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Verbotene Liebe II - Grausame Wahrheit

von Saoirse

„Wie war es im St. Mungos?“ fragte Sirius, als die Gruppe wieder im Grimmauldplace angekommen war.
„Arthur wird bald wieder entlassen“, stellte Molly freudig fest, „Es geht ihm schon besser… Er versucht sogar, alternative Heilmethoden, die absolut nichts taugen.“
Remus sah, wie sich Hermine in diesem Moment auf die Lippe biss. Dann erwiderte sie, „Für nicht-magische Verletzungen, die offen sind, sind diese Fäden nicht schlecht. Aber in diesem Fall wäre es tatsächlich besser, wenn Mr Weasley auf die Heilmethoden der Zauberer zurückgreift.“
Es war generell sehr gedrückte Stimmung… Harry, Ron, Ginny und Hermine hatten auf einer Station ihren ehemaligen Lehrer Gilderoy Lockhart wieder getroffen, der sich allerdings aller Voraussicht nach nicht von dem Vergessenszauber, den er ursprünglich auf Harry und Ron abgefeuert hatte, erholen würde. Viel trauriger waren Harry, Ron, Ginny und Hermine allerdings darüber, dass sie Neville Longbottom und seine Großmutter auf derselben Station, wie Gilderoy Lockhart angetroffen hatten. Dort hatte Neville seine Eltern besucht, die von der Todesserin Bellatrix Lestrange gefoltert wurden, bis sie den Verstand verloren.
Ein weiterer rührender Moment war der, in dem Hammond Upton und seine Familie wieder vereint waren. Allerdings konnte Remus nicht verhindern, sich schuldig für Hammonds Zustand zu fühlen. Tonks und er waren dafür verantwortlich gewesen, dass Greyback an das Rezept für den Wolfsbanntrank gekommen war. Sie waren unvorsichtig gewesen und ein Unbeteiligter hatte darunter leiden müssen.
„Ich habe Kreacher gefunden“, verkündete Sirius, „Er hat oben auf dem Dachboden herumgelungert. Er war sowas von verstaubt…Hat wahrscheinlich Erbstücke der Familie gesucht…“
Remus hörte nicht weiter zu… Er sah, dass Tonks hinter Sirius stand und nach oben nickte. Remus lächelte. Er folgte Tonks in sein Zimmer…
Oben angekommen, setzte sich Tonks auf sein Bett und Remus sich zu ihr.
„Was gab es neues im St. Mungo’s?“ fragte sie.
„Dora“, erwiderte Remus ernst, „Ich habe eine schlechte Nachricht für dich… Wir sind anscheinend tatsächlich schuld daran, dass dieser Mann, der auf der gleichen Station, wie Arthur liegt, von Greyback angefallen wurde.“
Tonks‘ Hand schnellte zu ihrem Mund, ihre Augen wurde glasig. „Ich bin daran schuld“, sagte sie und schluchzte, „ich habe dieses Rezept rumliegen lassen…“
„Greyback ist vielleicht schon früher auf die Idee gekommen, sich das Rezept zu besorgen. Dieser Mann, Hammond Upton ist sein Name, hat in der Zaubertrankforschung gearbeitet. Es kann also sein, dass Greyback ihn vielleicht schon früher im Visier hatte. Außerdem… wenn Greyback den Trank möchte, dann kriegt er ihn auch“, Remus versuchte, Tonks zu trösten. Aber der Trost war so schwach, Tonks konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Dora, in diesem Fall ist ein Mann zu Schaden gekommen, der uns fremd ist“, versuchte es Remus weiter, „Jetzt stell dir mal vor, wie es für mich wäre, wenn du zu Schaden kommst…“
„Remus, das macht keinen verdammten Unterschied“, rief Tonks wütend, „Dieser Mann ist ein Opfer. Er ist unbeteiligt… Und ich habe ihn in sein Unglück gestürzt. Der Unterschied zwischen ihm und mir ist, dass ich mich dazu entschieden habe… Ich weiß, dass es ein Risiko gibt, aber ich bin bereit es einzugehen. Dieser Hammond Upton hatte keine Wahl… Er war unschuldig und wurde mit in diese Sache hineingezogen.“
„Dora…“, sagte Remus leise und umarmte sie. Sie zitterte am ganzen Körper und begann zu weinen. Er drückte sie fest an sich.
„Ich muss zu ihm“, sagte sie plötzlich. Ihr Gesicht war weiß, wie die Wand, „Ich muss ihm sagen, was ich ihm angetan habe…“
„Du tust dir keinen Gefallen damit… Und ihm auch nicht. Er braucht dein Mitleid jetzt nicht. Seine Frau und seine Kinder sind gerade zu ihm zurückgekehrt“, sagte Remus.
„Interessant, dass gerade du darüber bestimmen willst, wer bemitleidet werden darf und wer nicht“, rief Tonks wütend, „Außerdem ist es so noch viel schlimmer… Remus, dieser Mann hat Familie… Wir haben das Glück dieser Familie zerstört.“
„Ach, so siehst du das also“, entgegnete Remus, „Bedeutet das etwa, dass ich auch dein Glück zerstöre?“
„Nein, weil ich genau weiß, dass ich dich liebe. Ich weiß, dass immer etwas zwischen uns stehen wird… Ich habe dich aber nicht anders kennen gelernt. Die Krankheit war von Anfang an ein Teil von dir. Upton muss jetzt erst einmal lernen, mit dieser Krankheit zu leben und seine Familie auch“, stellte Tonks fest.
„Du hast recht, Dora“, gab Remus zu. Er hatte sich nun wieder etwas beruhigt, „Wir können gerne beide ins St. Mungo’s gehen, wenn es dir danach besser geht. Aber ich muss dir vorneweg sagen, dass du dir besser nicht allzu viel daraus versprichst. Vor allem muss ich dich warnen… Upton wird böse werden, wenn er erfährt, wie nachlässig wir mit dem Rezept für den Wolfsbanntrank umgegangen sind. Denk daran, dass nur wenige das Rezept überhaupt besitzen dürfen…“
„Das ist mir egal… Upton muss die Wahrheit erfahren. Du hast so viele Jahre nach der Wahrheit gesucht und dein Vater war nicht bereit, sie dir zu sagen. Wir haben die Gelegenheit, dass Upton alles aus erster Hand erfährt. Das hast du dir doch auch immer gewünscht“, erklärte Tonks.
Das stimmte. Erst zwei Jahre zuvor hatte Remus im Abschiedsbrief seiner Mutter die Gründe für alles erfahren. Remus hatte 15 Jahre lang nach der Wahrheit gesucht… Die Beziehung zu seinen Eltern war durch seine verzweifelten Versuche, die Wahrheit zu finden, beschädigt worden.
„Dora, es wird schwierig werden, Upton beizubringen, dass wir sein Leben auf so schreckliche Art verändert haben. Bist du dir wirklich sicher, dass du ihm davon erzählen willst?“ Remus sah Tonks lange an.
Tonks dachte nochmals darüber nach und nickte anschließend. „Wir können ihm das nicht antun. Er muss die Wahrheit wissen. Überleg doch mal, wie du dich gefühlt hast…“
„Zwischen mir und meinem Vater bestand aber ein verwandtschaftliches Verhältnis. Upton ist uns unbekannt. Wir wissen nicht, ob er dir am Ende etwas antut…“, überlegte Remus. Es bestand die Gefahr, dass Upton genauso, wie Greyback handelte… Sich auf die Lauer legte und es auf Tonks absah. In diesem Fall hätten sie zwei Werwölfe, die sie von Tonks abwehren müssten.
„Wenn er mir etwas antut, dann ist das so“, erwiderte Tonks, „Ich kann nicht mit dem Wissen leben, dass dieser Mann sich selbst für den Biss verantwortlich fühlt, wo doch ich diejenige war, die ihn ins Verderben gestürzt hat.“
In Remus‘ Augen sammelten sich Tränen, „Du weißt nicht, was das heißt… So einfach ist das nicht.“
„Doch, Remus. Es ist einfach. Ich will keine Vergebung von Upton. Das, was ich ihm angetan habe, ist unverzeihlich. Deine Mutter hat 25 Jahre ihres Lebens mit einem schrecklichen Geheimnis gelebt. Ich kann und will nicht genauso daran zerbrechen, wie deine Mutter“, sagte Tonks.
Remus war überhaupt nicht aufgefallen, dass Tonks und er wahrscheinlich gerade eine Unterhaltung führten, wie sie Remus‘ Eltern vor ungefähr 30 Jahren ebenfalls geführt hatten. Rhea, Remus‘ Mutter war dafür gewesen, ihm die Wahrheit zu sagen, während Jonathan, Remus‘ Vater sich dagegen aussprach.
„Dora, wir werden das gemeinsam mit Upton besprechen“, beschloss Remus, als er merkte, wie viel es Tonks bedeutete, die Wahrheit zu sagen…

Remus und Tonks standen vor dem Besuchereingang des St. Mungos. Erneut sprach Tonks zu der hässlichen Schaufensterpuppe und lief dann einfach durch das Glas.
Tonks und Remus gingen zu der Hexe am Empfang und teilten ihr mit, dass sie Hammond Upton besuchen wollten.
Sie liefen die Treppen hinauf und öffneten die Tür zu der Station, in der Arthur und Hammond Upton lagen.
„Was für eine Überraschung“, rief Arthur erfreut, „Remus, du warst doch erst hier… Aber Tonks, es ist schön, dich zu sehen!“
„Frohe Weihnachten“, wünschte Tonks ihm und biss sich auf die Lippe, bis sie blutete. Sie hatte ganz vergessen, dass Arthur ja noch auf der Station lag. Ihr Herz setzte einige Schläge aus, als sie Upton im Bett liegen sah. Sie wusste überhaupt nicht, wie sie es ihm beibringen sollte, dass hauptsächlich sie an seiner Infektion Schuld hatte.
„Dora, wie wäre es, wenn du dich ein bisschen zu Arthur setzt. Ich regele die andere Angelegenheit alleine“, schlug Remus vor. Er wusste, wie Hammond Upton auf die Nachricht reagieren würde und er Tonks für den Biss verantwortlich machen würde. Remus sah sie ermutigend an. Gleichzeitig achtete er darauf, dass er einen strengen Blick aufsetzte, der keinen Widerspruch zuließ. Sie hatte die ganze Zeit nur daran gedacht, das richtige zu tun, wenn sie Hammond Upton erzählte, wie es zu dem Biss gekommen war. Sie hatte aber nicht daran gedacht, wie schwer das werden würde. Ihr Herz setzte mehrere Schläge aus. Sie wurde ängstlich und nervös.
„In Ordnung“, sagte Tonks nach einer Pause, in der sie Remus tief in die Augen blickte. Sie holte sich einen Stuhl und setzte sich zu Arthur, während Remus erneut zu Hammond hinüberschlenderte.
„Hallo“, begrüßte Remus ihn.
„Guten Tag“, sagte Hammond gut gelaunt, „Haben Sie irgendetwas vergessen? Oder wieso sind Sie jetzt wieder hier?“
„Ja… So kann man das nennen…“, erklärte Remus zögerlich, während auch er einen Stuhl heranzog und diesen an Hammonds Bett stellte.
„Sie hatten so recht“, sagte Hammond plötzlich fröhlich, „Meine Frau will mich immernoch. Sie hat nur Zeit gebraucht, um sich selbst mit dieser Situation anzufreunden.“
„Das freut mich sehr“, sagte Remus aufrichtig, „Wann können Sie nach Hause?“
„Ich gehe davon aus, dass es in einer Woche soweit ist. Anfang Januar ist auch Vollmond. Ich glaube, dass ich spätestens dann hier raus muss. Aber Helen ist beim Ministerium angestellt. Deshalb können wir uns die Zutaten für den Wolfsbanntrank leisten. Ich habe noch Beziehungen zu meinen früheren Kollegen und komme so vielleicht an das Rezept für den Trank“, erklärte Hammond.
„Wir haben das Rezept auch. Falls sich die Kollegen quer stellen, können Sie uns gerne Bescheid geben“, bot Remus an.
„Das ist sehr freundlich von Ihnen“, sagte Hammond. Er war offensichtlich erleichtert, dass er das Rezept für den Trank auf jeden Fall bekam, dass er gar nicht weiter nachforschte, woher Remus es hatte. Hammond Upton lächelte, als er weitersprach, „Noch vor einigen Stunden dachte ich, ich könnte mit meiner Krankheit nicht leben. Vielen Dank, dass Sie mir gezeigt haben, dass man trotzdem ein gutes Leben führen kann.“
„Ich habe Ihnen das nicht gezeigt“, sagte Remus, der Hammonds Dankbarkeit immer weniger ertragen konnte, „Ihre Frau unterstützt Sie. Glauben Sie mir, es wird nicht einfach…“
„Ist das Ihre Freundin? Die mit den pinkfarbenen Haaren?“ fragte Hammond plötzlich und nickte zu Arthurs Bett, „Sie ist mir vor einigen Tagen schon einmal aufgefallen…“
Remus war unschlüssig, ob er mit ja oder nein antworten sollte.
„Nein“, log Remus. Er hatte Angst vor Hammonds Reaktion, wenn er von Tonks‘ und seiner Nachlässigkeit wegen des Rezeptes erfuhr, „Sie ist Mr Weasleys… zukünftige Schwiegertochter.“ Er hoffte, dass Arthur nie von Hammond auf seine Schwiegertochter angesprochen wurde.
„Hören Sie, Hammond… Das, was ich Ihnen erzähle, fällt mir nicht leicht…“, begann Remus zögernd.
„Sehr viel schlimmer, als jetzt kann es nicht mehr kommen“, erwiderte Hammond mit einer wegwerfenden Handbewegung. Remus lächelte gezwungen und rang sich Tonks zu liebe dazu durch, Hammond zu erzählen, wieso er zum zweiten Mal heute auf der Station aufgetaucht war.
„Der Grund, wieso ich hierher zurückgekehrt bin ist der, dass meine Freundin von diesem Werwolf, namens Greyback, bedroht wurde. Irgendwann ist Greyback in unsere Wohnung eingedrungen und hat dort alles verwüstet. Ich habe meine Freundin daraufhin zu ihren Eltern gebracht. Allerdings ist uns erst viel später aufgefallen, dass unsere Kopien für den Wolfsbanntrank gestohlen wurden. Ich habe die Vermutung, dass Greyback das Rezept geklaut hat und sich an Sie gewendet hat. Er wollte von Ihnen den Trank gebraut haben. Es tut mir sehr leid. Ich bin verantwortlich dafür, dass Sie das nun durchmachen müssen.“ Remus war klar, dass er so viel gelogen hatte, dass nicht mehr viel von der Wahrheit übrig war. Während er gesprochen hatte, war ihm klar geworden, dass er es gewohnt war, mit Hass und Ablehnung zu Recht zu kommen. Aber Tonks sollte nicht den gleichen Hass und die gleiche Ablehnung zu spüren bekommen und vielleicht am Ende sogar von Upton infiziert werden.
„Sie sind dafür verantwortlich?“ Hammond starrte Remus wütend an und raufte sich die braunen Haare, „Sie haben mein Leben zerstört! Wie konnten Sie nur so unvorsichtig sein? Die Rezepte für solche Tränke sind aus gutem Grund unter Verschluss! Was haben Sie mir angetan? Sie… Sie Monster!!!“
Remus zuckte bei dem Wort „Monster“ zusammen und senkte den Kopf. Tonks erhob sich von ihrem Platz bei Arthur und wollte zu ihm kommen, aber Remus blickte kurz streng zu ihr rüber und bedeutete ihr somit, dass sie sitzen bleiben sollte. Sie gehorchte und sah zu, wie der aufgebrachte Hammond Remus weiter beleidigte.
„Sie sind hinterhältig“, rief Hammond wütend, „Ich hoffe, dass ich nie so eine grauenhafte Person werde, wie Sie. Gaukeln mir vor, dass Sie sich für mich und meine Familie interessieren… Weiß Ihre Freundin eigentlich, was Sie für ein Monster sind?“
Tonks konnte sich nun nicht mehr beherrschen. Sie stand auf, schob den Stuhl zurück und lief mit großen Schritten auf Hammonds Bett zu.
„Ich kann Ihnen versichern, dass Remus KEIN Monster ist“, rief sie wütend.
„Wieso mischen Sie sich da ein?“ rief Hammond ärgerlich an Tonks gewandt, „Kümmern Sie sich lieber um Ihren Schwiegervater.“
„Tonks, geh zu Arthur!“ sagte Remus scharf. Er ließ keinen Raum für Widersprüche. Tonks war hin und her gerissen. Sie wollte die Situation aufklären… Aber sie wusste, dass Remus seine Gründe dafür hatte, Hammond angelogen zu haben.
„Tonks…“ sagte Remus erneut streng. Zögernd bewegte sich Tonks zu Arthurs Bett. Sie war wütend… Sie hätte nicht zulassen dürfen, dass Remus das alleine durchstand. Ihr hätte klar sein müssen, dass Remus die komplette Schuld auf sich nimmt. Sie hätte es umgedreht genauso getan.
„Komm zu mir, Tonks… Ich könnte einen Tee vertragen. Würdest du mir einen holen? Die Teeblätter sind auf dem Gang. Wenn es geht, mit Milch und ohne Zucker.“ bat Arthur freundlich. Remus warf ihm einen dankbaren Blick zu. Arthur hatte verstanden, worum es ging. Er wollte Tonks genauso wenig wie Remus diese Situation zumuten.
Tonks verließ die Station mit einem unglaublich schlechten Gewissen. Es war ihre Schuld, dass Remus so von Hammond Upton beschimpft wurde. Sie stand vor einem Sideboard, in dem die Tassen für die Patienten und die Teeblätter in einer Dose standen. Tonks suchte eine Tasse, legte Teeblätter hinein, lies mit ihrem Zauberstab heißes Wasser hineinlaufen und fügte Milch hinzu.
Keine zwei Minuten später, kam Remus heraus geeilt, nahm Tonks den Tee ab, lief nochmal in die Station und stellte Arthur den Tee ans Bett. Anschließend lief er zu Tonks und sagte an sie gewandt, „Das Gespräch ist zu Ende. Upton weiß, dass wir für seinen Zustand verantwortlich sind. Wir können gehen.“ Etwas schmerzhaftes schwang in seiner Stimme mit und Tonks hasste sich dafür, dass sie nicht mehr den Mut hatte, zu Upton zu gehen und ihm zu sagen, dass sie alleine an seiner Infektion schuld war. Durch die Tür konnte sie beobachten, wie eine Stationsschwester versuchte, den aufgebrachten Hammond zu beruhigen. Remus drängte sie nach draußen und verschwand anschließend mit ihr zum Grimmauldplace.

„Remus, es tut mir leid“, sagte Tonks. Sie stand noch immer unter Schock, wie stark Hammond Upton Remus beleidigt hatte. Sie machte sich Vorwürfe. Eigentlich hätte sie für ihn da sein müssen…
„Das ist in Ordnung“, murmelte Remus.
„Nein, ist es nicht. Als ich Upton dort liegen sah, ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen“, sie hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen, dass Remus nun ihren Kampf hatte austragen müssen. Eigentlich hätte sie Upton die Wahrheit sagen müssen, aber sie hatte sich beim besten Willen nicht überwinden können.
„Dora, das ist in Ordnung“, sagte Remus, „Ich bin es gewohnt, mit Wut und Hass umzugehen.“
Mit diesen Worten hatte Tonks nicht gerechnet. Plötzlich bekam sie noch ein viel schlechteres Gewissen, da sie den Eindruck hatte, Remus nicht richtig gegen ihre Eltern zu verteidigen.
„Es tut mir leid“, sagte Tonks aufrichtig, „Ich hätte nicht darauf bestehen dürfen, dass wir Upton die Wahrheit sagen…“
„Dora, du hattest recht, was das anging. Wir mussten es Upton sagen. Vielleicht ist Upton auch die Lösung dafür, dass es in Zukunft eine Heilung für Werwölfe gibt. Er hatte früher zumindest Einfluss auf Zaubertrankneuheiten. Vielleicht entwickelt er bald einen verbesserten Wolfsbanntrank, den man nur einmal einnehmen muss“, erwiderte Remus.
„Wieso hast du Upton angelogen? Wieso hast du ihm gesagt, dass ich Arthurs Schwiegertochter wäre?“ fragte Tonks, obwohl sie die Antwort schon kannte.
„Es reicht, dass ein Werwolf hinter dir her ist. Ich traue Upton zwar nicht zu, dass er dich bei Vollmond attackiert, aber wir müssen unser Glück ja nicht herausfordern“, erklärte Remus und wickelte eine rosafarbene Strähne um seinen Finger, „außerdem wusste Upton, dass ich Lehrer in Hogwarts war. Und ich schätze ihn so schlau ein, dass er sich ausrechnen kann, dass ich dich in deinem Abschlussjahr unterrichtet habe.“
Tonks sah Remus lange an, „Mir tut es trotzdem leid, dass du es ihm alleine sagen musstest. Ich habe doch noch darauf bestanden, dass wir es ihm sagen…“
„Dora, das ist wirklich in Ordnung so. Wir sollten da auch keine große Sache mehr draus machen. Klar, wir haben Greyback in die Hände gespielt, aber es kann sein, dass Upton gar nicht von Greyback angegriffen wurde. Greyback hätte es unter normalen Umständen auf Uptons Kinder abgesehen. Mir ist es ein Rätsel, dass er Upton selbst angefallen hat und nicht dessen Kinder…“ Er wusste selbst, dass er sich die Situation schön redete. Natürlich war Upton von Greyback angegriffen worden...
„Vielleicht wollte Greyback auch die Kinder… Als Werwolf kann er doch nicht selbst entscheiden, wen er angreift. Vielleicht ist Upton dazwischen gegangen, um seine Kinder zu retten und wurde dann selbst gebissen. Oder Greyback legt es darauf an, dass Upton selbst seine Kinder infiziert“, ein Schauer lief Tonks über den Rücken, als sie diese Vermutung aussprach.
„Ich habe Upton jedenfalls gewarnt. Er weiß, dass Greyback auf Kinder spezialisiert ist. Mehr kann und will ich jetzt nicht mehr für ihn tun“, sagte Remus entschlossen. Er musste an die Beleidigungen denken, die Upton ihm an den Kopf geworfen hatte.
„Ich würde dir jetzt gerne mein Weihnachtsgeschenk geben…“, sagte Tonks zögerlich. Sie hatte den Eindruck, sie müsste die schlechte Stimmung, die mittlerweile den ganzen Nachmittag Bestand hatte, durchbrechen.
„Dora, du solltest doch nicht…“, Remus hatte sich mit ihr darauf geeinigt, dass sie ihm kein Weihnachtsgeschenk besorgen sollte, da sie ihm ständig die Zutaten für den Trank besorgte.
„Ja, ja… Es ist auch nichts großes…“, begann sie und überreichte ihm ein kleines rechteckiges Päckchen.
Remus öffnete es und eine Tafel seiner Lieblingsschokolade kam zum Vorschein. Er lächelte. „Danke, Dora.“
„Es ist eigentlich etwas Symbolisches“, erklärte Tonks. Remus sah sie fragend an, „Du hast uns doch damals erzählt, dass Sirius und du lebenslanges Hausverbot im Honigtopf habt.“
Remus nickte. Als Schüler hatten sich die Rumtreiber öfters mal mit James‘ Tarnumhang in den Honigtopf geschlichen und Süßigkeiten außerhalb der Hogsmeade-Wochenenden gestohlen. Irgendwann war der Besitzer dahinter gekommen und Dumbledore selbst hatte lebenslanges Hausverbot für den Honigtopf über die Rumtreiber verhängt. Sie konnten die Sachen im Honigtopf daraufhin nicht mehr anfassen, ohne dass sie zur Seite auswichen. Allerdings verlöschte der Zauber, sobald sich die Süßigkeiten außerhalb des Honigtopfes befanden. Als Animagi hatte Peter in seiner Rattengestalt dann trotzdem Süßigkeiten besorgen können, da dieses Verbot nicht für Tiere oder vielmehr Animagi galt und Peter ohnehin am unauffälligsten war.
„Ich habe mit Dumbledore und dem Besitzer des Honigtopfes gesprochen“, fuhr Tonks mit ihrer Erklärung fort, „beide haben ihr okay gegeben, dass du wieder dort einkaufen kannst“, sagte sie mit einem Lächeln.
„Das ist wunderbar“, erwiderte Remus lächelnd, während er in der Kommode nach Tonks‘ Weihnachtsgeschenk suchte. Es war eine kleine, schwarze Schachtel, die mit einer Schleife verziert war. Die Schleife wechselte ihre Farbe. Von rosa, hinüber zu rot, dann lila und schließlich wieder rosa…
Tonks erschrak. Die Schachtel sah teuer aus. „Remus… das ist… nein… das ist zu viel…“
Remus schüttelte den Kopf, „Mach es bitte erst mal auf“, sagte er und überreichte ihr die Schachtel. Sie öffnete die Schleife und hob den Deckel der Schachtel hoch. In schwarzem Samt lagen zwei Ohrringe. Zwei goldene Blätter verziert mit jeweils zwei Perlen und einem Kristall. Tonks war sprachlos.
„Ich muss dir sagen, dass das keine neuen Ohrringe sind“, erklärte Remus, „und eigentlich ist das Geschenk auch gar nicht von mir. Rhea wollte vor zwei Jahren, dass ich dir diese Ohrringe gebe. Ich habe es nur immer wieder vergessen.“
„Sie sind wunderschön“, flüsterte Tonks. Sie hatte Tränen in den Augen. Plötzlich schüttelte sie den Kopf, „Remus, das kann ich nicht annehmen.“
„Dora, meine Mutter hat schon viel früher darauf bestanden, dass du sie bekommst. Meine Mutter hat diese Ohrringe damals von meinem Vater bekommen. Und du weißt genauso gut, wie ich, wie Rheas Einstellung damals war. Sie hat meinen Vater geliebt und hatte gegen Ende nur das eine Ziel, bei ihm zu sein. Diese Gegenstände und Erinnerungsstücke haben sie nicht hier gehalten… Der Wunsch, bei meinem Vater zu sein, war stärker. Und deshalb ist es die richtige Entscheidung, dass du die Ohrringe bekommst“, erklärte Remus.
„Aber, was ist mit dir? Du musstest doch schon dein Elternhaus verkaufen… Möchtest du nicht wenigstens eine Erinnerung an deine Eltern haben?“ fragte Tonks.
„Nun ja, mir stehen Ohrringe nicht besonders gut“, erwiderte Remus belustigt, „Und nein, ich habe genug Erinnerungen an sie. Ich sehe das genauso, wie Rhea. Ich brauche keine Gegenstände, um mich an Menschen erinnern zu können. Meine Mutter wollte dir mit diesen Ohrringen eine Freude machen. Du solltest sie bekommen und tragen. Das wäre meiner Mutter lieber, als sie in der Schachtel liegen zu lassen und sie in Vergessenheit geraten zu lassen.“
„Danke, ich werde sie an Elisabeths und Justins Hochzeit tragen. Und ich werde sie auch heute anziehen… Als Erinnerung an Rhea“, Tonks war gerade der Gedanke gekommen, dass es nun schon zwei Jahre her war, dass sie Rhea kennen gelernt hatte. Die beiden Frauen waren sich sofort sympathisch gewesen… Allerdings war es nun auch zwei Jahre her, dass Rhea gestorben war. Sie hatte die meiste Zeit nur noch im Bett gelegen… Nur bei wenigen Gelegenheiten war die Frau, die einmal so stark gewesen war, dass sie damals die gesamte Familie Lupin zusammen gehalten hatte, aus ihrem Bett aufgestanden.
Remus nickte, „Ja, das hätte sie bestimmt gefreut“, sagte er und blinzelte einige Tränen weg.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis