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Fanfiction

Konträre Bände - Butterbier, Chips und schlaflose Nächte

von -LaLu_Potter-

@hela: Freut mich, dass Judith dir gefällt! Leider ist sie momentan noch viiiel zu kurz gekommen, aber wir sind ja auch noch keinen Monat in Hogwarts ;) Hmm…ob du da richtig liegst, möchte ich noch nicht verraten. Treten sie momentan zusammen auf ist das eher „zweckmäßig“, weil ihre besten Freunde nun mal „zusammen wohnen“. Ich weiß auch nicht, ob Sirius sich überhaupt länger binden kann. Aber ich denke, dass wir das im Laufe der Zeit herausfinden.

So, jetzt aber viel Spaß mit dem Kapitel!

Zwei Wochen später hatten Lily und James die Planungen für den Halloweenball abgeschlossen. Jedenfalls wenn man die Tatsache mit dem Eröffnungstanz außer Acht lies. Weder Lily noch James hatte ein Wort darüber verloren. Genau genommen hatten die beiden seither kaum miteinander gesprochen. Es ging immer nur um den Ball. Sie besprachen die Rollen der Vertrauensschüler und die der Schüler der Gastschulen sowie den generellen Ablauf des Balles, die Dekoration, Musik, Getränke kurzum: Sie planten und planten, bis alles bis aufs kleinste Detail durchorganisiert war. James hatte sogar eine Liste mit Liedern erstellt, die auf jeden Fall gespielt werden sollten, während Lily es sich nicht hatte nehmen lassen, selbst die Dekoration für die Theken zu entwerfen. Lily verfasste gerade einen Aushang, als eine Eule mit ihrem Schnabel vor die Fensterscheibe des Schulsprecherbüros klopfte. Scheinbar hatte sie es nicht zum Frühstück geschafft und war deshalb direkt an das Fenster des Büros geflogen. James öffnete es und nahm der Eule den Brief ab.
„Der ist für dich“, sagte er und legte Lily den Brief auf den Schreibtisch. Sie war etwas verwirrt, da ihre Eltern ihr eher seltener Brief schickten und als sie die Schrift auf dem Umschlag erkannte, ließ sie ihn unbemerkt in ihrer Schublade verschwinden. James fragte auch gar nicht weiter und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.
„Fertig!“ Lily las sich selbst erst noch einmal den Aushang durch, bevor sie ihn James zuschob.

HALLOWEENBALL

Am 31. Oktober diesen Jahres findet in der Großen Halle ein Halloweenball statt. Hierzu werden auch Schüler aus den ausländischen Schule Beauxbatons und Durmstrang eingeladen. Der Ball beginnt um 20 Uhr nach dem Abendessen. Alle Schüler ab der vierten Jahrgangsstufe sind hierzu herzlich eingeladen. Natürlich dürfen auch Schüler aus den unteren Jahrgängen mitgebracht werden. Es wird außerdem einen Kostümwettbewerb geben, allerdings besteht keine Kostümpflicht.
Die Schulleitung sowie die Schulsprecher und die Vertrauensschüler freuen sich auf euch!



James sah von dem Pergament auf und nickte. „Gut, dann können wir den Vertrauensschülern später die Kopien geben.“ In diesem Moment, als er Lily in die Augen sah, überkam ihm der Drang danach, sie zu fragen, ob sie nicht nur für den Eröffnungstanz, sondern ganz mit ihm zum Ball gehen würde. Doch er fand den Mut dazu nicht. Zum einen war da die Angst vor einer Zurückweisung und zum anderen die Tatsache, dass er immer noch nicht genau wusste, ob Lily nicht doch schon vergeben war. In den letzten zwei Wochen war es immer so gewesen. Immer, wenn er Lily hatte fragen wollen, verließ ihn der Mut. Keiner der beiden hatte dem anderen gegenüber nochmal den Moment bei den Rundgängen erwähnt und mittlerweile kam es James fast so vor, als habe er sie bedrängt. Sirius war es, der James dann immer dazu brachte, nicht durchzudrehen. („Mann Prongs“, sagte er immer „Wenn du die Geschichte jetzt schon wieder anders erzählst, dann geh‘ ich zu Evans und frage sie selbst, wie es denn nun wirklich war.“)
James verdrängte die verwirrenden Gedanken aus seinem Kopf, stand auf und streckte sich. „Ich muss zum Quidditchtraining. Würdest du den Vertrauensschülern dann gleich beim Abendessen die Aushänge und die Briefe mit ihren Aufgaben für den Ball geben?“, fragte James. Lily nickte nur, wünschte ihm viel Spaß und wartete, bis er den Raum verlassen hatte. Dann holte sie aus ihrer Schreibtischschublade ein kleines Kästchen hervor, das sie vor ihrer Abreise von ihrer Mutter bekommen hatte. Lily vermutete, dass es sich um ein Schmuckkästchen handelte. Das Problem war nur, dass sich das Ding einfach nicht öffnen ließ. Zunächst hatte sie geglaubt, dass ihre Mutter lediglich vergessen hatte, ihr den Schlüssel zu geben. Deshalb hatte Lily mit verschiedenen Zaubern versucht, die Kiste zu öffnen, doch egal was sie versuchte, nichts half. Mittlerweile war sie ratlos und starrte die Kiste immer öfter einfach nur lange an. Ihr fiel aber kein Zauber mehr ein. Sie hatte ihrer Mutter bereits geschrieben und vermutete, dass in dem Brief, den sie heute bekommen hatte, eine Antwort enthalten war, jedoch verhinderte die Handschrift auf dem Umschlag, dass Lily ihn sofort öffnete. Stattdessen stellte sie die Kiste wieder zu ihrem Brief in die Schreibtischschublade, traf sich im Gemeinschaftsraum mit Alice und ging hinunter zum Abendessen.

„Ah, Lily! Mir fällt da noch was ein!“, rief Alice mit einem verstohlenen Blick auf Remus, Sirius und Peter, die nur wenige Meter von ihnen entfernt saßen. „Ich soll dir von Judith sagen, dass Potter wohl glaubt, du hättest was mit Benjy Fenwick am Laufen.“, erklärte sie ihrer Freundin flüsternd. Lily verschluckte sich an ihrem Essen.
„Was?“, hustete die junge Hexe ungläubig. „Wie kommt er denn da drauf?“ Lily versuchte so unbeteiligt, wie möglich zu klingen, doch Alice schmunzelte, sagten die Worte ihrer Freundin doch so viel mehr, als sie beabsichtigt hatte, zu sagen.
„Black hat Judith danach gefragt, keine Ahnung warum. Jedenfalls hat Judith die Sache nicht ganz aufgeklärt und lieber für noch mehr Verwirrung gesorgt.“, ratterte Alice herunter, doch als Lilys Blick ihr zu Verstehen gab, dass sie die Aktion nicht nachvollziehen konnte, fügte sie hinzu: „Naja, Judith war der Meinung, Potter bräuchte eine…nennen wir es mal ‚Bremse‘. Einen kleinen Dämpfer für seinen Optimismus – und sein Ego.“ Lily lachte beim Gedanken an ihre Freundin laut auf. Das war mal wieder typisch für Judith. Lily nahm sich noch ein Toast und lächelte Alice schief an, während sie nebenbei sagte: „Na, dann lassen wir Potter doch auch erst mal in dem Glauben und warten ab, was passiert.“
„Ich weiß nicht, Lily. Meinst du nicht, dass das Probleme geben könnte?“, fragte Alice besorgt, doch Lily zuckte nur mit den Schultern. „Ach Quatsch“, sagte sie „Wir können ja immer noch die Notbremse ziehen und alles auflösen.“ Die Mädchen beendeten ihr Essen und setzten sich anschließend in den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher, um auf Judith zu warten, die zurzeit ja immer noch beim Quidditchtraining war.

Kurze Zeit später hatten Alice und Lily sich im Gemeinschaftsraum der Schulsprecher zwei Tassen Tee herauf beschworen und es sich auf den Sofas gemütlich gemacht, als die Tür aufging und James herein kam. Seine Laune schien außerordentlich schlecht zu sein, denn er nickte den beiden Mädchen auf dem Sofa nur kurz zu und verschwand sofort ins Badezimmer. Lily sah mit großen Augen zu Alice und fing an zu kichern, während Alice dem jungen Schulsprecher nachdenklich hinterher sah.
„Oh man, wenn Frank auch so drauf ist, dann schleiche ich mich nachher doch nicht mehr in den Jungenschlafsaal“, sagte sie, als sei es das normalste auf der Welt, sich einfach in die Schlafsäle anderer Leute zu stehlen.
„Alice!“, rief Lily erstaunt, doch ihre Freundin widmete sich schlicht ihrer Tasse Tee, als sie achselzuckend meinte: „Ach Lily, was glaubst du denn was die anderen alle machen? Mir tun nur die Leid, die nicht im selben Haus sind.“ Alice Stimme klang mitfühlend, doch Lily giggelte nur. „Die treffen sich an den Wochenenden in den leeren Klassenräumen und gehen Potter und mir auf die Nerven, weil wir für unsere Rundgänge deshalb Stunden brauchen.“
Alice und Lily lachten noch, als Judith, frisch geduscht, die Schulsprecherräume betrat und sich müde und kaputt auf den gemütlichen Sessel fallen ließ.
„Das Training war wohl nicht allzu erfolgreich?“, fragte Lily interessiert. Judith öffnete müde ihre Augen und sah ihre Freundin argwöhnisch an. „Seit wann interessierst du dich denn für Quidditch?“, fragte sie und blickte misstrauisch zu Alice. Fast im selben Moment kam James aus dem Badezimmer und verschwand, ohne ein weiteres Wort in sein Zimmer. Die drei Mädchen blickten ihm hinterher als Lily sich im Sofa zurück lehnte und entspannt antwortete: „Seit ich die Launen unseres Quidditchstars ertragen muss, wenn es nicht gut gelaufen ist.“ Wissend hob Judith eine Augenbraue. „Ja klar“, sagte sie, „und sonst ist da nichts?“ Sie wollte Lily aus der Reserve locken und eine Antwort von ihr bekommen, doch die blieb ihr verwehrt. „Judith! Was soll das denn heißen?“, fragte Lily, doch es war Alice, die ihr antwortete. „Das soll heißen, dass es zwischen dir und Potter in letzter Zeit auffällig ruhig geworden ist.“, erklärte sie. Lily sah von Alice zu Judith, bevor sie anfing, zu lachen. „Zwischen mir und Potter“, sagte sie und ihre Freundinnen wurden hellhörig, „war und ist absolut nichts auffällig!“
„Ja klar, Lily…“, wollte Alice weiter nachhaken, doch Judith unterbrach sie. Sie streckte sich und so beiläufig wie möglich sagte sie: „Ich bin müde. Alice, kommst du mit?“ Die beiden Mädchen verabschiedeten sich von ihrer Freundin und verließen die Schulsprecherräume. Lily ging noch einmal zu ihrem Schreibtisch. Jetzt, da der Tag fast vorbei war, konnte sie sich nicht mehr selbst davon abhalten, den Brief vom Nachmittag zu öffnen und nahm ihn deshalb mit in ihre Schlafzimmer. Als sie ihn jedoch öffnete und überflog, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Der Brief enthielt keine Antwort ihrer Mutter. Jedenfalls nicht direkt. Petunia hatte die Gelegenheit genutzt und neben der Antwort („Du dusseliges Ding, wenn Mutter gewusst hätte, wie man die Schachtel öffnet, hätte sie sie bestimmt nicht dir mit gegeben.“) auch reihenweise Beleidigungen im Text untergebracht, die sie Lily an den Kopf warf. Außerdem eine Warnung, dass Lily, wenn sie das nächste Mal die Frechheit besitze, eine Eule in die ruhige Wohngegend zu schicken, lieber mal überlegen solle, wie das auf Petunias neuen Freund wirken könne („Ich habe nämlich keine Lust, dass so ein toller Mann nur wegen einer abnormalen Verrückten, die sich meine Schwester nennt, mit mir Schluss macht.“). Ganz am Ende kam dann der schlimmste Satz: „Ach ja, die Mutter von deinem Snape ist wohl in ihrer lumpigen Bude tot aufgefunden worden. Mysteriöse Umstände – natürlich.“ Lily hatte gar nicht realisiert, dass sie weinte, bis eine Träne auf das Papier fiel und die Tinte, mit der die schmerzenden Sätze geschrieben worden waren, verschmierte. Hastig wischte sie sich über ihr Gesicht und entschloss sich, das zu tun, was sie immer tat, wenn sie wegen Petunia und ihrer Abneigung gegen sie nicht schlafen konnte. Lily ging zu ihrem Schrank, griff sich einen kleinen Korb und füllte ihn mit einer Tüte Muggelchips und ein paar Flaschen Butterbier. Danach zog sie sich ihren Morgenmantel an und verließ die Schulsprecherräume. Sie war überglücklich, als sie von einer bekannten Stimme begrüßt wurde, sobald sie die Tür zum Gemeinschaftsraum öffnete.
„Da bist du ja. Ich dachte schon, dass du gar nicht mehr auftauchst!“


Unterdessen saß jemand in seinem Himmelbett und starrte die Stelle einer Karte an, die den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zeigte. Der junge Rumtreiber atmete geräuschvoll und enttäuscht aus, als er den einsamen kleinen Punkt entdeckte, der da – wie leider viel zu oft – die Nacht verbrachte. Verwundert hielt er sich die Karte näher ans Gesicht, als er einen anderen, neuen, kleinen Punkt ausmachen konnte, der direkt auf den zweiten Punkt zusteuerte, sich zu ihm setzte und auch keine Anstalten machte, wieder zu verschwinden.


Lily Evans steuerte direkt die kleine Sitzgruppe an, stellte ihren Korb ab, öffnete zwei Flaschen Butterbier und legte die große Chipstüte auf den Tisch. Sie sagte kein Wort und man konnte ihr ansehen, dass sie geweint hatte.
„So schlimm?“, fragte Sirius besorgt und kramte das Schachspiel hervor, das er nun schon die dritte Nacht in Folge mit in den Gemeinschaftsraum gebracht hatte und begann damit, es aufzubauen. Lily schluckte schwer und nickte. Wütend half sie Sirius, die Figuren hinzustellen.
„Diese…diese…blöde Kuh!“, schimpfte sie. „Ich meine, eigentlich hätte sie den Brief gar nicht abschicken müssen. Warum macht sie das? Nur, um mir mit zu teilen, dass sie nichts von mir hält und sie das, was ich bin verabscheut?“ Sirius hielt sie davon ab, den König auf das Schachbrett zu schmettern, indem er ihre Hand in seine nahm und sie ansah. „Vergiss sie. Sie hat keine Ahnung.“, erklärte er ihr und lächelte. Lilys Miene wurde weicher. Vor zwei Jahren, saß sie noch alleine im Gemeinschaftsraum, als sie wegen eines Briefes von Petunia mit der Bitte diese Weihnachten doch einmal nicht mit ihrer Anwesenheit zu stören, nicht schlafen konnte. An diesem Abend kam Sirius das erste Mal herunter. Er war gerade von zu Hause weggelaufen, als seine Eltern begannen, ihm ähnliche, vermutlich sogar schlimmere Briefe zu schicken. Seit zwei Jahren leisteten sie sich in solchen Nächten Gesellschaft, spielten Schach, tranken Butterbier und aßen Muggelchips, von denen Lily für solche Gelegenheiten einen kleinen Vorrat angelegt hatte. Normalerweise redeten sie nicht über die einzelnen Ursachen für ihre Schlaflosigkeit, schließlich wollten sie sich ablenken und nach ein oder zwei Partien Schach wieder ins Bett gehen. An manchen Abenden jedoch, so fanden sie heraus, war es einfacher kurz darüber zu reden – so wie heute. Gedankenverloren sah Lily auf das Schachbrett, drehte den König in ihren Händen, bevor sie ihn hinstellte und atmete tief ein und aus. Dann sah sie Sirius an. „Und bei dir?“, fragte sie aus reiner Höflichkeit, denn es war ein unausgesprochenes Gesetz zwischen den beiden, dass niemand gezwungen war, über seinen Kummer zu reden. Das war das Besondere an ihrer etwas unkonventionellen Freundschaft. Sie brauchten nicht miteinander zu reden, um einander zu verstehen. Beide waren von ihren Familien, oder zumindest von bestimmten Mitgliedern, verstoßen worden und obgleich sie versuchten, sich nichts daraus zu machten, nagten diese Erlebnisse an ihnen.
Sirius sah kurz zur Decke, bevor er Lily wieder ansah, abwinkte und nur sagte: „Das Übliche.“ Er griff über den Tisch, riss die Chipstüte auf und nahm sich sofort welche raus. „Die hab‘ ich schon vermisst. Evans, den ganzen Sommer gab es keine Chips! Kannst du dir das vorstellen?“, schimpfte er, worauf Lily lachte.
„Das du das überhaupt überlebt hast.“, giggelte sie sarkastisch, während Sirius zustimmend nickte. Dann bediente Lily sich auch an den Chips und setzte ihren Bauern.
Eine ganze Weile saßen Sirius und sie schon im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und spielten Schach. Lily hatte zwar keine Chance gegen Sirius, doch er musste sich eingestehen, dass sie in den letzten Jahren erheblich besser geworden war. „Naja“, dachte er, „sie hat ja auch vom Besten gelernt.“ Unweigerlich erschien ein schiefes Grinsen auf seinem Gesicht, das Lily nicht entging, obwohl sie völlig vertieft in das Spiel war.
„Hör auf! Hör sofort auf zu grinsen und sag mir, was ich diesmal übersehen habe!“, rief sie aufgebracht. Sirius fühlte sich ertappt und wehrte schnell ab.
„Nein, ich hab nur…“, begann er, doch er wurde unterbrochen. Keiner der beiden hatte gemerkt, dass jemand den Gemeinschaftsraum betreten hatte – bis jetzt.
„Was macht ihr zwei hier?“ Die Stimme von James erfüllte den gesamten Gemeinschaftsraum. Sirius und Lily fuhren überrascht herum und starrten ihren Mitschüler mit ertappter Unschuldsmiene an. Sie hatten nie jemandem von ihren nächtlichen Treffen erzählt und das sollte eigentlich auch so bleiben. Deshalb vertuschten sie ihre Freundschaft auch im Alltag so gut es ging. James ging auf die beiden zu und musterte sie eindringlich. Er konnte die Welt nicht mehr verstehen. Warum saß Lily mit seinem besten Freund so spät hier unten und warum war es für die beiden wohl das normalste auf der Welt? Als James bei den beiden angekommen war, fiel ihm das Schachbrett zwischen ihnen auf, genauso wie das Butterbier und die Tüte mit merkwürdigen Süßigkeiten. „Was?“, presste er hervor und sah abwechselnd von Lily zu Sirius. Dann musste er unweigerlich lachen. „Seid ihr verrückt? Habt ihr mal auf die Uhr geschaut? Wir haben morgen Unterricht und ihr sitzt hier seelenruhig und spielt Schach?“, lachte er. „Außerdem…“, sagte er und sah wieder zu Lily, „Ich dachte ihr hasst euch.“ Lily biss sich auf die Unterlippe und schielte rüber zu Sirius, der eine belustigte Miene aufgesetzt hatte.
„Also Prongs, ähm…wir sitzen hier, weil…“ Hilfesuchend sah Sirius zu Lily herüber. Er wusste nicht, was er sagen konnte oder durfte. James wusste zwar über seine Probleme Bescheid, doch ahnte er nichts von Lilys familiären Problemen.
„…weil wir nicht schlafen konnten.“, beendete Lily den Satz und stiftete damit bei James für noch mehr Verwirrung.
„Ja, das habe ich mir gedacht“, sagte dieser. „Aber wenn ich nachts nicht einschlafen kann, dann trinke ich einen Kakao oder lese etwas. Aber ich treffe mich nicht mit Leuten im Gemeinschaftsraum, mit denen ich normalerweise kein Wort rede.“ James Blick glitt nochmal über den Tisch. „Aber ihr scheint das ja offensichtlich häufiger zu machen“, sagte er und warf Sirius einen vorwurfsvollen Blick zu. Lily bemerkte das natürlich. Sie sah auf das Schachbrett und flüsterte: „Setz dich, Potter.“ James kam dieser Bitte nach und griff in die Chipstüte. Neugierig musterte er den Kartoffelchip.
„Was ist das überhaupt?“, fragte er interessiert. Er war nicht wirklich sauer auf Sirius. Er verstand die ganze Situation nur nicht richtig und er wollte wissen, warum sein bester Freund mit seiner Angebeteten wohl häufiger des Nachts im Gemeinschaftsraum saß und einen gemütlichen Abend veranstaltete, ohne dass er davon etwas wusste.
„Das sind Chips, Prongs! Die sind richtig gut. Lily hat sie damals mitgebracht und…ich bin ein bisschen süchtig danach.“, gab er gezwungenermaßen zu. James sah seinen besten Freund mit großen Augen und leicht entgeistert an.
„Ah ja“, sagte er langsam, „also ihr trefft euch regelmäßig und Lily bringt diese Chips mit?“ James zog Lilys Namen unnatürlich in die Länge, weil er nicht gewohnt war, dass Sirius sie bei ihrem Vornamen nannte.
„Und das Butterbier! Heute jedenfalls.“, grinste Sirius und reichte James eine Flasche. Dieser nickte langsam. Lily musste unweigerlich lachen. Es war zu offensichtlich, dass Potter noch immer nicht verstand, was hier vor sich ging und als die beiden sie irritiert ansahen, löste sie die Situation endlich auf.
„Das Ganze hat vor zwei Jahren angefangen“, sie sah herüber zu Sirius, „als Sirius von zu Hause weg ist. Ich saß hier unten, weil meine Schwester mir mal wieder eine ihrer netten Briefe geschickt hat und ich deshalb nicht schlafen konnte.“
„Du hast eine Schwester?“, unterbrach James ihre Ausführungen und Lily nickte.
„Naja Schwester ist übertrieben.“, warf Sirius ein, „Trampeltier trifft es wohl eher.“ Lily schmunzelte und schüttelte den Kopf.
„Wie auch immer. Jedenfalls war Sirius gerade von zu Hause weg und…“ Sie sah Sirius fragend an, da sie sich nicht sicher war, ob sie James davon erzählen durfte.
„Du weißt ja, wie meine Eltern von mir denken.“, fügte Sirius lässig hinzu und James sah betreten zu Boden, als er nickte.
„Jedenfalls“, fuhr Lily fort, „leisten wir uns seit diesem Abend häufiger Gesellschaft. Das mit dem Butterbier und den Chips hat sich so eingespielt und irgendwann hat Sirius dann angefangen, mir Schach beizubringen.“ Ungläubig sah James zu dem Schachbrett und dann lächelte er. „Ihr mögt euch also?“, fragte er verunsichert.
„Alter Prongs!“, rief Sirius. „Häng das aber bitte nicht an die große Glocke. Alle würden sich fragen, woher dieser Sinneswandel kommt. Da lassen wir das lieber so, wie es ist.“ Er hob seine Butterbierflasche, zwinkerte Lily zu und stoß mit James an, bevor er trank.
„Schon gut, ich sag nichts.“, erklärte James hastig und sah auf die Uhr. „Es ist schon spät, findet ihr nicht, dass wir ins Bett gehen sollten?“
„Wir können doch nicht mitten in der Partie aufhören!“, sagte Lily entrüstet und widmete sich wieder dem Schachbrett. James machte große Augen. Er war es zwar gewohnt, dass Sirius ganze Nächte durchmachte und sich nichts sagen ließ, aber dass Lily es riskierte, am nächsten Morgen zu verschlafen, nur um noch eine Partie Schach zu beenden, damit hatte er nicht gerechnet. Sirius hingegen lachte laut auf, rieb seine Hände und sah herüber zu Lily.
„Also Evans, bist du bereit zum hundertsten Mal zu verlieren?“, fragte er mit einem süffisanten, schiefen Grinsen. Lilys Augen verengten sich zu Schlitzen als sie antwortete: „Wart’s ab, Black! Irgendwann hab‘ ich dich!“


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