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Fanfiction

The Hidden Hero - Drittes Schuljahr, die Ratte

von Thorrus

Kapitel 13 – Drittes Schuljahr, Die Ratte


Das Schuljahr neigte sich dem Ende. Nachdem das letzte Hogsmeadewochenende vorbei war, lernten die Schüler für die Abschlussprüfungen. Harry machte sich um kein Fach außer Wahrsagen Sorgen. Er war einer der gewissenhaftesten Schüler des Jahrgangs, und er erwartete, in allem eine gute Note zu bekommen, außer in dem einem. Leider hatte er Wahrsagen nie verstanden, und mehr zu lernen schien keinen Unterschied zu machen. Der Kristallball war immer seltsam nebelig für ihn geblieben. Tarotkarten, Handlesen und Teelesen hielten alle keine Antworten für ihn. Er genoss den Unterricht nut, weil Ron mit ihm da war, und er ihn immer wegen Professor Trelawneys Verhalten zum Lachen bringen konnte. Aber das würde ihm in der Jahresendprüfung nicht weiter helfen.

Mit etwas Angst ging Harry in den Prüfungsraum, als er an der Reihe war. Die Schüler waren einer nach dem anderen hineingegangen, um allein auf Professor Trelawney zu treffen. Als sie fertig waren, waren sie aus einer anderen Tür herausgegangen, so dass die Schüler, die noch dran kommen würden, keine Ahnung hatten, welche Fragen die Lehrerin haben würde. Wie es sich herausstellte, war der Test nicht so schlimm. Als es an der Zeit war, die Kristallkugel zu lesen, erfand Harry einfach eine Geschichte, wie Harry Potter zu einem heiklen Ende kam. Professor Trelawney war zufrieden, wie er erwartet hatte. Aus irgendeinem Grund schien die Lehrerin bei Vorhersagen von Verderben und Unglück aufzublühen.

„Das war in Ordnung, Mr. Twist", versicherte ihm Professor Trelawney und kritzelte Notizen auf ein
Täfelchen. „Das ist alles. Du kannst durch diese Tür dort und ich werde den nächsten Schüler hereinholen."

„Danke, Professor", sagte Harry höflich.

Er drehte sich um, um den Raum zu verlassen, als Professor Trelawney sich plötzlich versteifte und ihre Augen unkonzentriert wurden. Harry sah sie alarmiert an. Ihre Augen begannen, in ihren Kopf zurückzurollen und er fragte sich, ob er loslaufen sollte, um Madam Pomfrey zu holen. „Professor Trelawney? Geht es ihnen gut?", fragte er dringlich.

Sie antwortete nicht. Stattdessen kam eine raue Stimme, ganz anders als ihre gewöhnlich gehauchten Worte, aus dem Mund der Frau. „Es wird heute Nacht geschehen. Der Schwarze Lord ist einsam, von Freunden und Anhängern verlassen. Sein Knecht lag zwölf Jahre in Ketten. Heute Nacht, vor der zwölften Stunde, wird der Knecht die Ketten abwerfen und sich auf den Weg zu seinem Meister machen. Mit seiner Hilfe wird der Schwarze Lord erneut die Macht ergreifen und schrecklicher herrschen denn je. Heute Nacht… vor der zwölften Stunde… wird der Knecht sich auch den Weg machen… zurück zu seinem Meister…"

Ihre Stimme verlor sich. Dann, wie ein Hund, der Wasser abschüttelt. schüttelte Professor Trelawney ihren Kopf und entkam ihrer Benommenheit. Sie bemerkte Harry, wie er sie gebannt anstarrte, und lächelte freundlich. „Gibt es etwas, mein Lieber?"

Langsam schüttelte Harry seinen Kopf und murmelte mit einer wackeligen Stimme: „Nein. Nichts." Er wich zurück und floh aus dem Raum. Harrys Kopf schwirrte. Sollte er jemandem erzählen, was er gerade gehört hatte? War es eine echte Vorhersage? Er hatte Professor Trelawney vorher nie ernst genommen. Aber das war so anders als ihre normale ätherische Verrücktheit. Falls es eine wahre Vorhersage war, was bedeutete es? ‚Mit seiner Hilfe wird der Schwarze Lord erneut die Macht ergreifen und schrecklicher herrschen denn je.' War Sirius Black der Knecht? Wie konnte Harry etwas tun, um das zu verhindern?

Harry war beim Mittagessen sehr still, während er sich fragte, was er wegen Trelawneys seltsamen Verhaltens tun sollte. Ron nahm an, dass Harry in der Wahrsageprüfung daneben gehauen hatte bemitleidete seinen Freund.

„Zumindest weißt du, dass du die Prüfung für Verteidigung gegen die dunklen Künste spitze geschafft hast", meinte Ron aufmunternd. „Und ich bin mir sicher, dass du die anderen Klassen auch gut hingekriegt hast. Mach dir keine Sorgen wegen Trelawney."

Harry nickte und lächelte schwach. „Du hast Recht. Ich wünschte, ich hätte mit dem Fach wie Hermine aufgehört.
Hermine hörte das. „Das ist so in etwas das einzige schlaue, was ich dieses Jahr gemacht hab. Ich hab definitiv zu viele Fächer. Nächstes Jahr nehme ich mich zurück."

„Ich habe nie verstanden, wie du zu all den Klassen gehen konntest", sagte Harry.

„Es war nicht leicht", erwiderte sie. Sie spielte mit einer Kette um ihren Hals; was auch immer an der Kette war, war unter ihrem Umhang versteckt.

„Was ist das?", fragte Ron und zeigte auf die Halskette.
Hermine fuhr hoch und, als sie bemerkte, dass sie mit der Kette gespielt hatte, senkte ihre Hand, als ob sie verbrannt war. „Nichts!", entgegnete sie etwas scharf. Harry und Ron sahen sie neugierig an. „Es ist nur… etwas, das ich geliehen hab, und ich werde es zurückgeben. Heute."

Ron zuckte mit den Schultern und verlor das Interesse in der Unterhaltung. Harry beobachtete, wie Ron seine zweite Portion Nachtisch in Angriff nahm. Harry hatte selber keinen Appetit und fühlte sich ein wenig übel. Schließlich meinte er, weil er etwas tun musste: „Ich bin erschöpft. Ich eh in den Raum zurück, um etwas zu schlafen. Ich hab gestern noch lang gelernt, und es schafft mich so langsam." Ron wedelte Harry mit einer Gabel zu, als eine Art Verabschiedung, da sein Mund zu voll war, um zu antworten.

Harry kehrte zu seinem Raum zurück und nahm die Karte des Rumtreibers aus seinem Koffer. Er machte es sich auf seinem Bett gemütlich und betrachtete die Karte genau. Er konnte keinen Punkt auf der Karte sehen, der zeigte, dass Sirius Black in Hogwarts war. Das war zumindest eine Erleichterung.

Harry war gerade im Begriff, die Karte zurück zu legen und Trelawneys Vorhersage (falls es das war) aus seinem Kopf zu scheuchen, als er eine Blase auf der Karte bemerkte, die zu Hagrids Hütte ging. Das war seltsam. Harry wusste, dass Hagrid gerade in einer Lichtung nahe des Verbotenen Waldes war und dort seine Abschlussprüfung für die Hufflepuffs gab. Als Harry die Große Halle nach dem Essen verlassen hatte, hatte er gehört, wie Susan Bones, eine Schülerin aus Hufflepuff, sagte, dass sie auf dem Weg zu ihrer Prüfung für Pflege magischer Geschöpfe war.

Als er den Punkt näher betrachtete, entfuhr Harry ein Keuchen und er griff das Pergament so fest, dass es Gefahr lief, zu zerreißen. Er setzte sich gerade auf und drückte sein Gesicht so nah an die Karte, dass seine Nase sie beinahe berührte. Er bildete es sich nicht ein. Der Punkt hieß ‚Peter Pettigrew'.

Wie konnte das sein? Peter Pettigrew war tot, ermordet von Sirius Black vor einem Dutzend von Jahren. Aber, wenn der Punkt nicht Peter Pettigrew war, wer dann? Die Karte war nicht unfehlbar. Sie zeigte ihn, Harry, als Mark Twist. Vielleicht hatte jemand anderes Pettigrews Identität gestohlen, und der Punkt war der Dieb.

Harry krabbelte von seinem Bett und raste aus dem Raum und durch das Schloss, wobei er die Rufe seiner Freunde ignorierte, die ihn sahen. Er rannte zu Hagrids Hütte und hielt keuchend davor an. Er holte Luft und presste sein Ohr gegen die Tür, aber er konnte nichts hören. Mit einem Schuldgefühl öffnete Harry langsam die Tür, die nicht verschlossen war.

Es war niemand dort. Harry fühlte eine Welle der Enttäuschung. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber er war so darauf verbissen gewesen, etwas zu finden, dass es eine Enttäuschung war, den leeren Raum zu sehen. Er spähte auf das zerknitterte Pergament in seiner Hand, und sah auf die Darstellung von Hagrids Hütte, in der Erwartung, dass die Blase verschwunden war. Aber, nein, sie war noch da! Und sie sagte immer noch Peter Pettigrew.

Harrys Herz begann, schneller zu schlagen. Unwillkürlich schlich er durch den Raum, wobei er versuchte, so leise wie möglich zu sein. Indem er der Karte folgte, näherte er sich dem Punkt, der als Peter Pettigrew bezeichnet wurde. Schließlich war er vor dem Schrank, und der Punkt war angeblich direkt vor ihm. Plötzlich hörte Harry ein schwaches kratzendes Geräusch, und seine Augen wanderten zum Milchkrug auf dem zweiten Regal.

Nachdem er seinen Zauberstab herausgeholt hatte, langte er langsam nach dem Krug. Er nahm ihn herunter und sah hinein. Er ließ ihn vor Überraschung beinahe fallen.

„Krätze!", rief er. Da war Rons Ratte. Sie hatte einiges an Gewicht verloren, und ihr Haar war in Klumpen ausgefallen, aber das war auf jeden Fall Rons Haustier.
„Was machst du denn hier?" Harry lächelte, und griff in den Krug, um die Ratte zu streicheln. Ron würde sich so freuen, dass sie doch nicht von Krummbein gefressen worden war.

Dann erstarrte er. Einen Moment. Die Karte des Rumtreibers hatte gesagt, dass der Punkt Peter Pettigrew wäre. Was war hier los?

Bevor Harry seine Gedanken ordnen konnte, um sich aus dem Geschehenen etwas Sinnvolles zusammenzureimen, hörte er, wie Fang in der Entfernung bellte. Die Prüfung musste vorbei sein, und Hagrid kehrte zu seiner Hütte zurück. Nachdem er die Karte des Rumtreibers in seinen Umhang gestopft und den Milchkrug, in dem Krätze noch immer war, an sich gerissen hatte, verließ Harry die Hütte, bevor Hagrid ihn sehen konnte. Er spürte, wie Krätze im Krug herumkrabbelte und, um ihn am Entkommen zu hindern, führte einen Zauber aus, so dass die Ratte nicht mehr aus dem Krug konnte.

Harry machte sich auf den Weg zurück ins Schloss, wobei er während des Laufens immer wieder in den Krug spähte. Er war sich seiner Umgebung nicht bewusst und völlig unvorbereitet, als etwas Großes gegen ihn prallte, gerade als er sich der Peitschenden Weide näherte.

„Au!" Er fiel schwer auf den Boden, und der Krug mit Krätze flog durch die Luft.

Er krabbelte schnell wieder auf die Füße und sah, wie ein großer schwarzer Hund auf den Krug zulief. Harry begriff, dass er gerade von einem Hund zu Boden geworfen worden war, der offenbar hinter dem Krug her war. Als er den Milchkrug erreichte, schnappte er ihn mit dem Maul und lief zu Peitschenden Weise.

„Hey!", rief Harry. „Gib das zurück!" Und ohne nachzudenken lief er dem Hund hinterher.

Das Tier schlüpfte durch eine Öffnung am Fuß des Baumes. Die Weide knarrte unheilverkündend, und Harry wusste, dass sie bald anfangen würde, ihre schweren Äste herumzuwerfen. Bevor die Äste ihre Wucht wiedererlangen konnten, tauchte er durch das Loch, hinter dem Hund her. Er fand sich in einem Tunnel wieder, dessen Eingang die Peitschende Weise versteckt hatte. Vor sich hörte er, wie der Hund sich stetig weiter vor arbeitete.

Harry packte seinen Zauberstab fester und jagte ihm hinterher. Er musste sich manchmal bücken oder seitwärts gehen, da der Tunnel sehr eng war. Er hatte den Eindruck, als ob der Tunnel ewig so weiterführte, und dachte gerade darüber nach, ob es so klug gewesen war, dem Hund zu folgen, als sich der Tunnel schließlich nach oben wand, und er zu einer kleinen Öffnung kam. Als er langsam über den Rand spähte, sah er, dass er in einem verlassenen Raum war. Er schlich vorwärts und sah sich um. Die Fenster waren mit Brettern bedeckt und Möbelstücke lagen verstreut herum. Er erinnerte sich überrascht, dass er in der Heulenden Hütte war, dem verlassenen Gebäude am Rande von Hogsmeade, das angeblich in Britannien der Wohnsitz war, in dem es am meisten spukte.

Ein Knarren kam von über ihm und Harry kletterte langsam die Treppe in den nächsten Stock hoch.

Nachdem er die Tür am Ende der Treppe aufgeschoben hatte, schlich er leise hinein. Er sah den Hund in der Ecke des Raumes, den Krug neben sich. Mit einem Knurren verwandelte sich der Hund langsam in einen Mann. Ein Animagus! Vor Harry stand der berüchtigte Mörder, Sirius Black. Langes, dreckiges Haar hing über den Rücken des Mannes. Seine Augen waren blutunterlaufen, und er sah aus, als hätte er seit Tagen nicht mehr gegessen. Er grinste Harry mit einem leicht verrückten Blick an.

Harry fühlte sich, als wäre er an dem Fleck festgewachsen, seine Stimme verließ ihn. Sein Zauberstab war immer noch fest in seiner Hand, aber er konnte sich an keinen einzigen Zauber erinnern, den er je gekannt hatte. Er blickte Sirius Black wie hypnotisiert an. Er hatte letztendlich doch Recht gehabt. irgendwie hatte Sirius Black seine Tarnung durchschaut und wusste, dass er Harry Potter war. Offensichtlich würde er ihn jetzt umbringen. Harry war in einem solchen Schockzustand, dass er nicht einmal Angst hatte.

Black trat nah an ihn heran und den Zauberstab aus seiner Hand nahm. Diese Aktion weckte Harry aus seiner Betäubung. Als Black sich wegdrehte, Harrys Zauberstab fest im Griff, erinnerte er sich daran, dass Sirius Black der beste Freund seines Vaters gewesen war. Er war der Verräter der die Potters an Voldemort verraten hatte.

Ohne Warnung warf Harry sich auf Black, und schrie: „Du hast sie umgebracht! Du hast sie umgebracht! Verräter!"
Er überraschte den älteren Mann und warf ihn aus der Fassung. Der Junge schlug Black mit all seiner Kraft, wo er ihn treffen konnte. Black ächzte vor Schmerzen.

„Impedimenta!", keuchte er.

Plötzlich spürte Harry, wie eine unsichtbare Hand ihn an Ort und Stelle festhielt. Black schubste ihn, und Harry fiel zurück. Er konnte sich nicht abfangen, aber Black hatte ihn glücklicherweise in die Richtung eines Bettes geschubst, das in einer Ecke des Raumes stand. Harry landete mit einem dumpfen Schlag.

„Bleib da, Junge!", verlangte Black. „Ich will dir nicht wehtun. Aber ich hab so lange gewartet…"

Harry kämpfte gegen seine unsichtbaren Fesseln. Black hob den Krug auf und spähte hinein. Hallo, Peter. Lang nicht mehr gesehen. Es ist doch immer eine Freude, alte Freunde zu sehen."

Harry hörte auf, sich zu wehren. Er erinnerte sich an den Punkt auf der Karte des Rumtreibers, der als Peter Pettigrew beschriftet war. Jetzt nannte Black Krätze Peter. Was konnte das bedeuten? Und wusste Black überhaupt, dass er Harry Potter war? Er hatte gesagt, dass er ihn nicht verletzen wollte. Aber wollte Black ihn nicht eigentlich töten?

Harry beobachtete Sirius Black aufmerksam. Als er die Augen des Jungen auf sich spürte, blickte Black ihn an. Der Sträfling grinste wieder. „Ich hab ihn endlich gefunden", krähte Black. Harry schüttelte es. Black spähte wieder in den Krug und sagte: „Bist du bereit, zu sterben, Peter?"

Mit einem Schlenker von Harrys Zauberstab murmelte Black einen Spruch, und in einem Lichtblitz hob sich die Ratte für einen Moment ab. Dann verwandelte sich Krätze langsam in einen kleinen Mann mit einer angehenden Glatze und kleinen Augen. Noch ein Animagus!

Die beiden Männer ignorierten den Jungen in der Ecke, der geschockt erstarrt war, und sahen sich an. „Sirius…", wimmerte die vorherige Ratte, „… mein alter Freund."

Black knurrte. „Hast du irgendwelche letzten Worte, bevor ich dich töte, Peter?"

Peter schrie gequält auf und fiel auf seine Knie. „Töte mich nicht, Sirius! Ich wollte nicht, dass Lily und James sterben. Was hätte ich tun sollen? Der Dunkle Lord gewann mehr und mehr Macht. ich hatte Angst, Sirius. ich war nie so mutig wie du und Remus und James. Ich wollte nie, dass es so weit kommt… Er, dessen Name nicht genannt werden darf, hat mich gezwungen…"

„Lüg nicht!", schrie Black. „Du warst sein Spion!"

Pettigrew kroch am Boden. „Was gab es zu gewinnen, wenn man sich ihm widersetzte? Er übernahm überall die Kontrolle?"

„Was es zu gewinnen gab, wenn man den schrecklichsten Zauberer bekämpfte, den es jemals gegeben hat? Nur unschuldige Leben, Peter!"

In der Ecke, unbemerkt von den Erwachsenen, hörte Harry zu, wie die Männer diskutierten, Also war es Pettigrew, der seine Eltern verraten hatte! Sirius Black war beschuldigt worden.

„Es war nicht meine Schuld", wimmerte Pettigrew.

„Nein, es war meine", gab Black zu. Harry Kopf wandte sich ruckartig Black zu. Was meinte er? „Ich hätte James nie überzeugen sollen, dich statt mir als Geheimniswahrer zu benutzen. Ich hätte nie gedacht, dass du zu einem solchen Verrat in der Lage wärst. Du hast James und Lily geopfert, und du hättest auch Harry geopfert, um deine jämmerliche Haut zu retten. Dann hast du diese Straße voller Muggel getötet, um mich für deinen Tod zu beschuldigen. Deinen eigenen Finger abzuschneiden, um die Leute zu überzeugen, dass du in dieser Explosion umgekommen bist, war eine hervorragende Idee, Peter.

Das muss ich dir lassen. Aber es war auch dein Untergang. Weil dir ein Finger gefehlt hat, habe ich dich in deiner Animagusform erkannt. Ich hab dein Foto im Tagespropheten gesehen, mit deiner Zaubererfamilie, als sie diese Lotterie gewonnen hatten. Ich wusste, dass du auf dem Weg zurück nach Hogwarts warst und ich bin Askaban entkommen, um dich zu finden."

„Wie… wie…", quiekte Pettigrew.

„Du bist nicht der einzige, der seine Animagusform zu seinem Vorteil nutzen kann, ‚Wurmschwanz'", verhöhnte ihn Black.

Harry fuhr bei diesem Namen hoch. Er hatte vergessen, dass Black, Pettigrew, Lupin und sein Vater die vier Rumtreiber gewesen waren, die diese magische Karte hergestellt hatten. Jetzt erkannte er, dass Pettigrew Wurmschwanz war, und, da er sich an Blacks Animagus, den Hund, erinnerte, ahnte er, dass Black ‚Tatze' war. Er fragte sich, ob sein Vater ‚Moony' oder ‚Krone' gewesen war. War sein Vater auch ein Animagus gewesen? Bezog seine Animagusform sich auf den Spitznamen?

Sirius fuhr mit seiner Erklärung fort: „Ich konnte Askaban überleben, indem ich mich in einen Hund verwandelte. Die Dementoren hatten eine geringere Wirkung in meiner Tiergestalt. Und das Wissen, dass ich unschuldig war, war keine glückliche Erinnerung, also konnten sie mir das nicht wegnehmen. Ich hatte genug Gewicht verloren, dass ich als Hund durch das Gitter in Askaban schlüpfen, und dann an Land schwimmen konnte. Seitdem habe ich nach dir gesucht."

Harry erhob sich langsam vom Bett. Der Impedimenta-Zauber hatte nachgelassen und er konnte sich frei bewegen. Da er Black nicht überraschen wollte, rief er leise seinen Namen. „Mr. Black. Sir."

Der andere Mann drehte sich überrascht um. Er sah Harry verdutzt an, als ob er vergessen hatte, dass noch eine andere Person im Raum war.

Harry schluckte. „Äh… Bevor Sie Pettigrew töten, könnte ich vielleicht einen Vorschlag machen?"

„Ja, ja", quiekte Pettigrew aufgeregt dazwischen, immer noch auf den Knien auf dem Boden, seine Hände wie im Gebet gefaltet.

Black nickte fahrig. Harry fuhr fort: „Wenn Sie ihre Unschuld beweisen wollen, warum gehen Sie nicht jetzt mit Pettigrew ins Schloss? Sie können ihn vor Gericht bringen."

Black sah Harry nachdenklich an. Langsam antwortete er: „Ich traue dem Ministerium nicht. Sie haben mir ohne Anhörung in Askaban geworfen. Ich habe zwölf Jahre gewartet, Pettigrew zu töten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich länger warten kann."

„Sie sind Harry Potters Patenonkel. Wenn Sie vom Verdacht befreit sind, können Sie in die Zaubererwelt zurückkehren und er, vielleicht… er kann mit ihnen zusammenleben." Harrys Stimme brach, aber Black war zu sehr von seinen eigenen Gedanken abgelenkt, um es zu bemerken.

„Würde er das wollen, was meinst du?" Er klang zweifelnd, aber mit einem Schimmer Hoffnung.

„Ja", bekräftigte Harry sicher. „Ich denke, das würde er.
Sehr."

Pettigrew hatte zwischen Harry und Black hin und her gesehen und seinen Atem angehalten. Als Black den Zauberstab senkte, ließ er ihn erleichtert aus. „Danke, mein lieber Junge", schmeichelte er.

Harry ignorierte ihn. „In Ordnung", sagte Black. „Wir werden zusammen ins Schloss gehen. Wir bringen dich zu Dumbledore. Ich will Peter selbst umbringen, aber ich kann damit leben, wenn er nach Askaban und sich den Dementoren aussetzen muss, wie ich. Ich hoffe, du bekommst den Kuss der Dementoren", teilte er Pettigrew gehässig mit.

Pettigrew erschauderte, schien aber zu begreifen, dass es besser wäre, still zu bleiben. Zwischen Black und Harry eingeschlossen gingen die drei Zauberer zurück durch den Tunnel in Richtung Hogwarts.

Harry konnte seine Emotionen kaum im Zaum halten. Er war nur ein paar Fuß von dem Mann entfernt, der seine Eltern betrogen hatte. Der Gedanke reizte ihn, den kriecherischen kleinen Feigling zu schlagen. Aber er stand auch neben seinem Patenonkel. Jemandem, der sich um ihn kümmern würde. Jemand, der ihn vielleicht lieben könnte. Das wäre es wert, seine Tarnung aufzugeben und seine Identität als Harry Potter in Anspruch zu nehmen.

Harry 2 würde für ihn Platz machen müssen!

Das Dreiergespann verließ die Peitschende Weide und machte sich auf dem Weg um Schloss. Plötzlich wurde die Luft frostiger. Black blieb ruckartig stehen und Pettigrew lief fast in ihn hinein. Harry hob seinen Kopf in dem Versuch, den Geruch in der Luft zu identifizieren. Und dann traf es ihn wie ein Schlag. Dementoren!

Black stöhnte leise. Dutzende von Dementoren füllten die Luft und kreisten über ihren Köpfen. Weil sie so abgelenkt waren, schenkten weder Black noch Harry Pettigrew ihre Aufmerksamkeit. Ohne Warnung verwandelte dieser sich in seine Animagusform, die Ratte, und schlüpfte durch die Fesseln, die ihn an die anderen beiden banden. Bevor sie ihn aufhalten konnten, war Pettigrew weggekrabbelt, und sein Schwanz verschwand aus ihrem Blickfeld.

„Nein", schrie Black und nahm einen Schritt in Pettigrew Richtung. Aber die Dementoren stießen auf sie herab, und Black war schon bald auf dem Boden zusammengebrochen.

Harry warf sich nach vorne und zog seinen Zauberstab aus Blacks bewusstlosem Griff. Er wirbelte herum, um den Dementoren gegenüberzutreten und rief: „Expecto Patronum!" Harry hatte sich noch nie so mächtig gefühlt. Es war, als ob eine Kraft tief in ihm danach dürstete, zu entkommen. Er würde mit seinem Patenonkel leben! Er musste nur beweisen, dass Sirius unschuldig war. Nichts würde ihn aufhalten können!

Ein riesiger Hirsch sprang aus seinem Zauberstab und warf ein helles silbernes Leuchten über die Gegend. Die Dementoren fielen zurück, als der Hirsch die Stelle, wo Harry und Sirius waren, umkreiste. Als er den wunderschönen Patronus ansah, flüsterte Harry: „Krone", als er sich an den Spitznamen eines der Rumtreiber erinnerte. Es konnte kein Zufall sein. Die Animagusform seines Vaters musste ein Hirsch gewesen sein, und jetzt war er Harrys Patronus. Den Jungen überkam eine Welle an Gefühlen, als er den Hirsch ansah. Es fühlte sich an, als ob sein Vater da wäre und ihn beschützte.

Innerhalb nur weniger Momente wurde die Luft wärmer und Sirius rührte sich. Die Dementoren waren geflohen, und der Patronus löste sich auf. „Dad!", rief Harry, um ihn zurückzuholen. Aber er war verschwunden. Ein leerer Abgrund formte sich in Harrys Magen.

Nach einem Moment öffnete Sirius seine Augen und setzte sich abgekämpft auf. „Was ist passiert?"

„Die Dementoren sind gekommen", erzählte Harry. Sirius sah ihn erschrocken an. „Keine Sorge. Ich konnte sie verjagen."

Sirius wandte dem Teenager seine Augen zu. „Alleine?" Er klang beeindruckt. Harry nickte.

„Ja, aber Pettigrew ist entkommen", stellte der Junge bitter fest.

„Nein!" Sirius sah wild um sich, als ob er erwartete, dass Pettigrew immer noch irgendwo lauerte.

In der Entfernung hörten sie Schreie aus der Richtung von Hogwarts. Sirius krabbelte auf seine Füße zurück.

„Ich geh lieber", sagte er. „Die glauben mir nie, dass ich unschuldig bin, jetzt, wo Pettigrew geflüchtet ist."

„Warte! Ich sage ihnen, dass ich Pettigrew gesehen hab! Bitte, geh nicht!"

Sirius lächelte verbittert. „Die glauben einem Jungen niemals. Sie werden denken, dass ich dich ‚verwirrt' habe. Pettigrew hat wieder gewonnen." und ohne ein weiteres Wort verwandelte sich der Mann in einen Hund und sprang weg.

Harry starrte verloren auf die Stelle, an der Sirius verschwunden war. Er war weg! Und er wusste nicht einmal, dass Harry… nun ja, Harry war. Enttäuschung drohte, ihn zu überwältigen.

„Twist!" Harry drehte sich um und sah, wie Snape näher kam, mit dem Zauberstab in der Hand. Hinter ihm folgten eine Anzahl weiterer Lehrer. „Was ist passiert? Wir haben gesehen, wie die Dementoren hier gekreist sind."
Harry erzählte die Wahrheit, ohne darüber nachzudenken, ob das eine gute Idee war. „Sie haben versucht, Sirius Black zu fangen, aber ich habe den Patronuszauber benutzt, um sie zu verscheuchen."

„Sirius Black!", keuchte Professor McGonagall, die den Jungen erreicht hatte.

Harry nickte ernst. „Nun, wo ist er?", verlangte Snape.

„Er ist entkommen", sagte Harry dumpf.

„Sie meinen, die Dementoren hatten ihn umzingelt, und wegen Ihnen konnte Black entkommen?", fragte Snape langsam.

Harry begriff endlich, dass sein Verhalten bedenklich falsch verstanden werden konnte. Er beeilte sich, es zu erklären. „Black ist unschuldig! Ich habe Peter Pettigrew gesehen. Peter war der echte Verräter. Er at sich die ganze Zeit als Animagus versteckt – er ist eine Ratte. Krätze! Ron Weasleys Haustier."

Die Lehrer starrten Harry verwundert an. Es war offensichtlich, dass sie dachten, Harry hätte den Verstand verloren. Nach einem Moment murmelte Professor Sprout: „Verwirrt!"

Harry sah das leichte, zustimmende Nicken von einigen anderen Lehrern. Snape sah ihn nur aus verengten Augen an. „Nein! Ich bin nicht verwirrt! Es ist die Wahrheit. Sirius Black ist wirklich unschuldig und Peter Pettigrew lebt!"

„Kommen Sie mal wieder mit rein, Twist", sagte Professor
McGonagall. „Ich denke, dass Madam Pomfrey mal einen Blick auf Sie werfen sollte."

Sie ignorierten Harrys Protest, dass es ihm gut ging, und zogen ihn ins Schloss zurück, zum Krankenflügel. Später, als er kurz von Professor Dumbledore besucht wurde, fand er heraus, dass der Schulleiter auch nicht eher dazu geneigt schien, ihm zu glauben, als die anderen Lehrer. Dumbledore war vielleicht diplomatischer in der Weise, wie er es anging, aber es war klar, dass niemand Harrys Geschichte viel Glauben schenkte.

Sogar Harrys Freunde wiesen sie von der Hand. Hermine blickte skeptisch, hielt aber unter großer Anstrengung den Mund.

Ron gab seine Meinung offen kund. „Bist du verrückt?
Krätze war kein Animagus. Ich denk, ich wüsste, wenn meine eigene Ratte in Wirklichkeit ein Mann wäre! Es ist offensichtlich, dass er dich verwirrt hat, Mark. Es ist nur blöd, dass du die Dementoren verjagt hast. Es ist nicht deine Schuld, weil du nicht so recht beisammen warst. Aber er ist leider wieder entkommen."

„Er ist unschuldig, Ron!", beteuerte Harry.

Ron rollte mit den Augen. „Ja, und deshalb hat er auch versucht, mich in meinem Bett zu töten, als er auf der Suche nach Harry Potter in den Gryffindorturm geschlichen ist."

„Er hat nicht nach Harry Potter gesucht. Er war hinter Krätze her!"

Ron schüttelte ungläubig den Kopf und weigerte sich, weiter darüber zu diskutieren.


--


Am nächsten Tag merkte Harry, dass die anderen Schüler still wurden, wenn er vorbeiging. Unterhaltungen wurden abrupt unterbrochen, wenn er in einen Raum kam. Es erinnerte ihn an sein zweites Jahr, als viele gedacht hatten, er könnte der Erbe Slytherins sein. Als Harry die Große Halle verließ, folgten ihm Harry 2 und Draco Malfoy in den Gang. „Twist!", rief Draco.

Harry drehte sich langsam zu den Jungen um. „Wir haben gehört, dass du Sirius Black gehen gelassen hast", sagte Draco.

„Er war unschuldig", stellte Harry fest.

Draco ignorierte das. „Ich kann nicht glauben, dass du ihn entkommen lassen hast."

Ein paar Schüler fingen an, sich um die Jungen herum zu versammeln und formten einen Halbkreis. Harry sah Ron un Hermine aus den Augenwinkeln. Er stellte sich gerader hin und hob das Kinn. „Ich hab das erklärt. Sirius Black ist unschuldig."

„Du weißt, dass Sirius Black versucht hat, mit umzubringen, und hast ihn gehen lassen", meinte Harry 2. „Ich habe gehört, dass du Parsel sprichst. Und jetzt verhilfst du einem vom Du-weißt-schon-wems Handlangern zur Freiheit. Bist du ein Dunkler Zauberer, Twist?"

Die Menge murmelte und bewegte sich unruhig hin und her.

Harry war für einen Moment still und sprach dann leise: „Du weißt, dass ich kein Dunkler Zauberer bin. Du versucht, die Leute gegen mich aufzubringen. Warum? Ist es bloß, weil ich muggelgeboren bin?"

Harry 2 lachte unbeholfen. „Ich weiß nicht, was du meinst. Du bist derjenige, der diesen Todesser gehen gelassen hat. Willst du, dass er mich umbringt? Ist es, weil ich Harry Potter in?"

Harry blickte genau in Harry 2s Augen und sagte leise:
„Du bist nicht Harry Potter."


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