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Fanfiction

The Hidden Hero - Viertes Schuljahr, Askaban

von Thorrus

Kapitel Einundzwanzig – Viertes Schuljahr; Askaban


Als die vier jüngsten Weasley in den Fuchsbau zurückkamen, fanden sie ihre Eltern am Küchentisch vor, wo sie unruhig auf ihre Rückkehr warteten.

„Wo wart ihr?", fragte Molly schrill und sprang vom Tisch auf, sobald sie sie sah, um jeden zu umarmen.

Arthur blieb sitzen und holte zittrig Atem. Leise sagte er: „Es ist nicht sicher, in dieser Zeit so spät herumzulaufen."
Fred wich aus der Umarmung seiner Mutter und ging zu seinem Vater. Während er über dem sitzenden Mann ragte, verlangte er: „Wegen Du-weißt-schon-wem?"

Die Eltern wechselten besorgte Blicke. Schließlich nickte Arthur. „Ja."

„Wir wissen alles darüber", meinte Ron, der näher kam und sich neben seinen älteren Bruder stellte. „Wir haben keine Zeit, um jetzt gerade zu erklären, woher. Wir sind ins Ministerium, um Mark zu retten." Er ignorierte das Keuchen seiner Eltern. „Wir haben's verhauen, Dad. Sie glauben wegen uns, er hätte versucht zu fliehen und jetzt bringen sie ihn sofort nach Askaban! Wir müssen sie aufhalten!"

Arthur sprang vom Tisch auf. „Was?! Jetzt, ohne Verhandlung?"

Ginny, die leise geweint hatte, ließ ein hörbares Schluchzen verlauten. „Was sollen wir tun? Wir müssen ihn retten, Dad. Wir müssen!"

Arthur fuhr mit der Hand über sein Gesicht und vergrub sie für einen Moment in seinen Haaren. Dann, nachdem er eine Entscheidung gefällt hatte, gab er es frei und bestimmte: „Wir müssen mit Dumbledore reden."

Er antwortete auf keine der Fragen oder Bemerkungen, mit denen seine Kinder ihn bewarfen, als er in das Wohnzimmer ging. Er nahm etwas von dem Flohpulver im Krug neben dem Kamin, warf es hinein und sagte:

„Dumbledores Büro." Dann kniete er sich neben den Kamin und steckte seinen Kopf in die tanzenden Flammen.
Scheinbar fand Arthur Dumbledore in seinem Büro vor, denn er war bald in ein einseitiges Gespräch verwickelt.

„Professor Dumbledore! Es gab einen Notfall. Wir müssen dringend sprechen."

Stille, während Arthur hörte, was Dumbledore zu erwidern hatte.

„Ich glaube, Sie werden mit meinen Kindern sprechen wollen. Sie sind diejenigen, die Ihnen etwas zu erzählen haben. Ich schlage vor, wir reden im Hauptquartier des Ordens."

Wieder Stille.

„Ja, natürlich." Arthur zog den Kopf aus dem Feuer und sagte: „Bleibt zurück. Dumbledore kommt für einen Moment her, um euch zu sagen, wo sich das Hauptquartier des Orden des Phönix befindet. Ich ziehe es vor, dort zu sprechen, damit wir nicht Gefahr laufen, belauscht zu werden. Die Adresse liegt unter einem Fideliuszauber und Dumbledore ist der Geheimniswahrer, also muss er euch erzählen, wo es ist."

Kaum hatte Arthur seine Erklärung beendet, als es auch schon ein Rauschen im Kamin gab und Professor Dumbledore heraustrat. Er sah aus, als ob er seit Tagen nicht mehr geschlafen hätte, und sein Gesicht zeichneten neue Alterslinien.

Ohne Zeit zu verschwenden zauberte er eine Blase um die Weasleykinder, die verhindern würden, dass jemand zuhörte. Dann teilte er ihnen mit: „Das Hauptquartier des Orden des Phönix befindet sich im Grimmauldplatz Nummer 12, dem Familienanwesen von Sirius Black."

„Black!", entfuhr es Fred. Seine Geschwister waren sprachlos vor Schock. „Warum befindet sich der Orden in seinem Haus? Er ist ein Todesser!"

Dumbledore antwortete: „Ich nehme an, dass die Neuigkeiten, die ihr mit mir teilen wollt, dringend ist, also schlage ich vor, wir verschieben die Erklärung, was Black betrifft, auf ein andermal. Ich denke, es genügt, zu sagen, dass wir erfahren haben, dass Sirius Black fälschlicherweise beschuldigt wurde und die Potters nicht an Voldemort verraten hat."

Die Kinder zuckten zurück, als sie Voldemorts Namen hörte. Ron stellte fest: „Also hatte Mark darüber auch Recht? Sirius Black war unschuldig."

Dumbledore nickte. „Ja. Wir konnten Black erreichen, um ihm mitzuteilen, dass wir im Orden an seine Unschuld glauben. Leider können wir es dem Ministerium und dem Rest der Zaubererwelt noch nicht beweisen. In der Zwischenzeit hat uns Black das Haus seiner Familie als Hauptquartier angeboten. Er hat vor, uns im Kampf gegen Voldemort zu helfen."

Dumbledore wandte sich von den Kindern ab und nahm einen Krug von einem Tisch neben ihm. Er wedelte mit dem Zauberstab und der Krug leuchtete für einen kurzen Moment. „Dies ist nun ein Portschlüssel, der euch alle bis vor die Tür von Grimmauldplatz Nummer 12 bringen wird. Wenn ihr ankommt, denkt an die Adresse in euren Köpfen und es wird vor euch erscheinen. Nun, auf drei." Die Teenager und ihre Eltern legten jeweils einen Finger an den Krug. „Eins. Zwei. Drei."

Die Weasleys verschwanden und Dumbledore apparierte vom Fuchsbau weg, um sich ihnen anzuschließen.


--


„Das is alles unsere Schuld!", stöhnte Ginny. Sie fing wieder an zu weinen, und ihre Mutter umarmte sie. Aber über ihrem Kopf blickte Molly Dumbledore nervös an.
Die Kinder hatten ihren Eltern und dem Schulleiter erzählt, was im Ministerium geschehen war. Die Erwachsenen sahen alle sehr blass und ernst aus.

Ron meinte reuig: „Wir hätten nicht hingehen sollen! Er hat gesagt, er hätte einen Plan. Er hat sich keine Sorgen gemacht, nach Askaban zu kommen. Aber wir haben's verhauen! Sie bringen ihn jetzt hin! Was machen wir nur?"
Dumbledore stellte schwer fest: „Ich bin mir nicht sicher, dass es irgendetwas gibt, das wir tun können."

„Was?!", riefen die vier Teenager gleichzeitig.

Molly hielt eine Hand hoch, um ihre Kinder zum Schweigen zu bringen. „Können Sie nicht zum Minister gehen, Professor? Ihm sagen, dass Umbridge Mark ohne Verhandlung nach Askaban bringt?"

„Wozu, Molly? Glaubst du, der Minister würde eingreifen? Umbridge hat recht, wenn sie denkt, dass ihr Chef mit ihrem Handeln zufrieden wäre. Außerdem wird er eine Verhandlung vermeiden, in der Mark auf jeden Fall wieder Voldemorts Auferstehung ins Spiel bringt."

Er hielt seine eigene Hand hoch, um den Protest um sich herum zum Ersticken zu bringen. Und eine Gerichtsverhandlung wird Mark nicht helfen. Sie wird nur diesen Augenblick hinauszögern."

Es herrschte Stille, als die Kinder die Erwachsenen verraten ansahen. „Also erdet ihr gar nichts tun?", fragte George.

Arthur fragte zögernd: „Gibt es keine Möglichkeit für uns, Mark auf dem Weg nach Askaban abzufangen? Ihn vielleicht befreien und irgendwo verstecken?"
Dumbledore verharrte einen Moment um das abzuwägen.

„Das könnte aufgrund von Umbridges Eingreifen sogar möglich sein", meinte er nachdenklich. „Das könnte unser Glück haben. Da sie Mark ohne gerichtliches Urteil nach Askaban schicken, wird er das Aufspürgerät nicht auf sich haben, dass sie beim Transport auf die Gefangenen legen. Dieses Gerät würde sofort nach einer Verhandlung angelegt werden. Es ist natürlich trotzdem gefährlich, ihn zu befreien und, falls herauskäme, dass ihm jemand geholfen hat, würde das eine lebenslange Haftstrafe in Askaban bedeuten."

„Ich kann nicht einfach zurücktreten und zusehen, wie ein unschuldiger Junge in Askaban landet." Arthur blickte Ron an. „Mark ist genauso alt wie Ron. Er ist muggelgeboren und hat keinen, der ihm helfen kann."

Molly sah aus, als ob sie ohnmächtig werden könnte. Aber sie nickte zustimmend. „Ich würde hoffen, dass Leute nicht einfach nur herumstehen würden, falls meinem Sohn so etwas passieren sollte. Ich kann nichts weniger für Mark tun."

Dumbledore nickte und sah seltsam erleichtert aus. „Das ist nicht die sicherste Wahl für den Orden, aber ich muss zugeben, dass es schwer war, nichts wegen Mark, zu unternehmen."

Ron ließ ein Jubeln vernehmen und Dumbledore warnte: „Es klappt vielleicht nicht. Freut euch nicht zu früh."
Ron sah verlegen aus. Dumbledore fuhr fort: „Je mehr Leute darin verwickelt sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir entdeckt werden. Deshalb schlage ich nur Arthur und eine weitere Person vor."

„Warum nicht Sie?", wollte Ron wissen.

Dumbledore nahm keinen Anstoß an Rons Ton. „Weil das Ministerium mich verdächtigen wird, wenn wir Mark wirklich retten können – obwohl ich einer seiner Ankläger war. Fudge wird denken, dass ich versucht habe, einen Schüler vor Askaban zu schützen. Ich werde ein Alibi brauchen, also werde ich zu dem Zeitpunkt, in dem Marks Verschwinden entdeckt wird, beim Minister sein."

„Was ist mit meinem Vater? Wird er nicht verdächtigt werden?", fragte Ginny ängstlich.

„Ich werde ihm ein Alibi verschaffen können", erklärte Dumbledore. „Ich werde behaupten, dass er in meinem Büro auf mich wartete, und es ist unmöglich, mein Büro ohne mein Wissen zu verlassen."

„Kingsley Shacklebolt", meinte Arthur auf einmal. Er hatte darüber nachgedacht, wer ihn am Besten auf seiner Rettungsmission begleiten würde. Er ignorierte den Aufruhr, den Fred und George veranstalteten, als sie ihn anflehten, sie mitzunehmen.

Dumbledore nickte zustimmend. „Eine perfekte Wahl. Ihr beiden müsst zum Dumaspier gehen. Dort wird das Boot, das Mark nach Askaban bringen soll, ablegen. Ihr müsst euch große Mühe geben, eure Identität zu schützen. Benutzt Illusionszauber, und ich leihe euch einen Tarnmantel.

„Ihr könnt die Wachen mit ‚Stupor' außer Gefecht setzen, aber die Dementoren können nur mit einem Patronus zurückgeschlagen werden. Gebt Acht, die Wachen zuerst zu erledigen, so dass sie die Form eures Patronus nicht sehen. Sonst könnte eure Identität gefährdet werden. Die Dementoren können die Patroni nicht sehen, sondern nur fühlen. Wenn ihr Mark habt, bringt ihn hierher zurück. Sobald wir ihn haben, entscheiden wir, wo wir ihn hinschicken sollen."

Mit dem Wissen, dass ihnen die Zeit davonlief, benachrichtigten sie Kingsley, der ein paar Minuten später zu ihnen ins Hauptquartier kam. Sie erklärten schnell, was los war, und Kingsley stimmte sofort zu, an der Rettung teilzunehmen. Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden, gingen die Männer und apparierten bis kurz vor der Stadt, in der sich der Dumaspier befand.
Sie hatten beide Illusionszauber auf sich gelegt und konnten den jeweils anderen nicht sehen. Keiner sprach, aber sie hörten ihre Schritte, als sie sich beeilten, zum Pier zu kommen. Die Luft um sie herum war kalt, vielleicht aufgrund der Verzweiflung der Gefangenen in Askaban. Beide Männer gaben sich Mühe, nicht über die wilde See zum Gefängnis zu blicken. Es ragte bedrohlich in der Entfernung, als ob es lebte, wie ein Monster, das nur darauf wartete, sein Opfer zu fressen.

Als sie sich dem Pier näherte, packten sie ihren Zauberstab fester. Aber er war seltsam leise. Wo waren alle? Und dann sank ihnen das Herz in den Magen. Der Grund für die Stille wurde erklärt. Die Wachen hatten schon abgelegt. Hinter den Wassermassen, am Eingang des Gefängnisses, war das Boot, das gerade auf der anderen Seite anlegte. Sie sahen hoffnungslos zu, wie die winzige Figur von Mark Twist drinnen verschwand.

Ohne ein Wort zu sagen, kehrte Kingsley zum Ministerium zurück. Er ging in sein Büro und wartete darauf, dass Dumbledore vorbei käme. Er raschelte mit dem Papier auf seinem Tisch und tat so, als arbeitete er, aber er fand es unmöglich, sich zu konzentrieren. Ungefähr eine halbe Stunde später kam Dumbledore, der das Büro es Ministers verließ, an Kingsleys Tisch vorbei. Er sagte nichts, warf dem anderen Mann aber einen hoffnungsvollen Blick zu. Kingsley schüttelte unmerklich den Kopf. Dumbledore wirkte schwer betroffen, aber er hielt nicht an oder sagte auch nur ein Wort. Er ging aus dem Ministerium und kehrte nach Hogwarts zurück.

Arthur apparierte zurück zum Grimmauldplatz, wo der Rest seiner Familie auf ihn wartete. Alle standen nervös auf, als er den Raum betrat. Die Antwort war ihm ins Gesicht geschrieben, aber Arthur sagte trotzdem mit gebrochener Stimme: „Wir waren zu spät."


--


Harry wachte in einer Zelle auf, die der im Ministerium ähnlich war. Diese Zelle war auch leer, nur mit einem Feldbett und einem Nachttopf. Er nahm die dünne Decke vom Bett und wickelte sie sich um sie Schultern, um die Kälte abzuwehren, sie die Wände durchdrang. Der große Unterschied zwischen den beiden Zellen war, dass diese in Verzweiflung getränkt zu sein schien. Die Wände schienen grauer und die Luft dicker mit Hoffnungslosigkeit.

Es gab sehr wenig Licht in der Zelle. Die einzige Beleuchtung kam von einem kleinen Dachfenster hoch oben in der Zellendecke. Aus Gewohnheit versuchte Harry, die Tür zu öffnen. Sie war natürlich fest verschlossen. Sobald seine Augen sich an das fehlende Licht gewöhnt hatten, starrte er aus dem kleinen dreckigen Fenster in der Tür. Die Gitter davor machten es schwierig, etwas zu erkennen, aber es hatte sowieso wenig Sinn, herauszuschauen. Alles, was er sah, war eine Steinwand gegenüber seiner Zelle.

Harry merkte, wie sein Körper anfing zu zittern. Er zog die Decke fester um sich, aber er hatte sich noch nie in seinem Leben so kalt gefühlt. Er fragte sich, ob es Angst war, oder ob die Dementoren schon ihre Wirkung entfalteten. Aber es gab in dem Moment keine Dementoren in der Nähe, und er war dankbar für diese kleine Gunst. Aber sie würden mit Sicherheit kommen, und was würde er dann tun?

„Verrückt werden", quälte ihn die Stimme in seinem Kopf.

„Nein! Sirius Black ist nicht verrückt geworden, und er war für zwölf Jahre hier! Ich schaffe das auch."

„Du bist kein Animagus", erinnerte ihn die Stimme.

„Ich muss meine Unschuld beweisen! Ich muss jemandem sagen, dass ich Harry Potter bin."

In dem Moment hörte Harry ein Rauschen aus dem Gang. Die Luft wurde noch kälter. Er fragte sich, ob er zu Tode erfrieren würde. Ein Dementor spähte durch die Gitter. Harry keuchte und trat zurück. Er stolperte über die Decke, die er um sich herumgewickelt hatte, und fiel schwer auf seinen Hintern.

„Ich bin Harry Potter", schrie er und krabbelte weg. „Ich bin Harry Potter! Bitte sag es dem Minister! Es gab einen Fehler! Ich bin unschuldig! Ich bin Harry Potter! Du musst mich rauslassen!"

Die Kreatur nahm einen tiefen rasselnden Atemzug und Harry fühlte, wie seine Augen zurückrollten.

„Töte den Überflüssigen!", sagte eine hohe Stimme. Harry hörte ein dumpfes Geräusch und starrte in die leblosen Augen Cedric Diggorys.

„Nein!", schrie er, als er zurückgezogen wurde, um an einen Grabstein gefesselt zu werden.

Als der Junge auf dem kalten Steinboden der Gefängniszelle lag, erlebte er die Nacht von Voldemorts Auferstehung. Erst nachdem er bis zu dem Zeitpunkt gekommen war, in dem er in Moodys Büro ohnmächtig geworden war, erlangte er sein Bewusstsein wieder.
Harry lag regungslos auf dem Boden. Er fühlte sich erschöpft und als hätte er ein Fieber. Er brauchte seine ganze Kraft, nur um sich vom Boden aufzuraffen und sich stattdessen ins Bett zu legen. Der Dementor war gegangen, aber er hatte seinen Schaden getan. Harry konnte nicht denken. Er lag nur auf dem Bett, zitternd, und kalt im Innern.

Die Stunden vergingen und Harrys Zittern ließ nach. Etwas Essen war durch die Tür geschoben worden, und er zwang sich, ein paar Bisse zu sich zu nehmen. Als er seine Kraft zurückkehren spürte, stand er auf und ging durch die Zelle, in dem Versuch, die Steifheit in seinen Knochen los zu werden.

Bei einem seiner Kreise durch die Zelle sah er durch das Türfenster, als er vorbeikam, um bemerkte eine dunkle Gestalt. Er blieb stehen und sein Herz rutschte ihm bis in die Zehen. Wieder erklang ein tiefes Rasseln. Harry fiel sofort zu Boden, als sein Bewusstsein schwand.

„Du bist Platzverschwendung!", meinte Onkel Vernon gemein. „Es wäre besser, wenn du nie geboren worden wärst."

„Du bist für den Tod deiner Mutter verantwortlich", beschuldigte ihn Tante Petunia.

„Du bist ein Freak!", reizte ihn Dudley. „Niemand liebt dich. Niemand wird dich jemals lieben. Du wirst nie Freunde haben. Du wirst immer allein sein."

Dieses Mal versuchte Harry nicht, sich zu seinem Bett zu ziehen, als er aufwachte. Er lag auf dem Boden und starrte die Decke an. Sein Körper war so steif, dass er sowieso nicht glaubte, er könnte sich bewegen.

Schwach dachte er: „Ich werde nicht mal einen Tag aushalten. Wenn sie mich nicht verrückt machen, werde ich wegen der Kälte bestimmt krank und sterbe."

Ein Gefühl des Friedens kam über ihn, als er daran dachte.

„Ich würde gerne sterben", dachte er leicht überrascht.

„Das wäre nicht so schlecht."

Er hörte ein weiteres Rasseln und wurde wieder in dunkle Erinnerungen gezogen. „Geh beiseite, dummes Mädchen", befahl eine hohe Stimme.

„Nicht Harry! Nimm mich stattdessen!"

„Avada Kedavra!"

Harry beobachtete, wie seine Mutter versuchte, ihn vor Voldemorts Fluch zu beschützen, nur um selbst getötet zu werden.

Als er diesmal erwachte, fühlte er einen Schub erneuerter Energie. Seine Mutter war gestorben, um ihn zu beschützen! Voldemort hatte es den Todessern erzählt, als er erklärte, wie Harry den Todesfluch als Baby überlebt hatte, aber es selbst in seinen eigenen Erinnerungen zu sehen, das ließ es für ihn wirklicher werden. Das Wissen dieser Liebe brannte in seinem Herzen. Die Dementoren hatten ihn vielleicht gezwungen, diese Erinnerung wieder zu durchleben, um von Harrys Kummer und Verzweiflung zu zehren, aber sie hatten auch ein Gefühl der Stärke und Wärme in ihm entfacht.
Seine Mutter hatte ihn geliebt! Während er in diesem Wissen badete, schaffte Harry es, sich vom Boden hoch und wieder in das Bett zu ziehen.

Was sollte er tun? Die Dementoren würden wieder kommen. Er hatte vielleicht gerade den Tod herbeigesehnt haben, aber zu sehen, wie seine Mutter sich geopfert hatte, um ihn zu retten, ließ ihn mit einer starken Entschlossenheit brennen. „Ich werde dein Opfer nicht umsonst sein lassen", versprach er seiner abwesenden Mutter. „Ich muss Voldemort töten! Ich muss hier rauskommen und ihn töten!"

Voldemort hatte ihn zu einem Leben ohne irgendjemanden, der ihn liebte, verdammt. Hass kam in Harry auf.

An Voldemort zu denken schien ihn heraufbeschworen zu haben. Harry fühlte den schimmernden Tunnel in seinem Kopf und, da er sich daran erinnerte, wie er ihn in Voldemorts Kopf geführt hatte, versuchte er zuerst, sich zu wehren. Aber als wieder das Rasseln von der Tür kam, sprang Harry instinktiv hinein. Wie zuvor wurde er von dem Tunnel in seinen Geist gezogen.

„Sie haben den Jungen ohne Verhandlung nach Askaban geschickt?", Harry fragte Snape, der vor ihm kniete. Er lachte entzückt.

Er drehte den Zauberstab in seiner Hand. Seine weißen, langen Finger streichelten das Holz. „Mit diesem dreckigen kleinen Schlammblut aus dem Weg geräumt will ich Fortschritte machen, was Harry Potter angeht. Severus, bist du sicher, dass Dumbledore keine Ahnung hat, wo der Junge sein könnte? Bist du sicher, dass er nicht nur so tut?"

„Meister. Ich habe beobachtet, wie der alte Trottel die letzten vier Jahre nach Potter gesucht hat. Er ist außer sich vor Sorge. Er weiß nicht, wo der Junge ist, da bin ich mir sicher."

„Hm… Ich werde wohl mit Potters Muggelverwandten sprechen müssen. Sie könnten Informationen haben, die mich zum Aufenthaltsort des Jungen führen würden."

Snape fuhr zögernd fort. „Mein Lord. Ich glaube, dass das Ministerium diese Muggel irgendwo versteckt hat. Als herauskam, dass sie den Jungen misshandelt hatten, waren viele Zauberer auf Rache aus. Um sie zu beschützen hat das Ministerium sie versteckt."

Harry lachte. „Es ist zu schade, dass sie Muggel sind. Sonst würde ich sie dafür belohen, dass sie Potter misshandelt haben. Ich werde mit Nott sprechen, wenn er zurückkehrt. Ich will, dass er im Ministerium nach Hinweisen sucht, wo das Ministerium sie versteckt haben könnte."

Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Severus, du musst nach Hogwarts zurückkehren. Du kannst gehen."

„Ja, mein Lord." Snape küsste die Hand, die Harry ihm hinhielt, und verließ den Raum.

Harry winkte einem anderen Todesser, der still in einer Ecke gestanden hatte. Harry kreiste seinen Kopf auf den Schultern, um die Steifheit dort zu lockern. „Barty. Es ist lange her, seit einer von uns sich ganz unserem Verlangen hingeben konnte. Heut Nacht bin ich zufrieden. Ich möchte feiern. Begleite mich, wenn wir etwas Spaß haben."

Barty kniete. „Ihr ehrt mich, Mein Lord."

Harry lächelte kalt vor Vorfreude. Nachdem er kurz die Schutzzauber um den Ort gehoben hatte, apparierte er hinaus, wobei Barty sich an seinem Umhang festhielt. Sie kamen am Stadtrand einer Kleinstadt der Muggel an. Auf Harrys Geste hin krabbelte Barty auf die Beine.

„Komm!", befahl Harry. Barty folgte bereitwillig.

Am ersten Haus zögerte Harry, um zu lauschen. Innen hörte er Lachen und das Kreischen von Kindern. Harry grinste höhnisch und dachte: „Ihr werdet nicht lange lachen. Bald werdet ihr schreien und mich um Gnade anflehen."

Er glitt den Weg herunter und stand vor der Tür. Auf der Matte davor stand „Willkommen". Irritiert richtete er den Zauberstab darauf und sagte: „Incendio." Er beobachtete zufrieden, wie sie schnell verbrannte.

Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Tür und befahl leise: „Alohomora." Die Tür klickte auf und er ging hinein.


--


Harry wachte Stunden später auf. Er drehte sich auf die Seite und würgte. Seine Augen waren glasig ob des Horrors, was er Voldemort hatte tun sehen. Was er getan hatte. Harry starrte seine eigenen Hände an. Er hatte gequält und getötet. Ja, es war in Wirklichkeit Voldemort gewesen, aber es hatte sich so angefühlt, als ob er es getan hatte. Er hatte die Vorfreude gefühlt, und die Genugtuung ob der Schreie. Er hatte die Freude gefühlt, als er den Todesfluch benutzte. Das mochten Voldemorts Gedanken gewesen sein, aber es war, als ob Harry sie gedacht hätte.

Harry setzte sich wackelig auf. Aber es war seltsam. Wenn er von den Dementoren gezwungen wurde, seine schmerzhaftesten Erinnerungen wieder zu erleben, fühlte er sich ausgezehrt und krank. Er fühlte sich, als ob er verrückt würde. Wenn er in Voldemorts Hirn lebte, fühlte er sich angeekelt von dem, was er erlebte, aber sein Geist war klar. Er war den Dementoren entkommen, aber zu welchem Preis!

„Ich habe einen Weg gefunden, bei Sinnen zu bleiben",
dachte Harry bitter. „Sirius entkam, indem er ein Animagus wurde. Ich bin entkommen, indem ich Voldemorts Kopf betreten hab. Es ist zu schade, dass er so ein Psychopath ist!" Ohne nachzudenken ahmte Harry die Zauberstabbewegung von einem der Zauber nach, die er Voldemort gegen die Muggelfamilie hatte benutzen sehen. Er erstarrte mit Schrecken, als es ihm bewusst wurde. „Nein! Ich werde nicht zulassen, dass Voldemort mich auch zu einem Verrückten macht! Ich werden diesen Zauber nie wissen müssen."

„Woher weißt du das?", fragte die gerissene Stimme in seinem Kopf. „Du hast jeden Vorteil nötig, den du kriegen kannst. Eines Tages wirst du hier rauskommen und du musst in der Lage sein, ihn zu töten."

Harry schritt durch den Raum und versuchte, seine Gedanken zu kontrollieren und logisch zu denken. „Okay. Ich bin mit Voldemort verbunden. Da ist nichts Neues bei. Ich kann in sein Hirn springen und die Dementoren vermeiden. Keine glückliche Alternative, aber ich muss tun, was ich tun muss. Wenn ich im Kopf dieses Verrückten bin, sehe ich Dinge, die ich lieber nicht sehen würde. Ich muss das zu meinem Vorteil wenden. Ich wurde geboren um ihn zu töten und ich kann mich nicht davon abhalten lassen."

Er schlug eine Hand gegen eine kalte Wand und hieß ihre raue Oberfläche willkommen. „Hab ich gedacht, dass es einfach wäre, ein Held zu sein? Ich habe mir eine Menge vorgestellt, die mich bejubelt." Er schüttelte den Kopf, angewidert von seiner vorherigen Unschuld. „Nun, so funktioniert das nicht. Ich muss in Voldemorts Hirn gehen, um zu erfahren, wie er denkt. Die Zauber lernen, die ich brauchen werde, um ihn zu besiegen." Er schluckte schwer.

„Ich werde das tun. Ich werde stark sein und es tun. Das ist die einzige Möglichkeit, Voldemort daran zu hindern, mehr Leute umzubringen." Er konnte sich genau an die Schreie der Muggelfamilie erinnern, die Voldemort in der vorigen Nacht getötet hatte. „Es geht nicht darum, ob ich ein Held bin oder nicht. Es geht nicht darum, ob die Zaubererwelt es verdient hat, dass ich sie rette.

Dumbledore hatte in einer Sache Recht: Voldemort muss aufgehalten werden, egal was."

Harry holte tief Luft. Er zwang sich, sich an die Nacht zuvor zu erinnern und stand in der Mitte der kalten Zelle, um die Zauberstabbewegungen der Zauber zu üben, die Voldemort angewandt hatte. Er fing mit dem Zauber an, den er automatisch versucht hatte, nachdem er von seiner Vision aufgewacht war. Seine Hand zitterte, aber er zwang sich, zu üben, bis er ruhig stand. In seinem Kopf wiederholte er die Beschwörungsformel. Er fuhr fort, bis er jeden Zauber gemeistert hatte. Dann zwang er sich, den Tunnel wieder zu finden, nachdem er sich auf das Bett gelegt hatte, und als er die Augen schloss und erschöpft einatmete, ging er wieder hinein.


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