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Fanfiction

Harry Potter und die wilden Zauber - Detektivarbeit [Detective Work]

von Modrog_The_Maverick

Detektivarbeit [Detective Work]

Das Kobold-Verbindungsbüro war noch immer im 4. Stock des Ministeriums. Auf dem Weg legte sich Harry eine Strategie zurecht.
Der gefangene Kobold war bisher nicht einmal bereit gewesen, seine Identität offenzulegen. Er hatte allen wohlmeinenden Kommunikationsversuchen der Beamten auf der Basis der guten Zaube­rer-Kobold-Beziehungen widerstanden. Wenn man ihn nicht laufen lassen wollte, mussten nun wohlmöglich Wahrheitszauber oder -tränke zum Einsatz kommen. Das konnte nicht ohne Einbeziehung von Kobold-Autoritäten erfolgen. Harrys heutiger Versuch stellte somit die letzte Chance dar, Informationen ohne politische Einflussnahme zu erhalten.
Der Kobold saß zusammen mit dem Leiter des Büros, Egpert Mock­ridge, in einer kleinen Besprechungsecke. Vom Aussehen her unauffällig: klein, dunkelhäutig, mit großem Kopf und großen Füßen. Sein durchaus kluges Gesicht mit dem schwarzen Spitzbart war trotzig verkniffen. Harry vermisste unwillkürlich die rotgoldene Uniform der Gringotts-Clerks. Dieser hier trug einen einfachen dunkelgrauen Umhang, der seinen Körper weitgehend verbarg.
Den Gruß des Aurors nahm er regungslos entgegen. Als er aber die Narbe auf dessen Stirn sah, ging eine Bewegung über seine Züge.
Harry deutete auf zwei Bilder an Wand: „Kennen Sie diese Leute? Es handelt sich um DIRK CRESSWELL, den früheren Leiter dieses Büros, und um den Kobold GORNUK. Beide sind Seite an Seite im Krieg gegen VOLDEMORT gefallen!“
Er wartete, ob dieser Eröffnungszug eine Wirkung zeigte. Doch so einfach war der Kobold nicht zu knacken.
„Mein Name ist Harry Potter. Ich weiß, dass Sie mich erkannt haben. Dürften wir Ihren Namen erfahren?“
„Sie können mich GRIPGROD nennen.“ Immerhin eine Reaktion.
„Sind Sie Schatzsucher?“, ließ Harry einen Versuchsballon platzen.
Der Kobold wurde unter seiner dunklen Haut sichtbar bleich. „Wie kommen Sie darauf?“
„Ihr Name! Bedeutet das ,Grip-', dass Sie sich mit Griphook verbunden fühlen?“
Der merklich verunsicherte Gripgrod gab zu: „Er ist mein Bruder!“
„Dann wissen Sie vielleicht, dass er mir und meinen Freunden bei der Suche nach Voldemort's Horkruxen anfangs eine große Hilfe war, uns später aber schmählich verraten hat!“
„Das war seine Pflicht! Sie hatten nicht das Recht, in die Bank einzubrechen! Er musste außerdem das Schwert des großen Ragnuk retten, das uns die Zauberer gestohlen haben!“
„Diese Legende wird nicht einmal von allen Kobolden geglaubt! Tatsache ist, dass sein Verrat nicht Böses für uns hervorbrachte. Für Gringotts war es aber ein gewaltiger Imageverlust. Das große Loch, das der Drache in die Bank gesprengt hat, war wohl kaum zu übersehen.“
„Sie sind dafür nie zur Rechenschaft gezogen worden! Das ist ein großes Unrecht!“
„Auch die Kobolde haben unter dem Regime von Voldemort gelitten, wie der von Greifern getötete Gornuk. Wir standen damals im Kampf gegen den bösen Zauberer und hofften, Griphook hätte uns deswegen geholfen! Gringotts hat uns später auch hochoffiziell eingestanden, dass wir im Rahmen einer Notlage und ohne die Absicht der Bereicherung gehandelt haben. Sie haben uns offiziell verziehen. Wir stehen sogar noch in Geschäftsbeziehung!“
„Das ist für viele von uns unverständlich. Der Unnennbare oder Harry Potter - egal - das sind alles Zauberstabträger, die den Kobolden geschadet haben. Die die Vorherrschaft Eurer Rasse über meine gefestigt haben!“
Jetzt war Harry entsetzt. „Sie wollen Voldemort und mich doch nicht in einen Topf werfen?“
Heftig schleuderte der Kobold ihm entgegen: „Die kleinlichen Revierkämpfe der Oberzauberer interessieren uns nicht. Der Sieger wird die Kobolde weiter daran hindern, ihre Kräfte auszuweiten!“
„Und warum machen Sie mit Muggelschurken und Todessern gemeinsame Sache?“
„Die Unterdrückten werden sich immer verstehen und zusammen­halten!“
„Die Todesser waren die Parteigänger dessen, den Sie als den Unnennbaren bezeichnen. Sie haben auch Kobolde umgebracht!“
„Das ist unwesentlich! Heute sind sie Unterdrückte wie wir!“
Harry schüttelte den Kopf über so viel Engstirnigkeit. Die Aussagen passten aber zu dem, was er von Modrog gehört hatte. Er beschloss, das Verhör in diese Richtung zu lenken. „Werden Sie für Ihre Beteiligung an der Zauberstab-Vernichtung Ihren Lohn bekommen … von BODROG?“
Voller Entsetzen richtete sich der Kobold Gripgrod auf. Seine Augen weiteten sich, er zitterte am ganzen Körper. „Wo… woher …?“, stammelte er.

Egpert Mock­ridge begleitete Harry zum Minister. Voller Hochachtung für die Art und Weise, wie Harry den Kobold verhört hatte, setzte er sich mit dem Gehörten auseinander: „Ich habe seit den Zeiten meines Vaters Knutbert nicht mehr erlebt, wie ein Zauberer einen Kobold unter Wahrung aller angemessenen Höflichkeit so auseinander genommen hat.“
„Ist Harry ihm zu sehr auf die Zehen gestiegen?“, erkundigte sich Kingsley.
„Nein, ganz und gar nicht! Aber Mr. Potter, Sie wissen sehr viel über das Wesen der Kobolde. Beherrschen Sie Koboldogack? Ihre Kenntnisse über die Bedeutung seines Namens waren nach meinem Eindruck der Türöffner!“
„Nun, Kobaldogack beherrsche ich zwar nicht, aber ich verstehe die Mentalität. In den Gesprächen mit Griphook habe ich sehr viel gelernt. Das meiste habe ich aber kürzlich aus einem Treffen mit einem sehr speziellen Kobold gezogen.
Egpert, ich muss Sie bitte, das Folgende sehr vertraulich zu behandeln! Kennen Sie einen Historiker namens Modrog?“
„Ja, natürlich! Eine schillernde Gestalt.“ Der Leiter des Koboldverbindungsbüros sah überrascht auf. „Er macht mit seinen Aussagen von sich reden. Aktuell hat er für Gringotts die Geschichte des Gryffindor-Schwerts erforscht. Man munkelt, dass die Ergebnisse nicht nach den Erwartungen der Auftraggeber ausfallen.“
„Ja, seine Forschungen haben ergeben, dass der Waffenschmied, ein berühmter Kobold namens Ragnuk I., das Schwert ausdrücklich und gegen alle Bräuche nicht nur Gryffindor, sondern auch seinen würdigen Erben zur Verfügung stellte. Dadurch ist der Zauber des Alten Huts überhaupt erst möglich geworden. Deswegen konnten Neville und ich in Not überhaupt nur auf das Schwert zurückgreifen!“
„Ist der Historiker vertrauenswürdig?“, erkundigte sich Kingsley.
Egpert und Harry blickten sich an. Der Verbindungsmann überlegte: „Aus meiner Kenntnis heraus würde ich sagen: ja! Bei den Kobolden genießt er einen ungebrochenen Ruf der Unbestechlichkeit. Auch nicht eine seiner Forschungen ist bisher von Zauberer­historikern angezweifelt worden. Ich bin ihm allerdings niemals persönlich begegnet. Er ist sehr vorsichtig!“
„Er macht persönlich einen sehr angenehmen Eindruck“, bestätigte Harry. „Bill Weasley und ich haben versucht, seine Beweggründe herauszubekommen. Er befürchtet, dass es eine Verschwörung gibt, die sich zur Erreichung egoistischer Ziele der Kobolde und ihrer Unzufriedenheit bedient! Wohlgemerkt: keine Kobold-Verschwörung, sondern, wie er es ausdrückte, ,Schwarz gegen Weiß'!“
„Mr. Potter, Sie verwendeten eben einen Namen, der dem Kobold sehr zugesetzt hat. Den habe ich noch nie gehört!“
„Bodrog? Der Koboldhistoriker hat erklärt, dass es sich dabei um eine Schreckgestalt, einen Dämon handelt, wie vielleicht Mordred für uns. Er soll aber das Leitmotiv der Verschwörung sein.“ Harry zögerte einen Moment und blickte Kingsley an. Der nickte aufmunternd.
„In seiner Verblüffung, dass wir den Namen ,Bodrog' kannten, hat er sich verraten: Er und seine Verbündeten sind die Verursacher der Stabseuche!“

Als Harry in sein Büro zurückkam, fand er dort die Vernehmungsprotokolle der Gefangenen des Hauptraums in Spinners End. Der erste Eindruck hatte sich bestätigt: Es handelte sich wirklich ausschließlich um kriminelle Schlägertypen der Muggelwelt. Aber alle waren in groben Zügen mit der Existenz und den Verhältnissen der magischen Welt vertraut. Sie verwendeten unter sich den Spitznamen ,Silly Staffer' für die Zauberer. Offenbar hatten sie keine hohe Meinung von deren Mut und Intelligenz. Im Großen und Ganzen hatte sich ein Bild der Hierarchien der Ver­schwörer­gruppe herauskristallisiert. Die Banditen fühlten sich nicht den im Haus anwesenden vier Zaubereren und Hexen unterstellt. Der Kobold war für sie wohl nur fremd. Sie gehorchten mit Respekt ausschließlich einer Persönlichkeit der Muggel­welt, die sie ,Boss' nannten. Bisher hatte keiner den Boss zaubern gesehen.
Harry dachte sofort an die Person, die Ollivander verhört hatte, und die dieser mit Voldemort verwechselte. Der Bericht endete mit dem Vorschlag, die Gedächtnisse der Schurken zu verändern und sie möglichst schnell dem Premierminister der Muggel zu übergeben.

Seamus, der die Verhöre geleitet hatte, kam in diesem Moment in Harrys Büro. Stolz schwenkte er eine beinahe fotorealistische Zeichnung eines Mannes in einem Geschäftsanzug der Muggel.
„Das haben wir noch aus den Kerlen herausgekriegt! Unsere neue Auror-Azubine Melissa ist ein echtes Talent. Sie ist eine Art Legilimentorin und kann Bilder empfangen, die sich in den Köpfen der Verhörten festgesetzt haben. In unserem Fall trugen alle starke Eindrücke ihres Bosses in sich, die sie während des Verhörs unbewusst ausgesendet haben. Und das Beste ist, dass Melissa diese Eindrücke dann auch noch zu Pergament bringen kann! Diese Zeichnung hier zeigt ganz sicher den Boss!“
Harry schaute sich das Bild sehr genau an. Es stellte einen gut aussehenden Mann mittleren Alters mit scharfen Gesichtszügen und grau durchsetzten Haaren dar. Willenskraft und Intelligenz schienen aus den blitzenden Augen zu strömen.
Autsch! Das Bild setzte in Harry einen Erkennungsprozess in Gang. Er kannte diesen Mann! Aber woher? Vage erinnerte er sich in diesem Zusammenhang an das Steinbecken des Denkariums. Der Mann musste ihm in einer Erinnerung begegnet sein.

Am späteren Nachmittag wurde Harry dann zum Verhör des Tod­­essers Mulciber und seiner drei Komplizen gerufen. Auf Anordnung des Ministers war Veritaserum eingesetzt worden.
„Sind Sie Victor Mulciber, der Sohn von Thornton Mulciber?“, begann Harry das Verhör.
„Ja, das bin ich“, antwortete der benommene Todesser mit monotoner Stimme.
„Waren Sie Anhänger des Dunklen Lords?“
„Ja. Der Dunkle Lord war mein Meister.“
„Hatten Sie das Mal der Todesser?“
„Ja. Ich hatte das Mal.“
„Waren Sie vor 20 Jahren am Ãœberfall auf die Hogwarts-Schule beteiligt?“
„Ja. Ich war am Ãœberfall beteiligt.“
„Haben Sie dabei Zauberer oder Schüler geschädigt oder getötet, wohlmöglich unter Anwendung ,Unverzeihlicher Flüche'?“
„Ja. Ich habe im Kampf Zauberer verletzt oder getötet.“
„Wie viele?“
„Ich habe die Opfer nicht gezählt und überprüft.“
Harry hielt inne. Die Identität und die Gesinnung des Verhörten waren jetzt zweifelsfrei geklärt. Das Gehörte würde allemal für eine Verurteilung, wahrscheinlich nach Askaban, ausreichen. Diese Geständnisse waren aber leicht zu erhalten gewesen, da er schon wusste, was er fragen sollte. Jetzt würde er sicheres Gebiet verlassen müssen. Da der Befragte in seinem Zustand keine Initiative zeigen konnte, musste er die richtigen Fragen stellen.
„Haben Sie noch Kontakt zur Familie Malfoy?“
Behutsam näherte sich Harry den aktuellen Problemen. Es war eine zähe Angelegenheit, die über Stunden ging. Sie bestätigte aber einige Vermutungen.
Mulciber konnte in der Schlacht entkommen und war danach untergetaucht, wie andere Tod­esser oder deren Anhänger auch. In den folgenden Säuberungsaktionen spürte das Ministerium nach und nach die gefährlichsten Gegner auf. Der letzte aus der bekannten direkten Gefolgschaft Volde­morts war tatsächlich dieser Mulciber. Er hatte sich über mindestens 15 Jahre im Ausland aufgehalten, zuerst Irland, dann Brasilien und zuletzt Neuseeland.
Nachdem er vor einigen Jahren zurückkehrte, musste er feststellen, dass die Todesser-Organisation komplett zerschlagen war. Er versuchte über die Malfoys wieder Fuß zu fassen. Aber dort fand er keine Unterstützung. Durch die Erlebnisse in Hogwarts und die nachfolgenden Bestrafungen hatten die sich eine starke Zurückhaltung auferlegt, wenn man nicht sogar von einer Läuterung reden wollte. Der Rückkehrer hatte das aber nicht auf sich beruhen lassen. Er war über mehrere Jahre ein wahrer Plagegeist gewesen und hatte sich Unterkunft und Geld erpresst. Das erklärte zwanglos die Bereitschaft Draco Mal­foys, sich als Informant zur Verfügung zu stellen.
Irgendwann in dieser Zeit war Mulciber ausgerechnet von einem Kobold angeworben worden. Es war nicht der jetzt Gefangengenommene, sondern ein älterer. Harry dachte an Hagrids Geschichte und seine neue Bekanntschaft Modrog und versuchte, eine Beschreibung herauszubekommen. Mit viel Interpretation könnte der Kobold einen rötlichen Bart gehabt haben.
Auf jeden Fall war der Todesser so als Kontaktmann für die Magische Welt in die potentielle Verschwörer-Gruppe aufgenommen worden.
Die beiden Hexen und der andere Zauberer, die in Spinner's End ergriffen wurden, waren ,Nokturn-Re­kru­tie­rungen' - also zwielichtige Gestalten ohne rassistischen Hintergrund.
Mit deutlichem Widerwillen hatte Mulciber die Muggel­schurken über die magische Welt schlau gemacht und sie dabei ganz sicher mit Namen wie ,Schlammblut' und Schlimmeres tituliert. Sein Respekt vor dem ,Boss' war von Angst geprägt. Auf intensives Nachfragen reagierte er wie ein Opfer von Gedächtniszaubern: keine Antworten, aber schwere Krämpfe und Schwitz­anfälle. Hier hätte nur noch ein starker Legilimentor tiefer vordringen können, mit wahrscheinlich schlimmen Folgen für den Verhörten.
Moment! Hatte sich nicht gerade eine Anwärterin bei der Befragung der Muggel bewährt? Harry ließ die junge Melissa kommen und setzte die Befragung fort. Wieder leistete Mulciber erbitterten Widerstand. Dennoch bildeten sich offenbar in seinem Geist genügend Bilder, die Melissa empfangen und zeichnen konnte. Nach einer weiteren Stunde wirkten sowohl Medium als auch Befragter so erschöpft, dass Harry eingriff und die beiden trennte. Die Wirkung der Wahrheitstränke ließ auch allmählich nach, so dass das Verhör beendet werden musste.
Seamus begleitete Melissa in Harry Büro. Er stolzierte wie ein Brautvater, der seine schöne Tochter präsentiert. Harry verkniff sich ein Grinsen und wandte sich der Anwärterin zu: „Haben Sie sich ein wenig erholt, Melissa?“
„Ja, kein Problem, Mr. Potter“, antwortete sie, einen Stoß Pergament schwenkend.
„Nennen Sie mich bitte ruhig Harry! Ihr Nachname ist Fortescue? Sind Sie mit Florean verwandt?“
„Das war mein Onkel, aber ich habe ihn nie kennengelernt.“
„Ja, er ist auf tragische Weise verschwunden, vermutlich durch Voldemort ermordet. Ich mochte ihn sehr. Gerne hätte ich sein Schicksal aufgeklärt!“
„Mein Vater hat auch viel geforscht, hat aber nie etwas herausbekommen können“, beendete Melissa die Rückblende. Mit Feuereifer und etwas roten Wangen wedelte sie noch einmal nachdrücklich mit ihren Zeichnungen.
Harry tat ihr den Gefallen und forderte sie auf: „Dann zeigen Sie uns einmal, was Sie beim Verhör aufnehmen konnten!“
Sie breitete sechs gelungene Bilder auf dem Schreibtisch aus.
- Auf dem ersten auf der linken Seite war ein sichtlich gealterter, in einem Lehn­­stuhl sitzender Lucius Malfoy zu sehen, mit unmissverständlich ablehnender Mimik und Gestik.
„Mulciber scheint wirklich kein großes Entgegenkommen unter Todesser-Freunden gefunden zu haben!“, kommentierte Harry.
- Dann gab es die Darstellung eines düsteren Ortes mit Feuern, vielleicht in Steinkreisen? Es ließen sich Beobachter-Gruppen erahnen - mit weiten Umhängen und großen Köpfen.
Seamus schauderte und sah unwillkürlich nach oben und zog den Kopf ein: „Das kenne ich doch - auch wenn ich mich dort sehr schnell schlafengelegt habe! Aber die Figuren: Sind das Kobolde?“
„Könnte sein!“, nickte Harry.
- Das dritte Bild war sehr ungewöhnlich. In hellem Licht waren Metallflächen und -armaturen zu sehen, dazu Kästen mit vielen Knöpfen und Glasapparaturen. Harry fühlte sich einerseits an Dumbledores seltsame Instrumentensammlung erinnert, andererseits regte sich ein Déjà-vu aus seiner Muggel­vergangenheit - Krankenhaus vielleicht oder Arztpraxis. Auf einem glatten Tisch lag ein Papier der Muggelwelt. Man konnte gerade noch den Eindruck einer fettgedruckten Ãœberschrift sehen. Das musste er unbedingt Hermine zeigen! Die Ränder des Bildes waren irgendwie zackelig. Als wenn Tentakel oder gar verkrümmte Hände nach etwas greifen würden.
Melissa kommentierte: „Hier muss er sich gegruselt haben. Diese Tentakel sind nicht real, sondern Sinnbild für seine Verfassung!“
„Moment mal“, unterbrach Seamus, „das Pergament kenne ich. Das lag in Spinners End in einem der Regale. Das müsste sichergestellt worden sein.“
„Da würde ich gerne mal einen Blick darauf werfen“, antwortete Harry.
- Auf der anderen Tischseite lag das bekannte Bild von dem Mann im Muggelanzug, dem Boss! Die Perspektive war aber irgendwie verzerrt. Der Dargestellte wurde überhöht und wirkte beinahe dämonisch. Harry erinnerte sich gut an das Verhör und fragte: „Melissa, haben Sie seine Angst vor dem Boss gespürt?“
„Mehr als Angst, geradezu Panik mit der Erinnerung an heftige Schmerzen. Cruciato oder so etwas?“
- Seamus deutete jetzt auf eine Darstellung einer Reihe von stehenden und ernsten, ja beinahe würdevollen Zauberern, gemeinsam auf ein Pergament starrend. Im Hintergrund Gegenstände, die sicher schwarzmagischer Natur waren. An der Wand gab es eindeutig die Abbildung einer Schlange, die sich um einen Totenschädel wand.
„Ein Tribunal?“
Melissa schauderte: „Das war irgendwie eklig! Aber in Mulcibers Vorstellung befriedigend und angemessen!“
- Das letzte Bild barg für Harry endgültig eine Ãœberraschung. Es stellte einen Jungen im Alter von vielleicht 16 Jahren dar, schlank, dunkelhaarig und sehr ernst blickend. Die Ähnlichkeit zum Boss war aber unverkennbar! Er trug sichtlich Kleidung der Magier­welt, ohne jedoch einen Zauberstab oder anderes magisches Zubehör zu zeigen.
Harry hatte dieses Jungen schon einmal gesehen!

Vor ungefähr einem Jahr wurde die Aurorenzentrale auf einige Todesfälle aufmerksam, die innerhalb weniger Wochen ausgerechnet in der Zauberwelt bekannte Squibs betrafen. Es waren ausnahmslos Unglücke, die eigentlich nur durch die Häufung Aufmerksamkeit erregten.
Harry war persönlich betroffen. Eines der Opfer war nämlich der vielgehasste (und doch vertraute) Hausmeister von Hogwarts, Argus Filch, gewesen. Ein anderes war seine alte Babysitterin Arabella Figg.
So musste er erstmalig in seinem Leben aus beruflichen Gründen nach Hogwarts, um dort zu ermitteln. Filch war bei Reparaturarbeiten an einem der Giebel abgestürzt und aus mindestens zehn Metern Höhe auf dem gepflasterten Hof gelandet. Seine (immer noch heimliche) Freundin, die reizbare Bibliothekarin Madam Pince, hatte unter Tränen ausgesagt, dass er sie informiert hätte, wenn er so etwas Gefährliches plante. Für sie war klar, dass ein Schüler durch Gedankenlosigkeit oder gar Böswilligkeit die Schuld trüge. Tatsache war, dass einfachste Sicherheitsmaßnahmen nach Muggelart oder die Anwesenheit eines guten Zauberers den Unfall vermieden hätten. Es konnten aber keinerlei Anzeichen für Fremdverschulden gefunden werden, so dass Harry den Fall mit einem schlechten Gefühl zu den Akten legen musste.
Bei diesem Besuch Hogwarts hatte Harry die Gelegenheit genutzt, mit Erlaubnis der Schulleiterin Madam Sprout mit dem Porträt von Dumbledore über Arabella zu reden. So erfuhr er von der Existenz einer Gedächtniskonserve, die er dann im Denkarium nacherlebte. Bei der Aufklärung der beiden damaligen Fälle hatte sie ihm nicht geholfen. Aber jetzt half sie ihm, den Jungen zu identifizieren, der offenbar zum Boss geworden war: ER MUSSTE DER NOTT SEIN, der sich als ,Reinblüter-Squib' bezeichnet hatte, ein Enkel oder Urenkel des alten Reinblüter-Pabsts Can­tan­kerus Nott. Vielleicht auch ein Bruder des Theodore Nott, den er als stillen Slytherin mit einem etwas hasenähnlichen Aussehen in Erinnerung hatte.
Kingsley hörte sich interessiert die Zusammenfassung des ereignisreichen Tages der Auroren an, als Hermine in der Tür erschien. „Oh, Hermine, komm' rein. Kommst Du zufällig vorbei?“
„Nein, ich habe Harry gesucht. Er wollte mich etwas fragen.“
„Ja, wunderbar, Hermine!“ Harry freute sich. „Ich brauche Deine Hilfe bei der Klärung eines Punktes, der vielleicht mit Muggeln zu tun hat. Schau Dir bitte einmal dieses Bild an!“ Er zeigt ihr die Zeichnung mit den Instrumenten.
„Ein Labor!“ sagte Hermine ohne zu zögern. „Meine Eltern haben so etwas in ihrer Zahnarztpraxis. Dort arbeiten Muggel wissenschaftlich!“
„Was heißt das?“
„Weißt Du“, erklärte sie, „da die Muggel nicht zaubern können, brauchen sie sehr schlaue Leute, die Kniffe finden für die Verbesserung der Lebensumstände! Das sind Ingenieure und Wissenschaftler. Denke an unseren Stammtisch im Tropfenden Kessel! Da haben wir auch über solche gesprochen - Biologen, Chemiker, Gentechniker. Ich habe da schon gesagt, dass wir meine Eltern oder den Premierminister fragen müssen.“
„Moment!“, Kingsley war offensichtlich nicht ganz einverstanden.
Aber Harry hatte noch eine Frage: “Hermine, schau bitte einmal hier! Siehst Du diesen Bildausschnitt mit einem Pergament mit fetten Titeln. Was ist das?“
„Das ist ein Ausschnitt aus einer Zeitschrift. Sieht für mich nach einer Muggel-Fachzeitschrift aus. Mein Vater hatte welche abonniert.“
„Abonniert?“
„Bestellt! Er bekam sie einmal im Monat. Aber ich kann auf der Zeichnung nicht lesen, worum es geht.“
„Da weiß ich Abhilfe. Schau einmal hier: Das haben die Auroren bei der Durchsuchung von Snapes Haus in Spinners End sichergestellt.“ Er reicht ihr ein Stück Papier, das sie sofort eifrig studierte.

Cellulase-Gen: Ancient Origin of Glycosyl Hydrolase Family 9 Cellulase Genes

Angus Davison*† and Mark Blaxter*

*Institute of Evolutionary Biology, School of Biological Sciences, University of Edinburgh, Edinburgh, United Kingdom; and †Institute of Genetics, University of Nottingham, Nottingham, United Kingdom

Accepted January 31, 2005.

Abstract

While it is widely accepted that most animals (Metazoa) do not have endogenous cellulases, relying instead on intestinal symbionts for cellulose digestion, the glycosyl hydrolase family 9 (GHF9) cellulases found in the genomes of termites, abalone, and sea squirts could be an exception...

„Das ist wirklich eine wissenschaftliche Publikation, geschrieben von zwei Biologen. Die arbeiten für Universitäten, die bei den Muggeln so bekannt sind wie vielleicht Hogwarts bei den Zauberern.“
„Und was soll das jetzt bedeuten?“, Harry schüttelte sich bei der Lektüre, während Kingsley wissend nickte. Ähnliches hatte er in seiner Rolle als Leibwächter des Muggelministers schon zu sehen bekommen.

Hermine zumindest hatte keine Zweifel: „DARIN STEHT, DASS TERMITEN UND SEEGURKEN HOLZ ZERFRESSEN KÖNNEN!“


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Zitat
Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
Alfonso Cuarón über den dritten Harry-Potter-Film