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Fanfiction

Das schwere Erbe der DeVilliers - Pläne

von Menelya

Kapitel 6 - Pläne

Draco Malfoy saß beim Frühstück und hörte nur halbherzig seinen Freunden zu, die über die gestrige Party schwärmten. Blaise Zabini hatte sich selbst übertroffen und nicht nur für genügend Alkohol und Häppchen gesorgt, sondern außerdem für zusätzlich frischen Wind in Form von Ravenclaws und Huffelpuffs niedrigerer Schulstufen. Zum Glück war Filch bestechlich, wenn man ihn ebenso reichlich mit Feuerwhiskey versorgte, denn sonst hätte Blaise dies mit all den neuen Sicherheitsvorrichtungen nicht alles nach Hogwarts schaffen können.
„Hey Dray! Was bist du schon wieder betrübt? Gestern warst du doch auch in Siegesstimmung und du und Hermione habt doch, wie sagte sie, das „Kriegsbeil“ begraben?“, beschwerte sich Blaise bei seinem Freund.
„Ja, ja. Es ist nur alles nicht so einfach“, antwortete Draco und dachte dabei an den Vertrag, dessen Ende auch sein eigenes bedeuten würde. Sein Blick suchte den Gryffindortisch ab und sofort sah er sie – so wie er sie seit geraumer Zeit immer sofort bemerkte.
Wie konnte ein Wesen von solcher Anmut, solch zarten Zügen und lieblichen Lächeln gleichzeitig solch eine Kratzbürste sein? Ihre Stimme wurde unangenehm schrill, wenn sie sich ärgerte und das machte sie meistens wenn sie mit ihm sprach. Stur, unversöhnlich, unerträglich besserwisserisch … hartnäckig, ehrgeizig, angriffslustig … feurig, stark, mutig …
In ihr vereinten sich so viele Attribute, die ihm gar nicht an einer Frau gefielen und dennoch erinnerte er sich daran, wie schnell sein Herz schlug, als Dumbledore ihren Blutstatus bekannt gab. Lag das etwa an dem Vertrag? Fühlte er sich deshalb so zu ihr hingezogen? Konnte es mit dieser „alten Magie“ zu tun haben? Es wäre beruhigend, denn dadurch wäre erklärt, warum er seit Jahren damit kämpfte, sie nicht anzusehen, keine Konversation mit ihr zu suchen – auch wenn es Anfeindungen waren.
Er sah wie sie jeden Morgen einen besorgten Blick in den Tagespropheten warf und dann skeptisch ihre Stirn runzelte. Potter machte eine Bemerkung, über die sie lachen musste und es ärgerte ihn, da er immer nur schrille Beschimpfungen von ihr zu hören bekam. Wenn seine Vernarrtheit von diesem magischen Vertrag kam, warum um Merlins Namen hatte es bei ihr keine Auswirkungen? Sie schien nicht eine Sekunde seine Anwesenheit zu suchen.
Verärgert nahm er einen zu heißen Schluck seines Kaffees und antwortete auf eine weitere belanglose Frage einer seiner Kameraden. Hermione schien an diesem Morgen fröhlicher als sonst zu sein. So ausgelassen und unbeschwert war sie seit dem Tod ihrer Adoptiveltern nicht mehr. Was konnte diese Veränderung bewirkt haben? Ihre rothaarige Freundin, eine Weasley, stupste sie an und flüsterte ihr kichernd etwas zu – ach wie er Mädchen hasste, die so etwas taten.
Hermione schüttelte beschämt ihren Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Brötchen, bevor sie ganz unverhofft zu ihm sah. Er war überrascht so ertappt worden zu sein, doch sein Blick verweilte weiter auf ihr. Fragend legte sie ihren Kopf schief und weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte, prostete er ihr leicht mit seiner Tasse zu. Überrascht hob sie ihre Augenbrauen und nahm auch ihre Tasse zur Hand, um sie leicht in seine Richtung zu heben. Nun, das war unerwartet – er lächelte leicht, doch Hermione konnte es schon nicht mehr sehen, da Weasley ihre Aufmerksamkeit beanspruchte. Oh, wie er diese Familie verabscheute.

Dracos Blick schweifte zum Lehrertisch und er bemerkte, dass Dumbledore wie so oft nicht anwesend war. Wie sollte er gegen ihn vorgehen, wenn er die meiste Zeit außerhalb des Schlosses oder in seinen Privatgemächern verbrachte.
Gestern war er noch froh, nun mehr Zeit für seinen anderen Auftrag zu haben, doch er hatte sich um entschieden. Hermione Granger auf die Nerven zu gehen war sicherlich einfacher als den Schulleiter zu töten. Seine Gedanken wurden unterbrochen als sich weitere Eulen lautstark ankündigten und sie ihre Post verteilten. Eine mausgraue Sperbereule landete neben seinem leeren Teller und ließ ihren Brief in seine Hand gleiten. Er kannte diese Eule nicht und auch auf dem Brief war weder ein Siegel noch ein Wappen zu sehen – nur sein Name war in krakeliger Schrift auf den Umschlag gekritzelt. „Post von deinen Eltern?“, fragte Goyle beiläufig. Draco schüttelte den Kopf und hielt den Umschlag so, dass seine Freunde ihn sehen konnten.
„Vermutlich ist mein neuer Besen immer noch nicht fertig – ihr wisst ja wie das mit den Spezialanfertigungen ist“, versuchte Draco von dem geheimnisvollen Brief abzulenken. Nach diesem Kommentar brach eine Diskussion über den besten Rennbesen aus und Draco konnte sich davon machen. Er verließ die große Halle und eilte in den nächst besten verlassenen Klassenraum.

Draco riss den Umschlag auf und las den Brief: „Lieber Draco, wir danken dir für deine Nachricht. Doch solltest du beim nächsten Mal bedenken, dass die Briefe eventuell nicht sicher versandt werden können. Darum wollen wir persönlich mit dir sprechen. Ich hole dich am Freitag nach deinem Unterricht von der Schule ab, dann haben wir übers Wochenende genug Zeit. In Liebe, N“
Draco las sich die Zeilen seiner Mutter erneut durch. Sie war besorgt – wenn dies nicht so wäre, würde sie ihn nicht extra abholen kommen. Sie hätte schreiben können, dass sie alles erledigen würde oder so ähnlich. Verärgert verließ er den Klassenraum und schmiss die Tür hinter sich zu.
„Haben Sie sich etwa in der Tür geirrt, Mister Malfoy?“, schnarrte die ölige Stimme seines Hauslehrers hinter ihm.
Immer noch verstimmt wandte er sich um und antwortete patzig: „Es scheint wohl so, Sir.“ Snape beäugte ihn und hielt ihm einen Brief hin.
„Ich habe soeben Post von ihrer Mutter erhalten. Sie bittet erneut darum, dass sie das Wochenende zu Hause verbringen dürfen. Was mag der Grund für ihre Bitte sein?“
Draco zuckte die Schultern und lachte auf: „Ha, wie Mütter nun mal sind. Keine Ahnung, warum sie mich schon wieder zu Hause haben will.“ Seit diesem Schuljahr drängte sich sein ehemaliger Lieblingslehrer immer mehr auf, ihm bei egal welchem Belang behilflich zu sein, doch widerstrebte ihm der Gedanke. Er konnte ihm nicht trauen, so wie er niemandem richtig trauen konnte.
„Hm, dann richten Sie am Freitag Ihrer Mutter Grüße von mir aus – und auch Ihrem Vater. Falls Sie etwas mit mir zu besprechen haben – Sie wissen ja, wo Sie mich finden.“ Snape blickte seinen Schüler noch einmal eindringlich an, bevor er mit zügigem Schritt verschwand. Nun konnte er nichts weiter tun als auf Freitag zu warten und er war nicht der geduldigste Mensch.

Mürrisch marschierte Severus Snape zu seinem Unterricht mit Zweitklässlern, denen er seit diesem Schuljahr vergebens versuchte den Entwaffnungszauber beizubringen. Kein einzig begabtes Kind in diesem Jahrgang, weshalb der Unterricht noch langsamer voran ging. Doch noch mehr als zu diesem Unterricht zu marschieren widerstrebte ihm der neue Plan Dumbledores. Sie hatten den letzten Abend, nachdem Miss Granger das Schulleiterbüro verlassen hatte, weiter diskutiert.
Dumbledore war davon überzeugt, dass Miss Granger eine Schlüsselrolle spielen würde, nachdem plangemäß Severus Schulleiter werden und somit immer in der Schule verweilen würde. Hermione würde seine Nachfolgerin im Malfoy Manor werden und somit Einblick in die Aktivität der Todesser bekommen, wodurch der Orden die Chance hätte, viele davon zu verhindern.
Ob sie allerdings das letzte Schuljahr lieber im Manor verbringen wollte, bezweifelte er stark – doch sie kooperierte überraschenderweise ständig, ganz im Gegensatz zu Draco. Er war seit dem Sommer verschlossen und misstrauisch ihm gegenüber und er hoffte seine Mutter würde ihn dahingehend etwas beeinflussen – zumindest erhoffte er sich, dass Narzissa am Wochenende auch darauf zu sprechen kommen würde. Er konnte also nur abwarten, was dieses geheimnisvolle Treffen mit sich brachte.

Indes kicherte am Gryffindortisch Ginny in Hermiones Ohr: „Jetzt sag schon, was das eben war! Er hat dich sicher zehn Minuten angestarrt.“
Hermione versuchte sie zu bremsen und flüsterte zurück: „Keine Ahnung, Ginny. Vermutlich wollte er mich wieder nur nerven.“
Doch Ginny gab nicht nach: „Hm, und was war dann gestern? Du hast die ganze Zeit zum Eingang gestarrt und als er auftauchte wie ein verschämtes Lämmchen wegesehen. Gib‘s schon zu, dass da was läuft.“
Aufgebracht richtete Hermione sich auf: „Nein, ganz und gar nicht. Das war ganz anders! Wirklich!“ Ginny hielt sich eine Hand vor den Mund um nicht loszuprusten.
„Hihihihi, das hört sich aber ganz nach einer Ausrede an“, und wieder etwas leiser flüsterte sie: „Hey, ich werde es nicht verraten. Dir ist es peinlich oder? Vor Harry und Ron … aber mir kannst du’s sagen. Du stehst auf ihn, richtig? Er sieht ja auch verdammt gut aus … und seit neuerstem ist er ja auch ein Gentleman dir gegenüber, oder nicht?“ Vehement schüttelte Hermione ihren Kopf und zog Ginny mit sich in die Eingangshalle.
Dort sah sie sich um und nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand relevantes anwesend war versuchte sie es nochmal: „Ich steh nicht auf Malfoy, bitte glaub mir das! Ich wollte gestern nur ein für alle Mal etwas mit ihm klären und das war mir dann auch gelungen – keine Ahnung, warum er mich vorher so eindringlich angesehen hat.“
Skeptisch fragte ihre Freundin nach: „Hm, war dir das gelungen? Aber es sah wirklich verdächtig aus, dass muss ich dir sagen … aber wenn du nicht auf ihn stehst, auf wen dann? Du kannst mir doch nicht sagen, dass du dich nur für deine Bücher interessierst!“
Ginny beobachtet wie Hermione rot um die Nase wurde und sprang vor Freunde etwas hoch: „Ich wusste es! Wer ist es? Du kommst mir nicht aus, ehe du es mir nicht sagst!“ Dabei hielt sie Hermione am Unterarm fest und sah sie hoch erfreut an.
Resignierend zog Hermione Ginny mit und fing an zu erklären: „Du darfst aber kein sterbens Wörtchen sagen! Versprich es!“, und Ginny schwörte bei allem was ihr heilig war.
„Ich will, dass er selbst darauf kommt. Irgendwann muss er es ja merken“, begann Hermione erneut doch Ginny wurde ungeduldig: „Jetzt sag schon! Es ist doch nicht Ron? Es ist Ron, oder?“
Und als Hermione wieder rot um die Nase wurde und leicht nickte, flippte Ginny aus: „Ahhhh, ich habe es gewusst! Du und mein Bruder! Aber weißt du Hermione, du musst ihm das vielleicht etwas stärker zeigen, denn er ist, wie soll ich sagen, nicht der … emphatischste Mensch.“ Dies ließ nun auch Hermione kichern und sie war froh, dass sie ihre Empfindungen endlich jemandem anvertraut hatte. Wie sollte sie ihre Gefühle Ron gegenüber und ihren neuen Auftrag unter einen Hut bringen? Nunja, wenn sie davon ausging, dass auch er etwas für sie empfand.


Der Tag verfloss und als Hermione beim Mittagessen immer noch nicht wusste, über was sie mit Malfoy plaudern sollte, verfluchte sie innerlich ihren Plan. Sie saß neben Ron, der sein überbackenes Kürbisflambée mit Kürbissaft herunterspülte. Es war eins seiner Leibgerichte, was Hermione nicht ganz nachvollziehen konnte. Sie stocherte etwas in ihrer Portion herum und entschied dann es bei Seite zu schieben.
Als sie nach dem Nachtisch griff – Kürbispudding fragte Ron mit vollem Mund: „Ifft du daf noch?“ Hermione schüttelte den Kopf, nicht nur weil sie ihre Portion nicht mehr wollte, sondern auch über seine Manieren. „Fuper!“ jubelte er erfreut und schnappte sich ihren Teller.
Ginny von der anderen Seite kicherte los und klatschte übertrieben in die Hände. Hermione grinste etwas, denn wenn Ron von ihrem angefangenen Teller aß, ekelte ihn dieser Gedanke schließlich nicht. Die ersten Schüler beendeten das Mal und gingen aus der Halle. Hermione sah auch einen blonden Haarschopf darunter, der nur Malfoy gehören konnte und entschuldigte sich bei ihren Freunden. Harry wünschte ihr Glück, wobei er auch äußerte, dass er nicht wusste, ob dies angebracht oder nötig sei.

Nervös ging sie Richtung Ausgang und sah durch das Tor, Malfoy an der gegenüberliegenden Wand lehnen. Lässig wirbelte er seinen Zauberstab und beobachtete sie beim Näherkommen, was ihr sehr unangenehm war. Sie strich beim Gehen ihre Haare über die Schultern und kontrollierte ihre Krawattennadel.
Als sie bei ihm ankam, stieß sich Malfoy von der Wand ab und Hermione grüßte ihn: „Hi, Malfoy!“ Dieser grinste und sagte: „Nachdem wir keine Feinde mehr sind, kannst du mich auch Draco nennen, Hermione!“
Sie war nicht so begeistert und meinte: „Äh… das lass ich vielleicht noch lieber bleiben… „
Malfoy musterte sie von oben bis unten und es war ihr so unangenehm, dass sie sich neben ihm an die Wand stellte, damit er aufhören musste und begann zu erzählen: „Also … etwas von mir … Ich kann nicht verstehen, warum so viele Hexen und Zauberer eine Vorliebe für Kürbis haben – ja, geradezu eine Obsession! Er wird so gut wie zu allem verarbeitet. Vorspeisen, Hauptspeisen, Nachspeisen, Getränke, Liköre … nicht einmal Süßigkeiten sind davon verschont!“
Malfoy lachte einmal auf und stellte fest: „Okay, du magst also keinen Kürbis!“
Hermione grinste: „Ja, genau so ist es. Jetzt ist es heraus! Hermione Granger mag keinen Kürbis – ich gehe sogar so weit zu sagen, dass ich ihn verabscheue!“
Malfoy war mit dieser Information nicht sonderlich zufrieden und harkte nach: „Okay … und was bevorzugst du?“
Hermione überlegte, ob Fragen bei dieser Abmachung erlaubt seien und kam zu dem Schluss, dass es ihrer neuen Rolle als Spionin an Malfoys Seite sicher hilfreich wäre, sich mit ihm anzufreunden also antwortete sie: „Äpfel! Ich finde Äpfel eignen sich eher zum Verabeiten als Kürbisse. Saft, Nachspeisen, Essig, in süßen Hauptmahlzeiten – Ich mag einfach alles, worin Äpfel enthalten sind.“
Etwas skeptisch nickte Malfoy und drehte sich dann zu ihr: „Sag mal, ist irgendwas passiert oder so? Du bist heute so verändert? Und … naja … du plapperst.“ Hermione riss ihre Augen auf vor Schock.
„Nein… Ich … Ich weiß auch nicht. Ich bin heute einfach nur gut drauf… das ist alles, schätze ich“, versuchte Hermione sich herauszureden.
Malfoy sah sie skeptisch an und nickte dann: „Ja, so fröhlich warst du schon lange nicht … aber warum bist du nervös? Ist heute ein Test oder so?“
Hermione kicherte verlegen: „Äh, nein – nein, nicht dass ich wüsste. Es … es ist einfach ein guter Tag!“ Sie konnte bei den letzten Worten nicht einmal Blickkontakt halten und schaute verlegen zu Boden, so schlecht war sie im Lügen. Hermione fragte sich wie sie nur Spionin werden sollte und biss sich in die Unterlippe. Ihre verzweifelten Gedanken wurden unterbrochen, da Malfoy zwei Finger unter ihr Kinn legte und mit leichtem Druck ihren Kopf anhob, damit sie ihn ansehen musste. Hermione war sich sicher, er hatte sie durchschaut – am ersten Tag. Gleich würde er sie entlarven und ihre Rolle als Spionin konnte sie vergessen.
Doch stattdessen sagte Malfoy: „Hey, Kleines. Wegen mir brauchst du nicht nervös zu sein. Ich hab dir gestern schon gesagt, dass ich dich näher kennen lernen will und das hab ich bisher noch keinem Mädchen gesagt, okay.“ Bei seinen Worten öffnete Hermione vor Erstaunen etwas den Mund und sie musste sich äußerst zusammenreißen, um nicht loszulachen.
Malfoy war so sehr von sich überzeugt, dass er tatsächlich dachte, er wäre der Grund für ihre Nervosität! Naja, im Grunde stimmte das, aber doch nicht so wie er sich das vorstellte. Sie wollte das irgendwie klarstellen und nahm seine Hand von ihrem Kinn, die immer noch dort ruhte.
„Hör zu, Malfoy! Wir mögen gestern zwar Waffenruhe ausgemacht haben, aber das ändert nichts zwischen uns. Ich bin einfach heute gut drauf, das ist alles. Und es hat auch sicher nichts mit dir zu tun.“ Dabei tätschelte sie ihn auf die Brust und schüttelte leicht ihren Kopf.
Malfoy lächelte frech und sagte zu Verabschiedung: „Okay, wenn du das sagst… Ich freue mich auf jeden Fall über deine gute Laune. Und falls du die eine Begegnung am Tag ausbauen willst … du findest mich in den Kerkern.“ Und mit diesen Worten verschwand er auch dort hin und hinterließ eine kopfschüttelnde Hermione.

Lachend und überaus erleichtert machte sich Hermione auf den Weg in die Bibliothek. Zum Glück war Draco Malfoy so eingebildet und narzisstisch, dass er ihre Unsicherheit sofort auf sich bezog. Aber dennoch musste sie lernen besser in die Rolle hineinzuschlüpfen und deshalb suchte sie gleich in der Bibliothek ein Buch zu diesem Thema.
„Miss Granger. Gut, dass ich sie treffe!“, hörte sie Professor Slughorn hinter sich rufen.
„Guten Tag, Professor. Kann ich etwas für Sie tun? Heute haben wir keinen UTZ Kurs, oder ist er verlegt worden?“
Slughorn schloss zu ihr auf und atmete schwer: „Phu… Nein, nichts dergleichen. Ich wollte Sie nur zum Slugclub kommenden Samstag einladen. Sie waren in den letzten Wochen ja sehr beschäftigt – Da wollte ich Sie nicht stören. Mister Potter ist ebenfalls eingeladen, doch leider scheint das Schicksal ihn fernhalten zu wollen, da er genau an diesem Tag Nachsitzen hat.“
Hermione lächelte und überlegte, ob sie nicht eine Ausrede finden konnte, doch fiel ihr keine ein: „Äh, ja. Sehr gerne, Sir.“ Ihr Professor war zufrieden und wünschte ihr noch eine schöne Woche bevor er wieder Richtung große Halle schritt.

In der Bibliothek ging Hermione von Bücherregal zu Bücherregal und wusste nicht so recht, nach was sie suchen sollte. Sie war unruhig und ja, Malfoy hatte Recht, sie war nervös und das musste sie ändern. Als sie in einem Zaubertrankbuch ein Rezept für Serum gegen Prüfungsangst durchlas kamen Ron und Harry in die Bibliothek.
„Hey, ich hab ja gesagt, dass wir sie hier finden“, freute sich Ron über seine richtige Einschätzung.
Harry betrachtete das Buch und fragte: „Prüfungen sind erst im Sommer, was suchst du?“
Verlegen grinsend verfluchte sie den Umstand, dass sie ihren beiden Freunden nichts erzählen durfte, weshalb sie log: „Ach, man kann nie zu früh an alles denken!“ Die Beiden schüttelten den Kopf und grinsten sich an.
„Und wie lief‘s mit dem Frettchen?“, fragte Ron mürrisch.
„Ganz gut, schätze ich. Wir haben uns zumindest nicht gestritten. Und er hat sich mit belanglosem Kram abspeisen lassen.“
Sie dachte auch daran, dass ihm ihre gute Laune und Fröhlichkeit aufgefallen war und deshalb fragte sie: „Ähm, Ron? Findest du heute irgendetwas anders? Verändert? … ähm an mir?“
Ron riss die Augen auf und fühlte sich sofort schuldig: „Hab ich irgendetwas vergessen? Ähm… deine Haare oder? Ginny wollte die doch verändern? Deine Haare sind anders!“ Harry neben ihm prustete laut los und die Beiden neckten sich gegenseitig, wer von ihnen unaufmerksamer war.
Um das zu unterbrechen sagte Hermione: „Ich muss wohl am Samstag zum Slugclub gehen… Harry, du hast Glück – du musst ja nachsitzen bei Snape.“
Empört rief Harry aus: „Du denkst, der Slugclub wäre schlimmer als Nachsitzen bei Snape?“ Dann ging eine Diskussion über den Slugclub los, bei der sich Ron wie üblich sehr hineinsteigerte, da er immer noch nicht eingeladen wurde. Hermione dachte indes über Ginnys Worte nach, die ihr geraten hatte, deutlichere Signale zu senden.

Die Tage bis zum Wochenende vergingen ereignislos. Hermione bemerkte den positiven Nebeneffekt vom Malfoys Abwesenheit in ihrer Nähe, durch weniger Spott und Anfeindungen der restlichen Schüler. So konnte sie ihre Zeit wieder etwas genießen lernen und ihre trübe Stimmung der letzten Wochen verschwand gänzlich. Hermione versuchte auch Ron mehr Aufmerksamkeit zu schenken, doch der interessierte sich mehr für die stümperhaften Flirtversuche von Lavender Brown, was sie sehr ärgerte.
Interessanterweise waren die Gespräche mit Malfoy noch das Spannendste, was passierte, obwohl sie ihn mit Nichtigkeiten abspeiste. Am Mittwoch erzählte sie ihm, dass sie keinen Alkohol mochte, mit Ausnahme von Butterbier. Obwohl sie sich nicht sicher war, ob es überhaupt Alkohol enthält, da es ihr schon mit 13 ausgeschenkt wurde. Malfoy lachte sie aus und erklärte, dass es kein Alkohol wäre – nur eine leichte Tinktur, die bessere Laune hervorruft und lecker schmeckt.
Hermione ärgerte sich etwas, dass sie ihm die Möglichkeit gab sie auszubessern, doch war sein Lachen weder spöttisch noch gemein. Er amüsierte sich wohl eher über die Tatsache, dass sie sich darüber wohl noch nie Gedanken gemacht hatte und über den Umstand, dass sie Alkohol an sich ablehnte. Er versuchte sie bei dieser Gelegenheit noch einmal zu einer Slytherinparty einzuladen und es auf einen Versuch ankommen zu lassen, doch Hermione lehnte ab.
Am Donnerstag hatte Hermione nur wenig Zeit, da sie in der Pause auch noch mit Ron und Harry zu Hagrid gehen wollten. Dieser war böse auf die drei, da niemand sein Fach Pflege Magischer Geschöpfe gewählt hatte und sie wollten den Besuch nicht weiter hinausschieben. Deshalb hielt sich Hermione kurz und versprach sich am kommenden Tag mehr Zeit zu lassen. Harry und Ron standen genervt hinter ihr und starrten Malfoy wütend an, weshalb dieser auf das Angebot einging. Mit den beiden im Hintergrund konnte keine angenehme Konversation stattfinden. Sie erwähnte also nur beiläufig, dass ihre Lieblingsblumen Lilien waren und bei Bäume bzw. Sträucher der Flieder und der Kastanienbaum ihre Favoriten waren.
Am Freitag war ein warmer Herbststag und da sich Hermione länger Zeit nehmen wollte lud Malfoy sie ein, ihr Gespräch auf einer der Bänke beim See zu führen. Hermione willigte ein und schon beim Hingehen fragte Hermione: „Okay, Malfoy. Was interessiert dich denn?“ Er war etwas überrascht und da ihm nichts Besseres einfiel sagte er: „Du könntest damit beginnen, mir zu sagen, was deine Lieblingsfarbe ist.“
„Hm, das ist gar nicht so leicht…“ sinnierte sie während sie nach oben sah. „Ich liebe die Farben der Natur. Das Blau des Himmels heute zum Beispiel – zur Mittagszeit ist es besonders frisch. Aber ich mag auch die dunkle Färbung vor einem Gewitter … nicht zu vergessen das helltürkies vom Karibischen Meer.“ Sie waren bei den Bänken angekommen und Malfoy ließ ihr den Vortritt.
Hermione setzte sich und erzählte weiter: „Ja, ich denke Blau mag ich am liebsten – und dann … Grün. Vom saftigen moosgrün bis zum dunklen Grün der Kastanienblätter.“ Malfoy beobachtete sie und sah ihre Augen glitzern bei ihren Beschreibungen.
„Achja! Ich mag das Braun des Stammes einer Eiche oder das Braun von frisch umgegrabener Erde. Ach und schau mal die Blätter.“ Hermione zeigte zum verbotenen Wald bei dem sich die Laubbäume langsam verfärbten.
„Das Gelb, Orange und Rot der Blätter im Herbst ist auch wunderschön und achja, das habe ich ganz vergessen! Ich liebe das Zusammenspiel von Lila und Hellgrün, wie bei Veilchen im Frühling, bei denen die Knospen gerade erst aufspringen!“ Hermione hätte vermutlich noch ewig so weiter machen können doch wurde sie unterbrochen von Malfoys Lachen.
„Also im Grunde magst du alle Farben oder?“
Etwas beschämt gab sie zu: „Naja ich sagte ja, es wäre schwer…“
Malfoys Grinsen verschwand nicht von seinem Gesicht sondern wurde nur noch breiter: „Aber weißt du was! Die ersten beiden zählen. Und das waren Blau und Grün – so wie Ravenclaw und Slytherin!“
Er grinste sie frech an und Hermione wehrte sich natürlich sofort: „Ja, aber das hat doch überhaupt nichts mit den Hausfarben zu tun! Wenn du mich gefragt hättest, welches Haus ich bevorzuge…“
„Hahaha, ich mach doch nur Scherze!“ unterbrach sie Malfoy schnell. „Obwohl ich mich insgeheim freue, dass du Grün besonders magst.“
Hermione wollte sich wieder herausreden und erklären, dass die Reihenfolge keine Bedeutung hatte, doch stellte Malfoy eine neue Frage: „Welche Edelmetalle bevorzugst du? Also welche Farbe bei Schmuck?“ Hermione verstummte und dachte kurz darüber nach.
„Hm, das kann ich dir nicht sagen. Ich trage selbst keinen Schmuck … darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“ Auch darüber musste Malfoy innerlich Lachen – Welche erwachsene Frau hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht? Nun gut, sie war erst seit ein paar Wochen volljährig, aber trotzdem.
„Gibt es kein Schmuckstück, das dir bisher besonders zugesagt hat?“
Auch darüber dachte Hermione kurz nach bis ihr eines in den Sinn kam: „Doch. Die Kette meiner Mutter. Sie trug sie jeden Tag. Es war ein Verlobungsgeschenk meines Vaters an sie.
Der Anhänger war ein Herz aus Weißgold mit eingearbeiteten Saphiren und Diamanten. Es war wunderschön!“
Malfoy stutzte: „Sie war schön? Hast du sie denn nicht geerbt?“
Traurig sah Hermione zum See hinaus und sagte bedauernd: „Nunja, die Kette war nicht im Haus, als ich alles einpackte. Meine Mutter musste sie wohl bei dem Unfall getragen haben. Sie stürzten von einer Brücke in einen See. Dabei muss die Kette davon geschwemmt worden sein.“
Malfoy bedauerte die Richtung, die das Gespräch angenommen hatte und sagte unbehaglich: „Ich habe es bisher nicht gesagt, aber … mein Beileid…“ Hermione sah ihn traurig an und überlegte, ob er es ernst meinen konnte – schließlich waren die beiden Muggel gewesen. Unbehaglich schlug Malfoy vor wieder ins Schloss zurückzukehren und beim Rückweg sprachen sie kein Wort.
Als sie bei der großen Treppe ankamen sagte Malfoy: „Ich… Es tut mir wirklich leid, Hermione. Niemand sollte seine Eltern so bald verlieren und du hast schon zwei Elternpaare verloren.“
Wieder nickte Hermione und wollte sich verabschieden doch Malfoy musste ihr noch etwas mitteilen: „Meine Mutter wird mich heute noch abholen und ich komme erst am Sonntag wieder. Ich hoffe zwar, dass ich schon mittags da bin, aber ich kann es noch nicht genau sagen. Also wundere dich nicht, wenn ich die nächsten zwei Tage nach dem Essen nicht warte.“
Sofort ratterte Hermiones Gehirn und verarbeite die Information. Warum wurde er abgeholt? Hatte es mit dem Vertrag zu tun? Waren seine Eltern etwa so schnell? Sie brachte noch eine Verabschiedung heraus: „Okay, dann bis Sonntag“ und rauschte dann besorgt davon.

Während Hermione alles was sie bedenkenlos erzählen konnte Harry und Ron mitteilte und sich gemeinsam mit ihnen Sorgen über Malfoys Abwesenheit am Wochenende machten, schlenderte dieser zu seiner Mutter, die schon bei der Appariergrenze wartete.
„Mutter“ begrüßte sie Draco.
„Komm am besten gleich mit. Wir haben viel zu besprechen.“ Sie apparierten zum Malfoy Manor und machten sich sogleich auf den Weg zu Lucius. Sein Vater wartete in der Bibliothek und begann sofort zu sprechen, als sie eintrafen.
„Da bist du ja, Draco. Wie geht es mit Miss Granger voran?“
Draco setzte sich und begann zu erzählen: „Nun ja, im Großen und Ganzen habe ich es schon im Brief erläutert. In der letzten Woche haben wir uns aber ein wenig zusammengerauft.“
Lucius reichte Draco ein paar Papiere zur Durchsicht und erklärte nebenbei: „Wir haben sofort unseren Anwalt kontaktiert und es scheint, dass Miss Granger die Wahrheit gesagt hat. Madam DeVilliers Anwalt hat Erkundigungen eingeholt zu diesem speziellen Paragraphen. Glücklicherweise hat er am Dienstagabend seine Nachforschungen beendet – eine sichere Quelle behauptete, dass Madam DeVillier ihn selbst dazu aufgefordert hat und ihre Enkelin soll nichts davon erfahren. Die Anfechtung des Vertrages soll von Miss Granger in Auftrag gegeben worden sein, doch Madam DeVillier ist für die Hochzeit.“
Lucius schenkte sich einen Scotch ein und sprach weiter: „Vermutlich will sie sicher gehen, dass ihre Enkelin kein Halbblut oder Schlimmeres heiratet. Das verschafft uns natürlich wieder einen Vorteil. Doch ausgestanden ist das Thema noch nicht.“ Draco überflog die Briefe und war erleichtert gute Nachrichten zu hören. Er hatte schon das Schlimmste befürchtet.
„Wir müssen auf jeden Fall sicherstellen, dass ein weiterer Versuch fehlschlägt, den Vertrag anzufechten. Verstehst du mein Sohn?“, führte Lucius das Thema weiter voran.
Draco schnaubte durch und vermutete: „Ich soll sie für mich gewinnen, damit sie es nicht mehr versucht nehme ich an.“
Doch sein Vater war noch nicht zufrieden und meinte: „Ich will sichergehen, dass sie es auch nicht mehr kann! Wir können uns doch nicht auf eine Kleinmädchenverliebtheit verlassen, Draco. Du musst sie verführen – und das so schnell wie möglich.“
Draco sprang von seinen Sessel auf und wehrte sich gegen den Plan: „So schnell wie möglich? Das durschaut sie sofort! Ich versuche es langsam angehen zu lassen. Ihr Vertrauen zu gewinnen, wenn ich jetzt …“
„Siehst du nicht was für dich auf dem Spiel steht?“, unterbrach ihn sein Vater.
Er schrie weiter: „Du wirst das erledigen. Wichtiger als ihr Wohlwollen ist diese Hochzeit an sich!“
Draco schüttelte den Kopf: „Das würde alles zerstören. Glaub mir, ich bin auf dem richtigen Weg! Lass es mich auf meine Weise probieren!“ Lucius kippte seinen Drink hinunter und reichte Draco ein Päckchen.
„Gut, mach es auf deine Weise. Vorerst. Es gibt noch eine weitere Angelegenheit, die wir besprechen müssen.“ Draco wollte das Päckchen öffnen, doch wurde er von seiner Mutter gehindert.
„Es ist nicht für dich Draco. Pass auf!“
Fragend sah er sie an: „Für wen dann?“
„Dumbledore“, antwortete ihm sein Vater.
„Da du bisher keine Möglichkeit gefunden hast deinen Auftrag anzugehen, habe ich dir eine besorgt. Es ist eine verfluchte Halskette. Du musst dafür sorgen, dass Dumbledore sie erhält. Er wird daran zwar nicht sterben, doch wird man bei einer Berührung verflucht und monatelang geschwächt, was es dir leichter machen würde.“
Draco schupfte das Päckchen etwas und merkte an: „Das Schloss ist streng gesichert. Alles was rein kommt, wird strengstens kontrolliert. Wenn ich morgen zurückkehre werde ich sicher sofort gefilzt!“
Lucius nickte und erklärte seinen Plan: „Deshalb wirst du es nicht morgen mitnehmen! Nächstes Wochenende dürft ihr wieder nach Hogsmead. Wir werden es dir dort zukommen lassen. Dort musst du es Miss Granger unterjubeln. Sie ist doch ein Schützling Dumbledores – Ich bin mir sicher, sie oder die anderen Gryffindors werden weniger kontrolliert. Im Schloss nimmst du es ihr wieder ab und sorgst dafür, dass es Dumbledore bekommt!“
Draco gefiel der Plan ganz und gar nicht: „Und was passiert, wenn Hermione – neugierig wie sie ist, das Päckchen selbst öffnet? Wie soll ich es ihr überhaupt unterjubeln? Klein ist es nicht gerade. Und sie ist kein Mädchen, das jeden Stadtbesuch für eine Shoppingtour nutzt!“
Erbost erhob sich Dracos Vater: „Du wirst eine Möglichkeit finden! Das ist bisher deine einzige Möglichkeit, also nutze sie. Wenn du sie verstreichen lässt, wird es keinen dunklen Lord brauchen, um dich zu betrafen. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?“ Draco blieb nichts anderes übrig als „Ja, Sir“ zu sagen. Danach schritt Lucius aus dem Raum und ließ Draco mit seiner Mutter zurück, die still ihren Arm um ihn legte.

Draco schüttelte den Kopf. Wie konnte sein Vater neue Pläne auftischen, ohne ihn miteinzubeziehen. Schließlich war er derjenige, der sie ausführen musste. Er stellt sich alles so einfach vor, Hermione gleich zweimal auszutricksen. Sie ist viel zu vorsichtig und viel wichtiger, sie vertraut ihm nicht. Sie würde sofort vermuten, dass das Päckchen von ihm stammt. Achja und nachdem sie ihn dafür beschuldigt, soll er sie geschwind verführen, damit alles in den Zeitplan seines Vaters passt.
„Du solltest auf deinen Vater hören, Draco. Er will nur das Beste für dich“, wollte ihn seine Mutter beruhigen.
Draco lachte freudlos auf: „Ha, du meinst, er will das Beste für sich selbst!“ Seine Mutter stand auf und ging zum Schreibtisch, um eine kleine Phiole herauszuholen. Sie überreichte sie ihm.
„Das ist der Trank des traumlosen Schlafes. In hoch konzentrierter Form.“ Draco nahm die Phiole und wartete, dass seine Mutter weitersprach.
„Wenn du fünf Tropfen am Abend nimmst, wirst du angenehm schlafen. Wenn du die halbe Phiole trinkst, fällst du für acht Stunden in einen komatösen Zustand, ohne Träume oder andere Wahrnehmungen.“ Draco schüttelte die Phiole und fragte sich was er damit soll.
„Ich schlafe hervorragend, Mutter. Dafür ist eigentlich nur ein Schluck Feuerwhiskey nötig.“
Seine Mutter kam näher, nahm ihm die Phiole ab und steckte sie in die Innentasche seines Jacketts.
„Die ist auch nicht für dich, mein Schatz. Du wirst wissen, wann die richtige Zeit ist sie einzusetzen.“ Dracos Augen weiteten sich als er verstand, auf was seine Mutter anspielte und presste angewidert seine Lippen aufeinander.
Sie fuhr fort: „Es soll nur eine Vorsichtsmaßnahme sein, falls deine Herangehensweise nicht fruchtet. Außerdem wird dir niemand die Phiole abnehmen, wenn du behauptest, sie sei dir ärztlich verschrieben worden. Snape kann ja überprüfen, was es ist. Er wird nicht erwähnen, dass es hochkonzentriert wurde. Glaub mir, du kannst ihm vertrauen!“

Das restliche Wochenende versuchte Draco sich in seinen Zimmern zu verstecken oder Ausflüge zu unternehmen, damit er keinen anderen Todesser über den Weg lief, insbesondere seinem Vater. Er hatte noch einmal versucht mit seinem Vater vernünftig über seinen Plan zu reden, doch blockte dieser nur ab. Nachdem er allerdings am Samstag kaum im Manor gesichtet wurde, verdonnerte ihn seine Mutter dazu den gesamten Sonntag mit ihr zu verbringen. Wütend ging er zu Bett und dachte daran, was an diesem Abend in Hogwarts vor sich ging.

Währenddessen machte sich Hermione auf den Weg zum Slugclub und überlegte dabei, welche Ausrede sie bringen konnte, um früh genug abhauen zu können. Auf dem Weg dorthin begegnete sie Cormac McLaggen, der sofort erfreut begrüßte: „Oh, Hermione. Ich habe mir schon gedacht, dass dich Slughorn bald einladen wird! Du kannst dich gern zu mir setzten … und falls kein Platz mehr frei sein sollte … nehm ich dich einfach auf meinen Schoß.“
Freudlos lächelnd begrüßte sie ihn und folgte ihm dann schweigend zu Slughorn, während er von seiner einflussreichen Familie erzählte. Beim Eintreten stellte Hermione fest, dass sie die Letzten waren und die beiden Plätze weit weg von einander standen, was sie erleichtert durchatmen ließ. Da McLaggen sich direkt zu Slughorn setzte, der die Beiden derweil aufs herzlichste begrüßte, blieb Hermione nur noch der Platz zwischen Melinda Bobbin und Blaise Zabini übrig.
Als sich Hermione setzte, hörte sie wie Melinda ihren Stuhl etwas auf die andere Seite schob, um so mehr Platz zwischen sich und Hermione zu bringen. Ihr war gar nicht bewusst, dass Melinda etwas gegen sie hatte, aber das war nichts Neues für sie.
„Oh, Granger. Hat er es sich endlich getraut, dich einzuladen?“, fragte Zabini sie von ihrer anderen Seite.
Hermione lächelte schwermütig und sagte zu ihm: „Ja, was für ein Glück für mich.“ Danach wurde Hermione sofort von Slughorn in Beschlag genommen, der so viele Details zu ihrer Großmutter sammeln wollte, wie es ihm möglich war. Er war vor Jahren mit ihr befreundet gewesen und war betrübt, dass sie ihr Anwesen nicht mehr verlassen wollte. Nachdem nichts Neues aus Hermione herauszuquetschen war richtete Slughorn seine Aufmerksamkeit auf McLaggen, der ausführlich jedes Familiendetail berichtete.
In der Zwischenzeit flüsterte ihr Zabini zu: „Phu! Ich dachte schon, er lässt dich gar nicht mehr von der Angel.“ Hermione nickte erleichtert und begann eines der Häppchen zu probieren, die mittig am Tisch bereit gestellt waren. Blaise Zabini schien kein fieser Kerl zu sein. Die letzten Jahre war er zwar immer schon mit Malfoy befreundet gewesen, doch hielt er sich aus allen Streitigkeiten heraus und fiel dadurch nie schlecht auf. Hermione fragte sich, ob sie es wagen konnte, ihn ein wenig auszufragen.
Sie lehnte sich etwas zu ihm und fragte mit gedämpfter Stimme: „Sag mal Zabini, hast du eine Ahnung warum Malfoy dieses Wochenende abgeholt wurde.“
Blaise lächelte zufrieden und sagte: „Phu, keine Ahnung. Draco wusste es selbst nicht. Aber weißt du … Du kannst mich gern Blaise nennen.“
Hermione drehte sich zu ihm und nickte: „Okay, und du nennst mich Hermione.“ Mit seiner offenen Art allen gegenüber war er ihr schon immer sympathisch gewesen.
Er grinste immer noch und sagte dann: „Du interessierst dich also für ihn. Das wird ihn sicher freuen!“
Erschrocken versuchte Hermione zu erklären: „Naja, interessieren ist vielleicht übertrieben. Ich bin nur neugierig. Schließlich ist es nicht alltäglich, dass man abgeholt wird, oder? Bei mir war es ein Todesfall und Klärung meiner Identität. Es hätte ja etwas bei Malfoy passiert sein können?“
Beschwichtigt gab Blaise zu: „Na, da hast du auch wieder recht. Aber soweit ich weiß, ist nichts Schlimmes passiert. Aber bei seiner Familie kann man ja nie genau wissen…“ Hermione schloss sich seinem Lachen an aber wunderte sich über seinen schrägen Humor. Was genau wusste dieser Blaise Zabini von der Familie Malfoy?

Von der anderen Seite des Tisches hörte man McLaggen herüberrufen: „Hey, Zabini. Können wir beide bitte Platz tauschen? Ich möchte Hermione etwas besser kennen lernen!“ Hermione versteifte sich bei dieser Aussicht und ärgerte sich über diesen Lackaffen.
„Kannst du vergessen, McLaggen! Dein Interesse kannst du schön wem anderen widmen. Sie ist verlobt, klar.“ Hermione musste grinsen – das war das erste Mal, dass sie über die Erwähnung des Verlöbnisses nicht wütend wurde.
Doch McLaggen gab nicht so schnell auf: „Naja, Verlobung hin oder her. Die Hochzeit ist ja erst in zwei Jahren und Hermione schien bisher kein Interesse an Malfoy zu haben.“
Zabinis Lächeln verschwand und er funkelte McLaggen an: „Du solltest mit deinen Äußerungen besser vorsichtig sein, McLaggen. Du weißt nicht mit wem du dich anlegst.“ Hermione und mittlerweile auch die anderen Schüler sahen zwischen den beiden jungen Männern hin und her.
Frech wie immer gab McLaggen zurück: „Ach, weißt du was. Ich lass es auf einen Versuch ankommen. Das kannst du deinem kleinen Freund gern ausrichten!“ McLaggen war zwar groß gewachsen und muskulös, doch war sich Hermione sicher, dass er weder größer noch stämmiger als Malfoy war – wählte er das Kommentar etwa wegen der Tatsache, dass er ein Jahr über ihnen war?
Hermine hoffte, dass es zwischen den beiden keinen Streit geben würde und bat Blaise: „Kannst du das bitte für dich behalten. Ich will nicht, dass Malfoy davon Wind bekommt.“
Blaise lehnte sich zu ihr und verneinte: „Das kann ich dir leider nicht versprechen. Ich möchte zu gern sehen, wie Draco ihm das Maul stopft. Oder gefällt er dir etwa?“
Sofort stellte Hermione klar, dass dem nicht so war: „Bei Merlin, nein! Nie im Leben! Und ich wäre schon froh, wenn er mich in Ruhe lassen würde, aber ich möchte Malfoy da nicht reinziehen. Er ist immer so … drastisch, findest du nicht?“
Blaise lachte los und gab ihr unter Gelächter recht: „Ganz genau … das ist genau das richtige Wort! Aber für mich ist es umso amüsanter.“
Hermione rümpfte die Nase: „Und anstatt ihn vor Konflikten fern zu halten, erfreust du dich also noch! Du bist ja ein netter Freund!“
Blaise hörte auf zu lachen und lehnte sich zu ihr: „Aber dich scheint das Ganze zu kümmern! Du hast also doch Interesse an Draco!“
Sofort wehrte sich Hermione gegen diese Anschuldigung: „Nein! Das habe ich ganz und gar nicht! Ich bin nicht dumm und weiß sehr wohl, dass er sich nur wegen des Vertrages um mich schert.“
Geheimnisvoll lehnte sich Blaise zu ihr um ihr zuzuflüstern: „Aber genau das stimmt nicht! Er steht schon seit Jahren auf dich, doch konnte er es im nüchternen Zustand niemals zugeben. Ich kennen ihn Merlin sein dank auch alkoholisiert - da ist er weitaus ehrlicher und gesprächiger.“
Entsetzt rückte Hermione näher zu ihm und zischte: „Das kann ich nicht glauben! Er war ein Widerling, ein Ekel, ein richtiger Kotzbrocken mir gegenüber!“
Blaise lachte leise und erwiderte: „Ganz genau! Das war er! Aber nur um sein Interesse an dir zu überspielen. Ich schwör es dir! Er hätte nie offen mit dir reden können, geschweige denn ausgehen, wegen den ganzen Vorurteilen seiner Familie. Er ist da ziemlich geprägt worden, das kannst du mir glauben.“ Hermione schüttelte ungläubig den Kopf.
„Glaub mir, er steht auf dich!“ Hermione war sich nicht sicher, ob Blaise das wirklich glaubte oder er von Malfoy dazu angestachelt wurde, das zu behaupten, doch wollte sie nicht weiter diskutieren und sagte nur: „Das hätte ich wirklich nicht gedacht.“
Da Slughorn inzwischen all seine Gäste interviewt hatte, gab er bekannt, welche neuen Gesichter er zukünftig einladen wollte und besprach seine Betrübnis, dass Harry immer noch keine Zeit gefunden hatte. Hermione war froh, dass das Treffen endlich zu Ende ging und eilte danach schurstracks zum Gryffindorturm, damit sie McLaggen entfliehen konnte.

Als Hermione am nächsten Tag beim Abendessen saß und sie mit Harry und Ron über ihr „Nachsitzen“ bei Snape diskutierte, kam Malfoy in Begleitung von Filch und Snape wieder zurück. Sie war sich nicht sicher, aber er wirkte irgendwie geknickt und blasser als sonst. Bevor er sich zu seinem Freund Blaise setzte drehte er sich kurz um und fand ihren Blick. Ja, sie war sich sicher, irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
„Sieht Malfoy heute irgendwie anders aus?“ fragte sie in die Runde.
Ron antwortete sofort: „Das ist mir sowas von scheiß egal – wie der aussieht…“
Harry sah verstohlen zum Slytherintisch und meinte dann: „Blass sieht er aus. Aber wen wundert das? Bei ihm Zuhause passieren sicher die schrecklichsten Dinge und vermutlich macht er da auch noch mit!“ Hermione schauderte bei dem Gedanken, dass auch sie bald das Malfoy Manor besuchen würde. Leider ergab die vorherige Diskussion, dass weder Ron noch Harry sich großartig in Okklumentik verbessert hatten. So konnte sie den beiden immer noch nicht von Dumbledores Plan berichten.

Nachdem sie fertig gegessen hatte, wollte sie sich schnell zu Professor Snape begeben, der für den diesen Abend ein Treffen einberufen hatte. Sie eilte in die Kerker, wurde aber kurz darauf gerufen.
„Hermione, warte bitte kurz!“ rief ihr Draco Malfoy hinterher. Sie blieb stehen und überlegte, was er wollen konnte. Vermutlich wollte er die zwei Mittagsbesprechungen nachholen… Sie konnte ja nichts dafür, dass er nicht da war… Außerdem hatte sie jetzt wirklich keine Zeit. Professor Snape war Pünktlichkeit sehr wichtig.
Also fragte sie etwas ungeduldig als er bei ihr ankam: „Was gibt es denn?“ Malfoy sah sie an und überlegte sichtlich angestrengt. Er sah sie etwas unsicher an und kam näher. Hermione legte fragend den Kopf auf die Seite, da er immer noch keine Antwort gab. Malfoy hob seine Hand, ließ sie aber gleich wieder fallen.
„Ich … nichts … nichts schätze ich … Ich … Ich wollte … dich einfach nur kurz sehn, schätze ich…“, stotterte der sonst so selbstsichere Malfoy daher. Dann nickte er und rückte von ihr ab, bevor er seinen Weg zum Gemeinschaftsraum fortsetzte und eine verwirrte Hermione zurückließ. Was war das denn? Bevor sie ihren Weg zu Snape fortsetzte dachte Hermione kurz an Blaise Zabinis Worte und fragte sich, ob er vielleicht doch nicht gelogen hatte…


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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
Joanne K. Rowling