Das ist mein Zaubertrankbuch“, erklärte er mir.
„Aber was hast Du denn damit angestellt? Du hast ja die ganzen Rezepturen verändert. Hast Du mir nicht gesagt, dass Regel Nummer 1 in der Zaubertrankkunde lautet: Halte Dich an das Rezept?“
„Ja, schon, aber man kann das Rezept verändern, wenn es dadurch einfacher und besser wird.“
„Darf ich mir denn das mal genauer anschauen?“
„Natürlich, mach nur.“
Ich nahm mir Severus' Ausgabe von „Zaubertränke für Fortgeschrittene" und begann, es durch zu blättern. Das war ja der Wahnsinn. Auf jeder Seite hatte er irgendwelche Änderungen vorgenommen. Da standen sogar irgendwelche Zaubersprüche am Seitenrand, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Levicorpus? Sectumsempra? Was sollte das sein?
„Hast Du das alles gemacht“, fragte ich meinen Schatz erstaunt. Er beugte sich gerade über das Buch, das ich aus der Bücherei mitgebracht hatte und studierte aufmerksam die darin enthaltene Gifttabelle.
„Ja, habe ich,“ gab er zur Antwort.
„Aber wie?“
„Ich hatte eben viel Zeit. Hör zu, Mimi, ich muss mich hier mal kurz konzentrieren, ja? Schau Dir einfach das Buch weiter an. Ich erkläre Dir später, was ich da genau mache.“
Na, so was habe ich ja gerne. Zuerst mir nicht helfen wollen und dann sich ganz urplötzlich so konzentrieren, dass man keine Zeit mehr für mich hatte. Aber okay, es sollte ja auch für mich gut sein, oder besser gesagt für Remus. Ich blätterte noch ein wenig durch das Buch und ich muss sagen, dass ich echt beeindruckt war. Severus schien wirklich ein Genie zu sein. Doch irgendwann hatte ich genug davon und wollte das Buch gerade schließen, als mir auf der ersten Seite etwas auffiel. „Dieses Buch gehört dem Halbblutprinzen“ stand da. Halbblutprinz? Was zur Hölle sollte denn das sein?
„Äh, Severus“, sagte ich deshalb vorsichtig.
Mein Schatz hatte gerade seinen Zauberstab gezogen und ließ ihn in kreisenden Bewegungen über dem Kessel gleiten. Er brabbelte irgendetwas unverständliches vor sich hin und so dauerte es eine Weile, bis er mir antwortete.
„Ja, Kleines?“
„Wer oder was ist der Halbblutprinz?“
PUFF. In dem Kessel war eine kleine Explosion zu hören und es stieg schwarzer Rauch daraus auf. Oh oh, war ich etwa daran Schuld? Na toll, jetzt schaffte ich es sogar schon, einen Trank kaputt zu machen, an dem ich im Moment gar nicht beteiligt war. Na super, Mimi. Klasse Leistung!
„Scheiße“, rief Severus laut auf.
„Entschuldige“, sagte ich schnell. „Ich wollte Dich nicht durcheinander bringen oder so.“
„Schon in Ordnung. Ich hätte besser aufpassen sollen. Na, dann versuchen wir es gleich noch einmal.“
„Bevor Du wieder anfängst... Beantwortest Du meine Frage?“
„Welche denn?“
„Na, wer dieser Halbblutprinz ist.“
„Das bin ich.“
„Das habe ich mir fast schon gedacht. Aber wieso nennst Du Dich denn so? Ist das eine Art Spitzname oder so?“
„So in der Art. Es ist ein Synonym, das ich anwende, wenn ich... na ja, meine Experimente und Entdeckungen irgendwo einschicke oder so. Ich stehe nicht gern im Mittelpunkt, das weißt Du.“
„Und wieso verwendest Du nicht einfach Deine Initialen? Das wäre doch schließlich am nächstliegendsten.“
„Ja schon, genau deswegen ja. Bei SS würde jeder irgendwann drauf kommen, dass es für Severus Snape steht. Vor allem hier in der Schule.“
„Und wie kommst Du da ausgerechnet auf Halbblutprinz?“
„Na ja, ich bin ein Halbblut und der Mädchenname meiner Mutter war Prince. Also habe ich einfach... das zusammen gesetzt. Außerdem finde ich, dass es ziemlich cool klingt.“
„Oder aufgeblasen.“
„Bitte?“
„Na ja, überleg doch mal, Severus. Das klingt so geschwollen. So auf die Art. 'Hallo, hier bin ich. Macht Platz für den Prinzen. Verbeugt euch, geht auf die Knie und küsst mir den A... Allerwertesten.'“
„Findest Du?“
„Ja. Also, sei mir nicht böse, aber das klingt ziemlich arrogant in meinen Ohren. Als wärst Du etwas besseres.“
„Na ja, ich bin ja auch etwas besseres. Zumindest in Zaubertränke.“
„Aber musst Du das denn jedem gleich unter die Nase reiben?“
„Du kannst das nicht sonderlich leiden, oder?“
„Ach, auch schon gemerkt? Immerhin bin ich in Frankreich aufgewachsen und da wimmelt es nur so von aufgeblasenen Idioten. Mein Vater ist auch so einer. Er hält sich ja für ach so klug und... Ist ja auch egal. Aber ich wollte nie einen Mann der auch so ist wie er.“
„Bin ich das denn?“
„In manchen Situationen... ja!“
„Zum Beispiel?“
„Na, Deine ewigen Bevormundungen. Und dieses ständige 'Mimi, tu dies nicht. Mimi, tu jenes nicht.' Ach und das Du mich aus allem raus hältst.“
„Das stimmt doch gar nicht...“
„Wieso durfte ich dann vorhin nicht das Gift in den Kessel tun?“
„Das habe ich Dir doch schon gesagt. Und jetzt sei bitte nicht sauer auf mich, okay?“
„Bin ich ja nicht. Ich will nur einfach auch was dazu beitragen. Ohne mich ständen wir jetzt immerhin nicht hier.“
„Ich weiß, mein Liebling. Also schön, machen wir es gemeinsam. Aber wir müssen extrem vorsichtig sein und dürfen das Gift nicht verschwenden. Immer nur ein Tropfen. Dann müssen wir es auf genau 217 Grad erhitzen. Es ist zwar nicht in diesem Verzeichnis aufgeführt, aber ich bin mir relativ sicher, dass das ungefähr hinkommt. Danach werde ich den Anorexia-Zauber sprechen. Der ist ziemlich kompliziert, aber ich glaube, dass ich das hin bekomme. Du darfst mich nur auf keinen Fall dabei stören, Mimi. Ich muss mich da wirklich konzentrieren.“
„Was ist denn dieses Ano-Dingsda?“
„Der Anorexia-Zauber trennt einen Zaubertrank in seine einzelnen Bestandteile, aber das ist noch nicht alles, denn man darf dabei nichts denken oder fühlen. Man muss sich nur auf die Substanz im Kessel konzentrieren und versuchen, seinen Geist mit ihr zu verbinden. Ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Auf jeden Fall schaffen diesen Zauber nur sehr wenige Zauberer. Die Ablenkung ist oft zu groß und viele verlieren auch schnell die Geduld. Es kann nämlich sein, dass man diesen Zauber mehrmals wiederholen muss. Du musst wissen, es gibt Substanzen oder Tränke, die über tausend Bestandteile haben.“
„So viele?“
Oh Gott, mir wird gleich schlecht! Auf was hatte ich mich da denn eingelassen?
„Natürlich. Ich glaube, das meiste, das man bisher entdeckt hat waren 1023 verschiedene Bestandteile beim Gift eines männlichen Basilisken.“
„Heilige Scheiße!“
„Na ja, Du musst Dir vorstellen, dass man teilweise die einzelnen Elemente wieder zerlegen kann. Nehmen wir beispielsweise an, dass in diesem Gift hier Mondwasser enthalten ist...“
„Ist es. Das wurde schon heraus gefunden.“
„Gut, auf jeden Fall besteht Mondwasser aus 46 verschiedenen Bestandteilen, die sich dann wieder...“
„Schon gut, schon gut, ich habe es kapiert. Oh Mann, ich hatte nicht gedacht, dass das ganze so kompliziert ist.“
„Was hast Du denn dann gedacht? Dass wir in einer Stunde fertig sind?“
„So ungefähr...“
„Tja, Mimi, das hätte ich Dir vorher sagen können. Das Vampirgift ist mit Sicherheit eines der komplexesten Gifte, die es gibt, da es die Macht hat, die DNS eines Menschen komplett zu verändern.“
„Na toll!“
„Deswegen wollte ich gar nicht erst damit anfangen.“
„Ha, das sagst Du doch jetzt einfach nur so. Ich weiß aber, dass da mehr dahinter steckt, Severus!“
„Was sollte denn dahinter stecken?“
„Sicher hat das mit Deiner Fehde mit James und Sirius zu tun. Aber...“
„Ach, was Du schon wieder denkst, Mimi!“
„Ich denke wahrscheinlich genau das richtige.“
„Nein, tust Du nicht!“
„Wollen wir wetten?“
„Das ist nicht fair!“
„Dann hast Du also gelogen?“
„Jein.“
„Was soll denn das jetzt wieder heißen?“
„Na ja, nicht nein und nicht ja.“
„Tolle Aussage, wirklich. Ich gratuliere Ihnen zu dieser Präzision, Mister Snape. Das hätte ich mir jetzt wirklich nicht selbst zusammen reimen können.“
„Bist Du jetzt etwa sauer auf mich?“
Darüber musste ich kurz nachdenken. Eigentlich war ich es nicht wirklich, ich war nur tierisch genervt davon, dass ich Severus alles aus der Nase ziehen musste. Das war einfach... vollkommen bescheuert!
„Ja“, sagte ich deshalb mit Nachdruck und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Gibt es irgendetwas, womit ich Dich wieder aufheitern kann?“
„Ja, die Wahrheit, Severus.“
„Aber...“
„Wieso willst Du es mir denn nicht sagen?“
„Es ist mir peinlich.“
„Peinlich?“
„Jaah. Schon ein wenig. Wahrscheinlich lachst Du mich aus, wenn Du das hörst.“
„Wieso sollte ich Dich denn auslachen?“
„Weil es irgendwie lächerlich ist.“
„Das kann ich nicht beurteilen, solange ich es nicht weiß.“
„Also schön. Es hat auch etwas mit Black und Potter zu tun. Die beiden haben mich so lange drangsaliert... Ständig haben sie sich neue Gemeinheiten einfallen lassen. Einmal zum Beispiel haben sie mir mitten in Verwandlung meine Unterhose in Brand gesetzt. Ganz zu schweigen von dem Vorfall nach der ZAG-Prüfung letzten Juni. Sie machen nur so eine Scheiße und deswegen will ich ihnen einfach nicht helfen.“
„Aber Du hilfst doch gar nicht ihnen, sondern Remus.“
„Lupin ist genauso wie sie!“
„Das stimmt doch überhaupt nicht. Remus ist ganz anders und das weißt...“
„Wieso stand er dann einfach nur daneben und hat zu geschaut, wie die beiden mich fertig machten? Wieso hat er nie einen Ton gesagt, als die beiden mich wieder und wieder gequält haben?“
Ich konnte Severus ja verstehen, aber hierbei ging es doch um so viel mehr. Es ging nicht nur darum, Remus zu helfen sondern so vielen Werwölfen da draußen, die sich jede Vollmondnacht in eine Bestie verwandelten. Begriff er das denn nicht? Außerdem verstand ich mittlerweile, warum Remus einfach nicht eingegriffen hatte. Ich hatte mich oft genug darüber mit ihm unterhalten.
„Na ja, weil es ihm vermutlich nicht anders ergeht wie Dir, mein Schatz“, erklärte ich deshalb.
„Was meinst Du damit, Mimi“, fragte Severus verwirrt.
„Überleg doch mal. Remus hat endlich Freunde gefunden, die er vorher wahrscheinlich niemals gehabt hat. Anders erging es Dir doch auch nicht. Du hattest nie Freunde, bis Du hier her gekommen bist und Avery, Nott und Mulciber kennen gelernt hast. Und seien wir mal ehrlich, bevor Du mit mir zusammen gekommen bist und ich Dich gezwungen habe, diese drei Arschlöcher in den Wind zu schießen, warst Du auch nicht gerade ein Engel. Ich möchte gar nicht wissen, was Du mit diesen Schwachköpfen so alles angestellt hast. Und bei Remus war das ganze vorher sicherlich noch viel schlimmer, weil er diese Krankheit hat.“
Darüber musste Severus kurz nachdenken. Er wusste, dass ich recht hatte und das passte ihm nicht so wirklich. Doch schließlich senkte er doch den Kopf.
„Das klingt ziemlich logisch, Mimi“, stimmte er mir zu.
„Das ist nicht nur logisch, sondern das ist einfach so“, meinte ich und berührte ihn am Arm. „Remus hatte nie Freunde bevor er nach Hogwarts gekommen ist, so wie Du. Aber ich kann Dich beruhigen. Wir tun das ganze nicht nur für ihn.“
„Nicht?“
„Nein. Ich meine, stell Dir mal vor, wenn wir es schaffen, die Inhaltsstoffe des Vampirgifts zu entschlüsseln und vielleicht noch eine Möglichkeit finden, das ganze künstlich her zu stellen. Was meinst Du, wie vielen Werwölfen wir dann helfen könnten, nicht den Kopf zu verlieren? Gegen diesen Fluch gibt es kein Heilmittel, das ist mir schon klar, aber vielleicht können wir ihnen ihre Situation ja erleichtern. Als ich mich mit Remus in seiner Wolfsgestalt unterhalten habe... da fand ich heraus, dass Arkon – so heißt der Wolf, der in Lupin wohnt – eigentlich ein ziemlich netter Kerl ist. Er fühlt sich ziemlich alleine, musst Du wissen. Eigentlich ist es ihm zuwider, andere Menschen anzugreifen, aber ihm bleibt keine Wahl. Es ist einfach ein Trieb, der ihn überkommt, sobald ein Mensch in der Nähe ist. Wenn wir es aber schaffen, dann könnten wir...“
„Schon gut, Kleines, Du brauchst nicht weiter zu reden. Ich glaube, ich verstehe es auch so. Du hast wirklich absolut recht. Ich werde in Zukunft versuchen, Lupin gegenüber ein wenig aufgeschlossener zu sein. Aber verlange bitte nicht, dass ich das auch gegenüber Potter und Black tue. Die beiden hasse ich einfach wie Hölle und Pest.“
„Das habe ich auch gar nicht gesagt, Severus. Ich verstehe Dich ja irgendie. Ich könnte das auch nicht. Aber vielleicht ist es einfach besser, die beiden zu ignorieren. Das klappt bei Dir ja auch immer."
„Du hast schon wieder recht. Also schön, Kleines, machen wir uns wieder an die Arbeit. Wir haben immerhin viel zu tun.“
Er hauchte mir noch ein Küsschen auf den Mund und gab dann den nächsten Tropfen des Giftes in den Kessel.


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